Nr. 119.
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18. Jahrg.
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Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"
Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2.
Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.
Ein Jahr Bergarbeiterbewegung.
Freitag, den 24. Mai 1901.
noch über die Zunahme des Arbeiterlohnes" zu flagen! Dem Arbeiter ist sicher nichts geschenkt worden, für jeden Pfennig mußte er unter Lebensgefahr schwer schaffen, indessen der Aktionär und Kugenbefizer ohne einen Tropfen Schweiß zu vergießen seinen Bins verdoppelte bis verzehnfachte.
Expedition: SW. 19, Bent- Straße 3. Fernsprecher: Amt I, Nr. 5121.
Die Bergarbeiter- Organisation gehört wohl mit zu denjenigen, die fortgesetzt unter den größten Schwierigkeiten um ihre Existenz Warnungen. fämpfen mußten. Bald bekam sie den übermächtigen Einfluß des Und erst recht ist die Gewinnverteilung in der Montanindustrie Nur für die Socialdemokratie, die sich nicht trügerischen HoffUnternehmertums zu fühlen, dann wieder drohte unausgefeßt der empörend, wenn man weiß, daß feit Mitte 1900 schon auf zahl- mungen anvertraut und die Notwendigkeit unverminderten zähen Streit mit den christlichen Organisationen den Fortschritt in der so reichen Werken Lohnabzüge bei ständig steigenden Betriebsüberschüssen Kampfes gegen die politische und wirtschaftliche Reaktion in Preußen schwer zugänglichen Arbeiterschicht dieses Berufes niederzudrücken. erfolgten. Die Lohnzunahmen sind aufgewogen worden durch die und im Reich keinen Augenblick vergißt, ist die Situation flar und Erfreulicherweise ist nunmehr eine Wendung zum Bessern eingetreten; Steigerungen der Lebensmittel, der Mieten und Steuern. Noch nach dem jetzt in der„ Berg- und Hüttenarbeiter- Zeitung" veröffentlichten stehen diese auf dem alten Stand, aber schon sind die Arbeiter der Weg gewiesen. Alle andern Parteien irren in Unsicherheiten und Jahresbericht hat die Organisation gute Fortschritte gemacht. Der Bericht löhne umfassend und erheblich reduziert worden! Dies beweist tatlosigkeiten, in bangen Befürchtungen dessen, was der nächste bietet eine Fülle interessanter Betrachtungen, denn der Berichterstatter sogar die amtliche Lohnstatistit für das Ruhrbecken, welche schon für Tag bringen wird. Die Konservativen und Agrarier hat fich nicht mit einer kurzen Darstellung der Verbandsthätigkeit das 4. Quartal 1900 einen Rückgang des Schichtlohns ergiebt! In können sich nicht aus den Beängstigungen lösen, die sie seit begnügt, sondern auch eingehend die wirtschaftlichen Verhältnisse einer zwischen ist die Lohndrückerei im laufenden Jahre stramm fortgesezt dem plöglichen Landtagsschluß bedrücken. Die„ Deutsche trefflichen Besprechung unterzogen. Bei der Bedeutung, die der worden aber die Kohlen und Coatspreise sinken nicht, daher Tageszeitung" fährt auch heute fort, durch die Vorteile, Berg- und Hüttenbetrieb im modernen Produktionsgetriebe einnimmt, nehmen auch die Werksüberschüsse weiter enorm zu. hat seine Würdigung vom Standpunkt der Gewerkschaft ein erhöhtes welche der Socialdemokratie werden würden, die Regierung vor dem Steigende Werksüberschüsse bei erheblich reduzierten Arbeiter Stampf gegen die Junkerdiktatur zurückzuschrecken. Die Liberalen Interesse. Der Bericht wendet sich zunächst einer Betrachtung des löhnen das ist zur Zeit die Signatur in der deutschen Montanwirtschaftlichen Aufschwungs der Periode von 1895 bis 1900 zu und industrie. Wie ein solcher Zustand jeden Volksfreund zur Empörung aber, die gern neuen Hoffnungen zueilen, werden ihres Hoffens zwingt, ist leicht einzusehen. Aber es wäre nicht zu dieser aller doch nicht recht froh. Auch ihnen fehlt die Klarheit, ob die NeGerechtigkeit hohnsprechenden Situation gekommen, wenn die gierung sich wirklich zu einer ernsten Fehde gegen die agrarischen Arbeiter unsre mahnende Stimme hörten, als es geit war, die Ver- Ansprüche entschließen könne. heger und Bersplitterer zum Teufel zu jagen und in starker, ein- Imam b. Korresp.", der oft gut unterrichtet ist, fommen mütiger Organisation von dem überreichlichen Ertrag der Arbeits- heute die liberalen Besorgnisse stark zum Ausdruck. Anknüpfend an traft das gerechte Teil zu erstreiten." warnend aus:
enthält darüber folgendes:
In dem Zeitraum 1895/1900 hat die deutsche Montanindustrie einen nie gesehenen Aufschwung genommen. Es betrug die deutsche Produktion an( in runden Zahlen):
Steinkohlen Braunkohlen
Nainit
Andre Kalisalze 0,84
Eisenerze
Binterze
Kupfererze
1895
1900
79,16 Mill. Tonnen 24,78
109,22 Mill. Tonnen 40,27
"
"
0,68
17
1,17
"
"
"
"
8,43
1,87 18,96
"
"
0,70
"
0,63
"
0,63 0,74 8,49
"
"
"
"
"
"
Roheisen 5,46 Daß wir eine außerordentlich günstige Geschäftszeit hinter uns haben, kommt auch zum Ausdruck in den Ziffern der beschäftigten Wir benugen hier die Angaben der KnappschaftsBerufsgenossenschaft, da sie am vollständigsten die Zahl der Berufsgenoffen umfaßt. Danach waren in den einzelnen Bezirken Personen versichert:
Arbeiter.
1895 83.584
1900 104 142 225 101
18 566 75498
156 415
Klausthal
18 877
Halle
58 951
Waldenburg 20 309
25 179
Tarnowig
61 202
77 678
gwidau
28 826
29 346
9 550
7 666
Busammen 430 820
565 060
Die Zunahme beträgt also über 134 000 oder etwa 33 Proz.! In der Eisenindustrie hat sich die Zahl der beschäftigten Arbeiter von 238 000( runde giffer) in 1895 auf etwa 370 000 für 1900 gehoben. Einen solchen Aufschwung hat unsre Industrie noch nie zuvor erlebt. Sehen wir nun auch zu, wie die überreichen Erträge der fetten Jahre unter Arbeiter und Kapitalisten geteilt wurden. Nach den amtlichen Nachrichten betrug der durchschnittliche Lohn der Bergleute in Oberschlesien ( Steinkohlen) Niederschlesien
"
1895 675 Mark
1900 877 Mart 910"
697
968
1332
"
"
Saarbecken
929
1044
"
"
"
Wurmbecken
868
1194
"
"
Haller( Braunkohlen)
749
931
"
"
( Salzbergleute)
988
1142
"
"
785
1013
"
"
Oberharz
603
665
"
#
"
Siegen- Nassau
620
996
"
19
"
Sonst. rechtsrh.
648
870
"
"
"
Linksrheinischer
616
728
"
"
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1
Der Bericht beschäftigt sich dann mit der Arbeiterschutz- Gesetz- bie Bollkonferenz der Minister führt das
gebung im Bergbau, wohl eine der wichtigsten Ausgaben der Bergund Hüttenarbeiter. Das gesundheitsschädliche und gefahrvolle des Berufs bedingte eine besondere Arbeiterfürsorge, die dem Staat die Pflicht auferlegt, soweit es im menschlichen Ermessen liegt, Bortehrungen zu treffen, die die Sicherheit des Betriebs garantieren. Die Gesetzgebung hat sich dieser Aufgabe nur unvollkommen zugewandt, deshalb hat auch die Organisation der Bergarbeiter unausgesetzt die sehr erheblichen Mißstände, die durch den Aufschwung der Produktion nur noch vermehrt wurden, bekämpft und die Reformvorschläge propagiert. Es find schließlich auch hier einige Erfolge zu ver zeichnen, die noch eine größere Bedeutung beanspruchen könnten, wenn die erlassenen Vorschriften zum Nutzen der Aebeiter streng gehandhabt werden. Das ist leider nicht der Fall, denn es wird hierüber folgendes berichtet:
"
Am 17. Februar reichten wir die Forderungen der Ruhr - Bergleute an die Zechen ein und anfangs März machte das Dortmunder Oberbergamt eine Polizeiverordnung bekannt, die alle jene sanitären Grubenreformen vorschrieb, die wir gefordert haben: Aborte, Waschanlagen( Brausen), Verbandsstuben und Transportwagen für Verlezte und Tote. Das war ein großer Erfolg unsrer Mühen, der uns freilich hinwegdisputiert werden sollte, indem die Werkspresie behauptete, unsre Forderungen rennten„ offene Thüren" ein, alles das ſei schon da. Darauf stellten wir durch Umfrage fest, daß auf 123 Ruhrgruben die behaupteten sanitären Einrich tungen entweder gar nicht oder nur mangelhaft bie Nichtbefolgung der Bergpolizei- Borschriften vom 15. März 1900 vorhanden, und noch am Schlusse des Berichtsjahres wußten wir zu fonstatieren. Das ist ein Beweis dafür, daß trotz der„ EinEin andres Beispiel für die totale Unzulänglichkeit unsrer Gruben fahrer" die Polizeiverordnungen wesentlich nur das Papier schmücken. fontrolle ist dieses: Infolge einer Anzeige fand auf„ Oberhausen " eine unvermutete Lampenrevision statt, wobei 700 Lampen als unbrauchbar befunden wurden."
