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Nr. 163. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Die Große Berliner und ihre

Angestellten.

Die famose Beschwerdekommission der Angestellten ist fürzlich nach halbjähriger Pause wieder einmal vor die Direktion geladen worden. Vorher spielten sich auf einigen Bahnhöfen eigen artige Vorgänge ab, die den Wert der Beschwerdekommission so recht beleuchten. Auf einem Bahnhofe wählten die organisierteen Angestellteo zwei neue Vertrauensleute, weil ihnen die alten nicht zuverlässig genug schienen. Was that der Hofverwalter? Er schickte die alten Ver­treter zur Direktion, obwohl diese noch nicht 20 Proz. der Stimmen Pappenheimer besser. auf sich vereinigt hatten. Der Betriebsinspektor v. Wurmb ließ die Vertrauensleute erst zu sich rufen und gab ihnen dann folgenden wohlmeinenden Rat mit auf den Weg:" Daß Ihr mir nicht ein Wort zu viel sagt, eher ein Wort zu wenig."

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Dienstag, 16. Juli 1901.

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Die Direktoren schienen selber von ihrer Begründung wenig zu Durch die Vielheit der Lehrbücher werden die Eltern auch halten, sie hatten auf einmal feine Beit mehr und in wirtschaftlicher Hinsicht belastet, da bei Um ließen die Angestellten allein. Vorher hatte aber der Direktor schulungen der Wechsel der Lehrbücher immer wieder neue Aus­Kühlewein bei jeder Kleinigkeit die Vertrauensleute aufgefordert, gaben verursacht. Dieser Uebelstand ist der einzige, den die sich nur weidlich auszusprechen. Dieser Direktor hatte bei den Ver- Buchhändler in ihrer Dentschrift zugeben, aber sie haben zugleich handlungen in geschicktester Weise fortwährend versucht, die eine Abhilfe in Bereitschaft. Sie empfehlen Einrichtung von Schaffner gegen die Fahrer und diese wieder gegen Sammel- und Tauschstellen und Ausgestaltung des feit die Schlosser und umgekehrt aufzuheben; wenn erst Jahren im Rathause bestehenden Tauschdepots. Wir wissen ein noch die Einigkeit der Angestellten in die Brüche die Brüche gegangen, befferes Mittel: man liefere in Zukunft sämtlichen fann man um so besser im Trüben fischen. Bei der Beschwerde- Kindern sämtliche Lehrmittel unentgeltlich. Das tommission ist ihm dies dank ihrer Zusammensetzung ge- durch würde nicht nur den Eltern eine drückende Last abgenommen lungen, bei den Angestellten selbst nicht, die kennen ihre sondern Berlin würde dann wahrscheinlich in ganz kurzer Zeit auch die Einheitlichkeit der Lehrbücher bekommen rein aus verwal Die Verhandlungen haben erneut den Beweis gebracht, daß auf tungstechnischen Gründen. gütlichem Wege bei der Großen" für die Angestellten nichts zu erreichen ist. Das sehen auch die Straßenbahner Die Nimmersatten. Hundertundfünfzig Prozent Gewinn find ein; der Verband der Handels-, Transport und den Apothekern noch nicht genug! Sie streben vielmehr noch eine Verkehrsarbeiter hat infolge des Ausgangs der Verhand- weitere Steigerung an, und suchen deshalb aus der Arzucitare alle lungen Hunderte neuer Mitglieder aus den Reihen der diejenigen Bestimmungen auszumerzen, welche für das Publikum Straßenbahner gewonnen. Die Straßenbahner haben die Thatsache, günstig sind. So wird jezt wieder, wie die Pharmaceutische daß ihnen Direktor Kühlewein bei den Verhandlungen den Beitritt Beitung" mitteilt, der Kreis Nassau des Deutschen Apothekervereins" zum Ascher Verein wärmstens empfohlen hat, richtig auf der im September stattfindenden Hauptversammlung dieses gewürdigt und werden nun an ihrem Verband erst recht fest- Vereins den Antrag stellen: halten. Das dürfte in ihrem Interesse auch notwendig sein, damit die Betriebsleitung nicht allzu übermütig wird.

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, der Vorstand des Deutschen Apothekervereins wolle dahin wirken, daß das Zurüdbringen gebrauchter Arzneis bai unterbridt worsen gläfer möge, indem der betreffende Paragraph der preußischen Arznei tage dahin abgeändert wird, daß für solche Gläser teine Rüdvergütung mehr stattfindet, eventue II nur, wie früher, eine solche zum halben Tagwert der betrefenden Gefäße."

