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Nr. 143. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt.

Sonnabend, 22. Juni 1901.

Fischerbrücke und zum Neubau der Inselbrücke gefordert wird, steht schäftigt war, betrat der Reviervorstand zufällig das Wachtzimmer Berliner   Partei- Angelegenheiten. auf einem Grundstück, das früher wirklich eine Insel war. Sie lag und erkannte in dem einen der beiden jungen Leute einen seit mitten in der hier sehr breiten Spree, aus der sie emporgestiegen Jahresfrist gesuchten schweren Verbrecher, der unter seinesgleichen Die Genossen des ersten Wahlkreises veranstalten am war, als sich infolge der 1658 begonnenen Anlegung der neuen als der Laften- Emil" bekannt ist. Der Bursche wurde natürlich Sonntag einen Ausflug nach Pferdebucht. Treffuntt 815 Uhr Festungswerte und Gräben der Wasserspiegel des Flusses gefenft fofort festgenommen und dem Bolizeipräsidium zugeführt, während Schlesischer Bahnhof  , nicht wie in gestriger Notiz irrtümlich an- hatte. Das neu entstandene Eiland auf der Spree  " wurde vom fein Freund nach Feststellung der Personalien wieder entlassen eben, 7 Uhr. Fahrt bis Köpenid. Für Nachzügler Treffpunkt Amt Mühlenhof in Besiz genommen und zunächst nur als Bleiche wurde. Berdebucht. verwendet. 1687 wurde darauf eine Spinnerei errichtet, die aber An seinem Geburtstag erhängt hat sich Freitagmorgen der Dritter Berliner   Reichstags. Wahlkreis. Der Wahlverein bald wieder einging. 1699 kam die Insel samt den Gebäuden 51 Jahre alte Arbeiter Robert Wiesner aus der Köpnickerstraße. Der Mann internimmt morgen( Sonntag) den 23. Juni einen Familienausflug in den Befiz eines Schönfärbers, der sie für seinen Gewerbe- hat in seinem Leben viel Unglück gehabt. Schon als junger Mensch nach dem Restaurant Pferdebucht bei Köpenick  . Um rege Be- betrieb benutte. 1725 kauften die Gebrüder Wegeli die Insel, er verlor er sein linkes Auge; es wurde ihm bei einem Streit aus­teiligung ersucht Der Vorstand. weiterten die Gebäude und richteten darin eine Wollfabrik ein. Dabei geschlagen. Früher als Sadträger auf Getreidespeichern beschäftigt, Die Parteigenoffen von Pankow   werden ersucht, sich recht wurde der Wasserarm zwischen der Insel und der Straße An der war er infolge eines Unfalls seit einem Jahre arbeitsunfähig. Am zahlreich zu der am Sonntag früh 7 Uhr stattfindenden Flug- Fischerbrücke zugeschüttet, so daß die Insel mit dem Stadtteil Alt- Schlesischen Bahnhof war er unter einen Poftwagen geraten, der ihm blattverbreitung im Lokal von Hoffmann, Mühlen- Cölln vereinigt wurde und nun eine Halbinsel war. Später wurde das rechte Bein so schwer verletzte, daß er dreimal längere Zeit im straße 25, einzufinden. Eine pünktliche Beteiligung ist geboten, da das Grundstück von der Stadt erworben, aber im Jahre 1824 wurde Krankenhause liegen mußte. Gestern morgen Holte seine Frau zu mit die Parteigenossen in die Lage kommen, möglichst zeitig das es wieder an eine Gesellschaft verkauft, die den Insel- Speicher" feinem Geburtstage etwas tuchen. Als sie um 7, Uhr von diesem Voltsfest in Weißensee zu besuchen, zu welchem bei Hoffmann darauf erbaute. Damals bekam die Stadt 60 000 Thaler, heute soll Ausgang zurückkehrte, fand sie ihren Mann, mit dem sie in kinder­Einlaßkarten zu haben sind. fie für das 6966 Quadratmeter große Grundstück( von dem rund loser Ghe lebte, als Leiche an der Kammerthür hängen. 1000 Quadratmeter zur Straßenverbreiterung verwendet werden follen) 3 Millionen Mark zahlen.

