Einzelbild herunterladen
 

Witterungsübersicht vom 27. August 1901, morgens 8 1hr.

Stationen

Zwischen zwei Walzen gequetscht wurde gestern in der antragte je 9 Monate Gefängnis, Rechtsanwalt Dr. Lehfeldt bierten Nachmittagstunde der 32 Jahre alte Arbeiter Eduard Hinge wollte die ganze Sache mehr als einen Dummenjungenstreich behan aus der Langhansstr. 122 zu Neu- Weißensee, der in der delt wissen und empfahl eine wesentlich geringere Strafe, namentlich Porzellan mud Chamottefabrik in der Schönhauser Allee 127-129 auch mit Rücksicht darauf, daß bei der Festnahme der Angeklagten Stationen beschäftigt ist. Beim Einlegen der Waffe geriet er mit einem Arm noch etwa die Hälfte des veruntreuten Geldes vorgefunden worden zwischen die Walzen und wurde bis zur Brust hinauf gequetscht. ist. Der Gerichtshof erkannte auf 4 Monate Gefängnis und Schiver verlegt, aber noch bei Bewußtsein, wurde er einem Kranken 3 Tage Haft und rechnete 1 Monat Gefängnis und die Tage Haft hause zugeführt. als verbüßt auf die Untersuchungshaft an.

Gerichts- Beifung.

Versammlungen.

Barometer­

Hand mm

Wind

richtung

Windstärke Wetter

Barometer­

stand mm

Wind­

Bun

Windstärke

Better

Temp. n. C.

Boo

761 SM

2woltig 13 1 bedeckt 3 bedeckt 14 3wollig

15

13

Swinembe 751 WSW 4wollig 15 aparanda 758 SO 749 S Hamburg 5 bedeckt 13 Petersburg 758SW Berlin 753 SW 4 heiter 15 Cort 759 Frants./M. 757 SW München 76123

Wien

4 bedeckt 13 Aberdeen

757,23

5 woffig 12 Baris 3 bedeckt 15

Briefkasten der Redaktion.

Die juristische Sprechstunde findet am Dienstag, Donners:

tag und Freitag von 7-9 Uhr abends statt.

fegeret des Borwärts", zwischen 8 und 5 Uhr um Auskunft.

A. P., Gollnowstr. 13. Bitten Sie Herrn Sonnenburg, Accidenz­

E. S. 13. In jedem tartographischen Institut, z. B. in der Jäger­straße, nahe bei der Charlottenstraße. 2. 27. Die hiesige Schultheiß- Brauerei hat mit 849,023 Sektoliter von allen deutschen Brauereien voriges Jahr den größten Umfas erzielt. Ueber die Münchener Spatenbrauerei stehen uns keine Zahlen zur Hand. C. K. Die Versicherungsgesellschaften Fides und Prudentia haben beibe Kronenstraße 19 ihr Bureau. Ueber die Qualität dieser Gesellschaften tönnen wir Ihnen nichts mitteilen. M. H. Die Aufnahme ist nur in einer freien Hilfskaffe möglich, erfolgt aber hier nicht ohne ärztliche Untersuchung. Kranken Personen wird der Beitritt nicht gestattet.

R. R. 101. Sie meinen wahrscheinlich den Berliner Frauenverein zur Vorsitzende Jda Salamonsohn und das Bürgerrettungsinstitut,

