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Aus Miquels Vergangenheit.

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und

Seitdem Bülows

Gestern war Herr Möller noch ein simpler Abgeordneter, den die Journalisten am liebsten auf der Tribüne" unverständlich sein ließen, weil er gar so troftlos langweilig war. Auch seine leiblichen Reize waren bisher niemandem aufgefallen. Heute aber erhält der Minister Möller telegraphisch die folgenden Vorzüge in der Münchener Allgemeinen Beitung":

1. eine hochragende Gestalt, mit einer an den Militär erinnernden Strammheit;

2. einen durchdringenden Blick;

3. von Lebensflugheit und Energie zeugende Augen; 4. gewölbte Stirn.

Danach scheint das schönste Mittel, schön zu werden, darin zu bestehen, daß man ins Ministerium tommt.

Einfacher hat übrigens der Kaiser den neuen Minister gezeichnet. Wilhelm II. soll nämlich, nach dem Lokal Anzeiger", einmal ge­äußert haben:" Den langen Möller tann ich noch einmal gut brauchen".

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Miquels Anfang.

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Bolltarif höhere Weinzölle vorzusehen. Hierüber war nament- r Möllers Opfer. Herrn Möllers patriotische Leistung der An- Faustschläge gegen das Kinn mißhandelt, ihn gegen die Bettlade liche Abstimmung beantragt, der das schwachbesetzte Hausnahme des Ministerpostens ist um so höher zu bewerten in Er- gedrüdt und gewürgt. Weber wurde als ein fleißiger, ordnungs nicht standgehalten hätte. Der neue liebender Soldat geschildert, der nur etwas langsamer in der Arbeit Dienstag kommen die drei innerung an all das, was er zum Opfer bringt. Interpellationen an die Reihe. Dem Drängen fast Handelsminister gehört bisher bei der Aktiengesellschaft für Kohlen- ist und daher Geduld erfordert. Die Anklage beantragte unter aller Parteien entsprechend sagte der Präsident die dem- destillation in Bulmke dem Aufsichtsrat an. Ebenso gehört er dem Sinweis auf die in legter Beit sich in bedauerlicher Aufsichtsrat der Bielefelder mechanischen Weberei und der Weise mehrenden Soldatenmißhandlungen eine nächstige Verhandlung des Diätenantrags zu. Ravensberger Spinnerei an. Auch für das Versicherungswesen Strafe von fünf Wochen Mittelarrest. Das Gericht ging aber über hat Herr Möller seine Anteilnahme befundet; er gehört das beantragte Strafiaß noch hinaus und erkannte auf 6 Wochen der Berwaltung der Union , Versicherungsgesellschaft zu Berlin Mittelarrest. Es fiel bei der Abmessung erschwerend ins Gewicht, an. des Deutschen Anker zu Berlin Man schreibt uns: Endlich ist er daß erst wenige Tage vor dem der Anflage zu Grunde liegenden Jetzt wo Miquel endgültig von der politischen Bühne ab- Vorsitzender des Aufsichtsrats der Westfälischen Bank in Bielefeld . Vorfall den Unteroffizieren des Regiments eingeschärft worden war, getreten ist, regen fich naturgemäß manche Erinnerungen, die bisher Dies alles soll Herr Möller aufgeben. Dafür ist er Minister und die Mannschaften gut zu behandeln. nur einem engeren Kreis zugänglich waren. Dazu rechnen allerlei Excellenz. Erfahrungen, welche