Der Weberstreik in Cunewalde .
Gewerkschaftsgenossen! Noch einmal müssen wir Euer Augenmerk auf den Verzweiflungskampf der Weber im Cunewalder Thale richten, noch einmal Eure Hilfe anrufen.
Achtzehn Wochen lang haben die tapferen Arbeiter und Arbeiterinnen sich heldenmütig gegen die ihnen aufgedrungene Lohnreduktion von 10 bis 18 Prozent gewehrt. Wohl noch nie haben Arbeiter, die bisher von der Arbeiterbewegung so gut wie keine Ahnung hatten, sich gegen die Ausbeutungswut der Unternehmer so tapfer zur Wehr gesetzt, als die Weber von Cunewalde.
Wohl lichteten sich die Reihen der Streifenden, doch nicht durch Thuenflucht, sondern durch Auswanderung. Wie ein Mann haben sie gestanden bis heute. Alle Drohungen und hinterlistigen Schachzüge der Arbeitgeber haben nicht vermocht, fie ivankend zu machen. Doch was fie ertragen haben, die 20 Jahre, seitdem im Cunewalder Thal die moderne industrielle Entwicklung durch Einführung des mechanischen Betriebes in der Weberei sich Bahn gebrochen, ist so unheimlich furchtbar, daß die geschickteste Feder nicht im stande ist, dieses sociale Nachtbild zu zeichnen. Die jämmerlichen Hungerlöhne der Handweberei wurden übernommen in die mechanische. Von den noch vorhandenen Streifenden ist noch nicht ein Dugend, die über 2 M. täglich verdienten, 25 verdienten 1,76-2 m. täglich, 23 verdienten 1,66-1,75 M., 21 verdienten 1,60-1,65 m. täglich. 33 verdienten 1,50-1,58 m. täglich, 35 verdienten 1,41-1,49 M. täglich, 20 verdienten 1,30-1,40 m. täglich, 27 verdienten 1,20-1,29 m. täglich, 21 verdienten 1,10-1,19 m. täglich, 22 verdienten 1-1,10 m. täglich, 7 verdienten 90-99 Pf. täglich, 8 verdienten 82-89 Pf. täglich und je eine Weberin 73 Pf., 71 Bf. 57 Bf. und sogar 41 Bf. einumbvierzig!!! Eagelohn.
Es giebt noch 250 Streifende einschließlich der Weberei- Hilfs arbeiter. Die Löhne der Weber sind der durchschnittliche Tagelohn der legten zwei Arbeitswochen. Die Jammerlöhne erklären, warum nun die Weber sich fagten: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende! Jahrelang wurden immer wieder Abzüge gemacht und feit Einbruch der Krise haben sie unter schlechtem Arbeitsmaterial fortwährend gelitten. Tagelang mußten sie ohne jegliche Vergütung auf Werften warten, und auch dann erlaubte das schlechte Arbeitsmaterial fein flottes Arbeiten.
Am Bußtag versammelten sich die vier Arbeitgeber Karl Kalauch Köbliz, Wilhelm Kalauch, F. M. Kloß und J. G. Große in Cune walde und beschlossen die Lohnreduktion.
Am 11. März wurde sie bekannt gegeben.
Unfre Mittel find zu Ende. Wir dürfen uns in letzter Stunde teine Blöße geben, sonst geht das bereits Gewonnene wieder verloren und die Cunewalder Lohnbrücker werden nachher ihr Mütchen kühlen.
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Das Unterliegen der Gunewalder Weber bedeutet aber Lohnreduktion für die gesamten deutschen Leineweber. Dem Streiffomitee wurde von der Fabrikanten Vereinigung der Laufis, als sich das falsche Gerücht verbreitete, die Weber der einen Fabrik wollten sich bedingungslos ergeben, offiziell nachstehendes mitgeteilt:
Wir halten uns im Interesse der ganzen Bewegung für verpflichtet, Ihnen anzuraten, daß Sie die Leute, wenn diese zu herabgesetzten Löhnen anfangen, darauf aufmerksam machen, daß nun alle Fabrikanten der Umgegend ihre Löhne nach den Cunewaldern einrichten würden."
