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Nr. 73. 18. Jahrgang.

Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 27. März 1901.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

im Jujeratenteil bekannt gegeben.

Achtung, sechster Wahlkreis. Freitagabend 8 Uhr findet im Swinemünder Geſellſchaftshaus, Swinemünderstr. 42, eine 230118­versammlung statt. Tagesordnung und Referent werden morgen Lichtenberg Friedrichsberg. Unfre Genossen verlegen die Verwärts" Spedition am Montag, den 1. April, nach der Frankfurter Allee 197, Hof parterre. Am genannten Tage übernimmt an Stelle des zurücktretenden Genossen C. Welt der Parteigenoffe Osw. Grauer die Leitung der Spedition,

Charlottenburg  . Unter Hinweis auf die Anzeige im gestrigen " Vorwärts" werden die Mitglieder des socialdemokratischen Wahl­vereins für Charlottenburg   nochmals zu recht zahlreichem Besuch der heut abend 81 a Uhr in der" Gambrinus- Brauerei", Wallstr. 94, stattfindenden Mitgliederversammlung aufgefordert. Genosse Dr. Leo Arons   spricht über: Weg und Ziel". Der Vorstand.

Tokales.

Selbstverwaltung und Wohnungsfrage. Erinnerungen an die Tage Hinkeldeys überkommen einen, wenn man das Verhalten unsrer Stadtväter zu den dringend not­wendigen Reformen auf dem Gebiete des Wohnungswesens betrachtet. Wie in den Tagen der Reaktion vor fünfzig Jahren, so tonzentriert sich auch jetzt das Hauptinteresse der Kommunalver­waltung darauf, den Haus befizern ja nicht wehe zu thun, und wie damals ein Hinkeldey unter Anwendung von Gewalt Neuerungen schaffte, zu denen sich das träge Philisterium nicht bequemen mochte, so muß heute die Kommunalverwaltung von einem Minister des urreaktionären preußischen Staats den Vorwurf ungenügender Pflichterfüllung hinnehmen. Leider hatte Herr v. Rheinbaben nur zu recht, als er am Sonnabend im Abgeordnetenhause sagte:

Ich bedauere, meine Behauptung aufrecht erhalten zu müssen, baß auf dem Gebiet der Wohnungsfürsorge von Berlin   nichts geschehen ist. Große fostspielige, durch gehende Straßenzüge sind zwar geschaffen, aber für das Be­dürfnis der aus quartierten fleinen Leute ist nichts geschehen. Und doppelt sollte es dem Kommunalfreifinn zu denken geben, daß einen Tag vorher, nämlich in der Stadtverordnetenfigung bom vorigen Freitag ein Socialdemokrat, der Stadtverordnete Heimann so ziemlich genau diefelben Vorwürfe gegen die Stadt Berlin   richten mußte. Unser Parteigenosse Heimann sagte unter anderm bei Begründung des socialdemokratischen Antrags in Sachen der Wohnungsfrage:

