Katholische Arbeiter und Gewerbegerichts- Novelle.
trodnungs- Gesellschaft ebenfalls in Konkurs. Jm Grunde mit denen Herr Ruhland Gedankenaustausch gepflogen, hatten allerdings müßte man wohl umgekehrt die Leipziger Bant als das Opfer für einen wesentlich andren Zwed ihre Mittel angeboten, sie wünschten ihres Schüßlings, der Trebertrocknung, halten. Wer die Börsenbewegung socialistische Schriften, die am socialdemokratischen Programm zer der lezten Jahre verfolgt hat, der wußte längst, daß die A. G. Das neueste Argument der Unternehmer gegen die von ihnen sezende Kritit übten, eine Zerstörung der Socialdemokratie von innen für Trebertrocknung auf der Strecke des Krachs bleiben und in ihrem so gefürchtete Verbesserung der Gewerbegerichte lautet bekanntlich, heraus. Herr Ruhland als Diplomat verschwieg natürlich diesen EndZusammenbruch den ganzen Rattenkönig ihrer Kommanditen und daß die Arbeiter nur Schaden davon hätten, namentlich von der zweck und sprach nur von ruhigeren Schriften, die nicht so maßlos Einführung des Erscheinungszwangs bei Einigungsverhandlungen, Unter dieser Maste der Banken, die sich mit den schwindelhaften Geschäften der Treber- daß die Arbeiter selbst dies gar nicht wollen, daß der Erscheinungs- gegen Alter, Thron und Eigentum wüteten. trocknung eingelassen haben, mit sich ziehen würde. Als die zwvang vielmehr nur von den socialdemokratischen Führern mit der Objektivität sollte dann die zersetzende socialistische Stritit Sandenbanken zusammenbrachen, spielte ein bedenkliches Geschäft Freuden begrüßt werde als ein Mittel, die Unzufriedenheit zu eingeschmuggelt werden, die scheinbar aus socialdemokratischem Lager zwischen der Grundschuld- Bank und der Trebertrocknung eine Rolle, ein fördern. Wie recht die Herren mit dieser außerordentlich flugen hervorging, in Wirklichkeit von den Großkapitalisten bezahlt wurde. Die Rolle, die Herr Ruhland sich hier selbst spielen läßt, ist so Millionengeschäft. Seit Jahr und Tag ist die Geschäftsführung der Darstellung haben, beweisen die Verhandlumgen des Delegiertentags Trebertrocknung schwer bloßgestellt, trotzdem standen die Aktien am der katholischen Arbeitervereine in der Erzdiözese Köln , der am unwürdig, daß seine Gegner ein lebhaftes Interesse daran hätten, Montag noch 171, nachdem sie im Jahre 1895 mit 135% an der Sonntag in Düsseldorf stattfand. die Wahrheit der Ruhlandschen Erzählung anzuerkennen. Nur hat fie Berliner Börse eingeführt und bald darauf auf 370 und sogar auf Gewerbegerichte und trat dafür ein, daß unbedingt eine Agitation ahnungsvollsten Großkapitalisten unsere Der Arbeiterfekretär Meher aus Düsseldorf referierte über die leider nicht die geringste innere Glaubwürdigkeit, weil 1893 auch die späteren Programm 645 getrieben waren; die Gesellschaft hatte in den letzten Jahren eingeleitet werden müsse, daß auch Städte mit weniger bistusfionen nicht voraussehen konnten. 38, 50, 40, 40 und 25 Proz. Dividende gezahlt. Ueber das als 20000 Einwohnern ein Gewerbegericht erDagegen bestand allerletzte, Ende März abgelaufene Geschäftsjahr liegt noch Teine Bilanz halten, eventuell sollen Bezirks- Gewerbegerichte errichtet werden. dings in jener Zeit der Agrarfrage und der Gründung des und Gewinnberechnung vor. Aber die Gesellschaft ist bankrott. Nach einer längeren Debatte wurde folgende Resolution an- Bundes der Landwirte ein höchst aktueller Anlaß, in der Socialgenommen: demokratie eine flingende Agitation für den Schußzzoll zu versuchen. Der VII. Delegiertentag der katholischen Arbeitervereine der Und so müssen wir denn Ruhland von seiner schweren SelbstErzdiözese Köln fordert die katholischen Arbeitervereine auf, au bezichtigung, daß er bemüht gewesen, int Interesse des Großallen Orten mit zahlreicher gewerblicher Bevölkerung, wo noch tapitals die Socialdemokratie zu bestechen, freisprechen, und ihm feine Gewerbegerichte bestehen, für die Errichtung solcher einzu
Welche Folgen dieser Zusammenbruch haben wird, mag allein aus der Liste der Zweigniederlassungen und Kommanditen der Trebertrocknung hervorgehen. Fabriken, Filialen der Gesellschaft befinden sich in Schweinfurt , Weißwasser in Schlesien , Hamburg , Wien , Lemberg , Helsingfors in Finnland , Illava in Ungarn , Rußland , Nantes in Frankreich , Genua . Beteiligt ist die Gesellschaft ferner an Fabriken in Altona , Dortmund , Wien und an einem großen russischen Waldbesiz. Sie besitzt Patente zur Trocknung aller Arten von Trebern und zur Holzverwertung.
