Berliner Partei- Angelegenheiten.
1. Wahlkreis. Heute, Donnerstag, hält der Wahlverein feine Generalversammlung Stralauerstr. 57 bei Miegel ab. Jedes Mitglied ist verpflichtet, in der Generalversammlung anwesend zu sein. Tagesordnung: Siehe die Annonce. Der Vorstand. Charlottenburg . Die Mitglieder des socialdemokratischen Wahlvereins werden auf die heute abend 81/2 Uhr in Hoff manus Volksgarten, Kastanien- Allee 1( Westend ) stattfindende Generalversammlung aufmerksam gemacht und um zahlreichen Besuch gebeten. Näheres fiehe Inserat in der heutigen Nummer. In Zehlendorf wird Sonntagnachmittag Bunft 4 Uhr im Restaurant Hellebrandt eine Protestversammlung gegen den Brotwucher abgehalten.
Adlershof . Heute abend findet bei Schmauser, Bismardstr. 16, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt, in welcher Reichstags- Abgeordneter Beus über: Die gegentvärtige politische Lage sprechen wird.
Friedrichshagen . Die nächste Versammlung des Arbeiter Bildungsvereins findet am Sonnabend, den 20. April, abends 9 Uhr, im Vereinslotal bei Herrn C. Conrad, Friedrich straße 187, statt. Herr Dr. Bruno ille spricht über„ Chinesische Weisheit".
Tokales.
Der Wohnungserlak,
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fie bei Ausübung ihrer Privilegien den Büttel zu spielen. Ihr Jdeal gemach, das an die Kaiserloge anstößt, während der Vorist gewissermaßen, daß Staat und Unternehmertum die Löhne und stellung geschlossen und in den Pausen wird das Publikum Gehälter nicht den Angestellten und Arbeitern, sondern den Haus- so lange zurüd gehalten, bis sich die allerhöchsten Herr wirten auszahlen, ingleichen müffen alle öffentlichen Gebäude, gleich- schaften" im fleinen Salon befinden, in welchem der Thee eingültig, ob sie zu Dienstzwecken oder als Wohnung dienen, den Haus genommen wird. Hierdurch wird jede Begegnung zwischen den besitzern überantwortet werden. Theaterbesuchern und dem Monarchen vermieden.
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Der von der Stadtverordneten Versammlung eingesetzte Auf der Tagesordnung für die Situng der StadtAusschuß zur Beratung der Frage, ob und welche Aenderungen am verordneten- Versammlung am heutigen Donnerstag, nachmittags Statut über den Belohnungs- und Unterstügungs- 5 Uhr, stehen u. a. folgende Gegenstände: Berichterstattung über die Fonds für das Gesinde vorzunehmen sind, hat am Dienstag Betition des Vereins der seminaristisch vorgebildeten Lehrer an den getagt. Ein von Stadthagen gestellter Antrag, den Magistrat städtischen höheren Mädchenschulen um Aenderung ihrer Gehaltszu ersuchen, mit den zuständigen Behörden in Verhandlung zu treten, stala. Vorlagen betreffend: die Herstellung gärtnerischer Schmuckum die Aufhebung der Institution zu bewirken, wurde a banlagen in der Umgebung des Feuerwehr- Denkmals auf dem gelehnt; dagegen wurde ebenfalls auf Antrag Stadthagens be- Mariannenplay, die Errichtung eines Denkmals für den ver schlossen, den Magistrat aufzufordern, bei den zuständigen Behörden zu storbenen Ober- Baurat Dicfen auf dem am Bahnhof Friedrichstraße beantragen, den§ 3 des Statuts aufzuheben, nach welchem die Dienst- belegenen fleinen Schmuckplatz, die Wahl des II. Bürgerboten beim Antritt sowie bei jedem Wechsel des Dienstes eine Gebühr meisters, die Neuwahl eines Stadtschulrats,- die von 50 Pf. zahlen müssen. Ebenfalls wurde ein Eventualantrag an Neuwahl eines Stadtsyndikus, die Bewilligung von Ruhegenommen, der ohne Wenderung des Statuts von der Erhebung der geld und Hinterbliebenen Versorgung für die ohne Beiträge abficht. Pensionsberechtigung im Dienste der Stadt danernd beschäftigten Personen, nationalen Ausstellung für Feuerschutz und Feuerrettungswesen, die Beteiligung der Stadt Berlin an der interBerichterstattung des zur Vorberatung der Neuwahl des zweiten
Zur Nichtgenehmigung des neuen Lehrplans der Berliner Gemeindeschule. Die Kommission, die auf Veranlassung des Kultusministers zusammentritt, um über die Umgestaltung des nicht genehmigten Lehrplans der Gemeindeschule zu beraten, wird ihre Arbeiten, wie bereits gemeldet, am Sonnabend beginnen. Die Schuldeputation hatte sich gegenüber der Aufforderung, an den Beratungen teilzunehmen, zunächst ablehnend verhalten. Sie hat sich indes nachträglich eines andern besonnen und wird ein Mitglied in die Kommission entsenden. Der Magistrat wird durch den Stadtschulrat Gerstenberg und sechs Schulinspektoren vertreten sein. Aus den Reihen der Lehrerschaft werden zwei Rektoren und zwei Lehrer an den Beratungen teilnehmen.
