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Der Wuchertarif.

Bülow der Starke.

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Ein Berichterstatter des Pester Lloyd" deckt die Gedankentiefe des zollpolitischen Bülow auf. In Ermangelung der bisher angst­boll berheimlichten Begründung des Buchertarifs tann die Ber­öffentlichung im P. Lloyd" eine Ahnung der Genialität geben, die jene Begründung dereinst offenbar machen wird. Der Berichterstatter, der durch einen dem Grafen Bülow nahestehenden Beamten unter­richtet sein will, erzählt:

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Wir sollen also die französischen   Bölle für Weintrauben, Aepfel, Birnen und Wurst zu niedrig angegeben haben. Die Sache verhält sich folgendermaßen:

Der französische   Tarif hat mehrere Bollsäge für Weintrauben. Im Treibhaus gezogene fosten, wie wir angaben, 2 Frank pro 100 Kilogramm, andre Tafeltrauben 12 Frank( Minimaltarif= 8 Frank), weinlesetrauben in Fässern ebenfalls 12 Frank. Die Berl. N. Nachr." nehmen den höheren Saz an und rechnen 12 Frant= 10 Mart. Selbst in diesem Fall aber bleibt bestehen, daß Frankreich   einen niedrigeren Bollsag hat; denn der deutsche Tarif fordert ohne Unterschied 15 M. pro 100 Kilogramm.

Abtretung Weihaiweis an Deutschland  . Ein englisches Blatt läßt sich aus Shanghai   die Sensations nachricht zugehen, daß zwischen England und Deutschland   Berhand­lungen im Gange wären, die sich um die Abtretung Weihai­Die Boff. 3tg." läßt sich darüber weis an Deutschland   drehten. aus London   telegraphieren:

Eine Drahtung des Daily Expreß  " aus Shanghai   vom 31. Juli meldet: Hiesige gut informierte Kreise hegen die Bes sorgnis, daß England über kurz oder lang Weihaiwei an Deutsch  land abtreten werde als Anerkennung für Deutschlands   Daily Expreß  " gute Dienste im Jangtfe Gebiet". bemerkt dazu, es veröffentliche die Meldung mit allem Vorbehalt, aber es läge nichts unwahrscheinliches in dem Ges danken, Weihaiwei den Deutschen   zu übertragen. Weihaiwei habe sich wenig oder gar nicht wertvoll für England erwiesen. Für Deutschland   würde die Erwerbung des Hafens und des Forts von weit größerem Vorteil sein, als für England, und indirekt dürfte Weihaiwei im Besitze Deutschlands   sich vor­teilhaft für England erweisen, weil es dann einen starten Buffer gegen Rußlands   Vordringen nach Süden bilden würde. Für die Wahrscheinlichkeit des Ge rüchts spreche auch ein jüngst eingegangenes Telegramm, dem zufolge der Bau des Forts in Weihaiwei eingestellt worden ist.

