Die ,, Neue Zeit"
fett ihre Angriffe gegen die Haltung des Borwärts" in den französischen Parteiangelegenheiten fort. Da es uns leider nicht gelungen ist, durch unsre erste kurze Abwehrbemerkung unsre wissenschaftliche Revue zu überzeugen und um jede Legendenbildung zu verhindern, find wir nunmehr genötigt, Punkt für Punkt gründlich und endgültig die ebenso verlegenden wie falschen Behauptungen der Neuen Zeit" zu widerlegen.
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weil ja
eventuellen Ministerschaft keinen Nachteil sah, wenn er jede die persönlichen Vorwürfe gegen Millerand anbetrifft, so erklärte in Verbindung mit der Partei löste. In der That, warum Lyon Briand , der gegen die Ministerschaft M.s und auch gegen auch? Millerand dürfte tein schlechterer Weiniſter ſein als irgend dessen Streitgefeß ist, dennoch nachdrücklich, daß er M. für einen ein bürgerlicher Politiker; nicht daß Millerand Minister ist, sondern daß durchaus ehrlichen Mann halte.
es Parteigenossen giebt, die erklären, er sei als Socialist Wie steht es nun mit dem Vorwurf geflissentlichen Verschweigens? Minister, die also die Partei mit der Verantwortung für seine Richtig ist allerdings, daß wir es nicht für unsre Aufgabe erachteten, und seines Ministeriums Schritte belasten, das ist das Erbitternde die deutschen Parteigenossen mit allen Einzelheiten der Parteistreitig und Kompromittierende der heutigen Situation. feiten unfrer französischen Genossen bekannt zu machen.
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Tintalad
zu Gunsten ergibt der man in
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Wie tommentiert aber der Vorwärts" den betreffenden Bassus Um sie in dieser Beziehung auf dem Laufenden zu erhalten, der Vaillantschen Erklärung? Er verschweigt den Saz Vaillants: hätte es einer stehenden Rubrik bedurft, angefüllt täglich 1. Die Neue Beit" wiederholt zunächst die Behauptung, daß Die Mehrzahl war seit langem überzeugt, daß Millerand auf mit den unangenehmsten, gehässigsten Details, die bei der Gärung, wir tendenziöserweise die Erklärung Baillants, die sich gegen den eine Gelegenheit lauerte, in ein Ministerium einzutreten", und in der sich die Bewegung in Frankreich schon seit lange vor Eintritt Artikel Vollmars in den" Socialistischen Monatsheften" richtete, nicht sagt:„ Mit der Möglichkeit eines socialistischen Ministers Millerands ins Ministerium befindet, wohl erklärlich find. abgedruckt hätten, dagegen sofort den gegen Vaillant sich wendenden hat man in den französischen Parteitreisen schon lange ge Wir haben uns z. B. bemüht, über einen so schlimmen Vorgang, Artikel Jaurès . Uns ist dieser Vorwurf völlig unklar. Höchstens rechnet, ohne die Notwendigkeit einer principiellen wie jenen, daß in Calais Guesdisten Streitbrecherdienste leisteteit, hätte uns die Neue Zeit" deshalb tadeln können, daß wir es unter- Stellungnahme empfunden zu haben." nur das Unumgängliche mitzuteilen, ohne den Fall auszuschlachten". ließen, die Darlegungen Vollmars zu bringen, die doch für deutsche Aus der Thatsache, daß man schon lange ahnte, Millerand Der Vorwärts" erzielte in diesen Fragen auf sehr einfache Weise Leser zum erstenmal mitteilten, daß man in französischen Partei- strebe nach einem Ministerposten, und annahm, er sei im