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Stadtbaurat Krause: Der Magistrat wollte ursprünglich dort bloß eine Fußgängerbrüde herstellen. Wir haben dann mit den Adjacenten unterbandeln wollen, aber diese lehnten das ab. Die Brücke konnte nicht anders ausgeführt werden, wie geschehen, da die Strompolizei Pfeiler anzulegen nicht gestattete.

Stadtv. Dinse( N. L.) bedauert nach der Motivierung, die Herr Louis Sachs dem Antrag gegeben hat, seinen Namen unter diesen Antrag gesezt zu haben. Mit der komischen" Vorlage wegen des Ladeplages werden wir uns wohl heute gar nicht mehr noch be­sonders befaffen, sondern sie einfach ablehnen oder einem Ausschuß

überweisen.

Stadtv. Caffel( U. 2.) protestiert gegen die Unterstellung des Stadtv. Wurm, daß die Betenten bloß einen Druck auf die Annahme der erwähnten Magistratsvorlage hätten ausüben wollen; gegen lettere hätte auch seine Fraktion die allerschwersten Bedenken.

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Die Bauanschläger Hamburgs beschlossen, von jest ab Attordarbeit nur unter der Bedingung anzunehmen, daß der von ihnen aufgestellte Lohntarif anerkannt wird, welcher die Garantie eines Stundenlohus von 60 Pf. vorsieht.

Sociales.