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Graf Bülow hat niemand darüber im Zweifel gelassen, daß Aehnlich steht es mit dem französischen   Zoll für Aepfel und er eine Erhöhung der landwirtschaftlichen Zölle für nötig hält, Birnen. Sie tragen, wenn zur Bereitung von Aepfelwein  , Most 2c. namentlich wegen der Ergänzung des Heeres, also derjenigen bestimmt, einen Zoll von 2 Frant pro 100 Kilogramm, gewöhnliche Wir stellten die Einrichtung, auf der die Grundlagen des Deutschen Reiches   ruhen Tafelbirnen und Aepfel 3 Frank, andre 5 Frant. und die keinen Augenblick vernachlässigt werden darf. Ohne den beiden unteren Säge in unsre Tabelle ein, die" Berliner Neuesten Anteil, den die übrigen Bevölkerungsklassen an der sogenannten Nachrichten" wählen für ihre Zwede natürlich den höchsten Satz; Blutsteuer zu übernehmen haben, irgendwie zu unterschätzen, ist immerhin erreicht auch dieser noch nicht den deutschen   Zollsatz von der Reichskanzler doch von der Ueberzeugung durchdrungen, daß 6 Mark. Nun zur Wurst. die Erhaltung eines fräftigen Bauernstandes und eines blühenden Wir haben den Bollfaz mit 40-80 M. an Landwirtschaftlichen   Gewerbes zu den unbedingten Voraussetzungen gegeben, das Scharfmacher- Organ läßt nur 80 M. gelten. Richtig gehört, die eine zureichende und regelmäßige Heeresergänzung sichern. ist, daß der Generaltarif nur 100 Frank für Wurstwaren nennt; Damit soll jedoch nicht gesagt sein, daß Graf v. Bülow sich etwa die 50 Frank( 40 M.) ist der Minimalfag, aber durch Beschluß der direkt handels- und verkehrsfeindlichen Ansichten gewisser extremer Kammer und des Senats ist der Regierung die Vollmacht erteilt rarier zu eigen macht und gesonnen ist, seine wirtschaftliche worden, diesen Minimaljaz provisorisch auch den Ländern ein­olitit auf einer solchen Grundlage einzurichten. Wie sollte er zuräumen, zu denen Frankreich   nicht in einem Allzu wahrscheinlich klingt die Meldung gerade nicht. Daily fich der gewaltigen Entividlung verschließen, die durch die Aus- Meist begünstigungsverhältnis steht. Expreß ist als Sensationsblatt bekannt, und die Zumutung breitung des Handels und Verkehrs in den letzten zehn Jahren Gegen unfren Nachweis, daß Deutschland   auf die betreffenden Englands an Deutschland  , ihm Weihaiwei abzunehmen und sich im Anschlusse an die Handelsverträge eingetreten ist, und was Artikel den höchsten Zollsatz zu legen beabsichtigt, verschlagen diese fünftig in Englands Interesse Nußlands Vordringen entgegen follte ihn veranlaffen, mit einem System zu brechen, von Ausstellungen natürlich absolut gar nicht, und so greift das hochzuwerfen, setzt denn doch eine größere Naivetät der deutschen  welchem auch der einseitigste Kritiker nicht wird behaupten schutzöllnerische Blatt dazu, hervorzuheben, daß Frankreich   auch von können, daß es der deutschen   Wirtschaft zum Schaden gereicht Startoffeln und frischem Gemüse Eingangszölle erhebt und zudem Regierung voraus, als selbst wir ihr zutrauen. Andrerseits verrät das Blatt so offenherzig die Absichten der englischen Berhöferung, habe. Freilich andere Umstände erfordern andre Mittel. In Zucker, Kaffee, Petroleum ze. höher besteuert als Deutschland  . den maßgebendsten Parlamenten der Bundesstaaten und im Letzteres ist richtig. Frankreich   erhebt für einzelne Kolonial- daß Deutschland   schon fest auf den englischen Köder angebissen haben Reichstage selbst sind unumstößliche Mehrheiten vorhanden, die waren höhere Bölle; aber gleichen denn diese die weitaus stärkere müßte, um nicht durch derartige freundschaftliche Zumutungen vom gewillt sind, die Erhöhung der Einfuhrzölle für landwirtschaftliche Belastung des deutschen   Volts durch Getreides, Fleisch, Butter, Obst- Handel abgeschredt zu werden. Erzeugnisse zum Beschluß zu erheben. Damit muß auch der Reichs- zölle usw. aus? Budem aber gestatten sich die Berliner   Neuesten Es ist keine Frage, daß Deutschland   feine größere Dummheit tanzler rechnen. Will