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r. 200. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 28. August 1901.

Zur Accordmaurer- Angelegenheit.

Genosse Bernstein sagt in seiner Besprechung des Hamburger Streitfalls( Nr. 196 des Vorwärts "): " Das Hamburger Schiedsgericht hat m. G. darin einen ver­hängnisvollen Frrtum begangen und war, wenn ich nicht irre, durch das gegenwärtige Parteistatut geradezu genötigt, diesen Weg einzuschlagendaß es die Streitfrage unter dem Gesichtswintel der Moral entschied."

Deutschen .

( Nachmittagssigung.)

und Kaltstellung geahndet wird, wenn anders der richtige Geist in der Tarif stillschweigend ein Jahr weiter. Nebner erörtert weitere Einzel­betreffenden Organisation herrscht. Die inoffizielle, persönliche Miß- heiten und betont die Solidarität der Dänen mit den streifenden achtung des pflichtvergessenen oder gar verräterischen Klassengenossen ist das einzig anwendbare Mittel und wo die Bewegung gefund ist, genügt dasselbe vollkommen, um den Betroffenen zur Umfehr oder zum freiwilligen Austritt zu veranlassen. Sollte es aber Organi­fationen geben, die derartig gezeichneten Leuten Einfluß und An ichen gewähren, nun, da können offizielle Richtersprüche auch nichts nüßen; da müssen andre, erzieherische Einflüsse erst das ganze Milieu heben, wenn eine wirkliche Beseitigung des Schadens erreicht werden soll.

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denen 98 dem in

Der Vertreter der G& we iz führt aus, daß auf den ſechs schweizerischen Glashütten 2 Weißglas- und 4 Flaschenfabriken­insgesamt 250 Arbeiter beschäftigt sind, von Februar 1901 gegründeten schweizerischem Verbande, der eine Sektion Erst des schweizerischen Gewerkschaftsfartells bilde, angehörten. feit 1900 hätten die Glasarbeiter der Schweiz angefangen, sich zu organisieren. Die Arbeitsverhältnisse sind unbefriedigend, nur in einer Hütte werden 35 bis 50 Mark pro Woche verdient. n den übrigen Hütten seien die Verhältnisse derart betrübend, daß die Arbeiter nebenbei noch Landwirtschaft betreiben müßten. Arbeitszeit ist eine 10- bezw. 12 stündige und einschichtig. Von einer wirklichen Sonntagsruhe sei feine Rede.

