Nr. 178. 18. Jahrgang.
Berliner Partei- Angelegenheiten. Den Parteigenoffen geben wir hiermit bekannt, daß am Donnerstag, den 22. August, in Berlin die Parteiversammlungen stattfinden, in welchen zum Parteitag und zur Branden= burger Konferenz Stellung genommen werden soll, sowie die Wahl der Delegierten stattfindet. Die Parteigenossen und die Leiter von Gewerkschaften werden ersucht, an diesem Tage teine Versamm lungen einzuberufen,
Die Vertrauensleute.
Jn Klein- Schönebeck bei Friedrichshagen findet am Sonntag, den 4. August, nachmittags 3/2 Uhr, im Saale des Herrn Gustav Wolf eine Volksversammlung statt mit der Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen Theodor Meßner:„ Die volksfeindlichen Bestrebungen der herrschenden Klassen und deren Wirkungen für das arbeitende Bolt", 2. Diskussion. 3. Beitritt zum ArbeiterBildungsverein für Friedrichshagen und Umgegend. 4. Die Arbeiter Verkehrslokale. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vertrauensmann von Friedrichshagen .
Lokales.
und
Das ist zunächst ja unwahr; weiter aber bedeutet es wohl den Gipfel des Pharisäertums, daß dieselben Leute hierüber die Augen verdrehen, welche ihrerseits nicht einmal den persönlich verunglimpften Gegner in ihrer Zeitung sich verteidigen lassen.
Ist auch das boerische Kampfesweise?
Curt Freudenberg.
Rektorenwahl. Bei der heutigen Rektorenwahl wurden gewählt zum Rektor: Prof. Ketulé von Stradoniz. Defan der medizinischen Fakultät: Professor Waldeyer, Rektor des Jahres 1898/99. Dekan der juristischen Fakultät: Prof. Scholl meyer. Detan der theologischen Fakultät: Professor Graf Baudissin. Dekan der philosophischen Fakultät: Prof. Paulsen. Schwierigkeiten beim Bau der Untergrundbahn. Die Arbeiten zur Herstellung der Untergrundbahn haben sich bekanntlich sehr verzögert, weil die Auspumpung großer Mengen Grundwasser notwendig wurde. In der Tauenienstraße stehen noch heute große Saugmaschinen, die Tag und Nacht in Thätigkeit sind. In der Hardenbergstraße, unmittelbar an der Kaiser Wilhelm- Gedächtnisfirche, sind bei der Ausgrabung des Tunnels mun gesteru Arbeiter auf eines der dort liegenden großen Druckrohre gestoßen. Aus noch nicht aufgeklärter Ursache plagte das Drudrohr und große Mengen Wasser überschwemmten den noch nicht fertigen Teil des Tunnels. Durch diesen neuen Zwischenfall werden die Tunnelarbeiten in der Hardenbergstraße nicht unerheblich verzögert.
Die Arbeitszeit der kaufmännischen Angestellten in den Engros- und Fabrikgeschäften Berline behandelt auf Grund einer im Sommer 1900 vorgenommenen Umfrage des Kaufmännischen Hilfsvereins für weibliche Ängestellte Dr. J. Gilbermann im letzten Doppelheft des Archivs für sociale Gesetzgebung Eine Untersuchung des Baumbestandes des Tiergartens Statistik". In den Betrieben, in denen männliche und weibliche An- wird gegenwärtig durch Beamte der Anlagen vorgenommen. Es gestellte zusammenarbeiten, ist die Dauer im allgemeinen für handelt sich darum, festzustellen, welche der alten Bäume gesund und beide Geschlechter die gleiche. Da wo eine verschiedenartige Be- fest sind. Beranlaßt ist diese Untersuchung zweifellos durch den bemessung stattfindet, haben die weiblichen Angestellten in der Regel bauerlichen Unglücksfall am vergangenen Sonntag in der Bellevueeine fürzere Arbeitszeit, dagegen sind die Kündigungsfristen in diesen allee. Durch die Entfernung der sämtlichen hohlen und wurm Geschäften für die Männer längere, günstigere als für ihre stichigen Stämme soll die Wiederholung einer derartigen Katastrophe Kolleginnen. So weit das Fragebogen- Material genaue Aufschlüsse vermieden werden. gab, war die Kündigungsfrist gefeßlich biertelgemischt
in Bureaus in Fabriken
.
in Engrosgeschäften
monatlich 18 112
111
71
( 6 wöchentl.) jährlich( 4- od. 6 wöch.)
