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Der Zolltarif im bayrischen Landtag.

Aus München wird uns geschrieben:

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nicht mit neuem rauchschwachen Bulver geladen waren. Und in die gollpolitik der Regierung, die nur den großen Kornverläufern imperialistische Staaten, darunter natürlich in erster Linie Deutsch wie furzer Frist hatte bei einer derartig kümmerlichen Be- nügt, aber die Kleinen auf dem Lande der letzten Hoffnung beraubt! land, um denselben raufen können. Wißmann schreibt: leuchtung der Schuß abgegeben werden müssen! Nur Sefunden hatten zur Verfügung gestanden. Und wie ruhig und gleichmäßig hatte dabei das Herz schlagen müssen! Wurde das Ziel gefehlt, konnte der Rittmeister wahrscheinlich sagen, wer ihm nach dem Leben getrachtet hatte. Dann war es aber um den Thäter selber geschehen. Eine fast übermenschliche Willenskraft hatte zur Ueber­windung aller dem Schüßen sich entgegenstellenden Schwierigkeiten gehört. War nun dem Unteroffizier Marten eine solche Schußleistung zuzutrauen?

Die Münchener Neuesten Nachrichten" melden, die socialdemo­kratische Fraktion des bayrischen Landtags beabsichtige," sofort nach dem Ende des nächsten Monats erfolgenden Wiederzusammentritt die bayrische Regierung bezüglich ihrer Mitarbeit bezw. Haltung zum neuen Zolltarif- Entwurf zu interpellieren".