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Der Delegiertentag erklärt es als eine Ehrensache der katholischen Arbeitervereine, für eine rege Beteiligung der christlichen Arbeiterschaft an den Gewerbegerichtswahlen zu wirken.
treten, ferner dahin zu wirken, daß die Gewerbegerichte mehr als das vom agrarischen Standpunkt gottgefällige Werk zuschreiben, daß bisher durch Anträge und Gutachten, wie durch die Wirksamkeit er in der That eine Parteidiskussion im schutzöllnerischen als Einigungsamt sich bethätigen. Die sociale Schulung der Sinne zu entfachen unternommen habe. ihnen nahestehenden Gewerbegerichts- Beisitzer sollen sie sich be- Herr Ruhland enthüllt schließlich eine gigantische Verschwörung sonders angelegen sein lassen. der Börse und des Großkapitals, die diesen Mächten in der Social demokratie gelungen. Die neueren an den Namen Bernsteins aufnüpfenden Programmdiskussionen seien das Ergebnis jenes 1893er Derselbe begrüßt die in der vom Reichstage mit großer Projekts der Großkapitalisten, durch Hergabe von Mitteln eine Mehrheit beschlossenen Gewerbegerichts- Novelle geforderten Verbesse- kritisch zersetzende socialistische Litteratur in Fluß zu bringen. Und rungen des Gewerbegerichts- Gesetzes. Angesichts der gegen diese Professor Ruhland deutet auch gleich an, wer der materielle GeldVerbesserungen von industriellen Verbänden eingeleiteten Agitation geber für diese inmnere Revolution in der Socialdemokratie sei: der fordert der Delegiertentag die katholischen Arbeitervereine auf, Schwiegersohn des Barons Bleichröder , der beiläufig 1893 bereits auf Versammlungen wie durch die Presse die einmütige Zu- Parteigenosse war. Vermutlich findet Herr Ruhland auch diese Anstimmung der gesamten Arbeiterschaft zu diesen Gesetzes deutung harmlos, die die Ausgeburt eines durch die bündlerische Bevorschlägen zum Ausdruck zu bringen. Sie beauftragt das stechungspolitik verwirrten Kopfes ist. Diözesankomitee, namens des Delegiertentages den Bundesrat um Annahme der Novelle zu ersuchen.'
Der Vorstand hat sich mit Erfolg allen Anforderungen auf Karlegung der Verhältnisse der Filialen und der Hauptgesellschaft zu entziehen gewußt. Als einmal sehr ungünstige Nachrichten aus Nantes tamen, veranlaßte die Trebertrockiung einige Mitglieder der Handelskammer zu Kassel , nach Frankreich zu fahren und die Tochtergesellschaft in Nantes zu revidieren. Man täuschte die Revisoren aber gröblich; sie kamen mit einem günstigen Gutachten zurüc aber ein paar Monate nachher stellte es sich heraus, daß die Filiale in Nantes bankrott war. Dieses schwindelhafte Polypengewächs der letzten GründerMera war also längst zum Zusammenbruch reif! Aber die Großbanken durch Vermittelung der mun zusammengebrochenen Außerdem wurde der Centralvorstand beauftragt, im Namen der Uubrauchbar erwiesen ist endgültig der Epileptiker Leipziger Bank wurden mit Wechseln der Gesellschaft überschwemmt, 30 000 Berbandsmitglieder eine Betition betreffend die Gewerbe- eiland. Der erste Straffenat des Reichsgerichts, dis die Blase plaẞteam schwarzen Dienstag", den die deutsche gerichts- Novelle an die Regierung zu richten, die genau das Gegen- dent es obliegt, über die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Bank- und Börsenwelt so bald nicht vergessen wird, sind die Treber- teil von dem befürwortet, was die Scharfmacher wollen. trocknung und ihre Bank, wie gesagt, in Ronkurs gegangen.