Beiläufig: es wird gut sein, wenn jeder, der eine Arznei in mitgebrachter Flasche oder Schachtel aus der Apotheke holt, bei der Bezahlung noch einmal ausdrüdlich fragt, ob das mitgebrachte Gefäß auch abgerechnet ist. Mitunter wird, wie wir beweisen können, diese Abrechnung vergessen!

Daraus geht wohl ziemlich deutlich hervor, daß in der Betriebs­inspektion des Herrn v. Wurmb Dinge vorgehen, die für die Direktion ein Geheimnis bleiben müssen. Was sagt die Direktion dazu? Ist sie in ihrem eigenen Juter­esse bereit, gründlich Abhilfe zu schaffen? Vorausschicken müssen wir, daß die Beschwerdekommission zu zwei Dritteln aus den lieben Kindern des Aschervereins zu sammengesetzt ist. Daraus erklären sich auch verschiedene Vorgänge im Laufe der Verhandlungen. Die Regelung des Dienstes der Schaffner fam als erster Punkt zur Sprache. Die Schaffner verlangen 9stündige Dienstzeit, wie sie für die Führer bereits eingeführt ist. Begründet wurde diese Bitte Forderung darf das Ding beileibe nicht genannt Berliner Partei- Angelegenheiten. werden mit der größeren körperlichen Anstrengung im elektriſchen Betrieb. Die elektrischen Wagen sind zum Teil bekanntlich bedeutend Treptow - Baumschulenweg. Morgen abend 81/2 Uhr hält der größer als die Pferdebahnvagen es waren, die Schaffner haben Socialdemokratische Wahlverein seine Monatsversammlung ab. Auf Wir zweifeln nicht daran, daß dieser Antrag begeisterte gu daher mehr zu thun. Die Schaffner werden den ganzen Tag im der Tagesordnung steht u. a.: Warum und wie beteiligen wir uns ſtimmung auf dem Vereinstage finden wird. Bedeutet er doch eine elektrischen Wagen hin und hergeworfen, besonders ist dies der Fall, an den Landtagswahlen?" Referent: Paul Hirsch . Gäste haben neue Schröpfung des Publikums, eine abermalige wenn mit Anhängern gefahren wird, so daß der Körper nach er- Butritt. In Anbetracht der sehr wichtigen Tagesordnung werden Berteuerung des Arzneibedarfs zu Gunsten der Apos ledigtem Dienst wie gerädert ist. Schuld an diesen Zuständen tragen die Genossen gebeten, zahlreich zu erscheinen. Die Versammlung thefer. die größere Geschwindigkeit beim Fahren, sowie die schlechten wird pünktlich eröffnet. Der Vorstand. Kupplungen und die fehlerhaften Bremsen. Friedrichsfelde . Die Versammlung des Socialdemokratischen Direttor Kühle wein war natürlich genau entgegengesetzter d. Meinung nach seinem Dafürhalten bringe der Zehnpfennigtarif und Wahlvereins für Friedrichsfelde fällt am Dienstag, den 16. b. M., Der Vorstand. die vereinfachten Billets den Schaffnern wesentliche Erleichterungen, die Direktion Ilehne deshalb eine Verkürzung der Schöneberg . Heute, Dienstag, Generalversammlung des Wahl­Dienstzeit der Schaffner entschieden ab. Das Gewitter, das am Sonntag über Berlin aufzog, ist nur Ferner vereins im Lokale von Obst, Meiningerstraße. Vortrag des Genossen wurde über die neuen Uniformröcke Beschiverde 3ubeil: Das Landtagswahlrecht".- Zur Verteilung in den nördlichen und den nordwestlichen Vororten stark nieder­geführt; die Angestellten müssen darin wahre Schwigturen durch gelangt die Broschüre: Die Knebelung der Arbeiterklasse." gegangen. Berlin selbst blieb fast ganz verschont, nur in Moabit machen. Die Direktion erklärte, die Röcke feien auf ärztlichen Sierbei machen wir darauf aufmerksam, daß nur diejenigen Mit- wurde etwas Sagelschlag bemerkt. Dagegen sind in Tegel , Tegelort, Rat so angefertigt worden, geruhte aber dennoch wohlwollend, die glieder die Broschüre erhalten, die mit ihren Beiträgen nicht im Spandau , Haselhorst , Halensee und in Grunewald abends zwischen Sache einer Bekleidungskommission zu überweisen. Eine Anfrage, Rückstande sind. Die Ausgabe einer Broschüre erfolgt jedesmal nur 6 und 7 Uhr starke Unwetter niedergegangen. Der Regen war mit warum die längst versprochenen und auch ausgeprobten Negen in dem laufenden Vierteljahr. großen Hagelstücken untermischt, die nicht nur den Bäumen, sondern mäntel noch immer nicht vorhanden seien, beantworte Herr auch den Kornfeldern schweren Schaden zufügten. Direktor Micke damit, daß solche Mäntel für die Gesundheit höchst schädlich seien, er selber habe diese Erfahrung am eignen Leibe gemacht und nur in Rücksicht darauf seien die Mäntel noch nicht eingeführt. Außerdem", so bemerkte Herr Micke neben­bei, bedenken Sie, meine Herren, kosten diese Mäntel enormes Geld." Letzteres scheint uns der plausiblere Grund zu sein, warum die Mäntel nicht eingeführt werden. Indes will die Direktion diese Sache nochmals in wohlwollende Erwägung ziehen, die Bekleidungskommission werde auch diese Frage regeln. Seitens der Führer wurde der Uebelstand gerügt, daß bei großer Kälte stets zu wenig Pelze vorhanden seien. Bisher war es bei der Großen Berliner Straßenbahn Brauch, daß die Fahrer die Pelze an die Ablösung abgaben, so daß ein Bela oft 4-5 mal an einem Lage seinen Befizer wechselte. Der social demokratische Zukunftsstaat" frei nach Engen Richter ist also wenigstens bezüglich des gemeinsamen Befizes gleicher Kleidungsstücke bei der " Großen" schon in die Wirklichkeit umgesetzt gewesen. Die Direktoren versprachen, in Zukunft jedem Führer einen Pelz zu gewähren.

