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Nr. 100. 18. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Der Arbeitsvertrag im Maurer­

gewerbe,

wie er nach dem vom Einigungsamt gefällten Schiedsspruch ge­staltet ist, unterlag am Sonntag der Beschlußfassung durch die Ver­sammlungen der beiden Maurerorganisationen.

Das Resultat der Verhandlung war folgendes:

In geheimer Abstimmung beschlossen die Mitglieder des Centralverbands der Maurer mit 799 gegen 688 Stimmen die Annahme des Schiedsspruchs. Ungültig waren 10. Stimmen, insgesamt wurden 1497 Stimmen abgegeben. In der Versammlung der Lokalorganisierten bei Steller wurden 138 für, 743 Stimmen gegen die Annahme des Schiedsspruchs abgegeben. 20 Stimmen waren ungültig, insgesamt 901 ab­gegebene Stimmen.

( Beifall.)

Dienstag, 30. April 1901.

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geschäfte, in welchem der bereits bekannte Beschluß der Unter- Treptow- Baumschulenweg. Mittwochabend 7 Uhr findet bei nehmer, daß die am 1. Mai feiernden Arbeiter ausgesperrt werden Ackermann eine Maifest Versammlung statt, wo der sollen, mitgeteilt wird. Ohne Diskussion gab die Versammlung Redacteur Genosse Heinrich Weker die Festrede halten wird. ihre Anficht dahin kund, daß der schon am 16. April gefaßte Beschluß. Nach der Versammlang gemütliches Beisammensein. Arbeitsruhe zu feiern, in vollem Umfange aufrecht zu halten ist. den 1. Mai, trotz der Drohung der Unternehmer, durch völlige Die Versammlung findet im Grand Hotel Alexanderplatz statt und follen die Mitgliedsbücher der Teilnehmer mit einem Kontrollstempel versehen und event. Aussperrungen im Bureau sofort gemeldet werden.

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in der Lage sind, den 1. Mai zu feiern, versammeln sich morgens Johannisthal   und Nieder- Schöneweide  . Alle Genossen, welche 71/2 Uhr im Lokal von Mertins, Roonstr. 2, und gehen von da aus nach Adlershof   zur Versammlung. Nachmittags Zusammenfunft un den bekannten Lokalen.

Tokales.

