Politische Ueberlicht. for macht die Entdeckung, daß die Sozialdemokratie dem„ Norddeutschen Bolksblatt" aus Wilhelmshaven ge
eben nur ein deutscher Professor besigen kann. Der Pro- Zum Kapitel der Soldatenmißhandlungen wir
Berlin , den 10. Februar. eine rein politische" Partei ist und daher erfolg reich nur mit politischen, nicht mit kirchlichen Mitteln be Die Frage, ob eine Herabsetzung der Güter- oder kriegt werden kann. Die Sozialdemokraten, meint er, reiben der Personentarife nothwendiger sei, führte heute im fich jetzt vergnügt die Hände, weil sie von dem VolksschulReichstag, bei Gelegenheit des Etats des Reichs- Eisenbahn- Gesetz ganz andere Folgen erwarten, als der Kultusminister; amtes, zu einer ebenso langen wie langweiligen Debatte. fie glauben, daß unter der Herrschaft dieses Gesetzes ihr Die Freifinnigen Schrader und Dr. Krause geben der Herab- Weizen blühen werde. Aber sollten sie sich selbst verrechnen fegung der Personentarife den Vorzug, während die Groß- und der Kultusminister die irregeleiteten" Massen in eine industriellen Stumm und Möller für billige Gütertarife fromme, strenggläubige, bekenntnißtreue Heerde unwandeln, und im sonstigen der Meinung sind, daß es mit den bann würde damit die Sozialdemokratie noch nicht vernichtet, Berfonentarifen nicht brennt. Dieser Auffassung trat auch sondern sie würde mit veränderter Maste eine noch gefährlichere die lustige Person" des Zentrums, der Herr v. Schalscha Rolle spielen. Während die bisherigen Drahtzieher" der bei, welcher der Ansicht ist, daß schon viel zu viel gereist Sozialdemokratie es für nüßlich halten, die Religion zu wird und daß das viele Reisen der deutschen Nation nicht bekämpfen, würden sie ihre Taktik ändern oder neue„ Drahtgesund ist. Das viele Reisen sei eine Folge der zügellosen" zieher" würden kommen, welche die Religion zum Kampfe Freizügigkeit, welcher Herr von Schalscha besonders um benutzen, eine ultra orthodoxe Sozialdemokratie würde deswillen gram ist, weil sie den Landarbeitern der Ost tommen, welche mit Bibelstellen, wie aus dem ersten Buche provinzen die Möglichkeit giebt, aus dem Hörigkeitsverhält Mosis, das Königthum bekämpfen, und nach der Erzählung niß, in welchem die Junker vom Schlage des Schalscha fie der Apostelgeschichte den Kommunismus der ersten Christen halten, zu entfliehen. Im Uebrigen sang Herr v. Schalscha gemeinden verlangen würde; und die religiöse Schwärmerei dem Sparen, soweit es bei den Eisenbahnbetrieben an den würde die Massen noch mehr fanatisiren, als der Atheismus. Arbeitslöhnen geübt wird, ein begeistertes Lied.
Der neue Gisenbahnminister hielt sich den Wünschen auf Tarifermäßigungen gegenüber sehr zugeknöpft, die Gründe, welche er für sein Verhalten vorbrachte, waren aber sehr schwach.
=
#
Wie scharfsinnig sich der Herr Professor doch die Geschichte tonstruirt! Schon die Bemerkung, von der er ausgeht, daß die Sozialdemokratie eine rein politische" Partei fei, zeigt, daß er seine politische Weisheit nur von fannegießernden Philistern bezieht. Die sozialdemokratische Partei vertritt eine Unser Genosse Singer brachte die auch auf den Reichs ganz neue Weltanschauung, sie führt den Kampf für die eifenbahnen beliebten politischen Maßregelungen der Arbeiter Emanzipation der arbeitenden Klassen und damit für die und sonstige Mißstände, unter denen letztere leiden, zur Beseitigung jeden Klaffenstaats. Der Herr Professor mag Sprache. Natürlich trat auch der neue Eisenbahnminister zwar ein sehr guter Sanskritgelehrter sein, er mag vielleicht für die von jeher beliebte Praktik der politischen sehr gelehrte Abhandlungen über die Partikeln pev und je Aechtung ein. Wir haben das auch gar gar nicht geschrieben haben, er hat vielleicht auch die Geheimnisse der anders erwartet und grämen uns auch nicht zu alt- gothischen Mundart erforscht, im Uebrigen aber ist er sehr darüber, daß es so ist. Eine freiere Be- ein ganz gewöhnlicher Bierbank Politiker. Da hat er ge handlung der Arbeiter in den Staatsbetrieben fönnte lernt, wie Politik gemacht wird; wie die Frage erörtert wirklich den einen oder anderen der dort Beschäftigten dazu verführen, an das schöne Wort von den Muster Wert stätten" zu glauben. Die Stüßen des Staates forgen aber dafür, daß dieser Glaube keinen Boden findet.