Die

Bernstein irrt in der That nicht. Der§ 2 des Parteistatuts ließ gar keinen andren Gesichtswinkel für den Schiedsspruch zu, als den Die Controleure haben ihren Spruch mit dem Ausdruck des Be der Mora I. Der§ 2 lautet:" Zur Partei fann nicht dauerns darüber eingeleitet, daß die Hamburger Sache überhaupt gehören, wer sich eines groben Verstoßes gegen die Grund- vor die Partei- Instanzen gebracht worden ist. Sie haben es damit fäße des Parteiprogramms oder ver sich einer ehrlosen dem Parteitag als der höchsten souveränen Partei- Instanz nahe Handlung schuldig macht." Ein Verstoßen gegen die Grund- gelegt, die Angelegenheit an die gewerkschaftlichen Instanzen zurück fäße des socialdemokratischen Programms stand von vornherein außer zuweisen. Ich halte das für die einzig vernünftige Lösung, die Hunter( England): Die Verhältnisse in England können als Betracht; also blieb nur die Frage, ob eine ehrlose Handlung" vor- allein die notwendige formale Neutralität der Gewerkschaften gute bezeichnet werden. Seit dem legten internationalen Kongreß sind liege. Darauf allein war auch die Anklage begründet. Diese wahrt und auch für zukünftige Fälle die beste Norm abgiebt. in jedem Jahr Verbesserungen erzielt. Die Arbeitslöhne sind seitdem um Frage hatte das Schiedsgericht zu entscheiden; war sie mit Nein zu Streitfälle wird es immer wieder geben. Wie die politische, so 6 M. pro Woche gestiegen, die Arbeitszeit ist verringert und auch noch beantworten, so tonnte der Ausschluß nicht erfolgen. Denn es hat auch die gewerkschaftliche Bewegung mit Rückständigkeiten, anderweitige Vergünstigungen, wie Beseitigung von Abzügen 2c., giebt keine Bestimmung im Statut, auf die er sonst hätte begründet Disciplinlosigkeiten und Quertreibereien in den eignen Reihen zu find erzielt. Ein englischer Glasmacher verdient jetzt im Durchs werden können. Man darf es darum auch nicht als einen verrechnen und zu kämpfen. Sie soll alle ihr dagegen zu Gebote schnitt 55 Mart, der zweite Gehilfe 50 Mark und der Anfänger hängnisvollen Irrtum" des Schiedsgerichts bezeichnen, daß stehenden Mittel ergreifen. Kein Parteigenosse hat dem Maurer- 40 Mark.( Ruf: Das müßte Heye hören!) Die Arbeitszeit be­es die Sache vom Gesichtspunkt der Moral aus anfaßte. Es that verband das Recht zur Verhängung der strengen Maßregeln gegen trägt 46 bis 54 Stunden, jedes Jahr werden neue Verhältnisse damit nur, was es auf Grund des Statuts und auf die Accordmaurer abgesprochen. Aber man treibe diese Streitfälle vereinbart. Eine straffe Organisation sorgt dafür, daß die zufrieden­Grund der Anklagebegründung einzig und allein nicht über den Rahmen der gewerkschaftlichen Organisation hinaus, stellenden Verhältnisse aufrecht erhalten bleiben. Kein Arbeiter, der thun tonnte und durfte. man trage sie nicht unnötigerweise auch noch in die Parteiorganisation nicht in der Organisation ist, findet in den Fabriken Unterkommen. Genosse Bernstein erklärt weiter, daß er selbst, wenn er den hinein. Das nügt weder der Gewerkschaft noch der Partei. Es Gegenwärtig werden wöchentlich 50 Pf. Beitrag mehr bezahlt und Der Kampf der deutschen Fall unter dem Gesichtspunkt: ehrlos oder nicht, zu entscheiden schadet beiden. zwar wegen des deutschen Kampfes. Eduard David . gehabt hätte, er, wahrscheinlich auch so gestimmt hätte Glasarbeiter wird von allen Arbeitern Englands mit Interesse ver­wie das Schiedsgericht und die Parteicontroleure". folgt. In dem gegenwärtigen Kampfe der deutschen Glasarbeiter Denn er könne sich sehr wohl denken, daß die betreffenden Accord­für Freiheit und Gerechtigkeit ist seitens der englischen Arbeiter ein maurer zu ihrem Verhalten von Motiven oder Umständen bestimmt fo einmütiges Votum für die Unterstützung der deutschen Kollegen worden waren, die Ausdrücke wie Lumpen" 2c. für ganz unange= abgegeben wie noch niemals zuvor. Ich hoffe, daß die deutschen bracht erscheinen lassen". Arbeiter in ihrem Kampfe ausharren und siegen werden. Vereinigt sind wir alles, vereinzelt nichts.( Al­seitiger lebhafter Beifall.) Dirschl= 3 London ergänzt das Vorstehende. rach Fürth trübes Bild von der Lage der Glasarbeiter in Fürth , wo trotz anstrengendster Arbeit nur 12-14 M. im Durch schnitt verdient werden. Noch schlimmer stehe es un die Lage der Kollegen in der Oberpfalz , wo wöchentlich 100-110 Stunden gearbeitet werden müsse.