Es handelt sich demnach darum, durch diesen Kampf eine Lohn reduktion für 10 000 Laufiger Weber abzuwehren.
Sonntag, 14. Juli 1901.
Die Einwendungen sind schriftlich an den Magistrat einzureichen.
Wer also von seinem Wahlrecht Gebrauch machen will, der versäume nicht, die Liste einzusehen. Wer die Liste einsieht, nehme die legte Steuerquittung als Legitimation mit.
Um denjenigen Parteigenossen, die nicht die Zeit haben selbst die Listen einzusehen, die Gelegenheit zu geben, sich trotzdem zu überzeugen, daß sie aufgenommen find, haben sich unten verzeichnete Parteigenoffen bereit erklärt, die Einsicht zu besorgen. Wer also nicht selbst Zeit hat, nachzusehen, trage seine letzte Steuerquittung möglichst schon heute zu einem der nach bezeichneten Genossen, der die Einsichtnahme besorgt und jede sonstige Auskunft gern geben wird.
Für den 4., 9. und 10. Wahlbezirk.
Hans Saß, Markgrafenstr. 102. Baschte, Gräfestr. 31. Ferd. Ewald, Albert Quandt, Belle- Alliancestr. 74. Schröder, Kreuzbergstr. 15. Daß, wenn die maßgebende Lausitz allgemeine Lohnreduktion Schönleinstr. 6. Emil Lindemann, Morigstr. 9. Wilh. Reichelt, vornimmt, die übrigen Bezirke der Leineweberei in Schlesien , Nieder- Hasenheide 47. E. Große, Baruther- und Zoffenerstr. Ecke. Herm. laufis, Bayern und Süddeutschland nachfolgen, bedarf wohl keiner Bartel, Bülowstr. 59. Otto Antric, Steinmezstr. 60. Hammer, besonderen Begründung. Dennewigstr. 2. Darum müssen wir den uns aufgezwungenen Kampf ausFür den 11. und 12. Wahlbezirk. fechten! W. Börner, Cigarrengeschäft, Ritterstr. 15. H. Schnieber, Gewerkschaftsgenossen! Wir hoffen, daß es uns gelingt, wenn Restaurateur, Admiralstr. 21. M. Schönemann M. Schönemann, Restaurateur, Ihr uns Eure Hilfe nicht versagt, in türzester Zeit den Kampf mit Staligerstr. 7. Franz Krüger , Restaurateur, Naunynftr. 54. Gottfr. bedeutendem Erfolg zu beenden. Der bereits geschlossene Vergleich Schulz, Cigarrenhandlung, Admiralstr. 40a, Kottbuser Thor. Radtke, bietet den Arbeitern große Vorteile. Vor allem können sie nicht Adalbertstr. 15. Grundmann, Naunynstr. 78. Mohn , Oranien mehr im Maß geprellt werden. Bisher webte der Weber anstatt 50, straße 198. Wählisch, Adalbertstr. 4. Ende, Kottbuserstr. 6. Eichen56 bis 58 Meter. Das war völlig unbezahlte Arbeit und wird dorf, Staligerstr. 17. Richter, Mariannenstr. 41. Schick, Manteuffelfernerhin ausgeschlossen sein. straße 74. Gumlich, Reichenbergerstr. 149. Schulz, Manteuffelstr. 72. Doch was find all die kleinen materiellen Vorteile gegen den Tiedemann, Reichenbergerstr. 54. Ehlert, Wienerstr. 1-6. Schneider, gewaltigen Aufschwung, den die Arbeiterorganisationen in der Lausitz Manteuffelstr . 88. unter dem Zeichen dieses Kampfes genommen haben. Die Hochburg Für den 22. Wahlbezirk. der Reaktion der Lausitz ist in Bresche gelegt. Der Kampf bedeutet Franke, Ballisadenstr. 9. Gorn, Markusstr. 23. Wiebe, Frants für uns zugleich den Entscheidungskampf um das Mandat des zweiten furterstr. 38. Tempel, Frankfurterstr. 16. Schlender, Ballijadensächsischen Reichstags- Wahlkreises, das uns das letzte Mal straße 29. mit 14 Stimmen verloren ging, nur wegen den Cunewalder Zuständen.