die Reichsregierung dazu gelangen, überhaupt Nachrichten" hierbei einen fleinen Trid; fie vergessen hinzuzufügen, begehen könnte, als sich durch Abnahme dieses verlorenen englischen irgend welche Handelsverträge abzuschließen, und dazu ist sie natürlich daß für Produkte aus seinen Kolonien und Schutz­fest entschlossen, so muß sie mit der Zusammensetzung des Reichs- ländern, z. B. für Kakao, Kaffee, Thee und verschiedene Ge- Postens noch mehr zum Buffer Englands herzugeben, als das tags in erster Linie rechnen. Es wäre geradezu thöricht, über diese würze, Frankreich   durchschnittlich nur die Hälfte des gewöhnlichen schon durch die Pachtung Kiautschous und den China  - Kreuzzug ge­schehen ist. hinwegzusehen und ein Zollschema zu konstruieren, von dem im Zolls fordert. Einfuhr Komisch ist die Bemerkung: Rauchtabat Freilich türmt die ganze deutsche Chinapolitik Fehler auf voraus feststeht, daß es niemals die Zustimmung der Reichsvertretung finden wird. In der Angelegenheit der Bindung der landwirtschaftlichen berboten". Soll damit der Anschein erweckt werden, als dürfe Fehler. Der erste Fehler war schon, daß Deutschland   sich von Ruß­Zölle nach unten verwies der Gewährsmann darauf, daß diese in Oestreich und Frankreich   nur einheimisches Kraut geraucht werden? land 1895 dazu mißbrauchen ließ, Japan   zu Gunsten Rußlands   die Bindung lediglich für die Getreidezölle festgesetzt sei, alle Die Maßregel, die übrigens viele Ausnahmen zuläßt, erklärt sich Errungenschaften seiner Siege zu entreißen. Hätte Deutschland  übrigen Zollsäge des Tarifs aber als freie Verhandlungsvor- einfach aus dem Bestehen des Tabaksmonopols in Frankreich   und Japan   gewähren lassen, so wären die Absichten des Polypen Ruß­schläge bestehen bleiben, auf deren so weit ausgedehntem Gebiete Oestreich. die Nationen, die mit dem Deutschen Reiche   zum Abschluß von Es bleibt also dabei, daß Deutschland   das Reich der höchsten land auf China   in der natürlichsten Weise durchkreuzt und die Handelsverträgen zu gelangen wünschen, die erforderlichen Aus- Lebensmittelzölle ist und selbst das hochschutzöllnerische Frankreich   Biertelmilliarde des China  - Kreuzzugs wäre erspart worden. gleiche suchen und finden könnten. Natürlich ist der Zolltarif aus übertrifft. Warum ist denn den Berliner Neuesten Nachrichten" diese zweite Fehler war die Pachtung" Kiantschous, die Rußland   sofort schließlich vom deutschen   Interesse inspiriert und auf ausländische Feststellung so unangenehm? Schämt es sich etwa der Politik des veranlaßte, ebenfalls eine Pachtung vorzunehmen. Am 15. No­bon den deutschen  Ansprüche dabei zunächst keine Rücksicht genommen worden. Daß Buchers, die sie doch sonst mit so starkem Nationalgefühl grund- vember 1897 wurde Siautschou die ausländische Presse an dem Entwurf tein gutes Haar läßt und säglich verficht. Truppen besett, am 16. Dezember trat Prinz Heinrich sogar mit Drohungen arbeitet, werde gewiß hier keinen Eindruck machen. Graf v. Bülow ist nicht der Mann, sich in irgend einer Die Centrumswucherer. Nach Dr. Bachem hat sich ein feine Chinareise an, am 18. Dezember bezog ein russisches Geschwader Port Arthur als Winterquartier." Am Weise einschüchtern zu lassen. Es wird für die inländische wie Führer des bayerischen Centrums zum Zolltarifentwurf geäußert: für die ausländische Presse in nicht ferner Zeit der Tag kommen, Dr. Pichler erklärte die Viehzölle als hinreichend, die Getreide- 5. Januar 1898 wurde der Pachtvertrag" über Siautschou fich auf die wirklichen Interessen zu befinnen, die bei eventuellen zölle aber bleiben hinter den Erwartungen der mit China   abgeschlossen; im März 1898 wurde ein gleicher Ver­Verhandlungen über neue Handelsverträge auf allen Seiten auf Landwirte zurück; ein Mindestzoll von 6 M. für alle Getreide- trag Rußlands   über Port Arthur   mit China   ratifiziert und im April ließ sich England das Port Arthur   gerade gegenüber belegene Weihaiwei von China   abtreten.

