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Nr. 189. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 15. Auguß 1901.

Die Ermordung des Rittmeisters v. Krosigk vor dem

Ober- Kriegsgericht.

( Unberechtigter Nachdruck verboten.)

Gumbinnen  , den 18. Auguft. Die Ermordung des Rittmeisters v. Krosigt wird am Donners­tag das Ober- Kriegsgericht des 2. Armee- Corps beschäftigen.

legtere Blatt wünscht außerdem eine unzweideutige Willens fundgebung" in der Bernsteinfrage" und spricht die Erwartung aus, Bernstein   werde dem Parteitage Anträge zur Abänderung des Pro­gramms unterbreiten.

Das Urteil der Kontrollkommission über die Hamburger Accordmaurer.

in den früheren Jahren. Wahlberechtigt ist jeder Breuße, welcher das 24. Lebensjahr erreicht hat, ein Jahr in Schöneberg  wohnt, mindestens zur zweiten Steuerstufe( 600-900 M.) veranlagt, mit seinen Steuern nicht im Rückstande ist und keine Armen- Unter­stügung aus öffentlichen Mitteln im letzten Jahre erhalten hat.

Die Liste der stimmfähigen Bürger liegt vom 15.- 31. Auguft im Feuerwehrgebäude, Feurigstr. 63/64, Portal II, Da uns am Dienstag das Hamburger Echo", in dem die Ent 2 Treppen, gimmer Nr. 16, werktäglich von 9-2, Der 42 jährige Rittmeister und Estabronchef v. Strofigt, Sohn scheidung der Kontrollkommission veröffentlicht wurde, erst in später Sonntage von 11-1 Uhr zu jedermanns Einsicht öffentlich aus. des Generals der Kavallerie v. Strofigt, befehligte bekanntlich die Abendstunde zuging, konnten wir aus Raumgründen nur auszugs- Wer nicht in der Lage ist, die Liſten ſelbſt einzusehen, der beauftrage vierte Schwadron des hier garnisonierenden Bommerichen Dragoner weise davon Mitteilung machen. Der Wichtigkeit der Sache wegen hierzu einen der nachstehend aufgeführten Genossen, die sich gern Regiments v. Wedel   Nr. 11. Er soll sehr streng im Dienst und des bringen wir heute die Entscheidung im Wortlaut zum Abdruck: dieser Mühe unterziehen werden: Ständer, Hohenstaufenstr." 80. halb wenig beliebt gewesen sein. Am Nachmittag des 21. Januar Die Kontrollkommission spricht zunächst ihr lebhaftes Bedauern Schilling, Kyffhäuserstr. 16. Hoffmann, Golgstr. 9, Hof I. Krüger, dieses Jahres gegen 4 Uhr nahm v. Krofigt mit einigen Ab- darüber aus, daß Parteigenossen eine ihrer Natur nach rein gewerk- Grunewaldstr. 110. Küter, Apostel Paulusstr. 27. Bäumler, teilungen seiner Schwadron in der Reitbahn Reitübungen fchaftliche Frage dadurch zur Parteifache gemacht haben, daß sie die Apostel Paulusstr  . 18. Soppe, Merseburgerstr. 7. Obst, Meininger­bor. Es handelte sich in der Hauptsache um das Einreiten von Partei- Organisation zur Entscheidung angerufen haben. Dieses Vor- ftraße 8. Lade, Siegfriedstr. 9. Wollermann, Gothenstr. 1. Hauser, Remontepferden. Ein heftiger Regenschauer rieselte auf den gehen würde in unvermeidlicher Konsequenz dazu führen, daß tadelns- Sedanftr. 81. Weingarth, Gustav Freytagstr. 7. Büschel, Guzkow­Kasernenhof, der Abend hatte längst zu dämmern begonnen, es werte, die Intereffen der socialdemokratischen Partei verlegende straße 9. mochte zwischen 41/2 bis 43/4 Uhr nachmittags gewesen sein, da saufte Handlungen feitens einzelner Gewerkschaftsmitglieder auch vor das Ber wahlberechtigt ist und trotzdem nicht in die Wählerliste auf­eine Karabinerfugel in die Reitbahn. Die Kugel ging dicht an dem Forum der Gewerkschaftsorganisation gezogen und eventuell auch genommen ist, der erhebe in der Beit vom 15. bis 31. Auguft Stopfe des Wachtmeisters Buppersch vorbei, traf den in der Mitte durch Ausschluß aus der letzteren geahndet werden müßten. beim Magistrat Einspruch gegen die Richtigkeit der Wählerliste. der Reitbahn stehenden Rittmeister v. Krofigt mitten in die Brust Es liegt auf der Hand, daß aus dem dadurch geschaffenen Zustand und durchbohrte diesem das Herz und die große Lungenschlagader. der politischen wie der gewerkschaftlichen Arbeiterbewegung die größten Der Rittmeister rief dem neben ihm stehenden Oberlieutenant Schwierigkeiten und Schädigungen erwachsen würden.

