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Nr. 184. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. reitag, 9. Auguſt 1901.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

erscheinen. Gäste willkommen.

Der Vorstand.

Spandan. Die Parteigenossen werden hiermit nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß Billets zu der am kommenden Sonntag stattfindenden Dampferpartie der hiesigen Gewerkschaften und der politischen Partei noch in den bekannten Verkehrslokalen sowie furz vor der Abfahrt an den Dampfern zu haben sind. Die Bartie wird durch die angeordnete Landestrauer nicht gehindert. Es wird um recht rege Beteiligung gebeten.

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Die Eifersucht trieb den Bügler Franz Danielowski dazu, Selbstmord zu begehen. D. wohnte früher in Schlafstelle, nachdem seine Wirtin, die 13 Jahre älter ist als er, 21/2 Jahre lang Witwe gewesen war, heiratete er sie vor 1/2 Jahren. Aber die kinderlose Che war nicht glücklich. Als der Ehemann schließlich erfuhr, daß seine Frau mit einem Schlafburschen, der bei den Leuten wohnte, ausging, verließ er fie vor vier Wochen und zog von der Colmarer­straße 6 nach der Straßburgerstraße. Am vergangenen Sonntag ging Frau D. wieder mit dem Schlafburschen aus. Als ihr Mann davon Stenntnis erhielt, ging er vorgestern nachmittag um 51/2 nach ihrer Woh mung, erhielt aber auf sein Klingeln keine Antwort. Er glaubte nun, daß man ihm nicht öffnen wolle, während in Wirklichkeit seine Frau in einer Fabrit in der Alten Jakobstraße bei der Arbeit war. Nachdem er laut gedroht hatte, daß er sich vergiften werde, wenn man ihm nicht aufmache, nahm er in der That Sublimat. Bei Verwandten, zu denen man ihn brachte, starb er schon nach einer Stunde.

