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Central- Eisenbahn in Ostafrika   vorzunehmen. Inzwischen hofft man, daß die Kommissionsberichte über die Privatversicherungs- Anstalten, Gewerbegerichte, Seemannsordnung, sowie über die Weingesetze an das Haus gelangen. Nach Erledigung der ersten Lesungen der drei bezeichneten Vorlagen soll die dritte Lesung der in zweiter Beratung fertiggestellten Vorlagen erfolgen, denen sich die weitere Beratung der übrigen Vorlagen anschließen wird. Im Seniorenkonvent machte fich der Wunsch, die Session vor Pfingsten zu schließen, lebhaft geltend. Falls fich diese Abficht nicht verwirklichen läßt, beabsichtigt der Präsident vom 14. Mai bis 3. Juni Pfingstferien eintreten zu lassen, während wenn der Sessionsschluß vor Pfingsten eintritt, bis zum 23. Mai getagt werden soll.

Ueber die definitive Regelung der Ferien bezw. der Geschäfts­Tage hat sich der Seniorentonvent die Entscheidung noch vorbehalten. Bei der Fülle der noch zu erledigenden Regierungsvorlagen, zu denen noch in erster Linie das Kriegsinvaliden- Pensionsgesetz gehört, wird vermutlich die Beratung der Initiativanträge nicht erheblich ge­fördert werden können.

Dem Anschein nach wird auch der neue Zolltarif in der laufenden Session dem Reichstag nicht vorgelegt werden.

Die Finanzuot des Reichs beschäftigt die Steuerprojettenmacher eifrigst. Besonders die Bier ftener wird lebhaft empfohlen. Diese soll von der Regierung nach einer Miquelschen Lieblingsidee als Staffelstener gedacht sein, so daß die größeren Brauereien höhere Steuersäge zahlen sollen als die kleineren.

Die Brauereien würden die Steuer schnell auf die Konsumenten abwälzen und die Bierverteuerung würde erhebliche Bevölkerungs­teile wieder zu schlechterem, gesundheitsschädlicherem Getränk drängen.

Die Projektenmacher mögen es sich schon heute gesagt sein laffen: Die Socialdemokratie im Lande und im Reichstage wird sich mit allen Mitteln gegen neue indirekte Stenern zur Wehr fetzen. Stürzt die militaristische und weltpolitische Mißwirtschaft der regierenden Klaffen das Reich in schwere Finanzbedrängnis, so sollen diese klassen selbst aus ihren Vermögen und hohen Ein­fommen wenigstens einen Teil der stets wachsenden Kosten zahlen!-

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zu wissen, damit er eintretendenfalls für eine schwierigere! Der verjudete Bund der Landwirte. Die führenden Anti­und feiner würdigere Aufgabe bereit ist als draußen in China  , semiten scheinen jezt von ihrer kleinbürgerlichen Gefolgschaft belehrt wo ihm die gräßlichen Boyer und Genossen das Dach überm Kopf zu sein, daß es ihr nicht einfalle, sich um der Junker willen das Brot anstecken und er nicht einmal in seinem unverbrenn- vertenern zu laffen. Die Staatsbürger- Zeitung" erklärte, daß es ihr baren Asbesthause" vor Feuer sicher ist." nicht einfalle, die Forderungen des Bunds der Landwirte hinsichtlich der Die offenbare gronie, mit der das Blatt von den gräßlichen Getreidezölle zu unterstützen. Die Deutsche Tagesztg." wies in der Bogern" und ihrer Einäscherung des unverbrennbaren Asbesthauses" Antwort darauf hin, daß die antisemitischen Abgeordneten Gräfe, spricht, entspringt vielleicht einer Borahmung der neuesten Meldung Lotze und Werner dem Bund der Landwirte ihre Wahl verdankten. der tölnischen Btg.", nach der die Ursache der Feuersbrunst Die antisemitische Deutsche Wacht" in Dresden   erklärte hin­nicht in chinesischer Brandstiftung, sondern in einer Nach wiederum, die Antisemiten seien feine Hörigen des Bunds der läffigkeit in der Küche gesehen wird. Der Zehntausend Mark- Koch Landwirte, zumal der auch antisemitische Bund der des Grafen Waldersee wird doch nicht etwa zum Verhängnis des Landwirte meint, mit jüdischem Geld seine Biele Asbesthauses geworden sein?! fördern zu können."

