Einzelbild herunterladen
 

Aehnliche Berichte werden uns aus dem Centrumsgebiet in flanges chiffriertes Telegramm aus China   erhalten haben, das ebenso Westdeutschland zugestellt. Aus Krefeld   wird uns gemeldet: ausführlich durch ein gleichfalls chiffriertes Telegramm beantwortet worden sei, das 1300 Fr. gekostet habe.

Vom hiesigen Volksverein war eine Protestversammlung gegen den Brotwucher einberufen worden, in welcher Genosse Peus- Dessau referierte. Der große Saal der Centralhalle erwies sich als zu klein Schweiz   für sich in Anspruch genommen, um sich allem Drängen Der Sühneprinz hat also einstweilen das Asylrecht der für die Menschenmenge, welche erschienen war. Besonders fiel die große Anzahl Leute auf, welche sonst unsren Bestrebungen fern des deutschen   Ehrengeleits zu entziehen und in aller Ruhe abzu­stehen und welche jetzt den Ausführungen unfres Genossen über den warten, bis die strittigen Fragen, und namentlich die des Bolltarif stürmischen Beifall zollten. Der Centrumspresse Empfangs Cermoniells, in in einer China China   zufriedenstellenden hier ist es nicht wohl bei der Sache. Weise geregelt sein werden. Ihm und dem Hof in Singanfu ver­In Uerdingen a. Nh., wo wir einen Saal gemietet hatten, um schlägt das Warten ja nichts, wohl aber dürften wenige Tage hin= auch in dem schwarzen Städtchen die Bewohner auf die Schädlichkeit reichen, allerhand Khakiwallungen wohlthätig zu beruhigen, die ihm des neuen Bolltarifs aufmerksam zu machen, ist uns der Saal ab- eine exemplarische Demütigung zugedacht hatten. Vielleicht befiunt getrieben worden. Der Besitzer des Saales wird verklagt werden. Ilm   so mehr aber ist es uns endlich gelungen, im Wahlkreis man sich inzwischen darauf, daß der China  - Kreuzzug mit Mörs Rees Versammlungslokale zu erhalten. In dem ganzen all seinen erstößen gegen das Völkerrecht doch Kreise fielen bei der lezten Reichstagswahl nur 214 Stimmen auf gerade unter der fiktion geführt wurde, daß man nicht die miren Kandidaten, und politische Versammlungen von unsrer Seite chinesische Nation oder gar die herrschende Dynastie einzuberufen war eine Unmöglichkeit. Jetzt haben in dem Kreise bekämpfe, sondern daß man nur jenes Borergesindet" vier gut besuchte Protestversammlungen gegen die züchtige, das sich gegen die chinesische Regierung Erhöhung der Getreidezölle stattgefunden, und zwar in Orsoy, einem aufgelehnt habe. Die Entsendung eines taiserlichen kleinen Landstädtchen, in Hochheide bei Mörs  , in Asperg   bei Mörs Sühneprinzen sollte denn auch keine Demütigung der und in Mörs   selbst. In allen Versammlungen wurde eine Resolution Dynastie sein, sondern nur des Eindrucks auf die chinesischen gegen den Brotwucher einstimmig angenommen. Merkwürdigerweise machte die Behörde, welche sonst einen starken Druck ausübt, dies- Boltsmassen wegen erfolgen. War das der wirkliche Zweck der mal feinen Versuch, die Versammlungen zu hintertreiben, nur in Forderung der Sühnemission, so muß jede Härte gegen den Prinzen Hochheide wollte der Beamte keine Frauen in der Versammlung Tschun, die wie eine Brüstierung des Hofs aussieht, vom dulden. Nachdem der Referent ihn eine Rechtsbelehrung zu teil Uebel sein. Es wäre deshalb ganz ungeschickt und thöricht, den hatte werden lassen, gab er sich zufrieden. Hoffentlich bedeuten Sühneprinzen den Uebermut des Siegers fühlen zu lassen. Und diese Versammlungen für den Kreis eine Wendung zum Bessern in daß englische Blätter, wie der imperialistische Daily unserm Sime. Chronicle", Deutschland   anzustacheln suchen, sich dem Prinzen Tichun gegenüber zu kompromittieren, sollte erſt recht vor allen Unbesonnenheiten warnen. England könnte natürlich nichts angenehmer sein, als wenn die deutsche Regierung sich in China   noch verhaßter machte, als sie durch ihr ganzes Auftreten in Ostasien   ohnehin redlich bemüht war.