Die für den Staat besonders nützlichen Elemente sucht die Herrenkonfektions- Schneider. Welche Aufgaben haben die Staatsanwaltschaft immer noch mit heißem Bemühen vor der soli- in der Herrenkonfektion beschäftigten Schneider und Schneiderinnen darisch handelnden Arbeiterschaft zu schützen. Das wahre Muster- gegenüber dem Zusammenschluß der Konfektionäre Deutschlands ? exemplar eines solchen vom Staatsanwalt gestigten, Arbeitswilligen" Ueber dieses Thema referierte Genosse Ritter in einer gut be trat gestern in der Person eines Schuhmachers Schulz als Zeuge vor fuchten Versammlung der beteiligten Arbeiter und Arbeiterinnen, Gericht auf. Der Schuhmacher Boranski stand vor der 9. Straflammer dar, daß der im Juli dieses Jahres in Frankfurt a. M. gegründete unter der Auflage der Nötigung. Er hatte bei dem Filzschuhfabrikanten Centralverband der Fabrikanten in der deutschen Christ gearbeitet und war mit seinen Kollegen, die den bekannten Herren- und Knabenfonfektion natürlich auch auf die Gestaltung der Nevers nicht unterzeichnet hatten, ausgesperrt worden. Ein Schuh- Arbeitsverhältniffe Einfluß zu gewinnen suche. Vor allem hätten macher Julius Schulz, der bei Christ Arbeit genommen hatte, die Konfektionäre ein großes Interesse an der Aufrechterhaltung der behauptete, von Poranski bedroht worden zu sein und denunzierte Heimarbeit, dieser Verlegung des Fabrikbetriebes in die Häuslichkeit ihn, wie er behauptet, auf Veranlassung seines Arbeit der Arbeiter und Arbeiterinnen mit allen ihren bekannten Schäden, während die Arbeiter organisierten gebers. In der Hauptverhandlung gab er zunächst an, daß nach wie bor auf Poranski ihm zugeredet hätte, nicht zu arbeiten, und daß er deshalb Redner ging näher auf die Schäden ihrem Programm die Beseitigung der Heimarbeit hätten. der Heimarbeit ein freiwillig" den Entschluß gefaßt habe, nicht bei Christ einzutreten, und zeigte an Aeußerungen hervorragender Konfektionäre wie des dann aber wollte er wieder durch eine Drohung Poranskis dazu Fachblattes Konfektionär", daß jeder Schritt der Arbeiter zur Besse bewogen worden sein. ausdrücklich versprochen hatte, nicht zu arbeiten, es gebern nicht verwehren, aber an den Arbeitern liege es, sich zu Bertan aguratsjetretär Höhne, Gr. Präsidentenstr. 7. Beide Stiftungen Er gab zu, daß er den Ausgesperrten rung ihrer Lage beachtet werde. Man könne das ja den Arbeit- Abhilfe der Not unter den kleinen Fabrikanten und Gewerbetreibenden, dann aber doch gethan hatte. Einige Tage nach diesem wappen nach jeder Richtung hin, um es im Notfalle mit den geeinten gewähren Handwerkern 2c. Kleine Darlehne. ersten Zusammentreffen ist er mit Boranski an der Thür des Fabrik- mächtigen wirtschaftlichen Gegnern aufnehmen zu können. Und Vorwärts 152. Der Magistrat( Dammmühlen- Gebäude) ist zu­Der Anspruch auf Unterstüßung der Familiens gründstücks zusammengeraten. Er behauptet, daß Poransti dabei die auch sonst müßten die Konfektionsarbeiter und Arbeiterinnen von den ständig. Fabrikanten lernen. Wie diese, müßten sie sich in einem über ganz angehörigen zu Friedensübungen eingezogener Mann: Faust gegen ihn erhoben und ihn mit Knochenzerschlagen" gedroht Deutschland verbreiteten Verband zusammenschließen, der allein im schaften ist bei der Gemeindebehörde des Orts zu erheben, an der habe. Daß Poranski, der sehr lebhaft zu gestikulieren pflegt, die stande sei, alle ihre Interessen richtig zu vertreten.( Lebhafter Beifall.) der Ginberufene zur Zeit vor der Uebung seinen gewähnlichen auftrat( Ge­Hand hochgehoben hat, haben auch andre Zeugen gesehen. Nach einer Pause zur Aufnahme von Mitgliedern in den Schneider- ort hatte. Es genügt etwa folgendes Schreiben: An den Magistrat( Ge­meindevorstand) von... Ich bin( war) vom... bis... zu einer Reserve­Der Staatsanwalt beantragte wegen beider Fälle drei Monate Verband fand eine lebhafte Debatte statt, in der verschiedene Miß-( Landwehr) Uebung eingezogen. Ich beanspruche für meine Familie die ihr Gefängnis, mit Rücksicht darauf, daß es sich um einen Ausstand stände der Konfektion besprochen wurden. Mitteilungen über Miß- zustehende Unterſtüßung. Meine Familie besteht aus meiner Frau und handle. Der Verteidiger Rechtsanwalt Wolfgang Heine hielt den stände in einzelnen Geschäften nimmt das Bureau des Schneider= Kindern. Die Kinder sind geboren: Hedwig am..., August am... usw. Julius Schulz im ersten Falle seiner unsicheren und widerspruchsvollen Verbandes im Gewerkschaftshaus entgegen. ( Datum, Name, Wohnung.) Der Anspruch erlischt, wenn er nicht spätestens binnen vier Wochen nach Beendigung der Uebung erhoben wird. Die Angaben wegen nicht für glaubwürdig und erblickte im zweiten Falle Ober- Schöneweide. Am 24. d. M. tagte im Lokal von John Unterfügung beträgt für die Ehefrau 30 Broz, für jedes Kind unter feine versuchte Nötigung, da Boranski offenbar nur aus Aerger über den eine Volksversammlung, in welcher Frau Gradnauer- Groß- 15 Jahren 10 Broz.( insgesamt aber für die ganze Familie höchstens 60 Proz Wortbruch des Schulz gehandelt habe, nicht um diesen zur Lichterfelde einen Vortrag hielt über das Thema: Soll die Frau des ortsüblichen Tagelohns. Solche Unterstützungen sind teine Arinen­Arbeitsniederlegung zu bewegen. Der Verteidiger bezog sich dabei Sklavin bleiben? Die Diskussion des mit Beifall aufgenommenen unterstützungen. Wo der ortsübliche Taglohn 3 M. beträgt, beträgt also der höchste Satz 1,80 M.; wo er, wie in Berlin , 2,70 m. beträgt, 1,62 Mt. Zur Kreiskonferenz auf das Zeugnis eines der ausgesperrten Schuhmacher, der gesagt Vortrags bewegte sich im Sinne der Referentin. hatte, Schulz sei kein Mensch, den zu gewinnen ihnen irgendwie wurden delegiert: John, Sieloff. Für und Sill als Ersatz- täglich.

