Sind das noch menschenwürdige Zustände? rufen wir am Schluß dieser Lehrreichen Geschichte noch einmal aus. Ist es nicht schmachvoll, wenn das Glend von der gegnerischen Presse in einer solchen Weise dargestellt wird?
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Hals abzuschneiden. E3 gelang der geängstigten Frau abermals| Abenteuers und der ihm zugefügten Mißhandlungen gab. Für fich loszumachen und in der Wohnung des Pförtners Buflucht diesen zum Abdruck zu finden. Während ein Schuhmann von der nächsten Wache Cronheim verantwortlich, welcher dem Mitangeklagten Glauben gebrachten Brief ist der Angeklagte herbeigeholt wurde, erschien S., nur mit einem Hemd bekleidet, schenkte und seine Beschwerde aufnahm. Loskot blieb auch in Das geistige Proletariat ist auch unter den Arbeiterinnen Meffer zu entwinden. Als der Schußmann an Ort und Stelle menschlich behandelt sei. Die Polizeibeamten bestritten die An auf dem Hausflur, wo es dem Pförtner gelang, ihm das der Hauptverhandlung dabei, daß er auf der Polizeiwache under sogenannten gebildeten" Stände schon sehr stark vertreten. erschien, ließ sich S. nach längeren Auseinandersehungen schuldigungen und behaupteten, daß sie nur mehrfach genöthigt Gouvernanten, Stüßen der Hausfrau, Direttricen, Kassirerinnen, und allerlei Ausflüchten dazu bewegen Komtoriſtinnen geistiges, weibliches Proletariat. Und wie Wache zu kommen. Nachdem er sich beruhigt hatte, erklärte er überwinden. Die Thatsache der Leibesvisitation führten die Beallerlei Ausflüchten dazu bewegen, mit nach der waren, den ihnen vom Angeklagten bereiteten Widerstand zu wird daffelbe ausgenugt! Doppelt schlechtere Bezahlung wie das im Lauf seiner Bernehmung, daß er während des Abends, welcher amten auf eine generelle Anweisung des Polizeipräsidiums zurück. männliche Personal und dabei die Behandlung einer Lohnstavin. dieser groben Ausschreitung vorausgegangen war, 30 Rognats Personen, welche den Angeklagten Lostot nach seinem Abenteuer Es liegt angeblich in der Natur des Weibes, anspruchsloser zu getrunken habe und von dem, was auf diese Leistung gefolgt fei, gefehen, haben an demselben zwar tleine Schrammen auf den fein, wie der Mann, lezterer hat es im Großen und Ganzen nur so viel weiß, daß er seine Frau gefragt hat, ob sie mit ihm Backen bemerkt, nicht aber Spuren bedeutender Mißhandlung, noch nicht fertig gebracht, derart den Gipfel der Bescheidenheit sterben wolle, was diese bejaht habe. Die Frau bestreitet die dagegen bekundete die Frau des Angeklagten, daß er an jenem erflommen zu haben, wie feine Konkurrentin. Welche Löhne den Richtigkeit dieser Lesart auf das Entschiedenste. Nach seiner Tage blutig, zerschlagen und mit zerfetzter Wäsche nach Hause ge weiblichen Angestellten bisweilen gewährt" werden, geht daraus Berhaftung wurde S. ärztlicher Beobachtung unterworfen. Nach tommen fei. Der Staatsanwalt beantragte gegen 2ostot hervor, daß eine Buchhalterin in einem Trikotagengeschäft in der dem der Arzt die Erklärung abgegeben hatte, daß er S. nicht 2 Monate, gegen Gronheim 4 Monate Gefängniß M.