wird, ob Miquel Minister wird oder Minister bleibt, oder wie man diskutirt, welche Folgen das Bündniß v. Bennigsen und Eugen Richter haben wird, und was es sonst noch für wichtige Dinge sein mögen, durch welche sie die Schicksale Bei Festsetzung der Tagesordnung führte das Zentrum der Völker bestimmt glauben. Da erscheinen denn die einen fleinen Roup aus. Der gleich bei Beginn der jetzigen lenkenden Mächte als Drahtzieher, und wie diese Draht langen Session eingebrachte Antrag auf Aufhebung des zieher" ihre diplomatischen oder staatsmännischen Künste Jesuitenausweisungs- Gesetzes, sollte nämlich morgen endlich machen, entscheidet, welche Gestaltung die Entwicklung an die Reihe kommen. Der Antrag ist auf einer Reihe von der Völker nehmen wird. Von diesem Drahtzieher Ratholikenversammlungen feierlichst beschlossen worden standpunkt ausgehend, fonftruirt er sich auch die Sozialund darf unter dem fogenannten Vermächtniß demokratie. Und welche Wirkung erwartet er von seiner Windthorst's" wohl mit in erster Reihe genannt Belehrung? Die Regierung könnte zurückschrecken vor der werden. Und diese Haupt- und Staatsaktion, um derentwillen Möglichkeit dessen, was tommen fönnte, wenn sie alle ihre Ströme von Tinte verspritzt, hunderte von Versammlungen Pläne durchgeführt hat. Die Regierung sorgt sich wenig abgehalten und mehrere Millionen Unterschriften unter um die Verlegenheiten, in die sie nach zehn Jahren gerathen Petitionen gesammelt worden sind, sie verschwindet nun könnte, sie hat viel näher liegende zu überwinden, und unter dem Tische. Herr Graf von Ballestrem zog nämlich, später denkt sie wenn auch nicht après nous le deluge! Namens seiner Partei den Antrag zurück, angeblich um( nach uns die Sintfluth) so doch, kommt Zeit, tommt durch eine Verhandlung über denselben, die durch den Rath.
"
-
-
preußischen Volksschul- Gesezentwurf hervorgerufene gewaltige Der Gedanke einer ultra- orthodoxen Sozialdemokratie Aufregung" nicht noch mehr zu vermehren. Die Linke nahm der Zukunft konnte auch nur im Gehirne eines Professors aus diese mit Falstaff'schen Phrasen verbrämte Rückzugserklärung gebrütet werden. Alle die konfessionellen Pläne der Reaktion mit allgemeiner Heiterkeit auf. Für uns Sozialdemokraten ist werden geradezu zum Sturze der Kirche beitragen. Alle Diese Drückebergerei der Partei für„ Wahrheit, Freiheit und Angriffe, die sich gegen den Klassenftaat, den Bourgeoisstaat Recht um so belustigender, als nach den Behauptungen der richten, treffen fegt init doppelter Wucht zugleich den Latholischen Breffe die Rückberufung der Jesuiten gerade christlichen" Staat. Die leppigkeit der Großen, die um der erfolgreichen Bekämpfung der Sozialdemokratie willen Ausbeutungsgier der Reichen, die Noth des Volkes, die eben so dringend als nothwendig war. Was soll nun aus der Korruption auf den Höhen" der Gesellschaft, die antibrei Mal heiligen Staatsordnung werden, wenn die Herrn christliche Ehre" mit ihrer Verhöhnung des Gesetzes, der Jesuiten an dem geistigen Vernichtungskampf der bösen Religion und der Moral, wie sie sich im Duell offenbart, Rothen fich nicht betheiligen! Uebrigens hätte unsere Frat- ja sogar die Gerechtigkeit der Gerichte, gegen welche sogar tion geschlossen für die Aufhebung des Jesuitengeseges ge- ein Stöcker seine Blize schleudert, der Militarismus und so stimmt und wir können nur bedauern, daß uns durch den vieles andere, was als Signatur des Klassenstaates dasteht, schmählichen Rückzug des jezt unter Junker- Führung stehen- das alles trifft jetzt auch den„ chriftlichen" Staat mit seinen den Zentrums die Gelegenheit vereitelt wurde, auf den christlichen" Bertretern. Dann aber stehen uns in diesem Tonsuren der frommen Patres der S. J. glühende Kohlen Kampfe zur Seite die Macht der Idee, der Wissen zu sammeln. schaft; unsere Bundesgenossen sind die ersten Geister, die Spinoza , Leffing, Kant, Feuerbach und so viele Andere, deren Erbe die Herren Professoren von dem Schlage der Dahn und Treitschke längst aufgegeben haben, um sich als die zuverlässigste Stüße von Thron und Monarchie" auszugeben und wie der Gelehrte der Bossischen 8tg." sich aufzuspielen als, wir auf dem Boden des Christenthums stehenden preußischen Bürger."