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olche Büge von Schuttwagen noch in viel größerer Menge au ge- 1 Konsumbereine) erklärten sämtliche antvesende Konsumvereins Ber- demokratische Fraktion im Reichstage in der verflossenen Seffion nießen. Die ganze Petition steht offenbar im Zusammen- treter, ihren Bedarf an Kautabat nur von denjenigen Firmen zu eingebracht hatte, infolge der sonderbaren Umstände nur wenige zur Hange mit der Vorlage, welche der Magistrat uns wegen des entnehmen, welche die Forderungen der Arbeiter bewilligt haben. Beratung gelangten. Der Beginn der Reichstags- Session stand Ladeplages demacht hat. Es scheint hier ein feiner Plan vorzu- Die Sympathien der Arbeiter Deutschlands   für die Ausgesperrten unter dem Eindruck der 12 000 Mart- Affaire, die eine 12 Tage liegen, erst an unser gutes Herz zu appellieren und damit uns in Nordhausen   bekunden sich fortgesetzt durch Versammlungsbeschlüsse. dauernde Debatte veranlaßte und wobei das eigentümliche Verhältnis den Kauf des Ladeplatzes schmackhaft zu machen. welche dem Boykott über die mit den Arbeitern im Kampf stehenden zwischen den einzelnen Regierungsvertretern selbst und die Intimität der Nordhauser Firmen beitreten. Regierung mit dem Centralverband der Industriellen so fraß in die Erscheinung trat. Nachdem nun auch noch der Großindustrielle Möller zum Minister berufen worden ist, kann ruhig behauptet werden, daß die Regierung völlig im Einklang mit dem Central verband der Industriellen steht und sich gegen jede socialreformerischen Maßnahmen wenden wird. Dieser Umstand und die bisher gemachten Erfahrungen werden die Nationalsocialen und die zur freisinnigen Gruppe gehörigen Socialreformer nicht daran hindern, an ein demos Die obligatorische Krankenversicherung der Dienstboten tratisches Kaisertum zu glauben und das Verhalten der Social und ländlichen Arbeiter sollte so bald wie möglich eingeführt demokratie zur Regierung als einen politischen Fehler zu bezeichnen. werden, um der Abhängigkeit solcher erkrankten Personen vom guten Bei der Beratung des Gewerbegerichts- Gefeßes hat die social­willen der Arbeitgeber ein Ende zu machen. Was heute franke demokratische Fraktion mit ihren Anträgen einige Erfolge aufzus Dienstboten auf dem Lande zu gewärtigen haben, mag an nachweisen, indem die vom Reichstage beschlossene Novelle, gegen die stehendem Fall gezeigt werden: Ein im Dezember vorigen Jahres der Centralverband der Industriellen in geradezu grotester beim Gutsbesizer Damm in agenblid( Ostpreußen  ) in Dienst Weise wütet, doch verschiedene Berbefferungen für die Arbeiter­gegangenes Mädchen mußte im fehr feuchten Keller Startoffeln schaft enthält. Es ist aber immer noch sehr fraglich, ob diese auslesen und erkrankte infolge dessen an Händen und Füßen heftig Novelle unter den gegenwärtigen Zuständen die Zustimmung des an Reißen. Das Mädchen litt starf an Schmerzen. Als sie auf ihre Bundesrats findet und ob nicht etwa gerade die preußische Regierung Bitte hin nicht aus dem Dienst entlassen wurde, und da der Guts- in Rücksicht auf ihre Verhältnisse zu dem Industriellenverbande und befizer auch nicht für ärztliche Behandlung Sorge trug, wozu er nach unbekümmert um ihre Stellung gegenüber dem Reichstag   ihren § 86 der Gesinde Ordnung verpflichtet ist, ging das Mädchen ganzen Einfluß im Bundesrat gegen die Gewerbegerichts- Novelle zu ihren Eltern. Prompt wie das üblich ist, erhielt sie vom Amts- geltend machen wird. Der Referent schilderte dann die verfehrte vorsteher ein Schreiben, längstens innerhalb 12 Stunden in den Tendenz in der auswärtigen Politik und wies nach, daß der Gang Dienst zurückzugehen, wenn sie nicht wolle, daß fofort eine Zwangs- der Ereignisse in China   das schlimmste bestätigt hat, was von den strafe von 6 M. oder 2 Tagen Haft an ihr vollstreckt werde. Als das socialdemokratischen Vertretern längst vorausgefagt worden war. Er Mädchen refp. die Eltern dem Amtsvorsteher mitteilten, daß der Dienst beleuchtete ferner das Verhalten der verschiedenen Parteien zu der wegen Erkrankung aufgegeben sei, erließ derAmtsvorsteher an das Mädchen Politit der Regierung, die durchaus günstigen Aussichten der Attest einzureichen, wonach" sie durch Krankheit verhindert sei, den die der eine Verfügung bei ihm fofort" auf ihre Kosten ein ärztliches Agrarier in Bezug auf den geplanten Brotwucher und die Aufgaben, Socialdemokratie dadurch erwachsen. Zum Schluß Dienst wieder anzutreten. Wenn sie das Attest nicht einreiche, werde behandelte der Redner noch mit dem Hinweis auf die Vorkommnisse die Strafe fofort" vollstreckt. Ein Arzt bescheinigte dem Mädchen, in Hamburg   das Verhältnis der Gewerkschaften zur Socialdemokratie daß Strankheit sie an der Verrichtung schwerer Arbeit hindere. Troß- und gab der Meinung Ausdruck, daß die Gewerkschaften gut thun, dem bestimmte der Amtsvorsteher das Mädchen in den Dienst zurück- fich nicht als Anhängsel der Partei zu betrachten, die Partei­zugehen. Offenbar hält er die Arbeit auf den Gutshöfen nicht für Agitation in den Gewerkschaftsversammlungen vermeiden und nicht schwer. Die Eltern des Mädchens forderten vom Amtsvorsteher, er die Zugehörigkeit der Gewerkschaftsmitglieder zur Partei als Vorauss solle veranlassen, daß Damm das Mädchen von einem Arzt jebung betrachten. Die Gewerkschaften müssen darauf bedacht sein, behandeln lasse. Statt des Arztes fam eines Tages eine möglichst alle Berufsgenossen in sich zu vereinigen um ihre wirt­Diakonissin, um das Mädchen zu untersuchen. Die fromme schaftlichen Kämpfe mit Erfolg führen zu können. Die Zuſammens Schwester" gab ihr Gutachten dahin ab, das Mädchen sei gehörigkeit der Gewerkschaften und der Partei würde sich doch vollständig gesund. Da die Schmerzen des Mädchens nicht immer wieder ergeben, da ja schließlich nur die Socialdemokratie nachließen, sondern heftiger wurden, ging fie zu einem zweiten Arzt, allein für die Interessen der Arbeiter eintritt. Aber ebenso­der bescheinigte, sie dürfe keine schiere Arbeit machen und wenig dürfe die Partei das Anhängsel der Gewerkschaften bedürfe unter allen Umständen ärztlicher Be bilden; sie müsse sich auf ihr Gebiet, den politischen Kampf, bes handlung." Da das Mädchen andauernd zur schweren schränken und sie könne sich nicht mit gewerkschaftlichen, religiösen Arbeit angehalten wurde, ging fte wieder zu den Eltern. und sonstigen mit dem politischen Kampf nicht in unmittelbarem Zu­Die Mutter wandte sich beschwerdeführend an den Landrat, damit sammenhang stehenden Streitfragen einlassen. Damm angehalten werde, das Mädchen ärztlich behandeln zu lassen. Der Landrat antwortete aber, nach seinen Ermittelungen liege tein Grund vor, der das Mädchen zum Verlassen des Dienstes be­rechtige. Sie müsse erst ein Attest des Kreisarztes beim Landrats­amt einreichen. Wenn das nicht in acht Tagen geschehe, erfolge die wang 8 weise 8urüdführung in den Dienst. Die Eltern ganz arm sind, ist das Mädchen noch immer ohne ärztliche Behandlung.

