Erhöhung der Getreidezölle so deutlich, daß, wie ich meine, die Kenntnis dieser Verhältnisse für die königliche Staatsregierung und deren Stellungnahme zu dem Entwurf eines neuen Bolltarifs und die in denselben einzustellenden Getreidezollsäge nicht ohne Einfluß bleiben kann. Und ich erlaube mir deshalb namens der ständigen Kommission des Landes- Defonomie- Kollegiums an Euer Excellenz die Bitte zu richten, dafür geneigtest Sorge tragen zu wollen, daß die thatsächlichen Verhältnisse, wie ich fie in Vorstehendem zum Ausdruck gebracht habe, bei den verbündeten Regierungen die gebührende Würdigung finden mögen."
Die Herren Vertreter der Junkeraristokratie flagen, daß nicht schonjezt die Preise für die Erzeugnisse in die Höhe gehen, die fie nach mehreren Monaten auf den Markt bringen werden. Wahrscheinlich aber werden die Preise in die Höhe gehen trotz der ameritanischen Ueberschwemmung" und die konsumierende Bevölkerung wird schwer zu leiden haben unter der Verteuerung des Brotes durch den 3,50 Mark- goll.
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Ist die Ernte reich, so fordern die Agrarier erhöhten Zollschutz, unter der Ausrede, daß Deutschland kein fremdes Korn brauche. Ist die Ernte gering und ist das Land auf Einfuhr angewiesen, fo fordern sie wiederum Zollerhöhung, auf daß die Preise nicht gehemmt burch irgend welche Konkurrena ſteigen. ernte nur die eine Thatsächlich läßt die bevorstehende Mißernte Folgerung zu: Herabſegung und Aufhebung jedes Brotzoffs, damit die Wirkungen der Teuerung auf die arbeitenden Klaffen menigstens einigermaßen gemildert werden. In Teuerungszeiten Erhöhung der Zölle zu fordern, das vermag nur junkerliche Begehrlichkeit, für die die Gesamtheit nur dazu da ist, den Großgrundbefizern Hungertribute zu zollen.
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Die Vorgänge auf den jüngsten Gewerkschafts- Kongreffen find den Blättern der Scharfmacherei recht verdrießlich. Die„ Poſt" flagt bitterlich:
Es
Die vielen Kongreffe, die zu Pfingsten an verschiedenen Eden des Reiches stattfanden, haben das eine gezeigt, daß die Ar beiterorganisationen mächtig fortschreiten und nach einem Krystallisationspunkte streben. ist nicht ausgeschlossen, daß es schließlich zu einem Zusammengehen der verschiedenen Organisationen auf neutraler Grundlage kommt. Die christlichen Gewerkschaften, in denen das katholische Element das lebergewicht hat, sind grundsäglich zu einem Zusammengehen mit andren gewerkschaftlichen Organisationen bereit. Ebenso hat ein Teil der evangelischen Arbeitervereine sich für ein derartiges Handinhandgehen erklärt.
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Am Nachmittag begab Faßbender sich abermals zum St. Joseph-| haftierten Genossen teilten uns nachher mit, daß sie anfangs ein Krankenhause, wo ihm diesmal von der„ guten" Schwester geöffnet unmenschliches Geschrei und Stöhnen hörten, allmählich wurde aber wurde mit dem Bemerken: Nun könne er seine Frau sehen, fie die Stimme des Gefolterten schwächer und schließlich verstummte fie wäre schon tot! Auf diese Notiz brachte der Kaplan Schwippert folgende Recht- ganz er war tot! Der Vater des Getöteten, ein Greis, tam mehrmals ins Revier, fertigung": " Als ich am Abend des 27. Mai cr. nach einem Krantenbesuch um zu seinem Sohne zugelassen zu werden, und ihm Nahrungsmittel Aber er wurde nicht zugelassen. Erst am das St. Josephs- Krankenhaus verlassen wollte, wurde mir bedeutet, zu