Ausland.
Dieser Tage ist der, Conseil superieur du Travail"
dürfte."
Der Boeren- Krieg.
Eine Zeitung8intervention.
Prüfen Sie gütigst unfren Vorschlag und zeigen Sie durch Ihr Eingehen auf denselben, daß der aus der Mitte der Bürgerschaft hervorgegangene Wunsch, die Wiederherstellung des Friedens, Thre gebührende Berücksichtigung gefunden hat.
Nach dem bisherigen Verhalten der Herrn Hehe und Genossen
Das Kleine Journal" brachte eine aus dein Haag datierte zu einer Session zusammenberufen worden und hat unter dem Vor- Meldung, in der unter Hinweis auf die Anwesenheit der siz des Handelsministers getagt. Die Aufgaben dieses Obersten Königin der Niederlande und des Generals Bonnal in Berlin be- ist es immerhin zweifelhaft, ob die von der Bürgerschaft angebotene Arbeitsrats", dessen Funktionen etwa die gleichen sind, wie sie hauptet wird, daß von Berlin aus in vollem Ein- Vermittelung angenommen wird, so sehr es auch im Jnteresse des unsre deutsche„ Kommission für Arbeiterstatistik" ausübt oder verständnis mit den Mächten des Dreibundes und des Zwei- Friedens zu wünschen wäre. Nach allem, was man aus Nienburg ausüben sollte, find in diesem Jahre gerichtet auf„ Untersuchungen bundes und wohl auch im Einklange mit den persönlichen in der letzten Zeit gehört hat, kann man wohl annehmen, daß die der Arbeitsverhältnisse derjenigen Arbeiterkategorien, deren Arbeits- Wünschen des Königs Eduard selbst die Aktion ausgegangen ist, Bürgerschaft sich zu ihrer Eingabe an die Fabrikanten veranlaßt traft durch die gegenwärtige Gesetzgebung noch nicht geschützt ist." welche weit entfernt, eine politische Spize gegen England zu be- gefühlt hat nicht allein aus Interesse für die Ausständigen, sondern Eingeleitet wurde die erste Sigung durch einen Protest der deutenden heldenmütigen Boeren, den waderen Verteidigern wohl hauptsächlich aus dem Grunde, weil die aus Rußland heraneine Unternehmermitglieder; diese reichten ein Schriftstid ein, in welchem ihrer heimischen Echolle, in balbiger Frist einen ehrenbollen gezogenen Arbeitswilligen nachgerade eine Gefahr für die ganze fie die Aufmerksamkeit der öffentlichen Gewalten auf die gegen Frieden und der englischen Armee die ersehnte Ruhe bringen Gegend geworden find. Kürzlich haben wir erst berichtet, daß ein Fabrikdirektor nur mit Mühe den auf ihn gerichteten Messern wärtige Zusammensetzung des Arbeitsrats lenken. Der höchste Arbeitsrat" wurde bereits am 22. Januar 1891 Diese um ziemlich zwei Jahre verspätete Attion würde hente feiner getreuen Streikbrecher entgangen ist. Heute liegt uns geschaffen; er bestand aus 60 Mitgliedern, von denen 50 durch im Zeichen des Nichtempfangs Krügers und ähnlicher Thaten ledig wieder eine, bürgerlichen Blättern des Streitgebiets entnommene ministerielles Dekret ernannt wurden; hierzu kamen 10 Juristen. lich zur Hilfsaktion für England werden, das sich an dem Boeren- Nachricht vor, des Inhalts, daß fast kein Abend vergeht, an dem es Die fünfzig waren fast ausnahmslos große Unternehmer, Handels- krieg zu verbluten droht, während die heldenmütigen Boeren taum nicht zu kleinen Auseinandersetzungen" zwischen Streifenden und Arbeitswilligen fommt, wobei es stets die legteren sind, welche den Herren, Großindustrielle usw. Die wenigen Parade- Arbeiter, die noch etwas verlieren können. man mit heranzog, thaten kein Harm; auch wenn fte Die Nachricht wird denn auch von den Offiziösen des auswärtigen Anlaß zu Streitigkeiten geben. Die Polizei hat unter diesen Uniweniger peinlich gefichtet worden wären, hätten fie nichts Amts als„ dreiste Erfindung" gekennzeichnet, was nicht ausschließt, ständen alle Hände voll zu thun, nicht etwa um die Arbeitswilligen für die Arbeiterschaft erreichen können, da sie ja stets in der daß man jet in Hoffreisen gern den„ Ruhm" zu