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Wie man sich zu dem Sühneempfang auch stellen mag: das seinen schweren Fehler begangen, daß sie die Hauptleute für Miß- Beistenter zum Peterspfennig empfiehlt. Herr Trimborn Gefühl einer Blamage der deutschen Regierung wird man nicht los. Handlungen in der Compagnie verantwortlich machte, so daß eröffnete dann die Reihe der Vorträge Diskussion ist Hätten wir eine bürgerliche Presse, die es als ihre Pflicht betrachtete, wiederum die Unteroffiziere gedrängt werden, von den Mißhand- bekanntlich nicht üblich auf den Katholikentagen mit statt allerlei versteckte Bosheiten an eine unschwer zu erratende lungen abzulaffen, deren Ausübungsfreiheit früher ihre Stellung er- einer Ansprache, in der er einen neuen drohenden Kultur­Adreſſe zu richten, fampf" ausmalte, der nämlich darin zu finden ist, daß es frevel­Adresse zu richten, offen ihre wirkliche Meinung auszusprechen, so träglich gemacht hatte. würde dieselbe die Sinnlosigkeit der ganzen Sühite Man gebe den Unteroffizieren die Mißhandlungsfreiheit zurück hafte Menschen giebt, die an der katholischen Kirche erfolgreiche Kritik zu üben wagen. mission rücksichtslos geißeln, statt über das Empfangsceremoniell und alles Uebel ist beseitigt! Nach erneuten Gebeten und Segenserteilung durch den Bischof ihre beißenden Glossen zu machen. Sie würde es dann als Der Fall von Gumbinnen treibt allerlei Bekenntnisse schöner von Osnabrück folgten dann verschiedene Vorträge. Dr. Porsa absurd bezeichnen, daß man einen jungen, unerfahrenen, an den Militärseelen hervor, die tiefen Einblick in die Geistesverfassung sprach über Windthorst, Pastor Baumgarten über die katholische Ereignissen ganz unbeteiligten Menschen nach Berlin citiert hat, um gewiffer Offizierstreise gewähren. Mission im Auslande, Dr. Karl Bachem über Der Katholik und die hier eine Sühne- Komödie aufzuführen, die auf die fernere Entivicklung Erfreulich aber in dem Bekenntnis des Sachsenspiegel"-Offiziers moderne Zeit". Der letztere sehr seltsame Vortrag gipfelte in der der chinesischen Frage in jedem Falle nicht den gering it en ist uns sein Anerkenntnis, daß Bebel und seine Gesinnungs- Beweisführung, daß der Katholit nicht so rückständig sei, wie öfter Einfluß ausüben tann. Was der zwanzigjährige Brinz gen offen es gewesen sind, die die Militärverwaltung zum Eine gefagt werde, sondern wohl befähigt, sogar- Kommerzienrat zu in Berlin spricht und empfindet, ist politisch absolut nebensächlich. schreiten gegen die übermäßigen Militärmißhandlungen gedrängt haben. Das hätte man voraussehen und deshalb ihm und sich eine peinliche Die" Heze" hat Erfolg gehabt und darum mag fröhlich weiter Situation ersparen müssen. " gehegt" werden.

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Deutsches Reich. Die

werden.

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Osnabrück , 27. August. Der Papst fandte dem Ratholikentage feinen erneuten Segen und herzlichsten Grüße. Der Abg. Herold sprach über die wirtschaftlichen Interessen und deren Ausgleich und betonte, daß vor allen Dingen auch die Landwirtschaft durch angemessene Zölle geschützt werden müsse, andrers

Lächerlich ist es auch, wenn man sich anläßlich der Erkrankung" des Prinzen über die chinesische Hinterhältigkeit und Treulosigkeit" entrüstet, die im letzten Augenblick wieder einmal einen ihrer dreiften Winkelzüge mache. Wenn Prinz Tschun seine Ankunft in Berlin zur Am Sonntag wurde die Generalversammlung der Katholiken verträgen. Der wies hierauf auf verzögern sucht, so sollte man doch lieber sein angeborenes Tatt- Deutschlands in Osnabrück mit tirchlichem Bomp und Centrumslügen tatholischen Bestrebungen in wissenschaftlicher Beziehung hin. gefühl anerkennen, weil er sich in eine fatale Situation noch nicht eröffnet. Es ist bezeichnend, daß sogleich der erste Teil der Ver- Abg. Ba ch e m erörterte die Aufgaben der Katholiken in wirtschaft­mit staatsmännischer Grazie zu schicken weiß. anstaltungen dem Kampfe gegen die Socialdemokratie licher Beziehung; er stellte die Erreichbarkeit einer einheitlichen galt, die man durch frömmelnde Demut eines verfälschten Christen- Konfession als möglich hin und hob besonders hervor, daß auch die tums und durch verleumderische Anklagen zu bekämpfen versucht. Katholiken den Fortschritten der Zeit ihr Augenmerk zuwenden. Eine einleitende Feftrede hielt Rechtsanwalt Dr. Bitter. Er Wenn zum Beispiel eine Umgestaltung der Schulen in moderner Hinsicht(??) notwendig sei, so würden auch die Katholiken auf diesem Gebiete zu ihrem Teil mitarbeiten.