Volksschul Gesetz und Sozialdemokratie. Unter dieser Ueberschrift bringt die Bossische Zeitung" eine Zu schrift aus Universitätskreisen". Diese Duelle brauchte taum genannt zu werden, denn die Zuschrift zeugte von solcher Unwissenheit auf dem Gebiete der politischen und fozialen Verhältnisse und solcher Selbstgenügsamkeit, wie sie
"
schrieben:
"
-
,, Es ist bei der Marine wie wahrscheinlich beim Sand heere auch Gebrauch, daß man für Vergehen einzelner Sol baten, seien es nun solche gegen die Disziplin oder gemein Bergehen, Kompagnie, Abtheilung, Korporalschaft, Schiffs besaßung, Back oder Stube büßen läßt oder ihnen droht, da bie ganze Kameradschaft mit irgend einer Disziplinarstrafe be ftraft werden soll, wenn dies oder jenes Vergehen einzelne Kameraden wieder vorkomme oder nicht an dem Verbrecher vo. der Gesammtheit gefühnt werde. Es wird dies mehr oder weniger als Fingerzeig aufgefaßt, an dem Verbrecher oder Vers ächter der Disziplin Selbstjustiz oder auch Lynchjuftig zu üben. Dieser Wink wird denn auch in den meisten Fällen befolgt und kommt bei der Marine sehr häufig vor. Freilich steht davon nichts im Militär Strafgesetzbuch, ja es ist eigent lich verboten. Die Prozedur ist gewöhnlich folgende: Es wird der Mannschaft irgend ein Miffethäter bezeichnet, der die Ehre der Truppe befleckt oder Disziplinarstrafen über die ganze Truppe heraufbeschworen hat. Abends nach dem Dienst freten die Mannschaften zusammen, ergreifen den Bezeichneten, ziehen ihn über ein Geschütz, Jeder von der unmenschlichen Rotte, die sich dazu gebrauchen läßt, schlägt mit einem Tau- Ende abwechselnd auf ihn ein, singend:" Wir winden Dir den Jungfernfrang," bis von dem Leiter der Schinderei das Kommando Halt!" der Prügelei ein Ende macht. Im Allgemeinen hören und fehen die Offiziere und Unteroffiziere nichts von solchen Mißhandlungen, trotzdem die Schmerzensrufe durch fußdicke Mauern dringen könnten. In manchen Fällen muß der wachthabende Offizier seine ganze Autorität aufwenden, um der Schinderei ein Ende zu machen. Es soll vorkommen, was leicht erklärlich erscheint, daß den un glücklichen Opfern thatsächlich das Fleisch vom Leibe hängt und daß sie bitten, man folle fie lieber gleich todtschlagen. Eine ähnliche Prozedur und Lynchjustiz war fürzlich auf dem nicht sehr vortheilthaft bekannt gewordenen Schiff„ Olden burg " zu beobachten. Als die Zivilarbeiter morgens zur Arbeit kamen, hörten sie ein herzzerreißendes Jammergeſchrei auf dem genannten Schiffe, das man bis in die Roonstraße hören konnte. Dort wurde nun auch Lynchjustiz geübt auf die oben angeführte barbarische Weise. Ein Torpedomatrose und zwei Heizer wurden in Gegenwart einiger Unteroffiziere von 6 Mann mit dem bekannten Ende gehauen so lange, bis sie nicht mehr schreien fonnten. Wie im grauen Mittelalter oder bei den Kannibalen wurde einer nach dem anderen gefoltert und mußten die anderen Beiden das mit ansehen. Der zweite Delinquent bat denn auch seine Beiniger, ihn lieber gleich todt zu schlagen, als ihm das Gesäß so zu zerschlagen, daß er nicht leben und nicht fterben tönne. Die Zivilarbeiter waren aufs äußerste empört und hätten am liebsten an den Folterknechten sammt ihren Be schüßern das Bibelwort Aug um Aug, Zahn um Zahn" in die That übersetzt, fie mußten aber aus leicht begreiflichen Gründen ihren gerechten Born unterdrücken. Ein Ar einen beiter forderte Oberbootsmanns- Maat auf, die Schinderei zu inhibiren, wurde von diesem aber angeschnauzt mit den Worten: wenn Sie mit Ihren aufrührerischen