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der von ihnen geworbenen Leser des Voltsfreund" und andrer 12andwirtschaftskammer tagte und über die von der Regierung zu Schriften, die ihrer vorgesetzten Behörde zusagen, von Einfluß sei fordernde Hilfe beriet, wurde versichert, daß die ganz fleinen auf das Urteil ihrer Vorgesezten und damit auf ihr ferneres Fortkommen. Besizer sich selber helfen könnten, indem sie sich lohnende Arbeit suchen. Daß also die Lehrer zunächst selbst Abonnenten wurden und dann ihren nicht geringen Einfluß auf die Kinder und deren Eltern ausuüßten, um

und Reformprojekten des Ministeriums, welche der normalen Ent­widlung des Klassentampfs günstig sind, von Fall zu Fall die Ge­nehmigung zu erteilen."

Franen- und Kinderschuh. Der socialistische Deputierte Polengewinnung. Am dritten Pfingstfeiertag wollte Herr Turati hat in der Kammer einen Gesezentwurf eingebracht, betr. mit einer recht großen Zahl von gewonnenen Leiern im Bericht des Kozlowski, Nedacteur eines Krakauer Blatts, in Pofen einen rein den Schutz der Frauen- und Kinderarbeit. Der legte Parteikongreß Schulinspektors verzeichnet zu sein, ist offenbar. Verwunderlich wäre historischen Vortrag über die polnischen Legionen" in den Jahren hatte die Ausarbeitung eines solchen Projekts beschlossen. Der Ent­es auch nicht, wenn dort, wo die Arbeiter nicht so thöricht waren, 1797 bis 1801 halten. Der Reichstags- Abgeordnete für Bosen wurf beruht auf folgenden drei Hauptpunkten: Errichtung von Rechtsanwalt Chranowski meldete die Versammlung an, erhielt Kinder- Bewahranstalten für Kinder, deren Mütter gezwungen sind, sich Geld für den Volksfreund" abknöpfen zu lassen, Lehrer in den aber vom Polizeipräsidenten die Mitteilung, daß die er außerhalb des Hauses ihrer Beschäftigung nachzugehen; freie eigenen dünnen Beutel gegriffen hätten, un wenigstens einige sammlung verboten werde. Ferner drohte der Polizei- Kleidung und Nahrung der Kinder bis zum arbeitsfähigen Alter; Exemplare aufweisen zu können, die bezahlt werden. Und werden nicht präsident, im Einverständnis mit dem Regierungspräfi Errichtung einer Kasse zur Unterstützung der Mütter zur Zeit der Lehrer für das Blatt agitiert haben, trotzdem der Inhalt desselben benten, Herrn Kozlowski als lästigen Ausländer" Schwangerschaft bezw. nach der Entbindung; Anstellung von Fabrik­ihrer eignen Ueberzeugung entgegengesetzt ist? Das Verfahren der sofort auszuweisen, falls dieser versuche, dem Verbot der inspektoren und Inspektorinnen, gewählt durch die Arbeiter. Die polenhezerische" Posener Regierungsbehörde in Gumbinnen , das die Lehrer in den Dienst Versammlung zuwiderzuhandeln. von Parteizeitungen zivingt, ist in höchstem Maße verwerflich. Wenn Zeitung" hatte schon am 24. Mai der Behörde das Verbot und die der Kultusminister von Preußen die Absicht hat, den Ausweisungsandrohung nahegelegt. Die deutsche Kultur zeigt sich Lehrerstand vor Korruption zu schützen und das ihm nötige Ansehen den Polen in reizvollster Gestalt. - in der Bevölkerung zu erhalten, so muß er ohne Verzug einschreiten gegen den in Ostpreußen verübten Versuch, die Lehrerschaft in ihrer Gewissensfreiheit zu beeinträchtigen und herabzuwürdigen.

Deutsches Reich .

