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Daß der protestantische und katholische Klerus, daß das Junkers| Art. Neben dem Mann von Charakter, den fein Kopf und sein tum fich mit dem Staatssocialismus die Pfaffen nennen ihn Herz den Unterdrückten zuführt, findet sich auch der Abenteurer und christlichen Socialismus" einverstanden, wenigstens ihm nicht Industrieritter, den getäuschter Ehrgeiz, eine verunglückte Spekulation abgeneigt erklärt, ist nicht zu verwundern. aus seiner Klasse getrieben hat oder aus irgend einem Grunde von ihr Eine auffallende, in der Geschichte der Neuzeit ohne Seitenstüd ausgestoßen worden ist, und der nun seiner Rachsucht oder seinem dastehende Erscheinung ist aber, daß die nationalliberale Fraktion, Ehrgeiz zu fröhnen auch wohl nur in der Absicht, sich eine die sie mag noch so zerfahren und ruppig sein immerhin Eristenz zu schaffen, sich in die revolutionäre Bewegung stürzt. einen wesentlichen Teil der deutschen Bourgeoisie vertritt, und sogar Daher kommt es, daß mit diesen Deklassierten häufig recht Die Bourgeoisie par exellence ist, sich mit dem Bismarckichen Staats- schlechte Erfahrungen gemacht worden sind. Und auch die deutsche focialismus ausgeföhnt hat. Socialdemokratie hat manche Erfahrung aufzuweisen.
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Der Begriff der Arbeiterklasse.
Wir haben hier den Passus von der reaktionären Maffe" im Auge. Wer will heute noch leugnen, daß der socialistischen Partei und der Arbeiterklasse gegenüber alle übrigen Parteien und Klaffen ,, eine reaktionäre Masse" sind.( 60)
Daß Mitglieder andrer Parteien und Klassen von den besten Abfichten beseelt und aufrichtig für den Fortschritt der Menschheit thätig seien, wird von uns nicht bestritten.
Es wäre eine große Thorheit.
Wir wissen, daß sich innerhalb der übrigen Parteien mancher befindet, der mit Eifer und Aufopferung für das Wohl seiner Mitmenschen arbeitet.
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Die Socialdemokratie zeichnet sich vor allen übrigen Parteien dadurch aus, daß ihre Thätigkeit sich nicht auf einzelne Seiten des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens beschränkt, sondern daß sie alle Seiten desselben gleichzeitig umfaßt und durch Versöhnung der Gegensäge in Staat und Gesellschaft Ordnung, Friede und Harmonie herzustellen bemüht ist.
Sie ist nicht eine Partei der Großgrundbesizer und des Junkertums, und braucht folglich nicht den Sonderinteressen und Herrschergelüften der Großgrundbesizer und des Junkertums zu dienen, wie die konservative Partei;
Dies erklärt das Mißtrauen vieler Arbeiter gegen die studierten" sie ist nicht eine Partei der Bourgeoisie in ihren verschiedenen oder doch den höheren Ständen entsprungenen Socialdemokraten. Zweigen und folglich den Sonderinteressen und Herrschergelüften der Mißtrauen eine Und dieses Mißtrauen tadeln wir keineswegs. Man hat das Bourgeoisie diensibar, wie die Nationalliberalen und die Fortschrittsdemokratische Tugend genannt, und es ist partei; eine. Der Demokrat und der Socialdemokrat ist ein konsequenter sie ist nicht eine Partei der Priesterkaste und folglich den SonderDemokrat soll Personen wie Dingen gegenüber fortwährend die interessen und Herrschergelüften der Priesterkaste dienstbar, wie das imponieren lassen. schärffte Kritik üben, feinem Autoritätsglauben huldigen, sich nicht katholische Centrum und die protestantische Stöckerei sie ist die Partei des gesamten Boltes mit alleiniger AusUnd bei Arbeitern billigen wir das Mißtranen gegenüber Ge- nahme der paarmal hunderttausend Großgrundbesitzer, Junker bildeten, die sich unter fie mischen und an sie herandrängen, um so Bourgeois und Pfaffen. mehr, weil der seiner Beschäftigung nach in den Schleichwegen der An das gesamte Volt hat darum die Socialdemokratie sich zu Welt weniger erfahrene Arbeiter das Lieblingsopfer zahlreicher wenden, und sobald die Gelegenheit da ist, ihm auch durch praktische Schwindler ist. Vorschläge und gemeinnützige Gesezentwürfe den thatsächlichen Beweis zu liefern, daß das Wohl des Volks ihr eigentlicher Zweck, und der Wille des Volks ihre einzige Richtschnur ist.