Alt- Glienicke. Mittwoch, abends 8 Uhr, hält der Wahlverein Die centralorganisierten Bauhilfearbeiter nahmen gleichfalls Nigdorf spricht über die Bedeutung des Tags. bei Saß, Grünauerstraße, feine Maifeier ab. Genosse Böste am Sonntag den Bericht über die Verhandlungen mit den Unter­nehmern entgegen. Heinemann referierte. Gs fonnte keine Schmargendorf  . Mittwoch findet nachmittags eine Zusammen­Einigung zu stande kommen, da die Vertreter der Baugeschäfte aus- funft im Lotal" Sanssouci  " statt. Abends 8 Uhr: Versammlung. brüdlich erklärten, den geforderten Stundenlohn von 45 Bf. als Nach der Versammlung gemütliches Beisammensein. Durchschnittslohn für gewöhnliche Bauarbeit nicht zahlen zu Wie uns mitgeteilt wird, tritt der Centralverband der im Jahre 1899 tönnen. Auf Befragen der Arbeitervertreter, warum man Maurer durch seine Abstimmung der Verlängerung des Ver- den Durchschnittslohn von 65 f. bewilligen konnte, bekam beim Vertragsschluß mit den Maurern trages bei. Da der Beschluß für 3/4 der im Vertragsgebiete man zur Antwort: Glauben Sie, meine Herren, aus gutem Herzen Stadtverordneten  - Ausschuß, der damit betraut worden Vom Gefinde- Belohnungs- und Unterstützungsfonds. Der arbeitenden Maurer als Mitglieder der Organisation maßgebend ist. ist das nicht gefchehen; wir haben nur dem Drud der Organisation war, die Rechtsbeständigkeit des Statuts dieser wunderlichen Wohl­Die Generalversammlung des Centralverbands tagte ich Feen- nachgeben müssen. Dieser Druck ist aber hier nicht vorhanden, und fahrtseinrichtung" zu prüfen, ist, wie wir bereits mitgeteilt haben, palast. Saal und Galerien waren vollständig besetzt. In einem fo erklärt es sich, daß wir die Forderung ablehnen." Nachdem der zu dem Ergebnis gelangt, fich unter Annahme eines Antrags eingebenden Referat legte Silberschmidt das endgültige Resultat der Referent noch das Ergebnis der in der Woche vom 21. bis 27. d. M. unsres Genossen Stadthagen   für eine enderung Verhandlungen der Achtzehner- Kommission und des Einigungsamts dar. ausgeführten Baukontrolle befannt gegeben, sprach sich die Mehrzahl des Statuts zu erklären und die Abschaffung der bei jedem Er betonte, daß die Vertreter der Arbeiter fich der Festlegung der täg der Redner in der sich hieran schließenden Debatte dahin ans, vor Dienstwechsel beztv. Dienstantritt von den Dienstboten eingeforderten lichen Arbeitsleistung entschieden widersetzt haben, weil dieselbe undurchläufig von einer Lohnbewegung abzusehen sei und gelangte eine dem- 50 Pfennig- Beiträge zu empfehlen. Aus dem jezt im Druck erschienenen führbar sei. Da nun das Einigungsamt trotzdem in seinem Schieds- entsprechende Resolution zur Annahme. Zur Maifeier beschloß die Protokoll der Ausschußfizung ersehen wir, daß die Vertreter des spruch die im Durchschnitt täglich au verarbeitende Steinzahl fest- Versammlung, auf allen Baustellen, wo es ohne materiellen Schaden Magistrat& fich mit Eifer dagegen gewehrt haben, an den Be gelegt habe, so werde den Kollegen empfohlen, die Verlängerung des der Arbeiter möglich ist, die Arbeit am 1. Wai ruhen zu laffen.stimmungen des Statuts etwas ändern zu lassen. Wir mußten bei Vertrags auf ein weiteres Jahr alt dieser Klausel nicht scheitern zu lassen. Da die Arbeitsleistung von 500 bis der Lektüre des Protokolls daran denken, daß bereits in dem 750 Steinen nur für das gewöhnliche Mietshaus und zwar einer Opposition ihrer Mitglieder gegen den von den Vertretern bis 1840" in einer Besprechung der bis dahin mit dem Fonds ge­Die beiden Organisationen der Zimmerer hatten weniger mit Bericht über die Verwaltung der Stadt Berlin   in den Jahren 1829 als Durchschnittsleistung einer Stolonne Geltung babe, so sei der Arbeiter und Unternehmer aufgestellten Vertrag zu rechnen. In machten Erfahrungen vom Magistrat selber hervorgehoben ward, diese Bestimmung nicht von so großer Bedeutung, daß es fich beiden Versammlungen wurde in