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Während der größte Teil der Presse sich mit mehr oder minder Also die arischen Brotwucherer Tompromittieren das Judens großer Ergebung dem rätselhaft waltenden Schicksal beugt, bringt tum durch ihre eigne Verjudung. Wer ist num noch ganz raffe­es doch, zur Kuriosität sei es bemerkt, ein Blatt fertig, in rein? grimmigem Troß gegen das Fatum, sum heiligen Ber Die ,, Märkische Volkszeitung" mag es durchaus nicht dulden, geltungstrieg" gegen die Chinesen aufzufordern! Die daß der Socialdemokratie" Religion Privatsache" ist. Sie giebt Staatsbürger- Beitung" ist es, die grollt und racheschnaubend jetzt einen angeblichen Wortlaut der Unterredung zwischen der berserkert: Frau des Kassierers vom Verein Berliner   Zimmerer mit der Witwe Warum müssen denn immer Deutsche   einem un feligen bes verstorbenen Vereinsmitgliedes, dem die Kranzspende nicht ge­Geschid zum Opfer fallen? Es ist, als wenn das widmet wurde, weil die Witwe jie verschmähte. Es scheint, das Centrumis­Schritt in

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Schicksal unsren erster Es ist, als alatt hat die Unterredung in Vorahnung ihrer Ausnutzbarkeit steno­

politit ganz besonders erschweren will. Doch graphisch aufnehmen lassen. Die Darstellung ist schon deshalb uns das darf uns nicht abschreden. Die deutsche glaubwürdig, weil sie die wortgetreue Genauigkeit eines am 3. April Ehre ist engagiert. Daß gerade die tüchtigsten Männer gepflogenen Gesprächs von 2 Frauen behauptet, die für gewöhnliche aber legt uns die heilige Pflicht auf, jept erst recht besondere Erleuchtung zugänglich sein mag.

ihr Leben verloren, iſt ein trauriges Geigen ihr Tod Sterbliche unerreichbar ist und höchstens den Centrumsfrommen durch

mit aller Energie den Vergeltungstrieg 8 11 Wir haben keinen Anlaß, die Frau des Vereinskassierers hoch­führen. Hoffentlich erkennen die verbündeten Mächte endlich, notpeinlich zu vernehmen, ivas sie in jenem Gespräche daß die Versöhnungspolitik gegenüber dem asiatischen Ge- wirklich gesagt hat. Gs genügt vollauf, daß der Verein findel das verkehrteste ist. Sede weitere Bögerung und Milde Berliner   Zimmerer in zahllosen Fällen bewiesen hat, daß er wäre jezt ein Verbrechen der Ernst des Kriegs muß nicht so verfährt, wie ihm die Fabelkunft der Märt. Boltsztg." endlich in China   eintreten und den den Gelbvorwirft. An dieser ausschlaggebenden Feststellung geht das Centrums­gesichtern fühlbar werden."

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blatt lautlos vorüber.

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Die heidnischen Nationen des Altertums sahen in dergleichen auffallenden Schicksalsschlägen die Zeichen einer warnenden oder Zum Kampf gegen die Lungenschwindsucht. Die Dresdner  zürnenden Gottheit, deren Willen sie zu erforschen, deren Zorn fie Stadtverordneten beschlossen Donnerstagabend mit großer Mehrheit, zu versöhnen suchten. Für unsre christlichen Teutonen giebt es kein den Mat der Stadt zu ersuchen, dahin zu wirken, daß das Schleifen Schicksal, keinen zürnenden Dämon, in jedem Zufall" offenbart sich und Schleppen der Frauenkleider und-Mäntel auf dem Straßenboden der Finger Gottes. Und nun beachte man den Fortschritt der verboten werde. Zur Begründung des Antrages wurde angeführt, christlich germanischen Auffassung:" Doch das darf uns nicht ab- daß die nun wieder sehr modernen Schleppen der schreden". Der Tod eines Generals, den eine Nach vornehmen Damen durch Aufwirbeln des Straßenstaubes, der lässigteit in der Küche verschuldet, legt uns die heilige durch das Ausspeien der Lungenschwindsüchtigen berunreinigt Pflicht auf, jest erst recht den Vergeltungstrieg zu fei, die Gefahr der Ansteckung durch Tuberkelbacillen für die Straßene führen." passanten in hohem Maße vermehrten. Die Damen mit großen Ein Glück nur, daß die Chinesen von derartigen antisemitischen Füßen würden zwar nie zu bewegen fein, fußfreie Nöde zu tragen, Roheiten feine Ahnung haben, wie würden sie die chriftliche Kultur eine solche Forderung wolle man auch nicht aufstellen. Die Schleppe sonst erst verachten! an fich solle deshalb nicht verboten sein, nur das Schleifenlassen ber Schleppe möge durch Polizeiftrafen zum allgemeinen Wohle unter­drückt werden. Die Minderheit, die nachher überſtimmt wurde, er­kannte wohl die Berechtigung des Verbots des Schleppenschleifens an, glaubte aber, daß es aussichtslos fei, gegen eine Frauenmode aus zufämpfen.-