fürchteten, zumal da ein hiesiges Arbeiterblatt seine Leser Von fachmännischer Seite wird uns hierzu geschrieben, daß man aufgefordert habe, bei Unfällen stets gegen den Lehrer vor- es unbegreiflich findet, wie der Lehrling mit dem erwähnten Auftrag zugehen. Wir wiesen dem Blatt nach, daß im Vorwärts", betraut werden konnte. Die Cementbetondecke des Balkons war Schöneberg . Die Listen zu den Stadtverordnetenwahlen werden der hier allein gemeint sein konnte, lediglich aus Anlaß noch nicht lange fertiggestellt und büßte somit jede Festigkeit ein. bom 15. bis 31. August im Feuerwehrgebäude, Feurigstr. 63/64, der erzwungenen Beteiligung bon Gemeindeschulkindern an Ein solches Mauerwerk muß mindestens acht Tage stehen, ehe es bes Portal II, 2 Treppen, Zimmer Nr. 16, werktäglich von 9-2 und der Bismardfeier die Eltern auf die Möglichkeit von ernsteren treten werden darf. Geschieht es dennoch, dann darf die Verschalung, Sonntags von 11-1 Uhr zu jedermanns Einsicht öffentlich aus- Unfällen aufmerksam gemacht und gegebenenfalls ein Borgehen wie es hier geschehen ist, nicht entfernt werden, und so war der gelegt. gegen die Lehrer empfohlen worden war, daß wir aber die Schüler- Unfall überhaupt möglich. Es hat also grobe Nachlässigkeit hier ein Ober- Schöneweide. Sonnabendabend 81/2 Uhr tagt im Lotal ausflüge dabei nicht mit einem einzigen Worte erwähnt hatten. Menschenleben in Gefahr gebracht. bon John der Arbeiter- Bildungsverein. Vortrag des Genoffen Jetzt wird in der Tägl. Rundschau" in einem Artikel über die Haft­Ein Zusammenstoß eines Straßenbahnwagens mit einem B. Hirsch- Charlottenburg über die Stellung der Socialdemokratie zu pflicht des Lehrers versucht, die Sache so darzustellen, als sei von Raftwagen fand vorgestern nachmittag in der Berlinerstraße in den preußischen Landtagswahlen. Bei der Wichtigkeit dieses Themas uns auch bestritten worden, mit Bezug auf die Bismardfeier Charlottenburg statt. Ein Motorwagen der Linie Kupfergraben­ist es die Pflicht eines jeden Parteigenoffen, in der Versammlung zu eine derartige Aeußerung gethan zu haben. Wir sind neugierig, Westend fuhr auf den die Geleise kreuzenden Lastwagen mit solcher welche Lesart den Lesern des Blattes das nächste Mal auf Gewalt, daß das Privatfuhrwert zur Seite geworfen und ihm die getischt werden wird.- Zur Sache selbst möchten wir die pädagogischen Nieder- Schöneweide. Der socialdemokratische Wahlverein hält Mitarbeiter der Tägl. Rundfch." fragen, ob sie denn nicht wissen, Border- Plattform zertrümmert worden. Personen wurden glück­Hinterachse demoliert wurde. Von dem Straßenbahnwagen ist die am Sonnabend, den 10. d. M., bei Franz, Grünauerstr. 5, eine daß die Lehrer viel weniger für denjenigen Schaden, den die Schul- Border- Plattform zertrümmert worden. Generalversammlung ab. Auf der Tagesordnung steht: 1. Vortrag tinder auf Ausflügen erleiden fönnten, als für denjenigen, licherweise nicht verlegt. des Genossen Lage- Berlin . 2. Wahl des Schriftführers und eines den fie in jugendlichem Uebermut anrichten fönnten, Lokalkommissionsmitgliedes, sowie Wahl der Delegierten zur General- haftbar gemacht zu werden fürchten. Im übrigen bezweifeln wir versammlung des centralen Wahlvereins. Der Vorstand. überhaupt, daß die Besorgnis der Berliner Lehrer allgemein so groß ist, daß sie aus diesem Grunde in einer nennenswerten Anzahl von Fällen auf Ausflüge mit Schulkindern verzichten. Wer das behauptet, der stellt dem pädagogischen Eifer der Berliner Lehrerschaft tein gutes Beugnis aus. In der Täglichen Rundschau" wird allerdings über die Aufiviegelung des Publikums durch den Vorwärts" und die Besorgnis der Lehrer das Blaue vom Himmel heruntererzählt. Dagegen hat z. B. das Organ des hiesigen Lehrervereins, dem die Sache doch zu aller erst angeht, von der angeblichen Aufwiegelung der Berliner Be­völkerung durch den Vorwärts" und von dem Geschwätz, das die " Tägliche Rundschau" darüber verbreitet hat, keinerlei Notiz ge­nommen. Es ist eben für jeden Verständigen von vornherein tlar, daß es ein Unterschied ist, ob die Kinder zu einer jener patrio­Aus dem Elisabeth Kinderhospital tommt die tischen Feiern geschleppt werden, wo sie in dichteftem Gedränge beunruhigende Nachricht, daß hier seit etwa einem Jahre zahlreiche stundenlang im Sonnenbrand aushalten müssen, oder ob man mit Kinder während ihres Aufenthalts in der Anstalt eins nach dem ihnen zu ihrer Belehrung und Erholung einen Ausflug macht. andern von einer häßlichen Krankheit befallen worden sind. Es handelt sich um den Tripper. Die Krankheit ist anscheinend durch Für den Achtuhr- Radenschluft. Der Ausschuß der elf ein einzelnes mit dieser Krankheit behaftetes sind eingeschleppt Handlungsgehilfen- Verbände, welcher sich zum Zwecke der Agitation worden und hat sich dann im Laufe der Zeit auf etwa vierzig für die Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses gebildet hat, wird Es ist andre Kinder übertragen. Es war bereits gelungen, die zum Herbst wieder öffentliche Versammlungen veranstalten. Eine Nervenkrankheit, an der sie seit drei Jahren litt, hat Krankheit und ihre Uebertragung für ein paar Monate zum Er- während der Sommermonate eine Petition an den Reichs die 60 Jahre alte Frau des Strohhut- Fabritanten Marcus aus der löschen zu bringen, aber sie ist dann plöglich von neuem aus- tag ausgearbeitet worden, in welcher um die gesetzliche Einführung Alexanderstr. 35 in den Tod getrieben. Während ihr Mann, mit gebrochen. Gegenwärtig liegen im Elisabeth- Kinderhospital schon des Achtuhr- Ladenschlusses gebeten wird. Daß in Berlin sich nur wenige dem sie in finderloser Ehe lebte, im Geschäft war, ließ sie in der wieder 13 Kinder, die erst in der Anstalt die Geschlechtskrankheit Branchen bisher für die Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses Wohnung die Rollläden der Fenster an der Straße herab und er­bekommen haben. erklärten, wird darauf zurückgeführt, daß die Ausführungsbestimmungen hängte sich mit einer Gardinenschnur am Fensterfrenz. Als Marcus In den Kreisen der Eltern, die ihre Kinder dem Elisabeth- zu dem Ladenschlußgesez noch nicht erschienen sind und man gar nicht zum Mittagessen nach Hause kam, fand er seine Frau tot vor. Kinderhospital anvertraut baben, hat das Bekanntwerden dieser Vor- weiß, wie z. B. unter den Geschäftsleuten der Reichshauptstadt eine tommnisse begreiflicherweise große Bestürzung und Ent- Abstimmung über die Einführung des Achtuhr- Ladenschlusses zu ge­rüstung hervorgerufen. Es ist mehrfach zu recht erregten Auf- ichehen hat. Lebhafte Klage wird in den Kreisen der Handlungs­fritten gekommen, wenn wieder einmal einer zum Besuch er- gehilfen noch darüber geführt, daß die Berliner Polizei gegen leber scheinenden Mutter das Geständnis gemacht werden mußte, daß nun tretungen des Neunuhrschlusses der Geschäfte nicht energisch genug auch ihr Kind nach der Abteilung der an Geschlechtskrankheiten er vorgeht. frankten Kinder gebracht worden sei.