10
65
58
4 1
15
1
8 6
Eine schreckliche Ueberraschung erfuhr am Mittwochnachmittag die Ehefrau des 57 Jahre alten Schuhmachermeisters Oskar Rosenberg aus der Hasenhaide Nr. 50, als sie von einem kurzen Ausgang um 2 Uhr wieder nach Hause fam. Frau Rosenberg hatte ihren beiden Töchtern, die in der Friedrichstraße als Schneiderinnen arbeiten, das Mittagessen gebracht. Als sie bei der Rückkehr die Stubenthür öffnete, fand sie ihren Mann als Leiche an der Stlinke Das Ehepaar war erst vor vier Wochen aus Königsberg hängen. nach Berlin gekommen, um bei den Töchtern, die hier einen gutent Verdienst haben, den Lebensabend zu verbringen, da der Mann wegen einer Nervenkrankheit, an der er seit 1/2 Jahren litt, nicht mehr arbeiten fonnte.
Im Schlaf ertrunken ist in der Nacht zum Donnerstag ein Arbeiter Otto H. aus der Admiralstraße, ein Mann in den dreißiger Jahren. H. hatte sich vor dem Hauſe Luisen- Ufer 13 auf das niedzuruhen. Im Schlaf fiel er gegen 32 Uhr rücklings ins Wasser und rige Geländer am Ufer des Luisenstädtischen Kanals gefeßzt, um ausertrant, ehe Schiffer ihm Hilfe bringen konnten. Als man ihn eine ertrant, ehe Schiffer ihm hilfe bringen konnten. Als man ihn eine Biertelstunde später wieder fand und landete, war er tot, alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos.
,, Unser Feuerlöschwesen einst und jetzt" heißt eine Bantos mime, die seit Sonntag, den 21. Juli auf dem Gelände der Ausftellung für Feuerschutz zur Aufführung gelangt. In vier Bildern soll die Entwickelungsgeschichte des Löschwesens während der letzten vier Jahrhunderte veranschaulicht werden. Wir müssen diesen Vera fuch als mißlungen betrachten. Die ganze Pantomime ist etwas sehr willkürlich zusammengetragen und verfehlt die Wirkung. Im übrigen ist die Entlohnung der etwa hundert im Stück mitwirkenden Statisten" und" Sünstler" eine äußerst geringe, fie beträgt nämlich pro Tag( jeden Tag werden zwei Borstellungen gegeben) eine Mart.
"
Zum Sängerfest in Weißensee . Am Sonntag, 4. August, findet im Schloß Weißensee das zehnte große Sängerfest des Der Berliner Spediteur- Verein hat für seine Omnibuspferde Arbeiter- Sängerbundes Berlins und der Umgegend statt. Da die Strohhüte angeschafft, die sich ganz vorzüglich bewährt haben. In Bereinigung sich seit langen Jahren einer großen Beliebtheit in der Zeit der großen Size ist nicht ein einziges Tier dieser Gesell- allen Kreisen der Arbeiterschaft erfreut, so ist wohl anzunehmen, schaft schlapp oder vom Hiztoller befallen worden, während sonst in daß wie alljährlich wieder viele Tausende nach Weißensee gehen, um jedem Jahre Verluste an Pferdematerial durch Higschläge eintraten. am Feste teilzunehmen. Vom Vorstande sind die Arrangements Da sich diese Pferde Strohhüte als so außerordentlich praktisch er- dementsprechend getroffen, so daß selbst bei starkem Besuch den Teilin der Hausindustrie wiesen haben, hat der Deutsche Tierschuh- Verein einen nehmern Rechnung getragen ist, laut Stontrakt find 20000 Sizpläge vorDie monatliche Kündigung überwog weit für die weiblichen An- größeren Posten derartiger Kopfbedeckungen in Paris ( bisher der handen. Die Massengefänge, welche zum Vortrage gelangen sollen, gestellten, die gesetzliche Kündigung tommt am häufigsten in den einzige Fabrikationsort für Pferdehüte) bestellt und wird, um sie werden schon seit Monaten von den Sängern einstudiert, um dies Bureaus, Fabriten und Engrosgeschäften, verhältnismäßig am jedem Pferdebefizer zugänglich zu machen, diefelben zum Einkaufs- felben wirkungsvoll vorzuführen, in dem Instrumental- Konzert seltensten in den hausindustriellen Betrieben( Konfektionsgeschäften) vor. preise abgeben. Der Preis eines solchen Hutes wird sich auf 55 bis wirken mur tüchtige Kräfte mit. Am Tage des Festes wird der Die Arbeitszeit ist verschieden in den Saisons und bei ruhigem 60 Pf. stellen. Die Pferde Strohhüte können in 10 Arbeiter- Schwimmerbund eine Station errichten, um eventuell bei Geschäftsgange. Saisons hatten 15 Prozent der Bureaus, 68 Broz. bis 14 Tagen in dem Bureau des Deutschen Tier- Unfällen schnell zur Stelle zu sein; ebenso wird die Arbeiterder Fabriken, 76 Proz. der Engrosgeschäfte und 80 Proz. der Haus- schutz Vereins, Lindenstr. 74, oder in dem Depot Samaritertolonne, welche sich stets eifrig hervorgethan hat, zur Hand industriellen Geschäftshäuser. Die Arbeitszeit nach Abzug der Pausen desselben, An der Stadtbahn( Bogen 79/80) abge sein. Es ist in jeder Weise Vorsorge getroffen, Ordnung und Sicherbetrug in den holt werden. heit bei dem großen Andrang aufrecht zu erhalten, vor allem aber wird das Vollsfest seinen Teilnehmern eine abwechselungsreiche und angenehme Unterhaltung bieten.