- Straße jeden Tag( auch Sonntags Nachmittags) 4 bis für geistesfrank erachte, beschloß die zuständige Behörde, die die Rechtsanwälte Stadthagen und Freudenthal da 5 Stunden arbeiten muß, dafür giebt's pro Woche 3,25 M. weitere Entscheidung der Angelegenheit den Gerichtsbehörden zu gegen die Freisprechung. Der Gerichtshof gelangte zu der Ueberdas macht etwa für die Stunde 11 Pfennig( gut gerechnet). überlassen und es erfolgten die dahin zielenden Schritte. Natürlich muß die Buchhalterin immer sehr sauber gekleidet" zeugung, daß die Schilderung des Angeklagten Loskot unwahr erscheinen und außerdem muß sie drei nicht deutsche Sprachen Die Schifffahrt auf der Spree ist seit einigen Tagen, unzulässigen Widerstand zu brechen. Trotzdem wurde 2. freifei und die Schuhleute nur zur Gewalt gegriffen hätten, um einen beherrschen und perfekt stenographiren können! Das sind doch nachdem jede Spur von Gis auf Spree und Havel verschwunden gesprochen, weil ihm der Schutz des§ 193 zugebilligt und anwenigstens noch Anforderungen an den Bildungsgrad! Wenn ist, im vollen Gange. Die im Humboldthafen liegenden, mit genommen wurde, daß derselbe nicht wider befferes Wiffen gedas so weiter geht, dann wird der Fabrikant von seiner Buch- leeren Petroleumfäfjern für Hamburg beladenen großen Rähne handelt, sondern wahrscheinlich nur in seiner Erregung die Dinge halterin noch verlangen, daß dieselbe für einen Sechser pro trieben vorgestern in großer Zahl stromabwärts und der Rest der übertrieben habe. Dem Angeklagten Gronheim billigte der Stunde Sanskrit ohne Fehler liest und schreibt und außerdem selben trat die Reise gestern an. Die Schleppdampfer haben in- Gerichtshof den Schutz des§ 193 nicht zu, sondern verurtheilte das Minus beim Inventurabschluß aus dem Hauptbuche hinweg folge deffen vollauf Beschäftigung, denn sobald derartig beladene denselben au 200 m, Geldbuse event. 20 Tagen Ge= Dividirt. Rähne das letzte Schleufenwert bei Charlottenburg paffirt haben, fängniß. werden sie durch Bugsirdampfer bis zu ihrem Bestimmungsorte geschafft. Am gestrigen Morgen trafen einige größere Dampfer, Ein sonderbarer Sachverhalt lag einer Anklage wegen mit Getreide und Stückgütern fpreeaufwärts tommend, beim fahrlässiger Körperverlegung zu Grunde, die gestern vor der hiesigen Zollpackhof ein. Weitere Frachtfahrzeuge von Hamburg zweiten Straftammer des Landgerichts I gegen den Pferdebahnund Magdeburg werden erwartet. Die Unterspree bietet infolge fchaffner Joseph Giored verhandelt wurde. Nach der Vor dessen ein recht belebtes Bild. schrift haben Schaffner und Kutscher eines Pferdebahnwagens das Umspannen der Pferde am Ausgangspunkte einer Tour geUnter der Ueberschrift ,, Lauter Mitschuldige" lefen wir meinschaftlich zu besorgen und sind die Rollen dabei derart vereinem auswärtigen Blatte folgende Unterhaltung: theilt, daß der Schaffner die Pferde am Kopfe zu führen hat, Der Portier: Wohin wünschen Sie? während der Kutscher die Wrange trägt. Am entgegen gefeßten Ende des Wagens hat der Schaffner fo lange vor den Pferden zu stehen, bis der Kutscher durch Hineinftecken des eifernen Bolzens die Wrange an dem Wagen befestigt und sich entfernt hat. Eines Tages war der Angeklagte in dieser Weise beschäftigt. Er ging aber einige Sekunden zu früh von den Pferden fort, der Kutscher befand sich noch zwischen den gegengesetzte Seite der Wrange schnellte dadurch in der Richtung nach dem Wagen zu und da hier der Kutscher noch stand, wurde er von der Wrange gegen den Schenkel getroffen. Gr erlitt nur eine unbedeutende Quetschung. Der Gerichtshof ahndete die Unvorsichtigkeit des Angeklagten mit einer Geldstrafe von 20 M.