Die katholische Heerschauber fett's aber auch bie notwendigkeit von Mandels­

Wann die Krankheit des Sühneprinzen behoben sein wird, ist noch ganz unbestimmt. Einstweilen soll zwischen dem Auswärtigen Amt und dem Patienten der lebhaftefte Depeschenwechsel stattfinden. Schade, daß sich dieser Teil der Komödie hinter den Coulissen ab­spielt. Ihr Ausgang wird freilich auch anspruchsvolle Zuschauer auf ihre Kosten kommen lassen.-

Verherrlichung der Soldatenmishandlungen.

Aus Anlaß des Gumbinner Prozesses veröffentlicht in der

fächsischen offiziösen Korrespondenz Sachsenspiegel" ein ehemaliger

Offizier einen höchst seltsamen Artikel, der sich mit der Stellung des Unteroffiziers in der Armee beschäftigt. Da ist zu lesen:

" Taugen sie( die Unteroffiziere) nichts, so arbeitet auch der tüchtigste Compagnie- und Schwadronschef pro nihilo( für nichts). Autoritativ fann ein Unteroffizier nur wirken, wenn er von seinem Vorgesetzten so hoch wie mur möglich gestellt, aber nicht, wenn er systematisch auf das Niveau der Gemeinen herabgedrückt wird. Ein Compagniechef oder Schwadronschef, der in ähnlicher Weise seinen Unteroffizieren be­gegnet, wie der erschossene Rittmeister, gleicht dem Thörichten, der selber den Ast absägt, auf dem er sigt.

begann:

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China - Erfahrungen. Wie die Münch. N. N." erfahren, hat der Kaiser den Zusammentritt einer Sommission zur Ver­arbeitung refp. Ausnutzung der bei der Expedition nach China gemachten Erfahrungen angeordnet.

Diese Beratingen dürften sich auf innermilitärische Fragen er­streden, denn die allgemein politische Erfahrung aus der China­Expedition sollte festehen: Einmal und nicht wieder!-

Man spreche von dem Massentritt der Arbeiter bataillone , vor dem die Besitzenden erzittern. Allein vor dem Massentritt der Arbeiterbataillone, die heute durch die Straßen Osnabrücks zogen, branche niemand zu erzittern, denn es war ein Zug von christlichen Arbeitern, die unter der friedlichen Fahne von Jesus Christus nach dem Vereinshause ogen, um ihren heiligen Glauben zu bekennen, ihr religiöses Bewußtsein zu stärken. Die katholische Kirche habe das christ­liche Familienleben, das stärkste Bollwerk gegen alle revolutionären Umsturz bestrebungen, gefestigt... Es ist wahr: vor dem Massentritt der Centrumsschäflein zittert Ein russischer Diplomat über die Walderfee- Episode. Ein niemand; vor dem Centrum darf jede kapitalistische Ausbeutung ge- Dresdener Blatt veröffentlicht ein Juterview, das sein Gewährs­tröstet sein und das chriftliche Familienleben" ist trotz des Centrums mann, eine in diplomatischen Kreisen angeblich wohl bekannt und eine fromme Sage, sofern dies christliche Familienleben" nicht ein gut unterrichtete Persönlichkeit," mit einem russischen Würden Leben des stummen und stumpfen, menschenumwürdigen Dahin- träger gehabt habe. Unter anderm verbreitete sich derselbe auch dämmerns bedeuten soll. über den Chinatrieg. Dabei machte er den achtungen Aber Herr Das bach, der folgende Redner, weiß es anders. Deutschlands und Englands in China den direkten Vorwurf, Herr Dasbach, der mit allen fapitalistischen Schlichen zu enormem den Ausbruch der durch das Treiben der Missionare vor­Reichtum gelangte fromme Kaplan, ist von seiner Partei zum Redner bereiteten Unruben beschleunigt zu haben. Rußland habe Socialpolitik bestellt worden. Die Rede des Herrn sich ausschließlich durch das Vorhaben der beiden genannten Groß­Dasbach umfaßt drei Behauptungen: die deutsche Socialpolitik ist mächte veranlaßt gesehen, sich Port Arthur zu sichern, die Mandschurei über alle Maßen herrlich; diese Herrlichkeit ist allein dem Gentrum werde aber Rußland , das mit China ausschließlich auf kommerziellem zu danken; wenn nicht alles erreicht set, was das Centrum wünsche, Gebiete zu verkehren gedenke, an China wieder zurückgeben.(?) jo liege es am Bundesrat. Diese Grund- und Hauptgedanken waren was den Grafen aldersee anlange, so habe dieser durch Ausfälle gegen die verführerischen Lehren der Social- seine schwierige Aufgabe zwar befriedigend gelöst, doch seien demokratie" reichlich geziert. auch starte Fehler vorgekommen, wie beispielsweise die