die sämtlich im W. wohnen, sich von der wahren Sachlage sehen. Gestern nachmittag bemerkte die Betrogene, als sie die überzeugt hätte, hat er dem beabsichtigten Geschent an die beiden Brenzlauerstraße passierte, wie sich ihr Bräutigam" in ein Haus Hausbefizer zugestimmt! hineinbegab. Sie erwartete auf der Straße die Rückkehr des Be­wie er im Monat März ſeit 1888, zu Ende des Monats aber seit sich nun herausstellte, hatte der Stellner eine neue Braut besucht Der Kälterückfall in der Nacht zum Dienstag war so bedeutend, trügers und ließ ihn dann durch einen Schutzmann verhaften. Wie mehr als 30 Jahren nicht mehr beobachtet worden ist. Die Temperatur und sich von diefer 50 M. geben laffen. Bisher liegen gegen den sant gestern morgen gegen 61/2 Uhr bis auf 5 Grad Celsius unter Verhafteten nicht weniger als acht Anzeigen wegen Heiratsschwinde Null, und unter der Wirkung dieses Frostes war die Eisbildung leien bor. bedeutend. Größere ruhige Gewässer waren vielfach zugefroren, Der zweite Bankeinbrecher ist nunmehr wirklich festgenommen und selbst an den Ufern der Spree fonnte man stellenweise schwachen worden. Eine gestrige Meldung, daß er bereits in Leipzig   verhaftet Eisansatz bemerken. Der Landwirtschaft vermochte der Frost jedoch worden sei, war eine Falle, in die der Verbrecher auch richtig hinein­glücklicherweise teinen Schaden zuzufügen, da die Pflanzenwelt gegangen ist. Die beiden Einbrecher, die nach Berlin   gekommen infolge der kühlen Witterung, die in diesem Monat herrschte, in der waren, um die Beute abzusetzen, hatten sich in der Nähe des Lehrter Entwickelung sehr zurückgeblieben ist, und die Knospen der Bäume Bahnhofs eine Wohnung gemietet. Nachdem Bauer festgenommen worden war, hatte sein Diebesgenosse, der aus seinem Ausbleiben zum größten Teil ihre Schutzhüllen noch nicht abgeworfen haben. Die Frühjahrs- Kontrollversammlungen 1901 für die in ohne 8lveifel den richtigen Schluß zog, die Wohmung nicht mehr be­treten. Da er nun aber in den Zeitungen las, daß der Berlin  , Schöneberg   mit Schöneberger   Anteil bei Friedenau, Deutsch   zweite Einbrecher in Leipzig   verhaftet worden sei, so fühlte Wilmersdorf  , Villenkolonie Grunewald   mit Bahnhof Grunewald, Hundefehle, Halensee   mit Bahnhof, Tempelhof  , Mariendorf   mit er sich gleich sicher, weil er annahm, daß eine Personen­er nun einstweilen nicht mehr Südende, Marienfelde   mit Bahnhof und Chausseehaus, Horstenstein, in Betracht komme. Daß die Kriminalpolizei seine Wohnung be­Hasenheide, Steuerhaus am Tempelhofer   Berge und Nixdorf obachten ließ, daran dachte er nicht. Als er daher im Gefühl der wohnenden Mannschaften der Bezirkskommandos I, II, III, IV Berlin finden sämtlich auf dem Hofe der neuen Landwehrdienstgebäude, Sicherheit zurückkehrte, wurde er gleich abgefaßt und hinter Schloß und Riegel gebracht. Schöneberg  , General Pape- Straße  ( am Tempelhofer   Felde), statt. Im ersten und zweiten Bezirk fallen sie auf die Tage vom 18. bis 30. April. erfolgten bereits am Montag, 25. März, und werden noch am 6. und 17. April erscheinen.

Der Präsident des Oberverwaltungsgerichts Dr. v. Perfius hat einen längeren Urlaub genommen, der nach dem Berliner Tage blatt" wohl mit der in Aussicht stehenden Pensionierung gleich bedeutend sein dürfte.

In der städtischen Taubstummenschule werden Anfang April wieder neue Schüler aufgenommen. Eltern und Vormünder taub­stummer schulpflichtiger Kinder haben Anmeldungen zum bevor ſtehenden Sommersemester bis spätestens 1. April bei dem Leiter der Schule, Herrn Direktor Gugmann, Markusstr. 49, anzubringen.

Der Verhaftete ist ein 28 Jahre alter, aus Gleiwit gebürtiger Mann, Namens Alfred Riesenfeld, der sich Bankbeamter nennt, weil er vor zwei Jahren einmal in einem hiesigen Bankgeschäfte an gestellt war. Riesenfeld bestreitet, bei den verschiedenen Einbrüchen beteiligt zu sein. Er habe Bauer erst auf dem Bahnhof in Leipzig  fennen gelernt und sei mit ihm nach Berlin   gefahren, um ihm beim Bertauf der Papiere zu helfen. Auch Riesenfeld wurde nach Leipzig  gebracht.