wvertvoll hätte erscheinen können. Als bloße Bedrohung sei aber die Aeußerung straflos, da sie weder ernst gemeint gewesen sei, noch die Drohung eines Verbrechens enthalten habe. Schließlich wendete sich der Verteidiger gegen das vom Staatsanwalt beantragte Strafmaß und seine Motivierung.

Das Gericht schloß sich in betreff des ersten Vorfalls der Auf­faffung des Verteidigers an und verurteilte den Angeklagten mur wegen des zweiten zu einer Woche Gefängnis, indem es annahm, daß er doch den Schulz mit der Drohung zur Niederlegung der Arbeit habe bewegen wollen.

mann.

-

19 Eingegangene Druckschriften.

-

-

-

Von der Gleichheit", Beitschrift für die Intereffen der Arbeiterinnen ( Stuttgart , Die Verlag) ist uns joeben die Nr. 18 des 11. Jahrgangs zu gegangen. Aus dem Inhalt dieser Nummer heben wir hervor: Aufruf des Aufruf der Vertrauensperson. Barteivorstandes. Zur Wohnungsfrage. Von Adolf Braun . Bon Lily Braun . Die Wirtschaftsgenossenschaft. Eine Entgegnung. Der Entgegnung zur Antwort. Von Klara Zetkin . Feuilleton: Grünes Reis unterm Schnee. Notizenteil: Frauenbewegung. Die Gleichheit" erscheint alle 14 Tage einmal. Preis der Nummer 10 Pf., durch die Post bezogen( eingetragen in der Reichspost- Zeitungsliste für 1900 unter Nr. 3122) beträgt der Abonnementspreis vierteljährlich ohne Bestellgeld 55 Pf.; unter Kreuzband 85 Pf.

Dermischtes.