Ueber die ungleichmäßige Berechnung der Sengen gebühren im Moabiter Gerichtsgebäude wird vielfach geflagt. Ebenso steht die bewilligte Entschädigung sehr oft in keinem Verhältniß zu der Bersäumniß der Zeugen. Eine ganz eigenartige Berechnung findet aber bei den Gendarmen statt. Diesen steht eine Entschädigung von 7 Pfennigen pro Kilometer Entfernung vom Stationsorte bis zum Gerichtsgebäude, eine weitere Vergütung von 2 M. für Hin und Rückkehr nach resp. vom Gerichtsgebäude, und endlich ein Tagegeld für gehabten Aufwand in Höhe von 3 M. zu. Bei Berechnung dieser Entschädigung tommt aber in Betracht, daß der betreffende Gendarm in einem Orte stationirt sein muß, der mindestens 2 Kilometer von der Berliner Weichbildgrenze belegen ist. Wird nun z. B. ein in Friedenau stationirter Gensdarm nach Moa bit als Beuge geladen, so erhält er: 8 Kilometer Entfernungsgebühr à 7 Pf.= 1 M. 12 f., für Hin- und Rückkehr 2 M. und 3 M. Aufwandsgebüh n Summa also 6 M. 12 Pf. Wird nun aber ein Gendain aus Schöneberg als Zeuge nach Moabit geladen, so erhält derselbe nur 50 Pf. Pferdebahn- Entschädigung, da das Dorf Schöneberg ( bis zur Mitte des Dorfes gemessen) nicht ganz 2 Kilometer von der Weichbildgrenze Berlins liegt. Würde man bei der Abmessung der Entfernung Schöneberg bis zum Endpunkte berechnen, dann würden sich mehr als zwei Kilometer Entfernung ergeben, und die Schöneberger Gendarmen erhielten dann dieselben Zeugengebühren, wie ihre Friedenauer Kollegen, die viel leichter, schneller und billiger nach Moabit fahren. Während die Gendarmen in Schöneberg sich mit 50 Pf. Fabrentschädigung begnügen müssen, wenn sie in Moabit Termin haben, erhält dagegen der Schöneberger Amtsdiener, wenn diefer dorthin als Beuge geladen wird, 2 M. 50 Pf. Zeugengebühren. Noch merkwürdiger gestalten sich aber die Verhältnisse, wenn ein Schöneberger Gendarm als Zenge nach dem Charlotten burger Amtsgericht geladen wird. Dort erhält er nämlich für die gegen Moabit um die Hälfte fürzere Tour dieselbe Entschädigung, auf die die Friedenauer Gendarmen Anspruch haben, nämlich 6 M. 12 Pf. Erwägt man nun noch, daß z. B. der Nollendorffplatz zu 3/4 auf Charlottenburger und zu 1/4 auf Schöneberger Terrain belegen ist, dann kann man sich wirklich nicht recht erklären, weshalb beim Charlottenburger Amtsgericht eine über zwölffach höhere Entschädigung an die Gendarmen gezahlt wird, als in Berlin . So wie die Verhältnisse in Schöneberg liegen, sind sie auch noch in anderen um Berlin belegenen Ortschaften, z. B. in Rixdorf, Pankow u. f. w.; und da dürfte es doch zu wünschen sein, daß endlich die Ent schädigungen der Gendarmen und Polizisten beim Moabiter Gericht nach einem einheitlichen Verfahren berechnet werden.
in
Der Fremde: Ich bin Abonnent des Blattes und habe eine Beschwerde; ich möchte zur Redaktion.
im
ich
Der Portier: Sie finden Niemanden, alle Redakteure find Gefängniß. Der Fremde:-?
Der Portier: Ja, wegen groben Unfugs.
Der Fremde: Entgleisungen der Feder. Nun gut; so möchte Pferden und dem Wagen. Eines der Pferde zog an, die entden Direktor sprechen.
Der Portier: Auch im Gefängniß. Der Fremde:-??
Der Portier: Er hat ja den Redakteur gedungen und den Abzug entgegengenommen.
en
Der Fremde: So so, dann möchte ich den Sekretär sprechen. Der Portier: Der Sekretär ist im Gefängniß. Der Fremde:???
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Der Portier: Er hat ja ben Abzug zu den Setzern gebracht. Der Fremde: Ach, schließlich genügt mir auch der Metteur pages, ich will ihm sagen.
Der Portier: Der Metteur en pages? natürlich ist er im Gefängniß.
Der Fremde:????
Der Portier: Er hat ja den Artikel eingerückt.. Der Fremde: Nun also, einen von den Sehern Der Portier: Im Gefängniß; sie haben den Artikel gesetzt. Der Fremde: Den Stereotypeur? Der Portier: Der hat den Artikel stereotypirt, er feufat auf dem Stroh.
Der Fremde: Den Drucker
Der Portier: Er hat die Presse geliefert, er ist im Rittchen. Der Papierlieferant auch; er hat das Papier für hunderttausend Gremplare geliefert. Der Dintenlieferant auch, er hat die Dinte geliefert; wenn er nicht die Dinte geliefert hätte, wäre der Artikel nicht erschienen. Er liegt im Eisen.