erwerben wünscht, vor den Streikenden zu schüßen, sondern um die sonst so angesehenen, Minderheit blieben. So lange dieser idyllische Zustand herrschte, etwas für die Boeren gethan zu haben, ohne daß es uns etwas von Behörden und Unternehmern gleichmäßig gehätschelten Streif brecher im Baume zu halten und die ruhigen Bürger vor den Ausso lange man sich den Schein geben tonnte, als sei man wirklich be- foftet. Das offiziöse Dementi erklärt dann: ftrebt, etwas für die Arbeiter zu thun, ohne daß jemals viel dabei„ An Deutschland ist bisher weder von einer andern Macht die schreitungen der Retter der Glasfabrikanten zu schützen. Drei von heraustam, ließ man sich den" höchsten Arbeitsrat" gern gefallen. Anregung zu einer Intervention oder Vermittlung zwischen England diesen russischen Arbeitswilligen sind wieder an einem der letzten Die Sache änderte sich mit dem Antritt der jetzigen Regierung. und den Boeren herangetreten, noch auch ist von englischer Seite die Tage ausgewiesen worden. Unter solchen Umständen begreift man es, wenn auch die BürgerDurch Dekret vom 1. September 1899 wurde die Zahl der Mit- Geneigtheit zu erkennen gegeben worden, auf eine solche Aftion einglieder auf 66 erhöht, die sich wie folgt verteilen: 22 wählt das zugehen. Die auf den König Eduard bezügliche Wendung verrät schaft Nienburgs den lebhaften Wunsch nach Herstellung des Friedens organisterte Unternehmertum, d. H. die Handels- und Gewerbe- eine völlige Unkenntnis englischer Verhältnisse, da der König gar und geordneter Verhältnisse hat. fammern, und die Unternehmer- Beisiger bei den Gewerbegerichten; nicht in der Lage ist, derartige die Politit Englands betreffende Die Kohlenarbeiter in Lübeck befinden sich im Ausstand. die Arbeiter wählen ebenfalls 22 und zwar 7 davon die Gewerbe- Wünsche zur Geltung zu bringen. Für eine Vermittelungsaktion Die Buchdrucker und Buchbinder der Geschäftsbücherfabrik gerichts- Beifizer und 15 die Gewerkschaften; die übrigen 22 find fehlt heute ebenso wie vor Monaten die notwendige Voraussetzung und Buchdruckerei von Otto Ente in Rottbus haben Juristen( 10, davon 6 Regierungsbeamte), Deputierte 5, Senatoren 3 einer Geneigtheit beider kriegführenden Parteien, die Vermittelung sämtlich die Kündigung eingereicht, weil der Chef gesagt hat, er und 4 vom Handelsminister ernannte Personen. Unter den letzteren neutraler Mächte anzuerkennen." werde sämtliche Verbandsmitglieder entlassen. Dieser Vorsatz ist befinden sich Jaurès und die Genoffin Bonne vial. Die waffenstarrenden christlichen Kulturmächte sind eben ohn- auch zum Teil schon ausgeführt. Auch am letzten Sonnabend find Die Unternehmer protestieren gegen die Zusammensetzung; fie mächtig, den schlimmsten, von den Großen den kleinen zugefügten wieder Verbandsmitglieder entlassen worden. Infolgedessen kündigten regen fich darüber auf, natürlich lediglich im Jnteresse der Arbeiter". Verbrechen zu wehren. alle übrigen Buchdruder und Buchbinder. Die seitens des Personals daß die indifferenten, unorganisierten Arbeiter in dieser Körperschaft angebahnten Verhandlungen konnten nicht stattfinden, da Herr Enke nicht vertreten sind. Die durch die Socialisten beherrschten und die Kommission abwies. verhetten Bertreter der Gewerkschaften brächten in Gemeinschaft mit zeichnen sich durch geradezu läppische Aufschneidereien aus. Seine den juristischen und Beamtenvertretern, die von der Regierung nicht völlig unabhängig feien, Beschlüsse zu stande, die durchaus nicht die neueſte Depesche besagt, die Zahl der Boeren, welche im legten Monat getötet und gefangen genommen wurden oder sich ergeben Meinung der gesamten Arbeiterschaft wiedergäben. Dieser rührenden hatten, beträgt 2640(!!) Vom 1. Juni bis zum 9. Juni würden Gorge um die völlige Unabhängigkeit aller im Arbeitsrat