Bureaus während
bis 8 Stunden in.19,4
Aus den Nachbarorten.
Mit der Polizeiverordnung, welche das Schließen der Lokale von 4 bis 6 Uhr morgens vorschreibt, beschäftigten sich gestern die Vorstände des Vereins der Gastwirte, des Vereins der Berliner 1,5 Proz. der Betriebe Weißbierwirte, des Saalbefizervereins und des Verbandes der Gastund Schankwirte für Berlin und Umgebung in einer gemeinsamen Unter dem Verdacht der Teilnahme an dem Raubanfall Sigung . Es wurde nach eingehender Beratung beschlossen, 10 000 auf die Rentiere Negendauk in Potsdam , über welchen wir Fragebogen an die Berliner Gastwirte verteilen zu lassen, durch gestern berichteten, ist der Arbeiter Spahn aus der Lennéstraße in welche festgestellt werden soll, wieviele Gastwirte bei der Haft genommen worden. Ferner ist der Potsdamer Behörde die Polizeibehörde schon um Freigabe der Stunden von 4 bis 6 Uhr Festnahme eines zweiten Mannes und mutmaßlichen Complicen des eingefommen sind und welchen Bescheid sie erhalten haben. Ferner Sp., der in der Schafstraße zu Potsdam wohnt, geglückt. Nach den ist auf den Fragenbogen auszufüllen, welche Art von Publikum in Angaben der Ueberfallenen scheinen die Räuber ursprünglich die Abden einzelnen Lokalen verkehrt, ob in den betreffenden Morgen- ficht gehabt zu haben, nötigenfalls Fräulein N. zu töten. Der eine stunden die Lokale von Fremden, Arbeitern oder sonstigem Bublifum der Verbrecher forderte seinen Genossen auf, die Alte talt au aufgesucht werden. Auch ist anzugeben, welcher Schaden durch die machen", und während er nach Geld suchte, stieß der Bursche fortdie Der zweite Einbrecher zwang Beschränkung des Geschäftsbetriebs erwachsen ist. Das einlaufende während Drohrufe aus.
Fabriken während ruhige der ruhige der Beit Beit Saison Saison
-
über 8-9
48,4
3,2
6,0 36,5
18,0
"
"
"
9-10
"
29,0
6,4
"
47,5 13,0
"
"
10-11
"
"
"
3,2
9,7
9,0
27,5
"
11-12
-
"
"
1,0
"
12
"
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4,5 4,0
Engrosgeschäfte
Hansindustrie
bis
8
"
6,0
1,7
3,1
#
"
über 8-9
"
22,1 11,6
13,4
8,0
"
9-10
56,4 27,0
58,0
18,8
"
"
"
"
10-11
13,8
27,0
23,7
24,7
"
"
"
"
11-12
"
" P
"
1,6
2,0
1,0
16,5
12
12,4
"
"
werden.
Material soll gesammelt und den verschiedenen Behörden, auch dem N., indem er ihr ein Messer gegen die Kehle hielt, Magistrat und der Stadtverordneten- Versammlung unterbreitet zur Angabe des Plates, wo sie ihr Geld verborgen hatte. Während er ihr die Kehle zudrückte, um sie am Schreien 3 bindern, suchte er jedoch die alte Dame zu beruhigen, gab ihr die Versicherung, daß er kein Blut vergießen lasse, und forderte feinen Complicen auf, die Drohreden zu unterlassen. An hat Fel. Negenbank eine leichte Schramme. Weitere Folgen hat der Ueberfall für Frl. N. nicht gehabt.
