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Beschränkung unterworfen. Uebrigens dienen die mechanischen eingesehen und um erneute Anstellung gebeten, auch thatsächlich so- 1 Man müßte glauben, die Arbeiter leben hier wie Gott   in Frankreich  . Instrumente gerade zur Verbreitung der heiteren Musik und die fort wieder beschäftigt wurden, war unmöglich, da die Stellen in- Würden sich die warmen Herzen der Herren nur in bare Münze um­Komponisten dieser Sachen verdienen auch heute ganz gut, zwischen besetzt worden seien. Eine Wiedereinstellung sei also vor- sezen, dann würden die Arbeiter doch etwas davon haben. Den Streit während die Komponisten der ernsten Musikstüde, deven Sachen läufig ganz ausgeschlossen, denn die Verwaltung könne doch nicht die selbst zu verteidigen, ist niemand eingefallen, aber der Magistrat nicht so durch die mechanischen Musikinstrumente verbreitet Arbeiter, die ihr in der Not beigestanden haben, entlassen. Von der sollte sich nicht ohne weiteres mit Herrn Hasse solidarisch er­werden, des Schußes bedürfen. Vor allem liegt der Wert Bildung eines Arbeiterausschusses könne feine Rede sein, denn dieser klären, sondern die von dem Kollegen Hirsch vorgebrachten Beschwerden der mechanischen Musikinstrumente für mich aber darin, daß sie die Ausschuß habe die Absicht, bei der Einstellung und Entlassung von untersuchen. Die Vernehmung des Herrn Hasie war einseitig. Den öde Klavierstümperei zurückdrängen werden.( Heiterfeit.) Heutzutage Arbeitern mitzureden. Er habe den Wunsch, daß die Versammlung Streit selbst verurteile ich, aber den Arbeitern stehen doch mildernde muß fast jedes Kind, wenn es auch keine Spur von Talent hat, den Standpunkt der Verwaltung billigen möge.( Lebhafter Beifall, Umstände zur Seite. Wenn das, was der Kollege Hirsch vorbringt, einige Stunden am Tage Klavier üben, und wer jemals in einem Bischen bei den Socialdemokraten.) zutrifft, so herrscht auf seiten der Verwaltung ein Terrorismus, der Berliner   Mietshause gewohnt hat, wo über, unter und neben einem tagsüber Klavier geübt wird, wobei jedesmal wieder an derselben Stelle derselbe Fehler gemacht wird, der weiß, daß ganze Häuser durch diese Klavierstümperei wertlos gemacht ( Heiterkeit.) Dem gegenüber bedeuten die mechanischen Musikinstrumente einen außerordentlichen Fortschritt, denn sie spielen wenigstens ohne Unterbrechung weiter.( Beifall links.)

werden.

Abg. Dr. Arendt( Rp.):

