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je vier Vertretern seinen Besitzstcind das nur noch in Vertreter besaß, temokraiie in den Lippeschcn Landtag, Am IS, Dezember waren die Wahlen nnd brachten es die Genossen in vier von den sieben »reisen der dritten Abtcilnng zur Stichwahl, in der am 27. Dezember der Partei die Mandate zufielen. Später wurde das Mandat für Lippe für ungültig erklärt und ging der Partei in der Stichwahl verloren. Durch zwei weitere Siege erhöhten die Bremer   Genossen ihre Fraktion in der Bürgerschaft auf 11 Kopfe. Auch die Hamburger Genossen hatten die Gennglhuung, den Genossen Stollen in die Bürgerschaft zu wähle». Im Meininger Landtag war das Mandat des Genossen Hofinann-Saalfeld für den Wahlkreis Schalkau-Nauen- stein für ungültig erklärt worden. Die am 19. April stattgefundene Nachwahl erhöhte die Stinimenmehrheit Hofmanns über den Kommerzienrat Craemer wesentlich. Bei den Hauptwahlen betrug die Mehrheit Hofmanns nur sieben Stimmen, bei der Nachwahl 24S Stinunen. Bei den am 26. April in Sachsen-Altenburg stattgefundenen Wahlen büßte die Partei zwei von den seither im Besitz gehabten Mandaten ein. Es waren dies zwei ländliche Wahlkreise, die auch bisher nicht zu dem sicheren Bestand der Partei gerechnet wurden. Im Gothaer Landtage ist Genosse Bock am 19. März zum Vice- Präsidenten gewählt und damit zugleich Mitglied des Ober- verwaltmigSgerichts geworden. In 17 von 24 gesetzgebenden Körper­schaften der Partikularstaaten sitzen gegenwärtig' 75 socinldemo- kratische Abgeordnete, und zwar in Bayern   11, Sachsen 4, Württem- berg 5, Baden 7, Hessen 6, Weimar 2, Oldenburg   1, Meiningen   6, Altenburg   3, Koburg 1, Gotha   9, Schwarzb'urg-Rudolstadt   1, Reuß j. L. 3, Reuß ält. L. 1, Lippe-Detmold 3, Bremen   11 und Hamburg   1. Der Einfluß der Socialdemokratic in den Gemeinde- Ver- tretungen steigt von Jahr zu Jahr mit der zunehmenden Wahl socialdemokratischer Gemeindevertreter. Die Zunahnie der letzteren zu hindern wird von der bürgerlichen Sippe kein Mittel unversucht gelassen. Da, wo es zulässig ist. z. B. in Schleswig- Holstein  , setzen die städtischen Kollegien den Wahlccnsns herauf, und machen dadurch, wie in Kiel  , IlXXX) Arbeiter rechtlos in Bezug auf die Ausübung des Wahlrechts. In den alten preußischen Provinzen ist das passive Wahlrecht für die Hälfte der Vertreter jeder Ab reilung an den Hausbesitz gebunden. Und zwar mutz nach einer Entscheidung des Ober- Verwaltungsgerichts der Betreffende alleiniger Besitzer sein. Gewiß bereiten derartige Schwierigkeiten den Genossen Hindernisse, aber leine unüberwindlichen.' Die Folge ist und muß sein, daß die Genossen allenthalben in den Ge- nieinden und Landtagen bei jeder sich darbietenden Gelegenheit für die Einführung des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts eintreten. Von den vielen von den Genossen eroberten Positionen wollen wir nur einige bedeutsame erwähnen. Mit Genossen Quarck ist der erste Socialdemokrat in das Frankfurter   Stadtparlament eingezogen, in dem es seitdem mit der dort geherrschten beschaulichen Stille und Liuhe vorüber ist. In Dessau   und Stettin   ist die Partei gleich mit in das Stadthaus eingezogen. Magdeburg   hat in der Neuwahl behauptet, und Braunschweig  . dem Genossen Riecke einen socialdemokratischeu hat ihm deren drei iveitere zugesellt. Köpenick   und Lichtenberg   bei Berlin   eroberten mit neun bezw. fünf Vertretern die dritte Abteilung. Ueber Sachsen liegen zusanimeufassende Ziffern vor. Danach wurden im vorigen Jahre in 14S Orten 279 joeialdemorratische Vertreter gewählt. Insgesamt sind zur Zeit 580 socialdenrokratische Gemeiudevertreter in Sachsen  vorhanden. Durch die socialdemokratische Initiative sind jetzt in Berlin   durch Ortsstatut die Unterstützung arbeitsunfähig gewordener städtischer Arbeiter geregelt, desgleichen die Unterstützungssätze der Hinter- bliebenen