Stadtv. 2. Sachs verwahrt sich gegen die Mißbeutungen, die feine Bezugnahme auf die Petition erfahren habe, erklärt, sich bei den Ausführungen des Stadtrats beruhigen zu wollen, und zieht feinen Antrag zurück. Stadtv. Wurm: Es ist die größte Geschmacklosigkeit, den armen Leuten so wie es in der Petition gefchehen ist, ihre Armut beschimpfend vorzuhalten. Ich bin gestern 21/2 Stunden an Ort und Stelle gewesen; während dieser Zeit sind acht bis zehn Wagen über die Brücke gekommen. Die Unterzeichner der Petition habe ich nicht persönlich verdächtigen wollen; aber offenbar sind sie mit dem Be: fizer der Lagerstätte in Verbindung getreten und haben sich un­bewußt von jener Seite scharf machen lassen. Damit ist die Angelegenheit für jetzt erledigt. Für die Verbreiterung der Alten Jakobstraße zwischen Sebastian- und Dresdenerstraße auf 18 Meter sollen auf der Südostseite neue Fluchtlinien festgesetzt werden. Stadtv. Rosenow begrüßt die Vorlage, freut sich des prompten Eingehens des Magistrats auf die Wünsche der Versammlung und beantragt Ausschußberatung. Im Ausschuß werde auch die von dem Stadto. Manegold beantragte Verbreiterung auf 19 Meter näher zu Die Vorlage geht an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern. Hierauf tritt die Versammlung in die Beratung der schon vor: hin berührten Vorlage wegen Erwerbes des Ladeplages auf der Judenwiese ein.

erwägen sein.

Stadtv. Esmann beantragt Ausschußberatung, da die Angelegen­heit sehr viel zweifelhafte Punkte aufweise. Stadtv. Rosenow schließt sich diesem Antrage an; am liebsten hätten seine Freunde freilich die Vorlage fofort abgelelehnt. Stadtrat Weise protestiert erregt gegen die letztere Andeutung; die Versammlung sei es doch dem Magistrat schuldig, seiner Vorlage etwas mehr als eine Viertelstunde zu widmen. Stadtv. Caffel: Die Vorlage ist so voll von bedenklichen Einzelheiten, daß Ausschußberatung unumgänglich ist. Stadtv. Wurm: Der schleunige Ankauf des Terrains durch die Stadt ist durchaus nicht notwendig. Der Grund und Boden ist für einen Spottpreis in die Hand des jezigen Befizers Beer gelangt, während die Stadt einen enormen Preis zahlen soll. Gleichzeitig sollen wir einen Vertrag über die Benutzung des Plages als Stätte und Abladeplay, aber eventuell auch als Vogelwiese übernehmen, der noch 15 Jahre läuft. Zunächst muß dieser Vertrag aus der Welt geschafft werden, denn so lange können wir den Blaz ja gar nicht brauchen. Durch die Ausschußberatung muß festgestellt werden, was an dem Terrain überhaupt dran ist.

Die Vorlage geht an einen Ausschuß von 15 Mitgliederr.

Gewerkschaftliches.

