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Strafe von je 10 M. Es sei noch besonders hervorgehoben, daß Aburteilungen von den auf der Reise befindlichen Getvertschafts- 1 Der zweistündige Vortrag des Referenten, der die Art der Unter den Berurteilten irgend welche Belästigung von Arbeitswilligen oder mitgliedern zu überreichen. Herr v. Körber ließ sich jeden einzelnen suchung, das persönliche, gesetzwidrige Eingreifen des Gerichtsherrn eine Störung des Berkehrs nicht zur Last gelegt wird. Ihr Bergehen Fall genau darstellen und versprach, eine Untersuchung sofort vor- v. Alten, das Vorgehen des Kriminalkommissars v. Bäckmann und das bestand einzig und allein darin, daß sie die für Streitende nicht nehmen zu lassen, um womöglich rasche Abhilfe zu schaffen, und er ganze Prozeßverfahren vom juristischen Gesichtspunkt aus lebhaft bemän für andre Passanten gesperrten Straßen betraten. tlärte sich bereit, sofern die Beschwerden berechtigt find, die nötigen gelte, wurde von den Versammelten mit großem Interesse und stürmischen Wo bleibt da das zweifellose Recht des Streifpoftenstehens, Weisungen an die Unterbehörden ergehen zu lassen. Nachdem die Zustimmungskundgebungen aufgenommen. Der Redner erinnerte an wenn es in das Belieben der Polizei gestellt ist, ganze Straßenzüge, Gendarmerie und Ortspolizisten draußen auf dem Lande reisende den Fall Riethen, der viel Aehnlichkeit mit diesem Prozeß aufweist und ja vielleicht ganze Stadtteile für Streikende ohne ersichtlichen Grund Gewerkschaftsmitglieder noch immer als Vagabunden behandeln, darf mit Recht die Bevölkerung erregt hat. Sowie dort hat auch hier abzusperren? man nunmehr wohl erwarten, daß Dr. v. Körber dieser Rechts- ein Polizeikommissar zu Ungunsten der Angeklagten eine sehr beZur bevorstehenden Revision des Buchdruckertarifs ist unsicherheit ein Ende bereitet und die erforderlichen Belehrungen an deutende Rolle gespielt; das Alibi konnte dort für 3, hier für 6 Minuten nicht erbracht werden; dort wurde die sterbende Frau, eine Reihe von Anträgen gestellt, welche auf Aenderungen des bis- die zuständigen Behörden sehr bald ergehen läßt. herigen Tarifs abzielen. 341 Anträge sind von Gehilfen, 29 von Die franzöfifchen Gewerkschaften im Jahre 1900. Das hier der vorher selbst verdächtige und vom ersten Gericht als unPrinzipalen eingereicht worden. Was die Gehilfenanträge betrifft, Handelsministerium veröffentlicht soeben eine Statiſtik über die Widersprüche aufweisen, vereidigt und in beiden Fällen erfolgte die Verglaubwürdig bezeichnete Stobeck, dessen Aussagen die bedeutendsten so wird von 29 Orten die Erhöhung des Tausendpreises um 15 Proz. industriellen, handelsgewerblichen und landwirtschaftlichen Shudikate, urteilung auf Grund von Indicien. Bei diesem Prozeß sind sogar gefordert, von 66 Orten und dem Kreise I eine Erhöhung um die auf Grund des Gesetzes vom 21. März 1884 errichtet sind. 10 Proz Ein Ort( Lahr ) begnügt sich mit einer Erhöhung Danach existierten am 1. Januar in Frankreich 8035 Syndikate: Feststellungen, die gegen die Schuld des Angeklagten sprechen, seinen Ungunsten ausgelegt worden. Der Indicienvon 5 Proz. Von 15 Orten Ver- davon entfielen 2382 auf die Unternehmer, 3287 auf die Arbeiter, beweis bildet eine große Gefahr für die Strafrechtspflege. ist der Antrag auf türzung der Arbeitszeit um täglich eine halbe Stunde ge- 162 waren gemischte und 2204 landwirtschaftliche. Diejenigen land Die freie richterliche Ueberzeugung" ist gar oft mur ein Meinen, ein stellt. Die Erhöhung des gewissen Geldes und des Minimums wirtschaftlichen Syndikate, die nur aus Arbeitern( Gärtner, Holzhauer 2c.) um 15 