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Wer ist Schuld an der Khakipolitik? Während noch im Serbst v. J. die Post" einmal fonstatieren konnte, daß der vater Landslose Vorwärts" und die Socialdemokratie ganz allein in ihrer Beurteilung der Chinafrage stünden, find die jetzigen Ausa Lassungen fast der gesamten Presse kaum noch unterschieden von Große Aufgaben jenseits der Meere. Ein Beileids­unfrer damaligen Haltung. Alles, was wir warnend, ratend und telegramm, das der Kaiser aus Kiel   an die Mutter des in Tientsin  anflagend gegen dieses weltpolitische Abenteuer gejagt und ge- am Typhus verstorbenen Oberstabsarztes Dr. Roht stod richtete, schrieben haben in der That lange Zeit völlig isoliert, beschimpft und verfolgt wird jetzt fast allgemein als berechtigt zugegeben. " Ich habe mit tiefem Bedauern die Nachricht vom Hinscheiden Und was man insgeheim de ntt, ähnelt noch mehr den einstigen social­Ihres Sohnes, des Oberstabsarztes Dr. Kohlstock, erhalten und demokratischen Vaterlandslosigkeiten", als man öffentlich zu äußern bellage aufrichtig den Verlust eines Arztes, der als einer ber wagt. Bereits ist der Khakijammer so groß, daß die verantwortlichen Ersten sich in den Dienst der großen Aufgaben stellte, welche die Staatsmänner beginnen, sich von der chinefitchen Schuld" Los­Söhne Deutschlands jenseits der Meere zu erfüllen haben und zusprechen. In der Freisimmigen Beitung" liest man: hingebend wie fein weiter fein Leben dem Dienste feines Raisers und feines schönen Berufs zum Opfer brachte. Möge Gott   Sie trösten und sein verlassenes Kind in seine gnädige Obhut nehmen."

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Wie Fürst Hohenlohe jeht nach seinem Ausscheiden aus dem Amt offen fundgiebt, ist es gerade Graf Waldersee ge­wesen, der mehr als der verantwortliche Reichskanzler selbst die letten falschen Phafen unsrer Chinapolitik beeinflußt hat. Die Verhandlungen in China   würden auch schon weiter gediehen fein, wenn man nicht gerade auf deutscher Seite, anstatt die Ents schädigungsfrage von vornherein mit Nachbruck zu erörtern, die ganze diplomatische Kunst verwandt hätte auf die Frage, ob und welche Großmandarine geköpft werden sollen oder sich den Bauch aufschligen müssen."

Unsere Weltpolitik ist in der That so weit gediehen, daß kein Mensch mehr die Neigung haben kann, für sie verantwortlich zu ſein,

Der Zollkanal.

Die Kanal Verschleppungskommission hat am Freitag ihre Thätigkeit wieder aufgenommen. Sie hat fofort eine Doppelfigung, je eine vormittags und nachmittags, abgehalten und ist am Ende derselben weniger weit als zu Beginn. Die Ober Verschleppungshäuptlinge Gamp und Freiherr von Bedlig haben von nenem eine ganze Serie von Anfragen über alle möglichen und unmöglichen Dinge an die Regierung gestellt, deren Beantwortung die langwierige Sammlung und Bearbeitung weitschichtigen Materials erfordert. Bergeblich bat Ministe von Thielen um Einschränkung" der Wünsche," da die Erfüllung derselben zu viel Zeit beanspruche und oft nur Intereffe für die Antragsteller, aber nicht für die Allgemeinheit hätte". Die Kommission aber beschloß. die Beantwortung fämtlicher gestellten Anfragen zu erbitten!

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Wer wird sich als bester Meister der Verschleppungstumst er­weisen die Regierung, die den Zolltarif zurückhält, oder die Kon­serbativen, die erklären: erst den Tarif, dann den Kanal?