übergeben. daß eine Frau Faßbender nahe am Sterben fei, woraufhin ich sechsten Tage, als sein Sohn schon getötet war, wurden die Nahrungsauch diese besuchte, um einige Worte mit ihr zu reden. Bei meinem mittel angenommen. Auf seine Frage, wo sein Sohn sich befindet, Eintritt in das Krankenzimmer verließen drei Männer dasselbe. wurde ihm geantwortet, derselbe sei nach Warschau überführt ( Faßbender hatte seine Frau oft besucht.) worden. Doch einigen Verhafteten, die die schreckliche Szene an Als ich nach einigen Augenblicken hinausging, fagte mir eine gehört hatten, gelang es, dem Greise das Geschehene mitteilen zu Schwester, sie habe gerade von einer andren Stranken gehört, die lassen. Dieser wandte sich an den Chef der Gendarmerie und bat, Frau sei nicht firchlich getraut. Daraufhin bat ich die Schwester,
während ich an der Thür stehen blieb, die Frau hierüber zu ihm eine Auskunft über seinen Sohn zu geben. Doch er erhielt eine Antbefragen und es stellte sich heraus, daß sie zweimal bürgerlich ver- wort, die man sogar im Zarenreiche für unmöglich halten sollte:„ Bis heiratet gewesen, und zwar nach dem Tode ihres ersten, Manus" zum Alter von 12 Jahren gehört der Sohn Dir, nach 12 Jahren... mit dem pp. Faßbender, der von seiner ihm kirchlich angetrauten, uns, und Du hast kein Recht, zu fragen, was wir mit Deinem Sohn noch lebenden Frau geschieden ist. Die Frau wurde von den gethan haben." Der unglückliche Greis begab sich mun zu dem Schwestern auf das Bedenkliche ihres Zustands auf Rabbiner Maisel, der ihm nur mitteilen konnte, daß er, der Vornoch vor ihrem baldigen Tode zu regein. Es kommen nun schein seines Sohnes unterzeichnet hatte, ohne ihn davon in merksam gemacht und ihr nahe gelegt, diese Sache schrift der Polizei treu gehorchend, bereits am 16. den BegräbnisAnschein für einen solchen Fall die folgenden firchlichen Vorschriften zur An- Kenntnis gesetzt zu haben. Der Greis begab sich weiter an den
wendung:
ber
1. Kann die Ehe nicht geschlossen werden, so ist die Vorstand der Beerdigungskommission und bat, ihm den Ort zu Trennung der beiden Ronkubinarier unerläßzeigen, wo sein Sohn begraben wurde, doch auch da er die Antwort, daß es der Polizei bon liche Bedingung für die Erlaubtheit der Spendung der erhielt Es gelang Sterbefatramente, es sei denn, daß dieselbe physisch oder boten wäre, ihm diese Auskunft zu geben., der Leiche seines Sohnes moralisch unmöglich wäre( cf. Stöluer Pastoralbl. 1899 S. 77) ihm nur, zu erfahren, daß auf Die Trennung war hier möglich, aber die Ehe konnte nicht deutliche Spuren von Schlägen zu sehen waren und daß dieselbe in geschlossen werden, weil die rechtmäßige Frau des Faßbender der Nacht des 16. zu Grabe gebracht wurde. Als der Leichenwagen
noch lebt.
2. Die Satramente dürfen natürlich nur dann gespendet in den Hof des Reviers hineingefahren wurde, war die Straße ebereut und ernstlich entschlossen ist, das sündhafte Berkosaken bewacht; verkleidete Schutzmänner folgten dem Leichenwerden, wenn der Kranke seine Vergangenheit aufrichtig streng bewacht und für den Verkehr gesperrt. Der Sarg wurde von hältnis so bald als möglich auch äußerlich wagen.... Außer diesen Maßregeln, ihr Verbrechen nicht in die aufzugeben( cf. ebendas.). Hierzu hatte die Frau Faß Oeffentlichkeit geraten zu lassen, verbreitete die Polizei das Gerücht, bender sich vorher schon freiwillig bereit erklärt.
werden. In
der Arbeiter habe sich selbst das Leben genommen.