Proz. ist von 31 Orten beantragt, um 10 Proz. von 60 Orten bestehen, sind in der Statistik den Arbeitersyndikaten zugezählt, des- Glauben; sie müßte aber sein eine zweifelsfreie Gewißheit. Das englische Prinzip, das Einstimmigkeit für Bejahung der und dem Kreise I. Eine 71/ aprozentige Erhöhung beantragt ein Ort gleichen sind die Syndikate der Betriebsinhaber von Gärtnereien, Schuldfrage fordert, fann allein dieser Gefahr begegnen. ( Willingen ). Der Kreis I und Leipzig wollen das Minimum des Molkereien, Holzhandlungen usw. unter die Unternehmersyndikate Auch die geheime, unkontrollierbare Voruntersuchung, die auf gewissen Geldes auf 23 M.( ausschließlich Lokalzuschlag) festgesezt rubriciert. Die eigentlichen landwirtschaftlichen Sydikate bestehen das ganze Verfahren meist einen entscheidenden Einfluß ausübt, wissen. In demselben Sinne beantragen vier Orte 24 M. Betreffs meist nur aus Besizern und einer geringen Anzahl Tagelöhner; zu muß beseitigt werden. In feinem Prozeß sind die ungeheuren der Lokalzuschläge werden solche von 169 Orten gefordert; bisher dieser Zahl find noch hinzu zu rechnen 696 landwirtschaftliche Unter- Schäden des Militärgerichts- Verfahrens, wobei die sogenannte Disciplin waren nur für 89 Orte Lotalzuschläge festgesetzt, somit find 80 Orte ftigungs- Vereine. Im Jahre 1900 haben die Unternehmersyndikate über alles geht, so fraß wie hier zu Tage getreten. Der Gerichtshinzugekommen, welche eine Neufestsetzung von Lokalzuschlägen um 225, die der Arbeiter um 602 und die landwirtschaftlichen herr, d. H. aber der Staatsanwalt, beruft das Richterkollegium; er ist über alles geht, so traß wie hier zu Tage getreten. Der Gerichtsfordern. Von den bisherigen 89 Orten verlangen 74 eine Erhöhung um 180 zugenommen. Die Zahl der Syndikatsverbände von der Schuld des Angeklagten überzeugt und ist bestrebt, seiner Ferner wird seitens der Gehilfen beantragt: Abschaffung des auf 75 gestiegen. Was die Mitgliederzahl der Syndikate anlangt, Ansicht Geltung zu verschaffen. Der Gerichtsherr ist aber auch Berechnens( Accordarbeit) eventuell Schaffung eines Zeitungsfeger- so gehörten denen der Unternehmer 170 030 Personen an, während gleichzeitig der persönliche Vorgesetzte der einzelnen Richter, der Offiziere im Kollegium, das vollständig vom militärischen Geist beTarifs für das ganze Reich. Bei durchgehender Arbeitszeit soll die Gewerkvereine der Arbeiter 588 823 zählten; die gemischten herrscht und bis auf die zwei Kriegsgerichtsräte, die aber auch die effektive Arbeitszeit 8 Stunden nicht überschreiten. Syndikate zählten 29 044, die landwirtschaftlichen 533 454, zuſammen Es ist sowohl prinzipals- wie gehilfenseitig in allen tarif- also 1 321 360 Personen, wozu noch 48 458 Personen zu rechnen sind, siebenmal gefiebte Juristen und zudem Militärbeamte sind, Durch den Mord des Rittmeisters treuen Druckereien eine Ueberstunden Statistik zu führen, die in landwirtschaftlichen Unterſtüßungsvereinen organisiert sind. juristisch ungebildet iſt. v. welche alle Vierteljahre an das Tarifamt einzusenden ist. Letzteres Frauen gehören den gewerblichen Syndikaten 43 470 an; die größte b. Atrofigt ist das Heiligste des Militarismus, die Disciplin, ist verpflichtet, bei zahlreichen Ueberstunden in Verbindung mit den Zahl derselben, nämlich 32 065, entfallen auf die Arbeiter- schwer verletzt worden und das erfordert nach Ansicht der Vertreter des Streisvertretern auf Abstellung solcher Mißstände hinzuwirken. vereinigungen. Der 1. Mai wird als Feiertag anerkannt und freigegeben. Die Vergünstigung des§ 616 des Bürgerlichen Gesetzbuchs ist im Tarif anzuerkennen.
der Lokalzuschläge.
wird.