Montagnachmittag 3 Uhr wurde auf dem Philippus Apostel Kirchhof das Mitglied des Schiller Theaters, Georg 2 ander, unter zahlreicher Beteiligung von Kollegen und Freunden bestattet. Die Direktion des Schiller Theaters hatte durch Cirkular den Kollegen von allen Berliner   Theatern das plötzliche Hinscheiden feines Mitglieds kundgegeben und so waren denn Vertretungen aller Bühnen mit reichen Kranzspenden in der Kapelle der Charité er­schienen, um dem verstorbenen Stollegen das legte Geleit zu geben,

Aus dem alten Botanischen Garten sind die meisten Bäume und Sträucher, die mit in die Nenanlage hinübergenommen werden sollen, bereits im vorigen Jahr entfernt worden. Jetzt wird der Rest der Bäume verpflanzt, deren Umzug" im Herbst nicht mehr bewerkstelligt werden fonnte. Im Mai und Angust kommen dann noch die immergrünen Nadelhölzer an die Reihe. Wenn auch noch vorläufig eine Anzahl Dedsträucher stehen bleiben, läßt sich doch be reits einigermaßen übersehen, wie das Gelände nach der Ueber­fiedelung der Anstalt nach Dahlem   aussehen wird. Eine große Zahl schöner alter Bäume sind der Art verfallen, wenn es nicht gelingt, das Gartengrundstück der Baufpefulation zu entreißen, um es gemeins uügigen Zwecken dienstbar zu machen.