Anbetracht der gegenwärtigen wie es gerade bei den weiblichen Dienstboten keineswegs immer lohne, deswegen in einen Kampf mit dem Unternehmertum einzu Geschäftslage den Vereinbarungen mit großer Majorität zugestimmt. Geur natürlich, daß sie einen Dienst bald wieder verlassen, treten. Der Hauptsächlichste Wert des Vertrags bestehe darin, daß eigne Schuld ist, wenn fie häufig den Dienſt wechseln. den Kollegen bis zum 1. April 1902 ohne Unterschied ein einheit Verhandlungen der Achtzehner- Kommission. Die Forderungen feien in dem fie geringen Lohn und dürftige stoſt erhalten Im Verband der Zimmerer gab tube den Bericht von den Es sei licher Lohn von 65 Pf. zustehe. Wenn der Vertrag nicht zustande käme, was den Unternehmern vielleicht sehr erwünscht sei, dann würde seitens der Arbeiter bereits am 28. November eingereicht und und dabei mit Arbeiten überladen und obenein noch hart an Stelle des Einheitslohns der nach Leistung und Gunst ab- begründet worden, aber erst am 5. März sei es zum zweitenmal behandelt werden. Trotz dieser verständigen Ausführungen des geftufte Klaffenlohn treten, den die Maurer vordem als einen zur Verhandlung gekommen. Diese Verzögerung sei vor allem dem Magistrats von 1840 find die 50 Pfennig- Beiträge, die für die ohne der größten Uebelstände empfunden haben. Die Annahme des Vertrags Umstand zuzuschreiben, daß die Arbeitgeber flir alle Zweige des eigne Schuld den Dienst wechselnden Dienstboten eine Extraftrafe der größten Uebelſtände empfunden haben. Die Annahme des Vertrags Baugewerbes nur eine Kommission gewählt hätten. An dem bis- bedeuten, nicht nur bei einer späteren Aenderung des Statuts bei Tehnung mit der festgelegten Arbeitsleistung sei ein Uebel, bie bherigen Vertrag wäre im allgemeinen nicht viel verändert worden. behalten worden, sondern erscheinen sogar noch dem Magistrat von noch größeres Uebel sein. Deshalb empfehle Nebner die an eine Erhöhung des Stundenlohns von 65 Pf. wäre nicht zu 1901 als so gerecht, daß er für ihre weitere Beibehaltung eintreten Annahme des Vertrags auf ein weiteres Jahr. Während dieses Unternehmern unter Hinweis auf die verminderte Bauthätigkeit denken gewesen und die diesbezüglichen Forderungen seien von den zu müssen glaubt! Jahrs werde sich herausstellen, daß die Klausel betreffend die entschieden abgelehnt worden. Es wäre besser gewesen, man bätte Stomitee im fünften Wahlkreise ist die Aufführung der lebenden Arbeitsleistung undurchführbar und deshalb bedeutungslos fei. diese Forderung gar nicht erst aufgestellt. Die Bestimmung über Bilder Ein stämpfer für Wahrheit und Recht" aus Maifeier und Polizeicensur. Auch dem parteigenössischen Es folgte mun eine lebhafte, im allgemeinen aber fachliche Dis- ben Lohn der Junggesellen im ersten Gesellenjahr sei dahin ab­fuffion, die sich ausschließlich um die Festlegung der Arbeitsleistung unterliege. Eine geringe Verschlechterung, doch eine Vereinfachung in daß sie bei solcher Erziehung zur Ordming immer noch nicht die geändert worden, daß dieser nun allgemein der freien Vereinbarung ordnungspolizeilichen Gründen" berboten worden. Es ist recht niederträchtig von der Berliner   Socialdemokratie, drehte. Ginige Redner, vertraten den Standpunkt des Referenten, der Berechnung, sei die Festſegung des Zuschlags für Ueberstunden auf daß sie bei solcher Erziehung zur Ordning immer noch nicht die die meisten sprachen sich jedoch gegen die Annahme der Festsetzung einer 15 Bf., der Zuschlag folle aber erst für die Zeit nach 6 Uhr gezahlt vom Polizeistaat erhofften Früchte zur Reife kommen läßt. täglichen Durchschnittsleistung aus. Man wandte ein, die Poliere würden darauf drängen, daß mun auch jeder Maurer seine 750 Steine werden. Einen gewiffen Vorteil bedeute die Verkürzung der Arbeits- Der Plan eines Neubaus des städtischen Waisenhauses verarbeiten müsse, das bedeute aber den förperlichen und wirtschaftlichen zeit in der flauesten Zeit