Schön! Verneint aber Genosse Bernstein in Uebereinstimmung mit dem Schiedsgericht und der Kontrollkommission die Frage der Ehr losigkeit, dann muß er auch den Ausschluß ablehnen. Das Partei­statut giebt ihm keinerlei Handhabe, ihn aus andren Gründen zu verhängen.

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Sechster internationaler Kongreß der Glasarbeiter.

Hannover , 26. August

8 weiter Verhandlungstag. ( Vormittagssigung.)

W. Wheater England erstattet an Stelle des schwererkrankten internationalen Sefretärs Greenwood den internationalen Bericht. Die Bewegung auf internationalem Gebiete habe seit 1898 fast feine Aber die Accordmaurer sollten trotzdem ausgeschlossen werden, Fortschritte gemacht. Trotz der 15jährigen Agitation der Engländer sei es denn so deduciert Bernstein die Partei kann Leuten, die sich noch nicht erreicht, ein in wünschenswerter Weise funktionierendes in offenem, schädigendem Kampf mit der Mehrheit ihrer organisierten internationales Bureau zu erhalten. Das Geld komme nicht ein. Berufsgenossen befinden, keinen Plazz in ihren Reihen einräumen. Daß die Engländer großes Interesse für die deutsche Bewegung Da das derzeitige Statut teine Handhabe bietet, sie zu entfernen, so hätten, zeige ihr aktives Eingreifen bei dem Schauenburg- Nienburger muß also eine weitere Bestimmung getroffen werden, die besagt, Streit. Mit Einstimmigkeit sei die Unterstützung zugesagt. Das ,, daß, wer der gewerkschaftlichen Organisation seines Berufs in werde hoffentlich eine Besserung in den internationalen Beziehungen ihren auf Regelung der Arbeitsbedingungen herbeiführen. Ein schwerer Schlag für den internationalen Verkehr gerichteten kämpfen schädigend in den Weg tritt sei der Tod von Frau Aveling- Marr, der ausgezeichneten Dolmetscherin oder sich eines ähnlichen, die Organisation in ihrer Leistungs- auf den internationalen Kongressen, sowie der Tod unsres Liebknecht. fähigkeit ernsthaft schädigenden Verstoßes gegen In England wisse man ganz genau, was die Arbeiterbewegung an die Disciplin schuldig macht, damit auch gegen die Grund- Liebknecht verloren habe, der den größten Teil seines Lebens Er sei ein ganzer fäße der Partei handelt und so lange nicht ihr Mitglied sein kann, im Dienste der Arbeiterschaft zugebracht. als er in diesem ungehörigen Verhältnis gegen seine Berufsgenossen Mann gewefen. Zu Ehren desselben fordert Redner die Kongreß­verharrt." teilnehmer auf, sich von ihren Sigen zu erheben.

Was soll nun geschehen?

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In der Generaldiskussion, in der über die Schäden und Mängel einzelner Rationen wie auch der internationalen Organisation und deren Ursachen, sowie über die nunmehr unverzüglich einzuleitenden Schritte lebhaft debattiert wird, lebhaft debattiert wird, sprechen Girbig- Stralau, Breußler Wien, Wilhelm Hainholz, Abgeordneter Horn und Völkel England, der das internationale Sekretariat gegen über den erhobenen Kritiken in Schutz nimmt. Ein inzwischen aus Dänemark eingetroffenes Telegramm meldet, daß die deutschen Glasfabrikanten bei den dänischen Fabrifanten ans gefragt haben, ob diese bereit seien, ihnen Flaschen zu liefern. Die dänischen Unternehmer erklären sich dazu bereit und wollen, wenu die Arbeiter sich weigern, die Flaschen anzufertigen, dies als Kontrattbruch betrachten. Die Arbeiter haben zu dieser Frage bereits Stellung genommen; sie sind bereit, die Arbeit sofort niederzulegen, wollen aber zuvor Antwort abwarten von ihrem auf dem internationalen Kongresse weilenden Verbandsa leiter Abrahamson.