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Höfifches. Die Königin von Holland ist zu Besuch am Kaiserlichen Hofe. Feste und Baraden werden ihr dargebracht. Bei einer Festtafel am Donnerstag hielt der Kaiser einen längeren Trinkspruch, in dem er das intime Verhältnis zwischen dem Hause Oranien und Hohenzollern feierte.

Dem französischen General Bonnal verlieh der Kaiser bei der Barade am Freitag den Kronen- Orden 1. Klaffe, dem militärischen Begleiter des Generals, Oberstlieutenant Gallet, den Kronenorden

2. Klasse.

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Ausland.

Frankreich .

Militärjustizreform.

Der Kriegsminister André hat der Kammer einen Gesetz­entwurf vorgelegt betreffend die militärische Gerichtsbarkeit. Das Projekt, das die Zustimmung des Ministerrats gefunden, sieht die Reorganisation der Militärtribunale vor, begrenzt deren Zuständig feit, jetzt das Prozeßverfahren und die Strafen fest und begründet besondere militärische Richterfollegien.

Die Reformen beruhen auf folgender Grundlage:

Rom , 31. Mai. In Neapel wurde kürzlich ein Mann verhaftet, welcher öffentlich erklärt hatte, Bresci habe nicht Selbstmord begangen, sondern sei von einem Gefängniswärter er­mordet worden. Dieser erzählte angeblich bestimmte Einzelheiten und behauptete, dieselben von einem andren Gefängniswärter er­fahren zu haben. Eine Untersuchung ist eingeleitet. Rom , 31. Mai. Der Italie " zufolge hat die italienische Regierung ein weiteres ansehnliches Territorium in Tientsin er worben. Schweden . wa mitiladi.