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Die Diskussion über den mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag wurde jehr beeinträchtigt durch einen Herrn Freitag, der troy allem Protest der Versammlung eine lange tonfuse Rede vor­las, mit der er anscheinend nachweisen wollte, daß die ganze bisherige Thätigkeit der Partei und der Gewerkschaften zwecklos Da gewesen ist und daß mur etwas erreicht werden fönne, wenn die Arbeiterschaft ihren Besitz bereinigt und da= mit alle Betriebe und Ländereien usw. auftauft. Ge= noffe Fröhlich polemisierte in einigen Punkten gegen Heine, der nach seiner Meinung den Nationalsocialen zu viel Bedeutung beimeffe und Ausführungen über den preußischen Landtag gemacht habe, die mit seiner sonstigen Ansicht als Befürworter der Be einem furzen Schlußwort des Referenten und nachdem der Vorfigende teiligung an den Landtagswahlen in Widerspruch ständen. Nach erfolgte der Schluß der gut besuchten Versammlung. Genosse och zum Anschluß an den Wahlverein aufgefordert hatte,

Man sieht, die patriarchalische Fürsorge der Gutsbesitzer kann recht sonderbar sein. Es ist durchaus notwendig, daß Dienstboten und Arbeiter den Arzt aufsuchen können, ohne den Arbeitgeber erst fragen zu müssen, ob er auch die Kosten tragen wolle.

Arbeitslosen- Statistit. Das Gewerkschaftskartell in Chemnitz  veröffentlicht bas Ergebnis der von ihm für die an geschlossenen Organisationen aufgenommenen Arbeitslosenstatistik für das erste Quartal 1901. Danach hatten 28 Organisationen mit 5186 Mitgliedern am Schlusse des Quartals 388 Arbeitslose, die Arbeiter Berlins  ! Gedenkt der ausgesperrten Tabalarbeiter zusammen 18 824 Tage arbeitslos waren. Die durchschnittliche Dauer in Nordhausen   und unterstügt ihren Kampf für das Koalitionsrecht, der Arbeitslosigkeit schwankte bei den einzelnen Organisationen sehr Lehte Nachrichten und Depeschen. indem ihr streng darauf achtet, daß nur solcher Nordhäuser   start. Sie war am fürzesten mit drei Tagen bei den Kupferschmieden Kautabat gekauft wird, der von den beiden Firmen und am längsten bei den Brauern mit 541/2 Tag. Die stärkste Hendes u. Schumann- Grimm u. Triepel  absolute Arbeitslosigkeit hatten die Metallarbeiter mit 63 Mann und herrührt. Unbedingt zurüď zu weisen sind die Kau- 3946 Tagen, die allerdings mit 1776 Mitgliedern auch die stärkste tabatfabritate der nachstehend benannten Firmen, Organisation find. welche die ausständigen Arbeiter zum Verzicht auf ihr Koalitions- Es wurde außerdem festgestellt, daß im ersten Quartal 611 recht zwingen wollen: G. A. Hanewader, Berlin   und Mitglieder der beteiligten Organisationen durch Chemniz reisten, ohne demokraten gewählt. Bisher gehörten der Kammer nur 3 Social­Bona, F. C. Lerche, G. Reddersen, Athenstädt und Arbeit zu finden. demokraten und der wilde Socialist van der Zwaag an. Bachrodt, C. A. Kneiff, H. und R. Wittig, Rothardt

und; Komp., Salfeld und Stein, Steinert und der östreichisch- ungrische Konsul in Auckland  , daß sie im Durchschnitt Ueber die Arbeitslöhne in Neuseeland  ( Australien  ) berichtet Hellmund, Walther und Sevin. des Jahres 1900 betrugen: Arbeiter mit Kost ohne Kost Pflüger mit Kost ohne Kost Schnitter mit Kost ohne Kost. Farm- Köche mit Soft Farm- Mägde mit Kost. Hirten mit Kost

Zum Barbierstreik. Eine in der Nacht zum Donnerstag ab­gehaltene Versammlung von Innungsgehilfen protestierte lebhaft gegen das Verhalten der Gehilfen- Ausschüsse der Innungen, welche sich zwar für ein Hand- in- Handgehen mit den Meistern zweds Durch führung einer Preiserhöhung erklärt haben, mit der Lohnaufbesserung aber warten wollen bis nach der Durchführung der erhöhten Preise. Die Versammlung erklärte sich mit dem Vorgehen der Lohn­tommission der organisierten Gehilfen einverstanden, sprach sich gegen die zwischen den Gehilfen- Ausschüssen und den Innungsmeistern ge= troffenen Sonderabmachungen aus und verpflichtet sich, nur die von der Lohnkommission mit der Freien Vereinigung der Selbständigen  getroffenen Vereinbarungen anzuerkennen und auch bei den Innungs­meistern durchzuführen.