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Von einer Anzahl der vorliegenden Gehilfenanträge meint der ,, Correspondent ", daß sie in der gewünschten Form heute noch nicht verwirklicht werden könnten, zum Teil eilen sie auch weit über die Grenzen hinaus, welche der Entwicklung der gewerblichen Verhältnisse oder des Tarifs gezogen sind. Der beste Beweis dafür sei die fast allgemeine Erkenntnis von der Undurchführbarkeit einer Verfürzung der Arbeitszeit bei der diesjährigen Tarifrevision, während eine folgende dieser Forderung keine Schwierigkeiten mehr bereiten Im Gegensatz zu den Anträgen der Gehilfen stehen einige von Prinzipalsfeite eingebrachte, die eine Verschlechterung der gegenwärtigen Arbeitsverhältnisse bezwecken. Die tägliche Arbeitszeit war jetzt der Regel nach eine effektiv neunstündige. Die Unternehmer von vier Kreisen beantragen jetzt: Um Sonnabends eine verkürzte Arbeitszeit zu ermöglichen, ist es gestattet, an den einzelnen Tagen der Woche bis zu 91/2 Stunden arbeiten zu lassen, jedoch darf die wöchentliche Arbeitszeit 54 Stunden nicht überschreiten. In Bezug auf die Entlohnung beantragen die Unternehmer von fünf( von im ganzen neun) Streisen: Das Minimum des gewissen Geldes beträgt für die Eeger, Maschinenmeister und Drucker:
a) bis zum Alter von 21 Jahren wöchentlich 21,- m.
b)
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22-25
c) im Alter von über 25
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ausschließlich Lokalzuschlag,
22,- 22,50
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doch kann das Tarifamt auf Antrag der betreffenden Prinzipale und Gehilfen für Druckorte bis zu 6000 Einwohnern unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse eine Herabsetzung der unter a bis c gegannten Säge im Höchstfalle um 3 M. eintreten lassen. Ein andrer Prinzipalsantrag lautet:
a) bis zum Alter von
19 Jahren wöchentlich
b)
20
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"
"
c)
21
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"
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d)
22-25 25
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16 M. 18
"
21
"
22
"
22,50
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e) im Alter von über Gegen die vorstehenden Prinzipalsanträge nimmt die neueste Nummer des Correspondent" ganz entschieden Stellung. Der letztgenannte Antrag wird als nicht einmal diskussionsfähig bezeichnet, und von dem andern auf den Lohn bezüglichen Antrage sagt das Organ der Buchdruckergehilfen, daß ihre Vertreter eine Lohuskala nach Altersstufen ablehnen würden, da die Höhe des Lohnes nicht nach dem Alter, sondern nach der Leistung des Gehilfen zu bemessen sei. Die einzige Konzession, die den Antragstellern gemacht werden tönnte, sei: das Minimum des gewissen Geldes beträgt 23 m. ausschließlich Lokalzuschlag, für Gehilfen bis 21 Jahren 21,50 M. Auch dagegen verwahrt sich der Correspondent", daß, wie es der erstgenannte Prinzipalsantrag will, an der effektiven Arbeitszeit von täglich 9 Stunden gerüttelt werde. Der„ Correspondent" schließt seine Besprechung der Anträge mit dem Bemerken, daß trotz der großen Differenzen zwischen den Gehilfen und Prinzipalsanträgen ein neuer, verbesserter Tarif zu stande kommen werde.
ist von 173 auf 200 und die der Arbeitsbörsen von 65
Aus der Frauenbewegung.
An die Genoffinnen!