Im Cunewalder Thal allein find jetzt 660 Arbeiter organi fiert, Textil, Stein- und Bauarbeiter. Ueberall sind neue Posten errichtet worden oder ist es gelungen, die Organisation zur Entwicklung zu bringen. Zur Stunde zählt die Lausitz über 1600 gewerkschaftlich organisierte Arbeiter der verschiedensten Berufe mehr als vor dem Streit.
Die Arbeiter gingen in allen Fabriken an ihre Chefs und baten Die Situation ist furz gesagt die:" Die ganze Lausitz brennt." um Zurücknahme der Abzüge. Zwei davon schickten ihre Leute einfach Versammlungslokale haben wir jegt überall, und die ganze Agitation zum größten Fabrikanten des Dorfs, der der Macher des Ganzen ist gewaltig belebt und vorwärts geschritten. war. Zu diesem waren bereits die Arbeiter seiner im Oberdorf Gewerkschaftsgenossen! Das so schwer und endlich Errungene gelegenen Fabrit unterwegs, und als er diese kommen sah, hielt er wollen wir erhalten. in dem unter seiner direkten Aufsicht stehenden Werke die Maschinen an, jagte seine Leute aus der Fabrik, schloß zu und sagte: Wenn Ihr zu den neuen Löhnen arbeiten wollt, dürft Ihr wieder anfangen.
So brach der Kampf aus. Die Weber, die geduldigen Schafe, wollten nicht begreifen, daß die Sache ernst würde. Sie standen am 12. und 13. März sämtlich- pünktlicher wie sonst, sagte Gottlieb Große um 6 Uhr in Winterschnee und-tälte im Fabrithofe. Die Fabrik war geschlossen. Eine Stunde lang warteten sie auf ihren Arbeitgeber, und dieser jagte sie zweimal hinaus.
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Nun endlich wandten sich die Streifenden nach auswärts um Rat. Die Socialdemokratie hat im friedlichen Cunewalder Thal feine Stätte," meinte am Abend der letzten Reichstagswahl, als man den Kandidaten diefer Partei in einer Versammlung niederschrie, der Fabrikant Kloß, der die ganze Gegend in meilenweitem Umkreis politisch bevormundete. Jetzt trieb man die eignen Arbeiter hinaus, und sie holten die Socialdemokraten, denn gewerkschaftlich or ganisiert ist nach dortigen Begriffen gleichbedeutend mit Socialdemokrat ins Thal herein. Der Amtsblatt- Redacteur schrie einmal entfett: Man hat dem Socialismus Thür und Thor geöffnet 1" Eine Woche später fand die erste Versammlung statt, in der die Ausgesperrten beschlossen, die Vermittelung des Amtshauptmanns v. Carlowitz nachzusuchen, Sie wollten wieder arbeiten, nur feine Abzüge mehr, lieber einen Tag weniger arbeiten.
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In einer in Sachsen einzig dastehenden Weise hat der Amtshauptmann und Gewerbe- Juspettor. sich bemüht, die Unternehmer zum Nachgeben zu veranlassen. Zwei Wochen gingen darüber hin, die Unternehmer wiesen diesen Herren schließlich die Thür.
