Die einheimische Milzbrandgefahr.
züchtereien an der Verschleppung des Milzbrands schuld sind; aber Sie Gesetzgebung darf nicht vor den einheimischen Schafen Halt machen und muß Maßnahmen treffen, daß die Milzbrandgefahr auch hier bekämpft wird, sowohl durch Ausdehnung der Entschädigung auf Schafe, als auch durch ein strenges Verbot des gemeinsamen Lagerns von Sterblings- und Schlachtfellen.
Partei- Machrichten.
Die Abrechnung des Kreis- Vertrauensmannes ergab eine Einnahme von 345,75 M., eine Ausgabe von 152,40 m., so daß ein Bestand von 193,35 m. verbleibt.
In seinem fast zweistündigen Referat begründete Prof. Abbe den Antrag etwa wie folgt:
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der
Auf Anregung aus der Gehilfenschaft hat sich der deutsche Daß uns das Ausland die Verseuchung der Bichherden bringe, Mechanikertag bereits in den 80er Jahren mit der Regelung der gehört zu den ständigen Behauptungen der Agrarier, mit denen sie Arbeitsverhältnisse befaßt. In Heidelberg sette er einen Ausschuß die Absperrung der Grenzen zu Gunsten ihres unlauteren Wettzu diesem Zweck von 7 Prinzipalen und 7 Arbeitern ein, der 1889 bewerbs fordern. Wie aber eine sehr beachtenswerte Mitteilung des in Jena zusammentrat. Der deutsche Mechanikertag in Bremen von Gewerberats für den Regierungsbezirk Frankfurt a. O. im 1890 billigte im allgemeinen die ausgearbeiteten Normen. Als lehten Bericht der preußischen Gewerbe- Aufsichtsbeamten bezüglich Ideal schwebte uns bei diesen Unterhandlungen die Buchdruckerder Milz branderkrankungen in den Gerbereien zu Tarifgemeinschaft vor Augen. Warum die Angelegenheit in den Kirchhain N.-L. besagt, ist es unzweifelhaft gerade eine ein 90er Jahren einschlief, will ich hier nicht andeuten. Ich habe den heimische schädliche und schändliche Gepflogenheit, welche die Eine Kreiskonferenz für den Wahlkreis Ruppin- Templin obigen Antrag jegt gestellt, um eine flare Stellungnahme herbeizuGerber und Lederarbeiter der Milzbranderkrankung preisgiebt. tagte am Sonntag bei Gleinert in Berlin . Vertreten waren führen. E3 werden nämlich die Felle milz brandkranter 13 Orte, außerdem die Agitationskommission der Provinz Branden- Nun zum Antrag selbst. Man glaubt immer, daß eine VerSchafe mit denen gesunder gemengt zum Markt gebracht, burg durch die Genossen Stiefel und Schmidt. Dem Bericht, fürzung der Arbeitszeit eine Verminderung der Leistung herbeiführt. während das von den Agrariern so übelbeleumundete Aus I and die den der Vertrauensmann Grasemann erstattete, war zu ent- Das ist falsch. In der optischen Werkstätte von Karl 3eiß in fogenannten„ Sterblingsfelle" gesondert in den Handel nehmen, daß in einigen Orten eine recht rege Agitation mit Erfolg Jena , die 233 Arbeiter beschäftigt und deren Betriebsleiter ich seit bringt. Der Gewerbeberat von Frankfurt a. O. hatte bereits im entfaltet wurde. Im Ruppiner Kreise sind die Gewerkschaften sehr 35 Jahren bin, haben wir uns experimentell mit dieser Frage be= Bericht von 1899 auf die zahlreichen Milzbranderkrankungen hin- erstarkt, aber bedauerlicherweise sind die Mitglieder für die politische schäftigt. Am 1. April 1900 gingen wir ohne Personenwechsel vom gewiesen, die in den Gerbereiwerkstätten in Kirchhain N.-L. vor- Bewegung bisher wenig thätig gewesen, so daß in verschiedenen Bezirken neun zum achtstündigen Arbeitstag über. Im lezten Jahre tamen. Dort werden hauptsächlich Schaffelle verarbeitet. Ob das wesentliche Fortschritte nicht gemacht wurden. In Rheinsberg ist seit hatte die Gesamtzahl der Accordstunden 559 169 betragen. Fell von einem milzbrandkranken Tier stammt, dafür giebt es fein dem verlorenen Streik der Porzellanarbeiter, die zumeist den Ort verlassen Sie verminderte sich bei der achtstündigen Arbeit auf intrügliches Zeichen, da andre harmlose Krankheiten der Schafe die- mußten, die politische Bewegung zurückgegangen. Die