Ständen mußte die Innung auch ablehnen, die Beschwerden dert Meister über Gesellen der Ortsverwaltung des Verbands der Gesellen mitzuteilen.
Ein Bericht, der uns soeben aus Breslau zugeht, sagt: Eine Bädergesellen Versammlung hob am Donnerstagnach mittag d'en Streit auf, da alles Wesentliche erledigt ist.
Der rajche Sieg ist sowohl der Geschlossenheit der Streifenden, wie der thatkräftigen Unterstügung des fonsumierenden Arbeiter publikums zu danken.
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1. Die Arbeitszeit wird auf 102 Stunden festgesezt. 2. In eine Erhöhung der Stücklöhne können die Meister momentan nicht einwilligen, sind jedoch zu diesbezüglichen Verhandlungen bereit, nachdem sie sich hierüber vereinbart haben werden. 3. Den Biglern und Maschinisten" werden die geforderten Wochenlöhne von 30 bis 36 Kronen bewilligt. 4. Die Ueberstunden der Bügler und Maschinisten" werden in Zukunft mit 80, jene der Hilfsarbeiter mit 60 Heller entlohnt. 5. Der Lohntarif wird in die WerkstättenOrdnungen aufgenommen, die, von den Bezirksvorstehungen unterfertigt, in den Werkstätten ausgehängt werden. 6. Einhaltung der vollen Sonntagsruhe. 7. Wegen Teilnahme an dem Streit darf innerhalb vierzehn Tagen nach Aufnahme der Arbeit kein Arbeiter entlassen werden.
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Von einem Bäckerstreik meldet das Telegraphenbureau " Herold": In Tours sind die Bädergesellen in den Ausstand getreten. Sie verlangen Lohnerhöhung. Die Militärbädereien geben an die Bevölkerung Brot zum Selbstkostenpreise ab.
Die streifenden Weber in Cunewalde haben, wie unsre Leser bereits wissen, unter Vermittelung des Schriftstellers, Ritterguts besizers von Polenz, eine Vereinbarung mit der Firma Karl Kalauch getroffen und bei dieser Firma die Arbeit wieder aufgenommen. Zu den Einigungsbedingungen, deren Hauptpunkte wir ebenfalls mit geteilt haben, bemerkt die neueste Nummer des„ Textilarbeiter": ,, Nicht viel ist für die Arbeiter gerettet worden; Sieger ist Herr Kalauch geblieben, aber sein Sieg über die Arbeiter ist fein vollständiger. Ja, betrachtet man den Kampf nur in seiner jüngsten Ueber den Streif am Simplon wird aus Zürich gemeldet: Phase, kann man sogar von einem vollen Siege der Arbeiter reden. Auf der Nordseite des Tunnels ist am Donnerstag ein Uebereindenn schon vor circa drei Monaten erboten sie sich, die Arbeit unter fommen zwischen den Streikenden und den Unternehmern getroffen den jezt angenommenen Bedingungen anzunehmen. Die Unter- und der Streit infolgedessen beigelegt. Zehn Agitatoren", so benehmer, mit Einschluß des Herrn K., gingen aber damals nicht sagt die Meldung, find polizeilich abgeschoben worden. Auf der darauf ein. Daß einer von ihnen jetzt dieselben Bedingungen anbot, Südseite des Tunnels ruht die Arbeit noch völlig. ist einem sachlichen Siege der Arbeiter gleich zu erachten.
Doch auch finanziell ist das Ergebnis der Unterhandlungen für die beteiligten Arbeiter nicht bedeutungslos. Die ursprüngliche Lohnreduktion mußte auf verschiedene Warengattungen von 10 auf 5 Proz. herabgesetzt worden. Durch die Normierung des Stück maßes und Bezahlung des Uebermaßes kann der Weber etwa in zwei von zehn Fällen an Lohn für 2-4 Meter gewinnen, was einer Lohnerhöhung von 1-2 Broz. gleich zu erachten ist, so daß die wirkliche Reduktion nur 3-4 Proz. beträgt.