Tokales.

Ein verseuchtes Krankenhaus.

Wie war es überhaupt möglich, daß die Krankheit in der Anstalt eine Verbreitung finden konnte? Uebertragungen von Strankheiten sind ja in Krankenhäusern leider keine ganz unerhörte Erscheinung, aber in dem vorliegenden Falle muß es sich doch um ganz unglaubliche Zustände in der Anstalt handeln. Die Anstalts­leitung erklärt, hier selber wie vor einem Rätsel zu stehen. Sie ver­fichert uns, alles mögliche gethan zu haben, um eine Weiterverbreitung zu verhüten. Man muß aber die Frage aufwerfen, ob nicht doch not wendige Vorsichtsmaßregeln außer acht gelassen worden find. Bei sachverständiger und sorgfältiger Wartung ist eine Uebertragung des Trippers, wie uns von ärztlicher Seite versichert wird, zum mindesten in diesem Umfange ausgeschlossen. Es läßt sich nur annehmen, daß in der Aufwartung der Kinder alle Vorsicht und wahrscheinlich auch Verständnis fehlt. Die Krankenpflegerinnen in solchen Anstalten wissen in der Regel in religiösen Dingen trefflichen Bescheid, halten es aber aus falscher Scham für notwendig, gerade über die Geschlechtsfrankheiten, ihre Uebertragung und sonstigen Ge­fahren in möglichster Unwissenheit zu bleiben. Da es sich im all gemeinen bei den Erkrankungen um Kinder handelt, die sich im zartesten Alter befinden, so ist eigentlich nur zu folgern, daß man die von geschlechtskranken Kindern benutzten Windeln, wenn sie genäßt waren, nur trocknete und sie dann andern Kindern wieder unterlegte. Anders ist eine Uebertragung der Krankheit kaum möglich. Wenn diese Vermutung zuträfe, so zeugte das gerade von einem sträflichen Leicht­finn. Allem Anschein nach ist auch die Zahl der Pflegerinnen un­genügend, das Wartepersonal der Station der geschlechtstranten Kinder nicht streng von dem übrigen getrennt.