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Lokales.

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Beim Anspannen eines Pferdes ist gestern, Donnerstag nachmittag, der 23 Jahre alte Stallmann Heinrich Philipp aus der Ueber den Fall Moris Lewy sprach am Donnerstagabend in Marienstr. 28 schwer verunglückt. Er erhielt einen Hufschlag an die Die Schullaften der Vororte Berlins   und der Kultusminister. dem Humanitätsverein für jüdische Gewerbetreibende" Herr Rechts- Brust, der ihm den Brustkasten eindrückte und schwere innere Ver= In einer Verfügung an den Gemeindevorstand eines Vororts hat anwalt Sonnenfeld, der Verteidiger im Koniger Prozeß. Herr letzungen beibrachte. Der Verunglückte wurde besinnungslos nach der Kultusminister den Grundsaß aufgestellt, daß die größeren Berliner   Sonnenfeld kritisierte dann die Unterredung, die der Verleger der der Charité getragen. Borortgemeinden die laufenden Kosten für das Volksschulwesen selbst- Staatsbürger Beitung", Herr Bruhn mit dem Kriminalinspektor Durch einen Sturz von der Leiter verunglückte gestern nach­ständig aus eignen Mitteln aufzubringen hätten. Bei der Aufstellung Braun gehabt. Bruhn habe den Beamten auf das eminent politische des Etats soll die Finanzierung entsprechend vorgenommen werden. Moment, das diesem Morde anhafte, aufmerksam gemacht und betont, mittag der 46 Jahre alte Maler Ferdinand Schmidt auf dem Grund­Der Minister meint, die meisten Gemeinden seien bei dem außer daß ein Jude der Mörder sein müßte. Damit fei festgestellt, daß stück Stralauerstr. 11. Er zog sich eine Verlegung der Wirbelsäule ordentlichen Steigen der Bodenwerte zur Aufbringung der Mittel Herr Bruhn in vollem Bewußtsein nach dort gekommen sei, zu und wurde von einem Schutzmann des 55. Reviers einem Kranken­sehr wohl im stande. 8ur Gewährung von außerordentlichen Bu- um politische Hege nach Konig zu tragen und eine solche hause zugeführt. schüssen aus Staatsmitteln will der Minister von jest ab nur noch beße sei bei der durchschnittlich wenig gebildeten Bevölkerung Ein Augenleiden hat den 20 Jahre alten Korbmacher Richard in ganz besonderen Fällen seine Zustimmung geben. dieses Städtchens auf fruchtbaren Boden gefallen, und die Krüger, der bei dem Korbmachermeister Quade in der Sebastian­Rigdorf bezieht bekanntlich einen solchen Zuschuß von 20 000 m. Belastungszeugen feien wie die Pilze aus der Erde gewachsen. straße 86 beschäftigt war, in den Tod getrieben. Der junge Mann jährlich, der der Stadt kürzlich entzogen werden sollte. Der Weiter äußerte sich der Redner: Jch spreche die Thatsache aus, daß mußte wegen seines Leidens, das ihn vor einem Jahre befiel, erst Stultusminister hat sich allerdings bereit gefunden, diesen Zuschuß wir fühlen, wie Moriz Lewy, der mir sagte: Wenn ich, trotzdem fürzlich 14 Tage in einer Klinik zubringen. Da er auch jetzt noch der Stadt bis auf weiteres zu belassen, nachdem die Regierung ich unschuldig bin, zehn Jahre Zuchthaus bekomme, so behalte ich nicht arbeiten konnte, so entfernte er sich vorgestern mit dem Bemerken, in Potsdam   solches befürwortet und eine Deputation dem doch das Bewußtsein, ein anständiger Mann zu sein." Ich spreche daß er spazieren gehen wolle. In Wirklichkeit ging er nach Plößen­Minister über die Rirdorfer Schul- und Finanzverhältnisse es offen und frei aus, in meinen Augen ist Moritz Lewy unschuldig fee und erhängte sich. Gestern fand man ihn als Reiche wieder. aufgeklärt hatte. Thatsächlich steht bei der Zusammensetzung der Be- und ich habe die Achtung vor ihm, die man einem solchen Manne Mit Cyankalt vergiftet hat sich der 47 Jahre alte Arbeiter völkerung in Rigdorf die Zunahme der Steuerkraft zur Vermehrung schuldig ist. Redner teilte sodann mit, daß man den Moritz Lewy Nichard Hönning aus der Schulstr. 7, der seiner Frau und seiner er­der Schülerzahl in feinem günstigen Verhältnis. Und ähnlich find während der Untersuchungshaft in eine Zelle gesteckt, die nur für wachsenen Tochter, die für ein Geschäft Jacketts nähten, bei ihrer die Berhältnisse in verschiedenen andern großen Vororten Berlins  . Schwere Verbrecher bestimmt fei. Auf eine eingelegte Beschwerde Arbeit half. Frau Hönning hörte in der vorlegten Nacht in dem Falsch dürfte die Annahme sein, daß in allen Vororten Berlins   die erklärte der Gefängnisinspektor dem Staatsanwalt, er übernehme, Nebenzimmer, in dem ihr Mann schlief, plöglich ein schweres Steuerkraft mit dem außerordentlichen Steigen der Bodenwerte falls 2. in eine andre Belle gebracht würde, keine Verantwortung, Stöhnen und fand den Maun mit einer Flasche in der Hand da­gleichen Schritt halte. Von den Großgrundbefizern Nigdorfs z. B. wenn der Gefangene daraus flüchte. liegend. Sie suchte ihm die Flasche zu entreißen, konnte es aber nicht wohnen die meisten in Berlin   W, so daß der Löwenanteil aus der verhindern, daß er auch den Rest noch austrant. Hönning starb nach durch das Steigen der Grundierte erhöhten Steuerfähigkeit der turzer Zeit; er hatte Chantali genommen. Was ihn dazu veranlaßte, Herren nicht Rigdorf zu gute kommt. Auch in dieser Beziehung ist den Angehörigen nicht bekannt. gleichen die Verhältnisse einiger andrer Vororte Berlins   denen der Stadt Rigdorf.