Wenn auch nicht befriedigende, so doch die relativ besten Bedingungen in Bezug auf die Arbeitszeit herrschen in den Bureaus, sodann folgen die Fabrikgeschäfte, nach ihnen kommen die Engros- Eine bedeutende Söhenfahrt haben die bekannten Gelehrten geschäfte, am ungünstigsten liegen die Verhältnisse in den Haus- und Aeronauten Berson vom aeronautischen Observatorium des industriellen Betrieben. Während in zwei Dritteln der Bureaus die Meteorologischen Justituts und Dr. Sühring unternommen. Sie der Stelle des Halses, an welcher das Messer des Einbrechers geruht, Arbeitszeit neun Stunden nicht übersteigt, kommt diese Arbeitszeit stiegen am Mittwoch vormittag um 10 Uhr in Berlin auf und nur in einem Siebentel( 16 Broz.) der hausindustriellen Betriebe landeten um 6/2 Uhr bei Briesen im Landkreis Kottbus . Sie vor. In den Engrosgeschäften und den hausindustriellen Geschäfts- erreichten die foloffale Höhe von über 10 300 Meter. Das Maximum häusern herrscht die volle Willkür der aufsichtführenden Organe bei ist nicht feststellbar, da Beide ohumächtig wurden; zuletzt abgelesen Bestimmung der Arbeitszeit. Dr. Silbermann bildet sich ein, daß haben sie-40 Grad Celsius.- Der Ballon hatte 8000 Stubit bei dem Annahmeschluß für Postpatete um 6 Uhr abends eine gleich- meter Inhalt. mäßigere Verteilung der Arbeitszeit eintreten würde; als ob nicht oft in der Saisons bis Mitternacht und 1 Uhr nachts gearbeitet würde, wo doch Postpakete seit Stunden nicht mehr abgeführt werden können. Die englische Tischzeit hat sich in den Warengeschäften noch nicht Die englische Tischzeit hat sich in den Warengeschäften noch nicht eingebürgert, ein bis zwei Stunden Mittagszeit bilden die Regel, oft erlaubt aber die Entfernung von der Wohnung doch nicht, nach Hause zu gehen, und die niedrigen Gehälter zwingen zur Unterernährung, zu Mittageffen, die aus Kaffee und Brot oder belegten Butterbroten bestehen.
Bezüglich der Sonntagsarbeit ergaben sich folgende Zahlen:
Won 31 Bureaus
"
200 Fabriken
#
181 Engrosgeschäften
"
97 hausindustriellen Betrieben
regelmäßig
laffen nur 3
16
"
"
26
"
"
11
am Sonntag arbeiten.
"
"
Es liegt da noch sehr viel im argen.
Nur eine wirklich ohne jede Nebenrücksichten arbeitende Organisation wird da einmal gründlich bessern können.
,, Eitel Wind". Mit dem unter vorstehendem Titel in Nr. 176 des Vorwärts" behandelten Aufsatz des Apothekers Fränkel beschäftigt sich noch die folgende Buschrift:
"
Eine Blutthat, deren Opfer ein Berliner Bürger ist, wurde am Mittwoch in der zum Amtsbezirk Tegel gehörigen Ans siedelung Waldburg begangen. Zu dieser Besizung, die Eigentum der Willertschen Erben ist, gehört auch eine Gastwirtschaft mit Omnibus der Linie Heinrichsplay- Nettelbedplay ereignete fich gestern feit vorigem Jahre. Bwischen ihm und den Eigentümern entstand Ein Zusammenstoß der elektrischen Straßenbahn mit einem Garten an der Havel ; Pächter davon ist der Restaurateur Weiland gegen Abend in der Beuthstraße. Der Omnibus hielt auf den bald ein feindseliges Berhältnis, weil er sich bei der Pachtung für Schienen der Elektrischen", um Fahrgäste aussteigen zu laffen. Bu übervorteilt hielt, und es ist auch zwischen den Parteien zu gleicher Zeit tam ein Wagen der Straßenbahn, der von dem Führer einem Prozeß gekommen. Oft fanden danach untereinander viel zu spät gebremst wurde und fuhr hinten auf den Omnibus auf. Sei bereien statt. Am Mittwoch hatte sich der zu den Erben Bei dem Zusammenstoß wurde die ganze hintere Plattform des gehörige Gelbgießermeister Gustav Willert, Berlin , Omnibus eingedrückt. Es ist als ein Glüd zu bezeichnen, daß Adalbertstr. 