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Laßt uns deshalb nicht untergehen. Unfre Mittel sind jetzt völlig erschöpft. Der Sieg wird unser werden. Schon deshalb müssen die Herren jetzt nachgeben, weil das Wintergeschäft losgeht und die nächsten paar Wochen die Entscheidung bringen werden. Bresche gelegt. Einer ist gefallen, die andren werden folgen. Es ist Tragt schnell noch Euer Scherflein bei- es soll ja nicht viel sein, wenn jeder etwas giebt! Gewerkschaftsgenossen! Auch die tapferen Streifenden verdienen unsre Unterstügung, die ihnen selbst Arbeitgeber und sächsische Behörden nicht versagen. Sie haben 18 Wochen gestanden, wie Mauern und wie gering wurden sie unterstützt. Nach den ersten zwei Wochen gab es pro Kopf 1,50 M. Streikunterstützung", nach weiteren 10 Tagen 2,50 M., nach weiteren 9 Tagen 3,50 M., dann, als es am Himmelfahrtstage 4,50 M. gab," schoben viele die 50 Pfennig zurück, weil sie glaubten, es wäre zuviel! Solche wackere Kämpfer, die nur die eiserne Not zu solcher Entbehrung vorbereitet, dürfen wir nicht im Stich lassen. Es sind noch 250 Streikende, meist Frauen und Mädchen. Die Männer der Frauen verdienen am Orte kaum 9 M. und von auswärts können sie noch weniger nach Hause bringen. Es herrscht jest bittere Not in den elenden Weberhütten. So manche schlaflose Nacht wird hier in banger Sorge durchwacht mit dem Gedanken: Wie wird das enden? So manche Thräne rinnt in den Versammlungen über bleiche Webergesichter, wenn es heißt: Es ist noch fein Friede!
Wer diesen furchtbaren Kampf mitgefochten, dem kommt ein Grauen an beim Anblick seiner furchtbaren Folgen! Aber wir dürfen nicht zurück! Wir müssen für die 10 000 Weber hier durch diesen Kampf die Lohnreduktion abwehren; wir wollen erhalten, was wir errungen nach so schweren Opfern!
Das brachte die ganze Berwaltungsbehörde gegen die Lohndrücker auf. Der Kreishauptmann von Baußen, hobe geistliche Würdenträger und die hohen Offiziere, die in der Nähe Rittergüter haben, die andren Fabrikanten der Lausik, die unter der Cunewalder Schmuzkonkurrenz leiden, die gesamte Presse, auch die Amtsblätter Im Auftrage der Gewerkschaftstartelle 2öbau,
in der Laufig, alle machten den Unternehmern ihr Unrecht begreiflich. Sie aber gaben nicht nach!
Als ein andrer Fabrikant, ein Verwandter der Lohndrücker, starb, deffen legtes Wort der Wunsch zum Frieden war, wurden an seinem Begräbnistage am offenen Grabe noch einmal Unterhandlungen aufgenommen. Sie haben sich wieder zerschlagen, trotzdem der alte Gemeindevorstand von Cunewalde , ein alter Weißkopf, flehentlich bat: Gottlieb, gieb nach, was soll aus unsrer Gemeinde werden?"
meinde Cunewalde
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4200 Seelen
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Arbeitsbrüder, versagt uns Eure Hilfe nicht! Baugen, Neugersdorf und Zittau und des Streitkomitees. Cunewalde , den 11. Juli 1901.
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Hermann Schulze, Dresden , Redacteur. Karl Hübsch, Berlin , erster Vorsitzender des Deutschen Tegtilarbeiter Verbands. Gelder sind nur an Paul Erbe, Vorsitzender des Gewerkfchaftskartells, Löban i. S., Lindenstraße 5, zu senden.
Arbeiter! Parteigenossen!