Der Fremde: Einen Austräger?
Der Portier: Mein Herr, er hat den Artikel den Abonnenten gebracht, er hat den Artitel verbreitet.
lesen
Der Fremde: Und Sie selbst?
Der Fremde: Aber ich selbst, ich habe den Artikel geDer Portier: Nun, Mitschuldiger sind Sie, mehr noch als ich, machen Sie sich davon!
Die Herren Baul Fiedler, Kastanien- Allee 50/51 und Frizz Fiedler, Wollinerstr. 63 ersuchen uns um die Mittheilung, daß sie mit dem in Nr. 27 erwähnten Fiedler nicht identisch find.
wwe. Müller, Scharnhorststraße 7, ist jetzt als beendet zu Die Maßregelung der drei Kollegen aus der Werkstatt der betrachten, weil ein Kollege daselbst Arbeit nahm, der, wie ge fordert war, um 6 M. wöchentlich billiger arbeitete. Mithin waren die betreffenden Kollegen gezwungen, sich mit der Firmeninhaberin zu einigen. Diese Einigung geschah in der Weise, daß die Kollegen immer noch einen Schaden von wöchentlich 3 M. haben. Hätten sie nicht die Arbeit aufgenommen, so war eben Erfaz da. Kollegen, es ist Pflicht, dahin zu wirken und zu streben, daß solchen Eventualitäten vorgebeugt wird. Der Vorstand
des Vereins Berliner Nagelschmiede. J. A.: F. List, Roppenstraße 40.
Die Oldenburger Alters- und Invaliden Vers Der Portier: Dh, mein Herr, ich packe meine Roffer, ich sicherungsanstalt mußte die trübe Erfahrung machen, gehe in's Ausland. Man fann mich jeden Augenblick verhaften. daß im abgelaufenen Jahre pro Kopf der versicherten Personen Ich bin ein Mitschuldiger, denn ich habe den Artikel mit seinem nicht 47 Wochenbeiträge, wie veranschlagt war, sondern deren Redakteur eintreten lassen und habe den Artikel hinaustragen nur 341/2 gezahlt worden sind. 134 000 M., etwas mehr als lassen, als er gedruckt war. Ja, mein Herr, ich bin mitschuldig, 25 pet. der Gesammteinnahme gingen dadurch der Anstalt verganz und gar mitschuldig. loren. Der Vorstand führt nun dieses wenig befriedigende Ergebniß u. 2. darauf zurück, daß den Revisionen zufolge die Beitragsentrichtung für die nicht in einem dauernden Arbeitsoder Dienstverhältniß stehenden Personen in weitem Um= fange immer noch unterbleibe. Das Banter Norddeutsche Boltsblatt" befürchtet nun, daß dieser Ausfall an Beiträgen ein Gradmesser der Arbeitslosigkeit sei und die Annahme des Gesetzgebers, es habe im Durchschnitt jeder Arbeiter im Jahre 47 Wochen Arbeit und Verdienst, eine irrige und jedenfalls viel zu hochgegriffene fei. Das wird jedenfalls stimmen, und damit wäre der Staat sozusagen mit der Nase darauf gedrückt, daß das Verlangen der Arbeiter nach Ver türzung der Arbeitszeit wirklich eine Forderung ist, deren Selbstverständlichkeit eben nur von der Unwissenheit bestritten werden kann.
