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China - Opfer.

Ueber drei Gefechte, die am 23. und 24. April zwischen den deutschen Truppen v. Kettlers und den Truppen Lius stattfanden, wird von Waldersce gemeldet:

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Steinblöcke von den steilen Höhen, die den Paß bilden, auf die Unterstüßung der agrarischen Forderung erhöhter Getreide­heranrüdende Kolonne. Oberst Hoffmeister ging sofort zum An- zölle ein.

griff über, wobei ihm von einem niederrollenden Felsstück der Fuß verlegt wurde. Außerdem wurden zwei Mann verwundet. Nach Er- wenn sie den Anschein zu erwecken sucht, als sei Kautsky der Eine noch gröbere Unterschiebung versucht jedoch die Post", stürmung der Bazhöhe eröffneten die Dentfchen ein Artilleriefeuer Ansicht, die heutige deutsche Landwirtschaft vermöge allein den auf die flüchtenden Chinesen, ungefähr 26 Granat­

schüsse wurden auf die Fliehenden abgefeuert, Getreidebedarf Deutschlands zu decken. Es ist richtig. Kautsky während Kavallerie fie bis in die Provinz Schansi hinein ver- giebt die Möglichkeit einer Versorgung Deutschlands mit eigenem folgte. Weiter südlich stieß die Kolonne Mühlenfels auf eine Getreide zu; aber nicht unter den heutigen kapitalistischen befestigte Stellung, die von 200 chinesischen Scharfschützen hart- Produktionsverhältnissen, sondern erst, wenn der Grund und nädig verteidigt wurde. Das Gefecht dauerte mehrere Stunden. Boden verstaatlicht, die Grundrente beseitigt ist. Deutlich heißt Lieutenant Drewello wurde durch 3 Schüsse schwer verwundet, Major es S. 92 seiner Schrift:

Mühlenfels, Lieutenant Richert erhielten leichte Verwundungen; 2 Mann wurden getötet, darunter der Fahnenträger, und 16 Mann teils leicht, teils schwer verwundet. Die Chinesen rollten wieder Felsstücke den Paßweg himunter, die Unsrigen stürmten aber, trog anbrechender Dunkelheit vorwärts, bis die Chinesen endlich ihre Posi­tionen aufgaben und die Flucht ergriffen. Um 3 Uhr abends wurde die deutsche Flagge auf der Baßhöhe gehißt. Noch weiter südlich gelang es einer fombinierten Kolonne unter dem Befehl des Majors Wallmenich und Majors Mühlmann, den Chinesen in den Rücken zu kommen, wobei die Kolonnen, die von Tsinghing angerückt waren, acht Kanonen neuester Konstruktion erbeuteten, und zwar die Kolonne Wallmenich sechs und die Kolonne Mühlmann zwei Kanonen. Beide Kolonnen marschierten dann vereinigt in der Richtung von Kutuan.

Infolgeschwieriger Verbindung( 1) sind erst lette Nacht folgende Meldungen eingetroffen: Die verstärkte Brigade Kettler wurde in vier Kolonnen gegen die Mauer angefeßt, rechte Flügel­kolonne Ledebur, dann Hoffmeister, Mühlenfels, Wallmenich. Ledebur erreichte die Mauer am 24. nach leichtem Gefecht bei Hei- schan- tuan. Hoffmeister warf am 23. den Feind, wie bereits gemeldet. Mühlenfels ist am 23. auf einen starken Feind gestoßen, welcher eine Bastion auf der Paßhöhe besetzt hatte. Der Feind in be= sonders starter Stellung focht hartnädig. Erst nach elfstündigem Kampf wurde die Stellung genommen. Major Mühlenfels, Lieutenant Richert leicht, Lieutenant Drewello schwer verwundet. 2 Tote, darunter der Fahnenträger, 6 jchwer, 10 leicht verwundete Mann. Wallmenich hat am 23. den vielfach überlegenen Feind in starker Stellung östlich des Thao ho Durchbruchs angegriffen Thao und zersprengt, auf dem Gefechtsfelde erfolgte die Vereinigung mit dem von Tsinghing kommenden Bataillon Mühlmann, welches, die Verfolgung aufnehmend, etwas füdlich auf die neue Stellung traf, diese nahm und den Feind bis Nu luan verfolgte. Wall­menich ist dorthin nachgerückt. Der Feind hat schwere Verluste. Elf alte und zwei Schnellfeuergeschüße wurden erbeutet. Dies feits beträgt der Verlust: 1 Toter, 3 schwer, 9 leicht verivundet. Lieutenant Düfterberg erhielt einen Schuß durch den rechten Arm; der Feind überall ist im Rückzuge. General Lessel hat mit Bailloud Ueber das Verhalten der französischen Verbündeten, die von dem vereinbart, daß die Franzosen , die nicht zum Gefecht gekommen Angriff auf die Truppen Lius bekanntlich nichts wissen wollten und find, vorläufig Ku- kuan besegen und die linke Flante sichern. sich, als die deutschen Truppen in forcierten Märschen vorrüdten, Die Brigade Kettler marschiert in leinen zum Teil bereits wieder zurüdzogen, weiß Hauptmann Dannham Etappen nach Paoting fu, das Bataillon Mühlen noch zu berichten: fels geht längs des Gebirges im Fußmarsch nach Beting zurüd.