die Stadt Frankfurt a. Main mit ihrem ehe- Ein Bülow- Konkurrent. Wer plötzlich bei uns ein Minister inaligen Oberbürgermeister in der Zeit seines Wirkens von amt erhält, der wird von den Zeitungs- Offiziösen neuerdings nicht Da Miquel aus dem politischen Leben verschwindet, darf nochmals 1880 bis 1890 gemacht hat und die noch nicht sehr bekannt nur mit dem nötigen Verstand ausgezeichnet, sondern er kriegt noch an den vielbesprochenen Brief erinnert werden, den er als Jüngling geworden sind. Es giebt nämlich heute noch einflußreiche Stellen, das Präditat auserlesener Schönheit mit. die folche Erfahrungen nicht bekannt werden lassen möchten. Man Eleganz und Grübchenliebreiz in die Erscheinung getreten, und an Karl Marg schrieb und den Bebel zu Miquels schwerstem braucht nur die beiden Artikel zu vergleichen, welche die Freifinnige seitdem Scherls Woche" für die Verbreitung des Körperlichen so Verdruß der Deffentlichkeit übergab. Der junge Miquel schrieb: Es wäre mun freilich eine Dummheit, wollte ich verlangen, Zeitung" Eugen Richters und die" Frankfurter Zeitung " Leopold eifrig sorgt, müssen unsre Minister eben auch künstlerisch wirken und daß Sie mir gleich alles Vertrauen schenken, damit Sie aber Sonnemanns dem gestürzten Miquel widmen. Richter poltert ehr über photographierbare Schönheit verfügen. doch etwas von meiner Vergangenheit wissen, bemerke ich, daß lich los und giebt ein ganz hübsches Sündenregister des geriebensten ich mit Blind in H.( Heidelberg ) studierte, dort vor der Finanzministers und Politikers, den Preußen an verantwortlicher Revolution zu der radikalen Partei" gehörte, als solcher Stelle hatte. Die Frankf. 3tg" dagegen schlägt fanfte Töne an. die Revolution wie alle andren" Ideen" verfocht, nach Sie kann natürlich die unheilvolle reaktionäre und fiskalische Wirkung Hannover geschickt wurde, um Bauern Aufstände zu der Miquelschen Ministerzeit nicht hinwegdisputieren, aber sie ver­organisieren, von da an in Göttingen anfangs in flein­goldet ihre Kritik mit liebevollen Wendungen von der angeblichen bürgerlichem Sinne die gelehrtbureaukratische und Philifterpartei Tiefe des focialpolitischen und finanziellen Gemüts Miquels, das aus dem Felde schlagen half und endlich eine Arbeiter­ans in diesen rauhen realpolitischen Zeiten nicht habe zur Ent­partei zu organisieren suchte. Sie sehen, meine Ver faltung kommen können. Aus diesen schüchternen Sympathie­gangenheit bietet wenig Garantien. Es ist wahr, ich für bezeugungen Klingt das Geständnis einer gewissen Mitschuld. meinen Teil kann nichts weiter thun, als Sie versichern, daß Bürgerliche Demokraten sind es gewesen, die dem liftigen Hannoveraner den Frankfurter Oberbügermeistersessel zurecht machen halfen, von ihre Zwecke die meinigen find. Kommunist und Atheist, will ich, wie Sie, die Diktatur der Arbeiterklasse! Meine dem er dann höher stieg. Ein demokratischer Frankfurter Stadt­Mittel wähle ich einzig und allein nach der 3 wedmäßig rat soll sogar noch nach Miquels Berufung auf den preußischen teit. Dadurch aber trenne ich mich von Ihnen, daß ich