Stadtv. Hirsch( Soc.): Den lezten Wunsch des Herrn Dezernenten nicht am Blaze ist. Wenn ich auch den Standpunkt des tönnen wir nicht erfüllen, denn sein Standpunkt ist der des Unter- Magistrats billige gegenüber den Arbeitern, nehmers, der die Arbeiter nicht als gleichberechtigte Faktoren an die in der Anstalt solche Flugblätter verteilt haben, und wenn ich erkennt, mit denen er unterhandeln kann, des Unternehmers, der auch verstehen kann, daß der Magistrat nicht sofort die entlassenen auch nicht einen unten socialen Empfindens hat. Arbeiter wieder einstellt, so war doch die Nichtberufung des ( Oho!) Der Vorredner hat die Herren von der Verwaltung als un- Einigungsamts ein schwerer Fehler. Daß der schuldige Lämmer hingestellt, die Arbeiter aber als die Magistrat sich für zu gut erachtet, ans Einigungsamt zu gehen, ist Wölfe  , als Leute, die rein zum Vergnügen einmal ein sonderbarer socialpolitischer Standpunkt; der Magistrat sollte streifen wollen; er hat es geschickt verstanden, was alles, den übrigen Arbeitgebern mit gutem Beispiel vorangehen. Hoffent aber das was die Verwaltung belastet, hat er verschwiegen. zu Ungunsten der Arbeiter spricht, hier vorzuführen, lich wird der Magistrat nun wenigstens von der Notwendigkeit eines werde mir erlauben, seine Ausführungen durch einige Mitteilungen Jch Arbeiterausschusses überzeugt sein.( Beifall bei den Freisinnigen.) zu ergänzen, um Ihnen zu zeigen, daß die Arbeiter planmäßig Weß' Brot ich esse, deß' Lied ich finge." Seit wami ist es denn bei Stadtv. Baake( Soc.): Herr Kollege Mann predigt den Sat: in den Streit gehezt sind.( Unruhe.) darauf, bis die Arbeiter, durch die fortgesetzten Chikanierungen schweigen, nur um Brot zu erhalten? Das ist der Standpunkt von Man lauerte nur Leuten, die Rückgrat haben, Mode, daß sie ihre eigne Meinung ver­ihrer ruhigen Ueberlegung beraubt, einen Fehler begehen würden, Leuten, die innerlich Sklaven und Hunde sind.( Unruhe.) denn daß der Streit ein Fehler, ein übereilter Schritt Es ist von verschiedenen Seiten über Begehrlichkeit und Un­gewesen ist, gebe ich unumwunden zu. Von Frivolität aber kann zufriedenheit der Arbeiter geklagt worden, aber die Unzufrieden­bei den Arbeitern nicht die Rede sein, die Frivolität liegt vielmehr heit ist doch der Hebel jeder Kultur. Das sentimentale auf einer ganz andren Seite. Die Beschwerden der Arbeiter Gejammere über die Undankbarkeit der Arbeiter solle man datieren ja nicht von gestern und heute, fie bestehen schon lange laffen. Wenn man inumer bont Dankbarkeit der Arbeiter tritt für die Fassung der Kommission ein. Von Kunst sei bei der und häufen sich, seitdem der Betriebsingenieur Hasse angestellt ist. Eine spricht, so heißt das doch, daß man von der Reliktenversorgung mechanischen Wiedergabe der Musikstücke nicht viel die Rede.

Ich werde gegen den Antrag Richter im Sinne des Herrn Träger und gegen den Antrag Träger im Sinne des Herrn Richter stimmen.( Heiterkeit.) Der Antrag Träger geht mir zu weit im Schutze, der Antrag Richter zu weit in der Schädigung der Kompo­nisten. Die Fassung der Kommission ist aber recht unglücklich, denn unter diese würden schließlich auch die Phonographen fallen. Bis zur dritten Lesung wird hoffentlich eine bessere Fassung gefunden.

Staatssekretär Nieberding:

erklärt, die Phonographen würden nicht unter die Faffung der Regierung fallen; wohl aber unter den Schlußpaffus der Kommissionsfassung. Abg. Dr. Spahn( C.)

gerade widelt.

Geh. Rat Hanso:

Abg. Dr. Müller- Meiningen  ( frs. Vp.):