-

-

Camphaufenerstraße. 1. Würde ein Todesurteil gegen einen von Militär­gericht rechtskräftig zum Tode Verurteilten vollstreckt werden, so würde die Civil­behörde um Vollstreckung angegangen werden. Diese beauftragt dann den Scharf­richter. 2. Als Zeuge wird man in der Regel nicht nach Bestrafungen be­111. 1. n 5 Jahren fragt, eventuell hat man die Wahrheit zu sagen.. verjährt eine Beleidigung, in 3 Monaten läuft aber die Antragsfrist ab. Eine nach Ablauf von 3 Monaten angestellte Klage ist abzuweisen. 2. Be leidigung. 3. Eine schriftliche Abtretungsurkunde genügt. Stempelung ist für die Gültigkeit eines Vertrages unerheblich. Ein Beispiel für eine Ab­tretung finden Sie Seite 229 Nr. 33 des Führers durch das Bürgerliche Gesetzbuch, der dent in den öffentlichen Besehallen ausliegenden Arbeiter: Buchholz. Die auf B. bezüglichen Kirchensteuer­recht" beigefügt ist. Beschlüsse sind uns nicht bekannt. Wahrscheinlich ist aber, daß Sie steuer­Pflichtig sind. J. Horbach. Den Vertrag müssen Sie dem Gericht ein­reichen; er ist gültig. 23. 999. 1. Ja. 2. und 3. 1. Januar 1900. F. W. 7. 8. Tritt ein Verlobter ohne wichtigen Grund vom Ver­löbnis zurück, wie dies in Ihrem Fall war, so muß er der Braut und deren Eltern oder dritten Personen, welche an Stelle der Eltern in Er­wartung der Ehe Aufwendungen gemacht haben oder Verbindlichkeiten ein­gegangen sind, den Schaden ersetzen. Außerdem kann die verlassene Braut, falls fie unbescholten war und ihrem Verlobten die Beiwohnung gestattet hatte, auch eine billige Entschädigung in Geld für den Schaden, der nicht Vermögensschaden ist, verlangen. Bei jeder Aufhebung eines Verlöbnisses kann jeder Verlobte die Herausgabe der Verlöbniszeichen( Ringe, Photo­Linotype. 1. Nein. graphien u. dgl.) und feiner Geschenke verlangen. 2. Ihnen stünde ein Entschädigungsanspruch auf die Dauer von 6 Wochen zu. Jedoch kann auf diese Entschädigung das abgerechnet werden, was Sie durch anderweitige Verwendung Ihrer Dienste zu erwerben böswillig unter­laffen würden. Ein solches Unterlassen kann in einem unmotivierten Aus: schlagen der Arbeit bei dem Nachfolger gefunden werden. 3. und 4. Geht gut einen andren, Inhaber über und wird das Arbeits­verhältnis bei diesem fortgefeßt, so gelten, falls nichts andres vereinbart wird, die alten Vertragsbedingungen weiter.

-

-

M. W. 111. 1. Nein. M. G. 93. 1. Der Sohn müßte zur Krankenkaffe und bei der Innung schon jetzt angemeldet ſein. Sie sind Zwangsinnungsmitglied. 2. Das 2. X. 1. Ja. 2. Nein. Getratiche ist ebenso bekannt wie gleichgültig. 3. D. 100. Der Vertrag ist gültig, das Vermögen der Ehefrau haftet für die aus dem Vertrage folgenden Verbindlichkeiten nur, wenn die Frau 350. Für die Frau sind 30, für das ben Vertrag unterschrieben hat. Rind 10 Proz. des ortsüblichen Tagelohnes, insgesamt also 40 Proz. des ortsüblichen Tagelohnes während der Referves oder Landwehr- Dienstzeit zu zablen.-O. Brey. Ja. Sicherer ist, er wartet bis zum zurückgelegten Seidel. 42. Lebensjahr. Leider stehen der Frau keinerlei Ansprüche Gegen eine gegen die Privatversicherung oder den Unternehmer zu. Berufsgenossenschaft steht ihr dann ein Anspruch zu, wenn der Betrieb ein versicherungspflichtiger war. Darüber, ob er das war und zu welcher Beruisgenossenschaft er gehört, fragen Sie am besten schriftlich bei demt 2. 9. 3. 10 000. 1. Ja. 2. Nein. Reichs- Versicherungsamt an.