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Was haben denn die politischen Abmachungen zur Aufrecht­erhaltung Chinas anders zu bedeuten, als den Neid der Staaten, von denen keiner dem andern etwas gönnt? Daß China in hundert Jahren nicht mehr selbständig ist, sondern in irgendwelcher Weise von einer oder mehreren Nationen Europas abhängig ist, wird wohl kaum jemand bezweifeln, der die notwendigen Konsequenzen der Geschichte zieht. Daß eine Anzahl Staaten in Süd­amerita teine Aussicht haben auf Selbständig­Es ist jedoch festzustellen, daß ein Fraktionsbeschluß hierüber keit, daß die Verteilung in Afrika nur eine vorläufige Der Vertreter der Anklage ist der Ansicht, Marten habe im gewesen ist und sich diesbezüglich auf unsrem Erdball noch manches Affett gehandelt. Der Entschluß, den Rittmeister zu töten, noch nicht vorliegen kann, weil die Fraktion erst Anfang September einer gemeinsamen Besprechung über ihre bevorstehende wäre in ihm erst nach dem Genuß vielen Branntweins ändern wird, unterliegt doch keinem gweifel." Da haben wir ein schönes Zukunftsprogramm für Deutschland : und nach der Begegnung mit dem Dragoner Stumbrieß, des- Landtagsthätigkeit zusammentritt. Im übrigen ist es wohl ganz selben Mannes, den statt seiner der Erschossene das von ihm, selbstverständlich, daß unsre Vertreter im Landtag es nicht versäumen China , Afrika und Südamerika werden innerhalb der v. Wißmann schwebt wohl eigentlich eine Marten, schlecht gerittene Pferd hatte besteigen lassen, ganz werden, die Regierung über ihre Stellung zum geplanten Brotwucher nächsten 100 Jahre aufzuteilen sein, und daß plöglich erwacht. Aber woher hätte er dann das zu dem Schuß zu befragen. Recht interessant wäre es aber, wenn das liberale viel fürzere Zeitspanne vor Münchener Blatt berichten könnte, wie sich die sogen. Liberalen" der Deutschland dabei seine fetten Happen abbekommen muß, versteht unbedingt erforderliche kalte Blut, den eben so fest wie fanft an der Abzugsstange stehenden Zeigefinger, das nicht einen Augen- bayrischen Rammer bei einer solchen Auseinandersetzung verhalten sich doch für einen Patrioten von selbst. In der That, diese Welt­blick zuckende, den dichten Dunst der Reitbahn scharf durch- werden. Die liberale Partei" in München kündigte vor Monaten an, fie politik ist gar nicht uferlos, auf jedem Erdteil winkt ihren dringende Auge nehmen sollen? Alle diese Voraussetzungen werde eine große öffentliche Volksversammlung gegen die Getreidezölle fünftigen Waldersees zu den abenteuerlichsten Eroberungszügen ein wären indessen auch nicht erfüllt worden, wenn die einberufen. Die waderen Kämpen haben aber bis zur Stunde fünftigen Waldersees zu den abenteuerlichsten Eroberungszügen ein weitgedehnter Strand.- That lange vorher geplant worden wäre. Es kann doch nicht nicht den nötigen Mut gefunden, um die Ankündigung zur That Unter diesen Umständen erscheint es begreiflich, Auch demokratische Blätter beschäftigen sich eifrig mit dem bestritten werden, daß der Unteroffizier Marten stets für eine werden zu lassen. leicht erregbare Natur gegolten hat. Hätte nicht die unmittelbar wenn die Frage aufgeworfen wird, ob sich auch die liberale Kammer Gerücht, daß die verstorbene Kaiserin Friedrich mit ihrem vor der Ausführung des Plans genossene große Quantität Brannt- fraktion so feig benehmen wird, wie ihre Hauptstädtischen Partei - langjährigen Obersthofmarschall, dem Grafen Götz von Seden­dorff, eine zweite The eingegangen sei. Es wird als wein die ohnehin schon vorhandene innere Unruhe so sehr steigern freunde. wünschenswert erklärt, daß eine offizielle Erklärung gegeben wird. müssen, daß er auf einen sicheren Schuß gar nicht Der Sühneprinz ist in Basel erfrantt, weshalb seine Uns ist dieser demokratische" Wunsch unverständlich. Was gehen rechnen konnte? Auch wenn mit Vorbedacht gehandelt worden wäre, hätte aller Voraussicht nach Marten des falten Bluts, Weiterreise um zwei Tage verschoben worden ist. Die Berliner denn die durchaus persönlichen Angelegenheiten einer Frau die des festen Blicks, des sicher stehenden und abziehenden Zeigefingers Empfangsfeierlichkeiten erleiden also einen programmwidrigen Auf- Oeffentlichkeit an? schub. Uebrigens giebt es in Deutschland wohl nur wenige, die ermangelt. Antisemitische Maulhelden. Als Wilhelm II. gelegentlich des Allerdings ist Unteroffizier Marten ein guter Schüße. Aber es bedauerten, wenn die Sühnemission des jugendlichen Prinzen Todes der Königin Victoria in England weilte, und dort hohe weil er dieser ist, wird ihm bekannt gewesen sein, daß auf einen überhaupt ganz ins Wasser fiele. Seinerzeit bildete allerdings die Orden austeilte, gerieten die konservativen und antisemitischen solchen Schuß, wie er ihm jetzt zugeschrieben worden ist, nur der Entsendung einer Sühnegesandtschaft nach Berlin eine mit besonderem Blätter bekanntlich aus dem Häuschen vor Ingrimm. Recht arg jenige sich einlassen kann, welcher schon seit längerer Zeit Nachdruck gestellte und als besonders wichtig behandelte Forderung. trieb es u. a. die Dresdener Deutsche Wacht", die am 25. Februar jich im Schießen geübt hat. Zum letztenmal hat er jedoch Nun sie ihre Ziele fast erreicht hat, erklärt man sie für eine ganz 5. J. folgendermaßen tobte: im Jahre 1898 fcharf gefchoffen, und sich besonders für bedeutungslose, wo nicht überflüssige Ceremonie. So schreibt jetzt die Blutthat vorzubereiten, dürfte er keine Gelegenheit gehabt selbst die thaki- offiziöse Köln . 8tg.": haben. Würde er hierdurch nicht unter allen Umständen den Ver­dacht auf sich gelenkt haben? Ganz davon zu schweigen, daß es doch nicht ganz leicht gewesen wäre, die nötigen Patronen zur Stelle zu bringen. Eine oder vielleicht auch zwei scharfe Patronen lassen sich wohl ohne weiteres beiseite schaffen, doch nicht so viele als er zum Einschießen gebraucht hatte. Als guter Schüße hätte Marten auch nie und nimmermehr den Mantel angezogen, bevor er sich an die grausige That begab. Der Vertreter der Anklage hat gemeint, er hätte ihm dazu dienen sollen, im gegebenen Augenblick die Mordiaffe zu ver bergen. Wer aber einmal in dem langen, weiten preußischen Kavalleriemantel gesteckt hat, der weiß, wie schwerfällig er die Arme macht, der weiß auch, daß ein festes Einziehen des Karabiners in die Schulter kaum möglich ist. Sicherlich hätte die Aussichtslosigkeit, in ihm einen erfolgreichen Schuß zu thun, gründlich den Wunsch unterdrückt, vermittelst seiner die Waffe jederzeit lästigen, neugierigen Blicken zu entziehen.