Viel gewichtiger als die Rettung von 1-2 Prozentchen ist aber, daß der nun vereinbarte Lohnsatz auf die Daner eines Halbjahrs festgelegt ist und das Stücklängenmaß zum Schaden des Webers nicht verlängert werden kann.
Für den Ausgang des Gesamtkampfs in Gunewalde dürfte diese Wendung entscheidend werden. Gegen die andern drei Unter nehmer wird der Kampf nun leichter zu führen sein, weil die Kosten sich nicht imerheblich verringern; sie werden auch um so eher nach geben müſſen, je mehr Herr K. ihnen durch intensivste Ausnüßung feiner Betriebskräfte die Kundschaft abzunehmen in die angenehme Lage kommen wird. Müssen infolgedessen auch sie sich dann bald ergeben, dann wird, weil dies selbstverständlich nur auf Grundlage des mit K. geschlossenen Vertrags geschehen könnte, für alle Weber und Weberinnen Cunewaldes ein Normalarbeitsvertrag zur Geltung gebracht worden sein. Auch dieser Erfolg wäre nicht hoch genug zu veranschlagen. Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands , thut angesichts des nahen Endes dieses langwierigen, eigenartigen Kampfs weiter Eure Schuldigkeit für die Bauernweber des Gunewalder Thals! Grst bei einem der vier in Frage kommenden ländlichen Parvenus ist der landheimische Trotz gebrochen, bei drei andren der Herren soll das erst geschehen. Je schneller und je mehr von Eurer Seite zu diesem 3wed geopfert wird, um so cher wird dies Ziel erreicht, um so cher wird das Produkt schier unbeugfamen Bauerntroßes beseitigt
werden."
Zum Ausstand der Nordhäuser Tabakarbeiter berichtet die Kommission der Ausgesperrten: Auch die Firma Athenstädt 11. Bachrodt hat nunmehr den Schiedsspruch des Einigungsamts anerkannt und damit zugleich den Revers zurückgezogen. Im Frieden mit den Arbeitern befinden sich nunmehr die Firmen: Grimm u. Triepel , Hendeß u. Schumann, Walter 1. Sevin, Athenstädt u. Bachrodt. Die Erzeugnisse dieser vier Firmen sind somit boykottfrei, während die Produkte der übrigen
neun Nordhäuser Firmen nach wie vor zurückzuweisen sind. So kapituliert ein Fabrikant nach dem andern, hoffentlich können die Tabalarbeiter bald einen vollen Sieg melden.
Der Streik der Töpfer in Wittenberge ist zu Gunsten der Ausständigen beendet. Die Unternehmer haben den Tarif unterschrieben. Das Kost- und Logiswesen beim Meister ist abgeschafft und der Stundenlohn um 3 Pf. erhöht.
Aus der Frauenbewegung. Frauenagitation. Die Genoffin 8ieg aus Hamburg hat außer dem Vortrag in Schöneberg , über den wir neulich berichteten, im Laufe der Woche in zwei weiteren Vororten Berlins Vorträge gehalten.
Anbringung eines zivecdmäßigen Verschlusses der Knetmaschinen, die nicht mehr, wie in früheren Jahren, während ihrer Füllung und des Knetens offen stehen. Die auftrengendste Arbeit der Bäcker war früher das Entleeren der Teiggährbehälter. Diese Arbeit wird jezt leicht und schnell mittels Dampf- Hebekrähnen ausgeführt. Nachdem die vorbezeichneten schweren Arbeiten und der Mehlstaub durch maschinelle Einrichtungen und bauliche Aenderungen beseitigt waren, bestand eine weitere Gefahr für die Gesundheit der Bäcker nur noch in der Entfernung der Klosetanlage. Um diese Anlage zu erreichen, mußten die sehr leicht angekleideten Leute über den Hof gehen, wobei( namentlich im Winter) dieselben stets der größten Gefahr der Erkältung ausgesetzt waren. Die heutige derartige Anlage, welche auf das komfortabelste eingerichtet ist, hat ihren Zugang vom Treppenhause aus und ist heizbar.