Agitation ist 509 559 im folgenden Rechnungsjahre. Die Lohnfumme verminderte jelben Spuren zurücklassen wie Milzbrand. Es kann im allgemeinen im allgemeinen außerordentlich schwierig, auch schon dadurch, daß im sich nicht, wie die Arbeiter erwarteten, sie blieb auch nicht die nur erkannt werden, ob das Fell von einem geschlachteten ganzen Kreise nur drei Lokale zur Verfügung stehen und Vergleiche--fie stieg auf 366 484 M. von 345 899 M. im Voroder von einem gefallenen Schafe herrührt. Nur selten zeigt fammlungen nur in beschränktem Maße abgehalten werden können. jahre. Der Stundenverdienst erhöhte sich von 61,9 auf 71,9 Bf., fich bei Milzbrand an der Innenseite der Haut an der Stelle der Die Parteipresse hat im Kreise immer noch nicht genügend Eingang d. H. er stieg im Verhältnis von 100: 116,2.- Die Intensität Milz ein anders gefärbter Led; sein Fehlen ist aber fein Be- gefunden, und müßte versucht werden, etwa durch eine periodische der Arbeit hatte zugenommen. Dies zeigte auch veis, daß das gefallene Tier von der Krankheit frei war. Gratislieferung der„ Brandenburger Zeitung" eine größere Ver- die größere Benußung der 650 Arbeitsmaschinen Der einsichtige Meister in Kirchhain ", heißt es dann im Bericht von breitung zu erzielen. Firnia. Die Drehbänke, Fräsmaschinen, Schleif= und 1899, bezeichnet nun jedes Fell eines gefallenen Schafes Poliermaschinen werden durch elektrischen Strom betrieben. als milz brandverdächtig und trifft, wenn ein solches mit in Der Stromverbrauch jeder Lohnwoche ist ermittelt durch stündlich Arbeit ist, seine Maßregeln; der weniger einsichtige thut dies nur, wiederholte Ablesungen am Schaltbrett. Bei der 9stündigen Arbeitswenn das Fell den Fleck zeigt. Bisher nahm man an, daß Nach den Berichten der Bezirks- Vertrauenspersonen sind im zeit betrug der Gesamtverbrauch an elektrischer Kraft durch die die Ansteckung nur durch ausländische Häute er Templiner Streise eigentlich gar keine Versammlungslokale vorhanden; Maschinen 49,2 Kilowatt für die Stunde, bei der achtstündigen folgen fönne. Leider liegen aber Beweise vor, daß auch von den Unternehmern und Behörden werden all die bekannten Arbeitszeit 52 Kilowatt. Der Nußeffekt hob sich im Verhältnis von Häute inländischer, an Milzbrand gefallener Schafe Mittel angewandt, um jedwede Agitation zu verhindern. Ins- 100: 112. Die Intensität der Arbeit steigt hiernach mindestens in den Handel komnren. Zwar besteht die Anzeige besondere ist man bemüht, die thätigen Genossen wirtschaftlich zu in dem Maße, als die Arbeitszeit verkürzt wird, dabei ist sie pflicht der Milzbranderkrankung auch bei Schafen, und dieser Grunde zu richten und infolgedessen fehlt es vielfach an solchen gänzlich unabhängig vom Willen. Das schnellere Arbeiten geAnzeige folgt die forfältige Vernichtung des Kadavers. Während Personen, die öffentlich thätig sein können. Daraus erklärt sich auch, schieht als automatische Anpassung und wird schließlich gewohnaber für die großen, an Milzbrand gefallenen Tiere dem Besizer daß in der Udermart, wo namentlich die Großgrundbefizer und heitsmäßig. Die Arbeiter haben nicht die Empfindung einer größeren eine Entschädigung gezahlt wird, geschieht dies für Schnapsbrenner die Alleinherrschaft ausüben und ohne Rücksicht auf Strapaze. Schafe nicht. Die Anzeige unterbleibt daher an die gefeßlichen Bestimmungen nach Belieben schalten und walten, Ueberstunden vergrößern die tägliche Arbeitsleistung der Arbeiter icheinend häufig und die Kadaver werden noch so gut wie mög- die politische wie gewerkschaftliche Organisation noch sehr rück- nur in den ersten Tagen. Werden sie gewohnheitsmäßig fortgefeßt, lich verwertet." Der Bericht wendet sich dann gegen die ständig ist." Es soll versucht werden, eine festere so geht die Mehrleistung auf die gewöhnliche Tagesleistung zurück. Gewissenlosigkeit der Händler oder Schäfer," Verbindung unter den