3. Ist das Konkubinat öffentlich, die Trennung der beiden Dieser Vorfall steht durchaus nicht vereinzelt da, auch ist er Konkubinarier möglich( wie hier), die Eheschließung dagegen nicht ein Brodukt eines unglücklichen Zusammentreffens der Umunmöglich( wie hier), so muß vor Spendung der Sterbeunmöglich( wie hier), so muß vor Spendung der Sterbestände; ähnliche Fälle sind auch früher vorgekommen und vor der faframente die Trennung verlangt und vollzogenstände; Wiederholung derselben sind wir durch nichts gesichert. Die VerWenn die betr. Frau später ihren Entschluß widerrufen und hafteten werden in ihren Wohnungen, sogar auf den Straßen genach dem„ Manne " verlangt haben sollte, so wäre dies im schlagen, wobei sich die Polizei durch das Vorhandensein von ZuInteresse der Frau jedenfalls zu bedauern. Hierfür tann mich schauern nicht genieren läßt. Was aber hinter Schloß und Riegel jedenfalls kein Vorwurf treffen, da ich nur gethan, was meine der Gefängnisse geschieht, das ersehen wir aus dem letzten Fall in strenge Gewissenspflicht war, wie die obigen kirchlichen Lodz . Und nicht nur kein Weg der Bergeltung, sondern es ist uns Grundsäge von mir verlangen. Man kann einem solchen Borkommnis nur den Wunsch beifügen, daß Gott seine Stirche vor fogar die Möglichkeit genommen, solche Barbareien der Oeffentlichteit in Rußland zu übergeben. solchen Katholiken bewahren möge.
Schwippert, Kaplan."
Wie würden die Scheiterhaufen wieder lustig brennen, wenn diese Vertreter der Religion der Nächstenliebe" noch einmal die gänzliche Herrschaft an sich reißen könnten.
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marten.
Ausland.
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Leben
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Mit dieser Wendung der Dinge kann die Socialdemo: tratie jedenfalls zufrieden sein. Einstweilen hat fie erreicht, was nach der Stellungnahme Bebels zur„ Neus tralisierung" der Gewerkschaften vor etwa einem Jahre irgend erwartet werden konnte. Die Christlichen Arbeiter- Vereine", evangelische wie katholische, sind ihm richtig auf den Leim gegangen", haben sich durch das anscheinend unpolitisch- harmlose " Programm" der Gewerkschaften über deren wahres Wesen täuschen lassen und sind im Begriff, sich ihnen brüderlich" zu nähern genan so, wie es Bebel voraus gesehen hatte." Thatsächlich beginnen die Arbeiter in den evangelischen und fatholischen Organisationen, die fich bisher zu fapitalistischen Zweden Wien , 4. Juni. Das Abgeordnetenhaus fette in der ausnuten ließen, ihre wirklichen Interessen zu erkennen. Dadurch u geftrigen Abendfizung die Beratung des Budgetprovisoriums bollzieht sich naturnotwendig eine gewisse Annäherung an die klassen fort. Der Deutschfortschrittler Groß sprach die Geneigtheit bewußten freien Gewerkschaften. Immerhin ist die Rückständigkeit Die Tortur im Zarenreich. zum nationalen Friedensschlusse aus unter der Voraussetzung, jener Organisationen noch groß genug, daß der Verdruß der Scharf Von zwei Seiten gehen uns wiederum authentische Mitteilungen daß die czechische Bevölkerung ihre nationalen Eroberungsgelüfte macher sich getrost mäßigen mag. zu, die von wahrhaft bestialischen Grausamkeiten gewisser Polizeis aufgebe. Nachdem der Socialdemokrat Rieger gegen Flottenagitation in Schulen. Auch die Gymnasiasten sollen beamten berichten. Da den Freunden und Leidensgefährten der und Treuinfels namens des Centrums für das Budgetdem alleinseligmachenden Flottenfultus gewonnen werden. Die Gemißhandelten und Gemordeten in Rußland selbst keine Möglichkeit provisorium gesprochen hatte, hob Ministerpräsident Neuesten Nachrichten" in Elberfeld geben eine Verfügung des gegeben ist, die entsetzlichen Vorkommnisse wenigstens der Deffent- v. Störber hervor, er werde nicht erlahmen, das verfassungshessen- darmstädtischen