Wir betonen, nur die Vermutung, daß der Unteroffizier Marten vielleicht doch nicht das Leben des Rittmeisters v. Krosigk auf dem Gewissen hat, wollen wir mit obigen Ausführungen unterstützen."

Der Zollwucher.

Die agrarische Schreifunst hat nicht ihres Gleichen und wird nur übertroffen durch stets gesteigerte Leistungen der Agrarier selbst. Die Angst, es könnte des Brotwuchers nicht genug geschehen, entfacht in Herrn Oertel eine wahrhaft wundersame Beredtsamkeit, in der alle Töne erklingen, vom majestätischen Trozen bis zum winselnden Klagen. Die lette Hoffnung" für die Landwirtschaft" ist die Reform des Zolltarifs, so beginnt Herr Oertel in der Deutschen Tageszeitung" feinen poetisch notleidenden Beschwörungsartikel; darum müsse diese Reform fich als großes Mittel" erweisen. Die Kleinigkeit von Bollerhöhung, wie sie die Regierung vorschlägt, genügt ganz und gar nicht:

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Diese minimalen Erhöhungen machen den Eindruck bon Brosamen, die man einem ungestüm Heischenden hin­wirft, um ihn stille zu machen. Das ist ein bitteres Wort; aber es ist genügend Anlaß zur Bitterkeit vorhanden, wenn man hört, wie die wohlbegründeten Forderungen der deutschen Landwirtschaft von den beatis possidentibus mit Hohn und Spott oder mit verletzendem Hochmut behandelt werden. Die deutsche Landwirtschaft verlangt, nicht mir in ihrem eigenen Interesse, sondern in dem Gesamtinteresse des Vaterlandes, eine aus reichende und dauernde Sicherung ihrer Erzeugung. Was man ihr jetzt gütigst und gnädigst, vorläufig nur in der Theorie und auf dem Papiere, zugestehen will, das hat entweder gar keine oder bestenfalls die Wirkung, daß der Absterbeprozeß ein flein wenig verlangsamt wird, aber nur ein klein wenig....

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" Daß Edward VII. , wenn er an die Thüre des deutschen Volkes Einlaß begehrend klopft, ein donnerudes Zurück" aus Millionen Stimmen entgegenschallen, daß die brennende Flamme heiliger Volksentrüstung ihn das weiß er von der Schwelle des Heiligtums scheuchen wird vielleicht, und wenn er sich darüber täuschen sollte, so wird ihm bald genug darüber Gewißheit werden."