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Selbstverständlich greift der Konkurs der Leipziger Bank auch
Der Bund der Harmlosen.
einen wegen hochverräterischer Handlungen Angeklagten zu be schließen, hat am Dienstag auf Grund der medizinischen Gutachten die Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt und den Angetlagten außer Verfolgung gefegt. weit über den Trebertrocknungs- Klingel hinaus. Die Bank hatte Der Bund der Landwirte schweigt noch immer auf die von Die geistige Unzurechnungsfähigkeit des Epileptikers war allzu 48 Millionen Aktienkapital. Sie besaß bis 1875 auch das Recht, Bank- uns und jetzt auch von der N. Bahr. Landesztg." erhobene An- unzweifelhaft, so daß alle heißen Bemühungen, ein Attentatchen noten auszugeben; dann hat sie auf das Recht verzichtet. Ihre klage, daß er in den politischen Parteien bezahlte Geheimagenten fertig zu machen und die wünschenswerten politischen Schlüſſe daraus Dividenden waren in den letzten Jahren stark gestiegen: von 6 Proz. unterhalte, obwohl selbst die„ Germania " inzwischen zu der Er- zu ziehen, scheitern mußten. in 1894 auf 10 Proz. in den drei letzten Jahren; die Aktien, die tenntnis gelangt ist, daß angesichts der Häufung von Anklagen" Aus Bremen wird vom 25. Juni gemeldet: vor ein paar Jahren an 200 standen, waren in den letzten Tagen erwartet werden müsse, daß die Deutsche Tageszeitung" endlich immer auf dem Kurse der Aktien der Dresdener Bank und standen ein flares und unzweideutiges Dementi diesen Nachrichten über Montag noch 140. Auf dem Papier besaß die Bank außer dem Subventionierungen entgegenstelle". Das thut nun das Organ des Attienkapital von 48 Millionen noch über 16 Millionen Reserven. Bundes der Landwirte freilich wohlweislich nicht. Dafür aber verSchuldner und Gläubiger standen bei der Bank natürlich mit großen öffentlicht es den folgenden höchst merkwürdigen Brief der wissen Beträgen zu Buch. Die Trebertrocknung soll 85 Millionen schaftlichen Agrarleuchte, des Prof. Ruhland. Diesen Brief muß schuldig sein. man im Wortlaut genießen; er sieht so aus:
Der Aufsichtsrat machte am Dienstag noch den Versuch zu beruhigen. In einer Bekanntmachung stellte er die Lage so dar, als handle es sich nur um eine zeitweilige Zahlungseinstellung und gab die Erklärung ab, daß die Bank bei sachgemäßer Abwickelung der Geschäfte nicht nur jeden Verlust für die Gläubiger als ausgeschlossen ansehe, sondern auch ein günstiges Ergebnis für die Aktionäre glaube
erwarten
dürfen. Wenn auch temporär die Kassenauszahlungsschalter geschlossen gehalten werden müssen, so bleiben andrerseit die Effektenschalter geöffnet und es können daselbst während der Geschäftsstunden Aufbewahrungsdepositen abgehoben und Vorschußdepots Zug um Zug gegen Zahlung der darauf lastenden Vorschußbeträge nebst Zinsen und Spesen eingelöst werden."
Inzwischen aber hatte der Direktor Erner in Berlin bereits Aufklärungen gegeben, nach denen das ganze Aktienkapital der Bank als verloren angesehen wird und auch die Gläubiger mit 25 Broz. Verlust zu rechnen haben.