des Jahrs, vom 16. November bis zum in der Alten Jakobstraße ist von dem zu seiner Vorberatung ein­Ruin der Arbeiter. Die Annahme einer solchen Bestimmung sei ein näheren Bestimmungen über die Fahrgeldvergütung, über das Ginigungs- nehmigt worden. Man hätte es nicht für möglich halten sollen, 15. Januar, auf 7 Stunden. Der Redner bespricht dann ferner die gesezten Stadtverordneten Ausschuß im Vorentwurf ge­Verrat an der Arbeiterbewegung. Ein Antrag auf Schluß der Diskussion wurde angenommen mit berfahren usw., zeigt, wie durch die Thätigkeit der Arbeitervertreter daß sich in dem Ausschuß noch eine einzige Stimme gegen den vom der Maßgabe, daß der Centralvorsigende Bömelburg noch das manche von den Arbeitgebern geplante Verschlechterung ferngehalten Magiftrat gemachten Vorschlag ber völligen Beseitigung Wort erhalte. In seiner Entgegnung wandte sich Bömelburg vor worden ist, und empfiehlt schließlich die Annahme des Vertrags. des alten Gebäudes erheben würde. Das jetzt veröffentlichte allem gegen die Uebertreibung, daß der Vertrag bei der Festsegung Resolution einstimmig an: Die Versammlung erklärt sich mit dem gliedern des Ausschusses versucht worden ist, die Magistratsvorlage Nach kurzer Diskussion nimmt die Versammlung die folgende Protokoll der Ausschußsizung ergiebt indes, daß von mehreren Mit einer durchschnittlichen Arbeitsleistung, die Accordarbeit wieder auf­leben laffe. Bei der Accordarbeit steigert die Sucht nach Mehr- Berhalten ihrer Vertreter einverstanden und giebt ihre Zustimmung zu Fall zu bringen und den Ausschuß für den Gedanken eines bloßen verdienst die Leistung bis zur äußersten Anstrengung, das Solidaritäts- 8u ben getroffenen Vereinbarungen. Umbaus zu gewinnen glücklicherweise ohne Erfolg. Daß die gefühl wird getötet, jeder ist der Treiber des andern auf feitens der Arbeitgeber gewissenhaft durchgeführt werden und erklärt straße unzulänglich sind und ein Neuban notwendig ist, das war Die Versammlung erwartet, daß die Vertragsbestimmungen Räume und Einrichtungen des Waisenhauses in der Alten Jakob­Kosten der Colidität der Arbeit und schließlich gewinnt die Unfall- ihrerseits, das Gleiche zu thun. Um dies nach jeder Richtung hin fchon lange, bevor der Bericht des jezigen Anstaltsarztes Dr. Finkel­gefahr an Umfang. Die tarifliche Festlegung der Durchschnittsleistung bei gleichem Lohn schließt diese üblen Erscheinungen der Accord- zur Durchführung zu bringen, verpflichten sich die Anwesenden, da- stein veröffentlicht wurde, kein Geheimnis. arbeit aus. für Sorge zu tragen, daß alle Kameraden, die bisher noch nicht Der Redner ging sodann ausführlich auf die Gründe der organisiert sind, dem Verband der Zimmerer beitreten, um jo jenten viele Fürstendenkmäler aus dem Hause Astanien, Wittelsbach, Der umgetaufte Tiergarten. Nachdem in der Siegesallee   so Oppofitionsredner ein und empfahl zum Schluß die Annahme des Pflichten zu genügen, welche uns durch den Vertrag auferlegt werden." Luxemburg   und Hohenzollern   aufgestellt worden sind, soll die zwischen Vertrags als des kleineren Uebels. Der Verein der Zimmerer Berlins   und der Umgegend Brandenburger Thor und Charlottenburg   gelegene baumbestandene Zur Geschäftsordnung wurde bemerkt, daß eine Anzahl von( Lokalorganisation) nahm in jehr stark besuchter Generalversammlung Fläche nicht mehr Tiergarten genannt werden. In einer Ver­Rednern, die für den Vertrag sprechen wollten, durch den Schluß der im großen Saal von Cohu, Beuthstraße, Stellung zu dem Vertrag. Fläche nicht mehr Tiergarten genannt werden. In einer Ver­Debatte nicht mehr zum Wort gekommen seien. Die Abstimmung Der Vorsitzende Hinrichsen teilte mit, daß seit der Versammlung, die am Sonnabendmittag im Schöneberger Rathaus fand durch Zettel statt, das Resultat wurde nach Beendigung der ſammlung vom verflossenen Sonntag an dem Vertragsentwurf getagt hat, ist nämlich nach dem Berliner Tageblatt" der Vorschlag