fest Ministerposten leise gehofft haben, daß ihm ein socialpolitischer überzeugt bin: die nächste Revolution bringt das Kleinbürger­Geheimratsposten in Berlin blühn, von dem aus er der Welt zeigen tum ans Ruder, die Arbeiterpartei wird den Sieg erfechten, fönne, wie die Soicalreform angepackt werden müsse. Kurz und der hohen Bourgeoisie und den feudalen Resten gegenüber, gut: Die wadre freigefinnten" Bourgeois von Frankfurt a. M. dann aber von den Demokraten beiseite geschoben werden. ließ sich von dem schlauen Miquel so gründlich über den Löffel Wir könnten die Revolution auf einige Zeit in eine antibürger­barbieren, daß der Vielgewandte nachträglich noch oft im Kastanien­liche Richtung bringen, wir tönnten vielleicht schon Grunds wäldchen über den Hauptspaß gelacht haben mag, wie er in seiner bedingungen der bürgerlichen Produktion ver Frankfurter Oberbürgermeisterzeit die guten Leute an der Nase herum­nichten, das Kleinbürgertum niedertreten, ist unmöglich. So viel geführt hat. als möglich erringen, das ist mein Wahlspruch, und dadurch bin ich auf immer der Ihrige. Wir müssen eine Ors ganisation der Kleinbürger so lange als möglich nach dem ersten Sieg verhindern, namentlich mit geschlossener Phalang gegen jede tonstituierende Versammlung opponieren. Der partis tulare Terrorismus, die lokale Anarchie müssen uns ersetzen, was uns im großen abgeht. Klassen­bewußtsein fehlt den meisten deutschen Arbeiterit gänzlich, wir müssen den individuellen Haß, die Nachsucht der Bauern gegen den Wucherer, die Erbitterung des Tagelöhners gegen den " Herrn" ausbeuten. Wir müssen an allen einzelnen Stationen so rasch und eindringlich terrorisieren, daß wir den demokratischen Ausbeutern bei Vollendung ihrer Organisation als vollkommen siegreiche Macht entgegentreten können, und diese Organisation muß so lange als möglich hinausgeschoben werden, damit in der Revolution sich das Klassenbewußtsein erst bilden kant. Wir dürfen die Kleinbürger nicht zu Atem kommen lassen, wir müssen durch der Kleinbürger eigne Mittel die revolutio näre But auf die Spize treiben, dann gelingt es uns vielleicht, für turze Zeit die Dittatune unsrer Partei durchzusetzen. Aber wie das machen ohne gemeinsamen Plan, ohne oberste Leitung, ohne gemeinsamen Willen der Führer? Das sagte ich mir schon vor einem Jahre. Vergebens suchte ich wie mit einer Blendlaterne, ich fand von dem so abgelegenen Göttingen aus, wo ich nicht fortkonnte, nichts. Schon sah ich mich auf ewig auf mich allein angewiesen und be gann mit meinen nächsten Freunden einen Bund gründen, dessen legter Zweck der Kommunismus, dessen oberster Grundsatz: Der gwed heiligt die Mittel und dessen erstes Gesetz erstes Gesetz unbedingter Ge­horsam war, zu stiften, als ich von London aus( Sie werden meine Ausdrucksweise unter den jetzigen Umständen verstehen) die ersten Genossen fand. Ich bitte Sie jest, mir Statuten und Geseze resp. Befehle zu schicken. Die Polizei hat in diesem Augenblick ein sehr wachsames Auge auf mich, ich nehme jedoch die Charge als Vorstand nur au, wenn ich wieder nach G. zurückkehren tann."