Nach dem Vorliegenden begreift man, weshalb sich die Grubeninteressenten gegen Hinzuziehung der Arbeitervertreter zur Grubenfontrolle sträuben und alles in Bewegung setzen, um diese lästige Aufsicht abzuwenden. Zum Schluß wenden wir einen Blick auf die finanzielle Gestaltung der Organisation; auch hier kommt ein Aufschwung deutlich zum Ausdruck. Im Jahre 1894/95 hatte der Verband eine Einnahme von 11 796 M. im letzten Bericht für 1900 beträgt fie 215 186 M. Der Bericht besagt darüber:
Blatt
Wir glauben nicht, daß die nach Berlin geladenen bundes= staatlichen Excellenzen die Widerstandsfähig= teit der Reichsregierung gegenüber dem agrarischen Ansturm stärten werden, sondern nach allem, was in wirtschaftspolitischer Beziehung aus Dresden , München , Stutt gart und Karlsruhe verlautei hat, sind die dortigen Regierungen zu einem bedenklich hohen Grade von den Präjudizien befangen, die eine sorgfältig und planvoll geleitete, von einzelnen Reichs= ämtern bewußt oder unbewußt genährte handelsvertragsfeindliche Bewegung hinsichtlich der bevorstehenden Entscheidung zu schaffen gewußt hat....
es
nur
Nun hat man wohl gesagt, die Sache der Handelsverträge werde von der Reichsregierung selbst bezw. von den Grafen Bülow energisch genug vertreten und sei deshalb auch überflüssig gelvesen, zu der fragWir lichen Konferenz die Hanse städte hinzuzuziehen. würden unts eine solche Vertretung unsrer Sache durch den leitenden Staatsmann selbst sehr gerne gefallen lassen, wenn wir nicht einige Darüber einige Zweifel hätten, ob der preußische Ministerpräsident der ganz geeignete Mann zur Uebernahme einer solchen Funktion wäre. Gewiß ist Graf Bülow ein weitblickender Staatsmann.... Aber der Staatsmann muß mit den realen Faktoren rechnen, die ihm zur Durchführung seiner Pläne an die Hand gegeben sind, und damit steht es ja muu eigentümlich und unerfreulich genug. Ueber die Reichstags- Mehrheit ist. ohnedies kein Wort zu verlieren, aber auch in den Reichsämtern und im preußischen Staatsministerium findet Graf Bülow weit mehr persönlichkeiten und Momente, die ihn nach rechts ziehen als nach links. Gewiß bedeutet die letzte Umbildung der preußischen Regierung ein gewiffes Abrücken von der äußersten Rechten und eine unmißverständliche ernste Warnung an fie...( Aber wer weiß, wie lange das dauert?) Die Handelsvertragsfeinde sind auch in der preußischen Regierung noch immer start genug, und früher oder später werden die preußischen Agrarier wohl wieder Oberwaffer haben. Man tannja ohne sie nicht regieren!"