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Lokales.

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In Potsdam überschwemmten die Wassermassen die niedrig gelegenen Straßen, die kleinen Seen glichen. Um 8 Uhr, als das Gewitter schon im Abziehen begriffen war, hatte ein Blisstrahl die im Neuen Garten stehende, von König Friedrich Wilhelm II. am Ufer Einheitlichkeit der Lehrmittel an den Gemeindeschulen. des Heiligensees erbaute Bibliothek getroffen und gezündet, so aus daß der Rauch dem Turm Hervordrang. Da es sich Die Kommission, die auf Veranlassung des Kultusministers zu­fammengetreten ist, um über den neuen Lehrplan der Ber - um ein fönigliches Gebäude handelte, wurde in der Stadt liner Gemeindeschule zu beraten, soll bei dieser Gelegen- großer Alarm geschlagen, die Tambours und Trompeter der Reginienter durchliefen, Feuersignale blasend, heit auch( wie es in dem betreffenden Ministererlaß heißt) eine Potsdamer allmähliche Vereinheitlichung der in den Ge- eiligst die Straßen; sowohl die Berufs- wie die freiwillige Feuer­me in de schulen der Stadt Berlin gebrauchten Lehr- wehr fuhren mit ihren sämtlichen Sprigen,( inclusive Dampfsprizen, mittel in die Wege leiten". Gegen diese alte Forderung der Brandstelle zu. Der Bliz hatte in dem alten Bibliotheksgebäude wendet sich jetzt eine Dentschrift der Storporation der Berliner arg gehaust, war an den Wänden kreuz und quer umbergefahren und Buchhändler", die alles zusammenfaßt, was sich dagegen an hatte verschiedene Portieren und Mobilien in Brand gesetzt, der aber führen läßt, und das meiste von dem verschweigt, was dafür spricht. binnen einer halben Stunde abgelöscht werden konnte. Noch an ver Die Vereinheitlichung werde in geistige und materielle schiedenen Stellen der Stadt, u. a. im Victoria- Gymnasium, hatte Interessen tief eingreifen. Indem sie für einzelne Autoren der Blitz eingeschlagen, ohne zu zünden. und Verleger ein Monopol schaffe, werde sie die Entwicklung der Schullitteratur Hemmen und das Buchgewerbe schädigen.