Berufsgenossen herbeizuführen, in hieraus folgt der paradore Say: Wenn guter Wille nicht im stande weil Schaffelle verkauft wurden, auf denen der oben allen Orten Vertrauenspersonen ausfindig zu machen und Haupt- ist.. bei längerer Arbeitszeit eine Mehrleistung herbeierwähnte Milzbrand- Fleck durch Einreiben mit Kleie verdeckt sächlich soll eine rege Agitation von Mund zu Mund ent- zuführen, so ist er auch nicht im stande, bei Verwar. Daß dafür nur die Händler oder gar die Schäfer verantwortlich faltet werden, wozu die Petitionen gegen den Brotwucher gerade fürzung der Arbeitszeit eine Minderleistung zu verursachen. zu machen sind, halten wir nicht für zutreffend; vielmehr trifft die gegenwärtig eine gute Gelegenheit bieten. Die Verkürzung der Arbeitszeit bedeutet für den Menschen, was für Berantwortlichkeit die Besizer der Schafherden resp. deren Als Reichstags- Kandidat für den Wahlkreis Ruppin- Templin die Maschine der Leergang bedeutet. Das Verlangen nach überlanger Gutsverwalter, die ja auch allein den Profit solcher wurde nach kurzer Diskussion einstimmig der Genosse M. Kiesel- Arbeitszeit kommt genau auf dasselbe hinaus, als wenn der ArbeitGaunerstreiche haben! Vereinzelt kann es ja vorkommen, daß Berlin aufgestellt. Zur Brandenburger Provinzial- Konferenz wurden geber zu seinem Arbeiter sagt: wenn du deine Arbeit beendigt hast, der Schäfer sich heimlich das Fell des gefallenen Schafes, das zu Grasemann, Kadler und. Meier gewählt. Das Mandat bleibe noch eine oder zwei Stunden an der Maschine stehen. Die vergraben ihn der Gutsverwalter beauftragte, beiseite bringt und an zum Parteitag in Lübeck soll einem Delegierten des 6. Berliner Ueberzeit ist eine unnüße Kraftvergeudung. Außerdem wird die einen Händler zu niedrigerem Preise als üblich verkauft. Das sind Reichstags- Wahlkreises übertragen werden. In der Diskussion Ruhezeit gekürzt. Der Arbeiter hat ganz recht, wenn er fragt: aber doch Ausnahmsfälle, während der Bericht des Gewerberats be- hierüber bemängelten einige Delegierte den Schiedsspruch Warum kapriciert sich der Arbeitgeber darauf, mich länger als neun fagt, daß von 2600 Fellen der Lieferung, bei der jene betrügerische bezüglich der Accordmaurer und wünschten, daß der Parteitag sich Stunden im Arbeitsraum festzuhalten, wenn ich ihm doch nicht mehr Manipulation des Einreibens mit Kleie vorgenommen war, nicht noch mit dieser Angelegenheit beschäftigen möge. veniger als 60 von milzbrandkranken Tieren stammten! Bei der Wahl des Kreis- Vertrauensmannes wurde ein Antrag Durch die Einführung der Achtstundenarbeit ersparen wir an Man sieht aus diesen Darlegungen auch, wie wichtig, ja tie eingebracht, das Vertrauensmänner- System aufzuheben und an deffen Gas, Heizung, elektrischer Kraft 16-17 000 m. im Jahre. unumgänglich notwendig es für die Durchführung der Vieh- Stelle einen Central- Wahlverein zu gründen. Außerdem wurde be= In Accordarbeit wird mehr geleistet. Das soll nicht heißen, senchen- Gesetze ist, daß Entschädigungen für jedes an antragt, vom 1. Oktober d. J. ab Karten einzuführen und einen daß die Arbeiter in der Zeitlohnarbeit faulenzen. Bei der Accordansteckenden Krautheiten gefallene Wieb gezahlt werden! Troß der freiwilligen Beitrag von 10 Pf. monatlich zu erheben, so daß auch arbeit stellen die Arbeiter ihren Kopf mit in den Dienst. Sie großen Gefahr, in die sich alle die Personen begeben, welche die diejenigen, die teinem focialdemokratischen Verein angehören, lernen ökonomischer arbeiten. Sie lernen mit einem Blick zu er= Felle milzbrandtranker Schafe abziehen, ja sie überhaupt nur besich als Mitglieder der Partei ausweisen können. Nach fassen, wo Arbeitskraft gespart werden kann. Im Jahre 1871 rühren, finden sich fortgesetzt solche Felle vor; der drohende längerer Debatte wurden diese Anträge abgelehnt und beschlossen, erhielt unsre Werkstätte einen größeren Auftrag zur