Rebensarten nicht still sind, so melde ich Sie Ihrem Meister. So unendlich bedauerlich es ist, daß es Mannschaften giebt, die sich zu solchen Schindereien hergeben, so fällt doch auf die Offiziere und Unteroffiziere, welche folche Ausschreitungen dulden oder direkt oder indirekt anstiften durch Straf androhungen, unter welchen ein ganzer Truppentörper zu leiden haben würde, die Schuld zurück und ist die Duldung nicht ge setzlicher, als die schlimmste Soldatenmißhandlung. Wo war denn der wachthabende Offizier Morgens um 7 Uhr, hat er vielleicht ein so hartnäckiges Ohrenleiden, daß er die Schmerzens schreie der Gepeinigten nicht hören konnte? Und weiter: Was haben die drei Geschundenen verbrochen? Wie unserem Gewährsmann von einem Unteroffizier mitgetheilt wurde, fo haben sie bloß den Urlaub überschritten und war wahrscheinlich zu befürchten, daß der Kommandant wegen dieser vielleicht unverbesserlichen Durchbrenner eine allgemeine Urlaubsbeschränkung anordnete. Nun wenn auch, so ist doch eine folche Strafform ein Schandmal für Marine wie für das Volk der Denker."
Bezüglich der soldatenschindenden Unteroffiziere schreibt der Meyer ,, Lorrain":
Auch muß man sich vergegenwärtigen, daß diese Leute ( die in dem Erlaß des Prinzen Georg gekennzeichneten Unteroffiziere) später einmal Beamte in den verschiedenen Verwaltungen werden könnten, da gewiffe Angestellte nur aus den Militär Anwärtern genommen werden. Und dann?... Angenommen, die Unteroffiziere Bwahr, Weise, Behme u. f. w. wären Gendarmen in Elsaß Lothringen geworden, auf sich allein angewiesen in einem Dorfe, in welchem fie ihrem Verfolgungstrieb Ausdruck gegeben hätten? Wehe den armen Bauern, die ihnen in die Klauen gefallen wären! Protokolle ohne Zahl, Belästigungen ohne Ende. Wenn jene Ausschreitungen auf die Moral der Truppen und die Manns
4
Thun Sie das nicht, liebliche Fee; denn Sie tragen" Ich werde es als meine Pflicht betrachten, Ihnen Päckchen Spißen schuldig. Natürlich!" rief der Buchdrucker das Bewußtsein mit hinweg, einen Traurigen und ganz hierzu Gelegenheit zu geben", erwiderte Elise, den Gruß in grimmig. Betrübten in einen Ueberglücklichen umgewandelt zu haben, einfacher Weise erwidernd. Sei ruhig, Bruder, es wird sich Alles ausgleichen, dem nur ein einziger Wunsch noch auf der Lippe schwebt." Und dieser Wunsch....?" fragte das Fräulein er- lichen tönnen, bestens willkommen sein", versicherte Helene „ Sie werden mir zu jeder Zeit, in der Sie es ermög- und ihre Genugthuung wird um so größer sein." Alfo Dr. Raffmaus vertheidigt fie? Das ist ein weit röthend. und schritt, auch dem darüber erröthenden Lockentöpfchen gerühmter Wertheidiger." Darf ich ihn auf den Ihrigen niederlegen?" einen freundlichen Gruß zunickend, an den Beiden vorüber Ja; und er hat sich freiwillig erboten und verspricht Die Antwort darauf wurde nicht abgewartet, wie sie dem Ausgange zu. sich einen vollständigen Erfolg." auch nicht abgewartet werden konnte.
"
"
Und nun lebe wohl, Du mein Glück, meine Hoffnung, mein Alles, Du meine liebste und gütigste Fee," rief der Schriftsteller, indem er die holde Gestalt gegen sein laut
pochendes Herz drückte.
Die Liebenden durchschritten munmehr das Vorzimmer, an dessen Ausgang die Magd bereits mit dem Deffnen der Thüre beschäftigt war, weil die Klingel einen neuen Besucher angekündigt hatte.
Sobald die Geliebte seinen Augen entschwunden, eilte lange mit flüchtigen Schritten zu seinen Leidensgefährten zurück, um den Buchdrucker von der Ankunft seiner Schwester
ju benachrichtigen.