Ein Seitenstück zum Mühlendamm ist jetzt an der neuen Auf die Beschwerden der Führer darüber, daß die St e paratur Roßstraßen- Brücke entstanden. Zwischen der Friedrichsgracht und der der Wagen sehr oft in nachlässiger Weise vorgenommen Der Eingriff in die materiellen Interessen, die Schädigung Rittergasse sind auf dem durch den Abbruch der alten Häuser Roß­werde, bemerkten die Direktoren, daß den Fahrern Blocks übermittelt des Buch gewerbes, muß von vornherein ausscheiden. Die straße 12 a- 14 entstandenen freien Terrain, welches Eigentum der würden, auf denen sie die Reparaturschlosser recht fleißig melden sollen. Schulen sind ja nicht für die Buchhändler da, sondern die Buch- Stadt ist, nicht weniger als ist, nicht weniger als neuen niedrige Verkaufshallen Seitens eines Fahrers wurde vorgeschlagen, die tüchtigen Fahrer durch händler für die Schulen. Das wäre in der That verkehrte Welt, aufgeführt worden, genau so wie das am Mühlendamm Prämien auszuzeichnen. Direktor Micke erklärte, dem könne man wenn die Schule auf eine Reform, sofern diese sonst nüzlich und der Fall war. Da das Terrain als Baustelle für neu zu nicht beistimmen, wohl sei aber die Direktion geneigt, den tüchtigen notwendig ist, deshalb verzichten wollte, weil einzelne Verleger errichtende Häuser noch keinen Käufer gefunden hat, so ist dasselbe Fahrern äußere Abzeichen zu verleihen; er würde goldene dadurch geschädigt werden. Auch die von gleicher Schädigung be- vom Magistrat provisorisch in der oben beschriebenen Weise muzbar Schnüre vorschlagen. Diese Spekulation auf die drohten Berfasser von Schulbüchern können nicht verlangen, daß die gemacht worden, jedoch mit der Maßgabe, daß die Mieter der Läden Dummheit ist eine perfide Verhöhmung der Straßenbahner, Schule sich privaten Interessen unterordne. diese gegen eine vierteljährliche Kündigung sofort zu räumen haben. lediglich berechnet, um Streberei und Liebedienerei zu fördern. Diskutieren läßt sich allein über den andern Grund, den die Schön sieht diese Ladenreihe, hinter welcher die alten häßlichen Die Angestellten haben aber nichts dagegen, wenn alle Buchhändler gegen die Vereinheitlichung anführen, über den Eingriff Giebel der Häuser der Friedrichsgracht und der Rittergasse empor Speichellecker, Bostenträger 2c. mit goldenen Schnüren verbrämt in geistige Interessen, den hemmenden Einfluß auf die ragen, auf keinen Fall aus. werden, man kann sich dann wenigstens vor ihnen hüten. Entwicklung der Schulbuch- Litteratur. Im Hinblick Der Firlefanz kostet der Gesellschaft auch weniger Geld. Die Mehr- auf die Gefahr einer solchen Hemmung müsse man befürchten, daß Die Milchhändler haben in dem Kampfe gegen die vom Ab zahl der Führer lehnte natürlich eine solche Auszeichnung dankend ab. auch die Schule keinen Nutzen, sondern nur Schaden von der geordneten Ring, Grafen Schulenburg und Genossen geplante Als nun gar die Frage einer Lohn aufbesserung zur beabsichtigten Reform haben werde. Ein allgemein gebrauchtes Milch berteuerung in lezter Stunde noch einen beachtens­Sprache gebracht wurde, da gingen die Direktoren aus der Wolle. Buch sei, auch wenn es schlecht sei, schwer durch ein neueres und werten Erfolg erzielt. Ungefähr 85 Broz. aller in Berlin und den Schaffner und Führer verlangten eine Lohnzulage von 50 Pf. befferes zu verdrängen. Und welcher Lehrer werde überhaupt noch Vororten domizilierenden Milchhändler haben sich bekanntlich, wie pro Tag und beriefen sich darauf, daß ihnen gelegentlich der ein neues Buch schreiben wollen, welcher Verleger werde es drucken 1. 