die fromme

100Liebenswürdigkeit der Verbündeten.

Die Franzosen haben ihre Stellungen aufgegeben. Als sie von Kukuan ihren Rückmarsch begannen, brachen sie auch den Feldtelegraphen ab, der mit unsren Tele graphen zusammen gearbeitet hatte. Infolgedeffen entstand im Anfang bei uns eine gewisse Störung und unser Feldtelegraph mußte die abgebrochene Linie ergänzen."

Welch harmonisches Zusammenarbeiten!

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on sind

Die deutsche Landwirtschaft in ihrer heutigen Form ist allerdings unfähig, das deutsche Volk völlig zu ernähren. Aber man vergesse nicht, daß der deutschen Lebensmitteleinfuhr heute eine stattliche, vom Staate geförderte Ausfuhr agrarischer Produkte gegenübersteht, worunter in erster Linie der Zucker zu nennen. Wenn diese, tapitalistischen Bedürfnissen entspringende Aus: fuhr aufhörte und die dadurch freiwerdende Bodenfläche zur Produktion von Lebensmitteln für den Konsum der deutschen Bevölkerung verwendet würde, so könnten durch diese Umwandlung allein schon erhebliche Mengen Lebensmittel für den inneren Konsum erzeugt werden."

Und weiter unten:

Erst der Socialismus kann da gründlichen Wandel schaffen, indem er die Grundrente beseitigt, den Gegensatz von Stadt und Land aufhebt und der Landwirtschaft neue Arbeitskräfte zuführt, endlich indem er die industrielle Ueberproduktion und die Not­wendigkeit der steten Erweiterung des industriellen Exports be seitigt. Wenn Deutschland heute Lebensmittel importieren muß, so ist das eine sociale, nicht eine natürliche Notwendigkeit, eine Notwendigkeit, die nur so lange dauert, wie die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse herrschen." Aldon

Die" Post" fälscht also, wenn sie die genannten Genossen für ihre Zollbestrebungen reklamiert. Bei der Post" freilich dient Lüge und Fälschung seit jeher als ihr Schutzzoll zur Rettung ihrer allerdings sehr notleidenden Wirtschaft.

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dad Deutsches Reich .