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Bürgermeisters eingesetzten Ausschusses.
Im städtischen Familien- Obdach ist der Abzug andauernd erheblich größer als der Zugang, so daß ein Rückgang der Frequenz ziffer zu verzeichnen ist. In der letzten Nacht befanden sich im Asyl 520 Personen und zwar 71 Männer, 142 Frauen, 83 Knaben und 79 Mädchen über 14 Jahre und 48 Knaben und 97 Mädchen unter 14 Jahren.
Verhafteter Bureauvorsteher. Der frühere Bureauvorsteher eines hiesigen großen Anwaltsbureaus Ernst St. befindet sich wegen Meineids, Unterschlagungen 2c., im Amte verübt, in Untersuchungshaft. Der Beschuldigte soll sich durch seine Strafthaten ein ansehn liches Vermögen verschafft haben.
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Sen die preußische Regierung fürzlich veröffentlicht hat, wird von den Berliner Hauswirten mit Ausdrücken grimmiger Entrüstung aufgenommen. In ihrem offiziellen Vereinsorgan, der Allgemeinen Zur Eisenbahn- Gesundheitspflege. Auf den Bahnhöfen der Haus- und Grundbefizer- Beitung", finden wir einen Leitartikel, der Berliner Stadtbahn- und Vorortsstationen ist seit furzem eine Bes in nicht mißzuverstehenden Worten zu erkennen giebt, wessen sich die fanntmachung angeschlagen, in der auf die Schädigungen hingewiefen Regierung zu gewärtigen hat, wenn sie die Ausbeutungsprivilegien, an öffentlichen Orten zugefügt werden können. Der löbliche Zweck, vorrichtung, die am Dienstagnachmittag in Gegenwart des Miniſters wird, die der öffentlichen Gesundheitspflege durch das Ausspeien leber Versuche mit der neuen Straßenbahn Schuhin denen die Hausagrarier bisher fich gütlich thaten, nur im ge- bas Bublikum dadurch zur Selbstaucht und zur Achtung der Ge- des Innern v. Rheinbaben auf dem Treptower Straßenbahnhof ringsten einzuschränken wagt. Unfre Leser werden sich für einige fundheit der Mitmenschen zu erziehen, ist gewiß anzuerkennen, und stattfanden, wird berichtet: Die Schußvorrichtung war an dem Proben aus dem Geschelte interessieren. Nachdem der Artikelschreiber wir hoffen, daß die Eisenbahnbehörde in der Förderung der öffentlichen Wagen Nr. 2086 angebracht. Die lebensgroße" Puppe in Schaffnerwahrheitsgemäß die Hausbesizer, den städtischen Haus und Hygiene fortfahren wird. Dies kann namentlich durch Beseitigung uniform diente als Versuchsobjekt. Der Minister verkannte keinesGrundbesitz den sichtbarsten Vertreter auf dem Gebiete des aus eines Zustands geschehen, der, sei es durch absichtslose Vernach wegs die großen Schwierigkeiten, die sich der Schaffung einer geprägten Individualismus genannt und damit deffen lässigung, sei es infolge der berühmten Thielenschen Sparpolitit in rationellen Schutzvorrichtung entgegenstellen und äußerte rückhaltlos Gemeingefährlichkeit selber zugestanden hat, geht ein einem für die Gesundheit des Publikums bedenklichen Umfange ein feine Bedenten. Er schien auch nicht sonderlich erbaut von den vorSchelten gegen den Wohnungserlaß los, aus dem wir folgende geriffen ist. Wir meinen die ungenügende Reinigung geführten Experimenten am Phantom, die ja allerdings nur einen Schelten gegen den Wohnungserlaß los, aus dem wir folgende bie den agen der dritten lasse zu teil wird. Man fragwürdigen