Nationalfociale Späße. v. Gerlach, der Führer der National­socialen, langweilt sich in der Einsamkeit seines Vereins und fühlt darum das Bedürfnis, mit andren Kreisen in Unterhaltung zu tommen. So erklärt sich seine Neigung, die Socialdemokratie, speciell den Vorwärts" bei jeder Gelegenheit polemisch herauszufordern, und da er dies allemal am Montag thut und wir am Montag nach der friedlichen Sonntagsrast zumeist gar menschenfreundlich gestimmt find, gelingt es ihm zumeist eine Antwort und damit eine Unter­haltung zu erzielen.

Namentlich war es die sociale Phrase und die socialpolitische Projettenmacherei, mit der er leichtgläubige Berehrer bei den bürgerlichen Demokraten fand. Ernsthafte Socialpolitit mit Arbeitern zusammen können jüddeutsche Volksparteiler ja nicht treiben, weil sie der Neulich glaubte er einen Brief des östreichischen Genossen Klaffengegensatz zu den Proletariern daran hindert und ihnen infolge Daszynski über den Militarismus gegen uns ausspielen zu dessen jede wirkliche Verbindung mit Arbeitermassen fehlt. Desto können. Wir druckten den Brief einfach ab und erklärten uns mit willkommener war deshalb ein Bauberer, der mit elegantem Wort ihm einverstanden. Daszynskis Schreiben enthielt auch den Satz: und großer Geste socialpolitische Pläne zu entwerfen verstand, die" Ob man Volksrechte gegen militärische Forderungen tauschen kann, nur das eine gemeinsam hatten, daß sie eben stets- Worte blieben. hängt ab von der Natur der Rechte und der Forderungen." Flittergold statt bare Münze! So sprach Miquel einmal in An diesem Eazz möchte man höchstens die allzugroße Selbstvers Frankfurt am Main in einer wissenschaftlichen Gesellschaft über ständlichkeit aussehen. Im Munde eines Socialdemokraten konnte die Wandelbarkeit der Eigentumsbegriffe wie ein alter es natürlich nur bedeuten: Wir tauschen gern Voltsrechte, wenn es Kommunist, und alles war entzückt über seine wissenschaftliche socialistische Voltsrechte sind, ein gegen Militärforderungen, Unbefangenheit und Vorurteilslosigkeit. Er gab anfangs der 80er fofern es socialistische Militärforderungen sind. Herr v. Gerlach Jahre für die alte Mainstadt mit ihrer seit Lassalle kräftigen und aber streicht den Vorbehalt hinsichtlich der Forderungen, und lebhaften Araeiterbewegung die erste Anregung zu einer Art Kom- indem er den Einfältigen feien wir höflich spielt, munalisierung der Arbeitsvermittlung für Deutschland überhaupt, ichmuggelt er ſtatt socialistischen Militärforderungen den heutigen Lange vor der ersten Stuttgarter Gründung dieser Art. Militarismus ein und ruft mit dem ganzen schönen Habystolz aus: Daß er damit die gewerkschaftliche Bewegung nicht fördern, Es ist erreicht! Jetzt erklärt sich das socialdemokratische Central­sondern ihr eher einen Zahn ausbrechen wollte, ist sicher. organ namens der gesamten deutschen Socialdemokratie grundsätzlich Demokratische Socialpolitiker schwören aber heute noch auf das für die Zulässigkeit der Bewilligung von Militärforderungen, wenn Miquelsche Rezept. Ende der 1880er Jahre begrüßte Miquel in Bug um Zug dagegen Volksrechte eingehandelt werden können." Frankfurt einmal die Generalversammlung des Deutschen Vereins Dieser müßig scherzhafte Einfall wird dem nationalsocialen Führer für öffentliche Gesundheitspflege mit einer großen Rede von mächtiger überdies nur dadurch möglich, daß er geflissentlich seine Citierung Augenblickswirtung über die öffentlichen Aufgaben auf dem Gebiete des Vorwärts" ant der entscheidenden Stelle der Wohnungsnot. Wenn man ihn hörte, mußte man glauben, abbricht. b. Gerlach führt givar uniren Sazz all: einen Bahnbrecher für energische städtische Maßnahmen vor sich zu Diese Ausführungen Daszhustis deden sich durchaus mit haben. Wir werden gleich sehen, wie es in Wirklichkeit stand. unsren Anschauungen und der Haltung der deutschen Socialdemokratie in Militärfragen", unterschlägt aber die zum Ver ständnis notwendigen darauf folgenden Worte:" Genosse Daszynski ist mit uns Gegner des Militarismus und will mit uns, daß die Arbeiterklasse Forderungen zur Wehrhaftmachung des Volts nur für ich selbst bewilligt."

