Oberrheinischer Parteitag.
In Köln fand Ostern der jährliche Parteitag des oberrheinischen Agitationsbezirks statt. Der von dem Genossen Hofrichter er stattete Bericht des Agitationskomitees bezeichnet 1. a. den vom Komitee herausgegebenen und in 45 000 Stück verbreiteten Voltskalender als eins der vorzüglichsten Agitationsmittel. Er wird auch von der ländlichen Bevölkerung gut aufgenommen. Nur die Stadt des heiligen Rocks", das tatholische Trier , macht eine Ausnahme; dort haben die Verbreiter wiederholt unter der Roheit der frommen Bevölkerung zu leiden gehabt. Das Centrum will eben nur Toleranz für den Katholizismns; 100 es die Macht hat, da wird die Socialdemokratie vergewaltigt und durch das feige Mittel der Saalabtreibung obdachlos gemacht. Die Agitation durch öffentliche Versammlungen ist im oberrheinischen Bezirk fast überall unterbunden. Nur in neun Orten des neunzehn Reichstags- Wahlkreise umfassenden Gebiets stehen der Partei Verſammlungsstätten zur Verfügung, und auch dort nur in beschränktem Maße. Das weite Agitationsgebiet wird teils vom Centrum, teils wurde es von dem nun gestorbenen König Stumm beherrscht, beide gleich unduldsam gegen ihnen unbequeme Anschaumgen, beide gleich rüdsichtslos in der Anwendung ihrer Machtmittel zur Unterdrückung ihnen widerstreitender Bestrebungen.
Der Bericht beklagt ferner, daß es noch eine Reihe von Landorten giebt, wo die Polizeibeamten nicht wissen, wo ihre Befugnisse aufhören; immer noch sind dort die Kalender- und Flugblattverteiler polizeilichen Belästigungen ausgefeßt. Es wäre endlich an der Zeit, daß den Beamten mal die erforderlichen Instruktionen erteilt
würden.
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Schmidt Leipzig will, daß die Schreibweise des Fachblatts verständlicher gestaltet und die Verhältnisse der Handels- Hilfsarbeiter mehr berücksichtigt werden.
Alsdann sprach Genosse Geyer über Agitation und Organisation, den zweiten Punkt der Tagesordnung. Er gab unter andrem eine Zusammenstellung über die Stärke der ParteiOrganisationen in Sachsen . Er konnte leider nicht viel erfreuliches Thomas Magdeburg kritisiert die Fassung der Leitartikel. melden. In einigen Wahlkreisen sind selbst bei niedrigsten Beiträgen Bei seinem Gehalt müsse der Redacteur bessere Arbeit liefern. nur einige hundert Mitglieder zu zählen, in einzelnen Kreisen be- Larisch Frankfurt a. M. will eine gewerbegerichtliche stehe aber eine gute Organisation. So hat Leipzig - Land 5000 or Rubrik im Fachblatt eingerichtet haben. ganisierte Genossen, Leipzig - Stadt 1600, Dresden 1400, Martini Wiesbaden ist mit dem Inhalt der Zeitung zuChemnitz 1700 usw. Die Gesamtzahl der organisierten Ge- frieden. Das Blatt wöchentlich erscheinen zu lassen, gehe aus noffen in Eachsen beträgt rund 25 000. Das ist nicht viel bei finanziellen Gründen nicht an. 300 000 socialdemokratischen Stimmen, die bei der Reichstagswahl Die weitere Debatte erschöpft sich in einem Für und Wider der abgegeben worden sind. Das hob denn auch Geyer hervor. Er er angeregten Vorschläge. blickte ein Hindernis für das Fortschreiten der Organisationen darin, In seinem Schlußwort bemerkt Redacteur Dreher, es sei undaß man in verschiedenen Orten die Organisation mit allerhand möglich, aus allen Ländern Originalartikel zu bringen, da nicht Bildungsspielerei, Turn-, Gesangs- und sonstigen Nebenzwecken ver- überall Berichterstatter angestellt werden könnten. So jei er auf die fuppele. Nach einer kurzen Betrachtung über die Vorbereitungen Berichte andrer Blätter angewiesen. Sein Gehalt sei angesichts zur Reichstagswahl in Sachsen führte er aus, daß alles in der von einem Gewerkschaftsredacteur verlangten vielseitigen