Kultusministeriums bom lichkeit zu überliefern, so ist es eine Ehrenpflicht der westeuropäischen jedermann Geltung zu verschaffen, das Ansehen der Volks. mäßige zu fichern, dem Gesetze für und gegen April d. J. Schaff a beant, in der verschiedene Flottenschriften zur An- Breffe, die Greuel im Barenreich aufzudecken und zu Boltsschaffung für den Unterricht empfohlen werden. Das Kultus an ihm liege, zu mehren und die vertretung, soweit es ministerium in Hessen- Darmstadt scheint übersehen zu haben, daß Verwaltung zeitgemäß, nur wohlwollend und mit Festigkeit zu führen. Wir werden", fuhr der Ministerpräsident fort ,,, niemals Das Flottenunivejen bereits wieder aus der Mode ist. Ueber Inquisition im Mitauschen Gefängnis wird gegen das deutsche Volt in Oestreich, gegen fein Kaiser und Kanzler. Die Tägliche Rundschau" schreibt zur uns berichtet: Volt dieses Reichs regieren, wir wollen Gerechtigkeit für Feier der Enthüllung des Bismard Dentmals: Jm Mitauschen Gefängnisse, welches von jeher durch seine alle Völker. Darin erblicken wir unsere politische Ehre, die wir " Zu der bevorstehenden Feier wird uns übrigens von zuber- inquisitorischen Einrichtungen bekannt ist und in welchem als Chef unbefleckt erhalten werden. Ein nationalpolitisches Programm läffiger Seite als„ Sonderbarkeit" mitgeteilt, daß aus dem Pro- ein früherer Kutscher, namens Hase, waltet, hat ein Gymnasiast, mag wohl hohen Wert für einen national einheitlichen gramm der mitwirkenden 1000 Schulkinder des Schulkreises von Streier, sein Leben opfern müssen. Mitte März d. J., Staat haben, taugt jedoch nicht für ein Reich, dem so Schulinspektor Dr. Fischer das vierstimmige patriotische Lied viele Nationalitäten angehören, weil es zu einer Spaltung vegen knapper Beit" gestrichen worden ist und nunmehr nur die worüber im Vorwärts" schon berichtet wurde, hat man in Mitau in lauter schwache, einander bekämpfende Teile führen würde. Wir find zu der Erkenntnis erste Strophe des Liedes„ Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" unter andren auch zwei Gymnasiasten, Gebrüder Kreier, in politische gelangt, daß die gemeinsamen zu Gehör gebracht werden sollte. Die atveite und legte Strophe Angelegenheiten verwidelt und ins Gefängnis gebracht. Dort wurden Interessen aller Nationalitäten, ihrer fulturellen, materiellen und dieses Liedes handelt in folgender Form vom Altreichskanzler: sie die ersten 10 Tage in ungeheizten Zellen eingesperrt. socialen Aufgaben zusammengefaßt und in den Vordergrund geHör' es unter Deinen Eichen Während des Verhörs hat man sie wiederholt mit verstellt werden müssen, weil sie ohne Schädigung des nationalen In dem stillen Sachsenwald, schiedenen Strafen bedroht, damit sie das zugeben, was Gedankens die Völker zu verbinden im stande find." Die L03 Bismarck, Deinem Ruhmeszeichen man von ihnen verlangt. Den jüngeren zwang man sogar, während Jauchzend unser Gruß erschallt! eines Verhörs bei der Gendarmerie ein aufregendes Argeimittel zu Tausendstimmig sei umwoben, trinken. Darauf geriet der Verhaftete in sehr große Aufregung, Bismarck , eisenstarter Held: unterschrieb zuletzt ein Protokoll, über dessen Inhalt man ihn im Deutsche fürchten Gott mir droben Ungewissen ließ. Im Gefängnis wieder zur Besinnung gekommen, hat Und sonst nichts auf dieser Welt! Heil dem Kaiser, groß und hehr! Streier, der stets ehrlich und edel gesinnt war, befürchtet, er hätte Heil dem Reich vom Fels zum Meer. feinen Inquifitoren alles zugeftanden, was man von ihm verlangte. Gewiß ein politisch unschuldiger Vers. Mit Rücksicht auf um nicht zum Verräter gestempelt zu werden, hat er eine Fenstergewiffe Empfindlichkeiten sind eigens hierfür scheibe eingedrückt und mit einer Glasscherbe sich den Bauch auf- bedentlich geschmiedete Verse, die sich mit Bismards geichligt. In diesem hilflosen