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Ein Eisenbahnunfall ereignete sich gestern früh gegen 1 Uhr im Betriebe der Wannseebahn . Auf dem Nangierbahnhof Colonnen­straße entgleiste aus bisher unaufgeklärten Ursachen die Lokomotive eines Güterzuges und legte sich quer über die Geleise, so daß so­wohl der Personen- als auch der Güterverkehr gesperrt wurden. Personen wurden nicht verletzt. Der Materialschaden konnte noch nicht festgestellt werden.

Sie war nur

Am Biertisch vom Tode ereilt wurde am Mittwochnachmittag im 6 Uhr der 55 Jahre alte Arbeiter August Riegel aus der Memelerstr. 49. In der Wirtschaft seines Nachbarn, des Gastwirts Meiß in der Memelerstr. 48, brach er plöglich zusammen und starb auf der Stelle, wahrscheinlich am Herzschlag.

Weil er keinen Ehescheidungsgrund finden konnte, schoß sich, wie wir mitteilten, der 30 Jahre alte Monteur Otto Bonting in der Wohnung seiner Wirtschafterin, die er zu heiraten beabsichtigt hatte, eine Kugel in die rechte Schläfe. Die Verlegung schien zu­nächst nicht lebensgefährlich zu sein, jetzt ist ihr Bonting aber dennoch erlegen.