straße bis Alexanderstr. 66 einschließlich des Kreuzdammes der Straßensperrung. Der Alexanderplatz   von der Neuen König­Prenzlauerstraße wird wegen Asphaltierung vom 24. d. M. ab bis auf Weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Die Stadt Berlin   hat dem Verein für volkstümliche Kurse von Berliner   Hochschullehrern( Vorsitzender Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Waldeyer) zur Förderung seiner Unternehmungen für das Geschäftsjahr 1901 einen Beitrag von 1000 m. bewilligt.

30. Juni allabendlich der Mond von 8-12 Uhr nachts mit dem großen Den Besuchern der Treptow  - Sternwarte wird von heute bis zum Fernrohr gezeigt. Sonntag, den 23., nachmittags 6 Uhr, spricht Direktor Archen hold über Die Bewohnbarkeit der Welten", um 7 Uhr abends über den" Mond  ".

Mit dem Poftverbot der Glimmerkarten beschäftigte sich am Donnerstag eine Sigung, die von Vertretern der 2ugus papier­Arbeiter und des Buchbinderverbands gemeinsam mit Vertretern der Glimmerfarten Fabritation abgehalten wurde. Die Fabrikanten wünschen zum Zweck eines Protestes gegen das Verbot mit den organisierten Arbeitern in Verbindung zu treten. Stadtverordneten   Wahlen. Auf Grund der Uebergangs- Die Verfügung des Staatssekretärs, so wurde behauptet, habe zu bestimmungen für das neue Kommunalwahl- Gesez sind dem Magistrat einer schweren Schädigung der Industrie und der betreffenden mit Zustimmung des Oberpräsidenten die Gemeinde- Wahlbezirke be- Arbeiter und Arbeiterinnen geführt, aber nur ein Teil der vom Ver­zeichnet worden, in denen Neuwahlen stattfinden sollen. Von den bot betroffenen Fabrikate fönne als gesundheitsschädlich angesehen in den letzten zwei Jahren gewählten Stadtverordneten haben sich werden. Eine Kollektion von Glimmerfarten wurde in der Sizung sechs, die gestern ausgelost wurden, einer Neuwahl zu unterziehen, herumgereicht. Die Vertreter der Arbeiter hoben hervor, daß für obwohl ihre Wahlperiode noch nicht abgelaufen ist. Es sind dies fie fein Grund vorliege, diese Industrie, soweit sie als die Stadtverordneten: Goldschmidt I in der 1. Abteilung des Heimarbeit betrieben werde, besonders zu schüßen. Es wurde 9. Wahlbezirks, Nelke in der I. Abteilung des 7. Wahlbezirks, beschlossen, eine Enquete zu veranstalten, die sich auf folgende Dr. Bütow in der II. Abteilung des 15. Wahlbezirks, Lange Fragen erstrecken soll: 1. Wieviele Arbeiter werden mit der Glinimer­in der Il. Abteilung des 6. Wahlbezirts, Ulrich II( Curt) in der farten  - Fabritation beschäftigt? a) wieviele innerhalb der Fabriken, III. Abteilung des 45. Wahlbezirks und Glode in der III. Abb) wieviele als Heimarbeiter? 2. Wieviele sind durch das Verbot teilung des 44. ablbezirks. Wegen der Wahl von arbeitslos geworden? 