3. gemeldet, bei erheblicher Konventionalstrafe Verhandlungen vor dem Oberbürgermeister im vorigen wollen, wenn es trotz aller Vorzüge so wenig Aussicht habe, ein- verpflichtet, unter keinen Umständen weder direkt noch indirekt Jahre versprochen worden sei, falls der gehnpfennig geführt zu werden! in geschäftliche Beziehungen zu der Milchcentrale" der obengenannten Zarif günstige Ergebnisse zeitige, auch eine Dieser Einwand hat natürlich in der Denkschrift nur die Be- Herren zu treten. In verschiedenen Flugblättern der" Centrale" weitere Lohnzulage gewährt werden sollte. Außerdem seien deutung einer Dekoration. Die Buchhändler würden sich um wurde nun diese Zusage der Milchhändler, angeblich auf Grund Mieten und Lebensmittel bedeutend im Preise gestiegen und die die fortschreitende Entwickelung der geistigen Bewegung im Gebiete eines Gutachtens ihres Rechtsbeistands, für unverbindlich er Abzüge für die Ruhegehalts- Kasse machten die vorjährige des Unterrichtswesens" sehr wenig Sorge machen, wenn ihr eigenes lärt und so auf schwankende Elemente des Milchhändlerstandes Mit dieser Anfechtung der ausgestellten Lohnzulage zum größten Teil illusorisch. materielles Interesse nicht dabei in Frage käme. Aber derselbe einzuwirken versucht. haben die Herren jedoch fein Glück Als ein Schaffner von dem bißchen" Lohuzulage sprach, rief Einwand ist auch in pädagogischen Kreisen gemacht verpflichtungsscheine Noch am letzten Tage vor Beginn der Gerichtsferien Herr Direktor Mide: Oho, ein bißchen, zwei millio- worden. Die Einheitlichkeit der Lehrmittel führe zum Monopol gehabt. nen tostet uns der Spaß pro Jahr. Das ist kein und das Monopol zur Erstarrung. Ob indes die geäußerten hat das königl. Landgericht I, Berlin , auf Grund eines solchen vom Bißchen!" Befürchtungen wirklich so ganz berechtigt find, das möchten wir vor- Syndikus, Rechtsanwalt Dr. Flatau, entworfenen Verpflichtungs­Die Direktoren lehnten eine Lohnzulage läufig doch noch bezweifeln. Erfahrungen, auf die sich die Gegner scheines unter Anwendung der neuen Vorschriften des Bürgerlichen furgweg ab. Sie verlangten, daß die Angestellten jetzt endlich der Vereinheitlichung hierfür berufen könnten, liegen unfres Wissens Gesetzbuchs, welches allgemein ein vom Schuldgrunde losgelöstes Ruhe halten sollen. Die Gesellschaft habe durch den Zehn nicht vor. Das Bertramsche Religionsbuch, das in den Berliner Bahlungsversprechen als rechtsverbindlich aners pfennig- Tarif riesige Auslagen und täme nicht mehr auf die Gemeindeschulen bisher allgemein benugt worden ist, hat die Fa- tenut, den ersten der vier Milchhändler, die überhaupt den Ein­Sosten; wenn es so weiter gehe, sege man zu. Die Angestellten brikation andrer Bücher dieser Art kaum eingedämmt, und die Er- wirkungen der Milchcentrale" nachträglich nachgegeben hatten, dagegen ständen auf goldenem Boden, sie hätten viel beffere füllung des Wunsches, es durch ein andres ersetzt zu sehen, ist nicht durch sofort vollstreckbares Urteil zur Zahlung von tausend Arbeitsverhältnisse als die Bost- und Eisenbahnbeamten; sie müßten an dem Umstand des allgemeinen Gebranchs so lange gefcheitert. Mart an den Vorsitzenden der Schuß- Bereinigung der Milchhändler infolgedessen schon zufrieden sein. Wem es übrigens nicht sondern daran, daß der Verfasser zugleich der oberste Leiter des verurteilt. Zu bemerken ist noch, daß in allen jenen Ver­pflichtungsscheinen dasselbe Landgericht fürausschließ passe, der könne gehen! Berliner Gemeindeschulwesens war. ich zuständig erklärt worden ist, sodaß die erwähnte Ent­scheiding gewissermaßen von principieller Bedeutung ist.