dem Spiele stehen, und dann wird auch der Charakter des jetzt so sehr bekämpften Entwurfes als derjenige eines autonomen Tarifs, dessen geeignete Abänderung gerade den Verhandlungen über Handelsverträge verbleibt, in seinem richtigen Lichte er scheinen: Der Reichskanzler hat Zeit zu warten, bis dieser Tag tommt."

Was hier als Bülowsche Weisheit dargeboten wird, mag dem großen Staatsmann wirklich als geistiges Eigentum gehören. Es ist

ein rechter Bülow.

arten sei sicher maßvoll".

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Was sagen die katholischen Arbeiter zu ihren Führern, denen der Brotwucher der agrarischen Regierung bei weitem nicht genügt?

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Der Oertelsche Dreiftern leuchtet wieder in der Deutschen Tages Zeitung" nach längerer Feriendunkelnis. Das agrarische Hauptorgan hatte schon bisher einige Unzufriedenheit mit dem nicht genügend wucherischen Zolltarif aufgetragen, jetzt aber verstärkt es aus breiten Dertel- Lungen den geheuchelten Lärm. Der Entwurf der Reichsregierung ist nichts als halbe Arbeit; er ist in verhältnis Gewiß, die Junker und Großbauern müssen durch Zolltribute mäßigen Kleinigkeiten und Nebendingen anerkennenswert", aber in bereichert werden, auf daß die deutsche Armee bestehen kann. Die der Hauptsache erweďt er Ein " gewaltige Enttäuschung". Auswucherung und Aushungerung der Massen, die das Water- Min de st tarif müßte für alle landwirtschaftlichen Erzeugnisse für land verteidigen sollen, bedeutet gegenüber jenem vornehmsten festgesetzt werden, der Getreide festgesetzte Mindeſt­Soldaten und Offiziersmaterial eine gleichgültige Nebenfächlichkeit. tarif ist selbstverständlich keineswegs genügend"; die Mindest­Nebensächlich sind auch die Drohungen des Auslandes. Wie zollsäge für sämtliche Getreidearten müssen unbedingt wesent­einer derer von Frege kennt ein Bülow fein Erblassen. Mag auch lich erhöht werden." Schließlich erklärt das schreigewaltige Blatt: " Wenn man mit einem solchen Tarif die deutsche Landwirt­das Ausland seine Grenzen gegen die deutschen   Waren sperren, Graf schaft zu retten und zu halten, zu festigen und zu sichern gedenkt, Bülow läßt sich nicht einschüchtern. Der die glänzende Chinapolitik so giebt man sich einer fast unglaublichen Selbsttäuschung hin." vollbracht, wie sollte der nicht mit einigen widerhaarigen Oestreichern, So wird denn gewiß Herr Dertel durch seiner Rede Allgewalt Russen   und Amerikanern fertig werden? mit uns den Sturz dieses unseligen Tarifentwurfs im Reichstag herbeiführen.-

Nur eine Macht ist da, der sich ein Bülow beugt. Das ist das Parlament, der Reichstag  . Graf Bülow will fünftig nicht mehr um nachträgliche Indemnitäten bitten, er ahnt voraus, was der Reichs­tag will und vollbringt seine Wünsche, ehe sie ausgesprochen. Graf Bülow hat aus dem Geschick der Kanalvorlage gelernt und wird hinfort nur Gefeßentwürfe vor die Parlamente bringen, für die eine Mehrheit gewiß ist.

Der deutsche Reichskanzler erreicht in der Zollpolitik die absolute Vollendung. Hier ist höchste Weisheit mit unerschütterlicher gestig feit gepaart, beide Tugenden geziert durch verfassungstreues Be fenntnis zum Konstitutionalismus und Parlamentarismus. Glüd­

liches Deutschland  !

Politische Mebericht. Berlin  , den 1. August.

Der

England glaubte sich in Weihaiweih einen Buffer gegen Ruß land geschaffen zu haben, nachdem es aber inzwischen seine Ohns macht Rußland   gegenüber eingesehen hat, sucht es jetzt einen robusten Dummen, der an seiner Stelle die russischen Büffe pariert. Wie gesagt, einstweilen trauen wir der deutschen   Regierung die Naivetät nicht zu; immerhin kann es nichts schaden, der Sache einige Aufmerksamkeit zuzuwenden.-

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Deutsches Reich.

Albert Ziethen gestorben. Im Zuchthause zu werden ist am Mittwoch, 56 Jahre alt, der Barbier Albert Ziethen gestorben, an einer Lungenentzündung.

Siebzehn Jahre hat der Unglückliche im Zuchthause gesessen und während der ganzen Zeit ward er nicht müde, seine Unschuld zu bes teuern. Ja, er war so durchdrungen von seinem Recht, daß er jedes Begnadigungsgesuch verschmähte.

Er war wegen angeblicher Ermordung seiner Frau zum Tode verurteilt worden; die Strafe wurde dann in lebenslängliche Zucht­hausstrafe umgewandelt. Zu seiner Verurteilung führte ein lose auf­gebauter Indizienprozeß. Bon Anfang an gab es Stimmen, die an seiner Schuld zweifelten. Paul Lindau   hat seiner Zeit mit geradezu mathematischer Sicherheit deu Nachiveis zu führen versucht, daß er unmöglich der Mörder sein konnte. In den letzten Jahren bildete ich ein Komitee, das energisch eine Wiederaufnahme des Ver­fahrens anstrebte. An seiner Spize standen zwei Männer, die nun selbst tot find: Moritz v. Egidy und unser Wilhelm Liebknecht  .

Wie immer man zu der Schuldfrage stehen niag, ob man die Unschuld für erwiesen, für wahrscheinlich oder nur für zweifelhaft hält, das Rechtsgefühl bäumt sich dawider auf, daß die deutsche Justiz nicht einmal die von allen Seiten gewünschte Wiederaufnahme des Verfahrens über sich gewann.