In der Nergerschen Mordsache ist jetzt die Voruntersuchung abgeschlossen. Am Sonntag, den 14. Oftober v. J. mittags um 11/2 Uhr wurde im Keller des Hauses Schulzendorferstraße 7, die dem Trunte ergebene und sehr heruntergekommene, geschiedene Schloffer­frau Auguste Nerger tot aufgefunden. Man glaubte zunächst, daß fie beim Uebernachten infolge übermäßigen Alkoholgenuffes am Herz­fchlag gestorben sei, eine genauere Besichtigung der Leiche zeigte aber bald, daß an der Frau ein Mord verübt worden war. Als mut maßlicher Mörder wurde nach einigen Tagen Klempner Richard Müller, der zuletzt in der Müllerstraße gearbeitet hatte, fest­Durch die Beschlüsse, die Sie bezüglich des Scheunen genommen. Gegen den Verhafteten ist so schwerwiegendes Material biertels, des neuen Rathauses in der Stralauer- gesammelt worden, daß er demnächst vor die Geschwornen gestellt straße gefaßt haben, treiben Sie in großem Stile zerstörende werden wird. Seinem Vorleben nach ist Müller ein Mord wohl Wohnungspolitik. Das notwendige Gegengewicht gegen solche zuzutranen. Er wurde in der Nacht vor dem Auffinden der Leiche Wohnungspolitik, der wir im Princip durchaus nicht ab- mit der Ermordeten zusammen der Schulzendorferstraße Wegen zahlreicher Einbrüche in die Geldschränke ihres Ge­geneigt sind, die im buchstäblichen Sinne aufbauende gesehen. An seinen Ober- und Unterkleidern zeigten sich nach schäfts sind ein Angestellter und ein Lehrling einer hiesigen Bank, Wohnungspolitik, die aber fümmert sie nicht. dem Morde starke Blutflecke. Der Verhaftete juchte das damit zu Sugo v. K. und Willy W. verhaftet worden. v. K. ist der Sohn Hunderte, wenn nicht viele Hunderte von fleinen Mietern erklären, daß er häufig Nasenbluten gehabt habe, die Zeugen, auf einer Witwe, die gleich den Eltern 23.8 in auskömmlichen, aber werden durch Ihre Beschlüsse obdachlos werden, wo diese die er sich hierfür beruft, lassen ihn aber vollständig im Stich. Der Die 21 und 17 Jahre alten aber Unterkommen finden, darum fümmert fich Ermordeten war ein Halstuch tief und fest in den Mund eingepreßt nicht glänzenden Verhältnissen lebt. die Stadtgemeinde nicht. Am 1. Januar dieses worden. Nachdem man es, so wie es war, photographiert und in Rumpane lebten ausschweifend und kamen dadurch auf Ab: vege. W. Jahres ist im Königreich Sachsen das allgemeine Wachs abgedrückt hatte, wurde es gereinigt, und mun erkannte ein machte sich min Abdrücke von den Geldschrankschlössern und stiftete Baugesek vom 1. Juli 1900 in Straft getreten. Durch dieses Gesetz, einwandfreier Zenge darin ein Tuch wieder, das er kurz vorher. K., der Zutritt zu den Schränken hatte, an, diese zu öffnen und welches ein schwacher Abklatsch des englischen   housing of the bei Müller gesehen hatte, während dieser es nicht kennen will. Bei ihnen wiederholt Beträge von 100, 200 und 300 2. zu entnehmen. Der Geschäftsinhaber konnte sich das Verschwinden der Beträge working classes act von 1890 ist, ist den sächsischen Gemeinden dem Einpreffen des Tuchs wurden der Frau einige Zähne aus nicht erklären und machte der Kriminalpolizei   Anzeige. Diefe fand ein so einseitiges Vorgehen, wie Sie es beliebt haben, zur Un- gestoßen. Diese fand man in ihrem Munde beziehungsweise in dem die beiden jungen Leute verdächtig und entdeckte bei einer Haus­möglichkeit gemacht worden. Der§ 5 des Gesezes beſtimmt, Tuche. Nun wiesen die Finger des Verhafteten Eindrücke auf, die suchung acht Bettel, auf denen 2. den v. K. zu immer daß die Gemeinden darauf Bedacht zu nehmen haben, daß die Be von Zähnen herrühren. Man zog ihm daher sofort Handschuhe auf, weiteren Diebstählen anspornte. Auch die Wachsabdrücke wurden weiteren Diebstählen anspornte. Auch die Wachsabdrücke wurden wohner, welche ihre Häuser infolge der Umwälzungen, wie die in Frage so daß er an den Fingern keine Aenderungen vornehmen konnte. gefunden. Nach anfänglichem Zeugnen sind beide geständig und nach stehenden, verlassen müffen, genügendes Unterfommen finden. Eine genaue ärztliche Untersuchung zeigte dann, daß die Zähne der Moabit   in Untersuchungshaft gebracht worden. Es ist ein Fehlbetrag Ein solches Wohnungsgefeß soll ja auch in Preußen be- Ermordeten genau in die Eindrücke paßten. Gegenüber diesen absichtigt sein. Warum wollen die Herren in den jegtigen Zeiten, und andren Indizien wird der Beschuldigte einen schweren zwischen 10 000 und 15 000 M. festgestellt. tvo von allen Seiten das bißchen Selbstverwaltung, das Stand haben. Der Termin zur Hauptverhandlung ist noch nicht die preußischen Städte befißen, immer mehr eingeengt wird, durch angesetzt. den preußischen Staat sich zu einem Versuch bewegen lassen, den Herr Menbrink. Aus dem Civilkabinett des Kaisers ist die fie weit besser und würdiger aus eigener freier Ent Bestätigung des Stadtsyndikus Fr. Meubrink zum Oberver­schließung ergreifen würden! waltungsgerichtsrat im Rathause eingetroffen.

Der socialdemokratische Antrag auf Errichtung von Arbeiter wohnungen durch die Stadt ist bekanntlich abgelehnt worden und die lendenlahmen Schlagworte, die von den Herren Mommsen und Wallach dagegen ins Treffen geführt wurden, beweisen, daß die maßgebende Hausbefizermehrheit genauso antisocial denkt wie vor fünfzig Jahren. Ich lieg' und besiße, laß mich schlafen." Und diese Gesellschaft soll das ideale Gut der Selbstverwaltung vor den Angriffen von oben schügen!