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bis 31. Mai 1901

Dagegen in 1900.

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10 791 133,20

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Die Verkehrsdeputation allein trage die Schuld, wenn Gerade bom pädagogischen Standpunkt aus läßt sich auch die Direktion keine Lohnzulage geben könne, auf ihr Verlangen sei ein sehr gewichtiger Grund für die Vereinheitlichung anführen. Ein der Zehnpfennig- Tarif eingeführt worden und bei ihr möchten Wechsel des Lehrbuchs erschwert die Arbeit des Erweiterte Zwangs- Junungsherrlichkeit. Die Jnnungs. sich die Angestellten nunmehr bedanken. Lehrers und hemmt die Fortschritte der Kinder. versammlung der hiesigen Schneider( Zwangs- Innung) hatte am Wieviel die Nedereien von der Nichtrentabilität des Behnpfennig In Berlin kommen aber, so lange keine Einheitlichkeit der 8. Oktober 1900 den Beschluß gefaßt, daß die Hausgewerbetreibenden Tarifs wert sind, geht deutlich aus nachstehender offiziellen Bekannt- Lehrbücher besteht, recht viele Kinder in die Lage, mitten im des Schneiderhandwerks, die der Regel nach Gesellen oder Lehrlinge machung der Direktion, betreffend die Betriebseinnahmen im ersten Schuljahr die Lehrbücher wechseln zu müssen. Ein großer Teil der halten, in den Kreis der Mitglieder diefer Jmung einbezogen werden Halbjahr 1901 hervor: Arbeiterbevölkerung wird hier durch den fortwährenden Wechsel der sollen. Dieser Beschluß ist gemäߧ 100f Absatz 2 der Gewerbe­M. 2219 279,55 Arbeitsgelegenheit gezwungen, in ganz kurzen Zwischenräumen auch Ordnung unterm 9. Juli cr. vom Oberpräsidenten der Provinz Einnahme im Juni 1901 die Wohnung zu wechseln. Bei der bestehenden Vielheit der Lehr- Brandenburg, von Bethmann- Hollweg , genehmigt worden. Es haben bücher kann ein Stind unter Umständen bei jedem neuen Umzug auch demnach künftig auch die genannten Hausgewerbetreibenden Beiträge einen neuen Wechsel der Lehrbücher erleben genau so, wie wenn an die Immungstaffe zu zahlen, wofür ihnen Gelegenheit geboten 11 665 905,37 es jedesmal nach einer ganz andren Stadt berzogen wäre. Der wird, die Herrlichkeiten des Zwangs Jnnungswesens, von dem sie 71 880,73 Hinweis auf die höheren Schulen, die ja auch keine Einheitlichkeit bisher nichts wissen wollten, genauer kennen zu lernen. 64 452,52 der Lehrmittel haben, ist nicht beweiskräftig. Die Schüler höherer Die hohe Politik im Sportpart. Die Schmods unserer un Nur ein Herenmeister kann aus diesen Zahlen herausdestillieren, Lehranstalten bleiben meist während ihrer ganzen Schulzeit auf ein daß sich der Zehnpfennig- Tarif nicht bewährt, auf deutsch ge- und derselben Anstalt, auch wenn sie die Wohnung wechseln. Die entivegt liberalen Blätter haben ihren Beruf verfehlt, wenn fie nach sagt, für die Gesellschaft feine wesentlichen Mehreinnahmen ge- Gemeindeschulkinder haben aber feinerlei An der Gewohnheit der letzten Jahre noch in den Vorzimmern der spruch auf Belassung in ihrer Schule, sobald sie Wilhelmstraße antichalnbrieren. Wer im Zeichen der Hundstage sich bracht habe. Die Direktion der Großen Berliner " steht also in dieser Frage aus dem betreffenden Schulbezirt verziehen. Diese über das Thermometer der äußeren Politik berufsmäßig unterrichten mit der Wahrheit auf dem Striegsfuße. Freilich, von Vergünstigung wird, wenn Blaz ist, gewährt; aber in der Regel muß muß, laffe das Bülowhaus in Ruhe und begebe sich nach Friedenau , moralischen Bedenken waren die Direktoren noch niemals be- wegen der in den Gemeindeschulen herrschenden Ueberfüllung auf den wie seine geistigen Vorfahren sich ihrer Zeit nach Biarritz begeben fangen, wenn es galt, die Ablehnung einer Forderung der Angestellten Umzug die zwangsweise Umschulung und damit oft auch ein Wechsel haben. Dort auf der Radrennbahn wird er für sein Sinnen in einer der Lehrbücher erfolgen. Stunde mehr gewinnen als in des Jahres Einerlei. Nicht daß er zu begründen,

Zusammen M. 13 010 412,75 Tagesdurchschnitt 1900

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