stande, volle Objektivität, indem er möglichst wenig von den Zwiftigkeiten freisen von dem Eintritt Millerands vorher unterrichtet war. Es ist im zu diesem Behufe seine Verbindung mit der Partei zu lösen, wird meldete. Wir fühlen uns nicht berufen, uns als Hüter der„ Neuen höchsten Grade auffällig, daß die„ Neue Zeit", die alles an unfrer im Vorwärts" die Thatsache, unsre Partei habe schon lange Beit" aufzuspielen und können uns deshalb die Untersuchung ersparen, Stellung zur französischen Parteibewegung zu tadeln hat, die einzige mit der Möglichkeit gerechnet, in einem bürgerlichen Ministerium ob sie denn nach der einen und der andern Seite volle aufklärende Unterlassung nicht rügt, die man uns mit einigem Recht zum Vor- bertreten zu sein, und gar nichts Besonderes dabei gefunden. Und und informierende Gerechtigkeit geübt hat. wurf machen könnte; daß sie dagegen sich über die Selbstverständlichkeit das soll eine getreue Wiedergabe der Duplik sein! Da ist es zu den für uns belanglosen persönlichen Anekdoten gehören auch aufhält, daß wir Vaillants Antwort nicht wiedergaben natürlich kein Kunststück, die Haltung Baillants widerspruchsvoll die von der Neuen Zeit" mit besonderer Freude ans Licht gezogenen die Bollmarschen Ausführungen, auf die sie sich bezog, im Vorwärts" erscheinen zu lassen." Enthüllungen" Poincarrés, die wieder darthun sollen, daß Millerand nicht zur Kenntnis gelangten. Wir gestehen, wir haben ein ernstes Abgesehen von der das Urteil oder doch das Sprachempfinden ein Streber sei, der sich schon bei früherer Gelegenheit als Minister Anrecht auf diesen Tadel, den die Neue Zeit" unglücklicherweise des Kollegen in der„ Nenen Zeit" eigen charakterisierenden angeboten habe. Außerdem haben Jaurès und Viviani, deren Lauterunterlassen hat, und wir hätten gegen diesen Zadel vielleicht wenig Meinung, es sei schonend" und keine verlegende Form, wenn man feit die„ Neue Zeit" boch anerkennt, auch diese Anekdote so sehr Begründetes eintenden tönnen, selbst wenn unser wissenschaft einem Genossen vorwirft, er„ Taure" auf den Ministerposten, sei also reduziert, daß fie vollends zu einen lächerlichen Nichts geworden ist. liches Centralorgan seiner Gewohnheit gemäß an diesen Vor ein Streber schlimmster Art, untersuchen wir, wer eine klare Dar- Wie wir von den inneren Streitereien so gut wie nichts mitwurf die Bemerfung geknüpft haben würde: Der Vorwärts" stellung falsch wiedergiebt. Denk Saß, daß man in socialistischen geteilt haben, so wahrheitswidrig ist die Behauptung, daß wir gleichverschweige eben alles, was Millerands Kreisen Millerand schon längst für einen Streber gehalten, der jam als ein Organ der Ministerschaft Millerands aufgetreten wäreir, spreche. Da die Neue Beit" us wegen des Nichtabdrucks auf einen Ministerposten I auerte, hatten wir allerdings mit das nach offiziöser Manier alles ungünstige verschwiegen habe: der bemerkenswerten Vollmarschen Betrachtungen zum Fall Millerand vollem Vorbedacht verschwiegen. Diese schwerste Beleidigung eines Man wird im Vorwärts" fein Wort zu Gunsten der Fortnicht angreift, brauchen wir uns auch nicht zu entschuldigen. Genossen mag ja bei einem direkt Beteiligten schließlich erklärlich daner der Ministerschaft Millerands finden, dagegen eine Anders stand es einige Monate