solche Behandlung, wie dieser Herr ihnen angedeihen läßt, lassen sich eben erwartet hat, die Arbeiter würden von weiteren Forderungen dadurch Arbeiter, die sich ihrer Menschenwürde bewußt sind, nicht gefallen. abgehalten. Die Mehrzahl von Ihnen kann sich nicht leicht in den Ein Arbeiterausschuß zur Schlichtung der Differenzen bestand Vorstellungsfreis eines streifenden Arbeiters hineinversezen. Ich will Der Antrag Träger will den durch das Reichsgerichts- nicht, die Arbeiter haben sich wiederholt an die Deputation gewandt; Ihnen ein Beispiel anführen, das Ihnen näher liegt. Würde man Erkenntnis geschaffenen Rechtszustand verewigen. Die festen hier bei der Etatsberatung habe ich auf ihren Wunsch ihre Be- etwa bei einem Aerztestreit, der auf Grund von Maßregelung der Teile sollen frei bleiben, die auswechselbaren besteuert werden. schwerden vorgebracht, sie haben petitioniert, aber ohne Erfolg. Der Vertrauensleute erfolgt, nach der Polizei schreien und auf Grund In allen Ländern, mit denen wir konkurrieren, sind die mechanischen Magistratsvertreter fragt, warum sich die Arbeiter nicht an ihn von Zeitungsnotizen die Schußmannschaft mobil machen, obwohl es Werte mit auswechselbaren Teilen frei. Wir aber würden dann nicht mehr wenden. Nun, nach seiner heutigen Rede werden sie wohl den letzten sich doch da um eine viel größere Gefahr, um eine Gefahr für die tantièmefrei fabrizieren können. Die deutsche Industrie in mecha- Rest von Vertrauen zu ihm verloren haben. Den Arbeitern tam es Volksgesundheit handeln könnte? Die Gasarbeiter sind gereizt, nischen Mujikwerken würde sehr geschädigt werden und auf eine friedliche Beilegung der Streitpunkte an, teiner von ihnen sie find systematisch in den Ausstand hinein­in Deutschland   ist diese Industrie besonders ente dachte an einen Streit. In der Versammlung vom 31. März haben getrieben durch das Vorgehen eines Be= Aber der Aufschwung, den diese Industrie durch sie sogar noch eine Deputation gewählt, die beim Magistrat vorstellig amten. Der Oberbürgermeister verteidigt das patriarchalische Die neuen Erfindungen genommen hat, hat unter den wurde. Sie alle waren zu dieser Versammlung eingeladen, die System, welches den Arbeitern Wohlthaten erweist und von ihnen Entscheidungen des Reichsgerichts einer rückläufigen Bewegung Blas Arbeiter hatten leider zu viel Vertrauen zu Ihnen...( Nuf: Uu- Gehorsam und Dankbarkeit verlangt und keine eigne Meinung mehr gemacht. Dauert der gegenwärtige Rechtszustand fort, so muß diese verschämtheit!) Industrie zu Grunde gehen. Ich bitte Sie, den Antrag Träger zuläßt. Ich wende mich an die modern denkenden Unternehmer. Ist abzulehnen. Vorsteher Ströhler: Es ist der Ruf Unverschämtheit" ge- es Ihnen wirklich eine so undenkbare Vorstellung, daß man auch mit fallen. Dieser Ausdruck verträgt sich nicht mit der Ordnung des Arbeitern innerhalb des Betriebes als mit gleichberechtigten Faktoren Hauses; ich rufe den Herrn, der das Wort gesagt hat, zur unterhandeln soll? Wäre ein Arbeiterausschuß vorhanden gewesen, Die Fassung der Regierung bedeutet eine vollkommene Durch- Ordnung. so wäre es nicht zu solchen Scenen gekommen. Ist eigentlich Herr brechung des Princips des Gesetzes. Die Industrie der mecha- Stadtv. Hirsch( fortfahrend): Andrerseits war die Verwaltung Hasse Betriebsdirektor, oder ist es nicht Herr Meyer? Der Instanzen­nischen Musikinstrumente hat fich derartig entwickelt, daß auf einen Streit vorbereitet, die Herren hatten ein böses Gezug wird unmöglich, wenn die Arbeiter kein Vertrauen mehr haben, Ivir vor einer vollständigen Umwälzung auf dem Gebiete wissen, sie wußten, daß ihr Benehmen unheilvolle Folgen haben und das Vertrauen zu Herrn Hasse haben sie verloren, sie haben Der Wiedergabe bon Tonstücken durch solche Musikwerke müßte. Arbeitern, die sich an die Stadtverordneten oder an die den Eindruck gewonnen, daß Herr Hasse darauf ausgeht, ihre stehen. Die toloffale Entwicklung dieser Industrie beweist Deputation wenden wollten, wurde mit Entlassung gedroht. Organisation zu zertrümmern. Man hatte den auch, daß der heutige Rechtszustand für sie durchaus zu ertragen Redner führt einige Fälle alt. Nur das böse Gewissen Arbeitern eben die Möglichkeit der friedlichen Verhandlungen ist. Die Fachzeitung dieser Industrie betont noch deu Jammer der Verwaltung erklärt es, daß einige Tage vor Ausbruch genommen. Die Arbeiter sind in den Streit gestürzt, den sie lieber dieses Jahrs, daß der Umsatz der betreffenden Fabriken in steter der Katastrophe ein großes Schumanns Aufgebot vor hätten unterlassen sollen, weil es ihnen an der ökonomischen Macht Zunahme begriffen sei. Die Konkurrenz des Auslands ist nicht zu der Anstalt erschien, daß die Feuerwehrleute am Sonnabend fehlte, ihr gutes Recht durchzusetzen. Mein Freund Hirsch thut den