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Die nächsten Tage werden weitere Nachrichten über die Folgen des Zusammenbruchs bringen; sie werden sich in Sachsen vor allem fühlbar machen. Die Deutsche Bank" veröffentlicht prompt, gleichzeitig mit der Leipziger Konkursnachricht, eine Erklärung, daß sie in Leipzig eine Filiale errichtet, was in diesem Augenblicke für Industrie und Handel in Sachsen ganz besonders wertvoll" erscheinen müsse. Industrie und Handel würden sich noch mehr freuen, wenn die Deutsche Bank einen flüssigeren Geldstand mitbrächte, als es der Fall ist. Aber der Leipziger Krach hat das Mißtrauen gegen alle Effektenbanken bestärkt, und die Kurse auch der Aftien der Berliner Großbanken fielen am Dienstag um 8 Proz.! Gefährdet ist die Leipziger Hypothekenaktienbank mit etwa 75 Millionen Mark Pfandbriefen.
Mit diesem Banffrach entwidelt sich die wirtschaftliche Krife, die noch in den letzten Tagen von den gewerbsmäßigen Schönfärbern des Kapitalismus als bald überwunden geschildert wurde, in einer
rapiden Schnelligkeit, daß selbst die Krachvorgänge der ficbziger Jahre übertroffen scheinen. Die in Mitleidenschaft gezogenen Bankfapitalien sind seit der Krise der siebziger Jahre um ein Vielfach es gesteigert:- ein neuer Beweis für die Mary sche Lehre, daß jede Krise in dem ihr folgenden Aufschwung nur ihre eigne Wiederholung auf erweiterter Grundlage vorbereite.
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Der Weferzeitung" zufolge ist auf Antrag des Ersten Staatss anwalts in Bremen von der zuständigen Medizinalbehörde hierſelbſt die zwangsweise Unterbringung des Arbeiters Weiland als eines gemeingefährlichen Geisteskranken in die Irrenanstalt be schlossen worden. Die Ueberführung hat gestern abend stattgefunden.
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Und Graf Posadowsky selbst?.
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Graf Ballestrem, der Reichstags- Präsident, hat in einer Er widerung auf eine Protesterklärung aus seinem Wahlkreise sich für eine mäßige Erhöhung der Getreidezölle" ausgesprochen. Er glaubt sich, wie er sagt, mit dem weitaus größten Teil seiner Wähler in Uebereinstimmung zu befinden. Hierin dürfte Graf Ballestrem fich irren.
Eine Militärvermehrung wünschen die Brotwucher arteien anzuregen, indem sie durch die Aufwerfung einer solchen Frage die Regierung vor der Annäherung an die Handelsvertragsfreunde zu bewahren hoffen. Die" Post" deckt in naiver Offenherzigkeit auf, zu welchen Zwecken von unsren Konservativen Militärvorlagen gefordert werden:
„ Die Forderung von 7006 Mann genügt vollkommen, nach allen Richtungen hin klarzustellen, daß eine kraftvolle nationale Politit nach außen sich nur auf die schutzZöllnerische Mehrheit des Reichstags stützen kann, während ihr das Gros der Freihändler völlig ablehnend gegen übersteht."
Der 12 000- Mark- Woedtke soll nun in der That aus dem Reichsamt des Innern in die Präsidentenstelle bei dem neuen Hochverehrter Herr Redacteur! Trop meiner vor längerer Reichsamt für das private Versicherungswesen versetzt werden. Die Zeit schon in der Frankf. Ztg." veröffentlichten Berichtigung fann Vermutung liegt nahe, so bemerkt dazu die„ Nat.- 8tg.", daß die sich der„ Vorwärts" mit der ihm verwandten Presse von der Ernennung des Direktors v. Woedtke, für den dieselbe weder unwahren Behauptung nicht trennen: ich hätte der Münchener eine Rangerhöhung, noch eine finanzielle Verbesserung bedeutet, auf Post" Geldunterstützungen für schugzöllnerische die gespannten Beziehungen zurückzuführen sein würde, die zwischen Artitel angeboten. Zumeist läßt man dabei durchblicken, ihm und dem Staatssekretär Grafen Posadowsky seit der 12 000daß diese Gelder dem Bunde der Landwirte ge- Mark- Angelegenheit bestehen. hörten. Dieser ganzen Schauergeschichte liegt folgender Thatbestand zu Grunde: In großkapitalistischen Streifen, die mit dem Bunde der Landwirte auch nicht im entferntesten in Beziehung stehen oder standen tam in meiner Gegenwart im Herbst 1893 die Rede darauf, auch noch diesen oder jenen Herrn in den deutschen Reichstag zu wählen, damit der Angriff gegen die Socialdemokratie noch erfolgreicher ausgeführt werden könne. Die Herren hatten für ihre Reichtümer vor den Socialdemokraten Angst, weil sie vorgeblich be= absichtigten, das Privateigentum aufzuheben. Ich erlaubte mir, diese Befürchtungen mit dem Hinweis abzuschwächen, daß bereits alle Anzeichen dafür vorlägen, daß auch die Socialdemokraten ihr radikales Programm selbst be feitigten. Die Großkapitalisten meinten darauf sehr erfreut, daß sie zur Unterstützung dieser socialdemokratischen Litteratur, welche an dem eigenen Programm zersehende Kritik übt, gern beliebige Geldsummen bereit halten würden. Kurze Zeit darauf habe ich mich als Dozent für Nationalökonomie habilitiert und zur Ausarbeitung meines Kollegienhefts in München alle neu erschienenen socialdemokratischen Flugschriften aufgekauft. Es fand sich darunter als billige Volksausgabe die Vorrede von 2. Bucher zu Lassalles. System der erworbenen Rechte, die Sammlung von Universitätsvorträgen des Professors Huber über die Philosophie der Socialdemokratie usw. Beim Einkaufen dieser Schriften bemerkte ich dem Geschäftsführer der socialdemokratischen Münchener Post", daß solche ruhiger gehaltene fritische Schriften das Ansehen der socialdemokratischen Partei jedenfalls eher zu fördern in der Lage wären, als blinde Verhetzungen gegen Altar, Thron und Eigentum, und daß nach meiner Information die großkapitalistischen Kreise geneigt wären, gerade diese Bewegung eventuell mit Geldmitteln zu unterstützen. Jedermann weiß, daß inzwischen der Schwiegerjohn des Bantiers Bleichröder Socialdemokrat geworden ist und daß die bekannte Bernsteinsche Litteratur von der kapitalistischen Preffe, wie„ Frantf. 8tg."," Berliner Tageblatt" usw., in alle Himmel gehoben wird. Es ist also genau gekommen, wie ich 1893 bereits erwartet hatte. Aber gewisse Leute können die Wahrheit nicht brauchen, deshalb hat man heute diese meine harmlose Bemerkung von 1893 in eine der socialdemokratischen Münchner Post" vom Bund der Landwirte durch mich ge= machte Offerte in Geldunterstüßungen für schutzöllnerische Artikel"-umgedichtet. Und wer das alles nicht glaubt, zahlt einen Profeffor Dr. Ruhland."
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Thaler!
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Bezüglich der Forderung der 7006 Mann, die 1899 durch das Centrum von der damaligen Militärvorlage abgehandelt worden waren, sagt die Freis. 8tg." zutreffend:
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" Neulich haben wir bereits darauf hingewiesen, daß die Frage der 7006 Mann sich wesentlich verschoben hat auch für die Minorität, welche 1899 dieser Bewilligung zustimmte, durch die durch das Gesetz von 1900 angebahute weitere Verstärkung der Flotte. Bei der Beratung der Flottenvorlage wurde vom Centrum unter Hinweis auf einer die Leutenot die Frage Magimal Präsenzziffer, für Heer nnd Flotte zusammengerechnet, im Interesse der Landwirtschaft" aufgeworfen. Auch wurde in Anbetracht der fünftigen Steigerung der Reichsausgaben durch das Flotten gesetz Umfrage gehalten bei den verschiedenen Ressorts, welche Mehrforderungen seitens derselben in den nächsten Jahren bevorständen. Darauf antwortete das Kriegsministerium nach dem Kommissionsbericht wörtlich, daß im Jahre 1903 die Anforderung der 7000 Köpfe, deren Bewilligung der Reichstag durch die Resolution vom 16. März 1899 in Aussicht gestellt habe, beginnen müsse. Also das Kriegsministerium selbst hat damals zugegeben, daß erst zu m Ottober 1903 die Erhöhung der Friedenspräsenzstärke um 7006 Mann in Frage kommen fönne."