75 wohnhaft, nach Waldburg begeben und machte fich niemand zu Schaden dabei gekommen ist. an dem Zaun zu schaffen, um eine Pforte herzustellen. Hiergegen Das Ehedrama in der Zoffenerstraße beschäftigte gestern erhob der Bächter Weiland Einspruch, weil dies fein Bachte Willert achtete nicht auf die auf die Einrede und vormittag eine Gerichtskommission, die von 9 bis 11 Uhr die Dertlich recht berühre.. Mit einem Male ergriff Weiland keit und die Leiche unter Buziehung eines Arztes genau besichtigte. arbeitete ruhig weiter. ein schweres Stück Brennholz und versette hiermit dem Um 24 Uhr nachmittags wurde dann die Leiche der erschossenen Frau Knechtel mit dem Polizeiwagen nach dem Schauhause gebracht. ahnungslosen Willert einen furchtbaren Schlag auf den Der Verhaftete Edgar Knechtel war früher, ebenso wie sein Bruder, Stopf, so daß der Getroffene zusammenbrach der in dem Hause Boffenerstr. 1 unter der Firma Knechtel u. Comp. ein Droguen- und Parfümeriengeschäft betreibt, ein sehr fleißiger und strebsamer Geschäftsmann und reiste lange Zeit für eine aus wärtige Barfümerie- und Seifenhandlung, die er in Berlin vertrat. Auf diese Weise brachte er es zu einem gewissen Wohlstande.
Der Verleẞte
wurde ins Haus getragen, und die aus Tegel herbeigeholten erzte Dr. Röser und Dr. Ehlert fonstatierten eine Bertrümmerung des Schädels. Willert ist am Abend mittels Koppschen Krankenwagens nach der Klinik in der Ziegelstraße geschafft worden. Sein Zustand ist besorgniserregend. Gendarmerie aus Tegel hat an Ort und Stelle den Thatbestand aufgenommen, und das Stück Holz, mit dem der verhängnisvolle Schlag geführt worden, beschlagnahmt. Der Bericht an die Staatsanwaltschaft ist am Mittwoch abgegangen.
Geftatten Sie mir, Ihnen bezüglich des Auffages des„ Preßtommissionsmitgliedes" Fränkel noch folgendes mitzuteilen: Vom Krankenhaus in den Tod. Der 35 Jahre alte Arbeiter Zwei Punkte dieses Auffages veranlaßten mich, der Redaktion Fritz Werner aus der Sykestr. 14 war seit zwei Jahren nerven. der Apotheker- Zeitung" eine fachliche Erwiderung einzusenden. leidend und mußte dreimal ein Krankenhaus aufsuchen. Erst am Zunächst hatte Herr Fränkel die vom Vorwärts" und auch von Mittwochmorgen war er als gebessert aus einer Anstalt entlassen Aus Pankow schreibt man uns: Der Manrerpolier Willibald mir in Versammlungen aufgestellte Behauptung angezweifelt, daß worden. Trotz der Besserung mochte er wohl fühlen, daß es mit Frede stürzte gestern vormittag 8/2 Uhr von der zweiten Etage des schon vor Beginn des Kampfes 15 Apotheker heimlich mündliche Ver- ihm nicht mehr gehen wollte. Als abends gegen 8 Uhr seine Frau Rathausbaues in Pankow herunter. Frede, welcher von der hinteren einbarungen mit Vertretern der Centraltommiffion getroffen hatten, auf dem Boden war, um Wäsche aufzuhängen, und die beiden Mauer fiel, erlitt außer verschiedenen Quetschungen einen Bedenobwohl der Vertrag alle privaten Abkommen mit den Kassen unter Kinder, eine Tochter von 11 und ein Sohn von 6 Jahren, auf dem und Armbruch. Er wurde mit dem Krantenwagen nach dem Krankenfagt. 1s Antwort gab ich die Liste der betreffenden Sofe spielten, griff er in der Verzweiflung zum Strid und erhängte hause gebracht, nachdem Sanitätsrat Dr. Stenger einen Notverband Apotheker, die allerdings nicht 15, fondern sich in seiner Stube. Ein Schlafbursche, der hald darauf nach Hause angelegt hatte. Der Berunglückte wurde auf demselben Bau schon tam, fand ihn bereits tot vor. bor vier Wochen von einem Unfall betroffen, er tam jedoch damals mit einigen Quetschungen davon und konnte nach einer Woche die Arbeit wieder aufnehmen.