v. Hofmann zu:" Haben Sie geschossen?" Noch ehe aber letterer Was die eingelegte Beschwerde selbst betrifft, so hat die Kontroll­antworten konnte, fiel der Rittmeister zur Erde. Ober: tommission teinerlei Gründe gefunden, welche die Aufhebung des Lieutenant v. Hofmann ließ den schwer verwundeten Ritt- Schiedsgerichtsspruchs rechtfertigen tönnten. meister sofort auf eine Strohpuppe legen und ihm die Kleider auftnöpfen. Alsdann ließ er den noch schwach atmenden Rittmeister in den nächsten Stall tragen. Inzwischen hatten Soldaten einen Arzt herbeigerufen. Dieser erschien auch sofort. bon trosigt war aber inzwischen verschieden.

Das Schiedsgericht hat die erste Frage: Jit Streifbruch eine ehrlose Handlung im Sinne des§ 2 des Organisationsstatuts der Bartei?- mit ja beantwortet. Die Kontrollfommission hat sich einstimmig diesem Votunt angeschlossen. Daß die Organe der Partei in jedem einzelnen Falle zu prüfen und zu entscheiden haben, ob ein Verstoß gegen§ 2. des Organisationsstatuts vorliegt, erachtet auch sie als selbstverständlich.

Der Vorstand des Wahlbereins.

Tokales.

Bum Streit der Krankenkassen und Apotheken. Der Kampf, der sich zur Zeit in Berlin   abspielt, ist durchaus feine vereinzelte Erscheinung; nicht nur in einer Reihe deutscher  Städte ist er ausgefochten worden, sondern auch vielfach im Aus­lande. So haben in Wien   vor zwei Jahren die Krankenkassen eine größere Bahl von Apotheken boylottiert und dadurch eine Erhöhung des Rabatts erzwungen. Besonders interessant aber dürfte es sein, die Art und Weise lennen zu lernen, in welcher die belgischen Arbeiter sich den Arznei: vucher vom Halse schafften. Die zweite Frage: Liegt in dem Verhalten der Accordmaurer Dort find die Krankenkassen nicht wie in Deutschland   durch die ein Streit oder Sperrebruch vor und haben sich die fünfzig namhaft Gefeßgebung, sondern durch freie, auf Selbsthilfe beruhende Arbeiter­gemachten Mitglieder der vier Parteivereine in Hamburg   und vereine schon um 1848 geschaffen worden. Daß auf ihnen, die nur Wandsbek   desselben mitschuldig gemacht? hat das Schieds- von den Beiträgen der Mitglieder lebten, die hohen Kosten der gericht einstimmig verneint. Die Kontrolltommission tonnte auch Arzneimittel besonders schwer lasteten, ist begreiflich; die meisten hier, nach gewissenhafter Würdigung aller ihr zur Beurteilung fahen sich demnach gezwungen, auf freie Lieferung der Arzneien über des Sachverhalts mitgeteilten Einzelheiten, zu feiner ab haupt zu verzichten. In Lüttich   z. B. konnte von mehr als 20 be­weichenden Entscheidung gelangen. Die im Schiedsspruch stehenden Hilfskaffen nur eine einzige die Ausgaben für Medizin zu Punkt 2 angeführten Gründe erachtet sie für stichhaltig. Jedoch tragen, die andren beschränkten sich darauf, ihren Mitgliedern im war sie einstimmig der Ansicht, daß das disciplinwidrige Verhalten Krankheitsfall eine Geldunterstützung zu gewähren, welche natürlich der Accordmaurer gegenüber den Beschlüssen des Verbands nicht auch nicht hoch genug war, um die Apothekerrechnungen" zu bes nur auf das tiefste zu bedauern, sondern auf das nachdrücklichste zu zahlen. Die Arbeiter blieben somit fast ausschließlich auf thörichte verurteilen ist. Hausmittel angewiesen und die Apotheken in den Arbeitervierteln führten kostspieligere Medizinen überhaupt nicht mehr.