Aber man darf das Kind nicht mit dem Bade ansschütten; und Wir wissen, daß ein großer Teil der tüchtigsten Mitglieder der jeder socialdemokratische Arbeiter wird uns zugestehen, daß ein Mit Socialdemokratie andren Klassen als der Arbeiterklasse entglied der höheren und herrschenden Klaffen, welches freiwillig aus sproffen ist. Begeisterung für die Sache der Unterdrückten sich der Socialdemofratie anschließt einem Leben der Ausbeutung und des Luxus neben der Berfolguin, bes stampfes und meiff, auch der Armut vorzieht, durch seine Handlungsweise die beste Bürgschaft für die Redlichkeit seiner Gesinnung liefert und den brüderlichen Händedrud jeden ehrlichen Arbeiters verdient.
jener richtet sich nicht gegen Individuen, er richtet sich gege bie straffen. Und, indem er die Intereſſen der arbeitenden Klassen aufs schroffste denen der besitzenden Klaffen gegenüberstellt, spricht er nur eine Wahrheit aus, fonstatiert er nur eine Thatsache.
Nur darf der Begriff der Arbeiterklasse nicht zu eng gefaßt werden.
Wie von unsrer Seite in der Presse, in Flugblättern, in Agitationsschriften und von der Rednertribüne herab zur Genüge auseinandergesetzt worden ist, verstehen wir unter der Arbeiterklasse alle diejenigen, die ausschließlich oder wesentlich vom Ertrag eigner Arbeit leben und sich nicht durch den Ertrag fremder Arbeit bereichern.
Unter Arbeiterklasse ist also außer den Lohnarbeitern auch der Bauernstand und das dem Proletariat mehr und mehr verfallende Kleinbürgertum zu verstehen das heißt alle, die unter dem System der heutigen Großproduktion leiden.
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Es wird freilich von einigen behauptet, das Lohnproletariat sei die einzige wirklich revolutionäre Klaffe und stelle allein das Heer der Socialdemokratie was aus andren Ständen und Klassen tommt, fei mit Mißtrauen zu betrachten. Zum Glück haben jedoch so unsinnige Anschauungen innerhalb der deutschen Socialdemokratie nie Anhang gefunden.
Die Lohnarbeiterklasse ist der Ausbeutung am direkteften preisgegeben, sie steht ihren Ausbeutern Person gegen Berson gegenüber und hat obendrein den Vorteil, daß sie durch ihre Konzentrierung in den Fabriken und sonstigen Arbeitsstätten zum lebhaften Denten angeregt und von Hause aus in Arbeiterbataillone" organisiert ist. Das verleiht ihr allerdings einen durch und durch revolutionären Charakter, wie kein andrer Teil der Gesellschaft ihn hat.
Das muß unbedingt zugestanden werden.
Nicht: Bist Du Lohnarbeiter oder nicht? soll die Frage sein, sondern bist Du Socialdemokrat?
Auf die Lohnarbeiter beschränkt wäre die Socialdemokratie uns fähig zu siegen. Von dem gesamten arbeitenden Bolt und den Edelsten der Nation begriffen und umfaßt, hat sie gefiegt. Warum mußten wir die Verfolgung unsrer Freunde jetzt tragen? Warum unterwirft man uns den empörendsten Unwürdig
feiten?
Weil wir noch schwach sind.
Und warum sind wir schwach?
Weil nur ein kleiner Bruchteil des Volkes sich zur socialdemofratischen Lehre bekennt.
Und da sollten wir, die zu schwach sind, unsre Schwäche vergrößern, indem wir Tausende von uns stoßen, weil sie zufällig nicht als Glieder einer bestimmten Gesellschaftsgruppe auf die Welt gekommen sind? Die Dummheit wäre ein Verrat an der Partei.
Nicht beschränken, ausdehnen sei die Barole. Immer mehr, muß der Kreis der Socialdemokratie ausgedehnt werden, bis wir die Mehrheit unirer heutigen Feinde entweder in Freunde und Ge: nossen verwandelt oder wenigstens entwaffnet haben.
Und die indifferente Maffe, welche in ruhigen Zeiten fein Gewicht in die politische Wagichale legt, aber in Zeiten der Aufregung den Ausschlag giebt, muß über die Ziele und das Weien unirer Partei so weit aufgeklärt werden, daß sie die Furcht vor derselben verliert und sich nicht mehr als Meute bei einer Hetze gegen uns gebrauchen läßt.