Centrums haben sich

Ein späteres Telegramm des Oberkommandos meldet: Chinesische Truppen unter erheblichen Verlusten nach siegreichen Gefechten der Brigade Kettler an den Baßthoren von Heischantuan bis einschließlich Kutuan am 23. und 24. aus formidablen Positionen nach Schansi zurückgeworfen und über Mauer verfolgt. Außer vielen Geschützen alter Konstruktion 18 Schnellfeuer Geschüße erobert. Diesseitige Verluste: Lientenant Drewello 1. Regiments, 7 Mann, darunter Fahnenträger 2. Bataillon 1. Regiments tot, Zoll und Kanal. Die Krisengerüchte werden auch in der 11 Mann schwer, Major Mühlenfels, Lieutenant Richert 1. Regiments, Berlin , 29. April. Ueber die Gefechte an der Großen Mauer offiziöjen Münchener Allgemeinen Zeitung" aufgenommen, in deren Lieutenant Düfterberg 3. Regiments, Lieutenant Koch 4. Regiments berichtet Graf Walderfee weiter: Wallmenich und Muelmann haben Darstellung es bemerkenswert erscheint, daß auch nach ihr die Rüc­und 24 Mann leicht verwundet. Thore mehrfach zerstört. Während etwa 7000 Chinesen gegenübergestanden. Rüdmarsch aller Kolonnen kehr des schwarzen Manns der Agrarier, des Frhrn. v. Marschall 2. Bataillon 1. Regiments am Gebirge entlang nach Beling ſeit 26. April eingeleitet. Wallmenich bleibt bei Efinghing, bis nicht unmöglich ist. Der Berliner Vertreter schreibt dem marschiert, kehren die übrigen Truppen direkt in alle Kolonnen hinter ihm durchgezogen. Franzosen halten noch Münchener Blatt: Namens der Konservativen hat sich ihre Standorte zurück. Französische Truppen, nachdem sie üshuitien und Huolu zur Sicherung unsrer linken Flante. Nach Graf Limburg und namens des bis zur Mauer südlich im Anschluß an die Deutschen marschiert, herige Räumung von Huolu und Schengting von Bailloud bereits mehrere Abgeordnete gegen den Mittellandkanal erklärt. Was gehen hinter Huthoso- Fluß zurüd. befohlen. von einem Kompromiß zwischen Centrum und Konservativen ver­Die Umgehungsmanöver des in vier kolonnen Was ,, Die Post" entdeckt. lautet, flingt wie Hohn auf den Plan der Regierung, operierenden Expeditionscorps haben also Erfolg ge­denn die Voraussetzung seines Zustandekommens wäre das Aufgeben habt: die bereits in vollem Rückzug befindlichen Seit Kautskys Parteibroschüre über Handelspolitik und des Mittelland Kanals. Daß unter diesen Umständen krisen­Truppen des Generals Liu wurden, wie ein freisinniges Blatt Socialdemokratie" erschienen ist, bemühen sich einige hochgerüchte von neuem ungehen und geglaubt werden, ist nicht verwunderlich. Als selbstverständlich wird es angesehen, daß im Khatijubel ausführt, derart gestellt, daß sie Wider- schutzöllnerische Blätter eifrig, darin Säge zu finden, die sich Miquel nicht länger bleibt, wenn die Verschleppungstaftit von stand leisten mußten und ihnen eine" gründliche gegen die Stellungnahme der socialdemokratischen Partei zu Bedlig fiegt; auch von Freiherrn v. Hammerstein und Herrn Lettion" erteilt werden fonnte. Auch den heutigen Zoll- und Handelsfragen ausschlachten lassen. v. Thielen nimmt man an, daß sie unter diesen Umständen ihre Germania" freut sich der, neuen glänzenden Waffen Entweder werden, wie dies erst neuerdings wieder Märchen Entlassung nehmen würden; sie haben dies bereits wiederholt ge­thaten" unfrer Khatikrieger, die ja zur Beruhigung des führenden Lorenz im letzten Heft der Preuß. Jahrbücher" versucht, einzelne wollt und sind nur mit Mühe davon zurüdgehalten worden. Da­Centrumsblatts in China wenigstens durch das große N. und H. Z. Ausführungen Kautskys anderslautenden, gelegentlichen Aeuße gegen fann man es nicht ernst nehmen, wenn auch gefagt wird, daß an der Statuierung friegerischer Erempel voll Mark und Nachdrud rungen Schippels oderCalwers gegenübergestellt, oder aber einzelne Graf Bülow gehe, und wenn als sein Nachfolger Herr v. Mar schall genannt wird. Bemerkungen Kautskys werden aus dem Zusammenhange wieder nach Berlin kommen würde, richtig ist jedenfalls, daß Richtig ist vielleicht, daß Marschall gerit noch nicht gehindert werden. Aber ist denn die Waffenthat wirklich so glänzend? Von einem herausgerissen, im agrarischen Sinne interpretiert und dann sein Name für einen Staatssekretärposten jüngster Zeit in unter­Aber ist denn die Waffenthat wirklich so glänzend? Von einem als mit der Haltung der socialdemokratischen Parteiblätter richteten Streifen genannt wurde, aber vollständig falsch ist es, ihn glänzenden Sieg kann man füglich doch nur dann sprechen, wenn im Widerspruch stehend denunziert. Einen neuen poſſierlichen als mutmaßlichen Nachfolger Bülowvs zu betrachten." ein wehrhafter Gegner geschlagen wird. Wehrhaft war