Woher die Kugel gefommen war, fonnte man zunächst nicht feststellen. Allein vor der Reitbahn, in der Nähe eines Gucklochs, stand ein Karabiner, in dem noch ein scharfer Schuß enthalten war. Die nähere Untersuchung ergab, daß dieser Karabiner vom Thäter benutzt worden sein muß. Der Dragoner, dem dieser Karabiner gehörte, befand sich, als der Schuß fiel, in der Reitbahn, dessen häterschaft war mithin ausgeschlossen. Allein zwei Dragoner wollen zur Zeit der That am Gudloch zwei Leute mit steifen Müßen und Mänteln, d. h. also Unteroffiziere stehen gesehen haben. Der Verdacht fiel auf den Unteroffizier Marten und dessen Schwager, den Sergeanten i de l. Ersterer soll kurz vor dem Schuß in der Nähe der Stelle gewesen sein, wo der Karabiner ur sprünglich gestanden hat. Er hatte sich auch durch einige Redens arten verdächtig gemacht und wußte nicht genau anzugeben, wo er fich zur Zeit der That aufgehalten habe. Endlich wurde er dadurch verdächtig, daß sein Vater, der früher Wachtmeister der vierten Schwadron war, sich wegen schlechter Behandlung des Ritt meisters zu einer andren Schivadron hatte versezen lassen. Da angenommen wurde, daß Marten ohne Deckung die That unbemerkt nicht ausführen konnte, im übrigen auch 8 wet Leute mit steifen Müzen amt Guckloch gesehen worden waren, auch Sidel über seinen Aufenthalt zur Zeit der That nicht genaue Angaben machen konnte und er außerdem der Schwager Martens war, so wurden Marten und Hickel von dem Kriminal tommissar v. Bädmann aus Berlin   verhaftet und die Auflage wegen Mordes gegen sie erhoben. Unteroffizier Domning wurde angeklagt, den Hickel begünstigt zu haben. Bekanntlich fand vom 30. Mai bis 3. Juni d. J. vor dem Kriegs­gericht der zweiten Division eine sehr eingehende Berhandlung statt. Der Vertreter der Anklage, Kriegsgerichtsrat Lüdide, beantragte gegen Marten und Hickel die Todesstrafe, gegen Domning die Frei sprechung. Wie noch erinnerlich, wurde jedoch der Hauptbelastungsspruch zeuge, Dragoner Stobed, da derselbe sich vielfach widersprochen batte, wegen Unglaubwürdigkeit nicht vereidigt. Der Gerichtshof sprach aus diesem Anlaß die Angeklagten frei, da die Verdachts­gründe nicht hinreichten, um zu einer Berurteilung zu kommen.

M

Die in Punkt 8 des Schiedsspruchs festgestellte Thatsache, daß einzelne Accordmaurer Bimmererarbeiten auf gesperrten Bauten ver richtet haben, verurteilten die Controleure givar einstimmig und mit aller Schärfe, fonnten aber unter den gegebenen Umständen eine ehrlose Handlung im Sinne des§ 2 des Organisationsstatuts darin nicht erblicken.