Heute ist eine sehr geräumige Garderobe vorhanden, die 1. a. mit großen Tischen und Bänken sowie mit Vorrichtungen für übersichtliche Aufbewahrung der Bäderkleidung ausgestattet ist. Die Wasch und Bade- Einrichtungen, welche durch eine Wellblechwand von einander getrennt und in größerem Stile antgelegt sind, gestatten einer größeren Anzahl von Personen die Benugung gleichzeitig und halten stets Wasser in jeder Temperatur, Handtücher 2c. bereit, so daß auch das früher übliche Warten ausgeschlossen ist. Zur Anwärmung von Speisen und Getränken bietet ein eiserner pon Dampf durchströmter Tisch jederzeit Gelegenheit. Die Arbeitskleidung und Handtücher liefert der Verein, wähend die Bäcker nur für Waschen der Kleidung zu sorgen haben. Zur Aufrechterhaltung der Sauberkeit bestehen besondere Vorschriften. Die durchschnittliche Anzahl der Krankheitsfälle hat gegen früher erheblich abgenommen 2c.
Aehnliches ist auch in andren Städten von Arbeiter- Konsumgenossenschaften geschaffen worden, wir erinnern nur an LeipzigBlagwiz. Es ist taum denkbar, daß nach der Errichtung solcher Musterbetriebe die Behörden dem unverschämten Verlangen der„ vereinigten Hausbesiger und Bäckermeister" nachgeben könnten. Auf der andern Seite wäre es wünschenswert, daß auch bei uns in Berlin das Konsumgenossenschaftswesen sich so fräftig entwickelte, daß es recht bald recht viele der 90 Pro3. Bädereibesiger mit ungenügenden Backstuben der Arbeit in denselben enthöbe.
Am Mittwoch sprach sie im Prälaten zu eigensee über das Thema: Mehr Schuß gegen Schlotbarone und Junkertum! In wirkungsvollen Ausführungen beleuchtete sie treffend die Mangelhaftigkeit unsrer Arbeiterschutz- Gesetzgebung, indem sie besonders eingehend die Verhältnisse der Frauen als Arbeiterinnen behandelte. Für sie forderte sie wegen der Eigenart ihres Organismus und seiner Funktionen außerordentlichen Schutz. Es wäre ganz richtig, wenn Frauen wegen Vergehen gegen feimendes Leben streng bestraft wie die„ Bolts Zeitung" meldet, die Errichtung eines städtischen Wohnungswesen. Der Stuttgarter Gemeinderat beschloß, würden; aber ein großes Unrecht sei es, daß die möderische Vernichtung der Lebensfeime im Mutterleibe durch die Ausbeutungsmethoden der Unter- Wohnungsamts und die Bildung einer Abteilung des Gemeinderats nehmer nicht mit Strafe bedroht sei. Die anwesenden Arbeiterinnen für Wohnungswesen. stimmten diesen Worten lebhaft zu. Die Rednerin würdigte dann die brotwucherischen Pläne der Großagravier. Als besten Schub Tehte Nachrichten und Depelthen. empfahl sie voll Wärme den Zusammenschluß alles dessen, was vom Ertrage der Arbeit seiner Hände und seines Kopfes lebt.( Lebhafter Beifall.) Die Diskussion hielt sich im Rahmen des Vortrags. Unter anderm wurde hervorgehoben, daß sich die Inhaber der Weißenseer Geflügel- Schlächtereien vielfach gegen die Arbeiterschutz- Bestimmungen vergehen.