Wert haben können, da die Puppe sich nicht am Gitter. Auszüge wiedergeben: richte einmal die Augen namentlich auf die unteren Partien der wert oder an den Handhaben festklammern fann, ab da auch auf einzelnen Abteile in den älteren Wagen, und man wird staunen über die Schwere der Verlegung durch den Anprall und das Mitschleifen die Fülle häßlicher Schmutzstreifen, die sich infolge der recht oberflächlichen feine Schlüsse möglich sind. Das System an sich fand hingegen Reinigung namentlich an Thüren und Fußböden festgelegt haben. Wie den Beifall des Ministers, nur wünschte er noch einige Abgefährlich dieser Schmutz besonders im Sommer ist, braucht hoffent änderungen im einzelnen, bevor die Schutzvorrichtung dem Betriebe lich nicht erst geschildert zu werden. Die Eisenbahndirektion sollte fich recht bald zu der Neuerung bequemen, die Wagen recht gründlich abzuseifen, wobei am Ende auch hier und da ein neuer Anstrich nichts schaden könnte. Uebrigens ist bekannt, daß sich auch in den Fernzügen namentlich die Wagen vierter Klasse in einem ähnlichen bedenklichen Zustand befinden.
In dreisterer Weise, als es dieser Runderlag thut, ist dem städtischen Haus- und Grundbesitz noch nicht ins Gesicht geschlagen worden.
Es ist eine unerhörte Nichtachtung des riesigen Anteils am Notionalvermögen, der im städtischen Haus- und Grundbesitz angelegt ist, daß man es talten Sinnes wagen will, über alle ihm durch Verfassung und Gesetz gewährleisteten Rechte hinweg zuschreiten und im Verwaltungswege" Maßnahmen zu treffen, die ihn empfindlich schädigen, seine Rechte beschränken, seine Gleich stellung mit andren Besizarten aufheben müssen.
Es ist eine unerhörte Kühnheit, angesichts der ganzen Welt von Wohnungsmißständen" zu sprechen, ehe noch ein einziger amtlicher Nachweis erbracht ist, daß solche Mißstände" thatsächlich existieren, die unser städtisches Wohnwesen vor aller Welt zu diskreditieren geeignet sind.
Die Stadt Berlin als Schnapsbrennerin. Die städtische Spiritus brennerei, die auf dem Riefelgute Buch betrieben wird, hat im legten Winter höheren Gewinn als im vorhergehenden gebracht. Zur Verarbeitung tamen diesmal Wir wünschen, daß man uns die Thatsachen vorführe, welche 346 Böttiche mit einem Maischraum von 1116 948 Litern. Bei einem angeblich beweisen sollen, daß Mißstände im Wohnungswesen be- Stärtegehalt der Kartoffelu von etwa 18 Prog. belief fich die gestehen, die ein staatliches Eingreifen nötig machen. So lange famte Ausbeute an Altohol auf 108 918 Liter, das sind 9,75 Broz. müssen wir den Runderlaß als einen gegen Recht und Gesez des Maischraums. Die Güte der Rohstoffe, der Kartoffeln wie der berstoßenden Att einer auf willkürlichteiten Gerste, ließ vielfach zu wünschen übrig, trotzdem war der Ertrag in beruhenden Beamten herrschaft ansehen, wie fie folge besserer Preise zufriedenstellend. Die Einnahmen aus dem schlimmer und despotischer nicht gedacht werden Brennereibetrieb beliefen sich auf 64 387,59 M., denen eine Ausgabe von 45 859,36 m. gegenüberstand. Der Ueberschuß betrug mithin 18 528,28 m., während im Winter 1898/99 nur 4292,63 M. erzielt worden waren. Die Brennerei wurde von der Stadt im Jahre 1898 bei Erwerbung des Gutes Buch mitübernommen.