3. Wie verhält es sich mit der Arbeitszeit? Aus den Nachbarorten. Glode( Moabit  ) schwebt in zweiter Instanz ein Streitverfahren, 4. Welche Schädigungen in gesundheitlicher Hinsicht sind mit der Der Giftmörder vom Teufelsfee, Töpfer Eugen Jänice, ist das nun für diesen gegenstandslos geworden ist. Die Neuwahlen Arbeit verbunden? am Donnerstag von der Jrrenanstalt in Dalldorf, woselbst er sich sollen im Herbst stattfinden. In recht unnötiger Weise kommen, wie uns mitgeteilt wird, seit kurzer Zeit als gemeingefährlicher Geistestranter befand, nach Aus der Magistrats- Sigung vom Freitag. Der Magiftrat diejenigen Staatsbürger oft um ihre freie Beit, welche zu militäri- dem Potsdamer Gerichtsgefängnis gebracht worden, weil in der genehmigte die Anlagen neuer Stuhl vorrichtungen auf dem ichen Uebungen einberufen werden und der Ueberzeugung sind, daß nächsten Woche vor dem Schwurgericht dortselbst die erneute Ver­alten Schweine Schlachthofe für die beiden Fleisch Koch- fie wegen Krankheit ihrer Militärpflicht nicht nachkommen können. handlung des gegen ihn schwebenden Mardprozesses stattfindet. Die kitchen. Der Kostenanschlag beläuft sich auf rund 105 000 M. Ferner Der Abfaz 3 der auf dem Gestellungsbefehl abgedruckten Bestim- Verhandlung wird nur kurze Zeit in Anspruch nehmen, da man sich genehmigte das Kollegium die Erbauung von zwei Rinderställen auf mungen befagt für solchen Fall, daß die Betreffenden sich täglich nunmehr darüber schlüssig gemacht hat, nur die gerichtsärztlichen Sem Viehhofe, beren Kosten sich auf rund 338 000 m. beziffern.mittags beim Bezirkskommando zur Untersuchung melden können. Sachverständigen vorzuladen, welche über den Geisteszustand Jänices Der Magistrat ist dem Beschlusse der Stadtverordneten   Recht enttäuscht sind aber diejenigen Uebungspflichtigen, die Mitt- Auskunft geben sollen. nicht beigetreten, wonach tünftig ant Stelle der Be- wochs und Freitags nach dem Tempelhofer   Felde hinauspilgern. Ein abscheuliches Verbrechen hat ein altgedienter" 8ucht­kanntmachung durch Auflegung der Steuerlisten auch den Es wird dann den Kranten bedeutet, daß an diesen Tagen feine Häusler, der 54jährige SchuhmachersAugust 2ehr in Spandau  , Steuerzahlern mit einem Einkommen bon 600 bis ärztlichen Untersuchungen stattfinden. Wäre es nicht möglich gewesen, begangen. Er war erst in dieser Woche, nach vielfacher Vor­900 M. die Steuerberanlagungen besonders zugestellt werden folches gleich auf dem Gestellungsbefehl zu vermerken? bestrafung, aus der Strafanstalt entlassen worden und nach Spandau  sollen. Der Magistrat tommt vielmehr auf seinen früheren Borschlag zurüd, die gedachte Steuerstufe ganz aufzuheben, Der Typendruck- Telegraph. Das Reichs- Bostamt hat mit gekommen, wo er früher mal gearbeitet hatte. Gestern loďte er am weil die Kosten der Erhebung zu hoch sind. der Gesellschaft für elektrische Fernbruder, welcher der alleinige Ver einer Besorgung ausgefchict war, an sich und verschleppte es in ein hellen Tage ein siebenjähriges Mädchen, das von der Mutter zu Der Freiwillige Erziehungsbeirat für schulentlassene trieb der von der Firma Siemens u. Halste hergestellten, auch Gebüsch, wo er sich in unfittlicher Weise an der kleinen verging. Waisen" legt Wert darauf, aus dem schriftlichen Entwurf der von Ungeübten zu benutzenden Typendruck- Telegraphen, genannt