In Erwägung aller dieser Umstände beschlossen die unter­zeichneten Controleure einstimmig, der Beschwerde gegen den Schieds­nicht stattzugeben.

Berlin  , den 9. August 1901.

H. Meister. Aug. Kaden. Fr. Brühne. Theodor Mener. Klara Bettin. Eduard David  . H. Koenen. J. F. Ehrhardt.

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Verschiedene Versuche zur Erlangung günstigerer Bedingungen scheiterten an dem Widerstand der vereinigten Apothekenbesizer; da entschlossen sich im Jahre 1882 die freien Hilfskaffen Brüssels   eine eigne Apotheke zu errichten. Sie gründeten eine Genossenschaft, in­dem jede einen Vertrauensmann als Inhaber eines gewissen Ka­Die Entscheidung des Schiedsgerichts auf Frage 4: 3ft in der pitals nominierte, wie etwa in Berlin   bei der Begründung des Ges Freien Bereinigung der Accordarbeiter" ein Beschluß gefaßt worden, werkschaftshauses; denn auch in Belgien   verbietet das Genossenschafts­dahin gehend: fich den Unternehmern in allen Fällen zur Verfügung gesez, durch Gruppenmitglieder eine Genossenschaft ins Leben zu stellen? lautete: Nein. Da die Unzuverlässigkeit der aus bürger- zurufen. Gie engagierten geprüfte Apotheker und er= lichen Quellen stammenden Informationen auch von den Verbands- öffneten die erste Boltsapotheke. Der Erfolg übertraf vertretern nicht bestritten wurde und neues Material zur Stüge der die tühnsten Hoffnungen. In Briffel bestehen heut 9, Auflage nicht beigebracht worden ist, so konnte die Kontrollkommission in Lüttich   6 und in allen andren größerenStädten eine entsprechende nicht umbin, der Entscheidung beizustimmen. Bahl dieser Genossenschaftsapotheken. Und der Preis der Medita­mente? Als in Lüttich   nur das Gerücht auffam, die Hilfskaffen gingen mit der Idee um, eine eigne officine populaire zu begründen, boten ihnen die Apothekenbefizer an, fünftig alle Arzneimittel zur Hälfte des Preises zu liefern. Die Hilfstassen lehnten ab und thaten gut daran. Um nur ein Beispiel zu nennen: Der Preis des Liters reinen Alkohols fant von 4,50 m. auf 2,50 M. in allen Apo­thefen, aber der Selbstkostenpreis der Boltsapotheken beträgt noch nicht Gegen dieses Urteil hat der oberste Gerichtsherr, 80 Pfennige. Daß unter diefen Umständen der finanzielle Erfolg Generallieutenant v. Alten, Berufung eingelegt. Badische Parteiverhältnisse. Der bisher als Landtags- ein glänzender ist, versteht sich von selbst. Die neun Volks­Aus diesem Anlaß muß die Sache nun nochmals vor dem Ober- Kandidat für Pforzheim   genannte Genoffe Adolf Ged hatte, wie in apotheken Brüssels   erzielten bei einem Jahresumsatz von 430 000 m. Striegsgericht verhandelt werden. Die Verhandlungen werden, der Mannheimer Boltsstimme" berichtet wird, in einem Brief an einen Reingewinn von 190 000, wobei noch zu bedenken ist, daß, wie mit Rüdficht auf den Umstand, daß mehrfach Lokalbefichtigungen den Landesvorstand behauptet, er habe eine Kandidatur für Pforz- gefagt, alle Medikamente bedeutend billiger verkauft werden als dies