im Todesfalle des Familienvaters. Das Beispiel Berlins  hat bereits anregend gewirkt, indem die gleiche Maßregel in den Städten Hamburg  , Braunschweig  , Wiesbaden   und Kassel   in Vor- bereitung ist. Andre größere Kommunen werden sich der Nachfolge nicht entziehen können. Der Hauptvorteil der Arbeit der socialdemokratische» Gemeinde- Vertreter liegt auf dem agitatorischen Gebiet. Um die agitatorischen Vorteile der Arbeit der Genossen in den Gemeindevertretungen noch besser ausnützen zu können, drängte sich die Notwendigkeit auf, die Thätigkeit systematisch nach dem social- demokratischen Progrannn zu regeln, d. h. socialdeinokratische Pro- gramme für die Gemeindevertreter aufzustellen. Für die Provinz Brandenburg   ist solches 1898 auf einer Konferenz socialdemokratischer Gemeindevertreter geschehen. In Sachsen  . Hessen  , Schlesivig-Holstein, Baden   und Württemberg   haben die Genossen Kommunalprogramme auf den Landesparteitagen beraten und angenommen. In Bayern  ist der Landcsvorstand auf dem letzten Parteitag beaustragt worden, ein Programm auszuarbeiten. Mit der nun erfolgten Aenderung des Gewerbegerichts-Gesetzes erlangen die Wahlen zu den Gewerbegcrichten eine noch erhöhte Be- deutung. Ein erster Schritt auf der Bahn für die obligatorische Ein- führung der Gewerbegerichte ist geniacht. In allen Orten mit 20 000 Einwohnern müssen nunmehr die Gewerbegerichte eingeführt werden. Das vereinigte Scharfmachertum hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, die vom Reichstag angenommene Novelle zu hintertreiben, ihre Ablehnung vom Bundesrat zu erzielen. Der Liebe Mühe war unlsonst. Die Debatten über die 12 000 Mark- Affaire hatten doch einigermaßen den Wind aus den Segeln der Scharsmacher genommen. Mit geringen Ausnahme» hat die organisierte Arbeiterschaft bei den iin Berichtsjahre gethätigten Wahlen in der Arbeitnehmerklasse gesiegt; in Weimar   auch in der Arbeitgeberklasse, desgleichen in Berlin   in vier Bezirken. Interessant waren die Wahlkämpfe in Städten mit überwiegender katholischer Bevölkerung. I» denselben machten die Christlich  -Socialen bezw. die christlichen Gewerkschaften unter klerikaler Führung die verzweifeltsten Anstrengungen, den Sieg davon zu tragen. Vergeblich waren die diesbezüglichen Bemühungen in Koblenz  , Colmar  , Regcnsburg, Bochum  , Heilbronn  , Hildesheim  , Crefeld  , Speyer  , Mainz  , Offenbnch- Land, Schramberg   und Köln  . In Köln   brachten es die Christlichen nur auf 5431 Stimmen, während die Liste der Gewerkschaften 9962 Stimmen erzielte. Da begreift man es, daß Herr Trimborn im Reichstag   es durchsetzte, daß lünftig durch Ortsstatut von den Gemeinden das Proportionalwahlrecht eingeführt werden kann, sich aber lebhaft dagegen sträubte, das Proportionalwahlrecht allgemein einzuführen. Die Maifeier ist großartig verlaufen. Die stille Hoffnung der Schorfmacher, die Arbeiter würden unter dem sich geltend machenden Druck des wirtschaftlichen Niedergangs sich nicht getraue», am Arbeitenveltfeiertag für den Achtstundentag, den Völkerfrieden und der Arbeiterverbrüdcrnng durch Arbeitsruhe zu demonstrieren, ist gründlich getäuscht. Die Drohungen der Unternehmerpresse verfehlten vollständig ihren Zweck. Die Berichte ans allen Gegenden stimmten darin überein, daß die Arbeitsruhe viel umfangreicher von den Arbeitern bethätigt wurde wie in dem voraufgegangenen Jahre. Die Idee der Maifeier und mit dieser die praktische Bethätigung erobert un- aufhaltsam die Herzen der Arbeiter. In den Städten waren die Bormittagsversammlungen bereits überfüllt und bei den Abend- Veranstaltungen hätten die Säle noch einmal so groß sein können, sie hätten die Erschienenen nicht alle fassen können. Das war ein Zu- und Abfluten, ein Kommen und Gehen von Massen, die doch nur durch die Ideale der Arbeiterbewegung auf die Beine gebracht werden können. Die diesjährige Maifeier getvann