Der Brotwucher eröffnet uns die schwärzesten Rreise!" d dull

a

"

Neue Alarmfignale aus China  . Eine Reihe von Chinanachrichten melden übereinstimmend eine bedrohliche Zunahme der Gärung unter dent Masseur. Aus Shanghai   wird der Welt Korr." vom 20. Juli ge­schrieben: Der Hinweis auf die Gefahren, die der Provinz Tschili möglicherweise aus dem Er starten der vereinten Bauerns gesellschaft Lien- chuang Hui" erwachsen, erhält eine Bestätigung durch Nachrichten aus dem ferneren Nordwesten Chinas  . Der Lien chuang Hui" ist nach dem, was soeben bekannt wird, viel gefährlicher und schlimmer, als man bisher geglaubt hat. Jede Familie wird durch den Befehl dieser geheimen Gesellschaft gezwungen, ein Mitglied als ihren Vertreter in den Geheimbund zu entsenden. An der Spize des Lien- chuang- hui" stehen nament taiser= lich die Offiziere der zersprengten lichen Truppen. Entstanden ist der Helte Bund übrigens nicht in der Provinz Tichili, sondern in jenem Teile der Provinz Honan  , der sich nördlich vom Hoangho zwischen die Provinzen Tschili und Schaust hineinschiebt. Hier sind schon, wie jetzt bekannt wird, während des ganzen 20isters sie Obristen at bel ganzen Winters die eingeborenen Christen auf das Missionare, die über diese Vorkommnisse hätten berichten können, find nicht dort; so sind die Ereignisse hier nicht bekannt geworden. Von Honan   dehnte sich die christenfeindliche Bewegung dann zunächst nach Westen aus. An fiebzig Ortschaften und Dörfer wurden mit Gewalt gezwungen, sich Ser Bewegung anzuschließen; ihnen blieb nur die Wahl zwischen Unterwerfung oder Unter­Das Lockmittel gang. die des Lien- chuang- Hui" ist Busage, daß seiner Mitglieder unter allen Umständen Straflosigkeit für die frühere Zugehörigkeit zum Borerbund harrt. Daß die drei Gewaltigen in sianfu Jung- lu, Lu- Chuan- li und Li- Lien- hin, zu denen in letzter Zei als vierter noch i- to gekommen ist, die Propaganda des Lien- chuang- hui" be­günstigen und fördern, tannteinem zweifel unter­liegen. Der Name, Lien- chuang- Hui", was in wörtlicher Uebersetzung so viel bedeutet wie rottet die Mandschus aus!" ist augenschein­lich nur gewählt, um das enge Verhältnis der Machthaber in Hsianfu mit dem Bunde zu verbergen. Ja, in gewissen chinesischen Streisen geht man so weit, zu behaupten, daß die Niederlagen der kaiserlichen Truppen in den letzten Wochen in der Provinz, die stets mit dem Verlust aller Waffen und zum Teil auch der Kriegs­tassen endeten, gar nicht ernst zu nehmen seien, vielmehr nur Scheinmanöver waren, mit denen man den Rebellen Waffen und Munition in die Hände spielen wollte.