Im Herbst dieses Jahres finden die regelmäßigen Ergänzungs wahlen zur Stadtverordneten Versammlung statt. Die zur
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Sonntagen von vormittags 11 Uhr bis nachmittags
1' Uhr
Für den 23. Wahlbezirk. Friedrichsfelderstr. 21. Risch, Koppenstr. 13. Beetz, Fruchtstr. 20. Borngräber, Fruchtstr. 52. Böhl, Rüdersdorferstr. 26. Schulz, Schultz, Blumenstr. 14. Für den 29. Wahlbezirk. Dirscher, Linienftr. 218. Wilfe, Grenadierstr. 35. Knötsch, Hirtenstr. 10. Für den 41. Wahlbezirk.
Opiz, Elsasserstr. 58.
Schönhauser Vorstadt.
Mars, Kastanien- Allee 96, Zeitungs- Spedition. Kuske, Schwedter straße 14, v. 4 Tr. Meier, Oderbergerstr. 39. Mahnkopf, Dunderstr. 12. oberling, Schliemannstr. 33. Schwarz, Schliemannstr. 42. Pezold, horinerstr. 30. Carl Schulz, Pappel- Allee 106. Augustin, Schönhauser Allee 73. Gobin, Prenzlauer Allee 232. Emil Schmidt, Trescowstr. 22. Siebert, Wörtherstr. 15. Lamprecht, Wörtherstr. 39. Emil Nieb, Danzigerstr. 93. Müller, Rykestr. 40, Cigarrengeschäft. Grobler, Hochmeisterstr. 25. Dierke, Schwedterstr. 33. Schönfeld, Fehrbellinerstr. 9. Beidler, Tresckowstraße 53.
Gesundbrunnen und Rosenthaler Vorstadt.
H. Raschte, Grünthalerstr. 65. A. Hinze, Panfstr. 13, Laden. W. Brinkmann, Prinzen- Allee 21. Brat, Stettinerstr. 17. Knoblich, Soldinerstr. 36. Bärsch, Drontheimerstr. 1 c. Lörich, Bankstr. 32 d. Bachgänger, Swinemünderstr. 34. Döring, Ruppinerstr. 21, CigarrenLaden. Rosin, Ruppinerstr. 42. Irmert, Swinemünderstr. 26. Jäger, Swinemünderstraße 20. Reimann, Wollinerstraße 44. Hoffmann, Swinemünderstr. 47. Schmidt, Namlerftr. 28. Kruhl, Rügenerstr. 15. Lorenz, Woltastr. 43. Herrmann, Butbuferstr. 45. Lietzke, Brunnenstr. 85. Bertels, Ruppinerstr. 49. Krohne, BionsKirchplatz 3. August Geisler, Veteranenstr. 4. Charlet, Ackerstr. 152. Hoppe, Ackerstr. 21. Meyer, Brunnenstr. 181, 2. H. 1 Tr.
Wedding und Oranienburger Vorstadt. Gerichtstr. 80. Wilter, Gerichtstr. 62. Tauschel, Wiesenstr. 29. Blant, Bergemann, Gerichtstr. 74. Haufe, Gerichtstr. 79. Schulz, Wiesenstr. 6. Stolzenburg, Wiesenstr. 41/42. Bergemann, Pasewalkerstr. 3. Seidel, Neue Hochstr. 38. Gießel." Boyenstr. 40. Schulz, Pflugftr. 6. Joseph, Tiefstr. 34. Hilgenfeld, Bergstr. 60. Dieke, Ackerstr. 123. Czechowsky, Gartenstr. 44. Sedert, Steinidendorferstr. 34. Genz, Schulstr. 64. Gleinert, Schulstr. 29. Krause, Müllerstraße 7a. Doye, Müllerstr. 32a. Müller, Liesenstr . 12. Dobat,
Sellerstraße 3.
Otto
Johann Pfarr, Buttligstr. 10. Lausch, Stephanstr. 31. Fischer, Beusselstr. 66. Carl Fischer, Waldstr. 8. Döring, BeusselStraße 85. Grunwald, Alt- Moabit 45. Plath, Sidingenſtr. 43. Faber, Stephanftr. 11. Fabra, Havelbergerstr. 17. C. Anders, Salzwedelerstr. 8. Nieghun, Lehrterstr. 44. Schmidt, Stromstr. 42. In unserem am letzten Mittwoch veröffentlichten Wahltableau muß es im Stadtbezirk 207 statt Weinstraße heißen: Weinmeisterstraße. Wir bitten dies zu berichtigen.