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Wie fann eine Oberbehörbe, der noch dazu jedwede Kenntnis der lokalen Verhältnisse abgeht, fich erlauben, einer Gemeindeverwaltung vorzuschreiben, gewisse Maßregeln zur Abwendung von Wohnungsmißständen zu ergreifen, wo in den weitaus meisten Fällen, wenn nicht in fast allen Gemeinden, Berliner Specialitäten- Bühnen für die Charwoche und das Osterfest Die Berliner Polizei- Censur. Die Feiertags- Cenfur hat den derartige Maßregeln gar nicht nötig sind, weil wieder mannigfache Verbote und Einschränkungen gebracht. Wie gar keine Wohnungsmißstände existieren. Bor vier Monaten bereits hat der preußische Landesverband sorgsam die Censur dabei zu Werke geht, davon giebt der Berliner der städtischen Haus- und Grundbefizer- Vereine an die Minister des Korrespondent der Rhein . Westf. 8tg." einige Beispiele, indem er Innern und der Finanzen ein Gesuch gerichtet, in dem gebeten schreibt: Bor mir liegt, bas, Apollo- Theater" betreffend, ein er Innern und der Finanzen ein Gesuch gerichtet, in dem gebeten gänzendes„ Berzeichnis derjenigen Rummern, bei denen der ernste wird, die Unterstützung der Baugenossenschaften von Charakter noch mehr gewahrt werden muß". Es heißt darin zum wird, die Unterstützung der Baugenossenschaften von Staats- und Gemeindewegen einzustellen. Darauf ist bis Beispiel: Bei Miß Deyo. Die Mujit ist etwas au lustig. heute noch keine Antwort erteilt worden. Warum nicht? fragen Sie( 1) macht bisweilen kleine Tanzschritte, bei denen sie ihr leid wir. Soll der obenerwähnte Runderlaß die Antwort darauf sein? Gut, dann werden auch die preußischen Hausbesizervereine die Oder:„ Bei Mrs. Auers. Das breißen eines Feens von dem Sie soll sich mäßigen und den Tanz unterlassen." Antwort auf den Erlaß der Minister nicht schuldig Gesäß des andren ist zu unterlassen." Ober:" Bei Robert Steidl . Spanne man den Bogen nicht so weit an, daß Das Lied An den Abendstern" und das Frühlingslied" sollen beide beffer fortbleiben, da der Vortrag tomisch wirtt." er brechen muß! Die Geduld ist dann zu Ende. Es giebt Nach diesen Andeutungen wäre am Ende anzunehmen, daß unter Abendstern". Dinge, die noch viel komischer wirken als Steidls Lied An den den Frechen und Unbotmäßigen in der Berliner Bevölkerung, die von den Bajonetten der Alexandriner zu Paaren getrieben werden follen, gar die Berliner Hausbefizer zu verstehen sind. Undant ist der Welt Lohn. In allen Stücken ist der Grundbesitz von Gesez gebung und Verwaltung gebätschelt worden, auf die härtesten BriviLegien stützt er sich, und nun führt er eine Sprache, die der der Stanalrebellen fast noch über ist. Was wird die Regierung nach solchem Gepolter thun? Wird sie tapfer zurückweichen oder ist anzunehmen, daß fie trotz der Hausbefizerfeindschaft ihren Weg geht und wenigstens die gröbsten Mißstände des Wohnungswesens beseitigt? Aber wohin verirren wir uns! Die Vorbedingung einer Wohnungsreform bildet die Beseitigung der Hausbefizer Privilegien, bildet die Aufhebung des Dreiflaffenwahlrechts, das dem Grund. besitz gestattet, in der Gemeinde auf jeden Fall seine gemeinschaft liche Uebermacht gegen die Bevölkerung geltend zu machen. Und an solche Reform sollte man heute in Preußen denken? Nimmermehr. Die Hausagrarier können sich daher ihre Drohungen sparen. Troß Wohnungserlaß bleibt ihnen ihre Uebermacht gesichert, bleibt ihnen die Bevölkerung vor wie nach wehrlos überantwortet.
Das Welteftenkollegium der Berliner Kaufmannschaft wird sich in der Freitag im Börsengebäude stattfindenden Sigung wegen feiner Umwandlung in eine andelskammer definitiv entscheiden. Wie es heißt, wird das Kollegium, den Erwägungen des Handelsministers folgend, sich zu Gunsten der Umwandlung aussprechen.
übergeben wird.