Jezt ist Albert Ziethen tot. Er hat seine Schuld gefühnt, wenn er schuldig war. Ist er aber unschuldig gewesen, so ist die so weit das persönliche Schicksal des Mannes in Betracht Justiz nicht mehr im stande, ihren furchtbaren Irrtum zu fühnen, kommt. Nur für seinen Namen tann noch etwas geschehen!

Wer ist der Commis B.? Aus der Schweiz   wird uns geschrieben: Die amtliche Berliner  Storrefp." war fürzlich in der Lage, eine höchst geheimnisvolle Ge­schichte der Hunnenbriefe zu erzählen. Ein Luzerner   Commis B. sollte danach dieselben in Luzern   fabriziert und sie sodann nach China   zur Spedition nach Deutschland   gesandt haben. Vorausgesetzt, daß an dieser Geschichte etwas wahres ist, fragt es sich dann, wer denn wohl dieser merkwürdige Commis tvar und welches er Interesse hatte? Verunglückte Zollrechtfertigungs- Versuche. aut dieser sonderbaren Manipulation Die Berl. Neuesten Nachrichten" haben nach langem Bemühen Wir erinnern uns mun, daß ja in Luzern   der berüchtigte Spigel Herausgefunden, daß unsere Zusammenstellung deutscher und fremder Normann- Schumann sein Hauptquartier aufgeschlagen hat. Da er nicht Bollfäße im Leitartikel der Sonntagsnummer gänzlich wertlos drängt sich denn der Verdacht auf, daß er, wenn ift. Das Blatt bemängelt imfere Berechnung der fremden Bollsäge selbst der mythische Kaufmann" ist, der die Sache machte, Rechtsanwalt Victor Fränkt, der Berteidiger giethens, fügt der in deutscher Währung, und vor allem wirft es uns vor, daß uns jedenfalls seine Hand im Spiel gehabt hat. Ob er, der diplo- Todesnachricht in einer Zuschrift an uns folgende Bemerkungen gar nicht bekannt sei, daß Frankreich   einen autonomen matische Spigel", dabei aus eigener Initiative handelte, oder von hinzu: Welche Folgen dieses traurige Ereignis für das Betreiben Minimaltarif" habe. Wäre das wirklich so, würde dadurch irgend einer andern Seite dazu angeregt wurde und zwar in Ver- eines Wiederaufnahme- Verfahrens haben werden, kann im Augenblic an unserer Tabelle nichts geändert, denn wir haben nirgends die noch nicht gesagt werden; der§ 401 der Straf- Prozeßordnung läßt Säge des Minimaltarifs angezogen; indes ist die Angabe der Berl. folg eines bestimmten Zweckes, wäre eben klarzustellen. N. Nachr." nur eine Flunkerei. Deutlich heißt es in dem der Tabelle 23ir haben, wie erinnerlich, als der Possenult mit den fabrizierten öffentlichung des gesamten Materials und einer Publikation der So weit die Zuschrift unseres schweizer   Korrespondenten! ein folches auch für den Fall des Todes des Verurteilten zu. Jedenfalls aber wird man nunmehr mit einer genauen Vers voraufgehenden Satz, daß unsere Zusammenstellung die Säße der Generaltarife Frankreichs   und Oestreichs wiedergebe, nicht des Hunnenbriefen zuerst auftauchte, gleich einen ähnlichen Verdacht ge- Briefe Ziethens, die einen psychologisch höchst wertvollen Einblid in Minimal- und Vertragstarifs, die bedeutend äußert. Jeht aber gewinnt die Angelegenheit ein erusteres Interesse. die Tragödie bieten, nicht mehr zu zögern brauchen; das Bedenken, niedriger find, vielfach um über 50 Prozent." Unser Kriegsministerium ist bekanntlich außerordentlich darauf erpicht, dem Jnhaftierten, dem der schriftliche Berkehr mit Wie man von Sägen eines Minimaltarifs fprechen kann, die Namen der Schreiber der Hunnenbriefe zu ermitteln. Auch seinem Brudergänzlich untersagt war, durch die Ver­wenn man gar nichts von einem Minimaltarif weiß, ist wohl nur im Reichstag hat Herr v. Gogler sich wiederholt darüber entrüstet, öffentlichungen etwa zu schaden, braucht jetzt ja nicht mehr obzu­dem Scharfmacher- Organ" verständlich. daß unsere Genossen ihm nicht durch Preisgebung der Namen

Doch lassen wir diese Versuche, durch allerlei Mäßchen die Auf merkjamkeit von der Thatsache abzulenken, daß die Agrarzollsäge der beiden genannten Länder von denen des neuen deutschen  Tarifentwurfs bei weitem übertroffen werden, und sehen wir uns die einzelnen Beschwerden an:

tvalten.