fürchten. Der Vertrieb solcher mechanischer Instrumente, die im bereits darauf aufmerksam gemacht wurden, sie mögen sich bereit Herren vom Magistrat zu viel Ehre an, wenn er von Stummschem Auslande frei hergestellt werden, ist ja verboten und die Einfuhr halten, im Fall eines Streits einzutreten, daß man Straßen- Geist redet. Bunt Stumm fehlt Ihnen doch die Natur( Heiterkeit), solcher Instrumente tann sehr gut durch unterrichtete 30- arbeitern befahl, falls es zum Streit tomme, die Arbeit in der sie kompromiffeln und tragen Rechnung. An der gemischten Ge­beamte kontrolliert werden. Die Renten der Häuser, die Herr Richter Anstalt zu verrichten. Die Ursache des Streits war die Entlassung sellschaft, die an Stelle der Streifenden getreten ist, werden im Auge hatte, werden noch viel mehr sinken, wenn an Stelle der der Arbeiter, die die Zettel verteilt hatten. Gewiß, man fann es Sie nicht viel Freude erleben und doch wieder nach Klaviere die großen Musikinstrumente mit Flöten 2c. treten.( Heiter: als ungehörig bezeichnen, solche Zettel im Betrieb zu verteilen, und nach auf die bewährten alten alten Kräfte zurückgreifen. teit.) Ich bitte Sie dringend, den Antrag Träger anzunehmen. aber muß man deshalb die Arbeiter wirtschaftlich ruinieren? Hätte In seinem Gewissen, glaube ich, ist der Magistrat nicht so ruhig, nicht eine Verwarming genügt, um so mehr, da ja seit Jahren Bettel daß etwa die billigen Vertrauenskundgebungen der Mehrheit Pflaster unbeanstandet im Betrieb verteilt waren? Für den Streit ist einzig auf die Wunden wären. Die siegreiche Sache gefällt den Göttern, Wir stinmen für die Kommission, die einen Kompromiß darstellt. und allein Herr Hasse verantwortlich; mag dieser Herr sehen, wie er die unterlegene aber dem Cato. Ich wünschte, daß auch in dieser Wir müssen die ausländische Gesetzgebung berücksichtigen und ebenso es mit seinem Gewissen verantworten kann, Hunderte von Versammlung gerechte Catonen wären. die Interessen der Komponisten. Man schüßt das Juteresse Familien ins Unglüc gestürzt zu haben! Und Stadtrat Caffirer: Ich will dem Stadtv. Hirsch nicht auf das des Komponisten nicht immer dadurch, daß man das Interesse der nun halte man sich den Verlauf des Streits vor Augen! Auf der Gebiet des Persönlichen folgen. Der Ton, den er dem Magistrat Berleger wahrnimmt. Unklar ist ja die Kommissionsfaffung, hoffent- einen Seite das bescheidene Auftreten der Arbeiter, auf der andern gegenüber angeschlagen hat, ging selbst über das hinaus, was er lich wird bis zur dritten Lesung eine bessere Formulierung ge- der brutalellnternehmerstandpunkt des Magistrats. Herrn Hasse vorwirft. Herr Hirsch hat nur das Material vor So lange die Berner Konvention besteht, ist der( Redner wird wegen dieses Ausdrucks zur Ordnung gerufen.) gebracht, das von den Arbeitern stammt.( Buruf: Und Sie das, §22 ein Schlag ins Waffer. Die Hauptfache ist eine internationale Die Arbeiter hätten beffer gethan, auf das Anerbieten des Magistrats ivas von Herrn Hasse stammt!) Die Aeußerungen des Herrn Hasse Regelung der Sache im Sinne der in der Kommission angenommenen einzugehen und angesichts der wirtschaftlichen Konjunktur die Arbeit waren nicht so, daß die Arbeiter die Besinnung verlieren mußten. Resolution. Diese will die Ausdehnung des Urheberschutzes wieder aufzunehmen, aber einen weit schlimmeren Fehler als die Ich bitte, mir die Namen der Arbeiter zu nennen. dahin, daß die mechanische Wiedergabe von Musikstücken auf Streifenden hat der Magistrat begangen, indem er es ablehnte, das Stadtv. Baake: Wir sind bereit, die Namen zu nennen, falls solchen Instrumenten, bei denen Walzen fest eingefügt sind, ohne Er- Einigungsamt anzurufen. Der Magistrat hat gesiegt, aber unsre Gewährsmänner, wie ich annehme, damit einverstanden sind laubnis des Urhebers nicht zulässig ist. Das gleiche soll auch von stolz kann er auf diesen Sieg nicht sein, denn es ist nun Klarheit und eine unparteiische Untersuchung uns garantiert wird. auswechselbaren Vorrichtungen gelten. Ju der Debatte hat man sich darüber geschaffen, wie es um die viel gepriesene socialpolitische An der weiteren Debatte beteiligten sich noch die Stadtv. beklagt, daß durch die Musikinstrumente zu viel Lärm gemacht Einsicht des Charlottenburger   Magifirats bestellt ist; es ist bewiesen, Rosenberg, Bula, hirich, Baate, Dr. Crüger und werde, und wollte eine Besteuerung des Musikmachens. Viel schöner daß in der Verwaltung Elemente die Oberhand haben, die Oberbürgermeister Schuste hru s. wäre es, wenn ein Apparat erfunden würde, der immer spielt und begierig danach trachten, das Erbe des Königs Stumman nur gegen Einwurf eines Zehnpfennigstücks aufhört zu spielen. Eine zutreten.( Bischen.) derartige Steuer würde viel mehr einbringen.( Seiterkeit und Beifall bei den Socialdemokraten.)