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Als nämlich Miquel glücklich im Juni 1890 zu Höherem, längst Ersehntem berufen war, zeigte sich allmählich, was er thatsächlich auf dem Oberbürgermeisterposten geschafft hatte. Wäre es der Frankfurter Socialdemokratie schon damals gelungen, einen roten Hecht in den demokratisch freisinnigen städtischen Starpfenteich, die Stadtverordneten Versammlung, zu bringen, und nicht erst Obwohl nun v. Gerlach nur mit Hilfe eines böswillig ver zehn Jahre später, so hätte den Spuren Miquelscher Wirt- stümmelten Citats den Vorwärts" zu charakterisieren" im stande jamfeit natürlich noch viel gründlicher nachgegangen werden können. ist, so hat er nicht einmal die ganze schauderhafte Wahrheit zu So waren die Arbeiter immer nur auf das Wenige angewiesen, was enthüllen vermocht. fie von außen beobachten konnten; aber sie sahen genug. Nach dem Das Centralorgan der deutschen Socialdemokratie ist nicht demokratisch- freisinnigen Klüngel war Miquel auch für die städtische einmal so anspruchsvoll wie Genosse Daszynski . Es wäre ja Frankfurter Verwaltung der große Finanze und Kaffen- ein hübscher Gedanke, socialistische Boltsrechte gegen socialistische reformator gewesen. Da entleibte fich plöglich im Sep- Militärforderungen, etwa die demokratische Verfassung gegen die der Stadtkassierer Fischer, ein Liebling der Miliz, einzutauschen, nur fürchten wir, so lange die kapitaliſtiſch- Der gerüffelte Thronfolger. Nach der Meldung der Tägl Miquelschen Verwaltung, im Amt reich geworden wie sein Herr, bürgerliche Welt besteht, werden wir niemals in die Verlegenheit Rundschau" ist an sämtliche Erzherzoge ein taiserliches und es stellte sich heraus, daß der gute Mam unter den Augen des geraten, daß man ant 11 gerberget derartige Forderungen richtet Sandschreiben ergangen, in welchem die Bestimmungen größten preußischen Finanzgenies und seit Jahrzehnten Millionen und sich bereit erklärt, uns ein nettes Volfsrecht obendrein zu des Hausgeießes in Erinnerung gebracht werden, wonach die aus der Staatstasse hatte unterschlagen und seine Töchter und gewähren. So ausschweifend ist unsre Phantasie nicht, so un- uebernahme des Protettorats über Vereine Schwiegersöhne mit dem gestohlenen Geld fürstlich ausstatten bescheiden nicht unser Wünschen. Darum erklären wir, auf daß Herr von vorheriger 3ustimmung des Kaisers ab. fönnen. Der amtliche Bericht der zur Untersuchung des v. Gerlach sich frente, die deutsche Socialdemokratie ist bereit, jogar hängig ist. Frankfurter Stadtpanamas eingesetzten städtischen Kommission ohne jede Kompensation, ohne irgend einen Tausch, irgend eine stellte hinterher tröstlich fest, daß die" Reformen von 1880" Gegenforderung, Militärforderungen zu bewilligen- vorausgesetzt, Stockholm , 6. Mai. Die Reichstagskommission zur Borberatung ( Miquels Amtsantritt) es unterließen, die Führung eines den daß sie dem Buntt 3 der Gegenwartsforderungen in unsrem Erfurter Raffierer kontrollierenden, von einem Buchhalter zuführenden Gegenbuchs Programm entsprechen: Erziehung zur allgemeinen Wehrhaftigkeit. der Regierungsvorlage betreffend die Einführung der all­gemeinen Wehrpflicht und eine durchgreifende Neu- Organi­vorzuschreiben", und daß sie damit der bisher möglich gewesenen, Boltswehr an Stelle der stehenden Heere." von Fischer thatsächlich geübten Art der Falschbuchungen feinerlei Wir hegen die Besorgnis, daß wir niemals in die Lage fation des Heeres und der Flotte erstattete heute ihren Bericht. daß wir niemals in die Lage Die Mehrheit der Kommissionsmitglieder befürwortet den Anschluß Hindernis bereiteten". Das ist gewiß schonend ausgedrückt und kommen werden auch ohne Gegenleistung- Militärforderungen an die Regierungsvorlage, welche eine Vermehrung des dabei natürlich nur ein fleiner Ausschnitt aus der Wirklichkeit, an bewilligen zu dürfen.