Alle Maßregeln, welche wir, wenn sich die Gelegenheit bietet, zu befürworten haben, müssen von dem Gedanken eingegeben fein, die Gemeinnüßlichkeit der Socialdemokratie zu beweisen und die noch vorhandenen Vorurteile gegen uns zu zerstreuen.
Jeder Lohnarbeiter ist deshalb Socialdemokrat oder auf dem Wege es zu werden. Die Lohnarbeiter der französischen National werkstätten, welche die Bourgeoisregierung der Februarrepublik zum Kampf gegen das socialistische Proletariat verwenden wollten, wurden im entscheidenden Moment die Vorkämpfer des Proletariats; und ähnlich sehen wir, wie die Gewerkvereine, welche von Agenten 13 der deutschen Bourgeoisie zur Bekämpfung der socialdemokratischen Arbeiter gegründet worden sind, entweder eine blasse Schein existenz führen, oder in das socialdemokratische Fahrwasser geraten. Der Lohnarbeiter wird durch seine ganze Ums gebung, durch die Verhältnisse, in denen er fich befindet, sozusagen mit der Naſe auf den Socialismus gestoßen. Die Verhältnisse zwingen ihn zum Denken, und sobald er denkt, ist er
Socialdemokrat.
Allein wenn auch der Lohnarbeiter am direktesten und fichtbarsten unter dem kapitalistischen Ausbeutungssystem leidet, jo werden die Kleinbürger und Kleinbauern nicht minder schwer von demselben betroffen; nur daß es nicht in so direkter und sichtbarer Weise geschieht.
Die traurige Lage der kleinen Landwirte in den meisten Teilen Deutschlands ist ebenso notorisch wie der Rückgang des Handwerks und überhaupt der kleinen Leute, der alle Zeitungen jüüt und alle politsch- socialen Charlatane beschäftigt. Die Kleinbürger und Kleinbauern stehen zum großen Teil, weil ihnen die tiefliegenden Ursachen ihrer traurigen Lage noch nicht hinlänglich flar geworden find, noch in dem Lager unserer Gegner, es ist aber für unsere Partei von höchster Bedeutung, daß wir sie über ihre Lage aufklären und zu uns herüberziehen." Es ist dies geradezu eine Lebensfrage für unsere Partei, weil diese beiden Klassen weitaus die Majorität der Bevölkerung bilden.
Wäre es nun auch naiv und selbst thöricht, zu verlangen, daß wir, um unsre Principien praktisch zu verwirklichen, erst eine wohl vorbereitete und beftegelte Majorität in der Tasche haben müssen, so ist es doch noch naiver zu glauben, wir könnten unsre Principien gegen den Willen der ungeheuren Majorität der Bevölkerung verwirklichen.
Etwas vom Redenhalten.
Nichts ist der Beratung gefährlicher als das Redenhalten. Urteile doch jeder nach seiner eignen Erfahrung.
Wer wird, wenn es gilt, über irgend eine ihm dunkele Frage zur Klarheit zu gelangen, sich mit seinen Zweifeln und Argumenten an eine zahlreiche Gesellschaft oder eine Voltsversammlung wetiden? Jedermann, der schwierige Hirnarbeit zu verrichten bat, weiß, daß eine ersprießliche Distussion, ein scharfprüfendes Abwägen des Für und Wider nicht möglich ist, wo so viele Menschen an der Diskussion teilnehmen, daß die Stimme erhöht werden muß, und eine geregelte Konversation, ein richtiges Reden und Gegenreden unmöglich wird.
Das Redenhalten hat sicher seine Berechtigung. Die magnetische, fast zauberhafte Macht des levendigen Wortes ist ein Faktor, dessen das politische und geistige Leben einer Nation nicht entbehren kann. Reden und Vorträge in Volksversammlungen sind von unichäßbarem Wert. Aber alles zu seiner Zeit und dem Zwecke gemäß. Monologische Reden und Vorträge sind vortrefflich, wo es gilt, Begeisterung zu erregen, und solchen, die Belehrung fuchen, Belehrung zu geben. Allein für diejenigen, welche Belehrung suchen und die Wahrheit ermitteln wollen, find monologische Reden und Vorträge nicht am Blatz und arten in schauspielerische Schaustellungen aus. Sobald die Stimme über einen gewissen Punkt hinaus erhöht wird, findet eine, auf physiologische Vorgänge Andrang des Blutes nach dem Hirn usw. zurückzuführende Reizung der Nerven statt, welche zwar der Phantafie und dichterischen Gestaltung zuträglich, dem Denfprozeß aber sehr hinderlich ist, und bei vielen Menschen notorisch- Karl Vogt hat dies einmal hübsch nachgewiesen in einer momentanen Suspension des Denkvermögens gipfelt.