in diesem Versuch dieser Art leistet sich die Post". Fall der Feind aber gar nicht, sonst hätten die deutschen Verluste Nummer schreibt sie mit der ihr eignen Würde, die ihr, um wechsel. Sie treibt zur Beschwörung der Gefahr wieder eifrig Scharf. In ihrer Sonntags- Die" Post" zeigt fortwährend Besorgnis vor einem System­ganz andere sein müssen. Entiveder war er schlecht bewaffnet ganz andere sein müſſen. Entiveder war er schlecht bewaffnet mit Heine zu sprechen, steht, wie dem Stater die Manschetten: macherei und erinnert an die Alexandriner- Reden des Kaiſers. In oder er vermochte mit seinen Waffen nicht umzugehen. Trotz vielstündigen Widerstands vermochte er den Angreifern doch Summe der nationalen Kräfte, und wenn davon ein Teil in das Junker mehr Berlaß als auf die Liberalen. " Das Volksvermögen ist schließlich nichts andres als die fritischen revolutionären Zeitläuften sei auf die brotwuchernden nur relativ geringfügige Verluste beizubringen, während dessen Feuer Ausland wandert, so ist es unvermeidlich, daß die Konsumfraft Die Frankfurter 3tg." bestätigt, daß der Zolltarif noch nicht ihm schwere Verlust e" zufügte. Wir haben nicht die geringste dadurch zurückgeht. Dem Handel kann das allerdings nichts an dem Bundesrat oder den Regierungen vorliege. Die Bestimmung Ursache, an dem Mut unsrer Truppen zu zweifeln; aber von haben, denn der ist international wie das Kapital; aber die der wichtigsten Zollsätze und namentlich die Frage des Doppeltarifs glänzenden Waffenthaten" sollten von einem mit 8 Toten und Industrie würde durch einen Rückgang der allgemeinen Konsum für landwirtschaftliche Produkte sei an maßgebenden Stellen 39 Verwundeten erkauften siegreichen Gefecht doch diejenigen nicht traft und des davon abhängigen Industriebedarfs in die Verluste anf fachliche Echivierigkeiten gestoßen. Der Reichskanzler sprechen, die von den doch mit ganz andren Verlusten erkauften Er­hineingezogen werden. Das haben einzelne Socialdemokraten auch habe sich auch nicht entschieden, ob in dem Ent­folgen der Engländer so geringschäßig zu reden pflegen. anerkannt. Folgerichtig haben deren Wortführer Calwer with eagal inimale für die landwirtschaftlichen der Arbeiter die Getreidezollfrage nicht als aber wisse man, daß die Entscheidung sich in legter Zeit mehr der Konsument, sondern als ein an der nationalen Aufstellung einfacher 3ollsäge zugewendet hat. Gütererzeugung beteiligtes Element zu be= Das Proletariat wird sich durch solche Mitteilungen, so glaub trachten habe. Geschicht dies, so ist eine schutzzollfeindliche haft sie an sich sind, um so weniger in Sicherheit einwiegen lassen. Haltung der Socialdemokratie vernunftwidrig und daher aus als es seine Aufgabe ist, die Getreidezölle überhaupt zu bekämpfen.- geschlossen... Es ist eine offenbare Verfündigung an dem Die heiligsten Güter. Die Kreuz- Zeitung " macht sich mit ureigensten Interesse der Arbeiterschaft, wenn diese sich Recht darüber luftig, daß der Konfektionär" die Kaufleute zum ihren lediglich durch politische Interessen geleiteten Schutz ihrer heiligsten Güter aufruft, weil zwei Entscheidungen ihre Führern in eine fchuzzollgegnerische Haltung hinein Profitfucht trüben. Nach der einen Entscheidung dürfen die Zu­hegen läßt. Neuerdings macht der Theoretiker der Social- schmeider bei den Erfurter Konfektionären an Sonntagen nicht mehr demokratie, Karl Kautsky , den Versuch, die kapitalistische beschäftigt werden, nach der zweiten Entscheidung soll die Bestimmung, Betriebsweise für alles verantwortlich zu machen und nachzu- daß jedem Gehilfen, Lehrling und Arbeiter im Handelsgewerbe der weijen, daß Deutschland im stande sein würde, zweite Sonntag vollständig freigegeben wird, auch für die Sonntage seinen Getreidebedarf selbst zu bauen. Diese vor Oftern und Pfingsten gelten und nicht ausnahmsweise außer Ansicht ist ein wertvolles Zugeständnis für die Schutzöllner und Kraft gesetzt werden. namentlich für die Landwirte, die stets die gleiche Behauptung Darin," so ruft die Kreuz- Zeitung " stolz aus, besteht die aufgestellt haben und dieses Ziel durch Schutzölle zu erreichen Gefährdung der heiligsten Güter", zu deren Schutz das jüdische fuchen. Die socialdemokratischen Versammlungs Agitatoren Blatt die Kaufleute anruft! Es ist erstaunlich, mit welchem stellen aber trog Caliver, Schippel und Kautsky die Pathos gewisse jüdische Interessenten Ausnahmebestimmungen auf Behauptung auf, daß Deutschland , int den Bedarf zu Kosten des christlichen Sonntags verlangen." deden, ohnehin Getreide vom Ausland kaufen müsse, Die Kreuz Zeitung" hat ganz recht, mur daß die heiligsten