Zustande hat der Unglückliche, dessen wirtjam. Die katholische Kirche könne fich ruhig auf ihre Kraft verlassen. Redner setze voraus, daß das patriotische Thaten lose befaßten, von vornherein nach Stöhnen und Hilferufe auch sein Bruder von der bc= Moment bei allen Parteien volle Berücksichtigung finde. der ersten Lesung im Kreise der an den Vor- nachbarten Zelle aus hörte, einen ganzen Abend zugebracht. Die budgetären Konsequenzen des Regierungsprogrammis er bereitungen zur Feier beteiligten Berliner Troy aller Bitten der Mutter wollte die Gendarmerie den klärte der Ministerpräsident, daß die Regierung ein Deficit in den Deputierten ausgeschlossen worden. Unser Gewähcsmann meint dazu:„ Es ist doch etwas Schönes um den Mut eines Verletzten ihrer Pflege anfangs nicht überlassen und als er schließlich Staatshaushalt nicht werde einziehen lassen.( Beifall.) Er betonte. Volts, seine toten Helden zu ehren." Gewiß! aber vielleicht hat doch ins Krankenhaus gebracht werden mußte, da versuchte auch hier die Notwendigkeit eines definitiven nationalen Friedensunsten Tagen, und namentlich mit Rüdsicht auf die Geschichte au irgend welchen weiteren. Geständnissen aufärungen des Erzherzogs Franz Ferdinand, der die 203 von Romder gestrenge Censor doch das Nichtige getroffen. Könnte nicht in noch der Gendarmerie- Chef I a do, ihn in unerhörtester Weise schlusses zwischen den Parteien. zu Die Rede des Ministerpräsidenten richtet sich gegen die ErNach zehntägigem Leiden, während welcher Zeit noch immer Bewegung scharf verurteilt hatte.eifrig verhört und protokolliert wurde, verschied der Unglückliche am 11./24. Mai.
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155510
Dieses Bismard- Denkmals, die Erinnerung gerade an jenes stolze Kanzlerwort, das der Vers herauf beschwört, leicht wie Jronie wirken und den Eindruck des Festes stören?"
Toleranz.c
Katholische Toleranz.
zwingen.
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Es wäre wünschenswert, daß die gesammte anständige europäische Die Düsseldorfer Bürgerzeitung", die mit dem 1. Juni ein- Bresse von diesem neuesten Afte russischer Brutalität Kenntnis nähme. gegangen ist, brachte furz vor ihrem Eingehen folgende Mitteilung: Seit längerer Zeit befand sich die Frau des Arbeiters August Bom Centralfomitee des Ilgemeinen Jüdi Faßbender im St. Joseph- strantenhaus in Düssel - ichen Arbeiterbundes in Rußland und Polen dorf. Leider vermochte alle ärztliche Kunst der armen Kranken halten wir nachstehende Mitteilung: nicht mehr zu helfen; was war daher natürlicher, daß die Frau
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von Rom Bewegung berührend, betonte der Ministerpräfident, daß wirklich tiefgreifende, mit ernstlichen Gefahren verbundene Religionsbewegungen anders aufzutreten pflegten. Redner hält es für ausgeschlossen, daß die katholische Kirche in Destreich irgendwie bedroht sei oder auch mur bedroht sein könne, ihre Gewalt über die Herzen sei zu groß. Wenn dabei allerdings Ungefeglichkeit unterlaufe, habe die Staatsverwaltung einzuschreiten, und die Regierung werde es gegebenenfalls daran nicht fehlen laffen. Ein Uebermaß von Polizei erscheine aber und überdies bei solchen Bewegungen
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da Paris , 4. Jimi. Es verlautet, der Präsident des Senats werde den Staatsgerichtshof für den 24. Juni einberufen. Er schließt fich der Anschauung an, daß der Prozeß Lur- Saluces als eine Fort segung des Prozesses von Déroulède und Marcel Habert zu gelten Es wird daher der am 4. September 1899 tonftituierte habe. Staatsgerichtshof auch Lur- Saluces abzuurteilen haben, und zwar wird der Gerichtshof aus denselben Senatoren wie damals zusammen gejetzt sein. Man glaubt, daß die Debatte über das Vereinsgesetz nur noch zehn bis zwölf Sizungen in Anspruch nehmen und bis