vorgenommen und fast die ganze vierte Eskadron zeugeneidlich heim strikte abgelehnt, fei aber trotzdem von den Pforzheimer   Ge- früher der Fall war. Dieser Reingewinn fließt als Rückgewähr von vernommen werden muß, wiederum im Mannschafts- Speisesaale offen gegen feinen Willen aufgestellt worden; die Pforzheimer   Ge- 70 Prozent den Hilfskaffen wieder zu und hat diese in den Stand des hiesigen Dragoner- Regiments stattfinden. Die Verhandlung noffen faben sich deshalb veranlaßt, den Genossen Ged von seiner gesetzt, ihren Mitgliedern nicht nur freie Medizin sondern auch wird Ober Kriegsgerichtsrat Meyer Königsberg leiten. Die Ver- Kandidatur zu entbinden und wählten an seiner Stelle einstimmig freie ärztliche Behandlung zukommen zu lassen. Die bekannten teidigung werden, wie bei der ersten Verhandlung, die Rechtsanwalte Genossen K. Blum. socialistischen Genossenschaften wie das Maison du peuple in Paul Horn und Burchard Insterburg führen. Die Verhandlung dürfte sich diesmal etwas fürzer gestalten, da Domning als An­Totenliste der Partei. Unser schweizerischer Genosse Hans Brüssel, der Vooruit in Lüttich  , der Wecker in Antwerpen   haben des­geklagter ausscheidet und auch die Flucht Martens aus dem Militär- Mettier ist am legten Donnerstag nach langem schwerem Leiden halb längst eigene Apotheken errichtet und wenden ihren Mitgliedern Untersuchungs- Gefängnis, weswegen letterer zu 1 Jahr Gefängnis im Alter von 50 Jahren im Spital in Chur   gestorben. Ursprüng- dieselben Vorteile zu. Und gerade die freien Hilfskassen, die reinste und Degradation verurteilt worden ist, nicht mehr verhandelt zu lich Lehrer in seinem Heimattanton Graubünden  , widmete fich Mettier Konsumgenossenschaften sind, rühmt Vandervelde   in einem erst vor und Degradation verurteilt worden ist, nicht mehr verhandelt zu später der Journalistit, indem er zuerst die Redaktion des radikalen wenigen Tagen erschienenen Aufsatz in Brauns Archiv als den Murtenbieter" in Murten  ( Kanton Freiburg  ), sodann diejenige des eigentlichen Siz socialistischen Geistes. Bieler Anzeiger", ebenfalls radikaler Richtung, übernahm und im Für die Berliner   Krankenkassen aber wird es unabweislich sein, Jahre 1898 als Redacteur des Grütlianer" gewählt wurde. Mettier zu prüfen, ob nicht auch sie statt des Kampfes um immerhin schäbige Prozente hat das Vertrauen seiner Wähler vollauf gerechtfertigt, er hat eigene Apotheken ins Leben rufen Zur Tagesordnung des Parteitages. Die Sächsische Arbeiter Beitung" wünscht, daß während sieben Jahren den Grütlianer" mit Fleiß. Geist und können. Freilich kann nicht hier wie in Belgien   jeder qualifizierte jekt, nach Veröffentlichung des Bolltarif Entwurfs, auch die Geschick, aber auch mit unerschütterlicher Parteitrene geschrieben und Apotheker eine Apotheke haben, er bedarf der behördlichen Konzession. Handelspolitik nochmals auf die Tagesordnung gesetzt werde das Blatt bedeutend über das Niveau gehoben, auf dem es Gleichwohl dürfte es leicht möglich