sigenden 26 Boeren getötet, 4 verwundet und 409 gefangen genommen. Es Personen haben sich die Arbeitervertreter sofort angeschlossen; auch ergaben sich ferner 33 Boeren, und außerdem wurden 651 Gewehre, 11 Stunden täglich gearbeitet. fie sind der Meinung, daß alle Vertreter im Höchsten Arbeitsrat" nur 115 500 Patronen, 120 Wagen und 4000 Pferde erbeutet. durch Wahlen in diesen gelangen sollten; Guérard( Gewerkschafter) Dieser Streckenrapport" macht einem amerikanischen Reklamesetzte deshalb dem Antrag der Unternehmer, die Unorganisierten Agenten Ehre. Die Engländer haben ihrem offiziellen Telegramm mit heranzuziehen, das Verlangen entgegen, die beamteten ernannten zufolge seit dem Beginn des Kriegs ungefähr hundertmal mehr Vertreter zu beseitigen. Durch ihre Presse lassen die Unternehmer Boeren getötet und gefangen, als das ganze Voll, Weiber, Kinder die Drohung aussprengen, daß fie, falls man ihren Wünschen nicht ent- und Greise eingeschlossen, überhaupt zählt.- Allerdings auch die gegenkomme, lieber in Maffen austreten würden, als noch länger die Siegestelegramme haben turze Beine. unheilvollen Beschlüsse ihrer Gegner zu decken".
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Kitcheners ,, Sieges: Telegramme"
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Ich dementiere mir.
Mittlerweile läuft man im Senat auch Sturm gegen die Institution der Arbeitsräte", die erst vor kurzem ins Leben Auf eine Anfrage des Kriegsministers Brobrid meldete Kitchener gerufen find durch eine Verordnung des Handelsministers, und telegraphisch hierher, die von„ Reuters Bureau " gemeldete Nachricht, deren Gültigkeit von der Unternehmerklasse bestritten wird. Die daß am 5. d. M. ein Teil des Boerenkommandos unter Behers überArbeitsräte entsprechen nach der Art ihrer Aufgaben ganz den von rascht und geschlagen worden, sei unrichtig. der socialdemokratischen Fraktion des deutschen Reichstags geforderten Arbeitskammern. Es sind deren bis jetzt vier in den größeren ist in Begleitung des Dr. Leyds im Haag eingetroffen. Industriecentren errichtet, auch hier haben nur die Organisationen der Unternehmer und der Arbeiter Vertreter zu wählen. Die Unternehmer wollen nun streifen und teine Vertreter in diese Arbeitstammern entsenden.
Die Ausstellungen der Unternehmer haben zunächst zu keinen weiteren Konsequenzen geführt; in den ersten zwei Sizungen hat der höchste Arbeitsrat" ziemlich weitgehende Beschlüsse gefaßt. Er hat sich im Princip für die Notwendigkeit des gesetzlichen
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Präfident Krüger
Die Pest.
Einer amtlichen Meldung aus Kapstadt zufolge tamen in der lezten Woche daselbst 18 Pestfälle vor, von denen 10 einen tödlichen Ausgang hatten. Im ganzen find bisher 684 Erkrankungs- und 318 Todesfälle an der Seuche festgestellt worden.
Partei- Nachrichten.
Das boykottierte Theater. Das Victoria 0
Theater in
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Der Malerstreik in Bremen dauert wie die Streifleitung bekannt giebt- unverändert fort.
Die Stellmacher in Stettin streiten seit Sonnabend um die
Einführung der 10stündigen Arbeitszeit. Bisher wurde 11 bis
Wet Strett der Schweriner Maurer und Zimmerer ist durch einen Vergleich, der vor dem Stadt Bauamt geschlossen und von den Parteien angenommen worden ist, definitiv beendet. Die Hauptpunkte des Vergleichs, der bis Ende 1902 gilt, sind folgende: Der Stundenlohn beträgt 45 Pf. Für Ueberstunden find 50 Pf.. für Nachtstunden 60 Pf. zu zahlen. Arbeiter an Backöfen, Steffelanlagen 2c., find mit mindestens 90 Bf. pro Stunde zu vergüten. Bei größeren Neubauten find wetterfeste Baubuden zu errichten. 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs wird ausgeschlossen. Die Arbeitszeit bleibt im allgemeinen unverändert.