Die Zucker- Judustriellen gegen den Arbeiterinnenschuh.
ben
Der„ Hamb. Korr." erklärt es dann als Verlegung berechtigter Ansprüche und als eine Bedrohung unendlich wichtiger Interessen", daß zu der erwähnten Ministerkonferenz die Hansestädte " Ziehen wir die Einnahmen in Betracht, dann entfällt auf den Monat nicht eingeladen worden sind. Die Gefahr sei nicht des Berichtsjahrs 18 166 M. Einnahme, gegen 9012 in der vorigen vorüber, noch stehe die ganze Zukunft des Reichs auf dem Spiel. Geschäftsperiode. Das wäre eine Verbesserung der Verbandseinnahmen Diese Lohnsteigerungen sehen recht anständig aus, aber es darf um mehr als 100 Broz. innerhalb eines Jahrs. Demzufolge stieg denn beachtenswert. Vielleicht sieht auch das Hamburgische Organ die Diese Schilderung der Situation ist für den Liberalismus recht nicht vergessen werden, daß es sich hier um Jahressummen handelt, auch, trotz bedeutend höherer Ausgaben für Streiks, Agitation, Rechtsschutz, Lage noch zu rosig an. Die Reichsregierung wird von den Brot worin auch sämtliche Ueberschichten zum Vorschein kommen. Nun Sterbegeld, Verwaltung 2c. das Verbandsvermögen( ohne Immobilienwurden 1895 aber noch teilweise Feierschichten verfahren, während wert) von 22 546,32( 1899) auf 63 921,80 m. beim Abschluß des Berichts- wucherparteien nur so weit abrücken, als der Druck der öffentlichen 1900 eine Doppelschicht die andre jagte, 40 und 45 Schichten im jahrs. Während unser Sparkassen- Guthaben anfangs 1900 fich auf Meinung fie unwiderstehlich zwingt.- Monat nicht zu den Seltenheiten gehörten. 3. B. verfuhr der Ruhr- 15 000 m. belief, stellte es sich anfangs 1901 auf 62 000 M. Dieses bergmann durchschnittlich 1895: 305, 1900: 818 Schichten. Da 1900 Finanzgebahren spricht am besten für die gesunde Lage unsrer Organi der Durchschnittstagelohn jämtlicher Ruhrbergleute( amtlich) 4,18 m. fation. Wir haben im verflossenen Jahre erhebliche Renanlagen in betrug, so hätten sie im Berichtsjahr allein durch Ueberschichten 62,70 der Druckerei gemacht; ferner haben wir auch die bis 1898 zurüd Nicht genug damit, daß der Zucker durch den Ring der Mart mehr gegen 1895 verdient. Diese Summe kann schon nicht als datierenden Schulden des Verbands an die Generalfommission in Fabrikanten in geradezu wucherischer Weise verteuert wird, sind die Lohnsteigerung" angerechnet werden. Geht man recht nachgiebig zu Hamburg beglichen, so daß wir nun dort allen Verpflichtungen nach Bucker- Industriellen auch von jeher bemüht, die Arbeiter durch überWerke, so hat sich im besten preußischen Revier( an der Ruhr) der gekommen sind; sodann hatten wir zum erstenmal die Sterbegelder in der lange Arbeitszeit und miserable Bezahlung auszubeuten. Zu diesem Jahreslohn der Arbeiter um 37 Proz, seit 1895 erhöht; in den andern Höhe von 5460 M. auszuzahlen; schließlich waren wir genötigt, nahezu Zweck ziehen sie während der Campagne Armeen von SachsenRevieren ist die Steigerung weit geringer. 5000 m. für die eignen Streits aus Verbandsmitteln auszugeben, gängern als Lohndrücker herau und neben den über 11,000 m., die freiwillig für die Ausstände der öst Arbeiterinnen, ohne Rücksicht, ob die von diesen geforderte beschäftigen namentlich reichischen und deutschen Stameraden gesteuert find. Wenn wir trot Thätigkeit sie gesundheitlich ruiniert oder nicht. Unter dieser enormen Neuausgaben, denen fich naturgemäß höhere Do tierungen der älteren Ausgabeposten( besonders für Bapier infolge 75 000 Sachfengängern, die alljährlich aus Polen , Westpreußen , der Papierpreis Steigerungen) anreihen, der Mitgliedschaft einen Schlesien , Pommern , Rußland und Galizien in die Zuckerfabriken bedeutend höheren Kassenbestand wie im Vorjahre nachweisen, so ist