Militarismus eine Verurteilung unter allen Umständen. Man halte die scharfe Verurteilung des disciplinwidrigen Oberlieutenants Rüger aus Mörchingen durch den Kriegsminister neben das überschwäng liche Lob, das dieser selbe Kriegsminister dem Menschenschinder im Interesse der Disciplin, dem Rittmeister Krosigt, im Reichstag hat zu teil werden lassen- und das tiefste Geheimnis der Militärjustiz ist enthüllt.
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censeo der Socialdemokratie: Nieder mit dem
Auf die Umfrage der Unterzeichneten, die Einberufung einer Frauenkonferenz betreffend, sind bereits so zahlreiche Antworten einDer Redner tam zu dem Schluß, daß das Urteil, auf ganz nichtige gelaufen, daß die noch ausstehenden an dem Gesamtresultat nichts mehr zu ändern vermögen. Die Genoffinnen der meisten in Betracht Indicienbeweise aufgebaut, völlig haltlos und durchaus ungerechtkommenden Orte haben den Vorschlag der Berlinerinnen, für dieses fertigt ist und daß die Ungerechtigkeit im Wesen des Militarismus Jahr von der Abhaltung einer Stonferenz abzusehen, als begründet liegt. Militarismus und Gerechtigkeit sind Antipoden, so führte der erachtet und sind ihm beigetreten. Gegen die Einberufung der Redner aus. Wie Feuer und Wasser stehen sie sich gegenüber. Konferenz stimmten die Genossinnen in Altona , Augsburg , Bremen , Militarismus aber wurzelt im Kapitalismus und so schließe ich mit Charlottenburg . Dresden , Gera , Hamburg , Johannisthal , Köln a. Rh., dem ceterum Königsberg , Ottensen Pankow , Rigdorf, Schöneberg , Tempelhof Kapitalismus! Nieder mit dem Militarismus! Weißensee , Wilmersdorf . Für Abhaltung einer Konferenz in diesem Nach einer kurzen Diskussion im Sinne des Referats und in Jahre traten nur die Genofsinnen in Leipzig und Reichenbach der zum Anschluß an den Wahlverein aufgefordert wurde, gelangte die Resolution, in der die Versammlung erklärt, daß das Urteil des i. B. ein. Da, wie bereits erwähnt, die ausstehenden Antworten das Re- Ober- Kriegsgerichts in Gumbinnen mit dem Voltsbewußtsein nicht fultat der Umfrage nicht mehr ändern können, so ist damit end- im Einklang steht und die Erwartung ausgesprochen wird, daß das Urteil aufgehoben und die Sache zu anderweitiger Beurteilung vergültig auf die Einberufung einer Konferenz verzichtet. wiefen wird, einstimmig zur Annahme.
Die Entscheidung in Sachen der Frauenkonferenz berührt natürlich in nichts die Pflicht der Genossinnen, wie auf jedem früheren Mit einem begeisternden Hoch auf die Socialdemokratie erfolgte Die hierauf der Schluß der imposanten Versammlung. Vor dem VerParteitag, so auch auf dem zu Lübek vertreten zu sein. Wohnungsfrage, welche auf seiner Tagesordnung steht, ist sammlungslokal war ein ungewöhnlich zahlreiches Aufgebot von von höchster Wichtigkeit für die proletarische Frauenwelt. Polizeimannschaften postiert. Bedeutsam für den doppelten Befreiungskampf der Proletarierin find auch die übrigen Verhandlungsgegenstände. Mögen deshalb
Mit Parteigruß Ottilie Baader , Vertrauensperson der Genossinnen Deutschlands , Berlin W., Groß- Görschenstraße 38, 2. Hof rechts, III.
Sociales.