später mit Jaurès Artikel! und verzeihlich sein; ihn in unsre Spalten beweislos zu übertragen, Reihe schärffter Angriffe gegen das Ministerium. Diefer enthielt im Wortlaut jenen Brief Baillants an Millerand, den wäre unverantwortlich gewesen. Wir halten es überhaupt weder Was wir allein gethan haben, ist, daß wir pflichtgemäß alle er unmittelbar nach dessen Eintritt ins Ministerium geschrieben hatte für nüßlich noch für notwendig, principielle oder taktische Fragen zu focialreformierischen Versuche des Ministeriums forgfältig zur Kennt und an diesem dokumentarischen Beweisstü de glaubten persönlichen zu erniedrigen. Es ist uns ganz gleichgültig, ob nis unfrer Leser gebracht haben. Und wenn die Neue Zeit" daraus wir nicht vorübergehen zu dürfen. Es ist nun aufklärend, die drei Millerand ein Streber ist oder nicht, wir kennen ihn nicht den verwirrten Eindruck gewonnen hat, daß der„ Vorwärts" zu Versionen über die Verhandlungen der Kammerfrattion in Sachen und wissen nicht, wie es in seiner Seele aussieht. Auch unsre Gunsten Millerands rede, so müssen doch diese Socialreformen auch des Eintritts Millerands wiederzugeben, die Vollmar auf Grund Guesdiftischen Freunde in Frankreich sind fürzlich entschieden für die Neue Zeit" nicht so schlecht sein, wie fie glauben machen Jaurèsscher Informationen, die Vaillant in seiner Antwort giebt, gegen solche persönliche Stampfesweise aufgetreten. Nachdem die möchte. Daß die Socialreformen mit dem eigentlichen Socialismus und die drittens Vaillants Brief enthüllt. Petite République" die schwersten Anklagen gegen Edwards, den nichts zu thun haben, ist selbstverständlich. Dennoch ist in DeutschNachdem das erste Angebot an Millerand erfolgt war, wurde Schwager Walded- Rousseaus und finanziellen Wäcenas der anti- land ein großer, wenn nicht der größte Teil der parlamentarischen die Kammerfraktion berufen. Nicht ein einziger der socialistischen ministeriellen socialistischen Schriftsteller erhoben hatte, versprach und agitatorischen Arbeit solchen Aufgaben getvidmet. Stets tvar es Abgeordneten" schreibt Vollmar riet Millerand, daß er Edwards eine Antwort; die Redacteure des Guesdistischen, von unsre Pragis, durch die Anführung ausländischer socialablehnen möge. Vaillant und dessen Freund Sembat drückten Edwards unterhaltenen" Petit Sou" aber setzten es durch, daß politischer Fortschritte unsre Regierung und die herrschenden Millerand ihre volle Sympathie aus und erklärten ihm, daß sie ihm Edwards schwieg, um alles Persönliche aus dem Kampf der selassen vorwärts zu drängen. Sollten wir plöglich auf von ganzem Herzen in den neuen Kampf folgen würden; indessen Meinungen zu entfernen. Wir brauchen in Deutschland wahrhaftig das wirksame Mittel verzichten, weil zufällig diese Re hielten sie es im Partei- Intereffe für beffer, daß ein offizieller Be nicht persönlicher zu sein als unsre Genossen in Frankreich . formen von einem schluß in dieser Sache nicht gefaßt werde". Socialisten eingeführt wurden? Wir haben es nie begriffen, wie französische Parteigenossen den binnen wenigen Jahren für die Mehrzahl der französischen Arbeiter schrittweise zur Durchführung gelangenden gesetzlichen Behnstundentag " Ich habe an mehr als einer Unterredung teilgenommen, wo als ein schändliches Verbrechen bezeichnen