über

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Mit welcher unwahrhaftigkeit Herr Dasbach die deutsche Social- Strafexpeditionen in das Innere. Weiter fuhr politik und die Centrumsverdienste an ihr behandelte, dafür nur ein der russische Diplomat fort: Wenn auch Graf Walderfees Beispiel. Herr Dasbach preist den Papst als Urheber der Social- Ernennung zum Oberbefehlshaber der verbündeten Truppen reform, er giebt den Gedankengang der 1891er Encyklika in der Provinz Petschili seiner Zeit die Zustimmung des de conditione oqificum"( über die Lage der Arbeiter) wieder und Baren fand, so bestand damals die Voraussetzung, daß sagt nach dem Bericht der Germania":" Graf Walderfee lediglich bestimmt set, die

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Am Schluß der Encyklika fordert Leo XIII . alle auf, zur verbündeten Truppen zum Entsage der eins Durchführung seiner Borschläge beizutragen. Als dieje Encyclita gefchlossenen Gesandtschaften nach Peting zu erschien, am 15. Mai 1891, da war die ganze Welt erstaunt über führen. Als dieser Entsaz einem russischen General gelang, bevor diese Fülle von praktischen Vorschlägen, und sogar das social- noch Graf Waldersee Europa verlassen hatte, verstand man es demokratische Hauptorgan, der Vorwärts", bei uns in Petersburg nicht, warum Graf Walder­erklärte damals, daß der hl. Vater mit dieser Encyklika densee troydem seine Neise nach Ostasien antrat." rechten Weg zur Lösung der socialen Frage gewiesen habe joweit fie überhaupt einer Lösung fähig sei."

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Doch wohl gemerkt, nur den ersten Augenblick ist die Handlungs­weise des Rittmeisters völlig rätselhaft. Wer den Wandel hat beobachten können, der in den legten zehn Jahren in der Stellung der Unteroffiziere der Unteroffiziere zu ihren Hauptleuten vor sich gegangen ist, der wird in dem Auftreten des Erschossenen ein Symptom desselben erkennen müssen. Daß dieses in der denkbar schärfsten Form sich zeigt, kann ihm feinen symptomatischen Charakter nicht nehmen. Können die Unteroffiziere eigentlich noch die festesten Stützen der Kompagnie, der Schwadron sein? Die erforderliche moralische Befähigung hierzu fehlt ihnen durchaus nicht. Aber ein latenter Riß zieht fich jetzt durch die Beziehungen des Hauptmanns zu seinen Unter­offizieren. Um vieles fühler stehen sie einander gegenüber als früher; und dies ist das Werk des Herrn August Bebel und feiner Gesinnungsgenossen. Denn die Kosten der von den Socialdemokraten auf Grund von Soldaten Miß­handlungen gegen die Armee angestellten Hetze hatte und hat noch vor allem der Unteroffizier zu tragen. Einen unverzeihlichen Fehler beging die Regierung, nicht indem sie den Gegnern eines festgefügten Heeres Gehör schenkte, wohl aber, indem sie anfangs den auf sie ausgeübten Druck nach unten bis zu den Hauptleuten in womöglich ver Also 1891 hat der Vorwärts" die katholische Socialreform an­stärktem Maße weitergab. Seitdem Leben die erkannt und den Vorschlägen des Bapstes das denkbar höchste Lob Kompagnie und Schwadrons- Chefs int der beständigen gezollt. Wie bösartig ist nun dieferfelbe" Vorwärts", jezt die der Besorgnis, daß ihre Unteroffiziere, die schon auf Grund Encyklika eifrig nachstrebenden socialpolitischen Centrumsbemühungen ihrer geringeren allgemeinen Bildung leichter die Gewalt fortdauernd fchiver zu verunglimpfen. fiber sich verlieren, von einem losen Handgelent einen gesezwidrigen Gebrauch gegen Gemeinen machen und damit auf das bedenklichste an ihrer, der Hauptleute, Existenz rütteln könnten. Wird doch die Miß­handlung eines Soldaten durch einen Unteroffizier seinem Haupt­mann auf das Conto gefeßt, und mag dieser zur Zeit der That auch am Nordpol gewesen sein. Nicht mehr ein Gegenstand des Vertrauens und liebevoller Fürsorge ist er dem Compagnies und Schwadrons- Chef. Nur Gefahren für die eigne Laufbahn wittert dieser noch in ihm....