Das heitere Intermezzo in Basel  beschäftigt noch immer in lebhafter Weise die Presse. Allerlei Details, die über die unvermutete Aufsässigkeit des bisher anscheinend so lenk­Besonders fläglich benimmt sich in der Affaire natürlich wieder famen neunzehnjährigen Sühneprinzen, der mit einemmale zum Ver- die deutsche liberale Presse. Die Voss. 8tg." findet den Tegenheitsprinzen, zu einem wahren enfant terrible geworden ist, Zwischenfall zwar nachgerade auch komisch, ohne jedoch ein Gefühl bekannt werden, erhöhen den hochkomischen Charakter des Zwischenfalles. für die groteste Komit zu haben, die in ihrem eigenen albernen Darin, daß von einer Erkrankung des Prinzen keine Rede sein könne, Schimpfen auf das perfide China   und in der furchtbaren Drohung liegt, stimmen alle Lesarten überein. Man behauptet fogar, daß der Bring seelen- daß jest wahrscheinlich Prinz Tschun weder eine Ehrenwache erhalten vergnügt die Gewerbe Ausstellung in Basel   besucht habe, noch der Sedan   Parade beiwohnen werde. Das Berliner  was jedenfalls beweise, daß Tschun es amüsanter findet, sich eine Tageblatt" schwazt davon, daß Prinz Tschun durch seine Ausstellung anzusehen, als sich selbst als Star einer Schau-" Ungezogenheit" sich nunmehr beim deutschen   Volke alle stellung bewundern zu lassen. Hochdramatisch soll die Scene gewesen Sympathien verscherzt habe. Als ob beim deutschen  Ferner sind nach den neuesten Nachrichten des Ostafiat. Lloyd" sein, die sich abspielte, als den deutschen   Abgesandten, dem General Bolt angesichts der ganzen Sühne- Komödie sich jemals andre Gefühle aus Südtschili die Aufständischen nach den Meldungen v. Höpfner und dem Major v. Lüttwig, die in großer gestritten haben könnten, als die der Beschämung und des Gebietes südlich von Paoting fu, durch das die Straße der chinesischen Zeitungen vollständig im Besize des Uniform und ordenübersät bei der Einfahrt des Sonderzugs desachtigels! nach Kaifeng   führt. Nachdem vor einigen Tagen achttausend Sühneprinzen harrten, von den neuernannten chinesischen Botschafter Den Vogel schießt aber unbedingt der Hamb  . Korkaiserliche Truppen aus Anhui   bei Boyeh von etwa zweitausend in Berlin   mitgeteilt wurde, daß der Prinz wegen Unpäßlichkeit nicht respondent" ab, der der deutschen   Regierung ansinnt, Rebellen in die Flucht geschlagen find, liegt das Land offen in der Lage sei, die Herren empfangen zu können. dem Prinzen zu verbieten, nach Erledigung seines vor ihnen. Anpinahsien, Kichou, Poyehhsien und Wanhsien sind be­Ohne viel weitere Worte zu verlieren", heißt es in dem Be- Auftrages eine Vergnügungsreise an andre reits in den Händen der Rebellen, die die Städte gründlich ge­richt eines Berliner   Lokalblattes, machte General   von europäische Höfe zu unternehmen." Gerade, als ob plündert haben. Höpfner rechtsumtehrt, fegte seine Dienstmüge Bring Tschun der Arrestant Deutschlands   sei, das ihn durch Dem General   Lupenhuen haben sie acht Wagen mit an Stelle des blinkenden Helms auf und fuhr mit etliche Gendarmen schleunigst wieder nach China   abschieben der mehrere Tausend Taels waren. Munition abgenommen und eine Kriegstasse, in seinen deutschen   Begleitern in das in Kleinbasel gelegene Hotel tönnte. Da würden denn doch die andren Mächte auch ein Wörtchen Krafft." dut mitzusprechen haben. Diese Khaki- llebergeschnapptheit der Presse be­weist aber, wie rasch imperialistischer Größenwahn die lächerlichsten Berheerungen anzurichten vermag. Es ist ein Schauspiel für Götter!

-

.

Deutsches Reich  .

Gumbinnen  .

"

General Höpfner befindet sich jetzt in seinem Hotel und harrt der weiteren Reifedispositionen des Sühneprinzen. General  major Richter, der Reisebegleiter Tschuns, reiste sofort nach Kassel   weiter, wo er am Montagabend in Wilhelmshöhe   vom Kaiser empfangen wurde, um am Dienstag früh die Rück­reise nach Basel   anzutreten. Er wird sich hier gleich General Höpfner einstweilen häuslich einrichten müssen, denn wie ein Storrespondent bei einem Jnterview von den neuernannten chinesischen Gesandten in Berlin   erfahren haben will, ist die Sühnegesandtschaft der Ansicht, daß Wie das Ostpreußische Tageblatt" erfährt, ist heute dem Ver­der Aufenthalt in Basel   mindestens noch acht Tage teidiger Horn telegraphisch die Meldung zugegangen, daß der kom­betragen werde. Der Gesandte gestand ganz offen, daß Tschun mandierende General Graf Find v. Findenstein bezüglich Hickels bereits wieder hergestellt und reisefertig sei, eine weitere die Revision angemeldet hat. Verzögerung werde jedoch durch neue Forderungen bedingt, Es erscheint sehr wahrscheinlich, daß aus formalen Gründen die in Berlin   gestellt worden seien und die ohne die Zustimmung dieser Revision durch das Reichs- Militärgericht stattgegeben werden des Kaisers Kwangiü nicht gewährt werden könnten. Als wird. Der Vertreter der Anklage vor dem Ober- Kriegsgericht hatte der Interviewer dem Gesandten beim Abschied den Wunsch ausdrückte, eine Beschränkung seiner Fragestellung zu Protokoll geben lassen; ihn baldigst in Berlin   zu sehen, schüttelte er den Kopf und meinte, schon dieses Vorkommnis dürfte der Revision Erfolg sichern. der Schwierigkeiten feien noch viele. Jedenfalls steht Damit gelangt der Prozeß von neuem vor das Ober- Kriegs­die Sühnegesandtschaft im lebhaftesten Depeschenwechsel mit dem gericht. Hof in Singanfu. Gleich beim Eintreffen in Basel   soll sie ein