konnten. Es war seit dem Anschluß Millerands an die socialistische Partei diese uns unverständlich, wie man das Streitgefeß, das doch in allem Möglichkeit( des Eintritts M. ins Ministerium) diskutiert wurde, Grundsäglichen auf einem Antrag Guesdes beruht, unter völlig und der Schluß war stets derselbe: Möge er doch eintreten", manchesterlichen, individualistischen, antidemokratischen Argumenten sagten alle, wir sehen darin keinen Nachteil, vorausgesetzt, daß principiell verwerfen fonnte. Gegen den Entwurf des franzö er es auf feine eigne Rechnung und Gefahr thut, jede Berbindung jischen Arbeiterpensionsgefeßes, der in den meisten Punkten erheblich mit der Partei löst und dieselbe weder hineinmischt noch tom beffer ist als das deutsche Invaliditäts- und Altersversicherungspromittiert. In diesem Sinne, indem ich dabei stets jenen Vor- gefeß, auch in feiner neuen Gestalt, wüten in Frankreich Unternehmerbehalt machte und forderte, der die Partei vor jeder Teilnahme tum und Antiministerielle" gleichermaßen, und zwar mit Beweisund Bloßstellung schütte, habe ich denn auch nichts in der gründen, die unsre deutschen Genossen gar nicht verstehen würden. Fraktion gesagt, was nicht freundschaftlich für Millerands Person Endlich müssen unsre deutschen Arbeiter, die mit Zuchthausvorlagen, polizeilichen und gerichtlichen Chikanen aller Art zu ringen Wir fuhren dann fort:„ Mit der Möglichkeit eines focia haben, mit wahrem Neid die Förderung beobachten, liftischen Ministers hat man übrigens in den französischen französischen Gewerkschaften seitens des Handelsministers zu teil ers die ben Parteitreisen schon lange gerechnet, ohne die Notwendigkeit wird. einer principiellen Stellungnahme empfunden Koalitionsfreiheit gesichert. Darüber schreibt ein bekannter fran Auch den Staatsarbeitern und Angestellten ist die volle zu haben." zöfifcher Parteigenosse soeben in der Wiener Wage"( vom 3. Juni 1901): Vor allem haben die Jahre 1899 und 1900 große Fortschritte der Arbeitersyndikate zu verzeichnen. Die industrielle Profperität war eine allgemeine. Zu diesem wirts schaftlichen Grunde für den Aufschwung der Syndikate kam ein politischer; ein socialistischer Minister, Milleraud, hat die Arbeiter mächtig durch seinen amtlichen Einfluß zur Schaffung von Gewerkschaften angefeuert. Die ganze Reihe gesetzlicher Maßregeln, die er ergriffen hat, die meisten von ihm vorgelegten Gesetzesprojekte, fie alle fordern förmlich zur Gründung nener Syndikate heraus."
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Der Gues distische Abgeordnete Cadénat wünschte, da alle Abgeordneten individuell der Annahme des Angebots günstig geftimmt feien, auch durch einen gemeinsamen Beschluß dieser Stimmung Ausdruck zu geben. Vaillant und Sembat blieben dabei, daß es wegen des Mangels einer organischen Einheit der Partei besser sei, keinen Beschluß zu fassen, wiederholten jedoch, daß sie Millerand auf das wohlwollendste unterstügen würden."
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würde, zu erklären, Millerand könne durch seinen Eintritt in die Regierung die Partei weder vertreten noch verpflichten, sondern daß wir obendrein mit aller Macht gegen einen Aft protestieren müßten, durch den sich ein Socialist zum Kollegen des Kommuneschlächters machte."
