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Am 5. Mai vorigen Nach Beendigung feines Plaidoyers beantragt der Staatsanwalt Vor Schluß der Beratung teilte die Borsigende, Frau Rönsch- feine Schwägerin Frl. Hanau beschäftigt war. erschien Wernede, der mit mit, daß 104 Mitglieder Jahrs gegen Marten und Hickel die Todesstrafe, Ausstoßung aus dem Heere, auch Vorsigende des Vorstands in Geschäfts­Hinze Ehrverlust und Versetzung in die zweite Klasse des Soldatenstands, fich angeschlossen haben. Mit lebhafter Freude begrüßte sie diesen verbindung stand, in dessen Comptoir, verschloß dasselbe hinter sich außerdem wegen Meuterei gegen Marten zweieinhalb und gegen schönen Anfang, der sie mit Zuversicht erfülle, daß die heute be- und attadierte Fräulein Hanau   in unsittlicher Absicht. Eine ganze Sidel zwei Jahre Zuchthaus. Bezüglich des Angeklagten Domning gründete Gemeinschaft wachsen und gedeihen werde zum Wohle des Anzahl weiblicher Personen, gegen welche Wernede ebenfalls in uns beantragte der Staatsanwalt Freisprechung. ganzen Gewerbes. Den Einzelnen gebe sie Rückhalt in dem Gefühl fittlicher Weise vorgegangen, wurde bei der Verhandlung vor dem der Gemeinsamkeit mit den Arbeitskollegen, lehre sie ihre schöne Schöffengericht vernommen. Dasselbe verurteilte Wernecke zu Arbeit, deren Produkte so viele Augen erfreuen, hochzuhalten und 1000 M. Geldstrafe, wogegen sowohl er, wie die Nebenklägerin Be­berleihe ihnen das Bewußtsein ihres Rechts, sich zu höherem und rufung einlegten. Der Gerichtshof hielt die Verfehlungen Werneckes freierem Leben zu entwickeln. für so schwer, daß er den Angeklagten trog seines hohen Alters zu drei Monaten Gefängnis verurteilte. Der Staatsanwalt hatte 6 Monate Gefängnis beantragt.

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend.

Nachdem noch die nächste Vereinsversammlung für den 2. Juli gleichen Lokal anberaumt worden, schloß die Versammlung mit einem frischen, freudigen Hoch auf die junge Vereinigung.

Sociales.

Tehte Nachrichten und Depeschen. Chinadebatte in der franzöfifchen Kammer.

Das Elend der Hausarbeiter in der Textil- Industrie. Paris  , 3. Juni.  ( W. T. B.) Bei der Begründung seiner An­Die Kreishauptmannschaft Bwidau hat gemäߧ 34 des Invaliden- frage über die Lage in China   fagt Destournelles: Wir stehen versicherungs- Gesetzes den durchschnittlichen Jahres- Arbeitsverdienst einer doppelten Gefahr gegenüber, nämlich der amerikanischen  , der versicherungspflichtigen Hausgewerbetreibenden der Textil- die uns unmittelbar bedroht, und der gelben Gefahr, die noch Industrie für die Amtshauptmannschaften Auerbach und Zwidau weiter entfernt ist. Die amerikanischen   Imperialisten verbergen sowie die Städte Crimmitschau  , Falkenstein, Reichenbach   und Zwickau   es nicht mehr, daß sie sich der Kolonien der europäischen   Staaten auf 450 M. festgesezt. bemächtigen wollen. Redner fragt, ob der Minister des Aeußeren Das Elend der Hausarbeiter in der Textil- Industrie fann nicht das Gerücht von der Rückkehr eines Teils der französischen   Truppen drastischer illustriert werden, als durch vorstehende behördliche beſtätigen könne.