Versammlung ermittelt. der Achtzehner Kommission gemacht worden, den Botanischen Garten fünftigohenzollern Nach einer kurzen Darlegung Pansers beschloß die Ver- enderungen vorgenommen seien, und verlas noch einmal die Ber- park" zu heißen. Von diesem Vorschlag wurde aber Abstand ge­fammlung ohne Distuffion, daß die Maifeier auch in diesem Jahre, Arbeiter in der Kommission nicht mehr hätten erreichen können. Man teilung gemacht hat, daß eingeweihten Kreisen bekannt sei, der Er bemerkte dazu, daß die Vertreter der nommen, da ein Mitglied der Versammlung die interessante Mit unbeirrt durch den Utas der Unternehmer, durch Arbeitsruhe stehe eben in einer Zeit wirtschaftlichen Niedergangs und einer flauen Tiergarten Hohenzollernpart" nennen." Vielleicht lassen sich Kaiser werde nach Enthüllung sämtlicher Siegesallee  - Denkmäler den begangen werden foll. Baukonjunktur. entspann fich eine lebhafte Debatte, die übrigen Berliner   Barts, soweit dies noch nicht geschehen, eben­Der Verein zur Wahrung der Jntereffen der Maurer in der verschiedene Bestimmungen des Bertrags scharf falls in patriotische Erinnerung bringen. Berlins   und Umgegend hielt seine Versammlung bei Steller, fritisiert wurden. Fast alle Redner waren aber der Stoppenstr. 29, ab. Der Referent, Fr. Stater, schilderte in ein- Meinung, daß man sich in einer Zwangslage befinde und wohl Sämtliche Geschäfte des Berliner   Konsumvereins sind, gehender Weise die gegenwärtige Situation, die für die Arbeiter oder übel dem Vertrage werde zustimmten müffen. Die Ver- wie wir mitzuteilen gebeten werden, am 1. Mai geschlossen. außerordentlich ungünstig ist und gab der Meinung Ausdruck, daß sammlung stimmte schließlich mit übergroßer Majorität( gegen die absteigende Konjunktur im Baugewerbe infolge der politischen 30 Stimmen) der Verlängerung des Vertrags in der gnadigt worden. Bekanntlich wurde Brand am 9. Juni vorigen Der Schriftsteller Adolf Brand   in Neu Rahnsdorf ist be und wirtschaftlichen Zustände eine geraume Zeit andauern andren& affung au. In das Vertragsgebiet find neuer Jahres wegen Beleidigung des Abg. Dr. Lieber zu einem Jahre wird. Er verwies sodann darauf, daß die Arbeiter- Vertreter dings Zehlendorf   und Groß- Lichterfelde   aufgenommen worden. der Achtzehner Kommission seit feit Oktober mit den Unter Gewerkschaftliches" teilte der Vorsitzende die Bekannt- Gefängnis verurteilt. Seine jetzt erfolgte Beguadigung vermindert Unternehmern einen heftigen Kampf geführt und bemüht waren, ein machung des Arbeitgeberbunds mit, welche für den Fall der Arbeits- die Strafzeit um drei Monate. Sie erfolgte auf Wunsch des Be­Bertragsverhältnis zu schaffen, das wenigstens einigermaßen den ruhe ant 1. Mai die zeitweilige Aussperrung androht. Die An­leidigten. Forderungen der Berliner   Maurer entspricht. Das ist ihnen nicht drohung schüchterte die Versammelten feineswegs ein. Im Gegen- Pohls Familienthee". Amtlich wird mitgeteilt: Von dem gelungen, die Unternehmer nugen die gegenwärtige, für fie so teil ließen alle dazu gemachten Ausführungen, sowie das Gesamt- Droguisten Pohl in Berlin   wird in zahlreichen Annoncen ein Thee günstige Position in der rigorosesten Weise aus. Der Redner verhalten der Versammlung erkennen, daß man den Beschluß, den unter dem Namen Pohls Familienthee( Bacillentod, Herb. empfiehlt schließlich, unter lebhaftem Widerspruch der Bersammlung, 1. Mai durch Arbeitsruhe zu feiern, hochhalten will. Am 2. Mai Galeopsidis) gegen Lungenschwindsucht, Asthma, Bronchialfatarrh trotzdem die Annahme des Vertrags bezw. des Schiedsspruchs mit hat jeder feine Arbeitsstätte aufzusuchen und wenn er nicht beschäftigt und dergleichen angepriesen. Dieser Thee besteht nach einer Unter­der Begründung, daß die Maurer ohne ein Vertragsverhältnis wird, dies sofort dem Bureau zu melden. suchung lediglich aus dem zerkleinerten Kraute des gelbweißen unter Umständen gezwungen sind, in der schlechten