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Alsdann folgen die Berichte der Vertrauensleute der einzelnen Genosse Bernstein will beim Lübecker Parteitag einen dies­befagenden Antrag einbringen. Angenommen, der Parteitag nähme Nationen. Zunächst erhält Reichstags- Abgeordneter Horn das ihn an. Wäre es dann statthaft, auf Grund der neuen Bestimming Wort. Redner bedauert, daß die Hoffnungen und Voraus­segungen, die man 1898 in Berlin ant den Ausschluß der Hamburger Accordmaurer zu beschließen? die Gründung des Nein! Denn das hieße, ein neues Strafgeset rüdwirte nd internationalen Sekretariats geknüpft, sich nicht erfüllt hätten. Was machen auf einen Fall, der vor seiner Eristenz sich ereignete. Ein die wirtschaftliche Lage der Glasarbeiter in Deutschland anbelange, Die Depesche soll bei dem nun folgenden Gegenstande der Tages­solches Verfahren ist von jeher als ein heimtückisches Justizverbrechen so sei sie seit dem legten Kongreß so ziemlich die gleiche ordnung die Differenzen am Kontinent Girbig Stralau kritisierte in scharfer Weise von allen gerecht denkenden Menschen verurteilt worden. Und die geblieben, doch seien in einigen Orten in sanitärer und materieller örtert werden. Socialdemokratie sollte nach diesem übelbeleumundeten Grundsatz Hinsicht auch fleine Vorteile zu verzeichnen. In einigen Orten das Beginnen der Unternehmer und deren Presse gegenüber der berfahren? Nimmermehr! Das meint gewiß auch Genosse Bern hätten sich dagegen die Verhältnisse sogar verschlechtert, und charaf Leitung des Glasarbeiter- Verbandes in dem gegenwärtigen Kampfe. stein nicht. Trifft der Lübecker Parteitag die von ihm gewollte Be- teristischerweise gerade dort, wo die Hüttenbefizer über große Stapi- Selbst vor den gemeinsten Mitteln sei die Unternehmerpresse nicht stimmung, dann fann sie nur für zukünftige Fälle gelten.talien verfügen. Man habe die Riesengewinne zum Ausbau der zurückgeschreckt. G. schildert alsdann in ausführlicher Weise Ursache Die Accordmaurer- Angelegenheit ist also auf diesem Wege nicht aus Werke oder sonst im Interesse der Befizer angelegt, nicht aber zur und Verlauf des gegenwärtigen Kampfes in der deutschen Glass, der Welt zu bringen. Besserung der Arbeiterverhältnisse. Speciell treffe dies für Dresden industrie. Alle Versuche, den Streik, der bereits ganz gewaltige zu, wo gerichtlich festgestellt sei, daß Löhne von 3, 5 und 10 M. Opfer erfordert, auf gütlichem Wege beizulegen, seien gescheitert, den Streifenden stelle, einfach Ein großer Teil, vielleicht die Mehrheit der Parteigenossen ver- pro Woche bezahlt seien. Eine große Anzahl Arbeiter andrer Hütten da die Bedingungen, die man langt die Aufhebung des Schiedsspruchs. Gut, man hebe ihn fei nicht viel besser daran. Auch die Behandlung lasse im allgemeinen un annehmbar seien. Arbeiter, welche unter den von Heye ge= auf, und man lehne es ab, sich von neuem von zu wünschen übrig, kämen doch hier und da noch thätliche Mißhand- stellten Bedingungen die Arbeit wieder aufnehmen würden, stellten Parteiwegen mit dem Streitfall zu befaffen! lungen der Arbeiter vor. Beschimpfungen und provokatorisches Auftreten die ganze Arbeiterschaft ihrer Nation bloß. Der Kampf sei, Das hätte meines Erachtens von Anfang an geschehen sollen. gegenüber den Arbeitern sei namentlich von dort zu berichten, bedeutungsvoll für die Glasarbeiterschaft der ganzen Welt. Schon die erste Justanz, die Hamburger socialdemokratischen Vereine, wo die Arbeiter organisiert seien. Man glaube dadurch die die Glasfabrikanten nicht bald nachgäben, dann könnte es zur Neu durch Inter hätten die Sache nicht annehmen sollen. Das wäre das richtigste, Arbeiter zum Widerstande provozieren zu können, um so Anlaß gründung von Flaschenfabriken dem Interesse der Partei und auch dem wohlverstandenen zu haben zur Vernichtung der Organisation. Ein kleiner essenten fommen. Mit einem Appell