Zum Ausstand der Dekateure. Von den 24 wegen der Mai- im feier Ausständigen liegen noch 16 auf der Straße. Es find fast ausschließlich alte, bewährte Sträfte, die ihre halbe Lebenszeit in ein und demselben Berufe gearbeitet haben. Sie halten fest zu fammen und sind entschlossen, in andre Berufe überzugehen. Es thut uns leid, einen nach dem andern scheiden zu sehen, aber jeder Kampf toftet Opfer und wir bringen fie gern. Wir sind nicht die Unterlegenen, wie man von gewiffer Seite gern fagt, sondern wir stehen moralisch hoch über unsren Gegnern und sie wissen ja auch, daß uns bekannt ist, was ihnen der Kampf kostet. Wie es mit dem angeblichen Ueberfluß an arbeitswilligen Elementen aus­fieht, geht am besten daraus hervor, daß die Unternehmer heute Leute einstellen und behalten, bei deren Namensnennung fie früher schon Widerwillen empfanden. Ferner versucht man fortgesetzt auf die Arbeiter einzuwirken, daß sie zur Arbeit zurüdlehren. Uns liegen bier Karten bor  , worin die Empfänger förmlich Bekanntmachung. gebeten werden, ihre Kräfte doch zur Verfügung stellen; diese Arbeiter aber verzichten auf die Ehre. Wir fönnen unsrer Freude unverhohlen Ausdruck geben, daß die Herren bei allen ehrlich denkenden Arbeitern abfallen. Uns Arbeitern ist es gleichgültig, mit welchen Kräften die Firmen Rudolph Tad, Otto Blumenthal   und C. Kleyer arbeiten, wenn die Kundschaft, in diesem Fall die Konfektion, damit zufrieden ist. Den übrigen Detaturbefizern geben wir hierdurch bekannt, daß die Ausständigen fich nicht dazu hergeben, dort Arbeit zu nehmen, wo ungerechtfertigte Entlassungen vorgenommen werden. Da von Unternehmerseite darauf hingewiesen ist, Arbeiter von außerhalb( Ludentvalde) heran­zuziehen, machen wir die auswärtigen Kollegen auf diesen Umstand aufmerksam. Anfragen sind zu richten an B. Manaffe, Alte Jakob­straße 47, IV. Filiale III.( Dekateure) des Textilarbeiter- Verbands. Deutsches Reich  .

zu

Jetzt versuchen die Unternehmer durch Vermittelung Berliner  Kleinmeister und Großfabrikanten Ersatz für die Streifenden zu schaffen und zwar unter sehr günstigen Bedingungen, Be zahlungen nach dem Berliner   Lohntarif, Montagezuschlag usw. Die Kupferschmiede werden hiermit dringend gewarnt, derartige ver­lodende Arbeitsangebote anzunehmen. Jede Arbeit nach den See­städten, sowie jede Schiffsarbeit nuß zurückgewiesen werden, gleich­viel von welcher Firma das Angebot gemacht wird.

"

Gerichts- Beitung.