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Die Bestürzung in der Geschäftswelt. Natürlich würde die damalige Aeußerung die Regierung nicht Leipzig , 25. Juni .( Telegr.) Das„ Leipziger Tages hindern, dennoch jetzt nicht nur jene 7006 Mann, sondern weit mehr blatt" berichtet: Ungeheuere Aufregung bemächtigte sich heute Dieser Brief sieht wie eine jener schönen Geschichten aus dem zu fordern, wenn sie die konservative Parteipolitiz vormittag der hiesigen Geschäfts- und Handelstreise, als die Zahlungseinstellung der Leipziger Bank bekannt wurde; es entstand fatholischen Arbeiter" aus, die man nur als ulfige Kuriosität zu unterstügen geneigt ist. Militärische Gründe" finden sich eine ungewöhnliche Menschenansammlung im Bankgebäude selbst würdigen kann. Dennoch verdient er zur Kennzeichnung bündlerischer ja ohne jede Schwierigkeit. und auf der mit Schuhleuten befeßten Klostergaffe. Wie ein Lauf Geistesverfaffung ein paar Bemerkungen. Versorgung von Kriegsinvaliden und Hinterbliebenen. feuer verbreitete sich die Nachricht von der augenblicklichen Herr Ruhland verlegt die Bemerkung, die er als harmlos" Jm Armee- Verordnungsblatt" find umfangreiche AusführungsZahlungsstockung des Bankinstituts und wirkte niederschlagend auf empfindet, in das Jahr 1893. Damals gab es teine Programm- bestimmungen des Kriegsministers zu dem be Handels- und Finanzwelt ein. Von allen Seiten eilten betroffene Nach denselben finden die Bestimmungen dieses Gesetzes nur auf Ereignis hat den heimischen Play schwer erörterungen über die Gewerkschaftsfrage standen im Vordergrunde, folche Invaliden Anwendung, bei denen„ Kriegsinvalidität" anPrivatpersonen zwecks Einholung eines Aufschlusses herbei. Das diskussionen, von einer sanfteren" Richtung war feine Rede. Er- treffenden Gesez vom 31. Mai d. I. veröffentlicht worden. daneben begannen auch die Debatten über das Agrarprogramm. erkannt ist. Eine Nachprüfung der Frage, ob Kriegsinvalidität vorschüttert. Dresden , 25. Juni. Die Nachrichten der Bahlungseinstellung Dagegen war im Februar 1893 der Bund der Landwirte gegründet, liegt, findet nicht statt. Für die Unteroffiziere und Mannschaften, der Leipziger Bant, welche heute vormittag in der zehnten der allerdings ein Interesse hatte, auch in der Socialdemokratie die bereits als Kriegsinvaliden anerkannt sind, erfolgt die Zuerkennung der Pensionszuschüsse auf Antrag der Bezirkskommandos Stunde hier bekannt wurde, hat in allen Streifen des agrarische Sympathien zu erfinden oder zu erzeugen. Die Neuanerkennung eines Kriegsinvaliden Bublifums größte Bestürzung hervorgerufen. Vor der hiesigen Aber Herr Ruhland leugnet, daß er im Bundes interesse durch die Brigaden. dem auch die ZuFiliale der Leipziger Bank in der Ferdinandstraße fammelte sich eine die harmlose" Bemerkung zu dem Geschäftsführer der Münchener geschieht durch das Generalkommando, Alterszulage obliegt. Auf letztere haben große Menschenmenge, Wagen auf Wagen fuhr vor, deren Insassen Bost" geäußert hatte. Er bezichtigt sich vielmehr mit großartiger erkennung der Er bezichtigt sich vielmehr mit großartiger alle Ganzinvaliden Anspruch, die entweder mehr als 55 Jahre fich in das Innere des Bankgebäudes begaben, um ihre Depots in Naivetät einer nach bündlerischer Auffassung- unverzeihlichen alt sind und weniger als 600 m. jährliches Einkommen haben, oder Empfang zu nehmen. Die Aufregung wuchs von Stunde zu Stunde. Seitens der Leitung der Bautfiliale wurden alle Bar- Todsünde. Er will im Interesse der Großkapitalisten, der" Börſe", die vor Vollendung des 55. Lebensjahres bei einem Einkommen von auszahlungen veriveigert mit dem Hinweis auf die notwendige dem Geschäftsführer des socialdemokratischen Organs in Aussicht ge- noch nicht 600 m. jährlich dauernd völlig erwerbsunfähig sind. Die stellt haben, daß die Millionäre gern bereit sein würden, für„ ruhiger Bensionszuschüsse sollen möglichst bald spätestens bis Ende August 1901, Kündigungsfrist. gehaltene kritische Schriften" Geld herzugeben. Jene Großkapitalisten, zur Anweisung kommen. Ferner sollen demnächst öffentliche Bekannt
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