Am Donnerstag hatten sich in Charlottenburg bei Wernice Hauptsächlich Arbeiterinnen und Arbeiter der Wäschebranche versammelt, vor denen Genoffin Bieg über die Macht der Organisation sprach. Jm Banne ihrer feurigen Beredsamkeit lauschten die Anwesenden, namentlich die Frauen und Mädchen, andächtig den Darlegungen der Referentin und spendeten ihr großen Beifall.- Als erster Diskussionsredner nahm Blätter eibesiger Lösche
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Feuer in der Kaserne des Telegraphen Baiaillons in der Köpenickerstraße, Ecke Zeughofstraße, alarmierte Freitagabend 10 Uhr die gesamte zweite Lösch- Compagnie. Der Brand war aus noch nicht ermittelter Ursache in dem Bekleidungsdepot, in welchem auch die gesamte Striegsausrüstung der Garde- Pioniere lagert, aus gekommen. Er wurde glücklicherweise noch so rechtzeitig bemerkt, daß feine Ablöschung noch durch Soldaten erfolgen konnte und ein Eingreifen der Wehr sich erübrigte. Der verursachte Schaden ist daher auch unwesentlich.
Fortsetzung der Marinedebatte im Unterhaus. London , 5. Juli. ( W. T. B.) Bei der fortgesetzten Verhandlung
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Panzerung versehen werden und würden bekannt sei jeden Vergleich aushalten können mit jedem Schiffe,
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vom Verein der Wasch- und Plätterei Anstalts= über das Marinebudget erklärt der Parlamentssekretär der Inhaber" das Wort. Er rühmte von sich und seinen Vereins- Admiralität, Arnold Forster, die Admiralität beabsichtige hingenossen, daß sie für die Organisation der Blätterinnen sichtlich der Angriffs- und Verteidigungskraft der Schlachtschiffe einen gewirkt und den Plätterinnen und Wäscherinnen die Lohn- fichtlich Es würden drei neue Schiffe gebaut präsentiert hätten. der erhöhung gleichsam Ar- Schritt vorwärts zu thun. Pflicht werden mit einem Gehalt von 16 500 Tonnen und eine Geschwindigwäre beiterinnen- Organisation es seiner Meinung nach ge= so weit der Admiralität wesen, mun gegen die Dampfwäschereien vorzugehen, wo die Löhne feit von 181/2 Stnoten; diese Schiffe würden mit einer verbesserten viel geringer seien. Das wäre unterblieben. Die Konsequenz sei, daß seine Freunde und er, die sie ehrlich bei der Preiserhöhung nach einer Verbesserung ihrer eignen Lage und der Lage ihrer Arbeiterinnen das von irgend eine europäischen Macht gebaut werde. Sie würden die Commonwealth " führen. gestrebt hätten, durch die Konkurrenz der billiger arbeitenden Namen„ King Edward"." Dominion" und Ferner beabsichtigt die Admiralität den Bau von 6 gepanzerten Großbetriebe die Kundschaft verlören. Redner ist von beauftragt, Kreuzern von der„ Monmouth" Klasse mit einem Gehalt von feiner Organisation zu erklären: Entweder sorgt die Arbeiterinnen Organisation 9800 Tonnen und einer Fahrgeschwindigkeit von 23 Knoten, aber dafür, und zwar binnen kurzer Zeit, daß in den mit stärkerer Armierung. Diese Kreuzer würden nach Ansicht der Dampfwäschereien und in Köpenick die Löhne auf Die neuen Torpedobootszerstörer würden von stärkerer Bauart sein, Admiralität jedem feindlichen Kreuzer die Spize bieten tönnen. die vorm Gewerbegericht vereinbarte höhe ge als der jegige Typ. Arnold Forster erklärt weiter, eine Die Anssperrung der Zimmerer von Wiesbaden und Um- bracht würden, oder der Verein der Wasch gegend ist aufgehoben. Die von den Zimmermeistern ausgegebene Blättanstaltsinhaber sehe sich gezwungen, die große Anzahl von Schiffen fei bereits mit Apparaten für neuen Schiffe Geschäfts- und Arbeitsordnung ist zurückgezogen und wird nun eine Löhne und seine Preise wieder herabzuje geniowie alle zur Ausbesserung kommenden Schritte würden mit von den Zimmerern anerkannte Geschäftsordnung zum Unter( Vielfache Entrüstungsrufe.) Fran Lepiors trat dem Vorzeichnen vorgelegt. Die eingereichte Lohnforderung ist vorläufig redner entschieden entgegen. Hinsichtlich der Kesselfrage sei die Sie wies vor allem darauf solchen App- aten versehen. zurückgezogen und die Arbeit am Mittwochmorgen wieder auf hin, Admiralität entschlossen, alles zu thun, um den besten Kesseltyp zu daß sich die Organisation der Arbeiterinnen zuerst erlangen.- Parlaments- Untersekretär des Aeußern Cramborne ergeregt habe und daß nur die Angst vor den paar Frauen die Freunde des Borredners auf den Plan gebracht habe. Man habe widert auf eine Anfrage, soweit der Regierung bekannt sei, habe eben mit den Frauen rechnen müssen; von einem großmütigen Ge- die chinesische Regierung nicht den Wunsch ausgesprochen, den Opiumschenk könne abfolut nicht die Rede sein. Noch verschiedene Redner 30ll zu erhöhen. und Rednerinnen, darunter auch die Referentin, übten scharfe Kritik an den Ausführungen des Herrn Lösche. Es wurde festgestellt, daß Anhänger des durch Lösche repräsentierten Vereins die Organisierung ihrer Arbeiterinnen eher hintertrieben als gefördert hätten. Debatte zog sich bis nach Mitternacht hin.
genommen.
Wegen Maßregelung eines Kollegen haben in der Gießerei von Herrich u. Co. in Merseburg 14 Former und GießereiArbeiter die Arbeit niedergelegt.
Die gerichtlichen Verurteilungen aus Anlaß des verflossenen Streits der Harburger Gummi Arbeiter dauern fort. Neuerdings sind wieder zwei Arbeiterinnen, welche als Streit posten in der Nähe der Fabrik standen, mit je 3 M. bestraft worden, weil sie durch ihr Bostenstehen angeblich den Verkehr gestört haben sollen.
Das Streitposten- Stehen ist ja an sich nicht verboten, aber an Handhaben zur Bestrafung desselben fehlt es trotzdem nicht.
Chriftliche Unternehmer gegen chriftliche Arbeiter. Wie in andren Städten des Rheinlands, so hat sich auch fürzlich im Heiligen Köln eine christliche Gewerkschaft der Maler gegründet. Wenn die Mitglieder aber geglaubt haben, sie würden, auf christlicher Grundlage" organisiert, den Arbeitgebern weniger unangenehm er scheinen als die Mitglieder der Vereinigung der Maler", der modernen Arbeiterorganisation, so haben sie sich geirrt. Der Inhaber des katholischen St. Josephs- Instituts für firchliche Kunst in Köln hat nämlich bereits zwei Mitglieder des neuen christlichen Verbands wegen ihrer gewerkschaftlichen Thätigteit gemaßregelt.
Sociales.
und
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alle
Die englischen Verluste im Juni.
London , 5. Juli. ( W. T. B.) Nach der amtlichen Verlustlifte Die fielen in Südafrika im Monat Juni 15 Offiziere, 152 Maun, verwundet wurden, ausschließlich der verwundeten Gefangenen, 42 Offiziere, 444 Mann, ihren Wunden erlegen sind 6 Offiziere und 60 Mann, vermißt und gefangen 3 Offiziere und 75 Mann.
Preußische Schulzustände. Ju dem Kreise Gostyn im Negierungsbezirk Posen( meist polnische Bevölkerung) entfallen nach Thoru, 5. Juli. ( Privatdepesche des„ Bortvärts".) Die im einer Mitteilung der„ P. N. N." auf einen Lehrer durchschnittlich Mai vor dem Ober- Kriegsgericht gegen den Sergeanten 180 Schulkinder. In der Gemeinde Brodzowo hat der Lehrer sogar Abromeit wegen Achtungsverlegung, Gehorsamsverweigerung, Be211 Kinder zu unterrichten. Die profeffionsmäßigen Germani- leidigung gegen Vorgesezte stattgefundene Verhandlung, die dazu führte, satoren sollten doch gerade im Interesse der Germanisation, für die die Strafe von vier Monaten Gefängnis auf sechs Wochen Mittelarrest ja unter der Marke der Ansiedelungskommission Hunderte von herabzusetzen, weil der Gerichtshof die Ueberzeugung erlangte, daß Millionen ausgegeben werden, dafür sorgen, daß auch für den Abromeit vorschriftswidrig behandelt sei, fand in der letzten Sigung Schulunterricht etliche Zehntausende übrig bleiben. Das wäre jeden des Kriegsgerichts ein Nachspiel. Hauptmann Huber und Lieutenant falls das wirksamste Germanisierungsmittel. Brey hatten sich wegen vorschriftswidriger Bebandlung und Beleidigung
Zur Backstuben- Verordnung. Wir haben vor einigen Tagen von Untergebenen zu verantworten. Die Beleidigung bestand in der Anberichtet, daß die„ Kommission der vereinigten HausbefizerBädermeister Verbände" eine Proteſteingabe gegen die Baditubenewendung grober Schimpfworte. Auf Grund des§ 121, der Freiheits- strafen bis zu zwei Jahren androht, wurden Hauptmann Huber Verordnung an die Staatsministerien aller deutschen Bundesstaaten, an den Reichskanzler wie an den Bundesrat abzusenden be- zu einer Woche und Lieutenant Prey zu zwei Tagen Stubenschlossen haf.
Vom Schutz der Arbeitswilligen. Mit ganz besonderem Eifer ging ein Staatsanwalt in Liegnig vor. Er beantragte 14 Tage Gefängnis gegen einen Angeklagten, der sich dadurch gegen den§ 153 der Gewerbe- Ordnung vergangen haben sollte, daß er zu einem Arbeiter, der eine von den übrigen Arbeitern des Betriebs Darin heißt es: In Berlin find allein bei etwa 1700 Bäderei zurückgewiesene Arbeitsordnung unterzeichnet hatte, sagte: Na, da Inhabern 90 Pro z. aller Badstuben von solcher Beschaffenheit, haben sie( die Unternehmer) wieder einen Dummen gefunden, die daß sie nach 10 Jahren für Bäckereibetriebe geschlossen werden müßten"- Arbeitsordnung ist falsch." Das Gericht stellte sich allerdings nicht zehn Jahre ist nämlich den Herren Bäckermeistern Zeit gelaffen. auf den Standpunkt des Staatsanwalts. Es sprach den Angeklagten Gegenüber der Unverschämtheit der Hausbesitzer und Bäckermeister, frei, weil seine Aeußerung nichts andres sei als eine Kritik der Arbeits - die für die Aufrechterhaltung unleidlicher Zustände, für ihre Verordnung. ewigung eintreten, bringen wir in folgendem einige Angaben über Aber warum, so fragen wir, wurde dann der Mann überhaupt die Einrichtungen der Bäckerei des Breslauer Konsumvereins, die angeklagt? wir einem längeren Artikel der bürgerlichen Breslauer Morgen Zeitung" entnehmen( Nr. 33, 20. Januar 1901). Vorweg bemerken wir, daß die Bäckerei zur Zeit 62 Bäder beschäftigt.
Die Scheibentöpfer in Coswig haben im Wege der VerHandlungen einen einheitlichen Lohntarif zu stande gebracht. Der felbe ist seit dem 1. Juli in Kraft und bedeutet einen nicht unwesentlichen Vorteil für die Arbeiter, von denen 200 hierbei in Betracht kommen. Der Tarif gilt bis 1. Oktober 1902.