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Zur Wahlrechtsreform. Der Reichstag verhandelte an vorigen Freitag über eine Interpellation i Brantings betreffs der versprochenen Wahlrechtsreform. Genoſſe Branting wies auf die Ungerechtigkeit hin, die darin liegt, daß drei Vierteile des schwedischen Volts, dem man fürzlich die neuen Militärlaften auf­das gemeine Necht, ausgenommen die, welche in Ausübung des auf In Friedenszeiten werden die Verbrechen und Vergehen gegen gebürdet hat, durch ein plutokratisches Wahlgesez des Einflusses die Verwaltung des Staatswesens beraubt sind. Er militärischen Dienstes durch Thätlichkeiten, Drohungen und Be- fragt des weiteren an, wie es im Vorjahre vom Reichs­schimpfungen begangen find, der gemeinen Gerichtsbarkeit Statiſtiſchen Bureaus ſtehe, as mit den Arbeiten des tag beauftragt wurde, statistische Erhebungen, die als Grund­Die Bekanntgabe von Kaiserreden. Als der Reich unterstellt. fanzler die Rede, die der Kaiser am Mittwoch zur Bewill- Für die Berufungen gegen die Urteile der Militärgerichte ist in lage der Wahlrechts- Reform dienen sollen, zu veranstalten. Schließ­kommnung der französischen Gäste hielt und in der er das Zaren- Friedenszeiten der Kajsationshof zuständig( gilt nur für Frankreich lich fordert er den Minister auf, diese Vorarbeiten so zu be Telegramm mitteilte, im of al- Anzeiger" fand, war er felbst). Die Stimmenabgabe in den Militärgerichten ist geheim. schleunigen, daß der Reichstag im nächsten Jahre, dem letzten in der offenbar sehr überrascht. Anstatt daß die Wiedergabe von Kaiser- Der§ 5 bestimmt, daß zu dem Militär- Gerichtshof stets zwei Per- gegenwärtigen Wahlperiode, darüber Beschluß fassen tann. Sämt reden, wie Graf Bülow vor einiger Zeit hatte ankündigen lassen, fonen desselben Rangs hinzugezogen werden, dem der Angeklagte iche Redner sprachen sich im Sinne der Interpellation aus, und sogar ein Konservativer erklärte sich dafür, daß die Reform auch feiner amtlichen Einsicht unterliegen soll, bevor die Reden in die angehört. Deffentlichkeit gelangen, lernt sie der Reichskanzler aus einem Ferner sind eine Reihe Modifikationen bestehender Geseze und eine ernsthafte und nicht bloß eine Scheinreform sein müsse. Der Sensationsblatt kennen. Verordnungen vorgesehen. So wird in Zukunft die Möglichkeit Staatsminister gab das Versprechen, möglichst dafür sorgen zu Die Norddeutsche Allgemeine Beitung" wendet gegeben sein, militärische Angeklagte in Freiheit zu belassen bezw. wollen, daß die Vorarbeiten bis zu dem gewünschten Zeitpunkt er ledigt seien. sich daher heute scharf gegen die Veröffentlichung durch den Lofal- zu sehen. Anzeiger": Die Untersuchung ist nicht mehr in den Händen des Norwegen . Ein hiesiges Lokalblatt hat Mitteilungen über einen Trink- Militär- Gerichtshofs selbst, sondern es wird zum Zwecke der Unter- Das neue Wahlrecht ist fanktioniert. Die Beschlüsse des Diese Storthing über die Einführung des allgemeiner tommunalen spruch veröffentlicht, den Seine Majestät der Kaiser im Offiziers fuchung eine Kommission von drei Mitgliedern gebildet. fasino des 2. Garderegiments zu Fuß nach dem Exercieren der Neuerung bringt dem Angeschuldigten größere Garantien. Solche Stimmrechts für Männer und des kommunalen Franen­2. Garde- Infantriebrigade gehalten hat. Von einiger Ungenauig- Schändlichkeiten, wie sie im Fall Dreyfus vorgekommen sind, dürften Stimmrechts wurden in der Sigung des Staatsrats am