Lieferung Geldverlust ist es, der dies veranlaßt. Wie nun der Bericht für die Organisationsfrage auf die Tagesordnung der nächsten Konferenz mikroskopischer Instrumente. Unfre Arbeiter hatten bereits viel zu 1900 mitteilt, scheint der Vorschlag, auch für an Milzbrand ge- zu setzen. Bis dahin soll wie bisher verfahren und in allen thun. Sie waren scheinbar an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit fallene Schafe eine Entschädigung zu zahlen, wie es für Orten, wo es möglich ist, Wahlvereine gegründet werden. Als angelangt. Da führte ich die Accordarbeit ein. In den ersten die größeren Tiere geschieht, keinen Erfolg zu haben". Das Kreis- Vertrauensmann wurde sodann einstimmig Grafemann 6 Monaten stieg der Arbeitslohn um 30 Proz. Nach 2 Jahren ist sehr schlimm! Bei den so zahlreich auftretenden schädlichen Folgen wiedergewählt, Ein Antrag, von den Einnahmen des Kreises stand er 60-70 Proz. höher. Die Qualität der Arbeit blieb die der Nicht bezahlung liegt es im Interesse der Allgemein- 10 Broz. an die Parteikasse abzuführen, der von mehreren Dele- gleiche. Die Arbeiterschaft war leistungsfähiger geworden und heit, die Entschädigung auch auf Schafe auszudehnen. gierten befürwortet worden war, wurde schließlich zurückgezogen, durch den höheren Lohn zu einer höheren Lebenshaltung Unter den Gerbern ist oft die Meinung verbreitet und auch in nachdem darauf hingewiesen, daß der Kreis finanziell nicht günstig gelangt. Ich halte Accordarbeit nicht für Mordarbeit, sondern für Kirchhain war dies der Fall, daß durch das Gerben im scharfen gestellt ist, sondern selbst noch einen erheblichen Zuschuß erfordert. die höhere Form der Arbeit.( Lebhaftes Bravo.) Allerdings muß Aescher"( Aezzkalt) die Milzbrandiporen getötet würden. Dies ist nachdem der Vertrauensmann die Delegierten aufgefordert, recht dem Arbeiter der Mehrverdienst auch ausgezahlt werden. aber nicht richtig. Die technische Deputation für das rege für die Partei zu agitieren und zu organisieren, wurde die Veterinärwesen Preußens hat bakteriologische Unter- Konferenz, an der auch mehrere Genossen des 6. Wahlkreises teilfuchungen angestellt, welche ergaben, daß die Behandlung der Felle genommen haben, mit einem Hoch auf die Socialdemokratie ge- Verein überhaupt eine Vereinbarung über die Arbeitsverhältnisse in dem Aescher nicht genügt, um die Milzbrandsporen zu verschlossen. nichten". Diese technische Deputation hat aber in ihrem Gut
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achten sich auch dahin geäußert, daß der größte Teil aller Der Thüringer Parteitag, an dem aus 36 Orten 57 DeleFelle nicht ordnungsgemäß geschlachteter Schafe gierte teilnahmen, beschäftigte sich mit der Stellung des Genossen von milzbrandkranken Tieren herrührt, und daß Bernstein zu den einzelnen Parteifragen. Nach einem Referat der es daher durchaus erforderlich ist, jedes derartige Genossen Grunwald und Leutert wurde einstimmig eine Sterblingsfell- wie es von den Gerbern genannt wird- Resolution angenommen, die fich gegen die Revisionsbestrebungen als milzbrandverdächtig anzusehen. Unzweifelhaft Bernsteins entschieden ausspricht und den Wunsch äußert, daß der steht jetzt fest, daß der größte Teil der Milzbrand in Lübeck stattfindende deutsche Parteitag eine ganz unzwei erkrankungen durch inländische Schaffelle hervorgerufen wird. deutige Erklärung über das Verhalten Bern Die Erklärung dafür liegt aber nicht in einem besseren Veterinär- steins abgiebt. Aus den weiteren Debatten ging hervor, daß wesen des Auslandes, sondern darin, daß in dem für die Einfuhr im letzten Jahre die Agitation in Thüringen eine sehr rege gewesen von Schaffellen hauptsächlich in Betracht kommenden Ländern die ist. Erfurt wurde wieder als Sitz der Agitationskommission beHandelsusance besteht, die Sterblingsfelle von den stimmt. Schlachtfellen zu trennen und gesondert in den
verdiene.