#sis#s] sid

Naporra.

-

"

Und aus Paris   wird über die Lage im Juneren Chinas   unterm 27. August geschrieben:

"

" Die am Montag mit dem Paketboote Frranaddy" aus Ostasien   eingegangenen Zeitungen lassen die Lage in China   sehr bedenklich erscheinen, vorausgesezt, daß die thatsächlichen Vor gänge richtig dargestellt sind. So berichtet das" Echo de Chine": Einer Depesche aus Bughon zufolge haben sich 9000 Aufrührer der Stadt Harjung bemächtigt und ein Banner aufgepflanzt, auf dem die Dienste dargelegt werden, die sie der Gegend und dem Himmel erweisen, und auf dem sie erklären, sie hätten die feste Absicht, die Mittel für ihren Unterhalt nur von den Reichen zu verlangen. Wie verlautet, bewahren sie eine strenge Disciplin und besteuern das Volk nach einer einheitlichen Tage, die von den Einwohnern freudig aufgenommen worden ist. Diese Rebellen sind viermal mit den Russen zusammengestoßen, haben sich aber stets vor ihnen zuüdgezogen, um aufs neue vorzurüden, wenn die gegnerischen Truppen sich entfernten.

Einem ferneren Telegramm aus Tientsien zufolge haben Prinz King und Li- hung- Tichang, nachdem sic die Zustimmung des Thrones eingeholt hatten, hatten, Befehl erteilt, schleunigst Truppen abzusenden, 1111 die ber­einigten Dörfer" zurückzuschlagen. Die französischen   Truppen in Beting sind benachrichtigt worden, daß eine größere

"