Mitt­feit abgesehen, ist die Ansprache im ganzen richtig wieder dadurch in Zukunft nicht so leicht durchzuführen sein. In der Vor- woch bestätigt. Im Herbst dieses Jahres finden die Neuwahlen zu den Gemeindevertretungen statt. Es wird sich dann zeigen, ob die Hoff­gegeben. Obwohl ihr Inhalt auf allgemeine Zustimmung untersuchung findet das kontradiktorische Verfahren Anwendung. rechnen tomite, müssen wvir doch darauf aufmerksam Die Urteile der Militärgerichte erster Instanz können angefochten nung der Reaktionäre, die in dem Frauen- Stimmrecht ein Gegens Bei dem machen, daß die Publikation in dem Lokalblatt auf werden wegen Formverlegung, Unzuständigkeit, Ueberschreitung der gewicht gegen den Umsturz" erblicken, sich erfüllen wird. einem Vertrauensmißbrauch beruht, da die in Machtbefugnisse und wegen Rechtsbeugung. Bisher war eine Be- stetigen Fortschritt, den die Socialdemokratie auch in dem in solchen Fällen notwendige Autorisation zu der Veröffentlichung rufung nur möglich, wenn Formfehler vorlagen bezw. solche als politischer Hinsicht sehr freien Norwegen macht, ist zu erwarten, daß Die Berufungen sind vor den zu diese sehr bald in die Gemeindevertretungen eindringt. nicht erteilt worden war. Es widerspricht den Aller vorliegend behauptet wurden. höchsten Intentionen und ausdrücklichen Wei- bildenden militärischen Berufungsgerichten anhängig zu machen. Wird Dänemark . jungen Seiner Majestät, daß Ansprachen und Aeuße- jedoch die Berufung eingelegt wegen Unzuständigkeit der Militär­rungen Allerhöchstdesselben bei militärischen Anlässen und in gerichtsbarkeit oder bildet dieser Punkt einen der Revisionsgründe, so fameradschaftlichen Kreisen ohne ausdrückliche Ermächti- untersteht der Fall den bürgerlichen Kaisationshof. Das Projekt des General André zählt 374 Artikel, durch welche gung durch die Presse verbreitet werden." In eigenartigem Widerspruch zu dieser Kundgebung des die Organisation und die Funktionen der Militärgerichte geregelt - wird hier im Gegensatz zu der neuen deutschen Militär­Kanzler Blattes steht eine intereſſante Mitteilung der Sreuiustiz- Reform wenigstens der Versuch gemacht, die besondere Gerichts­8eitung": " Die Voff. 8tg." widmet diefer Angelegenheit einen langen barkeit für Militärpersonen für Vergehen gegen das gemeine Recht Leitartikel, der sich zu einer politischen Apostrophe an den Reichs zu beseitigen. In Friedenszeiten werden in Zukunft die Vergehen fanzler Grafen Bülow zuspitzt. Wenn das genannte Blatt gegen das gemeine Recht vor den ordentlichen Gerichten abgeurteilt übrigens schreibt: Es braucht darüber kein Wort verloren werden und gegen die Urteile der Militärgerichte ist Berufung zu werden, daß der Bericht über den Trinkspruch des an das Civil- Kajsationsgericht zulässig. Gewiß mag das Gefeß noch Kaisers nicht mit seinem Wissen und willen manche Lücken enthalten und vielfach präciserer Fassung bedürfen, veröffentlicht ist" so find wir gerade der entgegen und die socialistischen Deputierten in der Kammer werden suchen, gesezten Ansicht. Ohne Wissen und Willen Sr. Maj. das Gesetz nach Möglichkeit zu verbessern, das eine aber ist sicher: des Kaifers konnte diese Veröffentlichung unmöglich erfolgen. Das Projekt legt Bresche in ein altes, überlebtes, barbarisches Daß der Lokal- Anz." dazu benutzt wurde, erklärt sich wohl ein- System. fach dadurch, weil, wie allgemein bekannt, dies Blatt von Sr. Majestät felbft regelmäßig gelesen wird."