an die weitere Opfers Interesse der Gewerkschaft dienende Verfahren gewesen. Anfang zur Besserung sei auf dem Gebiete der Sonntagsruhe freudigkeit der gesamten Glasarbeiter, besonders der englischen, Ich habe diesen Standpunkt in einem früher geschriebenen in zu verzeichnen. Von den circa 300 Glashütten in Deutschland schließt der Redner unter rauschendem Beifall und empfiehlt sodann nächster Nummer der Socialistischen Monatshefte erscheinenden hätten einige 20 die 36stündige Sonntagsruhe eingeführt, indes folgende fernationale Glasarbeiter- Stongreß spricht ſeine tiefste zur Annahme: Artikel näher begründet. Darauf verweisend kann ich mich hier auf sei dies vorwiegend die Beleuchtungs- und Weißhohlbranche, " Der einige Bemerkungen über die Bernsteinsche Auffassung von dem Ver- die sich zur Zeit in einer Krise befänden. Danach müsse man Entrüstung über das Vorgehen der deutschen Flaschenfabrikanten Der Kongreß erklärt den Generalstreit, den die Flaschen­hältnis zwischen Partei und Gewerkschaft beschränken. Ich teile sagen, daß die Besserung nicht aus Liebe zu den Arbeitern, aus. Bernsteins Auffassung, daß die Neutralität der Partei den Gewerk- sondern im Interesse der Fabrikanten, um die Produktion einarbeiter unternahmen, als das einzige Mittel, um sich in ihrer Lage schaften gegenüber nur eine formale sein fann und soll. In zuschränken und der Unterbietung der Preise entgegen zu- völlig zu sichern. Die aufgestellten Forderungen sind so gering, daß dieserhalb ein ideellem Sinne muß die Partei das Gedeihen der gewerkschaftlichen arbeiten, geschehen sei. Die gute Konjunktur in der Flaschenbranche daß die übrigen Nationen bedauern, entstehen konnte. Der Kongreß hat die feite Arbeiterbewegung als ihre eigne Sache mit erfassen und mit empfinden. habe dagegen teilweise noch zu einer Ausdehnung der Arbeitszeit Streit den Glasarbeitern werden muß Aber umgekehrt muß sich auch die Gewerkschaft als ein geführt. Die Tafelglasbranche, die leider auf dem jezigen Kongreß Hoffnung, daß der Sieg den deutschen Kollegen zur höchsten Pflicht, Specialzweig der Arbeiterbewegung ihrer höheren Einheit mit der wieder nicht vertreten sei, leide zur Zeit auch an Geschäftsstockung, und macht es Partei, als der Zusammenfassung des politischen proletarischen Klassen- die dazu geführt, daß die Fabrikanten beschlossen hätten, im Sep- im Kampfe auszuharren, bis der Sieg der Arbeiter ein voll­tampfes bewußt bleiben. Die Partei hat darum auch keine größeren tember die Fabriken auf unbestimmte Zeit zu schließen, um die ständiger ist und das Koalitionsrecht fowie alle andren Forderungen Pflichten" der Gewerkschaft gegenüber als die Gewerkschaft der Partei Lager zu räumen. Die Arbeiter seien die Geschädigten. Alle An- bewilligt sind. Insbesondere versprechen die englischen Delegierten gegenüber. Beide Verbände haben die gleich große Pflicht, sich zeichen deuteten darauf hin, daß die Tafelglasarbeiter eine große wie auch die übrigen Nationen, den deutschen Glasarbeitern so lange gegenseitig zu fördern und zu stützen, jeder auf dem ihm gewiesenen Geduldsprobe zu bestehen hätten. Die Organisationsbestrebungen bedeutende Unterstüßungen zu geben, bis der Ring der Fabrikanten Gebiet und mit den ihm möglichen Mitteln. hätten seit dem letzten Kongreß in Deutschland ganz er die Forderungen der Flaschenarbeiter anerkannt hat." Und darum müßte die Partei, wollte man ihr die offizielle hebliche Fortschritte gemacht. Die größte 8ahl Organisierter dann Aufgabe zuweisen, Elemente, die sich gegen ihre Gewerkschaft ver- liefere die Flaschenbranche, dann die der Schleifer, but folge die hierauf fritt Schluß der Sigung ein. gangen haben, mit Ausschluß zu bestrafen, verlangen, daß auch von der Weißhohlbranche, während die Tafelglas- Arbeiter noch inner die Gewerkschaft, im Interesse und in Anerkennung ihrer ideellen Einheit Unnahbaren spielten. Ihm, Redner, seien