Die

erklärte weiter,

Er der end­

der

Delcassé erwidert, ein Teil der Truppen sei bereits vor einem Dem Schutz der Bauarbeiter dient eine Polizei- Verordnung, Monat zurüdberufen worden und fürzlich seien neue Befehle welche der Oberbürgermeister von Essen   fürzlich erlassen hat. für die Heimkehr französischer Truppen erlassen worden. Verordnung berücksichtigt, wie unser Eſſener Partei- Organ berichtet, hoffe bestimmt, daß nächstens das Gros des Expeditionscorps zwar noch nicht alle Forderungen der Bauarbeiter, sie bedeutet aber es hänge diese Maßregel von zurückkehren könne, gegenüber den bisherigen Zuständen einen guten Schritt vorwärts. gültigen Regelung der Verhältnisse ab. China   habe bereits Der Streit der Ortskaffe IV in München   mit ihren Kaffen einige Schuldige bestraft und die Frage des Schutzes ärzten ist nunmehr, wie bereits berichtet, erledigt. Es drehte sich, der Gesandtschaften sei so geregelt worden, daß ihm Sicher E2 bleibe nur nachdem die Kasse die Honorarforderungen der Aerzte schon vorher heit für die Zukunft verbürgt erscheine. bewilligt hatte, nur noch um die Gewährung einer würdigen noch die Frage der Entschädigung übrig, deren Erledigung Stellung für die Aerzte. Der Hauptinhalt des Ausgleichs ist der, einige Verwidlungen mit sich bringe. Frankreich   sei daß ohne Mitwirkung des ärztlichen Bezirksvereins ein Kaffenarzt Anschauung, daß eine sofortige Zahlung der ganzen ganzen Ent Es sind Normen fest- schädigungssumme unmöglich fei, Garantien auf weder angestellt noch entlassen werden kann. Handels­Gebiete feien gestellt, unter denen Kassenvorstand und Bezirksvereine ihre Rechte politischem weil borzuziehen, dadurch alle wahren können. Entlassen darf ein Arzt nicht aus Willkür werden, Mächte an der Aufrechthaltung der Integrität Chinas   interessiert sondern nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. würden. Er wisse nicht, welche Lösung schließlich gefunden werden würde, hoffe aber, daß die Lösung demnächst erfolgen würde. Eine Er­Der Streik der Hamburger Kupferschmiede dauert unver­höhung des chinesischen   Zolltarifs würde in Wirklichkeit auf die Chinesen ändert fort. Am Streit waren 211 Mann beteiligt, davon arbeiten jezt mindestens 34 zu den neuen Bedingungen, abgereist find 26 und Der Prozeß gegen den Milchhändler Rudolf Theiß und zurückfallen, nicht aber den Handel des Auslands treffen. Es sei nur werde die Regierung feinerlei französische von den 67 ledigen werden in den nächsten Tagen wieder eine deffen Kutscher Hermann Belade, welche beschuldigt sind, fort- gerecht, daß China   die Kosten für die Expedition trage. Delcassé größere Bahl abreisen. Bu unterstützen sind 88 verheiratete Kollegen gefeßt die Milchkannen ihrer Berufsgenossen auf dem Lehrter Bahn: Interessen im äußersten Orient vernachlässigen; ob finanzielle oder mit 167 Kindern. In der letzten Zeit haben sich einige Arbeitshofe beraubt zu haben, ist gestern vor der neunten Straftanmer des industrielle Unternehmungen später in China   mit Erfolg werden willige eingefunden, doch ist es gelungen, dieselben auf die Seite Landgerichts I   zu Ende gelangt. Ein Teil des Berliner   Milchbedarfs thätig sein können, wisse er nicht. Das chinesische   Volt stelle einen der Streikenden zu bringen. wird durch die Vereinigten Pommerschen Meiereien" gedeckt, deren wesentlichen wirtschaftlichen Faktor dar, aber es habe keinen Erzeugnisse zugleich mit denen aus der Khrizer Gegend allnächtlich militärischen Wert gezeigt. Er hoffe, die gemeinsamen Anstrengungen mittels des sogenannten Milchzuges auf dem Lehrter Bahnhofe ein- der Mächte zur Herbeiführung einer Lösung würden bald zum Ziele treffen. Im Winter des Jahres 1899 stellte der Direktor der Pommerschen Meierei", Herr Düfing, fest, daß die Plomben, führen. Der Zwischenfall ist damit erledigt. welche als Sicherungsverschluß der Fässer und Kannen dienen, Internationale Abschiedsfeier in China  . abgerissen oder wiederholt beseitigt worden waren.& Tientsin  , 2. Juni.  ( W. T. B.) Lezte Nacht tam es in hiesiger waren stets Sahnenfässer, die hiervon betroffen wurden. Gleich­zeitig liefen Beschwerden von den Kunden ein, daß die ihnen ge- etwas berüchtigter Takustraße zu einem Zusammenstoß zwischen eng­lieferte Sahne nicht den vorschriftsmäßigen Fettgehalt habe, sondern lischen Polizeisoldaten und französischen   Soldaten. Leztere griffen mit verdünnt sein müsse. Es wurde angenommen, daß die betreffenden dem Bajonett und Steinwerfen die Engländer an, von welchen darauf Behälter durch unehrliche Personen von der Plombe befreit, geöffnet Feuer gegeben wurde. Die Engländer erhielten pflichtmäßige Unter­und einen Teil ihres Inhalts beraubt worden seien, worauf die ftüßung von der deutschen   Polizei. Nachdem den Franzosen japa­Da nische und, wie es heißt, auch einzelne deutsche Soldaten zu Hilfe ge­fehlende Menge Sahne durch Magermilch ersetzt worden sei. die Milchhändler den für sie bestimmten Betrag selbst vom Bahnhof fommen waren, entwickelte sich ein Krawall, wobei angeblich ein Franzose Zum Cunewalder Weberstreik. Wie berichtet wird, hatte abholen, so konnte nur einer von diesen der Thäter sein. Als die Dieb- tot blieb, während etwa 10 Soldaten verwundet wurden. Details der Fabrikant Kloß in Beiersdorf   die Absicht, am Montag feine Fabrit stähle troß einer ausgeschriebenen Belohnung kein Ende nahmen, fehlen vorläufig. Auch die japanische Polizeistation wurde an zu öffnen, ohne etwas mit den etwa Anfangenden über den Lohn wurde zu einer List gegriffen, um den Thäter zu ermitteln. Ein gegriffen. zu vereinbaren. Einer der größten Fabrikanten der Laufiger Leinen- leerer Eisenbahnwagen wurde auf einem Nebengeleise so in der Berlin  , 3. Juni.  ( W. T. B.) Anläßlich der ihm über den industrie kündigt daraufhin dem Streiffomitee an, daß, wenn Ar- Nähe des Milchzuges aufgestellt, daß man von demselben aus den Saatenstand in den östlichen Provinzen zugegangenen bedrohlichen beiter in der Kloßschen Fabrik zu den reduzierten Löhnen anfangen, in Frage kommenden Wagen des Milchzuges genau übersehen konnte. alle Fabrikanten der Umgegend gezwungen feien, ebenfalls die In dem leeren Wagen hielten sich der erwachsene Sohn des Direktors Nachrichten hat der Ministerpräsident Graf v. Bülow die Minister Löhne herabzusetzen. Die Arbeiter werden also die eminente Gefahr Düsing und der Bahnaufseher Kannenberg während mehrerer Nächte des Innern, der Finanzen und für Landwirtschaft ersucht, alsbald begreifen, die darin liegt, wenn es Kloß gelingt, Arbeiter zu erberstedt. Sie wollen wiederholt festgestellt haben, daß die Plomben eine gemeinsame Bereifung der gefährdeten Bezirke vor­zunehmen. halten. Die Arbeiter und Arbeiterinnen, die so lange heldenmütig verschlüsse so lange unversehrt blieben, bis der Milchhändler Theiß nebst Kutscher  seinem mit ihrem Fuhrwerk eintrafen. gefänipft haben, werden alles daransezen, um das zu verhindern. Die Streitleitung bemerkt hierzu: Herr Kloß hat wieder einmal während der Kutscher   die für seinen Dienstherrn bestimmten feine Rechnung ohne die Streitenden gemacht. Steiner wird an Fässer aus dem Wagen herausholte, wobei er länger als nötig war, fangen; es fann ihm Gegenteil passieren, daß nächsten Montag acht im Innern verweilte, stand Theiß auf dem Bahnsteig und berlub Arbeitswillige, die bisher von Beiersdorf   nach Cunewalde   tamen, die Fässer auf seinen Wagen. Theißlließ sich nach seiner Stompromittierung sich den Streifenden anschließen. herbei, der Direktion der Pommerschen   Meiereien einen Schadens Barzin, 3. Juni.  ( W. T. B.) Bei der Beerdigung des Grafen erfas von 1000 M. zu leisten. Die Sache war aber bereits Wilhelm Bismard ließ sich der Kaiser durch den Generallieutenant Auf Grund des geschilderten Thatbestands zur Anzeige gelangt. hielt der Gerichtshof die Angeklagten für überführt und verurteilte v. Kessel vertreten; ebenso hatte der Kaiser einen Kranz gespendet. Auf die Frankfurt   a. M., 3. Juni.  ( B. H.  ) Der Agent Valentin Theiß zu neun, Belade zu sechs Monaten Gefängnis. von den Verteidigern Rechtsanwälten Jaredi   und Dr. Werthauer Ehrmann wurde heute vormittag mit seiner Familie, bestehend aus eingelegte Revision hob das Reichsgericht das Urteil auf, weil die Frau und drei Söhnen im Alter von ca. 20, 18 und 11 Jahren, tot in seiner Wohnung aufgefunden. Man nimmt an, daß Ehrmann in gemeinschaftliche Thätigkeit der Angeklagten nicht genügend festgestellt der Nacht den Hahn der Gasleitung öffnete, nachdem er jämtliche aus New York   gemeldet wird, ist wegen der philippinischen   Zoll­Thüren geschlossen hatte. Frankfurt   a. M., 3. Juni.  ( B. H.  ) Wie der Frankf. 8tg.". verwicklung eine Extrafeffion des Kongreſſes wahrscheinlich.