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Es scheint danach, als sei mit Wissen des Kaisers dem Bericht­erstatter des Lok . Anz." die Ermächtigung zur Veröffentlichung gegeben worden. Der Reichskanzler aber weiß nichts davon.­

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Paris , 31. Mai. In Kammerkreisen verlautet, daß die parla­mentarische Session schon in der ersten Woche des Juli geschlossen werden soll, um es den Mitgliedern des Parlaments zu ermöglichen, fich rechtzeitig an der Campagne zu den Generalrats wahlen zu beteiligen, welche bereits auf den 21. Juli anberaumt werden dürfen.-

Belgien .

Die Kongofrage.

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Die faule Sypothet des Kriegsministers. Im Herbst vorigen Jahrs gelangte die sensationelle Nachricht an die Oeffent lichteit, daß das Kontrollkomitee zur Verwaltung des Invalidenfonds, eines durch private Wohlthätigkeit aufgebrachten Fonds zur Unter­armer Invaliden, das das Gut des früheren Kriegs stügung miniſters Bahnson, auf das man dieſem im Jahre 1889 ein Darlehen von 140 000 Stronen gegeben hatte, für 70 000 kronen verkauft habe. Die Sache erregte natürlich großes Aufsehen und das Centralfomitee versprach eine genaue Untersuchung vorznehmen. Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt jetzt endlich, nach Verlauf eines halben Jahres, vor, und es gereicht weder zur Ehre Bahnsons, die ihm bei der Aufnahme seiner noch zur Ehre derer, waren. 1889 suchte das Centralkomitee Hypothek behilflich von 295 800 Kr. in leicht realisierbaren Papieren die Summe zu 4 Proz. anzulegen und davon wurden dem General Bahnson 140 000 Str. als erste Hypothek auf sein Gut Taaruggaard auf Jüts land gegeben. Das Ansuchen hierzu ging von dem Höchstgerichts Anwalt Shaw aus, nach dessen Angabe das Gut auf 290 000 Rr. eingeschätzt war, und der zur weiteren Sicherung auf die hohex Es ist Verbindungen seiner Excellenz hinwies. ganz abgesehen davon, daß cs nachgewiesen worden, daß, fich um minderwertigen Boden handelt, die Ertragsfähigkeit Wahlbeeinflussungen. Wie der behördliche Apparat die Wahl­auf mehr denn das Doppelte des damals üblichen eins freiheit zu zerstören vermag, dafür bietet die Grimmener Reichstags­geschätzt worden ist. Die Zinsen wurden bis Ende 1896 bezahlt; Erjazwahl ein klassisches Beispiel. In dem Orte Leherhof war dann aber erwuchsen Schwierigkeiten und, nachdem man fich durch Verfügung des Ministers des Innern ein konservativer Wahl­vergebens um einen soliden Käufer bemüht hatte, beauftragte vorsteher, der sich grobe Berstöße gegen die Wahlordnung erlaubt Nach einer Konvention, welche Belgien im Jahre 1890 mit dem das Centralkomitee 1898 zwei Fachleute, sich mit den Ver hatte, durch einen andern Wahlvorsteher ersetzt worden, und diese unabhängigen Kongostaat abgeschlossen, war Belgien in hältnissen des Guts bekannt zu machen. Diese fanden es einfache Anordnung hatte folgendes überraschende Ergebnis: in diesem Jahre verpflichtet, entweder die Annektion des genannten unbewirtschaftet und vollkommen im Berfall begriffen und Leherhof sind in der Hauptwahl 19 konservative und 9 socialdemo- Staats zu vollziehen oder einen neuen Vertrag mit diesem ab- schätzten es auf höchstens 70 000 Sr. Für diesen Preis wurde es fratische, in der Stichwahl 10 konservative und 20 liberale Stimmen zuschließen. Da es der König Leopold, der zugleich Souverain des dann ohne daß man die