Stonjunktur Holzzahns", einer im westlichen Gebiete Deutschlands   häufig wild einen schweren Kampf zu führen, oder event. noch unter schlimmeren wachsenden Pflanze. Das Kraut enthält einen Bitterstoff, Schleim Bedingungen zu arbeiten und eine Schädigung der Organisation und ätherisches Del. Es bildete früher ein beliebtes Mittel eintreten tann. Arbeiter Samariterkolonne. Bur Maifeier werden die bei Statarrheit der Luftwege, ja felbft gegen Lungenschwind­Für die Annahme des Schiedsspruchs, dessen Saltlosigkeit, wie Mitglieder der Stolonne, wie in den Vorjahren, auf die Lokale ver- sucht. Da man sich im Lauf der Zeit davon überzeugte, angenommen wird, sich schon bei dem ersten darauf bezüglichen teilt. Wir bitten die Vorstands- resp. Komiteemitglieder, dieselben daß dem Kraute die ihm zugeschriebene heilende Wirkung nicht Streitfall herausstellen würde, plädierten noch Herfurth, Gehl nötigenfalls unterstüßen zu wollen. J. A.: E. Stein, Obmann der zufomme, ist feine Verwendung veraltet. Eine bacillentötende und Meke, während alle übrigen Redner unter dem Beifall des Arbeiter- Samariterkolonne. Wirkung, welche die Annoncen andeuten, kommt dem Aufgusse des größten Teils der Versammelten mit aller Entschiedenheit die Ab- Arbeiter Verein Pankow   Nieder- Schönhausen. Heute abend Thees in keiner Weise zu. Der Preis des Krautes beträgt in fein Tehmung forderten. Es wurde angeführt, daß die Fest- 81/2 Uhr, Lese- Abend bei Settekorn, Lindenstraße. Borlesung zerschnittenem Zustande ungefähr 1,50 M. für das Kilo; der von fegung einer Minimalleistung in Rücksicht auf die ganz eigenartigen einer Broschüre über: Billigeres Heizmaterial". Wahl von Bezirks- Bohl zum Preise von 1 M. verkaufte Starton enthält 75 Gramm des Arbeitsverhältnisse im Maurergewerbe nicht angängig und daß es tassierern. Bflanzenkrautes, hat also einen reellen Eintaufswert von insbesondere ganz unmöglich wäre, 500 bis 750 Steine zu ber­mauern, ohne befürchten zu müffen, daß infolge einer derartig et Orte veranstalten am 1. Mai vormittags einen Ausflug. Treff­Groß- Lichterfelde- Laukwik. Die Parteigenoffen der beiden etwa 12 f. zwungenen Schundarbeit eines Tags der ganze Bau in fich au punkt bei Bagel, Chauffeeftr. 104, Groß- Lichterfelde  , früh 8 Uhr. Von einem elektrischen Wagen totgefahren wurde in der fammenstürzt und die Arbeiter darunter begraben werden. Nacht zu gestern an der Ecke der Wiener  - und Forsterstraße die Wenn die Arbeiter dieser Position jetzt, wenn auch nur Nachmittags von 3 Uhr ab im genannten Lokale: Garten Händlersfrau Wilhelmine Martin. Die Frau wollte un 12%, Uhr gezwungenermaßen zustimmen würden, werden sie niemals tongert, Gesangsvorträge, Tanz ufwv. Abends den Fahrdamm der Wienerstraße an der genannten Ecke überschreiten, wieder, auch nicht in der besten Konjunktur diese Bestimmung 8 Uhr: Versammlung. Referent: Redacteur Paul John. und achtete nicht auf einen von Treptow   tommenden Straßenbahn­aus dem Vertrage entfernen tönnen und sie hätten sogar In Mariendorf   und Tempelhof   feiern die Parteigenossen wagen. Sie wurde umgestoßen, und ein Nad ging ihr über die zu gewärtigen, daß die Unternehmer im nächsten Jahre noch höhere den 1. Mai in den Gesamtlokalitäten des Herrn Adel, Tempelhof  , Bruſt. Die Rettungswache am Görlitzer Bahnhofe, die ihr hilfe Anforderungen an die Arbeitsleistung stellen werden. Von mehreren Germaniaftr. 1. Es ist alles gethan, um das Fest zu einem ein- leistete, wollte sie nach dem Krankenhaus Am Urban   bringen lassen, die Verunglückte starb aber schon auf dem Wege dorthin. Rednern wurde der Meinung Ausdruck gegeben, daß die Unter- drucksvollen zu gestalten. nehmer mit dieser Forderung lediglich die Einführung der für das Maifeier in Friedrichshagen  . Am Mittwoch, den 1. Mai, Baugewerbe so gefährlichen Accordarbeit beabsichtigen und auf indirektem Wege das zu erreichen hoffen, was ihnen sonst nicht gelungen wäre.