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" In den Friedensbedingungen ist die Entsendung der Sühne­gesandtschaft ausdrücklich vorgesehen, sie ist keine freiwillige That Chinas , und man würde irren, wenn man glaubte, dem Sühne­gesandten des himmlischen Reichs andre Gefühle entgegen bringen zu müssen, als diejenigen, die man für jemand hat, der ge= zwungen für einen andren pater peccavi jagt. Dabei ist nicht zu König Edward weilt jetzt in Deutschland . Er hat, wie die vergessen, daß von dem guten Willen des Gesandten Prinzen Deutsche Wacht" in ihrer blumenreichen Sprache sagt, die Schwelle Tschun, den man nicht in Zweifel ziehen soll, taum etwas des deutschen Heiligtums überschritten. Er ist nicht nur nach abhängt. Er hat die Empörung", d. H. die unter dem Deutschland gekommen, um seine verstorbene Schwester zu Grabe zu Schutz der Regierung planmäßig die Ausrottung der geleiten, sondern nach diesem Trauerakt bleibt er wochenlang in Fremden betreibende Bewegung nicht zu hindern ver- einem deutschen Bade. Dabei hat ihm weder ein donnerndes nicht hindern zurück aus Millionen Stimmen" Halt geboten, noch hat ihn die können, obwohl er der Bruder des Kaisers von China ist. brennende Flamme heiliger Volksentrüstung" verscheucht. Wahr­Ebensowenig wird er in Zukunft eine starte Stüße für scheinlich war die brennende Flamme nur Strohfeuer. die Fremden sein können, wenn sie seiner bedürfen sollten. So schmilzt, im Lichte der Thatsachen betrachtet, die Entsendung des Bruders des Kaisers von China auf eine Förmlichkeit zusammen, die praktische Folgen höchstens durch die Eindrücke erhalten kann, die sich dem Bruder des Kaisers und den zahlreichen Mitgliedern der Gesandtschaft bei ihrem Betreten europäischen und deutschen Bodens aufdrängen müssen. Der von sich und feiner Kultur überzeugte Chinese ist indessen gewöhnlich so starrsinnig, daß diese Eindrücke, deren Flut er nicht ordnen kann oder will, nicht fräftig genug sind, um eine Macht zu erzeugen, die erfolgreich in China mit dem Alten fämpfen könnte."

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Das bedrohte Reserve- Offiziers: Ansehen. Ueber den Ausschluß der Oeffentlichkeit bei einer Berhand­lung vor dem Insterburger Kriegsgericht der giveiten Division berichtet die Danziger Zeitung":