Auch die Deutsche Tageszeitung" wiederum über die Verzögerung des Tarifs:

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Die nächstliegende und leider immer noch unbeantwortete Frage ist die, wann der 8olltarif an den Bundes­rat gelangen werde. Die Lösung dieser Frage ist neuer­dings nicht im mindesten gefördert worden."

Die agrarische Ungeduld wird nicht einmal besänftigt durch die erneute bestimmte Versicherung des Gewährsmanns des Ham. Courier", daß im neuen Zolltarif der Kornzoll für die Vertrags­staaten von 3,50 auf 5 Mark erhöht ist.

Die Agrarier fordern bedingungslose und endgültige Sicherheit eines wucherischen Mindestzolls. Dann fann die Kanal= Tommission des Abgeordnetenhauses getrost den Kanal ab­lehnen.

Die Einäscherung des unverbrennlichen Asbesthauses des Grafen Waldersee hat, wie wir schon gestern konstatierten, auf den größeren Teil der bürgerlichen Bresse gar nicht wie eine Fanfare, sondern viel eher wie eine Chamade gewirkt. So schreibt die Rhein  - Westf. 8tg.", die ja in ihrer Beurteilung der China- Aventure öfter lichte Momente zeigte, in ähnlichem Sinne, wie die von uns bereits citierten konservativen Blätter:

Die China   Expedition, der auch Dr. Kohlstock zum Opfer fiel, bezweckte, wie stets erklärt wurde, Sühne für den Tod des deutschen  Gesandten in Peking   zu erhalten. Es ist daher schwer. Vermutungen auszusprechen, welcherlei große Aufgaben jenseits der Weere" der Saijer meint, deren Durchführung den militärischen Apparat erfordern

fönnte.

Ein Interview mit dem ersten Sekretär der chinesischen Gesandtschaft in Berlin  .

Der Herausgeber der Bolemischen Korrefp." hatte dieser Tage eine Unterredung mit King- ing- thai, der seit 25 Jahren erster Legationssekretär bei der Berliner   chinesischen Gesandtschaft ist. Die Unterredung betraf den gegenwärtigen Stand der Dinge in China  und das voraussichtliche Ende der Chinawirren. Wir teilen daraus folgendes mit, das bei der weiteren Entwicklung der chinesischen An­gelegenheit beherzigenswert erscheint:

эппэт Ueber den polizeilichen Schutz für den Kaifer in Berlin  berichtet die Korrespondenz Dettbarn":