Eine Explosion in der Michaelkirche brachte Mittwoch nachmittag die Bevölkerung der dortigen Gegend in erklärliche Aufregung. Gin Soldat wurde sehr schwer verletzt, einige Schultnaben erlitten leichtere Verwundungen, die Kirche ward sehr stark beschädigt. Ueber den Vorfall geht uns folgende Mitteilung zu:
Zur Vorbereitung auf den sonntäglichen Gottesdienst finden allwöchentlich am Mittwoch und Sonnabend Gesangübungen statt, an denen sich außer einem Knabenchore auch etwa 20 Soldaten der Alexander, des 2. und 3. Garderegiments und des Garde- Füfilier regiments beteiligen. Als gestern die Probe beginnen sollte, befanden fich die Schulknaben bereits auf dem Orgelchore, während die Soldaten noch plaudernd vor der Kirche standen. Der Dirigent beauftragte einen der Knaben, einen Soldaten herbeizurufen, damit er die Bälge trete. Der Gardist Wesolowsky von der 7. Compagnie der Alexander fand sich zu dem Dienst bereit, während mit ihm gleichzeitig drei Kameraden die Kirche betraten und sich im ersten Stuhl, unter dem Orgelchor niederließen. Dieser Umstand war ihre Rettung. Raum waren einige Orgeltöne erflungen, als ein gewaltiger Krach erfolgte. Die Wirkung der Explosion war betäubend. Kronleuchter, Fensterscheiben, Holz Solz und Eisenstücke fielen gefchrei erfüllte das Haus. Mirrend und trachend in bie Kirche herab und SilfeSoldaten stürzten in der ersten Aufregung ins Freie, machten aber Die drei im Schiff fizzenden sofort wieder Kehrt, um nötigenfalls Hilfe zu bringen. Kurz hinter der Eingangsthür stießen fie auf ihren Kameraden Wesolowsky, der mit blutendem Kopf und start verbrannten Gliedmaßen bewußtlos an der Erde lag. Er wurde schnell herausgetragen und nach dem Lazarett befördert. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. In der Stirche hatten sich nebenbei noch erregte Scenen abgespielt, da die Knaben unter Angst und Schmerzensschreien den Ausgang suchten. Drei von verlegt. Die Kunde von dem Vorfall war bald weit verbreitet, so ihnen waren ebenfalls erheblich und verschiedene andre leichter daß Neugierige in Scharen herbeiströmten, die indes durch eine starte Schugmannstette im Baum gehalten wurden. Geh. Regierungsrat Friedheim als Vertreter des Polizeipräsidenten, Polizei Oberst Krause waren ebenfalls bald zur Stelle, später erschien auch der Chef der Kriminalpolizei Diederici, da nach dem Befunde der in 7 Bügen herbeigeilten Feuerwehr und der Polizei angenommen wurde, daß hier ein Attentat mit Sprengmitteln vorliege.(?)
Die Explosion hat ihren Ausgangspunkt in dem eine halbe Treppe über der Orgel befindlichen Bälgeraum genommen und hier das Kappengewölbe und das Dach durchschlagen. Mehrere Fenster An die Adresse der städtischen Straßenreinigung richtet ein etwa 2 Meter langer eiferner Fensterrahmen wurde durch die in den Kirchenkuppeln und an den Seiten wurden total zerstört. sich folgende Beschwerde aus unserm Lesertreise: Lange genug haben Kirche geschleudert und fiel nur einen Schritt vor den eingangs er die Bewohner der Häuser 34-38 der Reinidendorferstraße wähnten drei Soldaten gegen eine Bant. Das Unglüd hätte noch gehofft, daß die Zeit fommen werde, wo sie an schönen Sommer weit größer werden können, wenn die übrigen Soldaten pünktlich die abenden bor die Hausthür treten können, ohne vor dem pestilenz Stirche betreten hätten. Unaufgeklärt ist, wie ber schwerverlegte Wefoartigen Geruch, der sich vor den genannten Häusern hinziehenden lowsty so schnell an die Stelle gelangen konnte, wo er aufgefunden Goffe flüchten zu müssen. Leider scheint man nicht daran zu denken, wurbe, zumal die obere Treppe, bie er zuerst passieren mußte, von daß auch hier, wo mehrere Hundert Arbeiterfamilien gedrängt zusammen Holz- und Steintrümmern besät war. Man rechnet mit der Anwohnen, in sanitärer Hinsicht die größte Gewissenhaftigkeit am Blaze nahme, daß er vom Orgelchor in das Schiff hinabgesprungen ist und ist. Will die Stadt Berlin hier in dem was sie sonst thut zurückstehen? fich noch bis in die