Auch den Zweck, die Chinesen einzuschüchtern, können derartige Thaten niemals erreichen. Sie können nur die Erbitterung gegen die fremden Soldaten vermehren und neue Erhebungen provozieren, wie sie ja aus der Umgebung Baotingfus bereits gemeldet werden. Es ist Wahnsimt, zu glauben, den Ingrimm eines Hundertmillionen Volks durch derartige Exekutionen erstiden zu können.

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Das einzig erfreuliche der Meldungen ist, daß die deutschen Truppen wie der nach Paotingfu zurüdtehren, nachdem sie bereits über die Mauer hinaus den Feind auf das Gebiet der Provinz Schansi verfolgt hätten. Ob die Nachrichten einer Gärung in Paotingfu und der Umgebung diesen so­fortigen Rüdmarsch verursacht haben?

Hoffentlich sind damit auch alle Absichten auf einen Einbruch in Schansi vollständig aufgegeben. Der Umstand, daß schon bei dieser Expedition die, Verbindungen" mit dem Hauptquartier, ich wierige" waren, dürfte wohl zu denken geben. Auch hat der Widerstand der chinesischen Truppen bewiesen, daß sie durchaus nicht immer Feiglinge" find. Sollten sie erst einmal schießen lernen, so dürften sie unter Umständen sogar sehr ernst zu nehmende Gegner sein.

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Wie die Telegramme zeigen, hat Graf Waldersee bei seiner Berichterstattung trotz des Einspruchs des Reichstags die Gepflogen­heit beibehalten, nur bei getöteten oder verwundeten Offizieren den Namen mitzuteilen, während bei den gewöhnlichen Soldaten nur die Zahl der Opfer mitgeteilt wird. Hoffentlich macht man dem Oberkommando endlich einmal begreiflich, daß auch die Angehörigen der Gemeinen" ein Interesse daran haben, überdas Befinden der Jhrigen Nachricht zu erhalten! Ginge es freilich nach uns, jo täme Waldersee überhaupt nicht mehr in die Lage, Berlustlisten zu melden. Aber die bürgerliche Mehrheit des Reichstags, die Hunderte von Millionen leichtherzig für das China­abenteuer geopfert hat, wird für glänzende Waffenthaten" des gleichen Kalibers gern noch weiter bewilligen.

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und daß diese Menge durch die Zölle unnötig verteuert Güter der christlichen Agrarier just nicht besser geartet sind. Auch werde. Die Gegner fönnen sich nunmehr in der Widerlegung der die Junker erklären die heiligsten Güter in Gefahr, wenn der Zoll­socialdemokratischen Freihandelsredner auf die bedeutendste faz nicht um drei, vier, fünf Mark erhöht wird. Demgegenüber Autorität der Partei selbst berufen und so das Vernunftwidrige sind die jüdischen Kaufleute" immer noch recht christlich. der ganzen Agitation durch socialdemokratische Weisheit kenn­zeichnen." Militär- Justiz. Man berichtet uns 3 aus Breslau : Das Ober­