Vertrauensmann der Kupferschmiede Berlins  . Die Schanerleute in Lübeck   haben durch Verhandlungen mit den Reedern auf ein Jahr eine Lohnvereinbarung getroffen, die bestimmt, daß der Tagelohn 4 Mark beträgt, Ueberstunden an Wochentagen mit 60 Pf., an Sonntagen mit 75 Pf. pro Stunde bezahlt werden.

Ju geheimer Abstimmung mittels Stimmzettel befchloffen am Freitagabend die Streitenden einstimmig: Weiterstreifen bis zum Sieg! Es sind noch 327 Streikende vorhanden. Diese Woche ist wieder eine Anzahl fort, weitere werden folgen. Auf eine Frage, wer noch auswandern will, hoben allein von der Firma Karl Stalauch 25 Streifende die Hand. Ueber ein Drittel der Weber dieser Firma ist schon abgereift.

Achtung, Bauarbeiter! Nach Schwerin   ist der Zuzug von Maurern, Zimmerern und Bauhilfsarbeitern wegen des Generalstreits streng fernzuhalten.

Die Dachdecker in Aachen   befinden sich seit dem 29. Mai im Ausstand. Sie fordern einen Lohnaufschlag von 25 Proz., 9/ 2stündige Arbeitszeit, 10 Proz. Zuschlag für Ueberstunden. Der bisher gezahlte Tagelohn beträgt 2,80-3,50 M. Von den 120 Dach­deckergesellen Aachens   haben sich 95 dem Ausstand angeschlossen. Die Meister lehnten jede Verhandlung mit dem Verband der Dach­decker ab.

worden war.

wiederum für überführt und beantragte, sie wie früher zu nenn Der Staatsanwalt hielt im gestrigen Termin die Angeklagten bezw. sechs Monaten Gefängnis zu verurteilen. Die Verteidiger Rechtsanwalte Jaredi   und Dr. Werthauer, suchten auszuführen, daß die Verdachtsumstände keineswegs ausreichten, um daraufhin ein ber­urteilendes Erkenntnis zu fällen. Der Gerichtshof war aber mit dem Staatsanwalt der Ansicht, daß nur die Angeklagten die Thäter sein tönnten und verurteilte wiederum Theiß zu neun, Zelade zu sechs Monaten Gefängnis.

An einem

Gumbinnen  , 3. Juni.  ( W. T. B.) In dem Prozesse wegen Er­mordung des Rittmeisters von Krosigk wurden alle Angeklagten von der Anklage wegen Mordes freigesprochen. Unteroffizier Marten wurde wegen Fahnenflucht und Freiheitsberaubung zu einem Jahr Gefängniß verurteilt.

Nürnberg  , 3. Juni.  ( B. H.  ) Infolge Blizschlages geriet der Ort Pfaffenreuth in Flammen. Bis jetzt sind 10 Anwesen mit allen Nebengebäuden niedergebrannt. Das Feuer wütet noch fort. Neschita, 2. Juni.  ( B. H.  ) Da die Staats- Eisenbahn- Gesell­ schaft   geneigt ist, den Arbeitern die zehnstündige Arbeitszeit zu be­willigen, dürfte bereits morgen von dem größten Teile der Aus­ständigen die Arbeit wieder aufgenommen werden.

Paris  , 3. Juni.  ( W. T. B.) Die Deputiertentammer hat heute nach mehrtägiger Beratung die Gefeßvorlage betreffend Abänderung einiger Buntte des Gesetzes vom Jahre 1898, betr. Betriebennfälle einstimmig angenommen.