Nähe des Ausgangs gefchleppt hat, wo er zuEs entspricht ferner durchaus nicht den großstädtischen Verhältniffen, fammenbrach. Feuerschaden ist am Gebäude nicht entstanden, doch wenn verkehrsreiche Straßen vorhanden sind, deren Beschaffenheit die Gefahr in sich birgt, daß Mensch und Tier Hals und Beine brechen hatte die Feuerwehr lange Zeit mit Aufräumungsarbeiten zu thun. Daß die Nachricht, es sei ein Attentat ausgeführt worden, auf tönnen. Und solche Gefahr ist hier vorhanden. Sehr oft habe ich Schwindel beruht, lehrt eine spätere Meldung, welche befagt: Die im Winter selbst mit Hand angelegt, um Fuhrwerke, deren Führer nungen an Beamte in Fällen, wo dies nicht absolut nötig ist, zu helfen, in der die Pferde manchmal geradezu eingezwängt lagen führt, undicht gewesen sein muß. Das Gas hat sich wahrscheinlich Die Nimmersatten. Gegen die Gewährung von Dienst woh- die Gegend nicht kannten, aus der völlig zugeschneiten Goffe heraus Feuerwehr ſtellte fest, daß eine Gas- Explosion stattgefunden hat und wenden sich jetzt die Hausbefizer. Sie weisen darauf hin, daß und oft große Verlegungen erlitten hatten. Im Sommer hat man schon seit einiger Zeit sowohl im Bälgeturm, wie in den Suppeln das trauliche Bild, bie schönsten Exemplare neuerdings immer mehr Dienstwohnungen in fistalischen und städti- außerdem der Kirche angesammelt, der Explosionsherd aber ist unbedingt hinter bon Ratten auf dem Gossenrand Spazieren gehen zu schen Gebänden den Beamten zur Verfügung gestellt werden, auch der Orgel zu suchen. sehen. Das find so die Annehmlichkeiten, die ein An wenn dies teineswegs ein Erfordernis des Dienstes ist. Die Eine letzte Meldung befagt noch: Im Laufe des Nachmittags wohner dieser Gegend hat, tvenn er das dumpfe Haus Schulneubauten fähen, außer der Wohnung des Rektors und Schul verläßt und auf die Straße tritt. Lange genug schon ist eine Be- fand eine eingehende Untersuchung der die Kirche durch Beziehenden dieners, vielfach auch Lehrerwohnungen vor, ähnlich gehe es bei feitigung solcher Zustände erhofft worden. Wird nun für Abhilfe ziehenden elektrischen und Gasleitungen durch Sachverständige Krantenhäusern mit den Wohnungen der Aerzte usw. Der Landesstatt, wobei sämtliche Leitungen völlig fehlerfrei und auch fämtliche Gashähne geschlossen vorgefunden wurden. Trop verband der städtischen Haus- und Grundbefizer hat beschlossen, gesorgt werden? dieserhalb eine Beschwerde an das preußische Abgeordnetenhaus zu Wenn der Kaiser das Theater besucht. Infolge des Un- dem aber haben sich Sachverständige der Bautommission richten und überhaupt die thunlichste Einschränkung der Beamten- falls des Kaisers in Bremen werden jest, so schreibt eine hiesige nach Besichtigung der Kirche gegen Abend dahin ausgesprochen, daß privilegien auf Gewährung von Dienstwuohnngen zu verlangen. Korrespondenz, auch bei den Theaterbesuchen des Monarchen erhöhte mit der Möglichkeit einer Gaserplosion gerechnet werden Die Nimmersatten handeln nur konsequent, wenn sie in ihren Vorsichtsmaßregeln getroffen. Namentlich geschieht dies, sobald der könne. Nur fehlen für diese Annahme stichhaltende Gründe. Wäre Unverschämtheiten fortfahren. Sie sind durch die Privilegien des Kaifer das fönigliche Schauspielhaus besucht, in welchem bekanntlich die Kirche vor der Explosion mit Gas angefüllt gewesen, müßten der Dreiklaffen- Wahlrechts so verwöhnt worden, daß sie natürgemäß zu die Parkettbesucher, sobald sie in den Baufen das Foyer aufsuchen Gesanglehrer und die Senaben, wie auch die vier Soldaten Gasgeruch wahrdem Glauben kommen müssen, die Bevölkerung habe keinen andern wollen, am Eingang der Kaiserloge vorüber müssen. Wie es heißt, genommen haben. Auch hinterläßt eine Gasexplosion von solchemUmfange Swed, als sich von ihnen scheren zu lassen und der Staat habe für l werden nun auf Wunsch der Kaiserin die Thüren zu dem Bor - stets einen starten Gasgeruch, während diesmal die Kirche nach der
daß eine Stelle des Gasrohrs, welches nach dem Bälgeturm hinauf