Dieser Artikel ist nicht etwa unter Bezugnahme auf jüngste Prozesse, die sich in Berlin abgespielt haben, geschrieben worden, sondern er ist im Pariser Figaro" erschienen. Es muß also wohl auch in Paris Richter geben, die sich auf die Behandlung
Mit dem im vorigen Monat hier verstorbenen Thier arzt Ludwig Luckow ist ein Berliner ,, Original" aus dem Leben geschieden. Die Thierbörse" widmet dem allen Thierbejißern wenigstens dem Namen nach bekannt gewesenen Manne einen Nachruf, in welchem es heißt: In seinen jungen Jahren dehnte sich Luckow's Praxis auf Meilen im Umkreise Berlins aus, und als in jener Zeit die Influenza unter den Pferden Berlins graffirte, da hielten oft sechs bis sieben Wagen vor seiner Thür. Zu den ersten derselben stieg der Verblichene und die anderen Wagen folgtenz nach und warteten, bis an sie die Reihe tam. Von dem Manne ging unter den Interessenten die Meinung um, er rieche es den Thieren an, was ihnen feble. Und originell, wie diese Meinung, war auch sein Aeußeres und fein Wesen. Der Verblichene war ein kleiner untersetter Mann der Presse verstehen. mit gebräuntem Antlig und dunklem Vollbart. Ein gewisser bitterer, bisweilen verbiffener Ausdruck kennzeichnete ihn. Sein Polizeibericht. Am 2. bs. Mts. Vormittags fiel ein sechs Sut, ein glanzlofer Zuchzylinder von englischer Fasson, war jähriges Mädchen in der Küche des Böttchers Pötsch, Krausenunter seinen Kunden ein Gegenstand der Belästigung; denn wo ftraße 10, beim Spielen in ein am Boden stehendes Gefäß mit er auch hinkam, sofort warf er denfelben in die Krippe, in einen tochendem Wasser und erlitt dabei so schwere Brandwunden am Futtertasten oder wo irgend Raum war. So ward im Laufe ganzen Körper, daß es nach dem Krankenhause am Friedrichshain Der Jahre der glanzlose Hut zu einem äußerst glanzvollen und gebracht werden mußte. Am 3. ds. Mts. Morgens wurde ein harmonirte mit des Pferdedoktors" ein achem Unzug und seinen Bäckergeselle an der Ecke der Königstraße und der Straße An der riefterbesegten Stiefeln. Aber das that ihm keinen Abbruch und Stadtbahn von einem Schlächterwagen überfahren und am Bein Reich und Arm eilte, seine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Seit schwer verletzt. Er wurde nach der Charitee gebracht. Abends zwei Jahren hatte er sich vom öffentlichen Leben zurückgezogen fand sich eine Frauensperson, welche sich bereits Anfang ds. Js. und seinem Sohne seine Praxis überlassen. zwei Schüsse in die Brust beigebracht hatte und inzwischen aus Dem Krankenhause entlassen worden war, auf der Wache des Der sozialdemokratische Wahlverein im 4. Reichs. 24. Polizeireviers ein, nachdem sie sich vorher in der Droschte tags Wahltreise hielt am Mittwoch, den 3. d. Mts., im die Pulsader an der linken Hand mittelst Rafirmeffers geöffnet Lokale Naunynftraße Nr. 87 eine Versammlung ab, in batte. Nach Anlegung eines Nothverbandes wurde sie nach dem welcher Genosse Roland über Maximilian Robespierre sprach. Krankenhause am Friedrichshain gebracht. Nachmittags und Redner wies darauf hin, daß felten ein Mensch so verschieden
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Selbstmordverfuch auf dem Polizeibureau. Den Schau platz einer recht aufregenden Szene bildete am vorgestrigen Abend das Bureauzimmer des 24. Polizeireviers im Hause Kleine Andreasstr. 7. Eine junge Dame Namens Ohnstein war daselbst zur Bernehmung in eigener Sache vorgeladen worden. Es Abends fanden drei kleine Brände statt. handelte sich um einen Selbstmordversuch, welchen sie vor etwa zwei Monaten in der Wohnung eines ihr befreundeten Rechtsanwalts Dr. L. in der Andreasstraße gemacht und infolge dessen fie längere Zeit in einem Krankenhause zugebracht hatte. Fräulein D. befand sich schon beim Betreten des Bureaus in hochgradiger Erregung und in dieser Stimmung machte sie abermals einen Selbstmordversuch. In einem unbewachten Moment schnitt fie fich mit einem, anscheinend zu diesem Zwecke bereits mitgebrachten scharfen Federmesser die Pulsader an der linken Hand durch. Von einer Bernehmung mußte nun natürlich abgesehen und die Verlegte nach Anlegung eines Nothverbandes schleunigst zum zweiten Male nach dem Städtischen Krankenhause am Friedrichshain geschafft werden.
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Gerichts- Beitung.