bestem Gange sei, nur im Wahlkreise Limbach Mittweida Thätigkeit nicht zu hoch und lasse sich mit dem Gehalt eines habe man vielen Genossen eine unangenehme Ueber Vorwärtsredacteurs nicht in Vergleich stellen. Redner geht noch auf raschung durch die übereilte Aufstellung des Genossen verschiedene der vorgebrachten Wünsche ein und ersucht, das wöchent Göhre bereitet. Er spreche nicht aus Voreingenommen- liche Erscheinen des Fachblatts noch um zwei Jahre zu verschieben. heit gegen Göhre, den er gar nicht kenne, von dem er aber wisse, daß er erst vor furzer Zeit zur Socialdemokratie übergetreten sei. Wenn die Genossen im 15. Reichstags- Wahlkreise unter Beiseitestellung alter erprobter Genossen, die sehr viele Opfer für die Partei gebracht hätten, auf Göhre zurückgekommen wären, so nur aus faischer Rücksichtnahme auf die Vorurteile der rückständigen Wähler gegen die Socialdemokratie. Das sei ein schlimmes Zeichen. Wir dürfen nicht diese Vorurteile großziehen, sondern müssen sie betämpfen und beseitigen, und bei den Wahlen nicht mit einem Aus= hängeschild operieren, um die zurückstehenden Wähler milder zu Nicht die Person, sondern die Partei müßten die Arbeiter wählen. Redner schloß, wir müßten am Endziel festhalten, wie es im ersten Teil des Programms niedergelegt sei. In Sachsen fei kein Boden für den Opportunismus. Wir haben keine Konzeffionen zu erwarten, sondern müßten fämpfen bis zum Siege der Partei.
Der Antrag Elberfeld wird zurückgezogen, der mit diesem identische Antrag asset gegen 6 Stimmen abgelehnt. Burüd gezogen werden die Anträge Leipzig und Elberfeld , die verständlichere Schreibweise wünschen, da der Redacteur erklärt, auch in Zukunft fein möglichstes thun zu wollen, um dem Wunsche der Antragsteller entgegen zukommen. Angenommen wird der Antrag Larisch, eine gewerbegerichtliche Rubrik einzurichten. Damit ist der Punkt Presse erledigt.
wichtigsten Gegenstände: Die Handelsverträge und die ftimmen, sondern man müsse diese zu Socialdemokraten heranbilden. Sechster Verbandstag des Gentralverbands der Maurer
Zweite Generalversammlung
des Centralverbands der Handels-, Verkehrs- und Transportarbeiter Deutschlands .
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Mainz , den 9. April. In der Vormittagssigung wurden zunächst die Berichte des Vorstands, des Ausschusses und der Redaktion des Grundstein" erstattet. Bömelburg ergänzte den gedruckt vorliegenden Vorstandsbericht durch einige allgemein interessierende Mitteilungen. Die für die italienischen Arbeiter in Deutschland bestimmte Zeitschrift „ Operaio Italiano" hat ihre Wirkung feineswegs verfehlt, die dafür gemachten Aufwendungen werden wieder aufgewogen durch die Ersparnisse, die sonst die Fortschaffung der italienischen Stollegen bei Streifs verursacht. Durch die Fühlung mit den ausländischen Maurern werden die deutschen Maurer in höherem Maße als bisher vor der ausländischen Konkurrenz geschützt. Auch die Zeitschrift für die czechischen Arbeiter und das neu gegründete polnische Organ find von gohem agitatorischen Wert. Mit den Hauptkonkurrenzländern Oestreich und Italien sind Verbindungen angeknüpft, um auch dort die Organisation zu stärken, in den in Betracht kommenden Provinzen Italiens wird durch einen italienisch sprechenden Kollegen eifrigst agitiert und die Agitation scheint nach den eingegangenen Berichten von Erfolg gekrönt. Es ist ja alles aufgeboten, um auch im Auslande den Organisationsgedanken zu fördern. In einer größeren Zahl von Orten sind in den letzten Jahren Arbeitsverträge mit den Unternehmern abgeschlossen; diese Bewegung hat noch nicht ihr Ende erreicht, hier giebt es fein Zurück, sondern nur ein Vorwärts.
Auf der Tagesordnung des Parteitags stand als einer der drohende Erhöhung der Getreidezölle. In seinem Referat betonte Genosse Dr. Erdmann, daß gerade das Centrum, das ja im oberrheinischen Bezirk dominiert, der eigentliche Rückhalt der agrarischen Reaktion ist. Das Centrum sei eine vorwiegend agrarische Partei; es gewinne den weitaus größten Teil seiner Reichstagssize in ländlichen Kreisen. Es habe aber auch, besonders In der folgenden Debatte wurden nur Anträge begründet, die im Westen, noch Einfluß in den Städten. Sein moralisches Ansehen auf Flugblattagitationen, Landtagswahlen, den ersten Mai und Gewäre dahin, wenn es diese großen Städte nicht mehr befäße. Hätte meindeangelegenheiten Bezug haben. Auf die Ausführungen Geyers es auf die Arbeiter in diesen Städten nicht Rücksicht zu nehmen, so über die Kandidatur Göhres ging noch fein Redner ein. würde es den Agrariern Zölle bewilligen, wie sie fie mur Die Genoffin Dunter nahm die Arbeiterbildungs- Vereine wünschen können. Das Centrum unterläßt alles, um die gegen vermeintliche Angriffe Gehers sehr lebhaft in Schutz und bekatholischen Arbeiter über den wahren Charakter der Getreidezölle fonte, daß diese Vereine die Aufgabe hätten, die Jugend heranaufzuklären. Das Centrum fürchtet sehr vor allem eine Diskussion zuziehen. Die weitere Debatte wurde auf Mittwoch vertagt. dieser Frage in Versammlungen. Aus der Masse der katholischen Arbeiter find Aeußerungen zu Gunsten der Zollerhöhung nicht erfolgt; nur die Führer, besonders Brust und Giesberts haben sich für die Erhöhung ausgesprochen. Es ist geradezu verwerflich, daß die Leute als Arbeiterführer für die Agrarier eingetreten find, ohne borher die katholischen Arbeiter zu fragen. Diese sind wohl in ihrer großen Mehrheit nicht für die Erhöhung der Getreidezölle. Es find Anzeichen und Anjäze vorhanden, daß sich die christlichen Arbeiter Nürnberg , 8. April. der Protestbewegung anschließen; sie zur Erkenntnis zu bringen, Die Diskussion über den Vorstandsbericht wird fortgefeßt und diese ehrenvolle Aufgabe fällt der Socialdemokratie des Rhein - die schon in der vorigen Sißung angeregte Frage, ob der Vorstand berechtigt war, die Gehälter der Beamten zu erhöhen und die Uuter andren Rednern sprach sich Hofrichter dahin aus, daß Einigungsverhandlungen mit der Lokalorganisation in einer Form, die Zeit außerordentlich geeignet sei, um am Oberrhein einen die den Bestimmungen des Statuts entgegensteht, zu führen berechtigt Namens des Ausschusses erstattete Dähne Berlin, namens der träftigen Vorstoß gegen das Centrum zu unter- war, kritisiert. Revisoren Mards Stettin, namens der Redaktion des„ Grundnehmen. Der weitaus größte Teil der rheinischen Landwirtschaft Der Vertreter der Generalfommission Legien hofft, daß stein" Staningt- Hamburg Bericht. Letzterer wandte sich scharf habe keinerlei Interesse an den Getreidezöllen, diese Diskussion über die Einigungsangelegenheit die letzte gegen die impolitische Gewerkschaftsbewegung und nahm für das da sie kein Korn baue. Durch die jeßige Lage der Dinge sei die dieser Art gewesen sei. Im Grunde feien beide Teile doch Verbandsorgan das Recht in Anspruch, politische und religiöse rheinische Socialdemokratie geradezu in die Avantgarde der mit der Einigung zufrieden, wie sich aus aus der Diskussion Fragen zu behandeln. Für die Arbeiter- Organisationen sei es nicht Gesamtpartei gekommen, und sie werde ihre Pflicht in vollem Maß ergeben habe. Zwar habe der Vorstand formell nicht richtig ge- überflüssig. Politik zu treiben; er weise nur darauf hin, daß alle erfüllen. Der Parteitag nahm einstimmig eine Resolution an, die handelt. Aber nur rasches Handeln habe die Gründung eines Errungenschaften der Gewerkschaften durch die Zollerhöhung wieder das fünftige Agitationskomitee verpflichtet, über den ganzen Umfang zweiten Centralverbands der Transportarbeiter verhindern und noch verloren gehen könnten. Das Fachorgan müsse um so mehr in des oberrheinischen Bezirks eine Protestbewegung gegen den Brot in letzter Stunde die Einigung herbeiführen können. Beim Lesen socialdemokratischem Sinne geleitet werden, als es ja vielfach auf wucher mit allen Mitteln in die Wege zu leiten. des Protokolls der Einigungsverhandlungen könne der Uneingeweihte Dörfern und in fleinen Städten die einzige Lektüre der Maurer allerdings den Eindruck gewinnen, daß es sich um einen„ Kuhhandel", bilde. Wenn die Redaktion bemüht gewesen sei, auch auf d. H. um Unterbringung von Personen gehandelt habe. In Wirklich religiösem Gebiete Licht zu verbreiten, so dürfe man einmal teit habe man den bisher sowohl im Centralverband wie in der lokalen nicht vergessen, daß das Christentum, welches die Anhänger der Organisation hervorragend thätigen Personen auch den ihnen zu Stirche hente predigen, gar kein Christentum sei, und ferner, daß in stehenden Einfluß auf die Geschäfte des geeinten Verbands sichern manchen Gegenden, namentlich Oberschlesien , die latholischen Geistwollen. Der Beschluß betreffend Gehaltserhöhung sei ebenfalls nicht lichen sich in den Dienst des Unternehmertums stellen. Hätten sie statutengemäß erfolgt. Gegen die Höhe der Besoldung werde aber dort doch sogar auf die Frauen dahin einzuwirken gesucht, daß sie wohl niemand etwas einzuwenden haben. Angesichts der geringen event. burch Verweigerung der Erfüllung der ehelichen Pflichten ihre Besoldung der Gewerkschaftsbeamten im allgemeinen möge man mit Männer veranlassen sollten, aus der Organisation auszutreten. dem Vorstand nicht zu sehr rechten. Redner teilt weiter mit, daß die Auflage des„ Grundstein" etwa 100 000 betrage und daß die Einnahmen des Jahres 1900 fich auf 92 123 M., die Ausgaben auf 91 778 m. belaufen.
Tands zu.
bewegung.
Zur Erledigung der gegen die Verwaltung gerichteten Beschwerden
Die Landeskonferenz der sächsischen Socialdemokratie tagte am 9. und 10. April im Felsenkeller" zu Plagwiz bei Leipzig . Zur Berhandlung steht außer dem Bericht des Centralfomitees gitation und Organisation, die Presse und die Landtagswahlen. Es find 50 Delegierte aus allen Teilen Sachsens anwesend, außerdem Mitglieder des Agitationskomitees und einige Reichstags Abgeordnete. Genosse Grenz- Leipzig Schumann schließt sich den Ausführungen Legiens an. Der eröffnet die Versammlung mit einer Ansprache, in der er auf die Vorstand habe zwar in der Einigungsfrage die Bestimmungen des Kämpfe in Leipzig hinwies, die, so führt er aus, wohl manchem Statuts durchbrochen, doch sei das im Interesse des Verbands geGenossen im Lande nicht behagt hätten. Es jei nicht abzu- schehen. Daß der Vorstand in der Frage der Gehalts- wählte der Kongreß eine besondere Kommission von acht Mitgliedern. leugnen, daß die Leipziger ein oppositionelles Völlchen seien. erhöhung nicht forrett gehandelt habe, gebe er zu, man Nach einer belanglosen Debatte über die Berichte des Vorstands und Ju Leipzig seien die Kämpfe so alt, wie die Arbeiter- möge aber bedenken, daß seit der Kasseler General des Ausschusses trat die Mittagspause ein. Aber aus den Streitigkeiten sei die Partei ge- bersammlung die Zahl der Mitglieder von 5000 auf 20 000 gestiegen Die Nachmittagsfißung wurde ausgefüllt durch eine stellenweise sundet und gekräftigt hervorgegangen. Leipzig habe neben sei, im gleichen Verhältnis sei auch die Arbeitslast gewachsen. Be- recht lebhafte Debatte über die Haltung des„ Grundstein". Das Organ den meisten inneren Kämpfen auch die meisten Verhegungen fonders die Straßenbahner- Bewegungen hätten den Vorstandsmit hat eine Reihe von Festartikeln zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten aufzuweisen. Seien doch von den 900 Ausweisungen unter dem gliedern