Oeffentlichkeit davon in Kenntnis fette Der Bericht schließt mit abgegeben worden. Kongostaats ist, nicht liebt, daß sich seine Belgier in die Angelegen 1899 an die Landmannsbank" verkauft. heiten des afrikanischen Staats mischen, hat er durch seine Minister den refignierten Worten, daß das Centralkomitee taum jemals einen neuen Vertrag anfertigen lassen, nach welchem Belgien alle eine volle Dedung der Schuld erlangen werde. Wie es Gegen den Brotwucher. Eine interessante Versammlung fand Rechte an diefem Sraat und alle Kontrolle verlieren, alle finanziellen eigentlich möglich war, daß man Bahnson ein so unverhältnismäßig hohes Darlehn geben konnte, warum er nicht fallit erklärt wurde? in Bardenberg , Landkreis Aachen, statt. Die Versammlung war ein- Verpflichtungen aber behalten würde. Aber dieses Projekt befriedigte niemanden. Die Anhänger der Wie der Verlust der Juvaliden gedeckt werden soll und warum berufen vom Rheinischen Bauernverein", welcher den Vertreter des Landkreises, Kaplan Dasbach, zu einem Referat über die Er- Kolonialpolitik verlangen die Annexion. In diesem Sinne hat jezt Bahnson, der vom Geld der Invaliden in Kopenhagen auf sehr höhung der Getreidezölle, eingeladen hatte. der Staatsminister Beernaert einen Antrag eingebracht. Die großem Fuß gelebt hat, nicht zur Verantwortung wegen Verringe­Es hatten sich an Ueber diese Fragen schweigt 700 Personen eingefunden, darunter viele Kleinbauern und Arbeiter. iberalen sind in ihren Ansichten start geteilt; die Moderierten rung der Pfandobjekte gezogen wird? Dasbach trat für eine Erhöhung der gölle ein im Sinne der aus- find Anhänger der Kolonialpolitit, die Radikalen stehen den Kolonial. der Bericht. Bahnson war einer der wackersten Rämpfer für Gott, König und gleichenden Gerechtigkeit". Jn In der Diskussion meldete fich plänen zum größten Teil feindlich gegenüber. Die Socialdemokraten haben, wie wir bereits mit Vaterland, als eifrigster Förderer des Militarismus hat er gegen Genosse Honrath aus Kalt zum Wort, der dem Kaplan Dasbach nachwies, daß nicht das Ausland den Zoll trage. teilten, durch einen gemeinsamen Beschluß des Generalrats den Willen der Volksvertreter seiner Zeit die Befestigung Kopen­Ein Arbeiter, der sich als Socialdemokrat vorstellte, bemerkte, der und der Kammerfrattion zu der Frage ebenfalls Stellung hagens durchgesetzt. Er soll einmal gesagt haben: Wenn das Un­beste Beweis dafür, daß das Inland den Zoll trage, sei der, daß in genommen. Da die Stellungnahme zugleich ein allgemeines Urteil glück eintreffe, daß ein Linken- Ministerium ans Ruder komme, würde dem benachbarten Holland ( Bardenberg liegt an der Grenze) das gegen die kolonialpolitik bedeutet, geben wir den Beschluß er dem Vaterland den Rücken kehren; jegt wird er sich vielleicht einer andern Ursache wegen genötigt sehen, auszuwandern. Mehl immer noch einige Pfennige pro Pfund billiger sei. Zum Rußland . Schluß wurde aus der Versammlung eine Resolution eingebracht, welche sich für langfristige Handelsverträge und gegen jede Er­höhung der Getreidezölle erklärte. Der Vorsitzende weigerte sich, über die Resolution abstimmen zu lassen, da erscholl der Ruf aus der Mitte der Versammlung, daß jeder, der für die Resolution sei, die Hand erheben sollte. Weitaus der größte Teil der Anwesenden stimmte für die Resolution, und der Kaplan Dasbach wird jetzt wohl wissen, wie seine Wähler in ihrer Mehrheit über den Brot­wucher denken.