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Zunächst wurde die Generaldiskussion darüber eröffnet, ob der
wünsche.
Dr. Kellner: Ich erkenne die große Wichtigkeit des Vortrags an, stimme aber nicht allem, was ich gehört habe, zu. Sartorius Göttingen : Die Verhältnisse der Kleinstädte sind von denen der Großstädte zu verschieden, um eine allgemein gültige Norm der Arbeitsbedingungen gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Ich wünsche, daß der Arbeitsvertrag der freien Vereinbarung überlassen bleibt.
Hante Berlin : Seit 1889 habe ich die Ehre gehabt, in dem vorberatenden Tarifausschuß mitzuwirken. Ich habe mich in jedem Punkt Prof. Abbe angeschlossen und war bemüht, die aufgestellte Norm in Berlin zur Anerkennung zu bringen. Mein Wunsch, in unsrem Gewerbe eine die Interessengegensätze zwischen Arbeitgeber und Arbeiter ausgleichende Stelle zu schaffen, scheiterte an der altung der Gehilfenschaft. Früher oder später wird aber die Tarifgemeinschaft kommen.
Arbeiter als Arbeitgeber. Angesichts des Gebahrens der Handel zu bringen. Im Inlande beſteht jedoch eine solche bürgerlichen Bresse gegenüber dem von Bruno Börsch veröffentlichten Handelsusance nicht; es werden gesunde und verdächtige Artikel schreibt treffend die katholische Westdeutsche Arbeiterzeitung": Felle zusammen in den Handel gebracht, gelagert ufiv.„ Merkwürdigerweise sind es jetzt meistens die Blätter, auch einige schule und Fabrikant phys. technische Apparate: Der Abbesche Antrag Dr. Franke Hannover , Privatdocent an der technischen HochIn erster Linie ist dabei die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die bekannte Centrumsblätter, welche sonst so gern gefunden Felle von den tranten angestedt werden; mästenden Agitatoren" reden und tiefsinnige Betrachtungen anstellen Weltgeschichte da, daß aus einer Jnteressentengruppe der Antrag gevon den sich hat den bitteren Beigeschmack des Bivariges. Es steht wohl einzig in der dann aber auch kann es trotz aller Sorgfalt vorkommen, daß über die Verwendung der Arbeitergroschen, welche der Socialdemo- stellt wird, sich selber zu tnebeln. Jeder kauft doch so billig solch ein frankes Fell übersehen und der Gerber in den Glauben tratie die schlechte Bezahlung zum Vorwurf machen." Ferner schreibt versetzt wird, er habe nur gesunde Felle vor sich, so daß er die das Blatt:„ Wir haben unsrerseits niemals ein Hehl daraus gemacht, gültig, ob die Ware gut oder schlecht ist, einen als möglich. Welcher Kaufmann würde, gleichunbequemen Vorsichtsmaßregeln unterläßt, die er andrerseits mit daß seitens der freien Gewerkschaften recht viele fleißige, geistige Einheitspreis zahlen. Sicherheit anwendet, wenn er weiß, daß er Sterblingsfelle vor Arbeit geliefert wird und sind gegenteiligen Ansichten auch aus unsern Arbeitsmarkt. Wir können Herrn Abbe nicht folgen, da sonst Das gilt auch für den fich hat." Der Bericht des Frankfurter Gewerberats meint dann, daß ein eignen Reihen stets entgegengetreten." Ausschluß der Sterblingsfelle vom Handel, das ficherste Mittel zur Verhütung der Ansteckung, nicht durchführbar sei, da Mangel an Schaffellen herrsche und das
Sterblingsfell an und für sich nicht minderwertig sei. Es bliebe Gine Arbeiterfrage auf dem deutschen Mechanikertage. Herren Gehilfen erheben, ersehe ich, daß sie nicht den Wunsch hegen,
