Einzelbild herunterladen
 

Marokkos " noch fester schließen" möchten, erwiderte Wilhelm II. : " Es gereicht mir zur Freude, Sie als außerordentlichen Bot­schafter Seiner Scherifischen Majestät zu begrüßen. Gern erblicke ich in Ihrer Entsendung einen neuen und dankenswerten Beweis der freundschaftlichen Gesinnungen, welche Ihr erlauchter Herrscher, dem ich meinen taiserlichen Gruß durch Sie entbiete, mir und dem Deutschen Reich entgegenbringt. Diese Gesinmugen werden bon mir aufrichtig erwidert und ich hoffe, daß die Wahl einer so hervorragenden Persönlichkeit wie Sie als Abgesandten besonders dazu beitragen wird, die guten Beziehungen, welche seit lange zwischen Deutschland und Marotto bestehen, zu befestigen und zu entwideln."

,, hoffähig" fein, und diese Eigenschaft gehe einem verabschiedeten schaft zwischen den hohen Regierungen des Deutschen Reiches und Offizier ab! Weshalb haben die klugen Herren das nicht zur Beit gesagt? Der Gegenkandidat Kauffmanns, Shudikus Dove, hatte ja im Ausschusse ursprünglich die Majorität und ist bei der Wahl selbst nur mit wenigen Stimmen unterlegen; jener Grund würde also gewiß ausschlaggebend für Dove gewesen sein. Von Anhängern der Meubrint- Partei wird übrigens auch die Thätigkeit Kauffmanns in Sachen der beralteten Kon sistorial Ordnung ins Treffen geführt; indes kann doch eine solche rein juristische und geschäftliche Frage, bei der es sich um die Wahrung der verbrieften Rechte der Stadt­gemeinde gegenüber anscheinend ungerechtfertigten Forderungen handelt, keinen Einfluß auf die Beurteilung der Qualifikation zum Bürgermeister haben! Jedenfalls will man, wenn wieder ein ehemaliger Offizier anf den Bürgermeister­posten reflektiert, dessen Militär Verhältnisse einer Troy dieses Austausches von Höflichkeiten wird der Sultan genaueren Prüfung unterziehen, die einen Rückschluß auf seine von Marokko kaum darauf rechnen dürfen, in Deutschland in seiner Hoffähigkeit" gestattet. Davon ist man auch in städtischen Kreisen schwierigen Lage Frankreich gegenüber in kritischen Zeitläuften eine fest überzeugt, daß die Entscheidung des Kaisers in der Be- Stütze zu haben. Zwar hat ja der französische Minister des Aus­stätigungsfrage cine definitive ist; auf eine tommiffa wärtigen, Delcaffé, fürzlich versichert, daß Frankreich fest ent rische Verwaltung wird man es sicher nicht ankommen lassen." schlossen sei, die Integrität Marokkos strengstens zu respektieren, Während dieser Kommunalberichterstatter es für selbstverständlich allein Frankreichs Annexgionsgelüfte auf Maroffo find längst ein hält, daß Berlin einen hoffähigen zweiten Bürgermeister haben offenes Geheimnis. Sollte Maroffo einmal das Unglück haben, müsse und darum die Wahl Kauffmanns überhaupt für einen Fehler Frankreich die Gelegenheit zu bieten, die gekränkte Unschuld zu erklärt wird, der sich nicht wiederholen würde, behauptet ein spielen, so würden ihm Deutschlands freundliche Gesinnungen ebenso­Magistratsoffiziöser, daß die Nichtbestätigung dazu beigetragen habe, wenig nüßen, wie Transvaal die seiner Zeit noch lebhafter be­allgemeine Sympathien für Kauffmann zu erwecken. Bei der zweiten kundeten Sympathiebeteuerungen. Wahl dürfte, so erklärt der Gewährsmann, Kauffmann einstimmig gewählt werden, selbst auf die Gefahr hin, daß die Regierung einen Staatskommissar ernennen wird.

D

Die Zukunft wird lehren, welcher Berichterstatter den Charakter des Kommunalfreisinns richtig eingeschäzt hat, ob ihm an der Hof­fähigkeit mehr liegt als an der Tüchtigkeit und Unabhängigkeit. Uebrigens find die Herren Landräte und Regierungspräsidenten, denen wegen ihrer Kanalfeindschaft die Hoffähigkeit gekündigt worden ist, alsbald doch wieder als würdig befunden worden, hohe Staats­stellen einzunehmen.-

Gesinnungslosigkeit ist die erste Bürgermeisterpflicht. Die " Post" bekennt sich dem unser zu ganzes Staatsleben revolutionierenden Grundsaz, daß für die Verwaltung eines Amts die Tüchtigkeit des Manns und nicht die politische Gesinnung ent­scheidend" sein müsse.

Ein schöner Grundsaz, nur würde er, in die Wirklichkeit über­setzt, die Wirkung haben, daß der ganze konservative Verwaltungs­apparat bis zu den Ministern herauf mit neuen Männern besetzt werden müßte, die über weniger konservative Gesinnung und mehr Tüchtigkeit verfügen.

Wie kommt aber die Post" zu ihrem umstürzlerischen Grundsatz? Sie meint lediglich, daß für kommunale Bürgermeister nur Leute tüchtig seien, die gesinnungslos find. Byzantiner, Hofgänger, Agrarier, Scharfmacher, und wären sie die leersten Nullen, sind für die städtische Verwaltung geeignet, nur nicht Männer mit Ge­finnung!

Vielleicht darf in diesem Zusammenhang auch an die fast gleichlautenden Worte erinnert werden, die Wilhelm II. am 14. Juni 1896 ebenfalls an den außerordentlichen Botschafter einer außer­europäischen Macht richtete, an Li- Hung Tschang. Der Kaiser sagte damals:

Gern erblicke ich in Ihrer Entsendung einen neuen ivert­vollen Beweis der freundschaftlichen Beziehungen, die Ihr mächtiger Gebieter mir und dem Deutschen Reiche ent­gegenbringt. Ich erwidere dieselben mit aufrichtigem Herzen." Die späteren Ereignisse, das Einschlagen des ersten Nagels in Ostasien , die Pachtung" von Kiautschou und der Ostasiatische Kreuzzug find männiglich bekannt.-

"

rechtliche Ehe der Eheleute Faßbender ein sündhaftes Verhältnis" und ein Konkubinat" genannt hat. Außerdem hat Faßbender den Kaplan Schwippert wegen öffentlicher Verleumdung und Ehrabschneidung verklagt. Termin vor dem Schiedsrichter hat bereits stattgefunden, ist jedoch so ver­laufen, daß Faßbender nun weitere Schritte zu thun gezwungen ist. Sowohl der Kaplan Schwippert als auch der Schiedsmann Ohligschläger in Oberbilt thaten ihr Bestes, Herrn Faßbender von feinem Schritt gegen den Kaplan abzuhalten; der schwerbeleidigte Mann aber blieb fest und hat sich an diese und an sonstige Ein­flüsterungen nicht gekehrt.

Eine Niederlage des Gumbinner Gerichtsherrn. Wie der Mat.- 8tg." aus Gumbinnen gemeldet wird, sind die von dem General v. Alten plötzlich entfernten Rechtsanwälte des Sergeanten Hide I wieder als Berteidiger ernannt worden.

Die öffentliche Kritit des beispiellosen Verfahrens hat also wenigstens einen Erfolg gehabt. Wird man sich nun nicht auch entschließen, dem Geseze gemäß den Freigesprochenen freizulassen?- die Nachricht vernommen, daß in Hessen die Socialdemokraten be­Das rote Großherzogtum. Mit Schaudern hat die Post" fchloffen haben, fich fünftig nicht mehr der Ausübung des Wahlrechts zum Bürgermeisteramt zu enthalten. Der Schleifstein sprüht förmlich Bornesfunken über das Probierländchen der Socialdemokratie": " Bisher hat die Socialdemokratie nur deshalb kein Gemeinde­amt beansprucht, weil sie nicht auf die Bestätigung hoffte. Nach­dem einmal in Hessen mit der Praxis gebrochen worden ist, daß die revolutionäre und die Staats- und Gesellschaftsordnung be­fehdende Socialdemokratie zu keinem öffentlichen Amte fähig ist, wird in Zukunft nur darauf gesehen werden, ob ein Kandidat nicht bereits in praxi mit den Gesetzen in Konflikt gekommen ist. Die Gesinnung wird nicht mehr gewogen und es bleibt ganz außer Betracht, daß die revolutionäre socialdemokratische Partei­anschauung geradezu eine Disposition zu gesetzwidrigen Atten in sich schließt."

In derselben Nummer unmittelbar vorher setzt die" Post" aus­einander, daß in der Bürgermeisterwahl die Gesinnung nicht ge­wogen werden dürfe, daß es nur auf die Tüchtigkeit automme - und hier macht sie wieder die Fähigkeit im Falle Kauffmann zum Bürgermeisteramt von der Gesinnung abhängig. Wie soll man es dem Herrn v. Zedlitz nun recht machen? Der Mann intriguiert nicht nur gegen seinen vorgesetzten Minister, sondern auch gegen feine eigne Vernunft.

Nochmals Herr Ruhland.

Katholische Ordensfeinde.

סטן

er

Kolonialschmerzen. Aus einem Privatbriefe meldet. das Westf. Voltsbl." folgenden blutigen Vorfall in Kamerun : " Die schwarzen Schurken haben im vorigen Monat in meiner Nähe wieder ein verruchtes Werk fertig gebracht. Den guten Bezirkshauptmann Meyer haben sie im Urwald trog 15 Soldaten Bedeckung überfallen. Meyer erhielt einen Streifschuß an der Stirn, einen Schuß in die Oberlippe und Man schreibt uns: Es dürfte bisher in der Oeffentlichkeit noch einen in den Rücken. Der letztere war mit Eisenstücken 2c. geladen nicht bekannt sein, daß zur Zeit gegen den vielgenannten Herrn gewesen, und es haben zwei Stücke gut durchgeschlagen bis zur Dr. Ruhland ein nicht uninteressanter Prozeß schwebt. Wie man vorderen Bauchwand. Sie fizen noch in der Bauchhöhle. Meyer aus einer aus mehrfachen Gründen vertrauenswürdigen Quelle er­lebt weiter, muß aber mit dem nächsten Dampfer nach fährt, hat ein französischer Abbé Herrn Ruhland auf einen Deutschland , um dort operiert zu werden. 3wei Schadensersaz von 30000 rants verklagt. Der Soldaten wurden auf der Stelle totgeschossen, Franzose behauptet, er sei von dem Herrn Professor von ein dritter starb nach einer schweren Verwundung." Eine amt- Baris nach Freiburg i. Schw. geloďt worden, liche Bekanntgabe des Ereignisses ist bisher nicht erfolgt. an dessen Getreidewarte" Anstellung erhalten sollte. Die menschenunwürdigen Wohnverhältnisse der Wander- Der Brief, der sich mehr durch Gesinnungstüchtigkeit und Ein- Die Erwartungen, die er auf Grund der Ruhlandschen Versprechungen arbeiter sollen fortbestehen. Eine Korrespondenz berichtet: geborenenverachtung als durch historische Genauigkeit auszeichnet, hegte, sollen jedoch nicht erfüllt worden sein, und er reiste deshalb Der Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg ist vergißt ganz, den Grund für den Ueberfall des Bezirkshauptmanns wieder fort. Jegt hat er nun den Herrn Professor beim Bezirks­seitens der Regierung der Entwurf einer Polizeiverordnung bezüglich mitzuteilen. So arge Schurfen werden die Eingeborenen taum ge- gericht in Freiburg berklagt. der Wohnungen der Wanderarbeiter zur Begut- wesen sein, daß sie das Kommando aus reiner Lust am Todschlag Ob wohl dem Bund der Landwirte die Freundschaft achtung unterbreitet worden. Mit dieser Angelegenheit beschäftigte überfallen haben. Jedenfalls werden Reibungen voraus- und die Leitartikel des Herrn Dr. Ruhland nicht schließlich doch sich der Vorstand der Landwirtschaftskammer in seiner legten gegangen sein, über die wir freilich, da den schwarzen etwas zu teuer werden? Sigung. Der in derselben anwesende Oberpräsident Schurken" nicht gleich den Boeren ein Preßbureau zur Verfügung bon Bethmann Hollweg gab am Schluß der steht, eine obiettive Darstellung niemals erhalten Beratung die mit Befriedigung aufgenommene Erflärung werden. ab, daß er mit dem neuen Entwurf eine Berschärfung der für den Möglicherweise wird der Vorfall wieder dazu benutzt werden, Die Schauermärchen, die ultramontane Blätter über die ent Potsdamer Regierungsbezirk gültigen Verordnung nicht beabsichtigt für eine Verstärkung der Schußtruppe in Stamerun Stimmung zu setzliche Feindschaft der Socialdemokraten gegen katholische Priester habe und daß er ferner mit Rücksicht auf die gegenwärtige machen. Der Reichszuschuß von über 2 Millionen Mart ist ja nur und Ordensleute öfter zu erzählen wissen, werden wieder einmal schlimme Lage der Landwirtschaft von einer ein so geringfügiger! trefflich illustriert durch einen kleinen Standal, der sich zwischen beschleunigten Erledigung der Angelegenheit Machen in Deutsch- Westafrika die eingebornen Zweifüßler der zwei katholischen Blättern in München zur Zeit abspielt. absehe. Der Vorstand beschloß hierauf, den Entwurf zur münd Kolonialverwaltung zu schaffen, so machen in Deutsch Ostafrita Der von einem katholischen Geistlichen geleitete Bayr. Kurier" lichen Verhandlung im Sonderausschuß für Wirtschaftspolitit gar die unbotmäßigen Vierfüßler den Schutztruppen das Leben hat in Erfahrung gebracht, daß ein Ordensmann für das Konkurrenz­zurückzuverweisen. Die teilweise schlechten Ergebnisse der Getreide- Ernte bieten also berichtet, haben in der letzten Maiwoche die Löwen den Kriegs- einem Judenblatt geredet worden sei. Der Kurier" rächte sich lauti nämlich die deutig afringe bebem ugi blatt Abonnenten ſamt ett bet worden sei. Der den Vorwand, etwas Durchgreifendes für die Besserung der in pfad beschritten und in nächster Nähe von Dar es Salaam dafür, indem er den Kuttenträger einen bagabundierenden hygienischer und moralischer Hinsicht so überaus bedenklichen Maffen- im ganzen sieben Menschen geholt; und zwar ein Weib inch windler" nante, der gemeine Lüge, schamlose Kol­quartiere für Wanderarbeiter zu thun. Mögen auch die von der dem nahen Balmenwald, einen Neger in dem Dar- es- Salaam be- portage, Verleumdung und ganz unbändige unwahrhaftigkeit" betreibe. Mißernte betroffenen Landwirte augenblicklich wirklich in einer nachbarten Dorf Upanga, einen Schwarzen dicht bei der Karawanferei Sinterherstellte sich heraus, daß der aquirierende Ordensmann Prokurator gewissen Not sein, tausendfach schlimmer ist die Not der Wander- und drei erwachsene Neger sowie ein Kind in der 41/2 Kilometer des Christlichen Vereins der Mitarbeiter und Frater der Apostolischen arbeiter. In demselben Augenblick, in dem den ärmsten Proletariern entfernten Aulepp- Schamba. Veranlaßt durch diese schrecklichen Räube- Lehrgesellschaft ist. angesonnen wird, durch neue Zoll- Liebesgaben auf ihre Kosten den reien, wurde unter Hinzuziehung der dortigen Astari- Compagnie ein Den katholischen Blättern wird es gewiß niemand verwehren, Grundbesitzern eine bessere Lage zu ermöglichen, entziehen sich diese großes Löwentreiben im Simbafithal, dem Lieblingsaufenthalte wenn sie das Bedürfnis fühlen, in solcher Weise über angesehene den elementarsten socialen Pflichten und die Regierung bestärkt sie des Raubgesindels, veranstaltet, das jedoch leider erfolglos ver- Ordensleute berzufallen. Aber gesinnungstüchtige Organe sollen mur noch darin. lief. Dagegen schoß ein Sergeant der Schußtruppe einen fast aus- auch keine Krokodilsthränen vergießen, wenn einem Säle abtreiben­gewachsenen Löwen in einer in Upanga aufgestellten Falle. Das den und von der Kanzel gegen die Socialdemokratie Hezenden Bezirksamt beabsichtigt jegt, eine größere Anzahl Fallen in der Um- Pfaffen gelegentlich von uns auf die Finger geklopft wird.- gebung der Stadt aufzustellen, um auf diese Weise allmählich das benachbarte Gelände von dem gefährlichen Raubzeug zu säubern.

"

D

Aus München , 8. Juli, wird uns geschrieben:

Ueber die Koften des vornehmsten Rocks schreibt die Frei­Ueber die Kosten des vornehmsten Rocks schreibt die Frei­finnige Zeitung": Als der vornehmste Rock ist der Rock des ersten Garde- Regi­ments zu Fuß am Sonntag bezeichnet worden. Das erste Garde: Regiment zu Fuß zeichnet sich dadurch aus, daß es ausschließ­lich adlige Offiziere in feinen Reihen zählt, darunter danten der" Gazelle", Corvettenkapitain Neigte, der vom Kaiser 11 Brinzen und 17 Grafen. Zu den Eigentümlichkeiten dieses 24 Stunden Stubenarrest zudittiert erhielt, weil er bei der Kieler Aus Meran wird vom Montag gemeldet: Eine socialistische Versammlung von Bauern gesprengt. Offiziercorps gehört es, daß es allein in der ganzen

Armee

Der gestörte Segelfport. Ueber die Bestrafung des Komman

Ausland. Oestreich- Ungarn .

Reichsrats­

Eine vom socialdemokratischen neben der Besoldung, Wohnungszuschuß, Servis usw. Regatta die Startlinie durchkreuzt hatte, teilen die Münchener auch noch einen Kleidergeldzuschuß erhält. Dieser Kleider- Neuesten Nachrichten" mit, daß in der Eile und in der Abgeordneten Seit einberufene Versammlung endete nach geldzuschuß beträgt 15 Mart monatlich für den Offizier. Erregung, wohl auch im erger über den gestörten sehr stürmischem Verlauf mit Auflösung. Eine Anzahl Burggräfler Außerdem beziehen die Offiziere dieses Regiments ein höheres Tisch- Start, ein Weg gewählt worden sei, der in den Augen Bauern erhob gegen die Ausführungen des Redners Widerspruch geld; während sonst nur die Subaltern- Offiziere Tischgeld beziehen des Corvettenkapitains Neizte etwas Verlegendes für ihn hatte und stimmte, um Seiß zu unterbrechen, die Voltshymne an. und zwar für jedes Bataillon zufammen 90 M. monatlich, erhält durch Signalisierung der Bestrafung von Schiff zu und stimmte, um Seiß zu unterbrechen, die Vollshymne an. im ersten Garde- Regiment der Stabsoffizier monatlich 120 m. Schiff, die auch von den umliegenden Schiffen wahrgenommen Frankreich . Marine bis zum gemeinen Mann herab bekannt. Da der Vor- den Monat Juni gegenüber dem Voranschlag einen Ausfall von ward, war die Bestrafung eines Stabsoffiziers sofort in der ganzen Die Einnahmen aus den indirekten Steuern ergaben für gesetzte, der die Strafe verhängte, der Kaiser war, gab es feinen 14 592 200 Fr. und gegenüber den Einnahmen im Juni 1900 Beschwerdeweg, und Neigte blieb gar nichts andres übrig, als seinen einen Minderbetrag von 27 845 800 Fr. Noch eine andre Eigentümlichkeit des Regiments besteht darin, Abschied zu erbitten. Darauf hätten sich dann, so wird weiter erzählt, die Vor- Im Pariser Stadtrat tam es am Montag zu tumul­daß es statt 12 13 Hauptleute zählt. Der dreizehnte Haupt­Die Vosi. 8tg." schildert den Auftritt mann wird im Etat geführt, ist aber in Wirklichkeit nicht gefeßten, u. A. auch Prinz Heinrich für den Frevler verwendet, dem tuarischen Scenen. vorhanden und niemals vorhanden gewesen. Gleichwohl denn auch Bardon gegeben worden ist, indem das Abschiedsgesuch folgendermaßen: wird für diesen jahraus, jahrein die Besoldung, Wohnungsgeldzuschuß, zurückverwiesen wurde.

Tischgeld, der Hauptmann 60 M., der Lieutenant 36 M., der Feld­webel 12,50 m., der Fähnrich 18 M. Die Unteroffiziere haben eine um 3 M. höhere Löhnung, die Gefreiten und Gemeinen eine um 1,50 M. höhere Löhnung.

verteilt wird.

-

"

"

-

Bei der Beratung über die städtischen Zuivendungen für die Arbeiterbörse rügte der Nationalist Auffray das Ausstecken Servis, Kleidergeldzuschuß und Tischgeld verausgabt. Bei einer Der Bremer Auschlag. Der Oberste der Kriegerbereine, roter Fahnen bei den Versammlungen der Berufsgenossen= Etatsdebatte im Reichstage wurde dieser Hauptmann als der aus- General 3. D. v. Spiz bringt, wo er nur fann, in jeglicher Rede fchaften. Die Socialisten murrten. Stadtrat vain rief:" Diese gestopfte Hauptmann" bezeichnet. Dabei stellte sich heraus, daß die die Wendung von dem höchft ernsten Bremer Anschlag" an. Das Schweine beschimpfen unsre Staatsfahne!" a busquière Einkünfte dieses papiernen Hauptmanns zu einem besonderen that er beispielsweise neuerdings in Düsseldorf . Sollte es für den sprang auf ihn zu und rief: Meinen Sie mich?" Dispositionsfonds fließen, der unter die Angehörigen des Regiments General nicht an der Zeit sein, nachdem das Reichsgericht den" Nein!" erwiderte Evain." Bin ich das Schwein?" schrie ihn Wenn Sie wollen, war Evains Antwort. Man ersieht daraus, daß der vornehmste Rock mit Hilfe eines Attentäter" ins Irrenhaus verwiesen, sich eine neue Rede ein- olly an. zulernen. So schwer tann das doch für einen General nicht Der Satz war noch nicht beendet, als Evain bereits von Colly ein besonderen Kleidergeldzuschusses ermöglicht wird. fein. paar so wuchtiger Ohrfeigen empfangen hatte, daß er sich Die Krisis. Die Chemnizer Allg. 8tg." meldet: Die katholische Verächtlichmachung von Staatseinrich überschlit g. Die Galerien jauchzten Colly zu. Der Vorsitzende Die fächsischen Spinnereien werden infolge großer Vorräte tungen, die sich der Kaplan Schwippert in Düsseldorf hat zu Dauffet verfügte ihre Räumung. Im Saal wurde inzwischen wild der süddeutschen und der rheinisch- westfälischen Spinnereien eine Schulden kommen lassen, wird demnächst das Gericht beschäftigen. gerauft und es dauerte lange, ehe die Ordnung hergestellt war. Reducierung der gesamten Betriebe vornehmen. Die Höhe der Der Fall ist noch in allgemeiner Erinnernng. Schwippert duldete Dienstagvormittag findet zwischen Colly und Evain ein Betriebsreducierung wird in den nächsten Tagen festgesezt werden.- nicht, daß zu einer im katholischen Krankenhause liegenden totfranten 8 weit ampf statt. Belgien . Das Kanalgefpeuft hat Herr v. Thielen in einer Festrebe zu Frau der Ehemann zugelassen wurde, weil das Paar im Kontubinat" Koblenz heraufbeschworen. Er sagte nämlich: Sein Standpunkt gelebt habe. Die Ehegatten waren nämlich zwar standesamtlich aber zur Wasserstraßen- Frage fei bekannt. Er werde Gelegenheit haben, nicht kirchlich getraut. ihn in der nächsten Landtags- Session wie bisher zu vertreten. Diese Hoffnung wird nun bereits seit zwei Jahren in mannig­fachen Reden ausgesprochen. Die Geduld des Ministers wirkt rührend, mit der er immer wieder den Kanal empfiehlt, der doch nicht gebaut wird, weil es die Konservativen nicht wollen. Oder sollte Herr v. Thielen die Absicht haben, den Landtag aufzulösen?

-

Die marokkanische Gesandtschaft ist am Sonntag von dem deutschen Kaiser in Audienz empfangen worden. Nachdem der außerordentliche Botschafter des Sultans von Marokko eine Ansprache an den Kaiser gehalten hatte, in der er der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß sich die Bande der festgegründeten Freund­

Die neue Kongovorlage. Im Juli 1890 genehmigten Kammer und Senat einen Anleihe und Annexionsvertrag, bem­Die Düsseldorfer Volkszeitung" berichtet nun über die weitere zufolge Belgien der Privatgründung des Königs Leopold, dem Kongo­Entwickelung des Falles das Folgende: staat, fünfundzwanzig Millionen Frant zinsfrei pumpte, unter der Be­Schon vor 14 Tagen sind ein Dußend Personen amtlich ver- bingung, daß Belgien das Recht zustehe, nach zehn Jahren den Kongostaat nommen worden, und so weit wir unterrichtet sind, haben sämtliche zu annettieren. Mache Belgien von diesem Recht keinen Gebrauch, Personen dahingehend bekundet, daß die sterbende Frau Faßbender, so erwachse dem Kongostaat die Pflicht, von nun ab das Darlehen die von dem Kaplan eingeschlossen und von Herrn Faßbender mit 3/2 Broz. zu verzinsen und nach weiteren zehn Jahren zurück­ferngehalten wurde, nach ihrem Gatten geradezu ge- zuzahlen. Nachdem nunmehr das erste Decennium abgelaufen, trat fchrien hat. Die Staatsanwaltschaft hat sich des unerhörten an Belgien die Frage der Annegion resp. der Verlängerung des Vertrags Falles mit Energie angenommen und wird voraussichtlich wegen heran. König Leopold hatte nun einen neuen Vertrag vorschlagen der Dinge gegen den blutjungen Kaplan Schwippert die Antlage lassen, durch den Belgien alle Annegionsrechte an den erheben wegen Freiheitsberaubung, begangen an einer Staat und jede Kontrolle über denselben verlieren, Sterbenden Proletarierin, und wegen Verächtlich machung alle finanziellen Verpflichtungen aber beibehalten von Staatseinrichtungen, weil der Kaplan die sollte. Da das Parlament sich für einen derartigen Vertrag aber