Wir erinnern diejenigen Genossen, die nicht Preußen sind und noch nicht ihre Naturalisation beantragt haben, dies schleunigst zu thun.
Achtzehn Wochen lang hat dieser Stampf getobt. Furchtbar sind die Verheerungen, die der sociale Krieg in den Gemeinden des Streifgebiets hervorgerufen. Ebenso einzig wie die Hartnäckigkeit, mit der beide Teile den Kampf führen, ist wohl auch die verheerende Wirkung dieses Kampfes auf das sociale Leben des Streifgebiets. Alles ist auf eine Starte gesetzt. Nur von den Webern lebt die Gemeinde, die Geschäftsleute und alles andre. Die Lokalliste für Berlin und Umgegend Jetzt sind Hunderte ausgewandert, wochenlang ist nichts verdient Wahl stehenden Bezirke haben wir in unsrer ist neu herausgegeben und der heutigen Nummer unfres Blatts beis worden, die Geschäftsleute haben keine Einnahmen, die Ge- Mittwochuummer gebracht. Die Liste der stimm- gefügt worden. Bei der Wichtigkeit der Lokalfrage erwächst den nimmt allein 3000 m. berechtigten Bürger liegt in der Zeit vom 15. bis einschließlich Parteigenossen die dringende Pflicht, die Lokalliste strenge zu weniger Steuern ein in diesem Jahr. Sie hatte voriges Jahr 30. Juli d. J. an den Wochentagen von vormittags 9 Uhr bis nach beachten. Den Saalabtreibereien und Verweigerungen gegen ein neues Schulhaus gebaut und einen Lehrer mehr angestellt, jetzt mittags 3 Uhr und an den über, die in Berlin teilweise noch versteckt, in den Vororten dagegen stehen die Schulklassen halb leer, ganze Familien wanderten aus, offen betrieben werden, bleibt uns kein andres Mittel übrig, als und Schulhaus wie Lehrer sind überflüssig. Aber die Lasten bleiben der armen Gemeinde, sie ist vollends an den Bettelstab gebracht. im städtischen Wahlbureau, Poststr. 16, 2 Treppen, Zimmer 57, zu muß das Bestreben aller Parteigenossen sein. Arbeiter, Parteigenossen, die Lokalsperre; und diese dort, wo nötig, durchzuführen, Geschäftsleute gingen zu Gründe, einer nahm sich das Leben vorher trug er aber noch 10 M. ins Streitbureau. Dieses eine Bild jedermanns Einsicht öffentlich aus. besucht daher bei Ausflügen 2c. nur solche Lokalitäten, welche legt Zeugnis ab von der einmütigen Stellungnahme der gesamten auf der Liste verzeichnet stehen. Vor allen Dingen Bevölkerung für die Streikenden. Die höchsten Behörden, alle nam ist jeder selbständige Einwohner, der Preuße erwächst aber den Vorständen von Arbeitervereinen die Pflicht, haften Industriellen, Kommerzienräte haben den Herren zugefegt, sie und 24 Jahre alt ist, wenn er feit mindestens einem beim Abschluß von Festlichkeiten und Partien auf das strengste sollten nachgeben. Die andern Fabrikanten, die unter der Schmutz Jahre in Berlin wohnt und im letzten Jahre keine die neue Lokalliste zu beachten. Die Vorstände wollen in solchen fonkurrenz litten, haben die Streitenden in Arbeit genommen; wo Unterstügung aus öffentlichen Mitteln erhalten Fällen auch darauf sehen, daß in den Verträgen mit dem Wirt eine früher zwei Stühle von einem Arbeiter bedient wurden, stehen heute hat, und wenn er mindestens zur zweiten Steuerstufe 660 bis selausel Platz findet, wonach für den Fall, daß das Lokal für Arbeiters, zwei Weber und der eine ist ein Cunewalder. 