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aus dem Stadtsäckel besonders zu gönnen ist.

mann

er einer

Jahrelange Unterschlagungen und Hausdiebstähle sind in atvei hiesigen Warenhäusern entdeckt worden. In einem Haus Spittelmarft am bekleidete der Kaufmann Neu­stadt eine Vertrauensstellung als Vertreter des Chefs mit einem Gehalt Don 12 000 Mart jährlich. Trotzdem beging er Unterschlagungen im Betrage von 80 000 m., die er durch Gegen Von der Leitung des Centralverbands der Maurer wird buchungen verdeckte. Beim Abschluß der Bücher stellten sich die uns geschrieben: In der gestrigen Notiz über den tötlichen Unfall Beruntreuungen heraus. Der Betrag wurde durch Beschlagnahme bon 40 000 m., das der Ungetreue auf des Maurers Emil Schöwe, ist die Art des Unfalls unrichtig eines Vermögens hiesigen Bank liegen hatte, und durch Zuschüffe wiedergegeben. So behaupten die an diesem Abend in der Baubude einer In einem Kaufhaus am Dönhoff­anwesenden Maurer, daß ihr verunglückter Kollege feineswegs be- von Verwandten gedeckt. war ein junger Mann Namens Richard Salufchin trunken gewesen sei. Wir werden den Thatbestand in furzem mit plat teilen: Bei Gelegenheit des am Sonnabend stattgefundenen Richtfests eingestellt, der Einfäufe zu besorgen hatte, da vom Neubau des Baumeisters Es mann Dortstr. 80, wurde nach Schluß Abteilung vorstand. Die Einkäufe benutzte er dazu, Silber, besonders der Arbeit vom Maurermeister Schmidt in der Baubude ein Faß Messer, Gabeln und Löffel beiseite zu bringen und für sich zu ver­Von einem Bewohner der Pots­Tammany- hall in Berlin  . damerstraße wird uns geschrieben: Man wird unwillkürlich an die Bier gegeben. Nun liegt die Bude im Keller des Quergebäudes und werten. Ein Trödler jedoch deckte das Treiben auf. Er behielt die famose Geschichte von der Katze erinnert, für deren Unterhalt im führt der Weg nach dem Hof durch den langen Keller des Seiten- ihm angebotenen Sachen zurück, angeblich um sie zu prüfen, und flügels. Den Aufstieg bildet eine schräg aufsteigende etwa 2 Meter fab aus dem Stempel, wem fie gehörten. Das Kaufhaus benach Haushalt der Stadt New York   jahrzehntelang 300 Dollar aus- hohe Rampe, welche auf beiden Seiten mit einer Barriere versehen richtigte die Polizei und so wurde der junge Mann festgenommen, geworfen wurden, obgleich dieses Tier nie existierte, wenn man von ist. Leider war diese lettere am oberen Stirnende so schlecht ver- als er das Geld holen wollte. einer Angelegenheit hört, die voraussichtlich am nächsten Donnerstag steift, daß es wunder nimmt, daß nicht schon lange vorher ein Unglüc Die zweite Serie der Volkstümlichen Kunstausstellung im Gea die Berliner   Stadtväter im Roten Hause beschäftigen soll. Die ganze passiert ist. Ein glatt auf die Stellerfohle aufgestellter Nepriegel, welcher werkschaftshause, Engel- Ufer 15, die vorige Woche eröffnet wurde, ent­Geschichte ist beinahe eine Lappalie es handelt sich um eine ein­ca. 1 Meter über die Kellerbalken hervorragte und an dessen Mitte die hält Gemälde von J. Birkholm, Louis Corinth  , Prof. Deffregger, Oito S. malige Ausgabe von noch nicht 3000 m. Die Geschichte wird aber dadurch besonders interessant, daß fie in Berlin   W spielt, wo Rampe befestigt ist, diente oben als Befestigung des als Bariere an- Engel, St. Eschte, D'Espagnat, Otto Feld, Curt