Als schamlos und niederträchtig bezeichnete gestern der Vor­fizzende der dritten Straffammer des Landgerichts I  , Landgerichtsrat Aus der Frauenbewegung. Neumann, die Handlungsweise, welche den Kellner Bruno Koege Die ,, Vereinigung der Blätter, Blumen: und Putfedern auf die Anklagebank geführt hatte. Durch die Beweisaufnahme war Arbeiterinnen und Arbeiter Berling" ist die jüngste Gründung festgestellt worden, daß Koege sich der Freiheitsberaubung und der Brüffel, 3. Juni.  ( B. H.  ) Gestern fanden auch bei der hiesigen unter den Arbeitervereinen. Ju einer ersten Versammlung am wissentlich falschen Anschuldigung schuldig gemacht hatte. 15. Mai angeregt und unter Mitwirkung der Gewerkschaftskommission Ottoberabend des vorigen Jahres hatte der Angeklagte auf der Bürgerwehr Auftritte statt, wie fie sich kürzlich in Antwerpen  vorbereitet, wurde sie am 1. Juni in einer zweiten Versammlung ins Straße ein junges Mädchen getroffen, das er anredete, obgleich es ereigneten. Mitglieder der Bürgerwehr beklagten sich über die Forts Das Mädchen war unvorsichtig genug, feiner fegung der Uebungen trotz der großen Hige und trotzdem mehrere Leben gerufen. Wie sehr die Organisierung den fortgeschrittenen ihm fremd war. Mitgliedern der beteiligten Branchen am Herzen lag. bewies am Einladung, mit ihm ein Glas Bier zu trinken, Folge zu geben, Bürgergardisten bereits vom Uebungsplaße wegen Erkrankung an und begleitete ihn in ein Lokal. Als das Paar wieder die Sonnenstich weggetragen worden waren. Die Mitglieder der Bürger­besten der wohlgefüllte Saal bei der drückenden Sommerhiße. Nach einer furzen Einleitung las Frau Thiede den Statuten- Straße betrat, stellte der Angeklagte an seine Begleiterin unfittliche wehr zogen unter Pfeifen und Hohnrufen auf den Kommandanten entwurf vor, dessen Paragraphen dann einzeln zur Beratung und Anträge. Boller Empörung wies das Mädchen ihn ab und versuchte, ab. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen, aber nicht auf­Die Presse steht ausnahmslos auf feiten der Abstimmung gelangten. Die meisten derselben wurden ohne Wider- dem Zudringlichen zu entkommen. Als ein Schußmann sich näherte, recht erhalten. spruch angenommen; sie bieten die gleichen Vorteile und Rechte, wie faßte Roege, um sich an dem Mädchen zu rächen, einen teuflischen London  , 3. Juni.  ( W. T. B.) Die Kommission zur Prüfung bie meisten Fachvereine sie befizen. Einigemal entspann fich eine Blan. Er verlangte von dem Beamten die Verhaftung des Mädchens Debatte, welche in einem Falle mit einer kleinen Wenderung des unter der Begründung, daß er soeben eine Zuſammenkunft mit dem der Entschädigungsforderungen der aus Südafrika   aus­Entwurfs ihren Abschluß fand. Die rege Aufmerksamkeit bei dem selben gehabt und es ihm bei dieser Gelegenheit sein Portemonnaie gewiesenen Personen trat heute wieder zusammen. Der nieder ziemlich eintönigen Geschäft bewies, welcher Ernst die Anwesenden gestohlen habe. Trotz aller Beteuerungen der Beschuldigten, daß ländische Vertreter Bishop erklärte, daß er keine Reklamanten vor beseelte. Nach vollendeter Annahme der Statuten fand in einer an der Geschichte kein wahres Wort ſei, mußte sie mit zur Wache zuführen habe. Der östreichisch ungrische Vertreter Luvada erklärte längeren Bause die Einschreibung der Mitglieder statt, welche sich kommen, wo sie zwei Stunden festgehalten wurde, bis von dem im allgemeinen im Namen der fremden Vertreter, die Arbeiten der zum großen Teil schon in der ersten Versammlung angemeldet hatte. zuständigen Revier die Nachricht eintraf, daß sie ein fittlich Kommiffion schritten nicht schnell vorwärts. Die fremden Vertreter Die Vorstandswahl vollzog sich rasch; 4 Kolleginnen und ein Kollege unbescholtenes Mädchen sei und sich des besten Rufs erfreue. erkennen an, daß die britische Regierung die Rechte der Neutralen werden die Geschäfte der neuen Vereinigung wahrnehmen, ein Der Angeklagte verschlimmerte im Termin seine Lage noch dadurch, mehr geachtet hatte, als dies je geschehen sei. In Würdigung daß er bei seiner Bezichtigung mit Bezug auf die Zeugin blieb. deffen hätten die fremden Regierungen ihre Vertreter angewiesen, Revisor und eine Revisorin ihnen zur Seite stehen.