Zn dem Arbeitsvertrage, den der Verband der Bau= geschäfte Berlins   mit der von den Unternehmern ins Leben gerufenen Organisation der arbeitswilligen" Buyer abgeschlossen hat, bemerkt der Grundstein":

Dieser Arbeitsvertrag  " wird aller Wahrscheinlichkeit nach nur in verschwindend wenigen Fällen zur Anwendung kommen, denn die übergroße Masse der Puzer wird sich gegen die geplante weitgehende Verschlechterung der Arbeits­bedingungen mit aller Entschiedenheit zur Wehr sehen. Darauf werden auch die Abmachungen der Unternehmer mit einigen Streitbrecher­kolonnen, die fich mißbräuchlich den Titel Organisation" beilegen, nicht viel ändern. Die Buzzer Berlins   und Umgegend haben seit zwei Jahren die 81/2 stündige Arbeitszeit und einen Abschlagslohn von 8 Mart pro Tag durchgeführt; die Bezahlung der Mörtelträger geht sie nichts an, sondern ist Sache des Unternehmers. Vor dem Ginigungsamte haben die Vertreter der Puzzer nach= gewiesen, daß durch über 200 Verträge mit einzelnen Unternehmern die von den Buzern aufgestellten Be= dingungen anerkannt und befestigt worden seien. Diese Feststellungen waren ein Grund mit, daß das Einigungsamt von einem Schiedsspruch Abstand nahm."

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Dentsches Reich.

Landwirtschaft.

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pro Woche 15 sh*) bis 20 sh Tag 5 sh 7 sh Woche 15 sh 30 sh 6 sh 7 sh  

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Jahr 50 L

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Schaffcherer mit Soft für

je 100 geichorene Schafe 16 sh 8 d Gewerbe.

Maurer Ziegelarbeiter Tischler Schmiede Wagner

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täglich 8 sh 6 d

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Schiffszimmerleute Klempner Zimmermaler Sattler Schuhmacher Faßbinder Uhrmacher

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Hausgesinde.

Verheiratete Paare ohne Familie mit Roſt pro Jahr 60 L bis 90 L Verheiratete Paare mit Familie mit Kost pro Jahr 56 L Woche 10 sh 13 sh Tag 5 sh Woche 15 sh

Stallknechte mit Kost Gärtner mit Kost ohne Kost Köchinnen mit Kost Wäscherinnen mit Kost Dienstmädchen Näherinnen

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80 L 20 sh

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12 sh 3 sh

Großer Wahlfieg in Holland  .

Amsterdam  , 27. Juni.  ( Privatdepesche des Vorwärts"). Nach den heute vorgenommenen Stichwahlen besteht die neue Kammer aus 57 Klerifalen und 43 Antiklerikalen. Es wurden 7 Social:

Die Gibraltarfrage.

London  , 27. Juni.  ( W. T. B.) Oberhaus. Jn Ertviderung auf eine Anfrage hinsichtlich der neuen Marke auf Gibraltar   er­flärt der Erste Lord der Admiralität, Earl of Selborne, er könne die Frage der Befestigung von Gibraltar   nicht besprechen; er habe eine starte Empfindung von der Achtung, die England seinen nächsten Nachbarn von Gibraltar   schulde. Er könne nicht vergessen, daß die Spanier bei vielen Gelegenheiten Englands zuverlässige Verbündete gewesen seien. Spanien   habe das Recht, von der eng lischen Regierung vollkommene Aufrichtigkeit und sogar große Zurüc haltung in Behandlung dieser Fragen zu erwarten. Er bedauere, daß in spanischen Blättern Befürchtungen ausgesprochen werden, zu denen nicht der geringste Grund vorliege. Im Hinblick auf die Einmütigkeit der Ansichten der Marine Sachverständigen habe die Regierung beschlossen, das dritte Dock auf der Westseite von Gibraltar   fertig zu stellen; die Sachverständigen seien der Ansicht, daß drei Docks für den Friedensdienst der Flotte dringend not­wendig seien. Hinsichtlich der Möglichkeit des Banes eines Hafens an der Ostieite werde die Regierung sich über die Kosten und über die zum Bau erforderliche Zeit gewissenhaft unterrichten.

Der Parlaments- Sekretär der Admiralität, Arnold Forster, giebt im Unterhause die gleiche Erklärung über die Befestigung von Gibraltar   ab, wie Selborne im Oberhause; er fügt noch hinzu, die Admiralität glaube, ein weiteres Dock an der Westseite würde der Mittelmeerflotte in Friedenszeiten und auch für den Fall eines Sec­triegs große Dienste leisten.