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Unfälle im Straßenverkehr. In der Brandenburgstraße wurde der 9 Jahre alte Sohn des Tischlers Runiewicz infolge eigener Un­achtsamkeit durch einen Geschäftswagen überfahren. Er erlitt einen Bruch des linken Unterarms. In der Alexanderstraße fuhr der Stutscher einer Taxameterdroschke mit solcher Heftigkeit gegen einen daß die Vorderachse ihm entgegenkommenden Arbeitswagen, der Droschke mit den Rädern absprang. Der Droschten Fast verhungert ist in Berlin die 30 Jahre alte Frau Pauline futscher stürzte auf das Pflaster und erlitt anscheinend schwere An der Ecke der Friedrich- und Buttkamer­Neumann aus Senftenberg , die hierher gekommen war, um für ihre innere Verlegungen. zahlreiche Familie ein Unterkommen zu suchen. Die Frau fiel ohn- ftraße war ein Pferd auf dem regennassen Pflaster gestürzt und hatte mächtig auf der Straße um, nachdem sie wieder zu sich gekommen dabei den Scherbaum zerbrochen. Dadurch, daß ihm die Stücke des­und vernehmungsfähig geworden war, erzählte sie folgendes: Ihr selben gegen den Leib schlugen, wurde das Pferd scheu, ging durch Mann sei in Senftenberg Grubenarbeiter und verdiene wöchentlich und rannte so heftig gegen eine andre Droschke, daß der Wagen 20 M. Davon würde man leben töunen, aber es feien 7 Kinder umstürzte. Der Kutscher Rickert tam unter den Wagenkasten zu da und deshalb finde die Familie teine Wohnung, weil die Ver- liegen und erlitt mehrfache äußere und innere Verlegungen. mieter lieber Kostgänger nehmen. Die Leute wollten sich daher nach Die Central- Krankenkasse der Tischler teilt uns mit, daß einem andern Unterkommen umsehen und wandten sich nach Berlin das zum 25 jährigen Bestehen der Kasse arrangierte Sommerfest der an das Central Bureau für den Nachweis ländlicher Arbeiter. Als Landestrauer wegen in den Lokalen Schweizergarten" und" Neue sie von diesem die Nachricht erhielten, daß sie auf dem Lande ver- Welt" nicht, wie beabsichtigt, am 10. August stattfindet, sondern in mutlich untergebracht werden tönnten, fuhr Frau Neumann allein der Neuen Welt" am 17. August und im Schweizer­nach Berlin , damit ihr Mann keine Arbeit versäume. garten" am 31. August. Siehe heutiges Inserat. Der Ueber­mit den notwendigsten Reisemitteln versehen. Im Nachweis- Bureau schuß dieser Feste wird für die invaliden und tranten Mitglieder erhielt sie die Auskunft, daß augenblicklich nur solche Stellen frei der Stasse verwendet. feien, auf denen der Mann 60 und die Frau 40 Pf. täglich verdiene. Fenerbericht. Ein großer Dachstuhlbrand wütete Die Frau schlug dies aus und wartete auf bessere Stellungen. Das Reise­geld gehrte sie auf in der Hoffnung, daß eine Cousine, die in der Mittwochnachmittag in der Prenzlauer Allee 12. Als das Feuer vom Ballisadenstraße wohnen sollte, ihr aushelfen werde. Diese Ver- Nebenhause aus bemerkt wurde, schlugen bereits die Flammen durch Das Elisabeth- Kinderhofpital wird aus Mitteln der Wohlthätig wandte war aber längst weggezogen und niemand kannte ihre jetzige das Dach des Seitenflügels und verbreiteten sich mit solcher feit erhalten; da liegt es nahe, daß die Anstaltsleitung gezwungen Wohnung. Zwei Tage fand die Frau Unterkunft im Arbeitsnachweis; Schnelligkeit, daß bei Ankunft der Wehr auch das Vorderhaus bereits ist, sich nach der Decke zu strecken". Auffällig ist übrigens, daß die für eine dritte Nacht nahm eine Frau, die sie auf der Straße traf, in Mitleidenschaft gezogen war. Obgleich dann Dampfspritzen mit Erkrankungen, wie man uns mitteilt, vorwiegend in bestimmten Sälen aus Mitleid sie bei sich auf. Dann irrte sie drei Tage lang voll: vier Schlauchleitungen in Thätigkeit traten, wurde doch der Dach­Borderhauses zerstört. Wiel auftreten. Sollte die Quelle der Anstedung etwa ständig mittellos umber, bis sie vor Hunger auf der Straße zu- stuhl des Seitenflügels und der Mieter ist vernichtet, auch haben zwei unter dem betreffenden Wartepersonal zu suchen sammenbrach. Ein Schußmann fand sie hilflos in der Friedrich- Hausrat Der vierten Etage so stark gelitten, daß sein? Es erscheint keineswegs ausgeschlossen, daß eine der Pflege- straße liegend und brachte sie in ein Krankenhaus. Dort wurden Wohnungen fie teilweise geräumt werden müssen, da die Decken einzustürzen schwestern, ohne es zu wissen, selber angesteckt worden ist und mun Mittel zur Rückreise für sie gesammelt. drohen. Es wird Brandstiftung vermutet. Vorher erfolgte Neue die Krankheit auf die Kinder überträgt. Vielleicht werden die Schwestern Von einer Exhumierung der Leiche des in der Spree in Stönigstr. 