-

In Bezug auf den öffentlichen oder privaten Charakter von Vereinsfestlichkeiten fällte die erste Straffammer am Land­gericht II eine recht interessante Entscheidung. Der Gastwirt Surbaum und der Arbeiter Otto Schmolling aus Marr­witz bei Spandau waren wegen Gestattung bezw. Veranstaltung Eisenbahnunglück. In Aue ( Erzgebirge ) fuhr gestern nacht einer öffentlichen Luftbarkeit ohne obrigkeitliche Genehmigung vom furz vor 12 Uhr der Chemnitzer Personenzug auf die Maschine eines Spandauer Schöffengericht zu 24 bezw. 18 M. Geldstrafe verurteilt Güterzuges auf. Eine größere Anzahl Reisender sowie mehrere Zug­worden und hatten dagegen Berufung eingelegt. Der An- beamte erlitten leichte Verlegungen. getlagte Schmolling war Vorfizender des Turnvereins Freund- Von dem in Wilhelmshaven liegenden Torpedo- Divisions­schaft" in Marrwitz. Am 23. März dieses Jahres wollte der boot D 2" ist die Schiffstasse mit mehr als 10 000 m. in Gold : Verein ein Fest veranstalten und hatte dazu den Saal des und Silbermünzen gestohlen worden. Das Boot, mit welchem das Gastwirts Schurbaum gemietet. Zu diesem Feste waren der Gesang- württembergische Königspaar seine Fahrt in See unternommen verein in Marrwiz und der Turnverein in Velten eingeladen worden. hatte, dient dem Stationschef. Admiral Thomsen, seit einiger Zeit Der Vorsitzende suchte für diese Festlichkeit die zwar nicht einmal als Stationsboot. Die Schiffskaffe besteht aus einer eisernen schweren erforderliche polizeiliche Genehmigung nach, leztere wurde aber ohne Staffette, die in der Kajüte des Kommandanten steht und an den Angabe von Gründen verweigert. Das Fest fand nun ohne polizei Fußboden angeschraubt ist. Das Torpedoboot ist mit 50 Mann be­liche Genehmigung statt. Die Teilnehmer, Mitglieder wie Gäste, feßt. Es lag zur Zeit des Diebstahls an der Torpedowerft inner­mußten je 75 f. Entree bezahlen. Aus diesem Grunde wurde der halb eines mit einer Mauer umzäunten und für Fremde unzugäng­Besitzer des Lokals ebenso wie der Vorsitzende des Vereins angeklagt. lichen Gebiets. Vor dem Boot stand nach der Landseite Gegen lepteren lief noch eine Anklage nebenher, weil er als Vor- hin ein Bosten. Da der Verkehr vom Boot nach der Stadt über figender eines Vereins, welcher sich mit öffentlichen Angelegenheiten Land einen großen Umweg bedeutet, so war es gestattet, daß befaßt, nicht innerhalb der vorgeschriebenen drei Tage das Mit- zwischen dem Liegeplatz des Bootes und dem Hafenquai ein sogen. gliederverzeichnis der Behörde eingereicht hatte. In diesem Fall Dinghi- Boot verkehrte, ein schmaler mur wenige Personen faffender wurde aber vom Schöffengericht angenommen, daß ein Turnverein Kahn, der Personen, Gepäckstücke, Proviant usw. hinüber und herüber nicht zu denen gehöre, welche öffentliche Angelegenheiten bezwecken, brachte. Vermittelst eines solchen Dinghi ist wahrscheinlich der Dieb: weshalb die Freisprechung erfolgte. Wegen des übrigen Teils der stahl am Abend verübt worden. Auf die Ergreifung der Diebe ist Anklage wurde auf Verurteilung erkannt, weil gegen den klaren eine Belohnung von 500-1000 m., je nach der Höhe der zurück­Wortlaut der Ober- Präsidialverordnung vom Jahre 1894, betr. die gebrachten Geldsumme, ausgefeßt. Veranstaltungen von Luftbarkeiten, verstoßen worden sei. Diese Fahnenflucht. Das Gericht der zweiten Division in Danzig Verordnung enthält folgenden Passus: Privatfestlichkeiten be- veröffentlicht im Amtsblatt der fönigl. Regierung folgendes:" Gegen dürfen der polizeilichen Genehmigung nicht, es sei denn, daß den Oberlieutenant Mag Weidmann im Grenadier - Regiment Entree erhoben wird." Der Verteidiger der beiden Angeklagten, König Friedrich I.( 4. ostpreuß. Nr. 5), welcher sich verborgen hält, Rechtsanwalt Dr. Liebknecht, der den Thatbestand ohne weiteres zu ist die Untersuchungshaft wegen Fahnenflucht verhängt. Es wird Buchbinder- Verband. anist gab, bekämpfte in der gestrigen Berufungsverhandlung den an ersucht, ihn. zu verbaften und an die nächste Militärbehörde zum gezogenen Baffus der Oberpräsidialverordnung und führte aus, daß Weitertransport hierher abzuliefern." Der Verschwundene hat mit die Anklagebehörde in beiden Instanzen den Beweis schuldig ge- feiner Gattin gulegt in Zoppot gewohnt. Beide haben diesen Ort blieben sei, daß außer den Mitgliedern und den geladenen Gästen gegen Ende Juli heimlich verlassen, ohne ihren zahlreichen Ver­auch nur ein einziger Fremder Zutritt zu der Festlichkeit gehabt pflichtungen gerecht geworden zu sein. habe. Der in Frage stehende Passus der Oberpräsidialverordnung fei rechtsungültig. Das Vergnügen einer geschlossenen Ge­fellschaft, die nur geladene Gäste, nicht aber die breite Oeffentlichkeit zulasse, könne nicht deshalb den Charakter einer öffent­lichen Lustbarkeit gewinnen, wenn die Teilnehmer in der Gestalt von Entree zu den Kosten der Veranstaltung beiträgen. Der Gerichtshof entschied dahin, daß der private Charakter einer Luftbarkeit nicht beseitigt und diese zu einer öffentlichen gestempelt wird, wenn von Mitgliedern und Gästen ein Entree erhoben wird. Eine solche Ver­austaltung bleibt trop des Entrees eine private Angelegen heit und in Privatsachen hat sich die Polizei nicht einzumischen. Die Oberpräsidial- Verordnung sei, was diesen Passus betrifft, rechts ungültig. Die Angeklagten seien daher freizu­sprechen.