Versammlungen.
beurtheilt worden ist wie Robespierre und schilderte diesen dann als einen unnahbaren, ausschließlich für feine Idee, die Befestigung der republikanischen Regierungsform, lebenden und wirkenden Mann, der nicht, wie so vielseitig behauptet wird, blutdürftig war; trat er doch gegen die Todesstrafe ein. Erst 1792, wo er die Republik von innen und außen bedroht fah, war er für strenge Maßnahmen, um die Feinde der Republit, die ihm auch Feinde der Tugend waren, unschädlich Er buhlte nicht um die Gunst irgend eben nur
Ein Abenteuer auf der Polizeiwache bildete die Grund zu machen. lage einer Anklage wegen Beleidigung des Polizeipräsidiums und Jemandes und war unbestechlich; ihn leitete mehrerer Schuyleute, welche den Arbeiter Vincenz 2ostot und der Gedanke, ,, alle Tugenden des Voltsstaates an bie den Redakteur unseres Blattes, R. Cronheim, auf die An- Stelle der Lafter und Lächerlichkeiten der Monarchie zu setzen", lagebank der IV. Strafkammer hiesigen Landgerichts I führte. wie er es selbst einmal aussprach. Er war Deist , neigte Der erste Angeklagte will Anfangs Juli vorigen Jahres auf der sogar zur Mystik, und diesen Umstand benutzten seine Feinde, Polizeiwache in der Bremerstraße ein böses Abenteuer gehabt ihn zu stürzen. Mit Hilfe einer Reihe von Fälschungen Wegen versuchten Todtschlage ist der Geschäftsführer S. haben und behauptet, daß die trüben Erfahrungen, die er dabei gelang es, eine Anklagefchrift gegen ihn aufzusetzen und aus der Leipziger Straße verhaftet und der Staatsanwaltschaft gemacht, ihn erst bewogen haben, sich der sozialdemokratischen feine Verurtheilung herbeizuführen. Er starb mit 21 Gevorgeführt worden. S., der sich schon längere Zeit dem Trunt Partei anzuschließen. Der Argeklagte wurde eines Abends von noffen unter dem Messer der Guillotine. Der Tag feines ergeben hat, tam vor ein paar Tagen um 1/24 Uhr Morgens nach einem Schuhmann dabei betroffen, als er die Straße verunreinigte; Todes entzügelte wieder alle bösen Leidenschaften; der weiße Haufe und legte sich ruhig zuett, fprang aber bald darauf es tam zu Auseinandersetzungen, die damit endeten, daß er zur Schrecken" begann. Den Ausführungen des Referenten folgte wieder auf, riß seinen Sohn aus dem Bette, warf ihn zu Boden Polizeiwache befördert und dort längere Zeit festgehalten lebhafter Beifall; zur Diskussion nahm Niemand das Wort. und mißhandelte ihn in gröblichster Weise. Darauf warf sich wurde. Er behauptet nun, daß er auf der Wache von den Der Vorsitzende theilte darauf mit, daß der Vorstand die Unter6. auf seine Frau, pacte sie am Halfe, würgte sie und verlangte Schuhleuten wie ein Verbrecher visitirt, in eine Belle gesperrt ftüßung der streifenden Handschuhmacher abgelehnt hat, und nach seinem Revolver mit dem Bemerken, daß er sich und feine und halb todt geschlagen worden sei, so daß er mächtige machte nochmals auf das am Sonnabend im Elysium Frau erschießen wolle. Die geängstigte Frau erwiderte in der Schrammen im Gesicht gehabt habe und an verschiedenen Körper stattfindende Vergnügen aufmerksam. Auf eine Rüge Zubeil's Hoffung ihren tobenden Gatten dadurch zu beruhigen, daß sie ftellen blutig gewesen sei. Am nächsten Tage nach jenem anerkannte der Borsigende an daß Der Vorstand das nach dem Revolver suchen wolle. Sie wurde darauf losgelassen geblichen Abenteuer ist Loskot in der That bei dem Polizei- Vergnügen nicht hätte veranstalten sollen, ohne die Verund gab sich den Anschein, den Revolver ausfindig machen zu lieutenant des betreffenden Reviers erschienen, um über die be- fammlung zu befragen. Das Lokal fei ihm aber unter so wollen. Unterdessen war es 6. gelungen, sich in den Befiz treffenden Schuhleute Beschwerde zu führen. Als er damit keinen günstigen Bedingungen angeboten woren, daß der Vorstand eines Messers au segen. Er erneuerte jegt den Angriff auf seine Erfolg erzielte, richtete er ein Schreiben an die Redaktion des glaubte, zugreifen zu müssen. Ein Theil der Mitglieder des Frau, sezte ihr die Klinge an die Kehle und drohte ihr den Vorwärts", in welchem eine eingehende Schilderung seines Bahlvereins habe ja Arbeit und suche sich sein Bergnügen;
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