er die

Bismard, zum bloßen Handlanger" degradiert, mußte Sprichwort! Troß dieses Ehrenzeugnisses des Staatsanwalts dachten den Zusammenbruch seines Gewaltsystems erleben; verbannt von Tausende und Hunderttausende anders. Sie nahmen das Wort des der Stätte seiner Almacht mußte er als Nörgler"" polternd hinter Staatsanwalts, der wie noch mehrere feiner Kollegen unter dem Der Polizei- Kriminalkommissar dem Reichswagen herlaufen" und nur äußeren Umständen ver- Socialistengejezzein paar Jahre später in der Nacht des Wahn­Naporra ist vom 1. Januar 1902 ab in bankte er es, daß er nicht noch wegen Landesverrats vor den Richter finns endete, nicht ernst; denn auch andre Worte des Staats­den Ruhestand versezt. geschleppt wurde und hinter schwedischen Gardinen über die Ver- amvalts waren nicht ernst zu nehmen. Zehntausend Mark So verkündet lakonisch das Amtsblatt der Königlichen Regierung gänglichkeit seines Ruhmes nachfinnen konnte! Belohnung setzte damals die Redaktion des Züricher, Social­den für Buttkamer, wie ein Lakai durch den Fußtritt des totkranken demokrat" Staatsanwalt aus, wenn zu Danzig  " in seiner Nr. 33 vom 17. August 1901. in seiner Anklagerede beweisen tönne, daß Wir wissen nicht, ob es Gepflogenheit ist, solche Mitteilungen ein Kaisers aus dem Amte gejagt, von seinem Better und Gönner Behauptung halbes Jahr vor ihrem Jufrafttreten amtlich voraus zu verkündigen Bismarck   schnöde verlassen, gleichsam ersoffen in einer der Pfützen" der" Socialdemokrat", der Rebell" und die Mostsche oder ob die Mitteilung in Verbindung steht mit der Thatsache,( der amtlichen Wahlbeeinflussung), in denen er nach Bismards charattereiheit" sich gegenseitig Bruder organe" nennen; ur daß heute, am 29. August, int demselben Danzig   die ristischer Aeußerung so gerne schwamm, und zuletzt vergessen und ein einziges Mal sollte er eine solche Stelle angeben! Der Social­Berufungsverhandlung stattfindet demokrat" kam nie in die Lage, diese Belohnung auszahlen zu in der von Raporra mißachtet auf seiner oberpräsidialen Sinekure gestorben! gegen den Metallarbeiter Richard Stielow angestrengten Krüger, der allmächtige Leiter der politischen Polizei, der müssen, obwohl die Berliner   Polizei regelmäßig von Gründung bis Auflage auf Verleumdung, weil dieser in öffentlicher Versammlung verantwortungslose Disponent über die Geheimgelder des Welfen- Eingehen des Socialdemokrat" auf denselben abonniert war und gegen den Kriminalkommissar Naporra den Vorwurf erhoben hatte, fonds, welche das ganze politische Leben Deutschlands   vergifteten, alle Nummern besaß; und der Staatsanwalt flagte auch beim er habe seiner Zeit als Agent provocateur gewirkt. In lebt heute noch, namenlos, ruhmlos, verschollen in der Augustastraße Schweizer   Gericht nicht, als der Socialdemokrat" diese Behauptung eine Lüge nainte, obgleich Schweizer Gerichte in Verleumdungs­erster Instanz ist denn auch Stielow zu 6 Monaten Gefängnis ver- in Berlin  . urteilt worden. Thatsache ist, daß dieser Vorwurf im Reichstag Meerscheidt Hüllessem, der Polizeidirektor, ein brutaler fällen die Presse schiver bestrafen. Eine andere Behauptung wiederholt erhoben worden ist, daß so oft in Deutschland   von Locks Prügelfommissar unter dem Socialistengeset, mußte, um der schimpf des Staatsanwalts: der Socialdemokrat" habe den Anarchisten spigelei die Rede ist, die Namen Ihring Mahlow und Naporra lichsten Anklage zu entgehen, mit Gift seinem Leben ein Ende Reinsdorff Genossen" genannt, fonnte der Verteidiger sofort an mit denen von Ehrenberg, Schröder und Haupt in erster fegen, wollte er nicht Gefahr laufen, mit seinem Amtskollegen Thiel Ort und Stelle widerlegen: nicht vom Genoffen Reinsdorff hatte der Socialdemokrat" geschrieben, sondern von Steinsdorff und Linie genannt werden, und unbestreitbare Thatsache ist, daß bereits ins Zuchthaus zu wandern. im Jahre 1887 und 1888 Thatsachen unter Eid vor Gericht erhärtet Genossen" so wie man von Schinderhannes   und Genossen spricht. Und was sagten über den Schutzmann" Naporra die An­wurden, die von uns und Tausenden in allen andren Parteien als den Begriff: agent provocateur bestimmend und erfüllend auf geklagten und Zeugen unter Eid aus? gefaßt werden.

von Tausch, der als Polizeifommissar unter und nach dem Socialistengesetz die Korruption der Presse zu seiner Specialaufgabe gemacht hatte, ist glüdlich an dieser Meerscheidt- Hüllessem- Klippe vorbeigefchifft, aber ruhmlos mußte auch er aus seinem Amte scheiden.