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Die Polizeireviere, welche an der alltäglichen Strede" liegen, wie zum Beispiel die Reviere 8, 83, 76, die beiden Tiergarten- Wachen, Nevier 32 und die inneren Charlottenburger Reviere haben speciell die Strede" zu befeßen, das heißt den Weg, welchen der Kaiser bei seinen Spazierfahrten, Gängen oder-Ritten vermutlich benutzen wird, zu beaufsichtigen und im gegebenen Moment abzusperren. So fommt jett fast täglich morgens gegen 8 Uhr und nachmittags gegen 2 1hr die Depesche an die Reviere: Die Wagen( oder Pferde)-für Se. Majestät find zu 83/4 resp. 2 Uhr( oder später) bestellt." Dann wird es auf den Wachen lebendig. Alle Beamten, die irgend ver­fügbar find, milffen auf die Straße, so daß auf einzelnen Wachen außer dem Telephonposten und den Schreibern nur ein Mann zur Beforgung notwendiger Gänge zurüdbleibt. Auch die Revier­vorstände( Lieutenants) sind verpflichtet, sich auf den verkehrsreichsten, also auch gefährlichsten Punkten der Strecke aufzuhalten. Nachdem die Beamten nun durch die Wachtmeister verteilt worden sind, beginnt die Zeit des Wartens. Wenn auch die Wagen zu 2 Uhr bestellt wurden, so wird es doch gewöhnlich 1/23 Uhr, manchmal auch noch viel später, ehe der Kaiser ausfährt. Ebenso häufig kommt es vor, daß der Kaiser einer eignen Anordnung zufolge einen ganz andern als den angefeßten Weg nimmt. Dann weiß von den ent­legeneren Revieren, wie z. B. 32 und 33, niemand, wo sich der Kaiser befindet, der vielleicht irgendwo im Tiergarten oder im Grunewald fpazieren geht. In solchen Fällen wird es mitunter 6 Uhr und die Strecke ist noch immer bejezt, ohne daß man vom Staiser irgend etwas gesehen oder gehört hat. Abgelöst darf vor der Präfidialdepesche: Antwort: In keinem Fall. Borderhand freilich Boften einziehen" niemand werden. Honneur foll der Schumann wird nicht viel anzufangen sein; in einem Jahre aber dem Kaiser auf specielle Anordnung des Monarchen auf Strecke" nicht ist alles vergessen und dann wird auch der Handel aufblühen. Es erweisen. Er muß mit halber Front" stehen, d. H. der Beamte soll sich ist zu bedenken, der Chinese ist in erster Linie Handelsmann. Ob mit dem Gesicht nach der Richtung hin aufstellen, von welcher der Kaiser dabei Deutschland   in Frage kommt oder England und Ruß- erwartet wird, so daß er die Strecke bis zum nächsten Beamten über­land, steht noch dahin. Der Chinese vergißt schnell sehen kann. Der Schußmann muß sowohl das Bublifum, als auch die That, nicht aber den Thäter." den Straßendamm und den kaiserlichen Wagen übersehen können. Wie denken Sie über die Umwandlung des Was nicht er sieht, das bemerken die Kriminalbeamten, welche eben­Tsung- li amen in ein Ministerium für auswärtige An- falls auf der gangen Strede verteilt stehen und mit Argusaugen das gelegenheiten?" Publikum überwachen. Geht der Kaiser im Tiergarten spazieren, so Das halte ich für eine unbedingte Notwendigkeit. Allerdings sind die dort postierten Beamten in eine schwierige Lage verfest. stelle ich mir die Sache anders vor als die Mächte. An die Spike Es ist ein strenger Befehl, daß diese Schußleute alles" sehen gehört ein Prinz und deren giebt es ja genug in Peking   sollen, aber sie dürfen sich von dem Staiser unter keinen der etwa die Stellung eines Reichstanzlers einnehmen müßte mit Umständen erblicken lassen. Sicht der Monarch einen Schutz­einem Staatssekretär als Berater. Mehr wäre vom Uebel, da mann, so schickt er fast stets einen seiner Begleiter zu ihm dann eine Einigkeit im Ministerium nie zu erzielen wäre und und läßt ihm etwas sagen, was nachher zumeist eine Rüge zur Quertreibereien ein gedeihliches Zusammenwirken unmöglich machen würden. Freilich ist alsdann immer noch mit dem Einfluß der Kaiserin  - Tante zu rechnen, der meiner Meinung nach nicht zu beseitigen ist, so lange der Chinese dem Alter die traditionelle Ehr erbietung und Pietät entgegenbringt."

Frage: Befürchten Sie nicht einen vollständigen tuin des Handels, namentlich des Außenhandels, infolge der friegerischen Ereignisse?"

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Jedenfalls aber dürfte, wenn ich Sie recht verstehe, nach völliger Beilegung des Konflikts auf den Anbruch einer neuen Aera in China   zu rechnen sein?"

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Folge hat. Bekanntlich hat der Kaiser einmal vor einigen Jahren geäußert, daß er nicht unter Polizeiaufsicht stehen wolle. Entgegen allen andren Meldungen können wir heute schon verraten, daß dent­nächst in der polizeilichen Ueberwachungs- Organisation auf Anregung des Monarchen eine umfassende Aenderung eintreten wird, da sich das oben geschilderte, nach der Natur aufgenommene System zu aufjehenerregend gestaltet und fich auch zum größten Teil nicht praktisch genug zeigt.

Nicht früher, glaube ich, bis die nach Europa   und speciell nach Berlin   gehende Sühne Mission, an deren Die Reorganisation der Grundschuldbank. Spize der Bruder des Kaisers, Prinz Tichun, stehen wird, an Am 29. April findet vor dem Konkursgericht eine Versammlung Erfahrungen reich, nach China   zurüdgekehrt sein wird, früher der Grundschuldbank- Obligationäre statt, um über 1. einen Vergleich dürfte au eine Wandlung der Dinge nicht zu denken fein. In mit der Preußischen Hypothekenbant, 2. einen von der Bank für zwischen wird man sich noch auf manche Zwischen- Handel und Industrie garantierten Reorganisationsplan zu be= fälle gefaßt machen müssen."

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schließen.