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die Kleinbetriebe ihre Bude zumachen müßten. Auch würden manche Arbeitgeber sich ohne Gehilfen behelfen und ungelernte Arbeiter anleriten. Der Antrag bedeutet einen Nachteil für die Meister und für die Gehilfen. Letztere würdigen Sie herab von denkenden Arbeitern zu stupiden Fabritarbeitern. Aus dem Hohnlachen, das drüben die demnach nur zu erstreben, daß auch im Inlande die im Aus: lande übliche Handelsusance der Trennung einmal Meister zu werden. Dresden , 17. Auguft. ( Der Berichterstatter hat weder Schlacht Sterblingsfellen durchgeführt Der zwölfte deutsche Mechanikertag, der gestern und heute hier von Hohnlachen noch von Heiterkeit ettvas gemerkt. Es. ist das die werde. Eine Anregung zur Einführung dieser Handelsusance ist tagte, beriet heute über folgenden Antrag des Professors Abbe- Redaktion.) Bestreben gewisser Leute, Kleinmeister ruinieren. deutscher Leder- Industriellen Jena : au den Verband Die deutsche Technik verdankt ergangen und wird sich dieser in seiner Frühjahrsversammlung 1901 Die Deutsche Gesellschaft für Mechanik und Optik wolle in zeit- ihren Ruf der individuellen, nicht der Fabrikarbeit. In den mit dieser Frage beschäftigen." gemäßer Vertretung der Beschlüsse des zweiten deutschen Mechaniter- Fabriken hört das selbständige Denken auf. Das sieht man Letzteres ist aber nicht der Fall gewesen. Der tages( Bremen 1890) ihre Mitglieder auffordern: in Amerika . Wir sind als Jnhaber der Werkstätten Herren im Wenn er , Centralverein der deutschen Lederindustrie" hat sich, 1. die regelmäßige Arbeitszeit in ihren Betrieben nicht auf mehr a use. Wir zwingen feinen, bei uns einzutreten. wie der offizielle Bericht in der Deutschen Gerber- Zeitung" zeigt, als neun Stunden festzusetzen; aber eintritt, muß er parieren!( Stürmischer, nicht in seiner Generalversammlung am 9. April d. J. nicht mit dieser 2. für alle Ueberstunden an Werktagen einen Zuschlag in Höhe endenwollender Beifall.) Angelegenheit beschäftigt und eine andre Organisation der Leder- von 25 Proz., für alle Feiertagsarbeit einen solchen in Höhe von Richter Dresden : Wegen des einen Erempels des Herrn industriellen giebt es nicht. 50 Proz. des regelmäßigen Zeitlohnes zu gewähren; Professors tönnen wir doch nicht die Arbeitsverhältnisse in unsrer Bei der Wichtigkeit, die in Interesse des Gesundheitsschutzes 3. bei aller Accord- und Stücklohnarbeit den der aufgewandten ganzen Industrie ändern. sowohl der Gerberei Arbeiter als auch der Leder- Arbeitszeit entsprechenden Zeitlohn als Mindestverdienst zu gewähr- Becker Göttingen: Es ist geradezu eine Zumutung, arbeiter die Angelegenheit besitzt, ist es nun Sache des leisten; daß man uns den letzten freien Willen rauben will. In meiner Reichs Gesundheitsamts, mit Vorschlägen an den Reichs- 4. allen Gehilfen, die eine vierjährige ordnungsmäßige Lehr- Werkstatt ist durch Verkürzung der Arbeitszeit das Arbeitspensum Kanzler heranzutreten, damit eventuell durch eine Bundesratszeit unter Lehrvertrag in einer Werkstätte für Präcisionsmechanik zurückgegangen. Verordnung den obwaltenden Mißständen ein Ende gemacht oder Optik absolviert haben und schon ein Jahr oder länger als Brunnée Göttingen : Während des Vortrages hatte ich das wird. Den Agrariern ist es zwar gewiß nicht angenehm, daß amt- Gehilfe thätig gewesen sind, überall einen Mindestlohn von 21 Mart Gefühl, daß man in Jena sich bestrebt, den Kleinbetrieb niederzulich festgestellt wurde, wie gerade die inländischen Schaf- pro Woche, mit Ortszuschlag für die größeren Städte zuzugestehen." I drücken. Man will keine kleinen Murkser mehr haben. Das hat
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