Am 2. Juli fand in Wehlau Pferdemarkt statt, zu welchem sich drei Offiziere des Feldartillerie- Regiments Prinz August auf Fahr rädern in Civilkleidern von Insterburg nach dort begaben. Die Herren trafen am 3. früh auf dem Wehlauer Bahnhof ein, woselbst sich auch der Sergeant Bönkost von ihrem Regiment einfand. Hier ist es zwischen einem Lieutenant und dem Sergeanten Hätten die deutschen Chinapolitiker sich dergleichen von vorn zu einem Auftritt gekommen, welche des letzteren spätere Verhaftung herein gesagt, so hätten sie sich die peinliche Wahl gespart, jezt den und die Einleitung des friegsgerichtlichen Verfahrens gegen ihn Sühneprinzen entweder als erlauchten Gast feiern oder durch eine wegen Angriffs auf einen Vorgesetzten, Achtungsverlegung und Be­ganz muzlose Brüskierung einen harmlojen jungen Menschen, der leidigung zur Folge hatte. In der vorigen Woche wurde nun vor teine Schuld und kein Verdienst aufweist, als der Bruder des dem Kriegsgericht der zweiten Division" in dieser Straffache ver­chinesischen Schattenkaisers zu sein, kränken und sich dadurch selbst handelt und im Laufe der Beweisaufnahme unter anderm auch der bloßstellen zu müssen. Was man auch beginnen mag, den Spott Gutsbesitzer H. aus St. als Zeuge vernommen. Diesem legte der und Schaden wird die deutsche Regierung tragen, die im Khaki- Verteidiger des Bönkost, Herr Rechtsanwalt Horn, die Frage vor, Eifer Forderungen aufstellte, deren Erfüllung ihr jetzt selbst überaus ob er am 2. Juli in Wehlau betrunken gewesen, ob er in einem er in der Nacht unangenehm sein muß. Restaurant in Wehlau Unruhe gestiftet, ob Die Hamburger Nachrichten" üben an dem vor- zum 3. Juli auf dem Bahnhof in Wehlau im Wartesaal einer Bank auf geschlafen habe? Nach Vor­gesehenen Empfangsceremoniell überaus scharfe Kritik. Sie schreiben: 4. Klasse dieser Fragen beschloß der Gerichtshof auf Wir halten das falsch angebrachte Ceremoniell für um so be- legung denklicher einem Asiaten gegenüber, der gewohnt ist, daß ihm der Antrag des des Vertreters der Anklagebehörde, die Oeffent Fuß auf den Nacken gesetzt wird und der es als Zeichen von lichkeit auszuschließen, da Herr H. Reserve Offizier ist Schwäche und Mangel an Selbstbewußtsein auffaßt, wenn und zu einer Uebung eingezogen werden kann, sein Besieger ihn nicht so behandelt, wie er es gewohnt ist. weshalb fein Ansehen nicht in Gefahr geraten dürfe. Nach Die Chinesen werden und müssen es im ungünstigsten Sinne Herrn H. wurden dann noch der am meisten beteiligte Benge nach den drohenden Racheworten mißverstehen, wenn vom Lieutenant N. und die Frau Gastwirt H. unter Ausschluß der vorigen Jahre der Sühneprinz wie ein Souverän, und zwar Oeffentlichkeit vernommen und sodann die Sache vertagt. wie ein befreundeter empfangen wird und noch dazu gerade Ein Herr Reserve- Offizier wird also in seinem Ansehen ges von derjenigen Macht, gegen die sich die chinesischen Ver- schädigt nicht dadurch, daß er sich ungehörig aufführt, sondern das brechen gegen das Völkerrecht am schwersten gerichtet haben. Die durch, daß die Ungehörigkeit bekannt wird!- Chinesen werden das nicht als Großmut, sondern als ganz etwas andres auffaffen. In der That, uns ist die politische Weisheit des heutigen Kurses, wie sie sich in dem Empfang des Prinzen Tschun wieder einmal offenbart, gänzlich unverständlich. Das schlimmste aber ist, daß der Zug nach Reklame und äußerem Schein, der sich hier wieder äußert, charakteristisch für die ganze Art und Weise ist, wie überhaupt bei uns verfahren wird. Wir wollen die Gedanken, die sich hier ergeben, nicht weiter ausführen, aber einen verlockenden Ausblick auf die Zufunft eröffnen sie nicht."

Ausland. Ocftreich Ungarn .