Der Vergleich mit der Hypothekenbank bezieht sich auf die im Laufe der öffentlichen Erörterung oft erwähnten Schiebungen, die Das Mißgeschic, das dem Grafen Waldersee und Ein verhinderter Brotwucherprotest. Aus Posen wird uns von der Clique Sanden   unter den verschiedenen Gesellschaften des seinem As best hause augestoßen ist, vermehrt die Reihe geschrieben: Dem Protest gegen die Erhöhung der Getreide Klingels vorgenommen worden sind und bei denen die Grundschuldbank jener unerfreulichen Ereignisse, die uns die zölle wollten sich in ihrer letzten Sigung auch die Stadt- arg beitrogen wurde. Die Vertreter der Grundschuldbrief- Besitzer China- Expedition bisher gebracht hat. Dazu verordneten Posens anschließen. Vor Eintritt in die Beratung erklären nun, daß aus diesen Schiebungen ein Anspruch au Hypotheken, gehört das Salutschießen in der Neujahrsnacht mit verlas aber der Borsigende ein Schreiben des Repierungspräsidenten, in die in den Besiz des Treuhänders der Hypothekenbant übergegangen feinen schrecklichen Folgen, der Tod des Obersten Grafen bem diefer nach§ 180 der Städte- Ordnung mur eine Behandlung der Zoll- find, nicht zu erheben sei. Uns erscheint das sehr zweifelhaft, denn, York von Wartenberg, die Ermordung des frage in ihrer Wirkung auf die Stadt Bosen gestatten, aber nicht wenn auch auf dem Umweg über eine audre Gesellschaft des Klüugels, Hauptmanns Bartsch 2c. Abgesehen von der eine allgemeine Besprechung erlauben fönne. Bom Stadtverordneten sind doch der Grundschuldbank Hypotheken veruntreut zu gunsten Erstürmung der Tatuforts, an der dem deutschen   Lewinski als Referenten wurde ausgeführt, daß eine Trennung der Hypothekenbant. Der Ausschuß ist weit mehr Aufklärung Kanonenboot, ltis" und seinem tapferen Kommandanten, Kapitän der beiden genannten Gesichtspunkte, von denen aus die schuldig über diese Frage; der Konkurs Verwalter wird diese Auskunft Lans  , der Löwenanteil zutommt, haben unsre Truppen Frage zu behandeln sei, nicht möglich wäre. Er könne voraussichtlich geben und auch das Gericht sich darüber äußern. bisber wenig Gelegenheit gefunden, sich aus nur die Kornzollfrage im allgemeinen behandeln und dann ihre Wenn die Ansicht richtig ist, daß von den eingetragenen Hypo­zuzeichnen. Wie könnte das auch sein gegenüber einem un- Rückwirkung auf die Stadt Posen beleuchten. Auf seinen Antrag thefen der Hypothekenbank für die Grundschuldbank nichts zu haben ebenbürtigen Feind, bei dem stets Vorsicht den besseren wurde die Angelegenheit, die von principieller Bedeutung ist, einer ist, bleibt es immer noch zweifelhaft, ob die Echuldbrief- Gläubiger Teil der Tapferfeit bedeutet!..." fiebengliedrigen Kommission überwiesen. In der nächsten Sigung, der legteren gut thun, den Vergleich zu genehmigen. Nach diesem Graf Bülow hat bei der legten China   Debatte am 24. d. M., steht dann die Frage der Getreidezoll- Erhöhung Vergleich soll nämlich die Grundschuldbank das Bargeld, die im Reichstag ertlärt, je cher wir aus Petschili zum zweitenmal auf der Tagesordnung. Wir wollen hoffen, Wertpapiere, die Grundsticke und Möbel und endlich die herauskämen, desto besser, und das ganze Haus stimmte daß die freisinnige Mehrheit der Stadtverordneten Rückgrat e greßansprüche der Hypothekenbank übernehmen; die letzteren ihm zu. Nun, das legte Ereignis ist nur dazu genug hat, feinen Rückzug anzutreten, sondern, wie Stadt- Ansprüche sind nur durch Prozesse zu realisieren. Die Grundschuld­angethan, diese Stimmung zu fördern, und verordneter Lewinsti bereits angedeutet hat, es eventuell auf eine bant foll 5 Prozent für die Liquidierung erhalten, in den Rest jeder gute Patriot wird sich freuen, einen so tüchtigen General Klage gegen den Regierungspräsidenten beim Ober- Verwaltungs- aber sich mit den Pfandbriefbesizern der und Soldaten wie den Grafen Waldersee lieber zu Hause gericht ankommen läßt. Hypothekenbant teilen.

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