Herrmann  , Prof. S. Hers 2. von Hofmann, Walter Leistikow  , Prof. M. Liebermann, gebrachten Brettes. Wäre nun der Riegel unten gegen etwaiges ja bekanntlich die ärmsten Leute wohnen, denen eine Unterſtügung Ausrutschen geschüßt, oder das oben als Barriere angebrachte Brett Sr. Lippisch und Prof. 6. Bogel  , Zeichnungen von W. Beibt und A. von Menzel und Statuetten von N. Engelmann, Aug. Gaul, Max Kruse Die Potsdamerstraße nämlich soll, dem gesteigerten Ver- auf der andern Seite im Mauerwerk befestigt gewesen, so hätte das und C. Mennier. Die Führungen, die jeden Donnerstag und Freitag kehr entsprechend, nunmehr endlich auch über die Lüßowstraße hinaus Unglück wohl kaum passieren können. Das bloße Anlehnen an abends 83% Uhr stattfinden, haben die Herren Otto Feld, Dr. Max Osborn  , verbreitert werden, und aus diesem Anlaß hatte die Stadtverordneten die Barriere fonnte so eine Verschiebung des Riegels ver- Fris Stahl und Dr. Bruno Wille   übernommen. Eintrittstarten a 20 f. anlaffen, das loſe ca. 1 bis 2 Centimeter in die Mauer einschließlich Garderobe und Programm find im Cigarrengeschäft von Baul Versammlung den Magistrat schon früher ersucht, den Versuch zu eingelassene Brett mußte nachgeben und der Betreffende Horsch, Engel- Ufer 15, zu haben. machen, durch Unterhandlung mit den Vorgarten- Besizern die gäng unrettbar in den Steller stürzen. ftürzen. Hinzu kommt noch, daß Straßensperrung. Der Polizeipräsident erläßt folgende liche Beseitigung der höchst unansehnlichen und nicht mehr zeit­gemäßen Borgartenrefte herbeizuführen. Auf der in Frage stehenden trop der Arrangierung des Festes durch den Unternehmer man noch Bekanntmachung: Aus Anlaß der am 28. d. Mis. vom Lustgarten Straßenstrede befinden sich im ganzen noch fieben Häuser mit Vor- nicht einmal für eine einigermaßen genügende Beleuchtung des aus erfolgenden Ueberfiedelung des Alexander- Regiments nach der gärten, und dem heißen Bemühen des Magistrats( Decernent: Kelleraufgangs Sorge getragen hatte. Bedenkt man, daß die Be- neuen Kajerne in der Prinz Friedrich Karlstraße werden der Luft­Herr Meubrind) ist es gelungen, mit zweien von den teiligten bis abends gegen 8 Uhr in dem Keller gewefen find, als garten, die Schloßfreiheit und der Plaz am Opern- und am Zeug­draußen längst vollständige Dunkelheit herrschte, betrachtet haufe etwa von 101/2 Uhr vormittags ab bis nach dem Abrücken der Besizern ein Abkommen wegen Ueberlassung des Streifen man ferner den langen finsteren Gang in Seitenflügel Truppen für Fuhrwert, Reiter und Fußgänger nach Bedarf gesperrt. Landes zu treffen. Fünf haben sich geweigert und können und den vollständig umbeleuchteten Aufstieg mit der fahr zur Abtretung nicht gezwungen werden. Aber nun zeigt jich lässigen Warriere am Ausgang zum Hofe, so wird man sehr leicht Aus den Nachbarorten. das diplomatische Talent des Herrn Bürgermeister­ Die Wohnungsnot   und die Rigdorfer Stadtverordneten. kandidaten im hellsten Licht: Diese zwei Besizer, denen ermessen können, daß unter diesen Umständen ein Unglüd beim ge­ringsten Fehltritt eintreten mußte. Allem Anschein nach hat sich ihr Vorgarten von der Stadt mit resp. 1300 und 3200 M. bezahlt der Verunglückte mit der Hand beim Aufstieg an der Barriere 8u einer lebhaften Debatte und stürmischen Auftritten kam es in werden soll, sind die einzigen, die