Bürgerwehr.

Das Organ der Arbeitgeber für die Hutschmuckbranche" hatte in Diese hatte aber auf den Gerichtshof einen durchaus glaubwürdigen die günstige Stimmung zu erhalten zu suchen, welche durch das einem sehr gehässigen Artikel die erste Versammlung angegriffen, der Eindruck gemacht und ihre Aussage beschworen. Der Staatsanwalt Vorgehen der britischen Regierung hervorgerufen worden sei. Es Rednerin bewußte Wahrheitsentstellung vorgeworfen und drohend die wies darauf hin, daß das Verhalten des Angeklagten ein so gewären fast zweitausend Ansprüche erhoben worden. Das persönliche Anwesenheit zahlreicher Unternehmer in Aussicht gestellt, welche mit meines sei, daß ihn eine harte Strafe treffen müſſe, die er auf Erscheinen aller Reklamanten sei absolut unmöglich. Er( Lujada) mehr Geschick und daher auch mit mehr Erfolg die Sache der drei Jahre Gefängnis zu bemessen beantrage. Der Gerichts schlage daher vor, eine Liste der Reklamanten zu unterbreiten, auf Herren führen, und die Schlechtigkeiten der Agitatorinnen entlarven hof erkannte auf 1/2 Jahre Gefängnis und dreijährigen Ehrverlust welcher die Ansprüche im Einzelnen angegeben werden unter Hinzufügung einer Begründung derfelben. Der Vertreter würden.. Man war daher auf einen Besuch von jener Seite, auf bei sofortiger Juhaftnahme des Verurteilten. erklärte fich Kriegsamts im allgemeinen mit den Ein Skandalprozeß beschäftigte am Sonnabend in 81/2 stündiger des Angriffe und Einwürfe vorbereitet; aber kein Fabrikant meldete sich, der fremden Vertreter einverstanden. Der tein Gegner licß sich vernehmen. Der Verfasser des betreffenden Verhandlung die Potsdamer Straftammer, vor welcher Vorschlägen Artikels, welcher die erste Versammlung nicht einmal besucht hatte, fich der jetzt in Schöneberg   wohnende 78 jährige Rentier Andreas Borsigende fügte hinzu, die Kommission wolle allen Gerechtigkeit zu Die großmütige Handlungsweise der verließ die zweite, ehe Gelegenheit gegeben war, seine Angriffe ernede wegen thätlicher Beleidigung des Frl. Hanau zu ver- teil werden lassen. zurüdzuweisen. In scharfer Weise tadelte Frau Ihrer diese Art des antworten hatte. Wernecke ist ein schwer reicher Mann und befigt britischen Regierung stehe einzig in der Geschichte da. Chriftiania, 3. Juni.  ( W. T. B.) Der Henrik Ibsen   bes Vorgehens und kennzeichnete es unter allgemeinem Beifall als Ein- in Potsdam   vor dem Berliner   Thor mehrere Villen, deren er bewohnte. In seiner Nachbarschaft wohnte der handelude Arzt äußerte sich auf Befragen dahin, daß die Besie. geständnis der Echwäche von seiten derjenigen Arbeitgeber, welche eine Kaufmann und Kohlenhändler Hinge, in deffen Comptoir rung in deffen Befinden beständig fortschreite. dem Verein feindlich gesinnt sind. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt Berantwortl. Redacteur: Heinrich Wekker in Gr.Lichterfelde. Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glyde in Berlin  . Drud und Berlag von Max Babing in Berlin  .