16 Namen enthielt!
Ferner hatte Herr Fränkel sich er- tühnt, im Anschluß an meine Erklärung betr. die„ Sahtratpastillen" und die Gustav Adolf- Apotheke zu schreiben: Es egiftiert eine bekannte Rebensart: In Kleinigkeiten sind wir ehrlich." Warum hält es Herr Freudenberg bei zahlreichen andern Behauptungen, mit denen er die Apotheker verdächtigt hat und von deren unhaltbarkeit er überzeugt sein muß, nicht auch für
ein Gebot der Loyalität", zu widerrufen?!"
Ich verwahrte mich gegen diese Unterstellungen mit aller Entschiedenheit und forderte, daß Herr Fränkel entweder seine Behauptungen beweise oder die enthaltenen Insinuationen
revociert."
Er
Wietsch wird nach Ansicht der fie behandelnden Aerzte am Leben Die durch einen Revolverschuß verletzte 11jährige Alice erhalten bleiben. Ihr Zustand, der anfangs sehr bedenklich erschien, hat sich inzwischen bereits erheblich gebessert, doch ist es bisher nicht gelungen, die Stugel aufzufinden, die dicht unter dem Herzen eingedrungen ist. Man will nun zunächst die Wunde zuheilen lassen und dann eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen vornehmen. Der 17jährige Kaufmannslehrling Martin Friedländer, der durch Spielen mit einem Revolver den Unglüdsfall herbeigeführt hatte, ist vor läufig wieder auf freien Fuß gefeßt worden.
Wenn auch bei diesen beiden Unglücksfällen der Bauleitung keine Schuld beizumessen ist, so wird doch wiederholt Klage geführt über mangelhafte Abdeckung.
Im Anschluß hieran fönnen wir mitteilen, daß bei dem Rathausbau das sogenannte Bankett, welches vollständig in der Erde eingebettet sein muß, teilweise bis zu einer Höhe von ca. 0,40 Centimeter frei liegt. Der ausführende Maurermeister hat schon sein Bedenten geäußert, ob er unter diesen Umständen weiter arbeiten laffen soll; er wurde angewiesen, dies ungehindert zu thun. Die Zu vergiften versuchte sich der Disponeut L., der bisher in Ausschachtung ist unter Aufsicht der Baukommission, welche zu tief Dieser durchaus sachlich gehaltenen einem Warenhause in der Leipzigerstraße angestellt war und dort ausschachten ließ. von der Gemeinde ausgeführt worden. Jegt muß widerung wurde von der Redaktion die Auf plötzlich entlassen wurde. Herr 2. soll das in ihn gesetzte Vertrauen die ausgeschachtete Erde wieder angefahren werden, natürlich auf nahme in die Apotheter- Beitung" verweigert! dadurch mißbraucht haben, daß er an Angehörige seiner Familie ver- Kosten der Steuerzahler. Es ruht kein Glück auf dem gegen den Ich muß daher auf diesem Wege die obenstehende Forderung an den schiedene Waren zu ungewöhnlich niedrigem Preise verkauft hat. Willen der Bautower Bürgerschaft zu erbauenden Rathause. Apotheker Fränkel richten. Kommt er derfelben nicht nach, dann Obwohl eine Anzeige feitens der Firma an die Behörde nicht erstattet wird ja wohl unter anständigen Menschen ein Zweifel darüber nicht worden war, hat sich der Disponent die Entlassung derartig zu mehr bestehen können, was von Herrn Fränkel zu halten ist. Herzen genommen, daß er zu sterben beschloß. Er verschaffte sich Besonders charakteristisch ist aber, daß in diesem Aufiaß des Fr. Arsenik und trant eine Lösung des Giftes. Einem sofort hinzusich die Behauptung findet, der Vorwärts" nehme Erwiderungen gerufenen Arzt gelang es, durch geeignete Mittel jegliche Gefahr für bas Leben des Gelbstmordkandidaten zu beseitigen.
nicht auf.
Gerichts- Beitung.
Die Ausgrabung und Verstümmelung einer Kindesleiche, die vor etwa 1 Jahren in der Oeffentlichkeit so berechtigtes Aufsehen erregte und auch in der Stadtverordneten- Versammlung be