gar keinen Vorgarten mehr haben! Wer's nicht glaubt, opfere 10 Pfennige, fahre mit gehalten, dieselbe hat sich aus ihrer Lage verschoben und Sch. ist sammlung, die zu Montagabend 8 Uhr anberaumt war, um als einzigen Punkt der Tagesordnung zu erledigen: Bericht der der elektrischen Bahn nach der Potsdamer Straße   und überzeuge ein Opfer der mangelhaften Rüstung und Erleuchtung geworden. fich, daß vor dem Hause Potsdamer Straße 108 feine Spur eines Ein gefährlicher Heiratsschwindler ist gestern in der Wohnungsbeputation und Beschlußfassung über Borgartens mehr vorhanden, sondern das Terrain freigelegt, ges Prenzlauerstraße festgenommen worden. Der 31jährige Kellner etwaige Maßnahmen zur Unterbringung der am 1. April pflastert und das Trottoir bereits in der neuen Flucht der verbreiterten Seide knüpfte zumeist mit älteren Dienstmädchen Liebesverhältnisse obdachlos werdenden Personen. Der Magistrat beantragt Straße verlegt ist, während im früheren Vorgarten von Nr. 99 das au und wußte feine Opfer unter Vorspiegelung falscher Angaben zuzustimmen, daß auf dem städtischen Grundstück in der Emser Gerüst des Neubaues au Stelle des heruntergeriffenen Hauses- allmählich zur Hergabe ihrer gesamten Ersparnisse zu bewegen.traße 132( alte Straßenreinigungs- Anstalt) eine Holzbaracke errichtet und der Bauzaun steht! Sobald H. ihnen das Geld abgenommen, verschwand er auf wird und daß auf demselben Grundstück eine zweite Baracke errichtet Aber noch mehr! Während man den alten Besigern der Nimmerwiedersehen. So hatte der Schwindler auch eine Liebschaft wird, wenn und soweit solches nach dem Ermessen der Wohnungs­Potsdamerstraße jahrelang taltlächelnd erklärt hat: Euer Borgarten mit einer Schneiderin unterhalten. Das junge Mädchen war jedoch deputation erforderlich ist. Die Wohnungsdeputation hat mun in ihrer land übernehmen wir nur, wenn Ihr es der Stadt umsonst und allen ihm gemachten Versprechungen gegenüber mißtrauisch. Sigung vom Montagnachmittag gegen die Stimmen der beiden foftenfrei abtretet, sind die beiden, denen man jest aus freien Stüden Um ihr Geld zu erlangen, ging H. soweit, daß er den socialistischen Mitglieder dem Magistratsantrage auf Barackenbau und die Geld dafür anbietet, zwei Bauunternehmer, die die betreffenden erst Hochzeitstermin feftiezte erforderlichen Papiere die Zustimmung versagt und schlägt vor, zunächst einmal die Pferde­ganz fürzlich zum Abbruch erwarben und natürlich für die, wie be- für die standesamtliche Anmeldung der Ehe besorgte. Nachdem ställe, den Schuppen, die Nemisen und den Kornboden auf dem tannt, wertlosen Vorgärten nichts bezahlt haben. Erkläre mir noch eine Wohnung gemietet worden war, ließ die Schneiderin Grundstück der Straßenreinigungs- Anstalt zum Aufenthalt von Graf Derindur usw., usw. 1 Interessant ist auch das Verhalten des ihre bisher geübte Vorsicht fallen und übergab dem Bräutigam ihre Menschen herzurichten und dann erst an den Barackenbau zu zur Vorbereitung dieser Angelegenheit eingesetzten Ausschusses. Mit Ersparnisse in Höhe von 800 M., damit diefer das Mobiliar besorge. denten. Bürgermeister Boddin hielt die Magistratsvorlage ent­allen gegen eine Stimme, ohne daß auch nur eines der Mitglieder, Nachdem H. das Geld erhalten, ließ er sich natürlich nicht mehr schieden aufrecht. Stadtv. Wach( Soc.): Seine Freunde und