Aachen  , 27. Juni.  ( W. T. B.) Jufolge des Gedränges, das sich beim Eintreffen der Automobil- Wettfahrer entwickelte, wurde der 64 jährige Wirt Formanns aus Aachen   von der Kleinbahn überfahren und sofort getötet. In den Straßen und am Stariplaz hat sich das Gewoge der Menschenmenge gegen Abend noch vermehrt.

Frankfurt   a. M., 27. Juni.  ( B. H.  ) Der Frankf. 8tg." wird aus New York   gemeldet: Alle Passagiere des Dampfers " Lufitania" find gerettet.

Frankfurt   a. M., 27. Juni.  ( W. T. B.) Wie die Franff. 8tg." aus Konstantinopel   meldet, haben starke, andauernde Hagel­schläge den größten Teil der Ernte in der europäischen Die Arbeitszeit ist durchgehends eine achtstündige im Tag. Türkei   vernichtet. Auch im Vilajet Smyrna   ist mehr als die Dabei sind die Lebensmittel in den australischen Kolonien so Hälfte der Ernte, namentlich Weinfulturen, arg mitgenommen worden. billig, daß wir trotz der ungeheuren Entfernung fünstlicher Schutz- In den übrigen anatolischen Vilajets, wo die Ernte glänzende mittel bedürfen, um nicht durch die Einfuhr billiger australischer Resultate versprach, find durch Hagelschläge, wenn auch nicht so Lebensmittel an ein besseres Leben gewöhnt zu werden. bedeutende, so doch immerhin wesentliche Schäden angerichtet worden.

Zum Weberstreit in Cunewalde  . In dem nun bereits 16 Wochen währenden, auf beiden Seiten mit großer Energie ge­führten Lohnkampf der Weber des Cunewalder   Thales ist noch kein Ende abzusehen. Die neuerdings eingeleiteten Einigungsverhand lungen haben am vergangenen Montag stattgefunden. Handelskammer sekretär und Landtags- Abgeordneter Rollfus aus Bittau leitete Dieselben als unparteiischer Vermittler. Ein Resultat ist jedoch nicht zu stande gekommen. Die Ausständigen wollten den Fabrikanten so weit entgegenkommen, daß sie sich einverstanden erklärten mit einer Lohn­türzung, welche die Hälfte dessen beträgt, was die Fabrikanten von den bisherigen Löhnen abziehen wollten, was bekanntlich die Ursache des Ausstands bildet. Die Fabrikanten bestanden aber auf einer Lohukürzung von mehr als der Hälfte der ursprünglich gemachten Eine Volksversammlung, einberufen vom Vertrauensmann Abzüge. Andre Fabrikanten fündigten für den Fall, daß die des dritten Wahlkreises, tagte am Mittwoch in der Ausständigen unterliegen, die gleichen Lohnabzüge an. Da die in Refsource, Kommandantenstraße. Reichstags- Abgeordneter W. Heine Frage kommenden Fabrikanten meist an Sonsumvereine liefern, so sprach über" Politische Zeitfragen". Der Redner erinnerte daran, beabsichtigen die Ausständigen, den Boykott dieser Fabrikate durch daß von den vielen und wichtigen Anträgen, welche die focials setzen. Zum Ausstand in Nordhausen  . Auf dem am Sonntag ab*) sh  ( Schilling) 1.= 12 d( pence). L( Pfund Sterling) gehaltenen Einkaufstage der Einkaufsgruppe Arnstadt  ( Thüringer  = 20 M.

Versammlungen.

Budapest  , 27. Juni.  ( B. H.  ) Bei der Renovierung der ehe­maligen Trainfaserne stürzte heute vormittag ein dreistöckiges Gerüst ein und zwar infolge Verwendung verfaulten Holzcs. Drei Arbeiter wurden schwer verletzt.

Ferrara  , 27. Juni.  ( W. T. B.) In Berra im Bezirk von Copparo wollten fünfhundert Ausständige eine von den Truppen bewachte Brüde überschreiten. Es tam hierbei zu einem Zusammen­stoß zwischen den Truppen und den Ausständigen, von denen zwei getötet und etwa zehn verwundet wurden. Bon den Militär- und Civilbehörden wurde über den Vorfall eine Untersuchung eingeleitet. Hierzu 1 Beilage u. Unterhaltungsblatt.

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .