Nr. 188. 18. Jahrgang.
Zum Generalstreit der Flaschenarbeiter
schreibt uns die Leitung des Glasarbeiter- Verbandes:
zukehren und auf unser Koalitionsrecht Verzicht zu leisten. Wo aber einer eisernen Schiene befestigt, und können einzeln ohne Herausso viale Gewerkschaften ihre Kaffen gefüllt haben, da wäre es geradezu nahme des Tintenfasses selbst durch die Hand eines eine Schande, wenn eine wie keine zweite drangsalierte Arbeiter- Kindes umgelegt werden. Durch dies Umlegen, das aber gruppe, die im Klassenkampfe steht, zu Grunde gehen sollte. nur der im Besitz eines Patentschlüssels befindliche SchulGewerkschaftsgenossen! Am Sonnabend soll die Unterstüßung diener ermöglichen kann, liegt der ganze Fußboden frei ausgezahlt werden und wenn wir jedem streitenden Kollegen noch so ohne Keil, ohne Schrauben oder Leiste da, bequem für die wenig geben, dann gehört doch zur Beschaffung dieser Summe sehr Hand des Reinigenden; Schuldiener und Reinmachefrauen sind mit biel. Wir bitten Euch also dringend, uns sofort zu unterstüßen, dieser Art der Reinigung bald vertraut und zufrieden. denn unser Sieg ist ein Fortschritt der gesamten Gewerkschaftsbewegung. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck dieses Artikels gebeten. Sendungen find zu richten an G. Hamann, Berlin , Lausigerstr. 26 I.
Es wäre wünschenswert, wenn die Versuche mit dieser Bank, die auch die Forderung der Zweifißigkeit erfüllt, in den neu zu eröffnenden wie in den alten Schulen fortgesetzt würden und daß endlich mit dem„ guten, alten Banksystem" gebrochen würde.
Berliner Partei- Angelegenheiten. des" Vorwärts" veröffentlichten Einſendung von Dr. Curt Freuden
Erster Wahlkreis! Die Parteigenossen werden auf die heute abend stattfindende Wahlvereins- Versammlung aufmerksam gemacht. Näheres Inserat. Barteigenossen, agitiert für guten Besuch der Versammlung. Der Vorstand.
Eitel Wind". Zu der unter vorstehendem Titel in Nr. 178 berg sendet uns derselbe noch folgende Mitteilung: In Nr. 64 der Apotheker- Beitung" antwortet der Apotheker Fraentel auf meine in Nr. 178 des„ Borwärts" an ihn gerichtete Aufforderung, seine Anschuldigungen gegen mich zu beweisen. Er führt dabei folgendes aus:
1. Meine Behauptung, daß schon vor Beginn des Kampfes 16 ( nicht 15) Apotheker Vereinbarungen mit Vertretern der„ Centraltommiffion" getroffen habe, haben er( Fr.) mit Recht bezweifelt, denn die meisten dieser Herren" haben ihm gegenüber diese Behauptung für unzutreffend erklärt.
Wohl noch nie hatte ein Streit eine größere Berechtigung, als der Generalstreit der Flaschenarbeiter. Wenn man bedenkt, daß die Lohn- und Arbeitsbedingungen so wie so schon schlechte sind, daß der Glasarbeiter gezwungen ist, oft stundenlang im Betriebe Nebenarbeiten zu berrichten, für die nicht die geringste Bezahlung gewährt wird, dann kann man sich nicht genug darüber, wundern, daß die beiden gestellten Forderungen nur so gering sind. Forderungen, die dem Unternehmer nichts fosten, Forderungen, die in andren Betrieben schon längst erfüllt sind. Jedoch den Herren in der Glasindustrie, die von jeher darauf pochen, Herr im eignen Hauſe" zu ſein, ist auch die Bewilligung dieser so bescheidenen Forderungen eine Vergebung ihrer Herrenrechte. Fast alle Fabrikanten, die heute Riesenbetriebe besigen, sowie auch diejenigen, deren Betriebe nur einige hundert Arbeiter fassen, besaßen früher taum ein nennenswertes Eigentum. Selbst ein Hehe in Nienburg - Schauenstein tonnte Anfang der 60er Jahre nur einen kleinen Betrieb in Schauenstein eröffnen, in dem jährlich 480 000 Flaschen hergestellt wurden. Ebenso 2. Wahlkreis. Auf die wiederholten Anfragen teilen wir den foffungle rice per der Riefenbetrieb Heyes in Gerresheim mit seinen Zweignieder- Barteigenoffen mit, daß das Sommerfest Sonntag, den in S. laffungen in Kreuznach, Porta und Hörstel . Auch hier war der An- 8. September, in den Gesamträumen des Ausschants der fang zu diesem jezigen ungeheuren Riesenbetrieb nur ein ganz Berliner Bodbrauerei, Tempelhoferberg, statt finaleren Blicken wir heute jene modernen Betriebe an, flinbet. Wie die Lokalfommission schon mitgeteilt, find die Nun, die Herren, von denen ich das behauptet habe, find meines des 2. Kreises, sowie des Centralverbands der Maurer und der und daß ich im Unrecht bin, indem sie mich wegen Beleidigung ber= Differenzen mit dem Oekonom resp. der Brauerei und den Vertretern Grachtens jederzeit in der Lage, zu beweisen, daß sie recht haben Braner nach gegenseitigem Uebereinkommen beigelegt. Wir ersuchen die Parteigenossen um recht zahlreichen Besuch des Festes, da für lagen. So lange das nicht geschieht, halte ich auch gegenüber den ein niedriges Entree nur Gutes geboten wird. Die Vertrauensleute. Ableugnungen der Herren meine Behauptung aufrecht. 2. Als Beweis dafür, daß ich Behauptungen, von deren unhaltbarkeit Die Kreiskonferenz für den Wahlkreis Teltow Beestow- ich überzeugt sein mußte, noch nicht widerrufen habe, führt Herr Stortow Charlottenburg findet am Sonntag, den Fraenkel an:" Die Behauptung des Herrn Dr. Freudenberg, daß 18. August, nachmittags 7 Uhr, in Schöneberg bei Obst, Martin bas fragliche Salpeterpapier in der Marggrafffchen Apotheke gekauft Luther - und Meiningerstraßen- Ecke, statt. Jeder Ort hat das Recht, fei, ist, obschon bereits vor 6 Wochen als unwahr festgestellt, von bis zu 3 Delegierte zu entsenden, welche in öffentlichen Partei Herrn Dr. Freudenberg bis jetzt nicht widerrufen worden. Versammlungen gewählt und mit Mandaten versehen sein müssen. Als provisorische Tagesordnung ist festgesezt: Beratung von Anträgen zur Brandenburger Konferenz und zum Parteitag; Wahl von Delegierten zu denselben. Anträge sind an den Unterzeichneten bis zum 13. August einzusenden. Der Vertrauensmann.
so steht man vor großen Fabriken, deren Schlote weit in die Lüfte hinausragen. In den Fabriken Heyes in Schauen stein mit einer früheren jährlichen Produktion von 480 000 Flaschen haben sich die Verhältnisse völlig geändert. Die Arbeiterzahl, die früher etwa 35 Personen betrug, hat sich auf ca. 1500 Personen mit einer jährlichen Produktion von 46 Millionen Flaschen erhöht. Der Fabrikant selbst von einem sogenannten kleinen Mann bei vielleicht geringem Verdienst ist heute ein föniglicher Geh. Kommerzienrat geworden, dessen Besitztum auf 70 Millionen berechnet wird, und deffen Einkommen ein ungeheueres ist. Aus Kleinen Anfängen ist hier ein Riesenbetrieb entstanden, der dem Besizer zu einer ungeheueren ökonomischen Macht verhalf, während die im Betriebe beschäftigten Arbeiter heute noch so arm sind, wie ehedem. Nur noch mit dem Unterschied, daß sich die Leistungen des Einzelnen bei fast genau denselben technischen Einrichtungen verdreifacht haben und die Arbeitszeit noch dazu verlängert worden ist. Auf der einen Seite schier unermeßlicher Reichtum, während auf der andren Seite die Ausgebeuteten stehen, deren Wangen hohl und die Augen infolge der Auftrengung und des starken Feuers bei der Arbeit völlig ge trübt sind.
Man sollte nun annehmen, daß in einem Berufe, in dem die Maschine noch gar keinen Eingang gefunden hat, ein Beruf, der sich fast nur vom Bater auf den Sohn vererbt hat, die Verhältnisse nicht allzu schlechte sein könnten, daß dort die Arbeiter weit mehr die Berpflichtung hätten, dafür einzutreten, daß die Arbeitszeit eine möglichst furze und die Bezahlung eine gute sein müßte. Doch nichts von alledem. Die Glasarbeiter, die fast ohne Ausnahme vom 5. und 6. Lebensjahre au in die Fabriken hineingezogen und dadurch der Schule entzogen worden sind, tonnten ihre schlechte ökonomische Lage nicht begreifen.
August Schnell, Charlottenburg , Bismarckstr. 84.
Reichstags: Wahlkreis Niederbarnim .
Am Sonnabend, den 31. August, abends präcise 8 Uhr, findet in Rummelsburg im Lokale des Herrn Biebarth, Hauptstraße e 83, eine reisfonferenz für den Kreis Niederbarnim ftatt.
Als Tagesordnung ist festgesetzt:
1. Der Provinzial Barteitag für Brandenburg . G. Freiwaldt- Bankow.
2. Anträge und Wahl von Delegierten.
Das ist eine unwahrheit, denn in der Versammlung, in welcher Professor Liebreich sprach, habe ich ausdrücklich erklärt, daß ich in dieser Beziehung einer Täuschung zum Opfer gefallen sei. Die Apotheker- Zeitung" hat allerdings auch diesen Teil des Stenogramms ihren Lesern unterschlagen. Nebenbei ist es geradezu eine Lächerlichkeit, diesen Vorgang in diesem Zusammenhange zu ver werten. Denn würde es etwa dem Stufe der Marggraffschen Apotheke auch nur im geringsten schaden, wenn das daselbst erhältliche Salpeterpapier nicht eigenes, sondern Helfenbergsches Fabrikat wäre?
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3. Die Behauptung, daß den Arbeiterkassen für die Arzneien höhere Preise abgenommen wurden, als sie selbst der Millionär zu zahlen hat, soll mir längst als unwahr nachgewiesen sein. Herr Fr. fucht das damit zu begründen, daß sich darin( in den Bestimmungen Referent: über den Arzneiverkehr beim Gewerks- Strantenverein") eine Tage von ca. 350 Mitteln vorfindet, die allen Krankenkassen durchweg bedeutend billiger berechnet worden sind, als wenn sie einem Brivatpatienten verschrieben wurden".
3. Der Parteitag zu Lübed. Referent: Arthur Stadthagen . 4. Anträge hierzu und Wahl von Delegierten. 5. Lokalfrage.
6. Verschiedenes.
Der Kreis- Vertrauensmann: Adolf Gark, Neu- Weißensee, Lehderstr. 5.
Kasino bei Gleinert, Schulstraße 29, statt mit folgender Lagesordnung:
2. Bericht der Bezirks- Vertrauenspersonen. 1. Bericht des Kreis- Vertrauensmannes und der Revisoren.
Mit diesen Worten spricht Herr Fraentel selbst eine unwahrheit aus. Man kann aber wohl annehmen, daß ein Apothekenbefizer sowohl die private Handverkaufs= tare als die Kaffentare fennt, und daß ferner Herr Fraenkel als Preßkommissions Mitglied auch die Aufsätze in der medizinischen Fachpresse- z. B. meine Aufsätze in der„ B. Ae. C." gelefen hat, deshalb glaube ich behaupten zu können, daß Herr Fräntel diese unwahre Aeußerung wider befferes Wissen gethan hat. Curt Freudenberg.
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16 Apothekenbefizern mitgeteilt werden, die mit Vertretern der Zu derselben Sache ist uns eine weitere ähnliche Zuschrift von Herrn D. Staller zugegangen, in der aber auch die Namen von Centralkommission die behaupteten Abmachungen getroffen haben.
Wir wollen vorläufig von der Veröffentlichung dieser Namen Abstand nehmen und nur mitteilen, daß auch Herr Staller den Wunsch hat, daß ihm Gelegenheit gegeben wird, sein Behaup
3. Aufstellung eines Kandidaten zum Reichstage. 4. Die Provinzial- Konferenz und der Parteitag zu Lübeck und tungen vor Gericht beweisen zu fömen. Wahl der Delegierten.
5. Wahl des Kreis- Vertrauensmanns und der Bezirks- Vertrauens- Hauptaftionär der Bücherfabrik Union" in Stuttgart , Adolf perfonen.
6. Allgemeine Anträge und Verschiedenes.
Unzählig find die Verfolgungen, die die Glasarbeiter wegen Ausübung des Koalitionsrechts erdulden mußten. Es schien dem Fabrikanten ein Unding zu sein, daß auch der Glasarbeiter seine An die Genossen der einzelnen Bezirke ergeht das Ersuchen, staatsbürgerlichen Rechte ausübe. Als jedoch die Bewegung der ungesäumt die Wahl der Delegierten zu dieser Konferenz vorzuGlasarbeiter immer mächtiger um sich griff, da konnten auch die nehmen, sowie zu den einzelnen, zur Verhandlung stehenden Punkten Hehe sich diesem Druck nicht widersetzen, und die Organisation hielt der Tagesordnung Stellung zu nehmen. auch in diesen Betrieben ihren Einzug. Schon am 1. Mai des vorigen Jahres war unter den Glasarbeitern in den Betrieben Heyes in Nienburg - Schauenstein fein unorganisierter Arbeiter zu finden. Die Leitung mußte wohl oder übel die Organi findet am Sonntag, den 18. August, mittags 12 Uhr, im Wedding Die Kreiskonferenz des Wahlkreises Ruppin- Templin fation dulden, jedoch von einer Anerkennung kann keine Rede sein. Die in den Versammlungen gewählten Vertreter wurden nie anerkannt und alle Wünsche der Arbeiter durfte einzig und allein der Krankenkaffen- Ausschuß vortragen. Das Verlangen nach einer wirklichen Anerkennung der Organisation stieg immer mehr, und als die Forderung, mit den in den Versammlungen gewählten Vertretern zu unterhandeln, nachdrücklich gestellt wurde, da war es mit aller Freundschaft aus und der Streit in Schauenstein nahm am Kapitalismus und Litteratur. August Scherl und der 1. August 1900 mit 180 Stollegen seinen Anfang. Später, am 1. März 1901,' der Streit in Nienburg bei Hehe, am 4. März bei Kröner, liegen gegenwärtig im Kampf um die Gunst des Himli, Holscher u. Comp. Der Organisation toftete dieser gewaltige Publikums und um den größten Profit. Nachdem der Stuttgarter Rampf 280 000 m., ohne diejenigen Summen, die seitens anderer Großunternehmer die„ Weite Welt" nebst deren 14tägiger Ausgabe Organisationen geleistet wurden. In Ober- Schöneweide findet am Donnerstag, den 15. August, Vom Fels zum Meer" dem Scherlschen Verlag, wo die beiden num hat überlassen müssen, rückt er nunDer Kampf ging feinem Ende entgegen. Die Erbitterung wurde die Flugblatt- Verbreitung statt. Hierzu werden die Genoffen gebeten, begraben werden, „ Gartenlaube" unter den Arbeitern immer größer, weil die Forderungen doch nur sich recht rege zu beteiligen. Treffpunkt abends 7 Uhr bei John, mehr dem Scherl mit feinem Bilderblättchen minimale zu nennen waren. Die Kollegen, die am Streit nicht Wilhelminenhofstr. 18. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß in den auf den Leib. Dieses soll, wie uns mitgeteilt wird, vom Zu diesem Zweck beteiligt waren, zahlten regelmäßig im ersten Halbjahr wöchentlich nächsten Tagen die Petitionslisten gegen den Zollwucher cirkulieren 1. Oktober ab hier in Berlin hergestellt werden. bis 2 M. an freiwilliger Unterstüßung, im zweiten Halbjahr bis werden. Jeder über 14 Jahre alte Erwerbsthätige ist berechtigt, wird die ganze Redaktion von Stuttgart hierher übersiedeln und fich 4 und 5 M. Kein Gewerkschaftler kann den Glasarbeitern den dieselben zu unterschreiben. Der Vertrauensmann. in den bisher von der Weiten Welt" innegehabten Räumlichkeiten Opfermut absprechen. Mit Bewunderung hingen die Arbeiter an einnisten. Der Geist" der Gartenlaube" wird sich dadurch nicht zu seinem Vorteil ändern, aber eben das wird ihm in der Konkurrenz ihrer Organisation. Alle Versuche, Streitbrecher zu finden, waren Allem erfolglos und so besoldete Heye seine Agenten und schickte sie nach mit dem Tag" und" Woche" geist einigen Erfolg sichern. Rußland, um dort Arbeitswillige zu finden. Es gelang. Etwa Anschein nach ist übrigens die neueste Krönersche Koulissenverschiebung 60 Streitbrecher hielten ihren Einzug, zugleich aber auch die Schnaps. Connicht die letzte, und dürfte diese Seele der Stuttgarter Union noch Man spricht flasche, die früher streng verboten war. Aus Leserkreisen wird uns geschrieben: Nach Schluß der großen manchen Trumpf gegen Scherl in der Hand haben. Die Organisation mußte zu einem andern Mittel greifen, und Ferien zeigen unsere Schulen im Innern vielfach ein freundlicheres nämlich von einer von Ströner geplanten Neugründung, die sich so entstand die Frage des Generalstreiks. Die Solidarität der Kollegen Bild als vor Beginn derselben. Fast überall find Renovationen vor- direkt gegen die Scherliche Unterhaltungslettüre wurde immer stärker und am 27. Juli begann der Ausstand in allen genommen. Wände sind geweißt, neue Wasserspudnäpfe find auf- richtet. Man kann immerhin gespannt darauf sein, wer bei dem dem Ring der Fabrikanten angeschlossenen Betrieben. An diesem gestellt, die Bänte abgehobelt, die Fußböden gefirnißt. Wenn der Kampf der Litteraturkapitalisten den andern unterkriegen und aufTage traten 8718 Stollegen in den Ausstand. Insgesamt sind 12198 freundliche Eindruck aber mir lange stand hielte! Aber da läßt ein fressen wird. Personen zu unterstügen, das heißt einschließlich der Frauen und wunder Punkt unirer Schulverwaltung bald den alten Zustand wieder Kinder. eintreten.
Der Kreis- Vertrauensmann.
Lokales. Mehr Schulhygiene!
Die Glasfabrik Oldenburg hatte eine vierwöchentliche Kündigung Dieser wunde Punkt ist die umgenügende Reinigung der Schuleingeführt und hier konnten die Kollegen erst am Sonnabend, den zimmer. Was würde man wohl von der Hausfrau sagen, die die 10. August, in den Ausstand treten. Es schlossen sich an diesem Tage Fußböden ihrer Zimmer nicht täglich säuberte, oder von dem Gast noch 222 Stollegen mit 106 Frauen und 275 Kindern dem Streit an. wirt, der nur einen einzigen Tag seine Lokalitäten ungewischt ließe?! Die gesamte Zahl der zu unterstützenden Bersonen beläuft sich also Befindet sich nun der Magiftrat unfrer Stadt nicht in derselben Lage auf 12 901. Daß zur Führung eines solchen Kampfes Geld und wie die Hausfrau oder der Gastwirt? Hat er nicht eine riesige Zahl abermals Geld gehört, braucht wohl nicht mehr erörtert zu werden. von Zimmern, in denen die Kinder seiner Bürger fich täglich be Die Forderung: Anerkennung des Koalitions- wegen, ja ein Viertel ihres Lebens zubringen? Und ist es nicht berechts, Schlichtung des Streits in Nienburg - schämend, daß es da noch langer Erwägungen bedarf, ob die FußSchauenstein, sowie Einführung eines paritätischen böden der Schulzimmer täglich naß gewischt werden sollen? Arbeitsnachweises sind so gering, daß sie seitens der Wo Unsummen für weniger wichtige Zwecke aufgewendet werden, Industriellen sehr leicht erfüllt werden können. Gine Gewerkschaft, da sollten doch die Gelder für die tägliche naffe Reinigung der die das Recht haben will, zu denjenigen Gewerkschaften gerechnet zu Schulzimmer vor allem andern vorhanden sein. Wie steht es aber werden, die am Befreiungskampfe des Proletariats teilnehmen, mit der Möglichkeit der wirklich gründlichen Reinigung der Fußdarf von diesen Forderungen teinen Schritt zurücktreten. Aber auch böden? Bei dem Banksystem, das jetzt in den weitaus meisten die übrigen Gewerkschaften dürfen dem Befreiungskampf der Glas- Schulen herrscht, ist eine gründliche Reinigung überhaupt aus. arbeiter nicht teilnamslos gegenüberstehen, sondern müssen den geschlossen! Man sehe sich die festgeschraubten Bänke an: bei streifenden Glasarbeitern ihre volle Unterstützung geben. ben meisten findet sich ein Ausschnitt von ca. 1 Centimeter Höhe Gewerkschaftsbrüder, Parteigen offen. Es liegen, über dem Fußboden, der mit der größten Bereitwilligkeit( wie im hinausgeworfen aus den Wohnungen, 12901 Personen auf der Vorwärts" vor kurzer Zeit sehr drastisch dargethan wurde) allen Straße. Ungeheuer groß waren die Gelder für Umzug und die Schmuß. Staub, Papierschnigel, Frühstücksreste, Haare, verroftete Aufopferung der Kollegen. Am Sonnabend konnten wir unsre Federn 2c. aufnimmt und beharrlich festhält. Kein Besen oder Lappen Unterstützung auszahlen, die sehr, sehr gering bemessen wurde und stört diesen Müllabladeplag en miniature. trozdem die Summe von 23 543 M. ausmachte. Es ist nun eine Niederlage der Streitenden absolut nicht zu erwarten, wenn die deutsche Arbeiterschaft ihre volle Schuldigkeit thut. Aber nicht lange darf und vergiftet sie. gewartet werden. Nicht lange darf die Unterstützung hinausgeschoben Wenn schon die Säuberung eine gründliche sein soll, so muß mit werden, nein, sofort muß dieselbe herbeigeschaffts werden, Bedenkt, dem System der feststehenden Bänke gebrochen werden. Auf dem es gilt, einer Gewerkschaft, die sich schon ein Jahr im Kampfe Gebiet der Schulbantfrage haben sich schon viele Architekten, Lehrer befindet, die alle Opfer im Stampfe getragen hat, die Unterstützung und Tischler versucht. Das beste System scheint aber das in der zu gewähren. Gemeindeschule in der Glogauerstraße versuchsweise angewandte Arbeitskollegen! So oft hat sich Euer Solidaritätsgefühl bewährt. zu sein. Gebt uns sofortige Unterstügung, und der Sieg i ft Die dort probeweise aufgestellten Bänke sind erfunden von dem unser! Nur durch Mangel an Geld, nur durch den allergrößten Münchener Baumeister Rettig. Das ihnen Eigentümliche ist ihre Umleg Hunger fönnen wir gezwungen werden, in die Fabriken zurück- barteit. Diese Bänke sind unverrückbar mittels Scharniers an
Aber in der Sommerhige trocknet diefer Unrat zu Pulver und bei jedem Luftzug erhebt sich etwas von diesem Staub in die Luft
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Der Erlaß einer Polizeiverordnung im Interesse der allgemeinen Verkehrssicherheit, des Tierschutes und zur hebung des Droschtenfuhrgewerbes im allgemeinen ist von einer Gruppe hiesiger Droschkentutscher beim Polizeipräsidium( Kommissariat für öffentliches Fuhrwesen) beantragt worden. Nach dem Wunsche der Betenten soll die zu erlaffende Verordnung zur Bekämpfung der sogenannten„ Greifer" folgende Bestimmungen enthalten:
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1. Mit 5 Mart oder entsprechender Haft wird bestraft, wer außerhalb eines Halteplazes in den nachstehend verzeichneten Straßen und Pläßen Fahrgäste aufnimmt und befördert: Am Alexanderplatz , Burgstraße von der Neuen Friedrichstraße bis Kaiser. Wilhelmstraße in der Zeit von 12 Uhr mittags bis 4/2 Uhr nachmittags, Friedrichstraße, Straße Unter den Linden , Nord- und Südseite, Leipzigerstraße , Potsdamerplag, An allen Theatern, Ausstellungen, Konzert- und Balllokalen und Bahnhöfen, vor denen sich Droschten- Haltepläge befinden. 2. Fahrgäste, die außerhalb eines Droschten- Halteplates eine Droschte anhalten, find an den nächsten Halteplatz zu verweisen. 3. Der§ 26 Abs. 2 des Droschten- Polizei- Reglements findet nur auf die an Halteplägen wartenden Droschken entsprechende Anwendung.
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In der Begründung, in welcher das gemeinschädliche Treiben der" Greifer". 5. H. solcher Kutscher , die fortwährend umherfahren und Fahrgäste zu ergattern suchen, flar gelegt wird, heißt es u. a.: Würde vorstehende Verordnung erlassen werden, so würde dieselbe zur Hebung des Droschtenfuhrgewerbes allgemein beitragen. Da sich doch nicht alle Droschkenführer auf die sogenannte Greiferei legen fönnen, so ist es heute nichts Seltenes mehr, wenn eine Droschte 8 bis 4 Stunden unbenußt auf einem Halteplay verbleibt, während, wenn alle Fahrgäste von den Halteplätzen aus befördert würden, der einzelne Kutscher doch manche Fahrt mehr bekäme. Dadurch würden fich auch die Einnahmen der Einzelnen wesentlich vermehren. Andrerfeits würden die Droschkenführer gezwungen werden, so bald wie möglich einen Halteplaz aufzusuchen, um schnell wieder eine Fahrt zu erhalten, und würden hierdurch die Straßen von leeren Droschken erheblich entlastet werden. Die Bequemlichkeit des Publikums