#

Marktpreise von Berlin am 26. August 1901 nach Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidiums. D.- Ctr. Kartoffeln, neute, D- Ctr. Rindfleisch, Keule 1 kg do. Bauch Schweinefleisch

Weizen, gut mittel gering

Roggen, gut

*

Gerste, gut

"

safer, gut

"

TIILI

Kalbfleisch Hammelfleisch Butter

Gier Karpfen Aale

Bander

"

mittel

"

gering

"

15,

14,30

"

mittel

"

14,20 13,60

gering

13,50 12,90

"

16,20 15,40

"

mittel gering

15,30 14,60

14,50 13,80

Hechte

7,16 6,82

Barsche

142

8,50 5,60 Schleie 40, 25, Bleie 45, 25, Krebse 65,- 30,

8,505,-

Deutscher

Zahlstelle Berlin . Den Mitgliedern hiermit zur Nach­richt, daß unser Kollege, der Konto buch- Arbeiter Robert Spott

25/20

am 25. d. M. nach langem Leiden verstorben ist.

Ehre seinem Andenken.

Danksagung!

Allen Freunden u. Bekannten sowie dem Männergesangverein Liederlust II"( M. d. A.-S.-B.) für die rege Beteiligung und reiche Kranzspende bei der Be­erbigung meiner lieben Frau fagen wir unsren herzlichst. Dant. Die trauernden Hinterbliebenen. 5. Meyer nebst Kindern. Von der Reise zurück.

[ 121b

Die Beerdigung findet morgen, Dr. med. Ernst Gebert.

1,70 1,20 Donnerstag, nachmittags 5 Uhr, von Dr.

"

1,30 1- 1,60 1,20 1,60 1,10 1,60 1,10

"

60 sína

1kg

"

2,60 2,-

42,40 2,40 2,- 2,80 1,40 2,80 1,40 2,40

1.80

1,20 0,80

2,40 1,20 1,40 0,80 per Shot 18,- 2,50

der Leichenhalle des St. Georgen: Kirchhofes in Weißensee aus statt. Um rege Beteiligung bittet