sein, diese zu erlangen, wenn die Handelspolitik nochmals auf die Tagesordnung gesetzt werde vordem unter der Redaktion des Süßholzrasplers Vogelfanger stand. Strankenkassen einen geprüften Apotheker mit Geld ausstatteten. Er und schreibt dazu: Man könnte einwenden, daß die deutsche Socialdemokratie entschieden bestrebt, unsre Partei und mit ihr die schweizerische träge in jeder Hinsicht decken, und die ganze Einrichtung hätte den Man tönnte einwenden, daß die deutsche Socialdemokratie Neben der Redaktionsthätigkeit war er auch sonst stets ehrlich und Bälte dann als Besizer der Apothefe, fie fönnten sich durch Ver­bereits auf den Tagen in Stuttgart   und Mainz   handelspolitische Arbeiterbewegung zu fördern, so daß er als socialdemokratischer Ver- Borteil, daß auch noch an Nichtmitglieder verkauft werden könnte, Erörterungen gepflogen habe und in der Sache selbst einig sei. treter in den Kantonsrat und den großen Stadtrat von Zürich   was bei der Form der Genossenschaft ja verboten ist. Aber einmal liegt nach der Veröffentlichung des Tarifs gewählt wurde, und sein Tod einen empfindlichen Verlust für uns Fraktion in der bayrischen Kammer beantragt hat, bis zur end­Buni Schluß bleibe nicht unerwähnt, daß die socialdemokratische Material vor, das den früheren Tagen noch unbekannt war, bedeutet. Ehre seinem Andenken! und zweitens haben einige schriftstellerisch thätige und der gültigen Regelung( Bergemeindung) des Apothekenwesens diese den Reichstags Fraktion angehörende Parteigenossen, wie Schippel Strantentaffen zu überweisen. Der Vorschlag, der hierin gemacht ist, und Calwer, legthin Ansichten verlauten lassen, die zu erörtern schon Die Maifeier in Eibenberg war von der Amtshauptmannschaft hat somit das Blacitum schon gefunden. Möge auch seine Durch deshalb im Interesse der Partei liegt, weil unsre Gegner fich mit Chemniz verboten worden. Der Arbeiter- Gefangverein Freie Sänger führung gelingen, dann ist der Wucher in einer Form über­Vorliebe aus den Publikationen von Schippel und Calwer Waffen in Chemnik, der bei der Feier einige Lieder singen sollte, erfuhr von wunden. gegen die Haltung der Gesamtpartei zu holen suchen. Besonders dem Verbot erst bei seiner Ankunft in Eibenberg. Die Sänger ver fommt es aber auf die demonstrative Bedeutung eines Parteitags- gnügten sich mun in der Gaststube des in Aussicht genommenen Feft­beschlusses in dieser Frage an. Nachdem der Zoltarif erschienen ist, lotals nach Sängerart mit dem Abfingen einiger Lieder. Dafür muß die Partei, die ja gewiß inzwischen nicht unthätig gewesen ist, wurde sowohl der Vereinsvorsitzende, Genosse Mieth aus Chemniz auf ihrer Repräsentantenversammlung ein weithinleuchtendes Fanal wie auch der Wirt des Lotals auf Grund eines Vergnügungs­entzünden, das Beichen zu neuem entschloffenen Angriffe gegen die regulativs in eine Polizeiftrafe von 50 M. genommen. Sie riefen Attentate der Junter und ihrer Helfershelfer." das Gericht an, wurden aber von diesem zu derselben Strafe ver­