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Nun kommt man( d. i. die Regierung) immer und immer wieder mit dem lenden lahmen Gerede, es müsse doch eine Mittellinie" gefunden werden, die Landwirtschaft Fortschritt der östreichischen Valutaregulierung. müsse ihre noch so berechtigten Forderungen zurüdsteden, sie sei -st- Wien , 24. August. In Oestreich kommt Gold in nur ein Glied des Körpers, und alle andern hätten Anspruch auf Dieses Eiapopeia gleiche Berücksichtigung. sollte man den Verkehr. Der Generalrat der östreichisch ungarischen Bank politischen Kindern vorsingen; die Landwirtschaft ist aber den hat gestern beschlossen, Zwanzig- Kronen- Münzen in Gold in Verkehr zu Das Ganze ist vorläufig nur eine Spielerei, es werden die Kinderschuhen längst entwachsen..." Der Patriotismus der Brotwucherer. Das Organ der sich sehen. Und dann singt Herr Oertel von der Not auf dem Lande ein überschreienden Notleidenden, die Deutsche Tageszeitung", führt über Barzahlungen weder obligatorisch, noch falultativ aufgenommen. Jammerlied, daß es scheint, als hätte er nun die Voltsschichten ge- die Militärverwaltung bittere Klage." Der Landwirt sei Die Bank zieht also weder die Banknoten ein, noch wechselt sie sie funden, die wirklich Not leiden und denen seine Zollpolitik während der Einquartierungszeit mehr oder minder der gegen Gold um, sondern sie mengt nur in ihre Zahlungen ein wenig damit sich die Bevölkerung an das goldene Geld gewöhne ichts nügt, die sie nur schädigt: Stlave feiner Gäste. Es sei fraglich, ob die Mannöver Gold " In vielen Teilen Deutschlands schreitet die blaffe Not in wirklich einen solchen Umfang und eine solche Aus- und sich des sichtbaren Fortschrittes der Balutaregulierung ergöze. er beträgt etwa härenem Gewande über das dürre Land. In vielen Höfen ist die dehnung annehmen müssen, wie sie in den letzten Jahren Der Goldvorrat der Bank is nicht gering und die Bank will ihn nicht mehren. Go. grämliche Sorge, stete Hausgenossin geworden. Sie fügt am angenommen haben, ob ein solches Zusammenwerfen gewaltiger 980 Millionen Kronen Bette und scheucht den Schlaf, sie zählt am Herde neidisch die Massen nüglich und notwendig, geraten und geboten sei. Die An- wird das neu zuströmende Gold in Münzen dem Verkehr aus­farget Bissen zu. Für diese böse trübe Not ist kein Mensch ver- schauungen der Sachkenner stimmen hierüber durchaus nicht überein. geliefert. Oestreich- Ungarn hat bekanntlich die Goldwährung wenn auch antwortlich. Wer ist denn aber dafür verantwortlich, daß die Land- Wenn aber die alljährliche Einquartierungslast erforderlich sei, so wirtschaft nicht mehr in sich die Kraft hatte, die Not zu über- müsse wenigstens dafür ein vollkommen entsprechender das Gold noch immer nicht mehr ist als eine Kuriosität. Als nach Der dem tiefen Preisfalle des Silbers im Jahre 1879 die freie Silber­winden und die bösen Jahre zu überdauern? Wie mancher da petuniärer Eriaz den Landwirten geleistet werden. draußen im Osten, der traurig die färgliche Ernte betrachtet und Landwirt müsse unbedingt fordern, daß die zu gewährende Vergütung prägung eingestellt worden ist, wurde dem östreichischen Papiergeld mit Bangen und Beben in die trübe, dunkle Zukunft schaut, wagt die eignen Kosten dede. Es gehe aber ein Zug durch einige Instanzen jede metallische Grundlage entzogen; jeit damals hatte Oestreich eine den herben Kampf um sein Hab und Gut nur noch einmal, weil der Militärverwaltung gewisse mittlere und vor allen Dingen reine Papierwährung und die Silbergulden, die einzige Münze des er feine ganze und seine letzte Hoffnung auf eine Besserung der auch niedere- den man, ohne irgend jemand nahe zu treten, als Verkehrs, waren in Wahrheit metallische Anweisungen. Mit den Landwirtschaftlichen Lage im allgemeinen jegt! Was würden eine Art von Selbstherrlichkeit bezeichnen darf. Die Herren meinen, Balutagefeßen vom 2. August 1892 wurde der Uebergang zur Gold­wohl die Folgen fein, wenn die hoffnungen und daß lediglich das militärische Interesse bestimmend sei, und daß alle währung vollzogen, und gleichzeitig an Stelle der östreichischen Nur langsam konnten die Erwartungen dieser in der Not stedenden, andren noch so berechtigten Interessen ihm untergeordnet werden währung die Kronenwährung gesetzt. 