Die Meinung Vaillants ging auch ohne die von der„ Neuen Beit" gewünschte Wiedergabe der Beleidigung Millerands klar und forrekt aus dem hervor, was wir citierten:
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Nach Vollmar hatte also Vaillant so wenig Principielles gegen den„ Ministerialismus" einzuwenden, daß er vielmehr wohlwollendste Unterſtügung verhieß. Nur wünschte er, daß die Partei als solche nicht die Berantwortung für die Ministerschaft zu übernehmen brauche. Zu einem die socialistische Krise in Frankreich erörteruden Artikel der„ Neuen Zeit"( Nr. 16 vom 19. Januar 1901) steuerte Vaillant als Entgegnung auf Vollmar seinerseits eine persönliche Information bei. Vaillant behauptet, er habe in jener Kammerfraktionsfigung das Angebot der Ministerschaft lediglich als eine Frage der Vergangenheit aufgefaßt und erklärt, wenn ähnliche Verhandlungen sich ausnahmsweise wiederholen und erfolgreich werden sollten, ich die Rammerfrattion wie die Partei zu einer Erklärung auffordern würde, um die Partei gänzlich von einem solchen indivi Der Kollege der„ Neuen Zeit" sucht den Anschein zu erwecken, duellen Aft loszulösen, da die Partei an der Centralgewalt der als ob wir diesen Satz als von Vaillant stammend ein Bourgeoisie, ani Ministerium, in feiner Weise teilnehmen könne." schmuggeln wollten, wiewohl in unsrem Artikel schon rein technisch Was hier Baillant als seine Haltung in der Sigung der ersichtlich war, was Vaillanische Ausführungen und was RedaktionsKammerfraktion bezeichnet, ist zwar auch feine principielle Ber- meinungen waren. Ferner vergißt die Neue Zeit" auch das iverfung der Ministerschaft, flingt aber immerhin unfreundlicher als für den Sinn notwendige Wort übrigens" zu citieren. Dies die Darstellung Vollmars. Baillant erzählt weiter, wie er am Tage war ihr im Wege, das hätte den Leser auf den Gedanken bringen nach dieser Sigung die Bildung des Kabinetts Walded- Rouffeau- müssen, daß wir uns in dem Fall gar nicht auf B.( wenigstens nicht Galliffet- Millerand vernommen habe;„ ich... schickte fofort an allein) stigen wollten und brauchten, sondern daß wir uns Millerand einen Rohrpostbrief, in dem ich ihn bat, unverzüglich das in dieser Beziehung auf andre Thatsachen berufen konnten. Gerücht zu dementieren, das ich für eine Verleumdung hielt, und Seitens der Neuen Zeit" wäre hier nur die Frage berechtigt in dem ich hinzufügte, daß, wäre es wahr, dadurch die von mir gewesen: Wie tommt der Vorwärts" zu einer solchen Feststellung? in der Fraktionssigung gesprochenen Worte ihre Gültigkeit ver- Dann hätten wir die verehrte Kollegin auf ihre Nr. 30 vom 27. April Tören. Ich verstand darunter, daß angesichts der Anwesenheit und Vorwärts" vom 24. April verweisen fönnen, wo in dem Ar Galliffets im Ministerium es nicht mehr genügen titel Jaurès ', der auch den Brief Vaillants an Millerand im Wort laut enthält, überzeugend dargethan ist, daß niemand erstaunt, niemand überrascht war, daß weder von Parteiverrat" die Rede war, noch auch in der Zeit, wo die Thatsachen noch nicht vollendet, irgend etwas geschah, den Eintritt zu verhindern. Es ist auch festgestellt worden, daß Bourgeois, der vor Walded Rousse au den Eigentlich widersprachen sich Vaillants und Vollmars Ausführungen Versuch machte, ein Kabinett zu bilden, dem Präsidenten der Republik int wesentlichen überhaupt nicht, nur die„ Nuance" war verschieden. erklärt hatte, daß nach seiner Kenntnis der Situation Welche Nuancierung entsprach dem thatsächlichen Vorgang? Die Antwort die socialistische Partei bereit wäre, thätig und brachte die wortgetreue Veröffentlichung des Vaillantschen Rohrpostbriefs, direkt einzugreifen. Diese Erklärung war bekannt gemacht durch dessen schleunige Wiedergabe wir die Anerkennung der Neuen worden; niemand wendete sich dagegen. Zeit" verdient zu haben glauben. Die wichtigsten Säge in diesem Nebenbei spricht der Kollege in der„ Neuen Zeit" von unsrer" Briefe