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Die Albumarbeiter und Arbeiterinnen waren am Montag
die Genoffinnen in allen Mittelpunkten unsrer Bewegung rechtzeitig wieder sehr zahlreich versammelt, um die schon in einer früheren für ihre Vertretung auf dem Parteitag sorgen. Wo es angängig Versammlung erörterten Mißstände in den Fabriken zu besprechen. in einem etwa einstündigen ist, sollten sie sich sofort mit den Genossen ihrer Wahlkreise über die Robert Schmidt erläuterte den Arbeiterschutz in der Fabrit", mit be gemeinsame Wahl einer Delegierten verständigen. Wo die Möglich- Vortrage feit eines gemeinsamen Vorgehens ausgeschlossen ist, haben sie das ſonderem Hinweis auf die Verhältnisse in der Albumfabrikation. statutengemäß gesicherte Recht auszunüßen, in Frauenversammlungen In den meisten Fabriken mangelt es heute an der erforderlichen eine eigne Delegierte zu wählen. Die auf die eine oder andre Reinlichkeit, vielfach fehlen Ankleideräume und Waschvorrichtungen. Das Minimum des gewissen Geldes beträgt für Sezer, Weise erfolgte Wahl weiblicher Delegierten ist der Unterzeichneten Für die Reinigung der Werkstätten wird nur mangelhaft gesorgt, feucht wird in feinem Betriebe aufgewischt, trotzdem es Maschinenmeister und Drucker: mitzuteilen. bei der großen Staubentwicklung dringend notwendig wäre. Besondre Räume für Einnahme der Mahlzeiten, namentlich der während egiftieren furzen Mittagspause, gar nicht. In mehreren Fabriken, die während dieser Pausen für die Arbeiter geschlossen sind, können diese ihr Mittagbrot nur auf den Treppen einnehmen. Innerhalb der ohnehin schon mit Gas- und Leimgeruch, mit Staub 2c. jeglicher Art geschwängerten Räume, entVerkürzung der Arbeitszeit und Erhöhung der Arbeits - wickelt namentlich der zu den bedruckten Albumcoulissen verwendete leiftung, wie sie kürzlich Prof. Abbé auf dem Mechanikertage in Bronzestaub die denkbar schädlichsten Einflüsse auf die Gesundheit der Arbeiterinnen. Bei alledem sind viel Dresden aus den vom ihm in Jena geleiteten Institute mitteilte, insbesondere wird in der vor kurzem erschienenen neuen Zeitschrift Gewerblich- fach reines Wasser und Handtücher nur ideale Wünsche. Nur in Technischer Ratgeber auch aus der Stahlfeder- Fabrik von einer Fabrik( Weigert, Ritterstraße) besteht eine Bade- Einrichtung. Heinzeu. Blanders, Berlin , gemeldet. Dort wurde der Acht- Wie es unter solchen Umständen mit den Gesundheits- und Sterbstundentag eingeführt an Stelle der früher üblichen neun lichkeits- Verhältnissen dieser Arbeiterklasse beschaffen ist, ergeben am stündigen Arbeitszeit, und zwar wird von 8-12 und 1-5 mit Weg- deutlichsten die Berichte der Buchbinder- Krankenkasse, die im Verfall der Frühstücks- und Vesperpausen gearbeitet, weil für die Her- hältnis zu andren Berufen einen hohen Prozentsaz von Krankheiten stellung von Stahlfedern nur Arbeiter und Arbeiterinnen mit ganz und Sterbefällen an Lungenschwindsucht aufzuweisen haben. Die vorzüglichem Sehvermögen angestellt werden und die allergrößte Lohnverhältnisse sind bei dieser ehemals günstigen Saison- Industrie Sorgfalt für Erhaltung der Sehkraft stets rege sein muß." äußerst fümmerlich, weshalb auch hier, wie in der Buchbinderei, eine Künstliche Beleuchtung führt zur schnellen Ermüdung der Sehorgane Tarifvereinbarung dringend notwendig erscheint. Redner empfiehlt daher und infolgedessen muß das Tageslicht