39 in der chemischen Fabrik von Hartwig Lewin eine kleine einmal auf diese Möglichkeit hin untersucht. dem zahlreichen Fabrikpersonal Was zu geschehen hat, um das Elisabeth Kinderhospital der Nähe von Hangelsberg tot aufgefundenen Berliner Dienst Explosion, die zwar unter wieder seuchenfrei zu machen, das soll hier nicht erörtert werden. mädchens Martha Grün wird Abstand genommen werden, da infolge große Aufregung hervorrief, aber Personenverlegungen nicht Mit dieser Frage wird sich die Aufsichtsbehörde beschäftigen des bereits vorgeschrittenen Verivesungsprozesses eine etwaige Fest im Gefolge hatte. Auf dem Schlesischen Güterbahnhof ein Preßkohlenbrand zu beseitigen. Aus unbedeutenden müssen. Möglich, daß die Anstalt für einige Beit stellung einer gegen die G. verübten Gewaltthat vollständig aus- war böllig geschlossen werden muß. Das wäre insofern be- geschlossen ist. Die hiesige Kriminalpolizei, von welcher mehrere Anlässen erfolgten außerdem noch Alarme nach Werftstraße 16, danerlich, als an Strankenhäusern, zumal an Stinder- Strantenhäusern, Beamte in den letzten Tagen am Fundorte der Leiche thätig waren, Swinemünderstr. 88 und Friedenstr. 64. Am Donnerstag gegen in Berlin tein Ueberfluß ist. Aber wenn nichts andres übrig bleibt, hat den Obduktionsbericht geprüft und aus diesem entnommen, daß Abend wurde die gesamte zweite und fünfte Löschcompagnie nach Ein altes zweistöckiges massives so wird auch das mit in den Kauf genommen werden müssen. Vor äußere Spuren eines Gewaltattes an der G.( Strangulationsmarken, der Stralauer Brücke gerufen. allen Dingen ist schnelles Eingreifen dringend notwendig, damit die Verlegungen 2c.) nicht vorhanden waren; doch erscheint es inmerhin Hintergebäude, das zwischen Stadtbahn und Schicklerstraße liegt und Beunruhigung der Eltern, die ihre Kinder dieser Anstalt anvertrauen, auffällig, daß der Tod nicht durch Ertrinken, sondern infolge Er- Sunderte von Centnern Seegras, Roßhaar , Hede und dergleichen enthält, stand in Flammen. Das Feuer aufhört, die Anstalt nicht ein Seuchenherd bleibt, sondern wieder eine stickung, eine bei Wasserleichen feltene Erscheinung, eingetreten Polstermaterial ist.-Die fortgesetzten Recherchen haben bisher keine Auf- war in einer Abteilung des zweiten Stodes, in welchem Heilanstalt wird. flärung darüber gebracht, ob Mord oder Selbstmord bor die elektrischen Arbeitsmaschinen aufgestellt sind, aufgestellt sind, jedenfalls Zu legterem tvar allerdings feine Veranlassung, durch Sturzschluß entstanden. Die noch anwesenden Arbeiter stürzten Die gewiffenhafte Geschäftsführung der Apotheker. Eine liegt. die Tochter der Dienst bei Ausbruch des Feuers in wilder Hast die Treppen hinab und beliebte und deshalb immer wiederholte Behauptung der hiesigen so weit bekannt, vorhanden, und Apotheker gipfelt darin, daß für die sorgfältigere Ausführung der herrschaft der G., die mit ihr befreundet war, ist noch furz brachten zunächst zwei Pferde, die in einem Anbau standen, in Sicher Rezepte und die besondere Güte der Arzneistoffe in den Apotheken vor dem Tode der G. mit dieser zusammengewesen, ohne etwas heit. Innerhalb einer halben Stunde gelang es, das Feuer zu schon der Umstand bürge, daß nicht nur der Apothekenbefizer selbst, Auffälliges an dem Mädchen zu bemerken. Auch die Vernehmung lokalisieren und die Materialvorräte, die auch bereits von den sondern auch seine Gehilfen wissenschaftlich ausgebildet seien, was der in Frage kommenden Zeugen hat keine Aufklärung gegeben und Flammen ergriffen waren, zu retten. Immerhin ist der verursachte bekanntlich in den Droguenhandlungen nicht der Fall sei. Nun hat so wird es wohl vom Bufall abbängen, ob es gelingen wird, voll- Schaden erheblich. es den Anschein, daß die Herren Apothekenbefizer sich in nenester ständige Klarheit über die rätselhafte Affaire zu schaffen.