noch dadurch eine erhöhte Be- deutung, daß die deutschen   Arbeiter gegen die zarische Vergewaltigung protestierten, die gegen die für die Lehr- und Versammlungsfreiheit öffentlich eingetretenen verbrüderten russischen Studenten und Arbeiter verübt worden Ivar. Die in einzelnen Städten den feiernden Arbeitern von den Unternehmem angedrohten und ausgeführten Aussperrungen wurden von den Arbeitern gleichmütig hingenommen. Meistens handelte es sich um eine dreitägige bis zum Wochenschluß ausgedehnte Arbeitsruhe. Die Arbeiter waren klug genug, die in der Aussperrung liegende Provokation unbeachtet zu lassen. DaS Parteiarchiv konnte wegen des Fehlens des Katalogs bisher nicht in dem Matze den Genossen zur Verfügung gestellt werden, wie es beabsichtigt war und wünschenswert sein mußte. Dieser Uebelstand ist nunmehr behoben. Der Katalog ist fertig- gestellt und dannt das Archiv seiner Bestimnrung zugänglich gemacht. Um den Genossen bei der persönlichen Benutzung der Bücher, die in der Regel an Ort und Stelle zu erfolgen hat, größere Bequemlich- leiten zu bieten, ist das Archiv in den Räumen der von dem Genossen Heimann gestifteten und von ihm unterhaltenen.öffent- lichen Bibliothek und Lesehalle", Berlin  , Alexandrincnstr. 26, Garten- haus, untergebracht.; Die Verabfolgung der Bücher an Genossen zur Benutzung außer- halb der Unterkunftsräume des Archivs unterliegt in jedem Einzelfall der Entscheidung des Vorstandes. Kaffenbericht. Der Kaffenabschluß weist gegen das Vorjahr eine Mehreinnahme von 68 352,39 M. auf, wobei jedoch zu berück- sichtigen ist, daß der vorjährige Kassenabschluß sich nur über einen Zeitraum von elf Monaten erstreckte, während der diesjährige wieder ein volles Jahr umfaßt. In der ersten Hälfte des Berichtsjahres gestalteten sich die Kassenverhältnisse zunächst sehr ungünstig. Die ersten beiden, einen Zeitraum von 5 Monaten umfassenden Revisionsperioden, schloffen mit einem Deficit von S3 042,86 M. ab. Die besseren Eingänge in der zweiten Hälfte des Jahres und hauptsächlich die steigenden Ueberschüsse desVorivärts" haben dieses Deficit aber wieder ausgeglichen und noch die Erzielung eines UeberschusseS er­möglicht. Von den im vorigen. Jahre der Reserve entnommenen 33 345,90 M. konnten 22 581,10 M. wieder zurückgelegt werden. Diese Summe ist fast ganz den Ueberschüssen desVorwärts" zu verdanken, die gegen das Vorjahr eine Steigerung von 21 736,50 M. aufweisen. Was die einzelnen Ausgabepoften anbelangt, so sind die Kosten der allgemeinen Agitation wieder erheblich gestiegen: gegen das Vorjahr um 13 457,26 M., gegen das Rechnungsjahr 1898/99 um 31 453,93 M. Die Ausgaben für Wahlagitation weisen ebenfalls gegen das Vorjahr eine Steigerung von 25 962,95 M. auf. Dagegen sind die Ausgaben für Unterstützung gegen das Vor- jähr gesunken um 11 175.45 M.; desgleichen die ReichstagSkostcu um 1110,30 M. Die Spannung zwischen Einnahme und Ausgabe im Darlehnsconto ist gegen das Vorjahr sehr günstig. Eine weniger günstige Gestaltung zeigt das Preßunterstützungs- Conto. Obgleich das Deficit derNeuen Welt" wieder um 8954,77 Mark geringer geivorden ist, betragen die Mehrausgaben gegen daS Vorjahr doch 17 798,03 M. Die Umstände, die zu dieser Steigerung geführt haben, find aus der Aufstellung C. und den der letzteren bei'- gefügten Bemerkungen ersichtlich. Im einzelnen verteilen sich die Einnahmen und Ausgaben wie die umstehenden Tabellen zeigen: Bericht über die Einnahmen und Ausgaben der Parteikasse vom X. August 1900 bis 31. Juli 1901. A. Einnahmen. 317 934,70 Mk. Hierzu Bestand vom 1. August 1900 4 562,44 322 497.14 Mk. H. Ausgaben. Von den gesammten Ausgaben entfielen auf: Ausgabe für Kapitalanlage Kaffenbestand am 31. Juli 1901 291 788,90 Mk. 22 581,10 8 127,14 «erlin. den 7. August 1901 322 497.14 Mk. Revidirt und für richtig befunden: Fr. Brühne. Ed. David. F. I. Ehrhart. Aug. Kaden. H. Koenen. H. Meister. Bemerkungen zu B. Ausgaben. Theodor Metzner. Clara Zetkin.  >) Unter diesem Posten befinden sich 20 000 M., mit welchem Betrage Miste östreichische Bruderpartei in ihrem schweren Wahlkampfc unterstützt wurde. -) Unterstützungen wurden wie üblich nur an solche Personen gezahlt. die infolge ihrer Parteithätigkeit gemaßregelt oder sonstwie geschädigt wurden. C. Ausgaben für die Parteipreffe, im einzelnen nachgewiesen. Fränkische Volkstribüne'..... M. 1465, Freie Presse", Straßburg   i. E... 11 300, a) Het Volk", Amsterdam  ...... 10 000, 3) Mecklenburgische Vollsztg.", Rostock  .. 2 200, st Neue Welt".......... 6 544, 83 st Saalfelder Blätter"...... 1 200. Tribüne", Erfurt  ........ 500, Vogtländische Vollsztg.", Falkenstein   1279.80st Volksblatt". Aachen  ....... 1200, Volksblatt", Bochum  ...... 3 883, Volksblatt". Kassel  ........ 4 000, Volksfreund", Karlsruhe  .... 2700, Volksrecht", Zürich  ......... 4 800, Bollstribime"(Volksztg.), Königsberg   11500, st Volkszeitung". Mainz  ......» 1 800, Vorwärts", Krakau  ........ 1 000, Weckruf". Esse»........, 2 000, Miele M. 67 877,63 Bemerkungen zu C. Ausgaben für die Parteipreffe. st Bei dem Eingehen derFr. V." waren noch Verpflichtungen in Höhe der angeführten Summe zu ersülle». welche von der Centtalkaffe übernommen werden mußten. st Alle Anstrengungen, welche bisher von der Parteileitung gemacht wmde», daS Defizit des reichSländischen ParteiblatteS zu vermindern, sind vergeblich gewesen. Auch tm Berichtsjahr mußte wieder«in hoher Zuschuß gezahlt werden.___ st Unter dieser Rubrik befinden sich die Ausgaben für Gehälter,______ für Bureauräume. HeizungS- und Beleuchtungsrosten der letzteren. Porto- und Telegranimgebühren, Druckkosten für Cirkulare und sonstige Drucksachen, die Kosten für Kontrolle der Kasse:c.-c. st Wie im vorigen, so sind auch im Berichtsjahr die bewilligten Dar- lehen vorwiegend zur Schasiung oder Vergrößerung von Truckerci-Anlagcn oder sonstigen der Ausgestaltung unsrer Presse dienenden Zwecken verwendet worden. st Durch Bewilligung dieses Betrags wurde unfrer aufftrebendm hollän­dischen Bruderpartei die Herausgabe eines Tageblatts ermöglicht. st Die von den mecklenburgischen Parteigenossen seit längerer Zett vor- bereitete Umwandlung der früher dreimal wöchentlich erscheinendenMeckib. BolkSztg." in ein Tageblatt konnte nur mit Hilse etnes Zuschusses der Centralraff« durchgeführt werden. Voraussichtlich wird das Blatt auch im kooimenden Jahre noch eine Beihilfe benötigen. st Bon der Firnia Auer u. Co. sind nunmehr alle Vorbereitungen zur Herstellung der91. W." nach dem neuesten Verfahren getroffen und dürfte deshalb die letztere künftig nicht mehr unter den subventionierten Blättern figurieren. st DieV. V." ist aus Beschluß der sächsischen Landeskonferenz in- zwischen von der Liste der Parteiblätter gestrichen worden. Mit der auf- geführten Summe wurden noch Verpflichtungen, die aus früherer Zett stammen, gedeckt. st DieKönigsberger VolkStribüne", die als breimal wöchentlich er- scheinende Zeitung sett Jahren beträchtliche Zuschüsse erforderte, ist von den Königsberger Parteigenossen im Berichtsjahre in ein Tageblatt(Barls- zeitung") umgewandelt worden. Durch diese Aenderung mußten natürlich die Mittel der Centralkasse in noch erhöhtem Maße tu Anspruch genommen werden. Aus daS Tageblatt entfallen von der angeführten Summe 7000 M. Von der rastlosen Agitation unsrer Königsberger Genossen ist zu hoffen, daß sie dieBolkszeitung" in absehbarer Zeit ebenso aus eigene Füße stellen werden, wie dies seiner Zeit, wenn auch unter schiveren Opfer» der Gcsäintpartei, den Kölner   Genossen mit derRheinischen Zeitung" ge- lungen ist. iSchlutz in der 2. Beilage.) Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid   in Berlin  . Lür den Inseratenteil verantwortlich: Th- Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von Max Babing in Berlin  .