wandern, befanden sich oft an zwei Drittel Arbeiterinnen! dies schon allein in Anbetracht der drohenden, teilweise schon ein- Als 1891 im Entwurf zur Gewerbe Ordnung für die Arbeitegetretenen Geschäftsflaue in der Montanindustrie freudig zu be- rinnen der elfstündige Arbeitstag und das Verbot der Nachtarbeit In Sachsen wäre demnach das Jahreseinkommen des Knappen grüßen. Die Krise wird uns vor schwere Aufgaben stellen, es bedarf vorgeschlagen wurde, waren es besonders die Zuckerfabrikanten, die um 20 Proz., in Bayern um 12 Proz. gestiegen! Und diese mini- der Auspornung aller geistigen und materiellen Kräfte, um die er- darüber in helle Entrüftung gerieten. Unablässig bombardierten sie malen Lohnaufbesserungen sind noch erzielt mit Hilfe von Ueber- oberten Positionen zu behaupten." schichten und Mehrleistungen." Wir dürfen wohl hoffen, daß nunmehr der Verband dauernd den Bundesrat mit Petitionen und erreichten es auch, daß das Ver Es wird nun weiter untersucht, in welchem Verhältnis die eine feste Grundlage gefunden hat. Dazu werden nicht wenig die bot der Nachtarbeit für die Zuckerfabriken erst vom 1. April 1898 Dividenden zu den erhöhten Arbeitslöhnen stehen. Wir wollen die Bemühungen beitragen, an größeren Orten unabhängige, vom Ver- in Kraft trat, während es für andre Industrieen bereits vom sehr umfangreiche Liste der Gesellschaften und ihrer Dividenden in band besoldete Leute mit der Führung der Geschäfte zu betrauen, 1. April 1892, also 6 Jahre früher, Geltung erlangt hatte. Und den letzten fünf Jahren nicht zum Abdruck bringen, es genügt als in den hier eingerichteten Bureaus den bedrängten und gemiß noch 1898 forderte der Verein der Deutschen Zuckerindustrie" vom Schlußergebnis folgendes: handelten Arbeitern eine Zufluchtsstätte zur Verfolgung ihrer Rechts- Bundesrat, daß die Erlaubnis der Nachtarbeit, vorläufig no ch „ Die Arbeiterlöhne sind im allergünstigsten Fall um 37 Proz. ansprüche zu schaffen und mit dem Ausban des Unterstüßungs- auf mindestens fünf Jahre verlängert werde". Das gestiegen, dagegen nahm das arbeitslose Einkommen der Werkspapier wejens das Interesse an der Organisation wachzuhalten. Gelingt war aber dem Bundesrat doch zu arg und die dreiste Zumutung befizer in derselben Zeit um 50, 100, 200, 300-1000 Proz.( z. B. es ferner, in den Gebieten wieder Fuß zu fassen, wo heute die Or- war aber dem Bundesrat doch zu arg und die dreiste Zumutung wurde abschlägig beschieden. Schalter G.-V.) zu! Zugleich sind Riesensummen für Neubauten, Neu- ganiſation unter der Verfolgung erdrückt wird, dann werden die Erwerbungen, Abschreibungen, Reservefonds, Tantiemen und Geschenke Bergarbeiter bald mit größerem Erfolg gegen ihre mächtigen Wider- Jetzt rüsten sich die Zuckerindustriellen abermals, um eine von dem Ueberschuß genommen, bevor die Auszahlung der Dividende facher den Kampf führen können und ihrem mühevollen Beruf nicht seitens des Bundesrats geplante Verbesserung des Schutzes erfolgte. Jene ungeheuren Summen find aber ebenfalls als Gewinn unter dem schweren Druck eines Gefühls der Kraftlosigkeit nachgehen der Arbeiterinnen zu Fall zu bringen oder wenigstens hinauszu betrachten. Und unter solchen Umständen wagt die Werkspresse| müssen. zuschieben. Wie in der Generalversammlung des Vera
Aus Bayern und Sachsen und den andren Bundesstaaten stehen uns leider keine abgeschlossenen Lohnstatistiken zu Gebote. Wir sind hier auf die Angaben der Berufsgenossenschaft angewiesen, mit denen indes auch die Werksblätter operieren. Danach hat die anrechnungsfähige Lohnfumme pro Arbeiter betragen: 1895
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1900 1086,43 m. 956,95
"
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