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das Verlangen aussprach, ihren Mann noch einmal zu sehen. ist den Lesern des„ Vorwärts" zur Genüge bekannt. Die unglaubliche Willtür und Grausamkeit der Zarenregierung Als jedoch ihr Mann im Krankenhaus erschien, ward ihm tommen manchmal bei uns Grausamkeiten vor, die das Maß des zum 24. Juni beendigt sein wird. von feiten einer nicht zu seiner Frau gelassen werden, da Möglichen weit überschreiten, wo uns die Thatsache, die sich vor der Kaplan dies verboten habe. Als der uniren Augen abspielt, als Gebild einer düsteren Phantasie erscheint Militarismus . gu neuen Kasernenbauten bewilligte die zweite Mann, aufs höchfte betroffen, den Grund dieses Ver- und wir uns fragen, ob wir wirklich in Europa leben und bereits Kammer, entsprechend dem Beschluß der ersten Stammer, 3 769 800 bots wissen wollte, erhielt er zur Antwort, er fet mit das 20. Jahrhundert zu zählen begonnen haben. Solch eine fürchter- Kronen. Die Regierung hatte vier Millionen verlangt; da aber beseiner Frau nicht kirchlich getraut, habe daher auch kein liche Grausamkeit geschah vor kurzem in Lodz , wo von der Orts fanntlich die Dienstzeit dem Regierungsvorschlag gegenüber verAnrecht auf fie. Der also Abgewiesene begab sich, nachdem er polizei ein jüdischer Arbeiter zu Tode gefoltert wurde. türzt wurde, hätte man erwarten können, daß auch an den Suminen noch mehrmals vergeblich Einlass zu erhalten versuchte,' n höchster für den Kasernenbau erheblich gestrichen werden würde und dem Dies ist der Thatbestand: Aufregung zu dem Polizeikommissar feines Bezirks, teilte d entsprechend hatte auch die Kommission nur 1972 800 Kr. in Vordemselben die ganze Angelegenheit mit und bat ihn um Hilfe. Baltin auf die Anzeige feines Arbeitgebers als politisch Ungu längerung der Seifion durch eine eventuell notwendig werdende Am 9. Mai wurde in Lodz der Bäckergeselle Jakob Leiser schlag gebracht. Die zweite Kammer, die offenbar einer VerDer Kommissar nahm sich des Mannes in anerkennenswerter unzulängerung Weise au und gab ihm einen Beamten zur Begleitung, um mit verlässiger" arretiert. Er wurde im 1. Polizeirevier in einer Einzels gemeinsame Votierung des Reichstags. entgehen wollte, stimmte mit dessen Hilfe den Einlaß zu erlangen. Aber auch diesmal zelle gehalten, wo er bei schauderhafter Behandlung seitens der 94 gegen 47 Stimmen für den Beschluß der ersten Kammer. Im beharrten die frommen Schwestern auf ihrer Polizei fünf Tage hintereinander nichts zu essen übrigen haben beide Kammern alle ordentlichen und außerordentlichen Beigerung, trondem der Bamte ihnen die Papiere und nichts zu trinten betam. Ausgaben für die Armee und die Flotte dem Kommissions des Herrn Faßbender vorzeigte und somit ihn als Als der unglückliche Arbeiter am fünften Tage vor Hunger- und entwurf entsprechend bewilligt. Siernach wurden die ordentlichen rechtmäßigen Ehegatten legitimierte. Die Schwester Durftqualen seine Sträfte schwinden fühlte, flopfte er an die Ausgaben für das Heer von 28 220 084 Str. auf 33 775 067 Str. ererklärte, fie dürfe ihn nicht hineinlaffen, der Kaplan Dabei wußte Borjahre festgesetzt. Schwippert habe Thür seiner Belle und flehte seine Henter an, ihm etwas böht; die außerordentlichen auf 10 149 806 gegen 8 472 316 r. im es verboten! gut geben. Doch die Henter rissen sofort die Die ordentlichen Ausgaben für die Flotte wurden von die Schwester, daß die sterbende Fran in ihrer Todesnot Waffer sehnsüchtig nach ihrem Manne geschrieen hatte! Un Thüre auf, stürzten sich auf ihn und bearbeiteten ihn mit 8 652 295 Str. auf 10 461 982 str. erhöht; die außerordentlichen auf berrichteter Sache mußten die beiden Männer wieder abziehen. fürchterlichen Schlägen. Die in den Nachbarzellen in 10 813 043 St., 2411 062 weniger als im Vorjahre, festgesetzt.