funden.

Abg. Stadthagen  ( Soc.):

Abg. Dr. Haffe( natl.) bittet um Annahme des Kommissions­beschlusses.

Damit schließt die Diskussion.

In der Abstimmung werden die Anträge Träger und Nichter abgelehnt, die Kommiffionsfaffung angenommen. Sierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf Freitag,

1 Uhr. Schluß 61/2 Uhr.

Der Antrag auf Erteilung eines Vertrauensvotums tam nicht zur Abstimmung, da sich nach der Geschäftsordnung an Inter­pellationen keine Anträge fuüpfen dürfen.

Sociales.

Oberbürgermeister Schuftehrus: Trotz der scharfen Kritit, die der Vorreduner geübt, hat er doch zugegeben, daß die Arbeiter zwei Fehler begangen haben. Wir können also eigentlich mit seinen Ausführungen ganz zufrieden sein. Der Magistrat hat sich bei der ganzen Angelegenheit durchaus auf dem Boden des Rechts bewegt; glücklicherweise gilt in unsrer Stadtverwaltung noch nicht der Erhebungen im Berliner   Bäckereigewerbe. Der Ausschuß Saz  , daß Macht vor Recht gehe. Die Arbeiter haben vor allem auch darin gefehlt, daß fie, um eine Untersuchung des Gewerbegerichts Berlin   für Gutachten und gewerbliche Fragen der Beschwerden zu erreichen, nicht den üblichen Instanzen batte kürzlich über einen Antrag zu beraten, der dahin ging, den Polizeipräsidenten von Berlin   um die Anstellung von Er­weg eingeschlagen haben. Ich habe im Vertrauen auf die Güte hebungen über die vor dem Gewerbegericht anläßlich der Ver der menschlichen Natur immer geglaubt, daß die Arbeiter ein handlungen eines Streits im Bäckereigewerbe mehrfach zur Sprache Gefühl der Dankbarkeit für die Wohlthaten haben, gekommenen Unsauberkeiten in den Bäckereien zu ersuchen. die wir ihnen zu teil werden lassen, und daß sie treue An­Bei der Verhandlung kam das vom Gewerbegericht durch Um­erhobenen Beschuldigungen bestritten.( Buruf: Haben Sie auch Hautkrankheiten und Gewerkschaftsärzten und sonst gesammelte die Arbeiter vernommen?) Herr Hasse hat doch einen Amtseid ge= Material zur Verlesung. Hiervon verdient hervorgehoben zu leiftet!( Lachen bei den Socialdemokraten.) Troz allem, was vor­gefallen ist, werden wir auch ferner unsre Arbeiter wohlwollend behandeln.( Beifall.)