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Aber in dem von Herrn Dasbach' citierten Vorwärts"-Artikel einen vom 26. Mai 1891 ist zu lesen: " Ja es ist gewißlich und wahrhaftig wahr, er( der Papit) hat die sociale Frage gelöst, genau so weit, als sie die heute bestehenden Gewalten überhaupt zu lösen vermögen.

Auf alle nur denkbaren Mittel ist man schon verfallen, um den Unteroffizier an die Truppe zu feffeln. Wird er aber hiermit nicht gewaltsam wieder fortgetrieben? Jetzt ist es Regel, daß er fich fogleich aus dem Staube macht, wenn er die Zahl von Jahren hinter sich hat, die ausreichen, bei der Gendarmerie und der Schutzmannschaft unterzukommen, damit er auf diesem weniger gefahrvollen Wege noch zu dem Civilversorgungsschein gelange. Wer tann mir verbürgen, daß ich straffrei bleibe? Wer nimmt sich meiner noch an, wenn ich einmal im Eifer des Dienst es und unter dem von meinem Vorgesezten auf mich ausgeübten starten Drud mich vergesse und gegen den Mann, der mich durch seinen passiven Widerstand bis auf das Blut gepeinigt hat, handgreiflich werde?" Mit diesen Worten weist der Unter­offizier die Bemühungen seines Hauptmanns zurück, ihn zur neuen Kapitulation zu bewegen, verzichtet er gleichzeitig auf die nach zwölfjährigem Dienen zu erwartende Prämie von 1000 m.

Wir wiederholen, die Behandlung, welche dem Unteroffizier

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Daß der Papst das unfehlbare Haupt der katholischen Chriften heit bleiben, daß er heute noch der Herr der gesamten christlichen Menschheit werden will, darüber kann für den, der die Geschichte der Kirche kennt, fein Zweifel sein.

Ausland.

Reaktion.