Der Streik der Steinarbeiter in Striegan i. Schl. hat fich auch auf den Bezirk Häslicht ausgedehnt. In diesem Bezirk wird der Mangel eines geeigneten Lokals zur Abhaltung von Versammlungen unliebfam empfunden. Der Besuch einer Versammlung macht einen stundenweiten Weg notwendig. Streitbrecher haben sich noch nicht gefunden, eine sehr große Anzahl der Streitenden reist ab, so daß bei Wiedereröffnung der Betriebe aller Voraussicht nach Mangel an Arbeitskräften eintreten wird. Die früher geführten Verhandlungen mit den koalierten Unternehmern waren ergebnislos. Jezt sind erneute Verhandlungen angebahnt.
Die Maurer in Lissa in Posen streiten schon mehrere Wochen, Sie fordern die 10stündige Arbeitszeit und 35 Pf. Stundenlohn Vor dem Streif wurde bei 11 stündiger Arbeitszeit 19-32 31. gelegt hatten, find nur noch 40 anwesend. Die Unternehmer lehnew Stundenlohn gezahlt. Von 170 Maurern, die die Arbeit nieder die Verhandlungen ab, so daß die Einigungsversuche des Landratsder Bürgermeister hatte es abgelehnt, zu vermitteln ergebnislos verliefen. Wenn der Zuzug noch einige Zeit ferngehalten wird, dann dürfte der Streit mit dem Siege der Arbeiter enden.
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Schutzes der Arbeiter und Angestellten im Handel und der Nahrungs- Magdeburg hatte schon mehrfach Boltsvorstellungen zu ermittelbranchen erklärt. Der staatliche Schutz soll sich er strecken auf hygienische und fanitäre Maßnahmen, auf die mäßigten Preisen veranstaltet und sollte auch am Sonntag eine Arbeitszeit der jugendlichen Arbeiter, der Arbeiterinnen und solche Vorstellung wiederholt werden. Unerwartet ist die Ankündigung auch der erwachsenen Männer. Sodann wurde eine Reihe zurückgezogen, weil die tgl. Kommandantur den Boykott über das Resolutionen angenommen, die Erweiterungen schon bestehender Theater verhängt hatte. Geseze in Anregung zu bringen. So sollen nach den Vorschlägen Unfre Parteigenossen in Magdeburg werden gegen diese Aus Essen wird uns berichtet, daß die dortige Filiale des des Arbeitsrats in Bukunft weitgehende Minimalbestimmungen Play Stellung der Militärverwaltung eine große Protestfundgebung vergreifen in Bezug auf die Wohn- und Arbeitsräume solcher Personen, anstalten, denn die Bekanntgabe dieses Boykotts hat in Arbeiter- dahin geeinigt haben, daß beide Organisationen zur Erreichung wirtCentralverbands der Maurer und der Christliche Maurer - Verein sich die im Hause der Unternehmer. wohnen. Leistungen, Einrichtung, freifen allgemeine Erbitterung hervorgerufen, zumal wenn man beZustand der Betten und der Schlafräumen des Dienstpersonals sollen rüidfichtigt, daß jede Aufforderung zum Boykott unsrerseits beschaftlicher Vorteile gemeinsam vorgehen wollen. Weiter wird mitgeteilt, daß das Essener Gewerkschaftskartell beschlossen hat, mit zum Gegenstand staatlicher Ueberwachung gemacht werden. straft wird. sämtlichen christlichen und Hirsch- Dunckerschen Organisationen Verbindungen zu suchen, um gemeinsame Maßnahmen zu treffen bezüglich einer höheren Ansehung des durch die Behörden festzustellenden ortsüblichen Tagelohns. Ferner soll bezüglich des Arbeitsnachweises sowie bei statistischen Erhebungen über Lohn- und Arbeittsverhältnisse ein gemeinsames Vorgehen der genannten Organisationen Plaz greifen.
Die Sigungen des Arbeitsrats werden fortgesetzt. Seine Beschlüsse sind natürlich nicht bindender Natur, er hat die Gefeße mur vorzubereiten, Renderungen zu empfehlen usw., feine Entschlüsse und Meinungsäußerungen find jedoch nicht ohne Einfluß auf die Maßnahmen der Regierung.