ausgenugt werden. Die Arbeiter zum Schluß seiner mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen fürchteten anfänglich eine entsprechende Einbuße am Arbeitsverdienst, den Anschluß an die Organisation, die nicht mir eine Aufbesserung da in der Fabrik ausschließlich gegen Stüdlohn gearbeitet wird. der Löhne, sondern auch eine strenge Innehaltung der ArbeiterschutzIn der Kammgarn- Weberei von Grafe u. Köppe in" Diese Befürchtung hat sich glücklicherweise nicht erfüllt. Der vorschriften herbeiführen kann. Einige Redner schildern schon oft Moys bei Görlig sind Differenzen ausgebrochen. Die Kollegen Verdienst ist nicht zurüdgegangen, wohl aber gerügte Mißstände. Bytomski bemerkt, daß die in der letzten werden ersucht, den Zuzug vorläufig fernzuhalten. mehrfach gestiegen. Die Arbeitsleistungen haben Bersammlung enthüllten Mißstände durch die behördliche Kontrolle Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Alle sich quantitativ und qualitativ durchschnittlich verbessert, was zwar etwas gemildert, aber noch lange nicht beseitigt find. Buschriften sind an den Unterzeichneten zu richten. Die Fabrik- fich dadurch erklärt, daß die überaus sorgfältig durchIn Groß- Lichterfelde tagte am verflossenen Sonntag eine tommission. J. A.: Robert Fettte, Weber, Görlig, Steinweg 14. geführte Arbeitsteilung, die die verkürzte Arbeitszeit öffentliche Versammlung, um zur Gründung eines Konsumvereins Ein Arbeitersekretär wird für das in Gotha zu errichtende gebieterisch forderte, auch eine rationellere Auslösung der gegen Stellung zu nehmen. Nach einem beifällig aufgenommenen Vortrag Sekretariat gesucht. Das Gehalt ist für das erste Jahr als Probe- feitigen Arbeitskräfte im Gefolge hatte." des Genossen Wuzky- Nixdorf über die Genossenschaftsbewegung und jahr auf 1500 M. festgesetzt. Vom zweiten Jahr ab festes Engage Interessant ist auch, daß die Fabrikleitung einsah, daß diese die Arbeiter wurde die Gründung eines Konsumvereins und dessen ment mit 1800 M. eventuell steigend bis zu 2000 m. Bewerber Aenderung des Betriebes nicht ohne Mitwirkung der beteiligten Anschluß an den Berlin - Rigdorfer- Verein beschlossen. In die zum haben ihren Meldungen eine Arbeit über: Zwed und Nutzen der Arbeiterkreise durchzuführen gehe und mit einer Arbeitervertretung Zwecke der Erledigung der nötigen Vorarbeiten eingesezte Kommission Arbeiterversicherungs- Geseze, ferner eine Abhandlung über einen darüber verhandelte, die aus vier männlichen und acht weiblichen wurden die Genossen Borheimer, Hopf, Play, Nauhold und Wenzel Prozeßfall, wozu das Material von der Kommission auf Wunsch Mitgliedern besteht und die Aufgabe hat, zur Förderung der übersandt wird, sowie einen furzen Lebenslauf beizufügen. Ein Interessen des Geschäfts und der Arbeiter in Bermanenz zu Thüringer oder ein mit den Thüringer Verhältnissen Bertranter wirken". würde bei gleicher Befähigung den Vorzug erhalten. Offerten sind bis zum 1. Oktober d. J. mit dem Vermerk: Arbeiter- Sekretariat Gotha " an den Vorsitzenden der Kommission für das ArbeiterSekretariat F. Wiechert, Gotha , Oststraße 66, einzusenden.-
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Der elfaßt- lothringische Textilarbeiter Verband hat ein stimmig beschlossen, sich aufzulösen und seinen Mitgliedern den Uebertritt in den deutschen Textilarbeiter- Verband zu empfehlen.
Ausland.
gewählt.
Lehte Nachrichten und Depelthen.