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Ohne irgend jemand Zwang anzuthun, aber mit festem Vorsatz und unverrückbarem Ziel muß sie den Weg der Gesetzgebung befchreiten.
Selbst der, welcher heutzutage im Genuß von Privilegien und Monopolen ist, soll wissen, daß wir keine gewaltsamen, plötzlichen Maßregeln gegen gefeßlich fanttionierte Zustände beabsichtigen und im Interesse einer ruhigen, friedlichen Entwicklung den Uebergang aus gefeßlichem Unrecht in gejegliches Recht mit möglichster Schonung für die Personen und Verhältnisse der Privilegierten und Monopolisten zu bewerkstelligen gesonnen sind.
Wir erkennen an, daß es ein Unrecht wäre, denjenigen, welcher auf Grund einer verkehrten Gesetzgebung sich eine privilegierte Stellung verschafft hat, persönlich für die verkehrte Gesetzgebung verantwortlich zu machen und büßen zu lassen.
Wir erklären ausdrücklich, daß es unsres Erachtens Pflicht des Staates ist, an diejenigen, welche durch die notwendige Abschaffung gemeinschädlicher Geseze in ihren Interessen geschädigt werden, Entschädigung zu geben, so weit dies möglich ist und sich mit den Interessen der Gesamtheit verträgt.
Wir haben von den Pflichten des Staates gegenüber dem Individuum eine höhere Vorstellung als unfre Gegner und werden nicht von ihr abweichen, auch wenn wir Gegner vor uns haben.
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Die Universalität des Socialismus.
Für die Propaganda wie für die gesetzgeberische Thätigkeit müssen wir einen Punkt scharf im Auge behalten: Die Universalität der socialistischen Weltanschauung. Und dazu bedarf es für die Propaganda und für die gesetzgeberische Thätigkeit des methodischen Vorgehens..
Der eine faßt an dem Socialismus vorwiegend die ökonomische, der andre die ethische und humane, wieder ein dritter die politische Seite auf.
In der Propaganda und in der Gefeßgebung müssen diese drei Seiten gleichmäßig zur Geltung kommen.
Das Volk muß erfahren, daß der Socialismus nicht bloß die Regelung der Arbeits- und Produktionsverhältnisse, überhaupt der wirtschaftlichen Funktionen des Staats- und Gesellschaftsorganismus vertritt, sondern daß er auf die vollständigste Entfaltung des Judividuums und der Individualität hinzielt, daß er die Erziehung als eine der Hauptaufgaben des Staates betrachtet und daß er das staatliche und gesellschaftliche Ideal darin erblickt, in jedem Wienschen das Ideal des Menschentums nach Möglichkeit zu ver wirklichen.
Gerade in dieser Vereinigung und Verschmelzung der höchsten Aufgaben liegt die hohe Bedeutung des Socialismus.
Ohne die wirtschaftliche Seite würde das Humanitätsideal in der Luft stehen. Ohne die humane Seite würde das wirtschaftliche Ziel der fitt lichen Weihe ermangeln.
Beides gehört zusammen.
Es hat zu allen Zeiten Träumer gegeben, welche für die Beglückung des ganzen Menschengeschlechts schwärmten. Das waren aber Träume und Schäume, weil die reale und materielle Basis der Verwirklichung fehlte. Die von dem Socialismus erstrebte Regelung der ökonomischen Verhältnisse, welche neben der Steigerung der Produktion die gerechte Verteilung der Produkte sichert, schafft die ökonomische Grundlage für eine menschenwürdige Existenz, für die harmonische Entfaltung des Individuums.
Ebe o sind die Segnungen des gemeinsamen Eigentums und der genossenschaftlichen Arbeit schon in früheren Epochen begriffen und ist sogar das Princip der Gemeinsamkeit, des Kommunismus schon zur Verwirklichung gelangt, aber es fehlte das menschheitliche Ideal, welches den Socialismus auszeichnet, und dieser Kommunismus gilt mit Recht als eine hinter unfren heutigen bürgerlichen Verhältnissen zurückſtehende Kulturstufe. a
Der Socialismus hat unsre moderne Kultur zur Vorausseßung. Er steht in feinem Punkt mit unsrer modernen Kultur in Widerspruch. Weit entfernt, ihr feindlich zu sein, will er sie, die jetzt leider das Monopol einer bevorzugten Minorität ist, zum Gemeingut aller Menschen machen,
Wer hat sich nicht schon über den kolossalen Blödsinn gewundert, Das ist ein verhängnisvoller Irrtum, den die französischen den die verständigsten Menschen mitunter zu Tage fördern, wenn fie Socialisten furchtbar gebüßt haben. eine sogenannte Rede halten und sich zu einer oratorischen Leistung Kann man heldenmütiger fämpfen, als die Arbeiter von Paris versteigen, von Lampenfieber und Befangenheit ganz abgesehen. Indem der Socialismus die Gesamtheit des menschlichen Lebens, und Lyon ? Und endete nicht jener Kampf mit blutiger Niederlage, Und die nämliche Erscheinung fann man in allen gefeßgebenden Fühlens und Denkens in seinen Bereich zieht, sichert er sich von grauenhaftem Racheregiment der Sieger und langjähriger Er- Streisen beobachten. Von 100 parlamentarischen Rednern iprechen vornherein gegen die Einseitigkeit, und hat den ungeheuren Vorteil, schöpfung des Proletariats? Das französische Proletariat hat die Not- 50 den reinsten Blödsinn, für den die Bezeichnung höheres Blech" daß er nach festem einheitlichen Plan auf allen Gebieten des wendigkeit der Organisation und der propagandistischen Vor- zu schmeichelhaft wäre, und unter den übrigen find vielleicht zwei staatlichen und politischen Lebens eine ebenso heilsame als harmonische bereitung noch nicht genügend erkannt. Darum ist es bis jetzt regel- oder drei, deren Reden im stenographischen Bericht soviel geistigen Thätigkeit entwickeln kann. mäßig besiegt worden. Inhalt haben, wie ein von einem gewöhnlichen Durchschnittsjournalisten Die Lektion der Kommune scheint erfreulicherweise in dieser Be- geschriebener Leitartikel. Der Rest erreicht nicht dieses Mittelmäßigziehung gefruchtet zu haben. Unfre französischen Genossen arbeiten feitsniveau. eifrig an der Organisation und wenden auch ihre Aufmerksamkeit Segt man sich nun aber einen diefer parlamentarischen Redner, der Propaganda, insbesondere auf dem Laude, zu. die einen soeben noch durch ihr haarsträubendes Gekohle zur Verzweiflung gebracht haben, in irgend ein stilles Eckchen, und spricht mit dem Mann über die Dinge, von denen seiner Bildung und Stellung noch zu erwarten ist, daß er etwas versteht, so wird man Für die Beschränkung der socialdemokratischen Bewegung auf in den meisten Fällen die Entdeckung machen, daß er gar nicht die Lohnarbeiter- Stlaffe hat mir eine winzige Minderheit plaidiert. so dimm ist und in seinem Fach schäß- und brauchbare Kenntund unter diesen befanden sich Individuen höchst zweifelhaftester nisse hat. Art, welche von den feudalistischen Socialdemagogen Wagener und Konsorten offen protegiert und von der Polizei des Fürsten Bismarck huldreich toleriert wurden.
Die deutschen Socialisten haben von jeber die Bedeutung der Propaganda gewürdigt und die Notwendigkeit, das Kleinbürger- und Kleinbauerntum zu gewinnen, betont.
Die revolutionären Schaumphrasen dieser Theaterfanatiker des „ Klassenkampfes" waren nur die Hülle für einen sehr faulen Kern von Junker- und Polizei- Machiavellismus.
Um den Blödsinn, der bei monologischen Reden zu Tage gefördert ist, ermessen zu können, muß man sich allerdings von dem sinnbethörenden Einfluß der Phrase und theatralischen Geberde freigemacht haben, und leider ist das nur wenigen Menschen gelungen. Daher die außerordentliche Ueberschäzung der redseligsten Barlamentarier.
Der hyperrevolutionäre Scheinsocialismus, der nur an die Wie berühmt war nicht jahrelang Herr Lasker , obgleich sich in schwielige Bruderfaust" appelliert, hat für unsere Reaktionäre zwei deffen sämtlichen Reden weder ein originaler Gedante noch ein sehr wesentliche Vorteile: einmal schränkt er die socialdemokratische origineller Ausdruck findet- nichts als die platteste Mittelmäßig Bewegung auf eine Klasse ein, die in Deutschland viel zu wenig feit, die selbst für eine originelle Dummheit zu geistlos ist. Trozdem zahlreich ist, um eine Revolution durchführen zu können. Und ist der Mann seiner Zeit ein„ berühmter Redner" geworden und aus zweitens giebt er einen vorzüglichen Wauwau zur Einschüchterung dem berühmten Redner ein berühmter Politiker wir hätten fast der großen, halb indifferenten Volksmassen; hauptsächlich des Bauern gesagt: Staatsmann. und Kleinbürgertums, welche bisher noch nicht zu selbständiger politischer Initiative und Thätigkeit gelangt sind.
( Hier fehlen zwei Blätter.)
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Ueber die Schonung der Privilegierten. So notwendig es mun aber auch ist, den verschiedenen InteressenDag Mitglieder, der höheren" Selafien in der socialdemokra tischen Partei eine so bedeutende Rolle spielen, ist nichts Zufälliges gruppen den vollsten Spielraum zur Geltendmachung ihrer Ansprüche Jedesmal, wenn eine unterdrückte Klasse den Emancipationskampf und Bedürfnisse zu gewähren und das Volk möglichst an der Gesez unternimmt, schließen sich ihr die unzufriedenen Elemente der oberen gebung mitarbeiten zu lassen, so würde es doch sehr thöricht sein, Klassen an, ihre überlegene Bildung im Dienste der Bewegung wollte die Regierung wollte die Socialdemokratie die ganze Gefeßgegen die eigne Klasse verwertend. Im deutschen Bauernkrieg, in gebung der Initiative des Volks überlassen. der französischen Revolution haben wir dies beobachtet. Freilich und dies gilt auch von der modernen Arbeiter betwegung die Elemente aus den oberen Klassen sind gemischter
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Sie muß mit einem bestimmten, flar erkennbaren Plan ver sehen sein, und ihn der Voltsvertretung, den Interessenvertretungen des Bolls vorlegen.
Diese harmonische Allseitigkeit( Universalität) giebt dem Socialismus sein ungeheures Uebergewicht über alle andern Parteien ohne Ausnahme. Während sie ratlos vor dem socialen Problem stehen und höchstens erbärmliche Pfuscharbeit liefern, bietet der Socialismus, weil er den Grund der gesellschaftlichen Erscheinungen kennt, einen Schlüssel zur Lösung aller Schwierigkeiten.
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Stadt und Land.
Der Staat ist die Association aller Staatsbürger, und da 40-50 Millionen Menschen nicht auf einem Haufen zusammen wohnen, nicht in einer Anstalt zusammen arbeiten, nicht auf einem geld zusammen ackern fönnen, so müssen sie sich in verschiedene Abteilungen teilen, die, räumlich getrennt, doch Teile des Ganzen bleiben und im Einklang mit den übrigen Teilen, mit dem Blicke auf das Ganze gerichtet, arbeiten.
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Die Gemeinde ist ein solcher Teil, sie ist notwendig, fie ist ein Stück des Staates, dessen Interesse das Wohl der Gemeinde ist wie das Interesse der Gemeinde das Wohl des Staates. Daß die Gemeinde- Entwicklung aus der Zufälligkeit, welche jets. herricht, heraustreten, sich methodisch vollziehen wird, haben wir bereits angedeutet.
Die Kluft, welche heutzutage zwischen Stadt und Land besteht, der ungeheuere Abstand zwischen einer Dorfgemeinde und einer weltstädtischen Gemeinde, hat in der Hauptsache, wenn nicht ausschließlich, seinen Grund in der bisherigen Planlosigkeit der Produktion und überhaupt der gesellschaftlichen Thätigkeit. Würde einem Ausschuß von praktisch von praktisch und wissenschaftlich gebildeten Männern heute die Aufgabe gestellt: in einem un bewohnten Land von 10 000 Quadratmieilen mit dem Klima und eine Anzahl von der Bodenbeschaffenheit von Deutschland 45 Millionen Menschen unterzubringen, so ist 1000 gegen wetten, daß auch nicht ein Ausschußmitglied dafür stimmen würde, hier eine Millionenstadt, dort große, mittlere, fleine Städte und Dörfer aufzubauen, kurz, die Bevölkerung Deutschlands so ungleich mäßig zu verteilen, wie das in Wirklichkeit der Fall ist.
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