Dabei wurde er aber betroffen und zur Haft gebracht. von Herrn Lehrer Suck, dem Leiter des Lehrstellen- und Pflege- dessen voraussichtlich noch im Laufe des Jahres 1901 die Einführung Ferndrucker, übertragen ist, einen Vertrag abgeschlossen, auf Grund Eine Radfahrerin wurde gestern als Leiche unter einem wesens, in der Generalversammlung gehaltenen Rede denjenigen des Apparats in den öffentlichen Verkehr Berlins   erfolgen wird. Bosten Floßholz auf der Oberhavel   entdeckt. Das Floß war vor Baffus im Bortvärts" wörtlich veröffentlicht zu sehen, der sich auf Auf Wunsch wird der Apparat von der Gesellschaft schon jegt bei einigen Tagen aus der Weichselgegend angekommen und die bei der schulentlassenen Jugend nicht sonderlich beliebten Berufe Privaten aufgestellt zur Abgabe von Telegrammen an das Haupt- beim Auseinandernehmen der zusammengefügten Stämme bemerkte bezog. Die Stelle lautete: man einen weiblichen Leichnam, der mit der Kleidung an einem zur Es findet zur Zeit zum Schloffer, Mechaniker- und Elettro- Telegraphenamt. technikerberufe ein so großer Andrang statt, daß die Zahl der auf- Mit dem Bau des Arbeitsvermittelungsamts, welches die Befestigung der Floßhölzer dienenden Nägel hing. Die Tote, welche mit einem Radfahrer- Anzug bekleidet war, ist fast bis zur Un gebrachten Lehrstellen nicht immer genügte. Dabei find die späteren 2an des Versicherungsanstalt Berlin   errichten läßt, fenntlichkeit infolge vorgeschrittener Verwesung entstellt. Die Aussichten bei der vorhandenen Ueberfüllung recht problematisch. wird im nächsten Monat begonnen. Der Bauplatz ist ein Trennstück Spandauer   Polizei hat die Leichenreste nach der Leichenhalle schaffen Wir haben uns darum auch genötigt gesehen, in einzelnen Fällen, des alten Garnisontirchhofs und liegt mit seinen Fronten an der lassen; die Rekognoscierung der Toten wird dadurch noch erschwert, wo die Waisen in Lehrwerkstätten mit wahrer Lehrlingszüchterei Gormann- und Rüderstraße. Es find zwei Gebäude vorgesehen, von daß feinerlei Ausweispapiere bei ihr vorgefunden wurden. Man untergebracht werden sollten und No von uns die Be- denen das eine den Arbeitsnachweis für ungelernte vermutet, daß der Leichnam unterwegs auf der Fahrt von der willigung des meist sehr erheblichen Lehrgeldes verlangt wurde, Arbeiter", das andre davon Abstand zu nehmen. Andre Berufe, wie der Bildhauerberuf, arbeiter" aufnehmen soll. Am 1. Oktober 1902 soll das Unter- Weichsel bis Spandau   an dem Floßnagel haften geblieben ist. die Damenschneiderei, Bäckerei und andere konnten keine Lehrlinge nehmen, welches das einzige dieser Art auf dem Kontinent ist, der finden. Da einzelne dieser Berufe nicht ohne günstige Aussichten Benutzung übergeben werden. Die Baukosten sind auf etwa find, so wäre es zu wünschen, daß der Zudrang zu den verschiedenen 800 000 m. veranschlagt. Berufen in geregeltere Bahnen geleitet würde. Eine Handhabe dazu wird unfren Pflegern der Leitfaden für die Berufswahl bieten, den wir in diesem Jahr herausgeben werden."