seine Arbeiten insofern ge­Bewegung der Arbeiterklasse absichtlich schädigt. Die Gewerkschaft standen hätten. Der in Berlin geschloffene Kartellvertrag, daß die könnte diese Verpflichtung auf Gegenseitigkeit nicht ablehnen und nationalen Vertrauensleute mit dem internationalen Bureau in steter die Partei müßte darauf bestehen, im Interesse ihres Ansehens. Verbindung bleiben sollten, könne nicht erfüllt werden, wenn von Das einseitige Verhältnis, das Genoffe Bernstein festsetzen feiner Seite etwas zur Aufbringung der Mittel geschähe. Redner will, wonach die Partei allein die Pflicht hat, ein Nachrichtertum macht dann zum Schluß den Vorschlag, einen Beschluß herbeizu über die von der Gewerkschaft abgeurteilten Uebelthäter auszuüben, führen, der die Verpflichtung zur Zahlung von Beiträgen für das halte ich für verfehlt. Bernstein meint, es würde sich darin die internationale Sekretariat enthält. Ueberordnung" der Partei zum Ausdruck bringen. In Wahrheit Preußler( Oestreich) wünscht eine schriftliche Berichterstattung. würde es als eine Unterordnung aufgefaßt werden. Von Ganz so schwarz wie Horn und Wheater sehe er nicht. Zwischen den einem wirklich freien Schieds- und Oberrichtertum tönnte keine Rede Glasarbeitern in England, Deutschland , Destreich und Dänemark sei sein. Das Parteigericht würde einfach das von der Gewerkschaft bereits ein so festes Band gezogen, daß es unzerreißbar sei. In jedem Fall, wo sie( Lebhaftes Bravo 1) Das sei früher einfach unmöglich gewesen. gesprochene Urteil zu sanktionieren haben. das nicht thäte, würden wir das gleiche Schauspiel haben, Auch sei doch schon erreicht, daß jetzt England aktiv bei Streits ein­wie in der Hamburger Sache. Die Gewerkschaft würde über greife, die außerhalb Englands entständen, wie sich das jetzt bei das Schiedsgericht zu Gericht fizzen. Sie würde ihre Macht Schauenstein- Nienburg gezeigt habe. Dasselbe treffe für Oestreich Und wenn Ungarn zu, allerdings en miniature, weil dort die Organisation auf dem Parteitag gegen dasselbe aufbieten. ihr dort nicht gelänge, der Partei ihre Auffassung erst in den Anfängen sei. Die Klagen der nationalen Sekretäre des Falles mit Majoritätsbeschluß aufzuzwingen, nun dann würde liegen meist in den wirtschaftlichen Verhältnissen begründet. eben der lodernde Feuerbrand ungelöscht innerhalb der Arbeiter- Redner geht auf Einzelheiten der östreichischen Verhältnisse hervorhebt, daß die Gründung einer Pro­bewegung weiterbrennen. Wer kann wünschen, daß derartige Streit ein, wobei er fälle sich zu einem Machtkampfe zwischen Partei und Gewerkschaft duttivgenossenschaft geradezu Wunder gewirkt habe nicht mur auf Stabilität der Löhne, sondern auch int auswachsen? Und welcher Parteigenosse würde nach solchen Erin Bezug auf fahrungen wohl noch geneigt sein, an einem solchen Schiedsgericht Bezug auf Hebung des Solidaritätsgefühls. Organisiert sind in Destreich rund 4400 Glasarbeiter. mit gebundenem Mandat mitzuthun? Die ideelle, durch die gleichen Menschen mit den gleichen Jdealen Abrahamsen( Dänemark ) führt aus, daß die dänische repräsentierte Einheit zwischen Partei und Gewerkschaft bietet hin- Organisation nur aus 5 Zahlstellen mit 285 Mitgliedern bestehe, Die Vertrauensleute. reichende Bürgschaft, daß ein Mann, der sich gegen das Gewerkschafts- aber sie habe sich nur gute Positionen errungen. Mit Unorgani­interesse schwer vergangen, auch im Kreise der Parteigenoffen mo- fierten arbeiteten die Organisierten nicht zusammen. Es bestehe bei di Zweiter Wahlkreis. Heute, Mittwoch, abends 8%, Uhr, ralisch gerichtet ist, wie umgefehrt eine offenfundige Schädigung der ihnen Tarifgemeinschaft." Alljährlich würden die Bedingungen fest­Partei auch innerhalb der Gewerkschaft mit persönlicher Verurteilung gesezt; wenn teine Kündigung des Kontrakts eintrete, gelte der Wahlvereinsversammlung bei Nautenberg( früher Bickel),