Die Drechsler Rostocks sind in eine Lohnbewegung getreten; fie haben von ihren Arbeitgebern die zehustündige Arbeitszeit und 30 f. Minimallohn pro Stunde gefordert. Bisher erhielten die Drechsler bei 101/ 2stündiger Arbeitszeit 16 M. Wochenlohn.
Ausland.
Im Streit der Budapester Damenkonfektions- Arbeiter ist eine Wendung eingetreten. Am Dienstag verhandelten Delegierte der Arbeitgeber und Arbeitnehmer unter Vorsiz eines Beamten der Gewerbebehörde. Man einigte sich auf folgende Punkte, die aber noch der Beschlußfassung der Versammlungen beider Teile bedürfen:
arreft verurteilt.
Beuthen ( Oberschlef.). 5. Juli. ( B. H. ) Die hiesige Straf= tammer verurteilte den Mädchenhändler Meyerowicz wegen bersuchter schwerer Kuppelei zu drei Jahren Zuchthaus, Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht.
Dünkirchen , 5. Juli. ( B. H. ) 8wei Matrofen, welche sich im unteren Raume eines Dampfes befanden, haben durch ausströmendes Gas den Tod erlitten.
einen
Prag , 6. Juli. ( B. H. ) Silsner, der wegen des Polnaer Mordes zum Tode verurteilt und zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt worden war, verübte im Zuchthaus Pankraz Selbstmord versuch durch Erhängen, wurde jedoch vom Gefangenenwärter rechtzeitig gerettet.
Gegenwärtig besteht die achtstündige Arbeitsschicht, und ztvar arbeiten die Bäcker im Sommer wöchentlich nur 48 Stunden. In der übrigen Jahreszeit tritt im wöchentlichen Durchschnitt eine Erhöhung bis zu 51 Stunden ein. In den Wochen mit FeierDie schwere tagen ist die Arbeitszeit entsprechend fürzer. Arbeit des Mehlmischens besorgen jetzt automatische Maschinen, die von hierzu besonders angestellten Bäckergesellen bedient werden, so daß jeder Bäcker vor Antrit seiner achtstündigen Arbeit nur verpflichtet ist, sich in der Garderobe umzuziehen und Paris , 5. Juli. ( W. T. V.) Der Senat hat einstimmig die Hände und Arme gründlich zu waschen. Das Einschaufeln des Vorlage betreffend die direkten Steuern angenommen, jedoch gemischten Mehles in die Zuführungsbehälter der Sieb und Knet- unter Ablehnung einiger von der Deputiertentanimer beschlossenen maschinen, das ebenfalls viel Mehlstaub verursachte, besorgen die Aenderungen, so daß die Vorlage an die Kammern zurückgehen muß. Mehlmischmaschinen. Ebenso gehört das Ausstäuben und Ordnen London , 5. Juli. ( B. H. ) Aus Buenos Aires wird teles der leeren Säcke, täglich ca. 300, nicht mehr zu den Obliegenheiten graphiert: Die englische Fregatte ,, Necofier Castle" ist geder Bäcker. Ferner ist eine erhebliche Verminderung der Mehlstaub- sunken. Ein argentinisches Transportschiff rettete 24 Mann der Be entwicklung auch im Arbeitssaale geschaffen worden, und zwar durch fazung.
Paris , 5. Juli,( B. B.) Wie aus Bourges gemeldet wird, stieß daselbst ein mit Offizieren und einem Soldaten besetter Wagen mit der elektrischen Bahn zusammen. Drei Hauptleute und der Soldat wurden verwundet.
Paris , 5. Juli. ( B. H. ) Nach einer Meldung aus Nimes wurden bei einem Erdrutsche in der Grube Cheroud ein Arbeiter getötet und vier verletzt.
Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .
Sierau 2 Beilagen.