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Das aber ist es, was der 8uderring erstrebt. Er will die Volksstimme", die den Arbeitersekretär Giesberts die Schventung

Reichs- Finanznot. Schon bei der Beratung der ersten Chinavorlage in der Budget- Alleinherrschaft haben, jede Konkurrenz gegen seine Wucherpreise machen läßt, es ist auch der Aufstand in den christlichen Gewert Tommission des Reichstags schilderte der Staatssekretär des Reichs- Chikanierung der Süßstoffverwendung beträchtlich steigen würde, ist anhaltende Agitation gegen den geplanten Brotwucher, besonders an fommission des Reichstags schilderte der Staatssekretär des Reichs- verhindern. Daß der 3uderverbrauch durch Verbot und schaften, der ihn veranlaßt, seine Stellung zu ändern. Durch die Schazamts Freiherr   v. Thielmann die Finanzlage des Reichs feineswegs zu erwarten, denn die armen Leute, die ja nur, Niederrhein  , find die katholischen Arbeiter aufmerksam geworden und Es war unmöglich, die 22 hundert Millionen, weil der Süßstoff so billig ist, ihn kaufen, werden sich den lassen ihre Führer merken, daß sie der Parole Für Erhöhung der die die China- Expedition bis 1. April 1902 loftet, aus Reichsmitteln durch den Ring immer teurer werdenden Buder nicht laufen Getreidezölle" nicht folgen werden. Entbrennt einmal der Kampf bar aufzubringen, man schritt zu vermehrten Anleihen und steigerte tönnen! Die Folge des Gesezes würde also nur die sein, daß zwischen den katholischen Arbeitern und den Bauern, dann geraten der armen Bevölkerung ein billiges, unschäd- die Centrumsabgeordneten in eine schwierige Lage, und mancher von von neuem in toloffalem Maße die drückende Zinslast. Trotzdem sah sich der Reichsschatz  - Sekretär in der Mittwochfizung liches Genußmittel genommen und eine nützliche In- ihnen wird bei den nächsten Reichstagswahlen von der Bildfläche dustrie zerstört wird, so daß der Zuckerring ungestört dem verschwinden. der Budgetkommission zu erneuter Finanzklage genötigt. deutschen   Volte Wucherpreise für den Buder abnehmen, bei der Beratung des Gesetzentwurfs betr. die verbesserte Ver- dadurch dessen Konsum künstlich herabsetzen und infolge der forgung der Kriegsinvaliden und Kriegshinterbliebenen aus der Ausfuhrprämie auf Kosten der deutschen Steuerzahler den Zucker Mitte der Kommission die Frage gestellt wurde, wie die Regierung zu Schleuderpreisen nach dem Ausland absetzen kann. die aus diesem Gesez entstehenden Mehrausgaben von 13 Millionen Der Gefeßentwurf giebt einen Vorgeschmack der Interessen­Mark zu decken gedenke, gab Freiherr von Thielmann nach wirtschaft, die mit dem Sieg der Agrarier im Reich Play greifen dem Bericht der Freifinnigen Zeitung" folgende überaus bemerkens- wird!- werte Erklärung:

Ein Litterat des Scharfmachertums. Der Centralverband deutscher Industrieller scheint nach Veröffentlichung der Bued- Briefe ein Haar in der schriftstellerischen Thätigkeit seines Geschäftsführers gefunden zu haben. Er hat darum dem Herrn Bued   einen Assistenten und Stellvertreter gesetzt, und zwar in der Person des Dr. Alexander Tille  .

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Dieser Dr. Tille war vordem Privatdocent in Glasgow  , von wo ihn allzu abfällige Bemerkungen gegen England vertrieben. Herr Tille hat bisher in Zeitschriften und Broschüren Welt­Anschauung" hergestellt. Er gerierte sich als Socialaristokrat, rührte Darwin   und Nietzsche   zusammen, und beschäftigte sich außerdem mit Litterarphilosophie. Kein Zweifel, daß er nunmehr die Scharfs macherei philosophisch begründen und in Herrn Krupp das Naturgesetz menschlicher Auslese in seiner höchsten Vollendung erfüllt sehen wird. Wenn wir übrigens nicht irren, hat der neue Litterat für Arbeiterknechtung vor Jahr und Tag in einem anonym erschienenen Buch die Socialdemokratie zwar von seinem höheren" Gesichtspunkt aus grundsäßlich bekämpft, ihr aber auch allerlei schmeichelhafte Borzüge nachgesagt. Der Mann hat sich anscheinend entwidelt"!- Der M

Die goldene Hand. Der Prozeß des Nedacteurs der Leipz. Neuesten Nachrichen". Dr. Liman, gegen den verantwortlichen Redacteur der Kölnischen Zeitung  " wird am 1. Mai vor dem Berliner   Schöffengericht verhandelt werden. Der Prozeß ist veranlaßt durch die Behauptung Limans, daß die De Beers Com­pah durch Bestechungen in Deutschland   Stimmung für die Engländer gegen die Boeren gemacht hätte.

Er erkenne zivar an, daß auch für die weitere Zukunft aus Der Fabrikinspektor hat sich beim Unternehmer zu melden, der Vorlage erhebliche Mehrkosten zu gewärtigen seien, zu deren das ist das neueste salomonische Urteil eines bayrischen Land­Ausgleich der Reichs- Invalidenfonds nicht zugerichts. Ein Assistent der Fabritinspektion wollte in München   einen langen werde. Schon für den Etat 1902 seien aber so be- Fabrikbetrieb revidieren. Der Fabrikportier ließ auf Befehl des trächtliche anderweitige Anforderungen zu gewärtigen, daß Betriebsdirektors den Beamten nicht durch das Arbeiterthor passieren, es sich nicht lohne, eine solche Keinigkeit, wie die sondern verlangte, er solle sich zuvor im Bureau melden. Der Dedung der Kosten aus der vorliegenden Gefeßesvorlage, Assistent holte einen Schußmann und erzwvang sich so den Zutritt zu für sich besonders vorweg zu nehmen. Für 1902 werde der Fabrit. Der Direktor bekam ein Strafmandat auf 15 Mart dem Reiche der Vorjahrsüberschuß von rund 30 Millionen Mart bezw. 3 Tage Haft, wogegen Einspruch zum Schöffengericht er­fehlen. Die Alters- und Invalidenversicherung werde einen Mehr- hoben wurde. Dieses bestätigte das Mandat und sprach aus, zuschuß von mindestens 5 Millionen Mark erheischen. Bei den der Beamte sei nicht verpflichtet, sich vorher anzumelden, würde er Einnahmen aus Zöllen und Verbrauchssteuern müsse sich das dies thun, dann würde der Unordnung Thür und Thor   geöffnet und Reich auf einen erheblichen Rüdgang gefaßt machen. wenn dann der angemeldete Fabrikinspektor käme, wäre alles in Alles Momente, die eine Balancierung des Etats erschweren schönster Ordnung. würden. Um so mehr, da in verschiedenen Richtungen Das Landgericht, an das der Unternehmer nuimehr appellierte, bedeutende Mehrausgaben nicht zu umgehen wären. Um hob das Urteil auf und erkannte dem Antrage des Staatsanwalts für den nächsten Etat die notwendigen Deckungsmittel bereitzu- entsprechend auf Freisprechung. trotzdem der Inspektionsbeamte stellen, würden daher Maßnahmen getroffen werden müssen zur deponierte, daß er feine Verpflichtung habe, bei seinen dienstlichen Erschließung weit ausgiebigerer Einnahmequellen als nach Revisionen den Eingang in die Fabrikräume durch das Bureau zu den vorliegenden Schätzungen in Frage kommen könnten. nehmen. Wäre im fraglichen Falle das Fabrikthor geschloffen ge­Trotz aller Anleihe und der gewaltig gestiegenen Einnahme ist wesen, hätte er es sich überlegt, durch das Bureau zu gehen, weil das Reich nicht im stande, eine geringe Anstandsausgabe von in solchen Fällen in der Regel gauze Betriebsabteilungen von seiner 13 Millionen für die Kriegsinvaliden und die Kriegshinterbliebenen Anwesenheit verständigt werden könnten. Es sei der Wunsch der aus bereiten Mitteln glatt zu zahlen. Arbeiter, daß der vifitierende Beamte nicht vorher in das Doch dies ist das geringste. Dieses 13 Millionen- Manto ist eine Bureau gehe und die Inspektion des Betriebs ohne Nichtigkeit, um deretwillen es sich garnicht lohnt zu diskutieren, wo- Beisein des Direktors oder des Unternehmers vornehme. Dies sei her sie gedeckt werden sollen. Denn ganz andre, bedeutende auch erklärlich, denn die Arbeiter allein haben ein Interesse an den Mehrausgaben stehen demnächst in Aussicht! Neue, aus- Revisionen des Fabrikinspektors. Im Beisein des Direktors tönne er giebige Einnahmequellen sollen erschlossen werden! Biersteuer seine Pflicht nicht vollauf erfüllen. und Tabakmonopol erheben sich drohend, denn auch die geplante Der Vorstand der bayerischen Fabrikinspektion, Herr Boelrath, Ab­Grhöhung der Kornzölle wird den wachsenden Ansprüchen des will sich aber bei diesem Bescheid nicht beruhigen und hat die Eröffnung findet durch den Regierungsverweser auf Schloß Frieden­sicht, eine Entscheidung des Reichsgerichts zu provo­

Militarismus und der Chineserei nicht Genüge leisten.

und

V

Wenn nicht die Massen des arbeitenden Volts in immer zieren. ffandalöserem Maße der Steuerbedrückung ausgeliefert werden sollen, wird nur die progressive Reichs Einkommensteuer Reichs Vermögenssteuer das Reich aus Finanznot erretten fönnen. Allein ein größeres Steuersystem, das die Besitzenden trifft, vermag die militaristische und marinistische Verschwendung, die heute zum guten Teile auf Kosten der Gegner des Militarismus und Marinismus betrieben wird, zu hemmen.

Deutsches Reich  .

Das Süßftoffgesch.

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Die Centrumsarbeiter und der Brotwucher. der Die christlichen Arbeiter fündigen den Brotverteurern die Freundschaft. Die Rheinische Voltsfiimme", Organ der rheinischen gegen die Centrumspresse, die, wie die Kölnische Volkszeitung", es Landwirte, bringt öfter giftige Ausfälle gegen die Arbeiterschaft und versteht, sich ein demokratisches Mäntelchen umzuhängen. Nach dem für die christlichen Gewerkschaften so kläglichen Ausfall der Kölner  Gewerbegerichtswahlen schrieb die Rheinische Voltsftimine" u. a. folgendes:

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Den Reichstage ist soeben der vom Zuderring sehnlichst ers wartete Entwurf eines Süßstoffgefeges zugegangen; es wird wohl selbst von den unbescheidensten Zuckerwucherern mit Genugthuung begrüßt werden. Die Regierung hat sich von den Agrariern, die ja mit dem 8u derring verschwistert, verschwägert und sonst verwandt sind, vollkommen breitschlagen lassen und die Bedenken, die der Staatssekretär Frhr.   v. Thielmann noch im Februar dieses Jahres gegen ein derartiges Süßstoffgesetz hatte, sind dahingeschmolzen wie der Schnee in der Frühlingssonne. Miquel hat wieder einmal über Frhrn. v. Thielmann gefiegt, dieser hat sich den Agrariern gefügt, nur gelang es ihm nicht, Gründe für feinen Umfall zu finden, die auch nur einigermaßen thatsächliches Material enthalten. Wie bei verschiedenen Bestimmungen des Fleisch­beschaus und Margarinegesezes steht eben statt der Vernunft der Wille der Agrarier, der ja immer mehr das oberste Gesetz für das arme Reich wird.

Genau so wie es am 11. Februar 1901 Dr. Oertel vorschlug, hat es die Regierung gemacht. Damals erklärte Frhr. v. Thielmann, daß noch eine Differenz innerhalb der Regierung über die Art des Gesetzes bestände, worauf Oertel erwiderte: Wenn die Differenz nur darin besteht, daß einige Herren von den verbündeten Regie­rungen eine hohe Besteuerung vorziehen, die andren eine Ber­tehrsbeschränkung, so ist diese Differenz außerordentlich leicht zu lösen: man mag beides machen( sehr richtig! rechts), eine hohe Besteuerung und eine intensive Verkehrs­

beschränkung."

Nach diesem Rezept à la Doktor Eisenbart will der Gesezentwurf die Fabrikation der Süßstoffe ruinieren zu Gunsten des Zucker­rings. Denn daß dieser die Erbschaft wenigstens anzutreten hofft und wünscht, ist der thörichte Irrtum, in dem sich die Befür­wvorter der Süßstoffverfolgung befinden.

Während das Gesetz von 1898, das die Zustimmung unsrer Fraktion fand, nur den Zusatz von Süßstoffen zu Zweden der Täuschung verbot, ebenso die Verwendung der Süßstoffe zur gewerbsmäßigen Herstellung von Fruchtsäften, Konserven, Liqueuren, Zucker- oder Stärkesyrup und für Bier, verbietet der jezige Entwurf überhaupt die Verwendung bei der gewerbsmäßigen Herstellung von Nahrungs­und Genußmitteln. Ferner ist die gewerbsmäßige Abgabe von Süßstoffen nur Inhabern von Süßstoff­Fabriken und solchen Personen gestattet, welche die Erlaubnis der Steuerbehörde hierzu er halten haben.

Ursprünglich wollten die Zuckerwucherer, daß mur in Apotheken und zwar gegen Rezept der Süßstoff abgegeben werden dürfe. Die Regierung ist so gnädig, die Abgabe auch bestimmten Personen zu er­Tauben. Wie viel oder wie wenig Personen wird sie mit dem Privileg ausstatten? Auf jeden Fall wird eine ganz erheb liche Verkehrsbeschränkung für Süßstoff eintreten. Dazu kommt, daß der zum Verbrauch im Inland bestimmte Süßstoff mit einer Ber­brauchsabgabe von achtzig Mart für ein Kilogramm chemisch reinen Süßstoffs belegt wird und mit einem Einfuhrzoll von 8000 Mart für 100 Kilogramm! Das ist, da das Kilogramm reiner Süßstoff etwa 20 m. kostet, eine Steuer bom 400fachen Betrage des Preises!

Außerordentlich scharfe Strafbestimmungen( für wiederholte Defraudation Gefängnis bis zu drei Jahren), umfang reiche und sehr kostspielige lleberwachungen der Fabriken, in denen der Süßstoff hergestellt wird, und eine bis auf die körperliche Durchsuchung der die Fabrikräume verlassenden Personen, einschließlich der Arbeiter, sich erstreckende Kontrolle- das alles soll der Süßstoff Fabrikation ein Ende machen. Denn das kann nur das Resultat sein werten 8ollerträgen, für die etwaige Steuersucher schwärmen, kann nicht die Rede sein, denn bei dieser hohen Steuer und Verkehrsbeschränkung wird es den armen Volts­schichten, die sich dieses Surrogats für Zucker bedienen wie der Cichorie für Kaffee, unmöglich gemacht, Süßstoff zu verwenden.

bon nennens

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Das Fiasko des Verhätschelungssystems, das unsre großstädtische Centrumspresse bezüglich der Fabritarbeiter stets beobachtet, ist ein vollständiges.

Ein Bierteljahrhundert hindurch hat man sich alle Mühe gegeben, um die Industrie immer weiter auszubreiten und ihren Arbeitern bessere Löhne zu versorgen, Arbeitergesez auf Arbeiter­gejez ist gemacht worden, alles, wie wir gerne anerkennen, um Die Arbeiter vor der Socialdemokratie zu bewahren. Und nun, sogar im Deutschen Rom", solche Mierfolge! hätte man der Landwirtschaft, den Bauern, ein solches gesetzliches Wohlwollen zugewandt, und dadurch den Bauernstand vor seinem Rückgange bewahrt und ihn zu höherer Blüte gebracht, so hätte man er­freulichere Früchte geerntet. Bauern werden nicht zu Social­demokraten; sie bilden vielmehr gegen sie das stärste Bollwert, das auch dann nicht versagen würde, wenn die Bajonette der Alexandriner ihren Dienst einstellten. Ob man nun aus den Kölner   Wahlen die notwendigen Konsequenzen ziehen wird? Wir wünschen es, aber wir glauben es nicht." Ueber diese Auslaffungen regt sich die Westdeutsche Arbeiterzeitung", das Organ der katholischen Arbeitervereine Westdeutschlands auf. In ihrer legten Nummer leistet sie folgenden Erguß:

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Das Verhätschelungssystem der Fabritarbeiter" besteht be­kanntlich darin, daß die Centrumspartei seit Jahren bemüht ist, die zahlreichen socialpolitischen Mißstände auf dem Wege der Gesch gebung fortzuräumen. Diese Gesetzgebung ist geschaffen in erster Linie aus Gründen der Gerechtigkeit gegen den Arbeiterstand, der der willkürlichen Ausbeutung schuglos preisgegeben war. Wir fatholische Arbeiter haben bisher stets in dieser Richtung die Centrumspartei unterstützt und sind uns bewußt, daß für das

Gegen den Spreepräfekten, wie er in der Vorlage der Re­gierung über das Oberpräsidium Berlin   gefordert wird, erklären sich die konservativen, aber nur deshalb, weil sie nur einen Regierungs präsidenten, nicht, wie die Vorlage wünscht, einen Ober präsidenten zum Aufpassen der Berliner   Verwaltung sehen wollen. Die Konservativen fürchten nämlich, daß die Schaffung eines Oberpräsidiums Berlin   zum Ausscheiden der Vororte aus der Provinz Brandenburg   führen werde, die dadurch erheblich geschwächt würde.

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Der Koburg  - Gothaer Landtag. Der gemeinschaftliche Land­tag der Herzogtümer Koburg Gotha ist, wie uns ein Privats Telegramm aus Gotha   meldet, auf den 23. April einberufen. Die

stein statt.

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Das lehte Aufgebot. München  , 16. April.  ( Eig. Ber.) Die völlig verkrachte liberale Partei in München   hat sich zu einem heroischen Entschluß auf geschwungen. Sie will die Jugend organisieren" und beschäftigt fich deshalb mit der Gründung eines liberalen Jünglingsvereins. Größe und man hat im linksrheinischen Bayern   auch bereits vor Diese gesunde" Idee stammt eigentlich von einer pfälzischen liberalen längerer Zeit mehrere folche Vereine gegründet, die sich indessen nicht recht lebensfähig erwiesen haben. Nicht einmal Schweins Inochen mit Klößen als Gratisabendessen erfüllten da die gehegten Erwartungen.

Da die Münchener neben ihren sonstigen schäßenswerten Charakter­eigenschaften sich außerdem noch durch besondere Schundigkeit in finanzieller Beziehung gegenüber ihrer Partei auszeichnen, so ist nicht recht ersichtlich, durch welche Mittel man die Jugend, an sich locken will. Die Geistesblige des Herri Reichstags- Abgeordneten Schwarz und die etwas langatmigen Reden des Herrn Justizrats Kraußold, die der Münchener   etwas drastisch als Seichbeuteleien" bezeichnen, werden wohl auch den anspruchslosesten Jüngling auf die Dauer nicht befriedigen.-

Zur Typhus- Epidemic auf dem Fort Manteuffel in Met. Unser Partei- Organ, die Münchener Post", veröffentlicht einen Leit­artikel, aus dem hervorgeht, daß es in erster Linie die unglaublich miserablen Trinkwasser- Berhältnisse sind, welche die Epidemie auf Fort Manteuffel verschuldeten. Nach einem uns zur Verfügung ge= stellten Soldatenbrief scheinen aber auch noch andre Ursachen eine Rolle zu spielen, So soll das Fort so feucht sein, daß in den Mannschaftsstuben die Wände ganz naß seien. Das zur gelieferte Rohlenquantum ſet gänglich Heizung gelieferte unzureichend, die naẞtalten Räume die Mannschaften starrend vor Schmutz und Nässe von den Uebungen zurück, so könnten sie in diesen elenden Räumen nicht einmal die feucht müßten sie dieselben morgens wieder anziehen. Der Brief­Kleider trocknen. Naß zögen sie dieselben abends aus und noch schreiber meint, neben dem Wasser an den Wänden sei es das Wasser, das sie in den Uniformen auf dem Leibe tragen mußten, das sie hauptsächlich krant mache.

zu erivärnten.

Kämen

herrschen, und es ist Pflicht der Militärverwaltung, schleunigſt Ab­Sicher scheint zu sein, daß im Fort Manteuffel sehr böse Zustände Hilfe zu schaffen.

Centrum als leitender Gedanke der Ausgleich der wirtschaftlichen Interessen unter den Ständen maßgebend ist. Diesem Grund- und ihren trauernden Hinterlassenen ist damit freilich nicht geholfen Den Mannschaften, die bereits gestorben sind und noch sterben, faze sind wir auch in der schwebenden Getreidefrage treu und ebenso wenig jenen, die Krankheitskeime für das Leben aus geblieben und zwar viel weniger aus parteipolitischen Rücksichten, dem Fort herausgetragen haben; um so nachdrücklicher muß für die als aus idealen Gründen, die uns als christliche Arbeiter Zukunft gesorgt werden, daß Achnliches sich nicht wiederholt. Das in wirtschaftlichen Fragen maßgebend sind. Wir haben wegen unsrer Stellungnahme viele Angriffe

und keine

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Ausland.

od England.