Die bloße Beseitigung eines Wahlvorstehers genügte, um ein völlig verändertes Wahlresultat zu erzielen!-

des Generalrats hier wieder:

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Aber die

Da die Entwicklung des fapitalistischen Regiments die Nationen zur Kolonialpolitik hindrängt, um sich durch die Gewalt Absatz­gebiete zu verschaffen, die sie unter socialistischem Regiment im eignen Nachklänge der Maifeier in Rußland . Besonders imposant Lande finden würden; da die socialistische Partei sich an der Ausbeutung ist in diesem Jahre die Maifeier in Dwinst( Dinaburg) aus der Eingebornen, welche die unvermeidliche Folge dieser Politik ist, gefallen. Schon am 28. April wurden dort mehrere tausend Mai­nicht beteiligen fann; da bei der heutigen Lage der Dinge die proflamationen vom Komitee der Russisch Socialdemokratischen Angliederung des Kongostaats, außer allen möglichen inter - Arbeiterpartei" und vom Central- und Ortskomitee des Allgemeinen nationalen Berwidlungen, eine Verstärkung der Exekutivgewalt und Jüdischen Arbeiterbundes in Rußland und Polen " verbreitet. Zum eine Erschwerung der Fiskal- und Militärlasten sicher im Gefolge großen Erstaunen der Polizei und des ruhigen Bürgertums flebtent hätte; da die Regierungsvorlage sowohl für die Anhänger als für am Morgen des 28. April Maiproklamationen an den Gartenzäunen Größtmöglichste Milde gegen rückständige Steuerzahler die Gegner der Uebernahme des Kongostaats unannehmbar ist, und Telegraphenpfosten, lagen sie in den Höfen der friedlichen foll auf Anordnung der Steuerabteilung der Regierung in Marien- weil sie die Rechte Belgiens auf die Kolonie preisgiebt und die Synagogen und auf allen Straßen und Ecken der Arbeiter­werder, wo Herr v. Jago w jezt seines Amtes waltet, geübt finanziellen Verpflichtungen Belgiens gegenüber dem Kongostaat viertel. Am 1. Mai war fast überall die Arbeit eingestellt. Es werden. Aus Anlaß der Schwierigkeiten, denen Landwirte des aufrecht hält, erteilt der Generalrat den Abgeordneten und war beschloffen, fich am Nachmittag auf der Rigaerstraße zu ver­Regierungsbezirks Marienwerder infolge vorjähriger Mißernte an Senatoren der Arbeiterpartei die Anweisung, die Regierungsvorlage sammeln und ruhig die Straße entlang zu gehen. Futtermitteln und Streu und des Ausfrierens der Wintersaaten ent- und gegebenenfalls auch die sofortige Uebernahme des Kongostaats Brutalität der Polizei machte aus diesem geplanten Spaziergang eine imposante politische Demonstration. Schon um 5 Uhr morgens gegensehen, sind schon weitgehende Hilfsmaßnahmen sowie Beihilfen zu bekämpfen." an barem Gelde durch die Regierung in Aussicht gestellt. Nun ist wimmelten die Straßen von Schußmännern und Gendarmen. Am Nachmittag erschien eine Abteilung Fußsoldaten und berittenes auch noch angeordnet, bei der Anwendung des Zwangsbeitreibungs­Militär. Ms das Militär am Kriegsschauplag" angelangt war, verfahrens gegen Landwirte, welche rückständige Staatssteuern oder Do­mänen- Amortisationsrenten schulden, jede rücksichtslose Strenge. Die Parteileitung und die socialdemokratische Kanmerfraktion hielt der kommandierende General an dasselbe eine Ansprache, in zu vermeiden und die größtmöglichste Milde zu üben. Be- haben dieser Tage in gemeinsamer Sigung, in welcher die der Re- welcher er u. a. folgendes ausführte: Wir sind verpflichtet, den sonders hart bedrängten Landwirten sollen auf besonderen Antrag, gierung gegenüber einzunehmende Stellung festgelegt wurde, nach- Thron und das Vaterland vor innern und äußern Feinden zu schützen. Mit inneren Feinden treffen wir heute hier zusammen. der durch Vermittlung des Gemeindevorstehers zu stellen ist, Staats- stehenden Beschluß gefaßt: steuern und Renten bis nach der Ernte, zunächst bis zum 15. Sep-" In Erwägung, daß es fich für die socialistische Partei einer Wir müssen fest und standhaft bleiben bis zum letzten Tropfen Blut!" tember, gestundet werden. Doch trotz allen Zurückdrängens der Polizei gelang es ungefähr Regierung gegenüber, welche die Bertreterin einer Klasse ist, deren Intereffen denen des Proletariats entgegenstehen, nicht um eine um 5 Uhr nachmittags eine Menge von über 4000 Mann, sich auf Frage des Vertrauens handeln kann, beschließt die Parteileitung, der Newstajastraße anzuhäufen. Die Menge wurde immer aufgeregter daß bei der gegenwärtigen politischen und ökonomischen Situation und ungeduldiger; die Polizei war machtlos, fie weiter zurüdzuhalten. des Landes die parlamentarische Gruppe das Recht hat, den Atten Plöglich erschallte ein ohrenbetäubendes, stürmisches Hurra!" und

Wenn doch solche Südsichtnahme auch für andre Steuerzahler angeordnet würde, wie für die Landwirte des Regierungsbezirks Marienverder. Daß die Bedürftigsten der Milde teilhaftig werden, ist übrigens noch sehr zweifelhaft. Als kürzlich die westpreußische

Italien .

Socialdemokratie und Regierung.