- Budgets für die Verteidigung Schwedens um der die Untersuchenden selbst ja in so hohem Grade mitschuldig Ein großer Sieg der Deutschen in China . Endlich kommt 221/2 Millionen Kronen bedeutet, wobei das fünftige Jahres­waren. Und wie der Millionendefraudant Fischer ein besonderer Liebling und Vertrauensmann des Frankfurter Oberbürgermeisters die Nachricht von einem Siege der Deutschen , den kein Neider im budget für die Verteidigung zu Lande auf 45 Millionen und für die Miquel war, womit natürlich nicht auch nur im entferntesten Ausland zu verkleinern wagen wird. Aus Peking wird von einem Verteidigung zur See auf 14 Millionen Kronen steigt. England. angedeutet werden soll, daß der spätere preußische Finanzminister Scherlichen Special- Berichterstatter gekabelt: d eine Ahnung von der Unehrlichkeit jeines Untergebenen hatte, jo wurde unter Miquel überhaupt die städtische Verwaltung durchsetzt von Günſtlingen, die durch persönliche Beziehungen in Amt und Würden famen. Reaktionäre Schulräte, die in der Pfalz einst für das Miquelsche Reichstagsmandat gut agitiert hatten, gelangten in gut bezahlte Frankfurter Stellungen, fleinere Lieblinge, die sich zu Das Dresdener Antisemitenblatt ,, Deutsche Wacht" fämpft schmiegen wußten wie der Chef, in kleinere Posten, so daß heute noch seit Jahren mit großen finanziellen Schwierigkeiten. Da der un­teilweise die Stadtverwaltung an dieser Hinterlassenschaft leidet. rentable Geschäftsbetrieb in der bisherigen Weise nicht fortguführen steuer nimmt eine immer drohendere Gestalt an, und gestern abend Für ernste sociale Dinge dagegen geschah im Gegensatz zu den war, beschlossen die Aktionäre die Liquidation. In der betreffenden ist dem Schatzkanzler ein Ultimatum" zugegangen, welches von den brillanten Neden Miquels fast gar nichts. Speciell in der Wohnungs- Hauptversammlung ging es, wie uns aus Dresden geschrieben wird, Delegierten der Föderation der Minenarbeiter nach längerer Be­politik wurde weder für zeitigen und damals sehr billig möglichen sehr stürmisch zu. Die Hauptschuld alt dem Niedergang ratung am gestrigen Vormittag aufgestellt wurde und welches in Worten den Arbeitern anempfiehlt, an einent Erwerb von Grund und Boden für die Stadt, noch für Wohnungs des Blatts wurde den kaufmännischen Leitern der Firma zu schlichten bau gesorgt. Daß heute in Frankfurt a. M. Die Wohnungsnot geschoben, während diese während diese erwiderten, daß die antisemitische noch näher zu bestimmenden Tage die Arbeit niederzulegen, und Theuerung geradezu krasse Formen angenommen hat, ist Haltung der Wacht die Hauptinferenten und das seien die jüdischen falls die Exportsteuer auf Kohlen bis dahin nicht zurückgezogen ein wesentliches Verdienst der Miquelschen wortreichen, aber Ladeninhaber vom Inserieren abhalte, wodurch das Blatt der thatlosen Zeit. Ebenso wurden eine Menge andrer Kultur- größten Zeitungs- Einnahmequelle verlustig gehe. Troß der zur über 600 000 Bergleute, und wie es heißt, find sie dieser Zahl von aufgaben aus fiskalischem Juteresse ungebührlich weit zurüd Schau getragenen zuversichtlichen Meinung über die Zukunft des Streitern bereits ganz sicher, während sie andrerseits erwarten, daß gestellt, so daß sie sich später, nach Miquels Abgang, in einer für Blatts fein Aktionär zu bewegen, den