mit der Partei, niemand als Mitglied geduldet wird, der die politische sehr erschwert, als auch ihm zu wenig Mittel zur Verfügung

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Berliner Partei- Angelegenheiten.

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Reichstags- Wahlkreis Niederbarnim .

Am Sonnabend, den 31. August, abends präcise 8 Uhr, findet in Rummelsburg im Lokale des Herrn Ziebarth, Haupt­Straße 83, eine reistonferenz für den Kreis niederbarnim statt.

Als Tagesordnung ist festgesezt:

1. Der Provinzial- Parteitag für Brandenburg . Referent: G. Freiwaldt- Bankow.

2. Anträge und Wahl von Delegierten.

3. Der Parteitag zu Lübed. Referent: Arthur Stadthagen . 4. Anträge hierzu und Wahl von Delegierten. 5. Lokalfrage.

6. Verschiedenes.

An die Genossen der einzelnen Bezirke ergeht das Ersuchen, ungefäumt die Wahl der Delegierten zu dieser Konferenz vorzus nehmen, sowie zu den einzelnen, zur Verhandlung stehenden Punkten der Tagesordnung Stellung zu nehmen. Der Kreis- Bertrauensmann: Adolf Gary, Neu- Weißensee, Lehderstr. 5. Zweiter Wahlkreis. Wir werden um Aufnahme folgender Kreises erklärte Genosse Knüpfer, daß er den in der öffentlichen Mitteilung ersucht: In einer Aussprache mit Parteigenossen des Parteiversammlung in der Bockbrauerei erhobenen Vorwurf: daß im 2. Wahlkreis Genossen gegen die Gewerkschaftsbewegung agitieren", nicht aufrechterhalten kann.