Wien , 10. Juni. Das Herrenhaus nahm die Wafferstraßenborlage einstimmig an, das Abgeordnetenhaus genehmigte die Lokalbahnvorlage unverändert.
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Polizeiliches, Gerichtliches usw.
Flugblattverbreitung. Wegen Vergehen gegen die Polizeiverordnung, welche die Bestimmungen über die Sonntagsruhe enthält, wurden in der Berufungsinstanz vor der Straffammer in Elberfeld neun Parteigenossen freigesprochen. Die Be treffenden hatten an einem Sonntag in Wülfrath Flugblätter verteilt. Das Schöffengericht, die Vorinstanz, hatte eine Geldstrafe von 5 M. festgesetzt.
Graf Waldersce ist in dem japanischen Hafen Kobe eingetroffen Herbst das Gehalt auf 50 Mark reduziert. Die durch
Geheime Instruktionen?
Bern , 10. Juni. Der Bundesrat unterbreitet der Bundesver- Auch bei dieser Gelegenheit wurden Reden gehalten. fammlung einen Gesezentwurf, wonach den Kantonen seitens des Bundes eine jährliche Subvention von etwas über zwei Millionen Franken zur Hebung der Volksschule gewährt werden soll.
Paris , 10. Juni. Nach dem gestrigen Rennen in Auteuil verfichten eine Anzahl Nationalisten Rundgebungen gegen das Ministerium zu veranstalten. Einige Personen, welche dem Justizminister, als dieser den Rennplag verließ, mit höhnischen Rufen verfolgten, wurden festgenommen, unter ihnen Mathieu Lesseps, ein Sohn von Ferdinand Lesseps . Die Verhafteten wurden nach Aufnahme eines Protokolls wieder freigelassen.
Das
Bureau Laffan" meldet aus Peking : Die chinesischen Bevollmächtigten haben vom Hofe geheime Instruktionen erhalten, zu verhindern, daß die Mächte in den Legationen Forts erbauen, welche den kaiserlichen Palast bedrohen, und daß längs der Eisenbahnlinien unverhältnismäßig starfe Garnisonen gelegt werden.
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Gewerkschaftliches.
Die Küchengehilfen der internationalen Schlafwagengesellschaft in Stuttgart haben wegen Lobudifferenzen die Kündigung eingereicht. Ursprünglich war mit der Direktion ein Monatsgehalt von 60 M. bei freier Beföstigung vereinbart. Ferner war nach zweijähriger Thätigkeit eine Aufbesserung bon monatlich 20 Mart versprochen worden. Statt dessen wurde im vorigen schnittliche Arbeitszeit für die Küchengehilfen beträgt 17 Stunden wohlgemerkt bei genanntem Einkommen! darunter dreizehn Stunden Fahrzeit; sämtliche Arbeiten sind in der Küche bei einer Temperatur von mindestens 30 Grad Reaumur, im Sommer oft bis zu 40 und 50 Grad zu erledigen; hierzu kommen die Auslagen für Getränke, die die unter der Beköftigung" nicht inbegriffen sind, ferner was bei dieser Temperatur an Wäsche verbraucht wird. Dazu kommt die Miete, welche im Vers hältnis zum Einkommen sehr erheblich ist, da die Gehilfen gezwungen find, zwei Logis zu unterhalten und hierzu keinerlei Unterstügung bekommen. Auch mit der freien Zeit haben sie Grund, Zum Glasarbeiterstreik in Nienburg . Der durch den unzufrieden zu sein, da sie schon oft drei und mehr Wochen fahren Millionär Hehe heraufbeschworene, schon seit Monaten währende mußten, ohne abgelöst zu werden, und kommt dann die Ablösung Ausstand macht sich auch in den Kreisen der Bürgerschaft unangenehm von zwei Tagen, dann heißt es, an jedem der beiden Tage von Das Fiasko der Zuckerprämien. Aus Paris wird berichtet: fühlbar, und man wünscht auch in diesen Streisen eine baldige morgens um 6 Uhr bis 11 Uhr Dienst zu thun und außerdem an In einer Besprechung der Ergebnisse der indirekten Steuern für den Beendigung des Kampfes. Unter den Nienburger Bürgern cirkuliert einem der Tage Nebenarbeiten im Bureau zu erledigen. Monat Mai weist eine halbamtliche Auslassung darauf hin, daß die zur