Barth und Jwan eilten sofort nach dem Ronversations zimmer", in welches die Damen auf Einladung Lange's inzwischen eingetreten waren.
Wie steht's mit meiner Hedwig?" frug Barth, nachdem die erste Begrüßung vorüber war, seine Schwester.
Die Beiden hielten sich ein wenig zurück, um die neuen Ankömmlinge eintreten zu lassen. Leider habe ich noch nicht mit ihr sprechen dürfen, Es war Elise, begleitet von einem allerliebsten Locken- aber der Gefängnißinspektor hat mir versprochen, dem köpfchen, welche das Borzimmer betrat und von der alten armen Kinde nach Kräften, und so weit es nur irgend das Magd mit freudigem Ausrufe empfangen wurde. Reglement erlaubt, seine Lage zu erleichtern."
Ach Sie, bestes Fräulein Barth! Wie freue ich mich, Sie wiederzusehen!"
Wenn ich nur wenigstens Geld hätte," murmelte der Buchdrucker.
"
,, Es giebt wirklich noch edle Männer in der Welt," meinte Barth neuaufathmend. Gott gebe ſeinen Segen! Du hast mir neuen Lebensmuth eingeflößt, wie werde ich Dir's jemals vergelten können."
Sprich nicht vom Vergelten, Wilhelm, wir wollen wir wollen unsere Pflichten als Bruder und Schwester getreulich erfüllen und mit dem Bewußtsein erfüllter Pflichten glücklich sein. Nun kann ich Dir auch noch zu Deiner weiteren Ermuthigung mittheilen, daß die Druckerei gerettet ist."
Wirklich gerettet?" rief Barth freudenvoll auf. O mein Alp, er geht mir stückweis von der Bruft. Du bist heute ein wahrer Glücksbote, liebe Schwefter."
" Noch eins: auch Deine Freiheit wirst Du wahrscheinlich heute noch erlangen. Deine Arbeiter sind für Dich eingetreten. Die Wechsel sind schon fast alle eingelöst, und damit die Freude über die Befreiung des Geschäfts und Deine Er lösung eine würdige Feier finde, ist eine Landpartie nach
Elise reichte der alten Magd freundschaftlich die Hand, Beruhige Dich, Bruder, es fehlt nicht an Geld; ich verneigte sich dann anmuthig vor der Fremden und wollte habe für sie gesorgt." an ihr vorbeigehen, aber Lange trat ihr entgegen und sagte:" Habe Dank, liebste, beste Schwester. Du bist ein Hasselbach arrangirt worden, wozu wir Alle eingeladen sind. " Entschuldigen Sie, Fräulein Barth, wenn ich Sie einen wahrer Herzenstrost für einen bekümmerten Bruder. Und Ja, Bruder, das Unglück ist keine unüberwindliche Macht, Augenblick aufhalte. Ich wollte mir nur die Freiheit haft Du Dich erkundigt, wie meine arme unglückliche wenn man den Muth nicht verliert und treue Freunde nehmen, Ihnen hier Fräulein Helene Howald, meine theure Hedwig sich in ihr grausames Schicksal findet?" befitt." Braut, vorzustellen. Fräulein Elise Barth, einer von den Und einen Schutzengel, wie Dich, liebe Schwester, fir lichten Engeln, die, wie Sie, liebe Selene, diese garstige Inspektor gesagt. Ihr Wertheidiger, Dr. Naffmans, bat die ich mein Leben mit Freudigkeit opfern würde. Aber ich Erde für denkende und fühlende Menschen erträglich zu ihr guten Trost eingesprochen und erklärt, ihre Unschuld verlasse Dich, die Brust voller Hoffnung. Du wirst mit würde wahrscheinlich schon nächste Woche gerichtlich fest. Iwan sprechen wollen. Adieu, auf baldiges Wiedersehen gestellt werden, denn auf die nächste Woche ist ihr Fall in der Freiheit! Meinen besten Gruß und Dank, Fräulein Musselich." zur Verhandlung beim öffentlichen Gerichtstermin angefeßt ( Fortsetzung folgt.) worden."
machen bestimmt scheinen."
" Herr Doktor;" rief Elise erröthend, Sie bringen mich ja dem Fräulein gegenüber in Verlegenheit." " Ich würde mir's zum großen Bergnügen rechnen, Fräulein Barth, Sie näher fennen zu lernen", bemerkte. Helene, sich anmuthig verneigend.
„ Sie soll jezt ganz ruhig und gefaßt sein, hat mir der
Also auch noch öffentlich! Die Arme! Hunderte von gemeinen Augen werden auf ihr ruhen. Das ist man dem