Nichtstroh 3wei ingendliche Durchbrenner standen gestern in den Hell Personen des noch nicht 18 jährigen Handlungsgehilfen Reinhold Erbfen Halber und des 17jährigen Metallarbeiters Richard Killer Speisebohnen vor der 4. Ferienstraftammer des Landgerichts I. Beide waren in Linsen einer größeren Metallwaren- Fabrik in der Sebastianstraße beschäftigt.*) Frei Wagen und ab Bahn. Eines Sonnabends im Juni d. J. erhielt H. den Auftrag, Geld ein Produktenmarkt vom 27. Auguft. Auch heute zeigte der Getreide aufaffieren und einen Check zu erheben. Er bekam auf marit matte Saltung, die Gründe waren dieselben, wie an den Vortagen. diese Weise etwa 1200 M. in die Finger und als er seinem Das Ausland fam im allgemeinen matter, und die Besorgnis vor den zu Freunde K. diese große Summe zeigte, kam diesem der Gedanke, erwartenden Kündigungen dauert fort, obwohl von weniger interessierter daß man mit diesem vielen Gelde eigentlich eine feine Reise" Seite die Ansicht ausgesprochen wurde, daß die Furcht vor den Kündigungen Außerdem bildete das gänzliche machen könnte. Der Gedanke fiel bei H. sofort auf fruchtbaren größer fet, als die Kündigungen selbst." Boden, beide Burschen kamen dahin überein, das Geld nicht abzuelen jeglicher Anregung von den Provinzmärkte inte ugefügt d. die Entwickelung des an jenen an Ware liefern, sondern zusammen sich die Welt zu besehen. Nachdem sie wird, findet schlank Aufnahme, und am hiesigen Plög hört man daher wenig und fich in aller Eile reisemäßig equipiert hatten zu den not über die Marktlage im Inlande. Das Angebot war heute weniger start als wendigsten" Reise- Utensilien gehörten u. a. die unvermeidlichen bisher. Im Lieferungshandel gab Weizen 1 M., Roggen 1 bis 2 Mart Revolver, ein Handatlas, der neueste Band der Berliner nach. Mehl war still und schwach, Hafer flau auf fortgesezt großes An Range" und zwei Schnurrbartbürsten für ihre völlig bartlosen gebot, Mais bis 2 M. nachgebend. Rüböl war um weitere 10 Pf. billiger Milchgefichter- wurde die Vergnügungsreise angetreten, die zu haben. Spiritus ohne Notiz und Handel. Gegen Schluß des Verkehrs tam fie zunächst zum schönen Rhein führte. Die Burschen lebten in Sans und Braus, verjubelten in Köln viel Geld und wurden schließlich in der Rückgang der Getreidepreise zum Stillstand, jedoch ohne daß eine wesent­liche Erholung zu konstatieren gewesen wäre. Metz, wo sie sich falsche Namen beilegten, verhaftet. Sie gaben gestern ihre Schuld unumwunden zu und konnten nicht leugnen, daß fie, lediglich um ihrer Vergnügungssucht zu fröhnen, die Untreue gegen ihren Lehrherrn begangen hatten. Staatsanwalt Keller be­

-

-

Wetter: Prognose für Mittwoch, den 28. August 1901. Kühl und veränderlich, vorherrschend wolkig mit Regenschauern und Berliner Wetterbureau. frischen westlichen Winden.

Die Ortsverwaltung.

Am 25. August verstarb nach langem schwerem Leiden unser Rollege und Mitarbeiter

Robert Spott

im 51. Lebensjahre.

Ehre seinem Andenken. Die Beerdigung findet Donners tagnachmittag 5 Uhr auf dem St. Georgenkirchhof in Weißen­fee statt. [ 1366

Das Personal der Konto bücherfabrik Riefenstahl, Zumpe& Co.

Central- Verband Steinsetzer( Pflasterer) Berufsgenossen Deutschlands. Filiale Berlin I. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß am 25. d. Mts. ber Kollege 0. Dahms

gestorben ist. [ 174/4 Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 28. d. Mts., nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Krankenhauses in Dalldorf aus statt.

Um rege Beteiligung ersucht Der Vorstand.

Lindenstr. 7.

Altes Schützenhaus

Linienstrasse 5. Sonnabend im November frei [ 1386*

geworden.

Für 30 Mark

fertige feine Anzüge nach Maß, für 30 Mt. ff. Sommer- Baletots nach Maß, für 10-12 Mt. feine Hofen nach Maß.

Riesenstofflager

Krausenstr. 14 1, fein 2aden.

Special Institut ,, Sanitas"

Gewissenhafte und individuelle Bes

handlung aller inneren und äußeren Beiben mit naturgemäßen Heilfattoren.

Ohne Gifte!

116/ 15*

Direttor P. Mistelsky,

Specialist für Natur- Heilmethode. Berlin NO., Kaiserstr. 34, II. ( Alexanderplah). Persönlich zu sprechen: 9-12,3-8, Sonntags 8-1. Man verlange Prospett.

Nähmaschinen sämtlicher Systeme, ohne Anzahlung, wöchentlich 1,00 ,, fünfjährige Garantie. Thurmstr. 39 Bernauerstraße 49,( auch Postkarte)