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dem, was wir barüber berichtet haben. Irrtümlich war nur die An­Diese Ausführungen decken sich dem Sinne nach durchaus mit nahme, daß Herr Sud im Namen des Vorstandes sprach.

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längst abgebrochenen Spittelfirche, die wegen Verlegung der Kanali­Bei den Erdarbeiten am Spittelmarkt auf der Stelle der Tiefe auf verfallene Särge gestoßen und haben eine große Menge fationsröhren notwendig geworden, find die Arbeiter bei 21/2 Meter menschlicher Ueberreste, Schädel, Schulter, Becken- und Beinknochen zu Tage gefördert. Die Gebeine werden zur Wieder­bestattung auf einem Kirchhof gesammelt.

gonnen worden.

breiter wird.

Gerichts- Beitung.

Der traurige Abschluß eines Richtefestes beschäftigte gestern ben Maurerpolier Höhne wegen fahrläffiger Tötung. Auf einem die vierte Straffammer des Landgerichts I   in einer Anklage gegen welchem den am Bau beschäftigten Maurern und Arbeitern in einem den Maurerpolier Söhne wegen fahrläffiger Tötung. Auf einem Neubau in der Yorkstraße fand am 23. März ein Richtefest statt, bei Kellerraum des Neubaues eine größere Zeche bereitet wurde. An dieser nahm auch der verheiratete Maurer Emil Schöwe teil. Er ver­Die Wohnungsfrage. Aus dem Rathause wird berichtet: ließ in angeheitertem Zustand gegen 8 Uhr abends die Gesellschaft und da Eine Kommission bestehend aus dem Oberbürgermeister Kirschner, Mit den Arbeiten zur Verbreiterung der Potsdamer- er nicht wiederkam, so glaubten seine Genossen, daß er schon nach den Stadträten Kauffmann, Fischbeck, Namslau und Wagner sowie dem Stadtkämmerer Maaß und Stadtbaurat strake zwischen Lühow und Bülowstraße ist gestern be- Hause gegangen sei und zechten in fröhlicher Stimmung weiter. Der Bürgersteig wird auf jeder Seite um Schöwe war aber die ganze Nacht über nicht nach Hause gekommen Serause ist vom Magistrat neu gebildet worden, um sich mit der 1,30 Meter eingerückt, so daß der Fahrdamm um 3 Meter und als seine aufs höchste beunruhigte Ehefrau am nächsten Morgen Wohnungsfrage zu beschäftigen. Diese Mitteilung ist nicht in aller Frühe nach dem Neubau eilte und die sämtlichen Räume ganz klar, da doch bereits ein städtischer Wohnungsausschuß besteht. Vielleicht handelt es sich um Erörterungen über die bekannte Ein langgesuchter Verbrecher, der ,, Latten- Emil", ist in- absuchte, fand sie ihren Mann auf dem Boden eines im Seiten­Ministerialverfügung. Oder sollte der nichtssagende Beschluß, mit folge eines Bufalls in die Hände der Kriminalpolizei geraten. Der gebäude des ersten Hofs befindlichen