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0

die Möglichkeit einer Untersuchung geben wollten. Nun, Herr v. Goßler Hintertreppen- Politik. Herr Martin Hildebrandt, der hat hier Gelegenheit, seine Sehnsucht nach Namen selbst einmal vorgestern in Sachen der Verhöferung des Zolltarifs genannt wurde, praktisch zu bethätigen. Wer ist der Fälscher der Humnenbriefe, wer esndet uns eine längere Erklärung, aus der wir das Folgende ent nehmen: ist der märchenhafte Kommis B.?

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" In Frankreich   beträgt der Zoll für Tafeltrauben nicht 1,60 m., Es steht übrigens fest, daß der Allerwelts- Spigel Normann sondern 10 M., für verpackte Aepfel und Birnen nicht 1,60 bis Schumann auch in den Diensten des Grafen Waldersee ge­2,40 M., sondern 4 M., für Wurstwaren nicht 40-80. fondern standen hat. Wir kennen Zengen, die in der Lage sind, das zu be­nur 80 M. Die Tabelle unterläßt anzugeben, daß unverpackte schwören. Der Spizzel gehört eben zu den Großen dieser Erde; Aepfel und Birnen und frische Gemüse in Frankreich   zollpflichtig find, und zwar mit 1,60 und 6,40 M., daß Frankreich   sogar einen auch der berüchtigte Lockspizel Reuß befand sich, sogar in der photo­Kartoffelzoll von 0,32 M. hat. Der Verfasser thut ferner so, als graphischen Verewigung, in der intimsten Nachbarschaft eines - wer dies Verhältnis mit eignen Augen sehen will, der ob die Kosten der Lebenshaltung sich nur durch die Getreide- und Bismarck Viehpreise bestimmten.... Wir gestatten uns deshalb, die Tabelle blicke in die Woche" vom 20. Juli S. 1279. des Vorwärts" noch durch einige derartige Artikel zu ergänzen. Aus alledem ersieht man, daß der spaßhafte Kommis B. in Es beträgt der fünftige autonome Zoll für: Luzern   jetzt wichtig zu werden anfängt. Der Kriegsminister möge in Deutschland   in Frankreich   in Oestreich also, als Opfer des Luzerner Schwindels, wie schon früher ein von den Normännischen Hintermännern bedrängter Minister in die Oeffentlichkeit flüchten, und zunächst den Namen des Luzerner  Commis B. nennen. Er mag die Antwort auf unsere Frage nicht vergessen; denn Se. Excellenz kann sicher sein, daß wir unsere Frage nicht vergessen werden.

40

80 20

Buder Staffee

40

40

Leucht- Petroleum Rauchtabak

6

64 124,80 20

180

Einfuhr

berboten

Einfuhr verboten

Bier

10

6

B

J

Nachdem der Polizei Offiziofus des Berliner Lokal- Anzeiger" in der Zolltarif Affaire der Oeffentlichkeit auch meinen Namen als den eines der Berliner   Journalisten genannt hat, die mit einer willen, die man der Sache anzuhängen sucht, veranlaßt, das Wort Haussuchung beglückt worden sind, sehe ich mich, schon um der Marke dazu zu nehmen.

Hat man mich recht unterrichtet, so verdanke ich die Haussuchung bei mir dem Umstande, daß bei der Haussuchung, die der in meiner Wohnung voranging, ein Brief abgefangen wurde, in dem ich als der vermutliche Beranlasser jener Londoner   Meldung des Berliner Lokal- Anzeiger" bezeichnet werde, durch die angeblich die Einleitung einer Untersuchung herbeigeführt worden ist. In welchem Irrtum der Schreiber jenes unzeitigen Briefes befangen war, als er seiner für mich nichts weniger als schmeichel­Haften Vermutung Ausdruck gab, wird die verehrliche Redaktion des Berliner Lokal- Anzeiger" sehr viel schlagender als ich beweisen tönnen, indem sie ihren mir von Namen und Person unbekannten Londoner   Korrespondenten bittet, fich darüber zu erklären, ob und