-

-

"

O die Liste der verunglückten" Polizeikommissare ist so Naporra! Die ganze trübe Zeit des Socialistengesezes mit ihrer schmach zahlreich, daß wir uns mit diesen paar Stichproben begnügen vollen Verfolgung der deutschen   Arbeiter steigt mit diesem Namen können! Und erst ihre Werkzeuge minderen Ranges! vor uns auf, die Jahre des niederträchtigsten Buttkamer- Krügerschen Polizeiregiments und wenn das deutsche Bürgertum an jene Zeit Ihring Mahlow mußte, troß seiner ellatanten Genug- fonderer Ehrenhaftigkeit angesehen. Gut; es war sein Hand­erinnert wird, so muß ein bitteres Gefühl der Scham in ihm er- thuung" durch Kaiser Wilhelm I.  , trok des allgemeinen Ehren­wachen. Denn der Feigheit des deutschen   Bürgertums allein ist das zeichens, das seine Brust schmückte, fern von Berlin  " auf dem lette Jahrzehnt des Socialistengesezes geschuldet: seiner po- Bahnhof Oeynhausen als Betriebsvorsteher so und so oft unter den litischen Vertretung im Parlament vom Freisimm, der zur Blicken und den Worten der Passagiere: Das ist Ihring- Mahlow" Beit der entscheidenden Abstimmung seine Mannen mutvoll ab- Spießruten laufen, bis er ruhmlos starb. Und jezt Na porra! Bom 1. Januar 1902 ab in den Ruhe­fommandierte, bis hinüber zum Centrum, von den Nationalliberalen nicht zu reden, und der jämmerlichen Haltung der bürgerlichen stand verjet." Troden, wie ein Urteil, liest sich diese amtliche Presse, die zu allen Nichtswürdigkeiten der Krüger Buttkamerschen Nachricht. Bolizeibrutalitäten in beispielloser Feigheit schwieg! Der ganze freche Uebermut der Reaktion und des Juntertums wäre heute nicht möglich, wenn damals das Bürgertum nicht so unsäglich feig und borniert gewesen wäre.

M

Die deutschen   Arbeiter können freilich erhobenen Hauptes jener Zeit sich erinnern: ihrer unbeugsamen Widerstandskraft, ihrer un befieglichen Stampfeslust ist es zu danken, daß die Gewaltherrschaft des Socialistengefeßes mit ihrer Polizeiwillkür und Rechtlosigkeit ohumächtig zusammenbrach!

Wo sind alle jene Gewaltigen, deren Uebermut keine Grenzen tannte in jenen Jahren der politischen Schande Deutschlands   1

Fassen wir zusammen. Unter der Maske des Freundes, des Parteigenossen schlich sich Naporra bei den polnischen Socialisten ein. Das ist nicht schön; aber es gehört zum Handwerk, das damit freilich für viele einen eigentümlichen Geschmack erhält. Kann man in Kriminalprozessen solaje Mastierung begreifen, in politischen An­gelegenheiten hat noch keine Partei es als ein Zeichen be= wert, seine Pflicht, dafür wurde er bezahlt; er trug schließlich dafür seine Haut zu Markt! Aber damit begnügte er sich nicht. Er war auch ein thätiger Genosse" seine Thätigkeit sollte das von ihm er worbene Vertrauen stärken; er verteilte selber im Winter 1886 heimlich Flugblätter in einer Versammlung des polnischen Handwerkervereins in den Armin- Hallen" zu Berlin  . Das stand schon in Widerspruch mit den feierlichen Erklärungen der Regierung, daß sie der Spigel zwar nicht entbehren könne, daß Alles, was gegen Naporra vorgebracht ist, ist diese aber streng angewiesen seien, nur zu beobachten und zu ebensoviel wert, als der auch auf einen Spiegel, berichten! Und Naporra war ein veraideter Beamter! als der Reif, der der Morgenröte vorangeht." Kein Achtgroschenjunge! Sogar der Gerichtspräsident, Mit diesen Worten glaubte der Staatsanwalt Martins im Landgerichts- Direttor Hausleutner, mußte im Gerichtsurteil dies großen Bosener Socialistenprozeß, in welchem unsre Genossen erklären. Und wie? Naporra, heißt es, habe das nur im Auf­Janiszewsti, Mertowsti, Witttowsti u. a. zu jahre trage feines Borgefesten, des Kriminalkommissars langen Gefängnisstrafen verurteilt worden waren, den Schuhmann Schöne, gethan, der lange mit seinem Gewissen darüber zu Rate Naporra als Ehrenmann feiern zu sollen. Der Ausdruck gegangen sei. Für Naporra war zugegeben Gentleman" war damals in Posen noch nicht populär. Aber That­sachen find hartnäckige und steifuadige Dinger, sagt ein englisches I erledigt. Moralisch

"

-

-

die Sache damit dienstlich

darüber läßt sich streiten!