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Wien , 27. Auguft.( W. T. B.) Die„ Neue Freie Presse" meldet aus. St. Anton am Arlberg: Der Litterarhistoriker und Philosoph Professor Hlay m aus Halle a. S. ist heute früh hier im Alter von 80 Jahren vor dem Forum einer Volksversammlung. gestorben. Er war auch Mitglied des Frankfurter Parlaments. Wie wir gestern bereits berichteten, tagte am Montag bei Keller, Loudon, 27. August. ( W. T. B.) Eine Depesche des Generals Koppenstraße, unter dem Vorsitz des Genossen Wengels eine Kitchener aus Pretoria besagt: Ein Convoi , der sich von Kimberley Voltsversammlung, in der Rechtsanwalt Dr. R. Liebknecht über nach Griquatown begab, wurde am 24. August bei Rooikoppje den Verlauf dieses Prozesses referierte. Daß das Urteil des Ober- von den Boeren angegriffen. Letztere wurden zurückgeschlagen. Die Damenkonfektionsschneider in Lemberg sind in einen Striegsgerichts eine allgemeine Erregung in der Bevölkerung hervor. Die Verluste der Engländer betragen neun Tote, 23 Ver Lohntampf getreten. Sie fordern: Zehnstündige Arbeitszeit, Ueber- Andrang zu derselben war so außergewöhnlich stark, daß schon stimmungsort an. Achtzehn Boeren aus Transvaal wurden von hat, wurde auch durch diese Versammlung bewiesen. Der wundete. Der Convoi tam später unversehrt an seinem Bestunden dürfen nur in notwendigen Fällen, niemals aber nach zehn 11/2 Stunden vor der Gröffnung, troßdem die Tische aus dem Saal Rawlinson östlich von Edenburgh gefangen genommen. Uhr abends gemacht werden und sind mit 100 Proz. Aufschlag zu entfernt waren, die polizeiliche Absperrung erfolgen mußte und Kapstadt , 27. August. ( Meldung des Neuterschen Bureaus".) bezahlen. Der Wochenlohn ist um 30 Proz. zu erhöhen. Arbeiter Der Führer des Afrikanderbonds im Kap- Barlament Merriman ist dürfen nur in der Zeit vom 1. September bis 15. November und Tausende keinen Einlaß finden konnten. Wenn der ungeheure Andrang des Publikums ein Beweis dafür auf seiner eignen Farm in der Nähe von Stellenbosch für verhaftet bom 1. März bis 15. Mai gekündigt werden. Außer dieser Zeit find fie gleichmäßig zu beschäftigen, soweit Arbeit überhaupt vor- war, daß das aufsehenerregende Urteil des Ober- Kriegsgerichts seine erklärt worden. Merriman hat sein Wort gegeben, die Farm nicht handen ist. Wenn diese Forderungen innerhalb 14 Tagen nicht wirkung auf die weitesten Kreise der Bevölkerung ausgeübt hat, so zu verlassen. Wenn diese Forderungen innerhalb 14 Tagen nicht gab die Haltung derer, denen es gelungen war einen Platz im Ver- Graaffreinet, 27. August. ( Meldung des„ Reuterschen berücksichtigt werden, soll der Streit beginnen. fammlungslokal zu erhalten, Kunde davon, daß die Taufende hierher Bureaus".) Nach weiteren Urteilen gegen die in Camdeboo verDie Vertreter der öftreichischen Gewerkschaften beim geeilt waren nicht etwa, um einen Vortrag über ein sensationelles hafteten Aufständischen wurden zwei schuldig befunden, die Urteile Ministerpräsidenten. Unter Führung des Abgeordneten Genossen Ereignis zu hören, sondern daß es jedem der Anwesenden ein Be- aber wegen der Jugend der Verurteilten nicht vollstreckt. Vier Schuhmeier sprachen der Genosse Hueber als Vertreter der Ge- dürfnis war, durch seine Teilnahme an der Versammlung Protest Auf ständische wurden zu lebenslänglicher 8 wangsa werkschaftskommission und Genosse Schiegl für den Verband der einzulegen gegen einen Urteilsspruch, der dem gefunden Empfinden arbeit auf der Bermuda- Jusel, zwei weil sie auf englische Buchdrucker beim Ministerpräsidenten vor, um ihm die Beschwerde- des Volks, dem durch keinerlei Vorurteil beeinflußten Rechtsgefühl als Truppen in Camdeboo schossen, wegen Hochverrats und Mordversuchs zum Tode verurteilt. Diese Urteile wurden bestätigt. schrift über die in letzterer Zeit zahlreich erfolgten Verhaftungen und ein unerhörtes Ereignis erscheinen muß.
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Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glode in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .
Hierzu 1 Beilage n. Unterhaltungsblatt.