persönliche Ausgaben verursacht, die nicht mehr vom Gehalt gebracht, die nach Ansicht verschiedener Redner das religiöse Gefühl Socialistengesetz allein 164 auf Leipzig entfallen und von den tausend bestritten werden konnten. So habe er, Redner, vor der Alter der katholischen Arbeiter verlegt und den Kaplänen Veranlassung geJahren Gefängnis unter Bismard tamen auf Leipzig allein 200 Jahre. native gestanden, entweder sein Amt niederzulegen oder um geben haben, die katholischen Arbeiter in Sonderorganisationen Kämpfe und Verhegungen hätten schließlich die Leipziger etwas ge- Gehaltserhöhung einzukommen. Auf seinen Antrag habe dann zusammenzuschließen. Von andrer Seite wurden gerade diese Artikel reizt und mißtrauisch gemacht. Das solle man bei Beurteilung der Vorſtand ſein Gehalt und das des Kollegen Dreher von als besonders agitatorisch wirksam gepriesen und der Wunsch ausder neueren und neuesten Streitfragen in Leipzig bedenken. 140 auf 160 m. monatlich erhöht. Eigentümlich habe es ihn be- gesprochen, daß der Grundstein" sich in Zukunft immer mehr mit An den Bericht des Centralfomitees, dessen wesentlicher Teil rührt, daß in der Diskussion wohl die Gehaltserhöhung kritisiert religiöfen und politischen Fragen beschäftigen möge, um diejenigen ſchon einige Wochen gedruckt vorlag, schloß sich eine rege Debatte, wurde, niemand aber die Umstände, die dazu führten, das erfren Arbeiter, die nicht in der Lage sind, eine politische Tagesdie sich hauptsächlich um die„ Vogtländische Volksstimme" liche Wachstum des Verbandes und die dadurch bedingte Steigerung zeitunig zu halten, aufzuklären. Unter anderm kritisierte auch in Falkenstein drehte, die von dem verstorbenen Genossen Künzel der Arbeitslast berührt habe. Bömelburg aus taktischen Gründen diese Artikel abfällig. redigiert wurde und dessen Eigentum fie war. Es hat sich gezeigt, In einem in der Zwischenzeit eingelaufenen Schreiben aus Redner betonte, daß er keineswegs zu den Neutralitätsdufelern gedaß im Voigtland ein Blatt nicht ohne wesentliche Zuschüsse zu Harburg wird mitgeteilt, daß die dortige Bewegung der Rolltutscher höre; man müsse aber bedenken, daß gerade da, wo der Katholizismus halten ist. Daher war das Bestreben der Parteigenossen allerseits mit einem vollen Erfolg endete. herrsche, die Bewegung noch am schwächsten sei. Deshalb müsse man schon immer darauf gerichtet, ein Abkommen mit Künzel zu treffen, Richter Leipzig : Die persönliche Ehrenhaftigkeit des Kollegen aus derartigen Artikeln alles fortlassen, was irgendwo Anstoß erund gegen eine Entschädigung sein Recht an dem Blatt aufzugeben, daßler sei im Ausschuß nie bezweifelt worden. Mit der Art der regen könnte. Man vergebe sich durch Neutralität in firchlichen um eine Verschmelzung mit dem„ Sächsischen Voltsblatt" in Zwickau bei der Revision vorgefundenen Kassenführung konnte sich aber der Fragen nichts, im Gegenteil, man nüße dadurch nur der Bewegung. zu ermöglichen. Die Forderungen Künzels waren aber so hohe, daß Ausschuß nicht einverstanden erklären. Gegen die feste Anstellung Auch Tonnies Hannover erklärte, daß durch diese Artikel es zu feinem Abschluß kam. Nach dem Tode K.s hat deffen des Raffierers habe der Ausschuß nichts einzuwenden gehabt. Bean- nach seinen Erfahrungen die Agitation in Westfalen bedeutend Frau den ihr bon der Partei auf dringendes An- standen habe er müssen, daß der Vorstand diese Anstellung ohne erschwert werde. Dagegen trat Gröppler Berlin für die suchen unentgeltlich unentgeltlich gestellten Geschäftsführer einfach durch Zustimmung des Ausschusses vornahm. Die Stellung der Kaution Redaktion ein. Auch Beyer- Leipzig wandte sich gegen die„ falsche andren ersetzt, der auch die Zeitung redigierte, für Kaßler und das Verleihen von 40 M. fei ebenfalls statuten- Rüdfichtnahme auf rückständige