von

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Den Postverkehr zu erschweren, hat sich die Posener Postbehörde zur Aufgabe gemacht. Bekanntlich wurde vor längerer Zeit in Bosen ein Uebersetzungsbureau eingerichtet, in dem die polnischen Adressen von Postsendungen ins Deutsche übertragen werden sollten. Während es den Anschein hatte, als wenn auf diese Weise der Verkehr erleichtert werden sollte, war gerade das Gegen­teil der Fall. Es ist eine Verfügung erlassen worden, nach der Postbeamte mit 2 Mark Strafe belegt werden, wenn sie Sendungen mit polnischen Adressen nicht vor der Bestellung dem Uebersetzungs­bureau" abliefern. Bei einer weiteren Uebertretung dieser Bestimmung wird die Strafe erhöht und schließlich wird der Beamte, wenn er fich zum drittenmale dieses schweren Verbrechens schuldig gemacht hat, entlassen. Das Uebersetzungsbureau und die in ihm arbeitenden Es ist ein seltsames Geschick für den Kaiser, der die Initiative Beamten werden also zu dem Zivecke unterhalten, den Verkehr zu ergriffen hat zur Anbahnung internationaler Maßregeln im erschweren. Beamte, die sich erf.echen, der polnischen Sprache mächtig Interesse der Arbeiter einerseits und im Sinne der Regierungen au fein, sollen entlassen werden. Hoffentlich wird aber diesen Ueber andrerseits. Es ist ein Verhängnis für alle Socialreformer und ein fegungsbureau"-Leistungen bald ein Ende gemacht. Hohn für den Liberalismus der Bourgeoisie, daß der Papst, das Haupt der katholischen Christenheit, dessen Herrschaft sie längst ab­geschüttelt zu haben glaubten, daß er es ist, der offen und scharf die Grenzlinie bezeichnet, bis zu welcher sie gehen Der Landesprotest der schweizerischen Arbeiter gegen die dürfen, wenn sie von den Forderungen der Arbeiter au scheinend möglichst viel erfüllen, aber von der Bern , 25. Auguft. überlegenen Ge= Position der herrschenden Ein prächtiger August- Sonntag, durch den der Himmel seine walten und& lassen mit ihrem so vortrefflichen Sympathie mit der organisierten Arbeiterschaft bekundet. Am ganzen historischen" Recht nichts, aber auch rein gar nichts preis: Vormittag bringen riesenlange Eisenbahnzüge Hunderte und Tausende geben wollen. von organisierten Arbeitern aus allen Teilen des Landes, und in der Beughausgasse, wo das Bolkshaus steht, staut der Verkehr, während das Volkshaus selbst unter dem roten Fahnenwalde fast verschwindet. Nach 12 Uhr wird auf dem Waisenhausplaße der Zug aufgestellt, Wenn aber die Kaiser und Könige Fürsten von Gottes der mit seinen nicht endenwollenden Fahnengruppen ein einzig Gnaden, wenn Adel und Klerus bevorzugte Stände, die Bourgeoisie schönes Schauspiel bietet. Außer den roten Vereinsbannern, unter eine in so überaus dehnbarem Zaume christlicher Barmherzigkeit denen besonders das drei Mann getragene Riesen­gehaltene Ausbeuterklasse bleiben wollen, dürfen banner der Züricher Arbeiterunion auffällt, wurden zahlreiche jie nur bis zu der Linie gehen, die der Papst für jedermann Inschriftentafeln mitgeführt. Diejenige des Züricher Arbeiterinnen­erkennbar markiert ein Haar breit weiter und der Staat, die Kirche, Adel und Bourgeoisie geraten auf die schiefe Ebene, vereins, von dem sich ein Dugend Mitglieder eingefunden, ver­auf der es keinen Halt mehr giebt, bis alles angelangt ist im spottet die socialpolitische Negation und Unfruchtbarkeit der eid­Schoße der einen bemokratisch freien socialistischen Gesellschaft. genössischen Näte: Num also mögen fie ich allesamt unter das entrollie pech­Es geht die Industrie zu Grund' rabenschwarze Banner des Unfehlbaren sammeln, Am freien Samstagnachmittag; da schwarz, hie rot; Alles was der Nacht der Vergangenheit an Ja, schafften wir, wir Ihr in Bern , gehört, der Nacht der Kuechtschaft und Ausbeutung erhalten Die Industrie täm' auf den Hund!" wiffen will, die Völker aber, ihre gehe, wohin es gehört, Andre Inschriften lauten: Wir wollen nicht Herren und Knechte ungeheuren Mehrheiten, werden wiffen, wo ihre Fahnen wehen." sein, denn alle sind zur Freiheit geboren." Hoch der gesetzliche Schutz Der Vorwärts" hat der Encyklika also nicht nachgerühmt, wie Die Mißhandlungen, die Krosigk gegen seine Unteroffiziere ver Herr Dasbach vortäuscht, daß sie die sociale Frage löse, so weit ihre der verfassungsmäßigen Rechte!"" Gleiches Recht für alle!"" Nieder übte, sollen ein Symptom dafür sein, daß die Offiziere feit der Lösung möglich sei, sondern er hat das Gegenteil hiervon ge- mit den Anmaßungen des Unternehmertums!"" 