Der Streit der Charlottenburger   Gasarbeiter vor dem hänglichkeit zeigen würden. Herr Haffe   hat die gegen ihn frage bei Krankenhäusern sowie bei ca. 220 Specialärzten für Stadtparlament.

Die Charlottenburger   Stadtverordneten  - Versammlung verhandelte am Mittwoch in vierstündiger, stellenweise recht erregter Sigung über die Ursachen und den Verlauf des Streits der städtischen Gasarbeiter. Anlaß zu der Debatte hatte eine von allen Fraktionen unterzeichnete Interpellation gegeben.

werden, daß in Berlin   etwa 2100 Bäckermeister thätig sind, welche jährlich rund 5000 Bädergesellen beschäftigen. Nach den vor­liegenden Berichten der angefragten Aerzte und Krankenhäuser find in einem Zeitraum von zwei Jahren etwa 1733 Bäckergejellen an Kräbe, Bäckerkräge und Geschlechtskrankheiten behandelt und blieben hiervon, zum Teil trog Verwarnung der behandelnden Aerzte, etwa

325 in Arbeit.

Es wurde zunächst beschlossen:

den Herrn Polizeipräsidenten   von Berlin  ( unter Mitteilung des be­treffenden Materials), gestüßt auf§ 120a der Reichs Gewerbe­Ordnung zu ersuchen darüber Erhebungen anzustellen, ob vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts Berlin   im Juni 1900 und bei der Ausschußverhandlung im November vorigen Jahres besprochenen Unsauberkeiten bei einem Teil der Berliner   Bäckereien bestehen.

Schon das wenige Material, das zur Begründung des obigen Antrags herangezogen wurde, genügt, um die Notwendigkeit einer scharfen Kontrolle erkennen zu lassen. Es beweist aber ferner, wie notwendig die Aufrechterhaltung und Erweiterung der von den Meistern so sehr verhaßten Bädereiverordnung ist.