Volk, das gezwungen wird, seine Söhne auf Jahre in die Kasernen fehr freundliche in der gegnerischen Presse erfahren. zu schicken, darf verlangen, daß man sie dort nach Menschenmöglichkeit Speciell unfrem Redacteur, Herrn Giesberts, ist, weil er, vor Krankheit und Tod schützt.- allerdings für seine Person, auf der Versammlung des Rheinischen Bauernvereins für eine mäßige Getreidezoll- Erhöhung eintat, übel mitgespielt worden. Wir glauben auch als Verbandsorgan der größten fatholischen Arbeitervereine Westdeutschlands wohl den Anspruch machen zu dürfen, in diefer wichtigen Frage ein Wort London  , 17. April. Sämtliche Blätter veröffentlichen Auszüge mitzusprechen. Oder glaubt man wirklich, über die katholische aus einem Berichte des Lord Roberts   über die Arbeiterschaft zur Tagesordnung übergehen zu können, weil sie altung verschiedener Offiziere im südafrikanischen arme Schluder und keine Gutsbesiger sind? Kriege. Der Bericht des Amtsblatts nimmt acht Spalten ein. Für die meisten Offiziere findet Lord Roberts   schmeichelnde Worte, fogar General Buller und Lord Methuen   erhalten von ihm nicht den ge= ringsten Tadel. Das Amtsblatt fündigt eine Fortsetzung dieses Berichts an.

www.Schweden  .

Der Reichstag nahm am Sonnabend den Regierungsentwurf eines Unfallversicherungs- Gesetzes im Princip an. Die Arbeiter haben indes wenig Ursache, besonders erfreut darüber zu sein, denn das, was ihnen in dem Gefeß geboten wird, ist so gering, daß das ganze Gesez nicht mit Unrecht von socialdemokratischer Seite als die Starifatur eines Unfallversicherungs- Gesetzes bezeichnet wird.

Wir schrieben erst dieser Tage, daß die Vorbedingung für die ausgleichende Gerechtigkeit sei, daß diese auf Gegen feitigteit beruhe. Erkennt man dies seitens der führenden Kreise des Rheinischen Bauernvereins und der ihnen nahe stehenden Personen nicht an, gut, dann fällt auch für uns der Grund fort, für die Erhöhung der Getreidezölle einzu­treten. Wir können auch anders, wenn es sein muß. Ob es aber für die Landwirtschaft gleichgültig ist, daß fie die katholische Arbeiterschaft gegen sich aufbringt, möchten wir doch bezweifeln. Es herrscht heute noch genug Verbitterung gegen die ländlichen Arbeit geber unter den Arbeitern, wenn sie zurückdenken an die persönliche Verhandlung, die gesellschaftliche Stellung, die ihnen auf dem Nach dem Entwurf soll die Erstattungspflicht der Arbeitgeber an Lande früber zu teil geworden ist, bevor sie Industrie- Arbeiter den Berunglückten erst mit dem 61. Tage nach dem Unfall beginnen wurden. Auch in den Kreisen der katholischen Arbeiter und die zu gewährende Unterstüßung nur 1 r. pro Tag betragen, herrscht durchaus keine Begeisterung für Getreidezölle, zu- dauernd bis die Arbeitsfähigkeit wieder eingetreten ist, oder der Tod mal wenn schon heute der Großgrundbesis sich den Erfolg derselben erfolgt, oder auch Verminderung der Arbeitstüchtigkeit oder der voll­zuzufichern bestrebt ist. Vom Niederrhein   wird uns z. B. mit ständige Berlust der Arbeitsfähigkeit konstatiert wird. geteilt, daß ein adeliger Großgrundbesizer, Ehren- In legteren Fällen erhält der Verunglückte eine Lebensrente von Bürgermeister eines fleinen Landstädtchens, den führenden jährlich 300 Str. für völlige Invalidität, oder einen entsprechend ge­Kreisen des Rheinischen Bauernvereins sehr ringeren Betrag für teilweise Juvalidität. Tritt der Tod innerhalb nahestehend, auf die mit dem 1. Mai ablaufenden Bacht 2 Jahren nach dem Unglüdsfall ein, so wird eine Sterbeunterstützung verträge eine Erhöhung der Pacht von 3 bis 5 m. pro Woche von 60 Kr. ausgezahlt; eine Witwenpension von 120 str., so lange angeordnet hat." die betreffende unverheiratet bleibt, und für jedes Kind 60 Kr. bis Die geplante Getreidezoll- Erhöhung schafft in der That nach zum 15. Lebensjahr. Die Witwen- und Kinderpensionen dürfen allen Seiten Klärung. Es ist nicht allein die Abwehr der Rheinischen jedoch zusammen die Summe von 300 Kr. jährlich nicht übersteigent.