in

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Das Resultat der nach Schluß der Debatte vorgenommenen Abstimmung haben wir eingangs erwähnt. Unter Bereinsangelegenheiten" verlas der Vorsitzende ein am Sonnabend eingegangenes Schreiben vom Verband der Bau­

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Es

nur noch kleine redaktionelle

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Berliner   Partei- Angelegenheiten.

abends 9 Uhr, findet im Saale des Herrn May Lerche, Rundteil, eine Volksversammlung statt. Stadtverordneter Dr. Curt Freudenberg spricht über Die Bedeutung des Tags." Der Friedrichshagener   Sängerchor wird durch Gesangsvorträge den Berlauf der Feier zu einer würdigen gestalten. Nach der Ver­ſammlung: Gemütliches Beisammensein. Um zahlreiche Beteiligung bittet. Der Vertrauensmann.

Die Untersuchung gegen den Wagenführer Tabel, der seiner Zeit das Unglück hatte, mit seinem Wagen den General Bochhammer zu überfahren und zu töten, ist eingestellt, weil sich teinerlei Anhaltspunkte für ein Verschulden T.s ergeben haben. Da von der Familie des Generals auf alle Entschädigungsansprüche, die sie ursprünglich erhoben, Berzicht geleistet ist, so hat damit das Er­eignis sowohl nach der civil wie strafrechtlichen Seite seine Erledigung gefunden.