Stadtv. Buka: Noch bevor die Herren Hirsch und Baake die Versammlung zierten, zeigten wir sociales Verständnis, aber man Stadtrat Caffirer beantwortete die Anfrage dahin, daß unter tann bedenklich werden, ob man den bisherigen Weg auf dem Gebiete den Arbeitern seit längerer Zeit Unzufriedenheit herrschte über die der socialen Fürsorge weiter gehen soll. Der Stadtv. Hirsch hat in Behandlung, die der Betriebsingenieur Haffe ihnen habe einer verlorenen stategischen Sache mit Geschick operiert. Die Arbeiter zu teil werden lassen. Zugegeben müsse werden, daß haben das Einigungsamt angerufen, aber sollte etwa der Magistrat seit dem vor dreiviertel Jahr erfolgten Eintritt Hasses die es darauf ankommen lassen, von dem Einigungsamt, dessen Disciplin fester geworden sei. Das sei aber auch sehr nötig ge- Vorsitzender ein junger Assessor ist, überstimmt zu werden? Die wesen, da vordem die Disciplin start gelockert gewesen sei. Die Entlassung der drei Arbeiter war berechtigt, das Verlangen auf ihre Arbeiter hätten sich den Anordmungen der Betriebsverwaltung durch Wiedereinstellung war unberechtigt. Andrerseits kann ich die Art, aus nicht fügen wollen und ihrer Unzufriedenheit zunächst durch wie Herr Hasse mit den Arbeitern verfährt, nicht billigen. Murren und böse Gesichter, dann durch scharfe Artikel Stadtv. Schliemann  : Wir haben den Arbeitern, dem Zeitgeist in ihrem Gewerkschaftsorgan und endlich durch eine sehr heftige entsprechend, die Pensionsberechtigung gegeben; ein Teil meiner Kritit in öffentlichen Versammlungen Ausdruck gegeben. So auch Freunde hat es schweren Herzens gethan, weil dadurch leicht die Be­in einer Versammlung, die am 31. März einberufen war und zu gehrlichkeit der Arbeiter geweckt wird. Den Streik betrachten wir als der innerhalb der Gasanstalt Fluglätter verteilt wurden. Der Ton frivol, die Anrufung des Einigungsamts war nicht angebracht. In dieser Flugblätter war ein sehr aufreizender, und deshalb den Ausdrücken des Herrn Hasse erblice ich nichts Verlegendes. Wir wurden die Arbeiter Strahl und Jahn, die die Flugblätter sind mit dem Magistrat völlig einig. verteilt hatten, entlassen. Stadtrat Cassirer   ging sodann Stadtv. Mann: Der Streik ist mutwillig herbeigeführt, die Die Glasfabrik von Albi  ( Frankreich  ) scheint in ihrem Be­auf die Einzelheiten des Ausstands ein, der ein frivoler zu nennen Arbeiter haben frivol ihr gutes Brot preisgegeben. Ich kann das stande mum endgültig gesichert zu sein. Die Fabrik wurde bekannt­sei, und erklärte den Grund, weshalb der Magistrat es abgelehnt Vorgehen der Arbeiter nur tief beklagen, muß dagegen das des lich f. 31. infolge eines Streits bezw. einer Aussperrung von Glas­habe, in der Angelegenheit das Einigungsamt des Gewerbegerichts Magistrats in jeder Weise billigen. Die Arbeiter sollten doch das arbeitern gegründet. Von 1897 bis 1899 stieg die Produktion und auzurufen. Es sei das geschehen, weil für das Einigungsamt die Wort beherzigen: Weß' Brot ich esse, deß' Lied ich der Umfaz bereits stetig, jährlich um etwa 100 000 Fr., im Jahre 1900 Grundlage fehlte. Denn die Arbeiter seien unmittelbar nach der finge.( Stadtv. Baake ruft: Pfui! und wird deshalb zur jedoch stieg der Umsatz von 437 000 Fr. auf 748 000 Fr., d. h. um Arbeitsverweigerung entlassen worden. Mit entlassenen Arbeitern Ordnung gerufen.) Ich bitte, im Namen meiner Freunde dem 70 Proz. Der Nettogetvinn betrug im Jahre 1899 nur erst aber hätte der Magistrat nicht paftieren können. Der Betriebs- Magistrat ein Vertrauensvotum zu erteilen.( Beifall). 17 500 Fr., im Berichtsjahre stieg er auf 116000 Fr. Da das im ingenieur Hasse sei streng, aber aber gerecht. Wenn er wieder- Abg. Dr. Crüger( freis. Vp.): Ich hoffe, der Magiftrat wird Unternehmen steckende Betriebskapital 500 000 Fr. beträgt, so bes holt gesagt habe, thun Sie Ihre Arbeit, oder Sie fliegen sich nicht auf den Standpunkt stellen: Weß' Brot ich esse, deß' Lied deutet dies einen Gewinn von 23,2 Proz. Wenn auch bei der gegen­hinaus", so sei das nicht gerade höflich. Aber warum hätten ich finge. Wie kann man von Begehrlichkeit der Arbeiter sprechen, wärtigen Konjunktur ein weiterer Aufstieg zunächst nicht zu erwarten denn die Arbeiter veder bei der Deputation für das da es sich bei dem Streik doch gar nicht um eine Lohnfrage handelt? ist, so scheint, wie schon bemerkt, die Zeit der ärgsten Bedrängnis Beleuchtungswesen noch beim Magistrat jemals sich über Eine solche Selbstzufriedenheit, wie wir sie heute von der Mehrheit für die Glashütte überwunden zu sein. Au dem Erfolge haben alle Herrn Hasse beklagt? Daß die Arbeiter, nachdem sie ihr Unrecht der Versammlung gehört haben, geht doch über das Niveau hinaus. Arbeiterorganisationen Frankreichs   ihren Anteil