Beit eine bereits mit zahlreichen Unterschrifen versehene, an die Zuckersteuer in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres Besizer der Glasfabriken gerichtete Eingabe. In derselben heißt es: 15 millionen Frants weniger eingebracht habe, als im Mit großem Interesse wie mit banger Sorge verfolgt wohl die Budget veranschlagt war. Die Urfachen dieser Abnahme seien zum gesamte Bürgerschaft Nienburgs den monatelangen Kampf, der sich Zur Verhütung von Keffelexplosionen bringt der Bericht der Teil darin zu suchen, daß die Zuckersteuer immer mehr von den in den Mauern unsrer Stadt abspielt. Die seit 27 Jahren gepflegten badischen Gewerbeaufsicht von 1900 eine sehr beachtenswerte 3uderausfuhr prämien verfchlungen werde. Es sei Beziehungen der( Bürgerschaft zu den Besizern und Leitern der Warnung. Vor mehreren Jahren wurde zur Verhütung des vorauszusehen, daß Maßnahmen getroffen werden müßten, um diesem hiesigen Glashüttenwerte wie zu der Arbeiterschaft werden gelodert Reifelsteinanfayes vielfach empfohlen, mit dem Speisewasser Uebelstande abzuhelfen. oder gar zerrissen. Die Fabrikherren wie die Arbeiter haben unter eine gewisse Menge Petroleum in den Dampffefsel zu Rußland . diesem Berwürfnis zu leiden, durch welches unser Gemeinwesen ipeisen. So ist auf den preußischen Staatsbahnen gleichfalls in Mitleidenschaft gezogen zu werden droht. Uns bangt die Kesselreinigung der Lokomotiven durch Petroleum einsowohl für die Erschütterung der hier so genial gefchaffenen in geführt; dieses wird in dem mit Wasser gefüllten Refsel gespritzt, bustriellen Werte, auf welche ein jeder Nienburger stolz ist, uns beim Ablassen des Wassers überzieht es den Refselstein und löst ihn. bangt aber auch für das Wohl Ihrer Arbeiter, die uns in den vielen Daß hierbei Unfälle vorgekommen sind, würde noch nicht bekannt. Jahren ihres Hierseins durch gutes, anständiges Betragen lieb ge- In Baden hatte aber diese Methode zahlreiche Unfälle zur Folge und auch im Berichtsjahre 1900 lieferte wieder ein schwerer worden sind. Unfall den Beweis von der Gefährlichkeit des Petroleums zu dem erwähnten Verwendungszweck. Der Bericht meldet hierüber:
Helsingfors , 9. Juni. Das Erscheinen der hiesigen Zeitung Pobjalainen" und eines Wiborger Blatts ist gänzlich verboten, das Erscheinen von mehreren anderen finnischen Blättern auf eine Zeit von 14 Tagen bis 4 Monaten untersagt worden.
Daher geht unser aller Wunsch dahin, daß die alten, guten Belgrad , 10. Juni. Infolge des energischen Einspruchs des Berhältnisse wiederkehren mögen, zum Wohle der Glashüttenbefizer, serbischen Gesandten in Konstantinopel wegen der wiederholten zum Wohle der Arbeiterschaft und zum Wohle unsrer teuren Grenzverletzungen durch die Albanesen befahl der Sultan dem Baterstadt.
General Hamdi Bascha, sich an die Grenze zu begeben. Hamdi Die unterzeichnete Bürgerschaft bietet Ihnen wie Ihrer ArbeiterPascha erhielt die Vollmacht, zur sofortigen Ablösung der jetzt dort schaft die Hand zur ehrlichen Vermittlung. stehenden türkischen Grenztruppen zu schreiten, falls es sich, der Untersuchung nach, als nottvendig erweisen sollte.
Mögen Sie wie Ihre Arbeiter aus unsrer Mitte Männer wählen, die die entstandenen Zwiftigkeiten und Differenzen zu beseitige versuchen.
Sociales.
Zwei Arbeiter der Jutespinnerei Waldhof wollten bei frisch gefülltem Refsel eine undichte Verpadung ani Manuloch bei Licht untersuchen. Im Begriff den Mannlochdeckel zu öffnen, entzündeten sich die im Sesselinnern angesammelten, dem Petroleum entstammenden Gase, und eine hervorschießende lange Stichflamme verbrannte die beiden Arbeiter so schwer, daß der eine derselben bald danach starb."