lauten: Man jagt, daß Sie an einer ministeriellen Kom- Partei in Frankreich . Wer ist unsre" Partei? So viel wir wissen, bination mit Galliffet teilnehmen werden, da durch würde das, find alle französischen Richtungen des Socialismus als gleich was gestern in der Fraktionssigung gesagt war, berechtigt auf dem internationalen Kongreß anerkannt worden, und feine Gültigkeit verlieren. Wenn es einen Namen giebt, es ist nicht erlaubt, die von der„ Neuen Zeit" bevorzugte Gruppe der nicht auftauchen darf, weil er für uns alle Verbrechen und die ganze als unsre" Partei zu reklamieren, zunial gerade diese in der Reaktion von Bersailles verkörpert, so ist es der Galliffets. Seine Ministerfrage nicht auf dem Standpunkt der von dem Pariser Kongreß Gegenwart im Ministerium wäre eine Herausforderung für uns, eine potierten Resolution Stautsky steht. Provokation, gegen die wir uns auflehnen müssen." Diese Säge des Rohrpostbriefs sind durchaus verständlich, wenn man Vollmars Darstellung als die wahrscheinlichste zu Grunde legt. Sie verlieren an Sinn, wenn man die von Vaillant gegebene Nuancierung als richtig annimmt, und sie werden finnlos, wenn man behauptet, Vaillant habe in der Fraktionsfigung fich principiell gegen die Ministerschaft ausgesprochen. Vaillant muß sich vielmehr der Möglich keit der Ministerschaft gegenüber durchaus freundlich verhalten haben; und erst als er von dem gleichzeitigen Eintritt Galliffets erfuhr, nahni er, der alte Kommunard, sehr begreiflicherweise feine sympathischen Aeußerungen zurück. Die Ministerschaft war danach für jeden, der un befangen zu urteilen fähig ist, in der Meinung Vaillants teine Principiensondern eine Personenfrage, die eigentlich zu Gunsten Millerands hätte von ihm entschieden werden müssen, als der Stein des Anstoßes, als Galliffet aus dem Ministerium beseitigt wurde.
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2. Nachdem der Vorwärts" einmal den Artikel Jaurès mit dem Rohrpostbrief Vaillants wiedergegeben hatte, war es notwendig, daß wir auch von der neuen Interpretation Kenntnis gaben, die Baillant seinem Rohrpostbrief angedeihen ließ. Die Neue Zeit", oder um in ihrer Sprache zu reden, der Kollege, der in ihr die fran zösischen Partei- Angelegenheiten behandelt, behauptet, wir hätten diese Erklärungen nicht loyal wiedergegeben, und sie versucht jetzt einen Beweis ihrer schweren Beschuldigung, indem sie schreibt:
3. Sodann bezichtigt uns die Neue Beit", wir versuchten alles zu verschweigen, was gegen Millerand spräche:
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Der Verfasser des Auffazes, dem die vorstehenden Zeilen entnommen sind, ist Genosse Hubert Lagardelle , der auf dem Lhoner Kongreß den Ausschluß Millerands forderte. Der Fall beweist, daß man sehr wohl principieller Gegner socialistischer Ministerschaft sein und doch den großen Nutzen anerkennen kann, den sie unter Um ständen für die Arbeiter hat.
4. Zum Schluß dieser uns aufgezwungenen langwierigen Abwehr noch eine Bemerkung. Die Neue Zeit" nennt es ein journa liftisches Mätzchen, daß wir beweislos von ihren Frrungen in der Behandlung der französischen Verhältnisse sprhchen. Wir bedauern, unfrer Kollegin nicht den Gefallen erweisen zu können, über eine vielleicht nicht ganz angenehme Thatsache durch eine geringschäßige Beschimpfung hinwegzukommen. Es ist schließlich eine Frage des Urteils, der genauesten Unterrichtung und der Zukunft, ob sie im allgemeinen die französischen Parteiverhältnisse falsch auffaßt; auch das mag dahin gestellt sein, ob sie den Fall Vaillant zutreffend erörtert hat. Eines ist jedenfalls nicht zu bestreiten: Das Schicksal der Resolution Kautsky war ein Spiel der Irrungen und Wirrungen. Damit nehmen wir von dieser für alle Teile umerquicklichen uns aufgenötigten Diskussion Abschied. And ma
malanguga naituniz
„ llebrigens liefert unser Stollege vont„ Vorwärts" in seiner Berliner Partei- Angelegenheiten.