17 Millionen für socialdemokratischen" Hezze" ernstlich verwarnt werden, Miß- jagt. Er hat gesagt, daß die Socialreform der Encyklika gerade jo neue Kanonen! Was giebt es im nächsten Winter für die Arbeits­handlungen seitens der Unteroffiziere gegen Gemeine zuzulassen! weit geht und gerade dazu angethan ist, daß das System der tapi- lofen und ihre Kinder?"( Arbeiterbund Oerlikon.)" Hoch die Gewert­Diese Logit verstehe wer kann. dat p talistischen Ausbeutung in feiner Weise angetastet wird. Daß das schaften."" Die Waffen nieder!"" Freiheit, Gleichheit, Brüderlich­Wir wollen feinen Klassenstaat!" Doch nicht die gebrechliche Logit eines verabschiedeten Offiziers Centrum wenn auch nicht einmal mit Erfolg diesen social feit, hoch die Socialdemokratie!" fann uns interessieren. Bemerkenswert ist die wahrhaft naive politischen Lorbeer seit Jahren zu erringen bemüht und noch jetzt Nieder mit der Klaffenjustiz!"" Nieder mit dem bundesrätlichen bemüht ist, das wollen wir ihm bereitwillig zugestehen. Vielleicht Offenheit, mit der die Zeit ungezügelter Mißhandlungen gepriesen schwindelt Herr Dasbach diese Verurteilung der Centrumspolitit triedertum gegenüber anmaßenden Monarchien!" Und so weiter. wiederum in das Zugeständnis um, daß das Centrum bereit sei, die sich eine nach Tausenden zählende Menge Voltes aufgestellt. Des­In den Straßen der Stadt, durch die der Zug marschierte, hatte Es ist gern zuzugestehen, daß auch der Unteroffizier oft in feiner Ausbeutung der Arbeiter durch das Kapital zu beseitigen. gemütlichen Lage steckt. Es werden vielfach nicht genügend taugliche gleichen waren die Fenster der Häuser mit einem zahlreichen Pu­Menschen man denke nur an den jüngst am Erscheinungsort des Am Montag wurde nach Erledigung umfassender religiöser blikum dicht besetzt, das hie und da den Demonstranten Blumen zu " Sachenspiegels", aufgedeckten Fall Lungwiz" in die Armee ge- Ceremonien Abgeordneter Dr. Trimborn unter stürmischem Bei- warf. Der Zug selbst war großartig und imponierend und machte steckt, denen dann alle Anforderungen des Drill- und Paradesystems fall und Böllerschüssen zum ersten Präsidenten der Generalversamma auf jedermann einen tiefen Eindruck. beigebracht werden sollen; Auf dem Waisenhausplay, wo auf einem großen Bierwagen da kommt der für die Aus- lung erwählt. Hiermit begannen die eigentlichen Verhandlungen, die bildung der Rekruten verantwortliche Unteroffizier leicht in bisher recht eintönig verlaufen find. Zunächst bedachte man das firchliche Oberhaupt, indem man eine mit grünem Laub geschmückte provisorische Rednerbühne errichtet eine schwierige position. Hieraus ist zu folgern: Das unnötige einen Antrag Bach em annahm, der die volle Unabhängigkeit und ward, gefellten sich zu den Zugsteilnehmern weitere Tausende von und menschenquälerische Drill- und Paradesystem ist zu beseitigen Freiheit des Bapstes fordert, ferner dem Papst das Schiedsrichteramt Buhörern, so daß die Gesamtzahl der unter freiem Himmel Ver und in der Auswahl der Rekruten ist größere Vorsicht zu beweisen. bei der Interessenstreitigkeit der Völker zuspricht und wegen der sammelten auf 8000 geschätzt wurde. Genosse Egenter, der Der Sachfenspiegel"-Militär aber schließt daraus: Die Regierung hat fortdauernden Notlage des heiligen Stubles" alle Katholiken die Administrator der Berner Tagwacht", begrüßte die Versammlung

Marten in der Reitbahn sein Rittmeister angedeihen ließ, ist nichts weniger als normal. Das schließt aber ihre symptomatische Be deutung nicht aus. Nur der übertrieben verschärfte Ausdruck der­jenigen Anschauungen ist sie, die jetzt in der Armee über den Unteroffizier herrschen. Soll er wieder eine wirkliche Stüße für den Hauptmann werden, muß ihm die Ueberzeugung beigebracht werden, daß seine Vorgesezten nicht bloß den Willen, sondern auch die Kraft haben, für ihn einzutreten, auch wenn der Schein einmal gegen ihn ist."

Der verabschiedete Offizier des Sachsenspiegels" bildet ein Musterbeispiel von Unklarheit über den Zusammenhang der von ihm besprochenen Erscheinungen.

wird.

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