312 Millionen Staatsnoten, des vom Staate ausgegebenen mühsam ringenden Leute betrogen würden? Wir müßten." erst jetzt brauchen sie nicht auszumalen. Was dann geschehen würde, Man ersieht aus diesem Erguß eines patriotischen Agrarier- Papiergeldes, aus dem Verkehre gezogen werden; midas pfeifen die Spaßen von den Bäumen. Man gemütes wieder einmal, daß die Begeisterung der Junker für den wird der letzte Reſt, die Staatsnoten zu fünf und zu fünfzig wirft uns vor, daß wir schrieen und immer wieder schrieen. Militarismus genau auf dem Punkte aufhört, wo ihr Geldbeutel at- Gulden, umgewechselt. Die Einlösung erfolgt nämlich derart, daß Wem die Wasser der Not bis an die Kehle gehen, der muß laut fängt, in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Der Militarismus ist die Regierungen der Bank die entsprechende Menge Gold über­um Hilfe rufen, damit er gehört werde. Und es ist immer noch so lange eine herrliche Institution, als er dem junkerlichen Nachgeben und die Bank für die Staatsnoten metallisch fundierte Bank­besser, wenn wir unsre Stimme erheben, als wenn auf den ver- wuchs eine standesgemäße Carriere im vornehmsten Rod bietet, als noten ausgiebt. In wenigen Monaten werden die letzten Staats­lassenen Aeckern die Steine schreien." er für die Strohdachflickenden den nicht fnausernden Käufer von noten eingelöst sein einberufen sind sie bereits Wahrlich, der Poet der" Deutschen Tageszeitung" singt von der Remonten und andren Produkten darstellt; sobald es aber nur die werden in Oestreich- Ungarn nur fundierte Banknoten in Umlauf Not dertleinen Bauern und der Tagelöhner, die in geringsten Opfer zu bringen heißt, wird aus dem junkerlichen sein. Die Aufnahme der Barzahlungen selbst ist aber an eine gesetz­Und liche Verfügung geknüpft, sie kann nicht vor dem Jahre 1903 er der Zuckerfron ein unendlich armselig Dasein führen. Er kann Schwärmer für das bunte Zuch der schonungsloseste Nörgler. nicht sprechen von den Gutsbesizern, denen seit Jahrzehnten die das sind dieselben Leute, die noch fürzlich der Regierung neue folgen, dem Endtermin der Einlösung des staatlichen Papiers Wenn also die Bank jetzt Gold in Verkehr seht. Preise ihrer Produkte auf Boltskosten fünstlich gesteigert wurden, Militärforderungen geradezu präsentierten, freilich um den Gauner- geldes. 10 hat dies höchstens die Bedeutung, daß dadurch denen seit Jahrzehnten der Staat tieine Mittel und große Mittel in preis des unerhörten Brotwuchers!- Neigung des Verkehrs, das Gold aufzunehmen, erprobt bunter Menge zugewendet hat, damit sie das altübliche" standes: Weltpolitische Zukunftsträume. Wie sich im Kopfe unsrer wird. Ob Oestreich- Ungarn selbst die Kraft bejizen wird, das Gold gemäße" Leben fortführen können, das gefährdet ist durch zu hohen Weltpolitiker Deutschlands weltpolitische Zukunftsaufgaben eigentlich im Lande festzuhalten, kam daraus nicht erfahren werden, weil sich Kauf der Güter und durch irrationelle Wirtschaft. Wohl, Herr Oertel, helfen wir den kleinen Bauern, helfen wir ausnehmen, beweist eine Auslassung des früheren General- ja die kleine Goldmenge in unzählige Seitenkanäle zersplittern wird, den Landarbeiter! Befreien wir sie von der Herrschaft des Junkers, gouverneurs von Deutsch Ostafrika, v. Wißmann. die natürlich ganz ungeeignet sind, dem freien Gold" den Weg ins von der übermächtigen Konkurrenz des Großgrundbesitzers! Verwerfen wir Nach derselben ist der Erdball nur dazu da, damit sich ein paar Ausland zu öffnen.

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