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Werden

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Aus den Nachbarorten.

Zeit einer besonderen Errungenschaft erfreuen tönnen, nämlich Ein flüchtiger Staatsanwalt. Der Staatsanwalt a. D. Adolf wissenschaftlich ausgebildeter Hausdiener. Besonders Laser ist vor einigen Tagen aus seiner Wohnung, Charlottenburg , Eine granenvolle Ehestands- Tragödie, die mit Mord und verwundern würden wir uns darüber um so weniger, als ja erst Uhlandstr. 181/82, unter Umständen verschwunden, welche, nach Maß- Selbstmord endete, wird aus dem bei Potsdam belegenen Dorfe Der in guten Verhältnissen am vorigen Freitag in der in der Ressource stattgehabten Versamm gabe verschiedener Blätter, darauf schließen lassen, daß er Schulden Michelsdorf nachträglich gemeldet. lung die glänzende Bezahlung, welche die Herren ihren Hausdienern halber das Weite gesucht hat. Die Schulden Lasers, welcher Direttor lebende Staufmann und Tischlermeister Rudolf Kegel hatte vor kurzer zubilligen, ins richtige Licht gerückt wurde und ein Apothekenbefizer, der Motorfahrzeug- und Maschinenfabrit Berlin , Attien Gesellschaft Beit eine Witwe geheiratet, die einen neunjährigen Sohn in die The wenn er Geld ausgiebt, dafür auch etwas verlangen kann. nun, wie in unsrem Falle, einem solchen Hausdiener gar über 20 M. Marienfelde war, belaufen sich auf rund eine Viertelmillion Mart, von brachte. Die Gatten lebten in bestem Einvernehmen, bis vor kurzem bei dem etwa 37 jährigen Manne sich eine Art Geistesschwäche Lohn bezahlt, so ist es sicher nicht zu verwundern, wenn ein solcher welcher ungefähr die Hälfte aus Börsendifferenzen resultiert. zeigte. Die Frau veranlaßte nun den Gatten, doch ein Testament Mann auch als selbständiger Verkäufer sich bewähren und als solcher Ein Bau- Unfall, der wieder zeigt, mit welcher Leichtfertigkeit zu machen, und am Montagvormittag begab sich das K.'sche Ehe­in den Morgenstunden fungieren muß. Der gewöhnliche Laien von den verantwortlichen Personen die einfachsten Schußvorrichtungen paar zu dem Lehrer des Ortes, um sich von demselben verstand wird ja nun schwer begreifen, warum ein Droguist Mischungen außer acht gelassen werden, ereignete sich am Mittwochmittag auf einen Testaments- Entwurf aufsetzen zu lassen. K. gu dem Bruder feiner nicht verkaufen darf, die der Hausdiener einer Apotheke austandslos dem Bau in der Weimarerstraße in Charlottenburg . Auf dem Bau desselben Tages begab sich St. fofort aushändigt, wie dies in einer Apotheke des Ostens geschieht. erhielt der Lehrling vom Polier den Auftrag, eine Arbeit auf dem Frau, der gleichfalls in Michelsdorf wohnte, und ihm folgte Gelüftet's dem Apothekerverein nach dem Namen, wir sind zu beweisen in der vierten Etage befindlichen Balkon zu verrichten. Kaum hatte eine Frau gegen 8 Uhr nach. Sie suchte den auf einer Bank im der Lehrling den Balkon betreten, als er mit der Decke durchbrach Hofe fizzenden Mann auf und die Gatten plauderten anscheinend

bereit.

Am Abend

Die ängstlichen Lehrer. In der Tägl. Rundschau" und im Fallen die übrigen Etagen bis zum Erdgeschoß durchschlug. friedlich mit einander. Blöglich gegen 1/29 tam Frau St. blutüber­war vor einiger Zeit behauptet worden, die Schülerausflüge seien Unten blieb er bewußtlos in einem Schutthaufen liegen und mußte strömt auf die Straße gestürzt und brach mit den Worten: Mein in diesem Jahre bedeutend seltener geworden, weil die Lehrer für nach dem Krankenhause gebracht werden. Welchen Schaden der Mann"... zusammen. Der Unglücklichen war das linke Auge aus­gestochen, außerdem hatte sie einen Messerstich in das Herz und einen etwaige Unfälle der Schulkinder haftbar gemacht zu werden Verunglückte sich zugefügt hat, tonnten wir nicht ermitteln.