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Es ist eine unwahrheit, daß Schippel und Calwer den Kriegsgericht des VI. Armeecorps verurteilte den Musketier Julius behaupteten Standpunkt in der Getreidezollfrage einnehmen. Thomas vom 23. Infanterie- Regiment zu Neisse , der in der Beide sind Gegner der Getreidezölle und müssen es sein, da unser Truntenheit den ihm Ruhe gebietenden Sergeant Großgewitz Parteiprogramm ausdrücklich die Aufhebung aller Lebensmittel- durch die Worte Schwein und Lump beleidigt, angespuckt, mit Tot­zölle fordert. Sie haben sich allerdings für Industrie- schlag bedroht, mit einer Kohlenschippe und Spucknapf geschlagen zölle unter gewissen Bedingungen ausgesprochen, aber sowie die Unteroffiziere Müller und Hielscher mit Schippe und nicht, um die heutige agrarisch- industrielle Schutzzollfoalition Schemel trattiert, wegen thätlichen Angriffs auf Vorgesezte zu drei zu stärken, sondern um sie zu sprengen. Wenigstens Schippel Jahren und vier Monaten Gefängnis. will nur deshalb die Schutzollpläne der Großindustrie unter­stüßen, damit diese nicht nötig hat, dem Großgrundbesig irgend welche Konzessionen zu machen, damit der In­Granaten in die Fliehenden. nd diduſtrialismus das unbedingte Uebergewicht erlangt, wie denn Der Kriegs Korrespondent Hauptmann Dannham auch Schippel in dem angezogenen Artikel der Socialistischen meldet über die Gefechte noch folgende Einzelheiten: Monatshefte" ausdrücklich sagt: Agrarzöllnerische Ueber­Eine vereinigte deutsch - französische Expedition sollte die Paß hebungen kann man sicherlich nur durch eine Bundesgenossen­thore an der großen Waner, die von den Chinesen besetzt waren, attadieren. Schließlich mußten es die Deutschen aber allein thun, fchaft von Industrie- Unternehmertum und Industrie- Arbeiter. da, wie später bekannt wurde, die Franzosen von ihrer schaft bekämpfen das liebe freihändlerische und freisinnige Regierung Gegenordre erhalten hatten und sich infolgedessen Kleinbürgertum nebst den paar Hansen und Börseanern mag an dem Angriff nicht beteiligten. Deutscherseits nahm die Kolonne ja dabei immerhin als Schwanzpartei mitwirken." Ledebour, ungefähr 1000 Mann start, die Führung, und obwohl Schippel plädiert also für ein Zusammengehen der sie den überaus steilen Gebirgspaß förmlich erklettern mußte, ver- Industriellen, der Industriearbeiter, der freihändlerischen jagte sie die Chinesen am 24. April von der Paßhöhe nach der Kleinbürger, Kaufleute und Börseaner zum Zweck Provinz Schaufi. Eine fleinere kolonne unter dem Befehl des der Bekämpfung der agrarischen Zollforderungen. Seine Obersten Hoffmeister hatte bereits am 23. vormittags die deutsche Flagge Eingang des Passes von Heischan Ansicht, die übrigens von unsrer Partei als in feiner tuan unter Hurrarufen auf Kaiser Wilhelm gehigt. Weise für sie maßgebend betrachtet wird, mag falsch sein, sie In demselben Augenblid eröffneten die Chinesen ein mag auf einer völlig verkehrten Auffassung der heutigen heftiges Feuer auf die ersten Kompagnien und wälzten auch große Wirtschaftslage beruhen, jedenfalls aber schließt sie feinerlei

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Er will fein Hunne sein. Die Norddeutsche All­gemeine Zeitung" veröffentlicht einen jener neuerdings bes liebten Dementierbriefe aus China . Der Verfasser nemt sich Georg Stuhnert und schreibt am 31. Januar aus Beting u. a.: daß man mis, die wir so fern von der Heimat für eine große Eache strebend, unser Leben für das Vaterland und die gesamte Christenheit aufs Spiel sezzend, die wir glauben dem Vaterland zu dienen, mit den Hinnen", einem Volke, das vor nahezu 2000 Jahren ganz Europa so schrecklich verwüstete und sich durch icine Sittenlosigkeit ein ewiges Denkmal in der Weltgeschichte baute, vergleicht, uns mit denen auf eine Stufe stellt und uns zum Hohn noch ihren Namen anhängt? Hummen! liebe Eltern, was liegt nicht alles in diesem Worte, die gräßlichsten Verbrecher, Räuber und Brandstifter, Frauen und Kindermörter, eine herrenlose Bande! So viel unverdiente Schande! Aver schändlich für diejenigen, die sich dieses Armutszeugnis ausstehien und deutsche Söhne, die eignen Söhne, mit diesem Namen be= zeichnen. Sind wir denn wirklich Heiden, find wir es schon immer gewesen, daß man aussagt, wir trieben es hier wie diese? Hat man schon jemals deutschen Kriegern so etwas nachgesagt das ist gemein, niederträchtig.

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