Keller als Leiche vor. Er war offenbar verunglückt. Die Anklage nahm an, daß der Verunglückte dem der Wohnungsausschuß am 5. Juni feine Thätigkeit frönte, den in der Karlstraße wohnende Kaufmann A. passierte in Begleitung infolge der mangelnden Beleuchtung den Weg verfehlt, in Magistrat veranlaßt haben, nunmehr selber einmal försch dem krassen seines siebenjährigen Sohnes die Friedrichstraße und sah sich ge- der Dunkelheit die Latte verschoben habe, die eine zu dem Keller führende Notstand entgegenzutreten? nötigt, den Knaben einer Unart wegen auf der Straße zu züchtigen. Die neue Roßstraßenbrücke erhält jetzt den lange angekün- Hinter ihm gingen zwei elegant gekleidete Männer, die sich über das Deffnung verdeckte und auf diese Weise hinabgestürzt sei. Die An­digten Schmuch. Auf der Oſtſeite der Brüde befindet sich ein archi- Berhalten des Herrn A. aufhielten und ihn bis nach seiner Wohnung indem sie behauptete, daß dieser nicht für genügende Beleuchtung ge flage machte den Polier für den traurigen Unfall verantwortlich, tektonisch schön ausgebildeter Grfer, der zugleich als Wafferbeden verfolgten. Auf dem Hausflur ſtellten sie sich Herrn A. entgegen forgt und deshalb fahrlässig gehandelt habe. Der Gerichtshof war bient. Darüber erhebt sich eine Brunnenanlage, bestehend aus zwei und erklärten, ihn sistieren lassen zu wollen. Der Kaufmann drehte jedoch mit dem Rechtsanwalt eine der Ansicht, daß es nicht auf­Walroßlöpfen, aus deren Mäulern sich Wasserstrahlen ergießen. Das jedoch den Spieß um, suchte nach einem Schußmann, und als die Ganze wird von dem Wahrzeichen der Straße und Brüde, einem Fremden nunmehr sahen, daß Herr A. ernst machte, beabsichtigten fie, sich geklärt erscheine, auf welche Weise und durch wessen Schuld der Roß, getrönt, welches das Wappenschild der Stadt Berlin   hält. Der schleunigst zu entfernen. Der Aufforderung eines inzwischen hinzu- Berunglückte zu Tode gekommen. Es wurde deshalb auf Frei­hinzu- iprechung erkannt. gekommenen Polizeibeamten, mit nach der Wache zu kommen, setzten Schöpfer dieser Anlage ist Professor August Vogel  .

Die Jusel". Der Inselspeicher", dessen Ankauf von der städtischen Baudeputation zur Verbreiterung der Straße An der

fie so energischen Widerstand entgegen, daß sie gewaltsam nach dem Ein polizistischer Chinapatriot. Die Saarbrüder Zeitung" Bureau des 5. Polizeireviers geführt werden mußten. Während der vom 20. Juni berichtet: Wegen Uebergriffe im Amte ist hier der Telegraphist mit der Feststellung der Nationale der Sistierten be- Polizeifergeant Otto Körner   aus Wiebelskirchen zu vier Monaten