Verlag zu nicht weniger als 760 000 Arbeiter in England, Schottland und die Finanzen und die Verwaltung der Stadt sehr nachteiligen Weise übernehmen. Auch die langwierigen Verhandlungen mit be- Wales dem Aufrufe zum Stampfe gegen die Absichten der Regierung drängten und häuften. Ueberall war das Zeichen der Miquelschen güterten Partei- Angehörigen führten zu feinem Ziele. Jetzt Folge leisten werden.. Das wunderbarste bei diesem drobenden Vergangenheit: Blendwerk nach außen, hohl im Innern! ist es endlich gelungen, einem reichen öftreichischen antisemitischen Streit ist die Harmonie zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Aus solch einer Thätigkeit heraus holte nach einem Festdiner Zeitungsverleger das Blatt aufzuhängen. Der neue Verleger ist der zwischen den Grubenbefizern und ihren Arbeitern, die, wie es Vor- vischen den Grubenbefizern und ihren Arbeitern, die, wie es im Frankfurter Palmengarten, bei dem Miquel wieder großartig geift- Schönerianer Faber aus Krents in Niederöstreich, bekannt als Vor- heißt, mit wenigen Ausnahmen, sich vollständig einig über die reich geplaudert hatte, Wilhelm II. den Bielgewandten mit den sitzender der östreichischen Gewerbevereine. Er gehört zu den weitere Organisation des Kampfs gegen den Kohlenzoll zu sein Worten: Sie sind mein Mann!" zum Finanzminister und zweiten Beitungs- Großindustriellen. Er ist bereits Eigentümer mehrerer scheinen. Der Streit würde also in jeder Hinsicht eine Novität Ministerpräsidenten. Die Folge entsprach der Vergangenheit... deutsch - radikaler Blätter. Für die Beschaffung dieses Berlegers ist besonders Herr Zimmermann sehr thätig gewesen, weil er sich den sein, da er das gerade Gegenteil von einer Meinungsverschieden­heit zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zur Grundlage hat und östreichischen Deutschradikalen am verwandtesten fühlt.- bezweckt, und diese Einigkeit zwischen den beiden Streitfaktoren Wegen Soldatenmishandlung hatte sich der Unteroffizier hervorgerufen und gefördert wie sie zweifelsohne durch die Gruben­- giebt sogar schon einigen übereifrigen Mit­Kein Nachfolger Miquels. Herr v. Miquel war nicht nur Anger vom Grenadier- Regiment Nr. 127 in Ulm vor dem Kriegs- befizer ist des Parlaments, speciell soweit sie der Juris Finanzminister, sondern auch Vicepräsident des Ministeriums. Auf gericht der 27. Division zu verantworten. Anger hatte am 19. März cr. gliedern dem letzteren Bosten wird er keinen Nachfolger erhalten. Künftig den Grenadier Weber, der am Abend die Stiefel nach Ansicht des prudenz angehören, Veranlassung, an der Hand gewisser Gesetz­soll als Bicepräsident der jeweilig älteste Minister fungieren.- Unteroffiziers nicht rechtzeitig geputzt und vorgezeigt hatte, durch paragraphen von einer Verschwöring gegen die Interessen

Deutsches Reich .

Bei den heutigen großen Rennen in Befing errang der deutsche Gesandtschafts- Sekretär v. Bohlen mit einem Pferde des deutschen Rennstalls den ersten Preis. Nun tann Walderfee ruhig zurüctehren! Dieses Pferd wird dem Einzug die nötige feierliche Weihe geben.-

war

Die Kohlenarbeiter und der Kohlen- Ausfuhrzoll. Der Rh.- Westf. 3tg." wird aus London geschrieben:

Ein Riesenstreit gegen den Staat, gegen die Regierung, das ist das neueste Resultat der Steuervorschläge des englischen Schazkanzlers, der mit dem beabsichtigten Exportzoll auf Stohlen in ein böses Wespennest gestochen hat. Der Widerstand der Minen­befizer und-Arbeiter gegen den Minister Hicks- Beach und seine Kohlen­

worden sein sollte. Die

betreffenden Delegierten

bertreten