900 M. eingeschätzt ist und die Steuern bezahlt hat. Der UnterSo hatte alles gegen die Fabrikanten Partei ergriffen und sich stützung aus öffentlichen Mitteln ist gleich zu erachten die eigene Bersammlungen später verweigert werden sollte, der Vertrag seine auf Seite der Arbeiter gestellt. Vor vier Wochen erhielt auf An- Krankenhausbehandlung oder die Verpflegung Angehöriger im Kranken- Gültigkeit verliert. Verschiedene Vorkommnisse der letzten Sit lassen Gültigkeit verliert. Verschiedene Vorkommnisse der letzten Sit lassen regung des Kreishauptmanns von Bauzen, der auch in Arbeiterkreisen hause, für deren Unterhalt der Betreffende zu sorgen hat. Gelb eine Bestimmung dieser Art dringend ratsam erscheinen. Ebemo ist bekannte Schriftsteller und Rittergutsbesitzer v. Polenz Auftrag, ständig ist jeder, der einen eigenen Haushalt oder die selbständige es Pflicht der Vorstände und Komitees, dafür nach Möglichkeit zu zwischen den Parteien zu vermitteln. Später trat noch der Handels- Verfügung über einen Raum hat. Chambre garnisten sind sorgen, daß bei Mehrbedarf an Bedienungspersonal der Stellena tammer- Shnditus Landtags- Abgeordneter Rollfuß aus Zittau hinzu. wahlberechtigt, Schlafburschen nicht. nachweis der Freien Vereinigung der Gastwirtsgehilfen Berücksichtigung Beide Herren haben sich alle erdenkbare Mühe gegeben. Zu findet. Thue ein jeder seine Pflicht, so kann der Erfolg nicht ausa nächst erfolglos. In der einen Verhandlung bot man sogar Abzüge bleiben. Lokale, die keine Säle haben, sind für den Verkehr frei. bon 13 bis 30 Broz. an. Die Lokalkommission.
Am 30. Juni ist endlich mit dem zweitgrößten Fabrikanten, K. Kalauch- Köblig, ein Vergleich geschlossen worden:
Der Haupterfolg desselben liegt für die Streifenden in der Thatsache, daß der Fabrikantenring gesprengt wurde. Es ist auch alle Aussicht vorhanden, daß wir baldigst mit einem andren Fabrikanten den gleichen Separatfrieden schließen.
Wir richten deshalb an die Arbeiterschaft das dringende Ersuchen, uns nicht in letter Stunde im Stich zu lassen.
Hilfe thut dringend not!
Wahlberechtigt
Wahlberechtigt ist aber nur
Wer in der Wählerliste steht. Deshalb darf kein Parteigenosse, kein Ar beiter versäumen, die Wählerliste einzusehen. und trozdem nicht in die wählerliste eingetragen ist, der erhebe in Wer die Voraussetzungen des§ 5 der Städte- Ordnung erfüllt der Zeit
vom 15. bis 30. Juli Einwendung gegen die Richtigkeit der Wählerliste.
Spätere Einwendungen, als in dieser Zeit gemachte, bleiben unberücksichtigt.
im fünften Reichstags- Wahlkreis Montag bei Schn1z. Grenadiers Eine Kommunalwähler- Versammlung des 29. Bezirks wird straße 33 abgehalten. Genosse Stadtv. Koblenzer referiert, foa dann erfolgt die Aufstellung eines Kandidaten. Zahlreicher Besuch wird erwartet.
Zweiter Wahlkreis. Am Dienstag, abends 7 Uhr, findet eine Flugblattverteilung statt. Wir ersuchen die Genossen,