werden braucht.

Partei- Machrichten.

Auch eine besondre Erörterung der gegenwärtigen urteilt. Krisis wünscht unser Dresdner   Parteiblatt, wozu es begründend ausführt:

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Polizeiliches, Gerichtliches usiv.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

Der Parteitag ist weber ein Gelehrtentonzil noch eine Bolts­versammlung; dort soll weder mit nationalöfonomischen Abhand lungen für wissenschaftliche Feinschmecker" paradiert, noch mit Zur Lakalliste. Die zum 18. August angekündigte Lokalliste Agitationspauten die Zeit verthan werden: die politische Direktive erscheint erst am 25. Auguft. Die Parteigenoffen wollen hiervon muß aber gegeben werden, die Aufmerksamkeit der Proletarier muß Notiz nehmen.

Die Lokalkommission.

Die Beisetzung der Leiche der Kaiserin Friedrich   ist ohne rechte Befriedigung der schaulustigen Menge vor sich gegangen, und obwohl wir es eigentlich für eine durchaus richtige Beschränkung halten, wenn an diesem Trauerakt nur die nächsten Angehörigen und ihr Gefolge teilnehmen und mit ihren Gefühlen und Empfinden allein fein wollten, so mußte es dennoch überraschen, daß mit so peinlicher, fast ängstlicher Gewissenhaftigkeit die Absperrung von dem großen Leichen­conduct erfolgte. Ein wenig auffälliges Gepräge dem Zug zu geben, lag vielleicht im Sinne der Verstorbenen, von der man behauptet, daß sie eine in ihren Kreisen verhältnismäßige Einfachheit liebte. Daß der große Bart von Sanssouci   mit doppelt und dreifachem Militärcordon bejezt wurde, den Anwohnern der Victoriastraße in Potsdam   von der Polizei sogar verboten wurde, in den Vorgärten sich aufzuhalten und während des Vorbeipassierens des militärischen Trauerzugs alle auf die ihnen zunächst zur Lösung aufgezwungenen Probleme Wilmersdorf  . Die Parteigenossen werden nochmals auf die Fenster geschlossen bleiben müssen, mutete aber doch ein wenig be­gelenkt werden. Die Parteitags Verhandlungen machen einen viel am Freitag in Wittes Volksgarten, Berlinerstr. 40, abends 81/8 Uhr, fremdlich an; wir find ähnliches eigentlich nur von unsren lieben tiefer gehenden Eindruck auf die organisierten Arbeiter, als die stattfindende Parteiversammlung aufmerksam gemacht. Desgleichen Nachbarn im Osten gewohnt. Immerhin soll für die schaulustige Debatten in den Parlamenten. Und die Leitung der Partei mußte werden die Genossen ersucht, sich zur Donnerstag, den 15. b. Mis., Menge noch nachträglich gesorgt werden; denn der Trauer­erwägen, daß schon aus der Tagesordnung Schlüsse auf die abends 71/2 Uhr, stattfindenden Flugblattverteilung in den bekannten zug ift, tvie ein bürgerliches Blatt mitteilt, bon der politische und materielle Situation des deutschen   Proletariats Bokalen einzufinden. Mutostop Gesellschaft aufgenommen, und bald wird man gezogen werden. Die Gefahr liegt nabe, daß die aktuellen Steglitz- Friedenau  . Freitag, den 16. d. Mts., abends 81/2 Uhr, dem Einwurf eines Obolus ohne großes Gedränge, ohne den freund­in der Passage an den aufgestellten Kästen dieser Gesellschaft bei Erscheinungen des Wirtschaftslebens unterschägt werden, wenn man fie nicht offiziell behandelt. Gerade auch im Hinblick auf die Debatten, findet bei Schellhaſe, Ahoviſtr. 15, eine Parteiversammlung statt. lichen Schußmannsruf: Bitte zurück, meine Herrschaften! in Ruhe die sich in der Partei an den Namen Bernstein   knüpften, find wir auf der Tagesordnung steht: Lokalfrage und Wahl der Delegierten das Wild beschanen können. Dabei wird Scherl noch mit einigen verpflichtet, die objektive Entwicklung der deutschen   Volkswirtschaft zu zur Streiskonferenz. Bildern aus seinem vielgestaltigen Geschäftsbetrieb Ersatz für das betrachten und die daraus für das Verhalten des Proletariats zu Schöneberg  . Parteigenoffen! Im November d. J. finden die Verlorene leisten, und jeder gute Patriot wird damit, sollte er im ziehenden Schlüsse festzustellen. Ergänzungswahlen zu der Stadtverordneten  - Versammlung statt. Es stillen mit der Obrigkeit hadern, ausgeföhnt sein. Die Magdeburgische Boltsstimme" sowie die wird sich empfehlen, schon jetzt mit den Vorarbeiten zu beginnen, Nicht so befriedigt können eigentlich die Aeltesten der Kaufmann­Erfurter Tribüne" schließen sich diesen Wünschen an. Das damit wir bei der diesmaligen Wahl größere Erfolge erzielen, als schaft" auf ihre Arrangements zurückblicken; ihrem von Loyalität

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