Elemente". Auch im socialworauf der Partei nichts weiter übrig blieb, als den zur Ünter- widrig und habe beanstandet werden müssen. Hätte der Vorstand demokratischen Programm stehe, Religion ist Privatsache; früher ſtützung des Geschäfts entsandten Genossen, einen Schriftfeßer, dem Ausschuß die zuletzt gegebenen Erklärungen vor der General habe man diesen Sazz allerdings anders aufgefaßt, als nach dem wieder zurückzuziehen. So lag die Angelegenheit, als sie der versammlung gegeben, so wäre die ganze Debatte vermieden Fall des Socialistengesetzes, seitdem man allen möglichen Konferenz unterbreitet wurde. Diese beschloß nach längerer Debatte, worden. Leuten Rechnung tragen wolle. In einer einstündigen Schlußrede Da vom Ausschuß die Kaffenführung beanstandet wurde, bewies der Redacteur des„ Grundstein" Päplow die gegen
einen
in der besonders die Genossen aus dem Verbreitungsbezirk des
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stimme" den Charakter als Parteiorgan abzusprechen. In die ung, eine Prüfung der Bücher vorzunehmen. seine Thätigkeit erhobenen Vorwürfe zurück und betonte den inniger
werden gewählt: Schmidt Leipzig, Zusammenhang zwischen Gewerkschafts- und politischer Bewegung. Zu einer Abstimmung über die taktische Haltung des Grun stein" tam es nicht, es unterliegt aber keinem Zweifel, daß die gre Mehrzahl der Delegierten mit der von der Redaktion des„ Grid= stein" eingeschlagenen Taktik einverstanden ist.
Die übrige Debatte, die sich an den Bericht des Centralfomitees Alboldt Berlin und im pel- Hamburg . anschloß, bewegte sich hauptsächlich um die Frage, ob Gemeinde- über den Vorstandsbericht wird verschoben, bis die Kommission fonferenzen zweckmäßig seien, und die jüngste Enquete über die ihre Arbeit beendet hat. fächsischen Gemeindeverhältnisse. Dabei wurde mehrfach die Dreher Berlin erstattete den Bericht über die Presse, dem Nachlässigkeit der Genossen gerügt, die die Fragebogen sich der Bericht der Preßtommission anschließt. nicht zurückgeschickt haben. Sehr scharf sprachen sich über Nürnberg , 9. April. diese Lässigkeit die Genoffen Fleißner und Sindermann Zu dem Punkt Presse liegen verschiedene Anträge vor. Die aus, dabei betonend, daß es besonders Pflicht der Gemeinderats- Bahlstellen Altona und Hamburg wollen den Siz der PreßMitglieder gewesen sei, die Fragebogen zu beantworten, es fehlen tommission nicht an den Erscheinungsort des Blatts verlegt haben, aber auch 46 Orte mit socialdemokratischen Gemeindevertretern. Ge- wie ein Antrag der Geschäftskommission will. Dieser Antrag wird nosse Dr. Südefum und Genosse Geyer boben dagegen hervor, aber zurüdgezogen, wodurch sich nun die Anträge Hamburg und daß die Enquete troß alledem sehr wertvoll sei. Beschlüsse wurden Altona erledigen. in dieser Beziehung nicht gefaßt.
Auf Anregung von Goldstein- Zwickau wurde beschlossen, an die Reichstags- Fraktion den Antrag zu richten, diese sollte den Prozeß der gemaßregelten sächsischen Bergarbeiter auf Heraus zahlung ihrer Kassengelder zur Sprache bringen.
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Dahlmering Elberfeld begründet den Antrag, das Fach blatt in Zukunft wöchentlich erscheinen zu lassen. Müller: Staffel stimmt ihm zu, zu diesem Zweck würde er selbst für eine erhebliche Beitragserhöhung eintreten. Er wünscht, daß die Alkoholfrage im Fachblatt behandelt werde.
Achte Generalversammlung des Verbands der Bäc und Berufsgenossen Deutschlands . Mainz , den 8. April 901. Allmann- Hamburg eröffnet nachmittags 2 Uhr den Beandstag mit einer Begrüßungsansprache an die Delegierten. Anyend find nach dem Bericht der Mandatprüfungs- Kommission 40 Delegierte aus 35 Wahlkreisen. Der Hauptvorstand ist vertien durch II m ann und Kretschmer- Hamburg , der Auguß durch Gaßner- München ; die Generalfommission vertritsa bath. Hamburg .