Bolemit gegen uns einen neuen Beiveis davon, wie sehr er bestrebt ist, alles, was gegen Millerand spricht, den Lesern unfres Central- Schulstr. 29, öffentliche Versammlung für Männer und Frauen. Sechster Wahlkreis. Dienstag, abends 81/2 Uhr, bei Gleinert, organs vorzuenthalten. Er polemisiert gegen unsere Notiz, unter Tagesordnung : Die Thätigkeit der Socialdemo läßt es aber, ihren Titel zu nennen, sicher ein höchft ungewöhntratie im Roten Hause". Referent Stadtv. Augustin. liches Verfahren, oder ihren Inhalt auch nur im entferntesten anzu- Diskussion. deuten. Aber freilich, der Titel unserer Notiz lautete:" Eine unerwartete Enthüllung zum Falle Milleraud", Gingegangene Gelder für das Liebknecht Denkmal vom 25. Mai und der Inhalt beleuchtete Millerands Strebertum in deutlicher bis 6. Juni 1901: Weise. Es geht doch nicht, die Lejer des Vorwärts" auf solche Dinge aufmerksam zu machen. Und so schreibt unser Kollege ein fach:„ Die Neue Beit" fagt gelegentlich einer Erörterung über französische Angelegenheiten" 2c.
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Dieses Verschweigen aller gegen Millerand sprechenden That fachen ist kein Zufall, wir beobachten es schon seit längerer Beit. Wer nur den Vorwärts" liest, hat keine Idee von der ge waltigen Strömung gegen Millerand, die sich in der französischen Arbeiterschaft regt. Alle dafür sprechenden Anzeichen werden im Vorwärts" entweder verschwiegen, oder verspätet und abgeschwächt gebracht."
Was die gewaltige Strömung gegen Millerand So hatte Vaillant zum Beispiel in schonender() anlangt, von der die Kollegin zu berichten weiß, so läßt der Lhoner Form darauf hingewiesener gehört nicht zu jenen, die ver- Stongreß von solcher gewaltigen Strömung oder gar von einem legende formen lieben, daß man in socialistischen Streifen Umschwung zu Ungunsten Millerands nichts verspüren, eher das schon längst Millerand für einen Streber gehalten, der auf Gegenteil. Dort wurde mit überwältigender Mehrheit der Antrag einen Ministerposten lauerte, und daß man in seiner auf Ausschluß Millerands aus der Partei verworfen. Und was
Formstecherit, Berlin 5,-. Maler und Scheuerfrau Löwefte. 3, außer Maschinenfabrik von Becker, Reinickendorf 7,-. Von den organisierten Bannwis 2,80. V.$. 20,-. Schneider der Firma W. Roßmann 9,-. Maler der Berliner Unions- Brauerei 1,-. Berichtigung. In voriger Quittung soll es nicht heißen: Hifons u. Co., sondern Kitow u. Co. sounded J. A.: J. Pfarr, Butligstr. 10. Lichtenberg Friedrichsberg. Die Parteigenossen werden dringend ersucht, am Montagabend 9 Uhr in ihrem Bezirkslokal zum Bahlabend zu erscheinen. 1. a. soll die mit einem Preise ausgezeichnete Broschüre: Die Tuberkulose als Volks. trantheit und deren Bekämpfung an die Mitglieder des Wahlvereins gratis zur Ausgabe gelangen.
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Am Dienstag, den 11. Juni, wird eine öffentliche Ver fammlung über die Mittel und Wege beraten, das gewvertfchaftliche Leben am Orte zu beleben. Lebhafte Agitation in den Fabriken und Werkstellen für den Besuch dieser Versammlung ist unbedingt zu entfalten. 1916 spaus