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behaltung der bisherigen Zollfäße und der Abschluß langfristiger Handelsverträge gefordert wurde, gelangte einstimmig zur Annahme.

Endlich die Arbeiter im Centrumsbereich.

Wir haben bereits zahlreiche Berichte aus Centrumskreisen ver­öffentlicht, welche die Abkehr der großzindustriellen Arbeiter von der Brotwucherpolitik des Centrums erweisen. Aber auch die Arbeiter der Handwerksbetriebe in industriell sehr rückständigen Gegenden sagen fich los von der Centrumspolitik. Heute wird uns aus Koblenz   geschrieben:

Katholische Arbeiter gegen den Brotwucher. Im Gegensatz zu einigen Führern christlicher Gewerkschaften haben die katholischen Arbeiter im Rheinland   wiederholt zu erkennen gegeben, daß sie in ihrer übergroßen Mehrheit Gegner der Zoll­erhöhung sind. Einen weiteren Beleg dafür lieferte eine äußerst zahlreich besuchte Handwerksgehilfen- Versammlung, die am vorigen Sonntag in einer stockkatholischen, vom Socialismus noch fast unberührten Gegend, nämlich in dem kleinen an der Mosel  , eine Stunde von Koblenz   entfernt liegenden Ort Gül s stattfand. Einer der Redner legte u. a. die Gefahren dar, die dem Bolk durch die Zollerhöhungen drohen; unter lebhaftem Beifall der Versammlung tennzeichnete er die Verderblichkeit des Lebensmittels wuchers. Einstimmig nahm die Versammlung folgende Nesolu­

tion an:

Der Grund des Streiks des Sühneprinzen Die Emser Depesche. Wilhelm Liebknecht   hat den uns soll jetzt entdeckt sein. Wie aus London   gemeldet wird, traf in redlichen Ursprung des deutsch  - französischen Krieges dargelegt und Beting von Prinz Tschun ein Telegramm ein, die deutsche durch seine Darlegung die Bismardsche Schwindelpolitit schwer ge­troffen. Kein Wunder, daß der Chauvinismus ihn darob mit Regierung verlange, daß er vor Kaiser Wilhelm   brei erbittertem Haß verfolgte und seine Enthüllungen in unwahrheiten Verbengungen mache und daß fein Legations fetretär umzufügen verfuchte. Die Richtigkeit der Liebknechtschen Darstellung und seine Untergebenen sich vor dem Monarchen hinwerfen ist für die objektiven Hiftoriter längst erwiesen; es steht fest, wie follen. Die chinesischen Bevollmächtigten appellierten an den Bismarck   die Chamade zur Fanfare verwandelte und so den Krieg deutschen Gesandten um Ermächtigung zur Abänderung der provozierte. Jegt wird diese Thatsache durch einen unzweifelhaften Ceremonie. Herr v. Mumm lehnte dies ab. Zeugen bestätigt. Der ehemalige Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt Justus   b. Gruner, der während des deutsch  - französischen Strieges sich im Staatsdienst befand, veröffentlicht in der Deutschen Revue" Mitteilungen aus seinem Leben; darin schreibt er über die Emser Depesche wörtlich was folgt:

Gleichzeitig verlautet, daß auch die von dem Prinzen Tschun beabsichtigte Ansprache au Kaiser Wilhelm  , deren Wortlaut der Soffitte gemäß dem Staiser zuvor bekannt gegeben werden mußte, durchaus nicht den Wünschen des Kaisers und des Grafen Bülow entsprochen haben soll.

Soweit wir sehen, wird diese unglaubliche Erklärung des Streits des Prinzen Tschun in der Presse vollständig ernst genommen. Man amüsiert sich köstlich bei der Vorstellung, daß der Sühneprinz trotz alles Sträubens doch noch die famosen drei Bück­linge machen müsse. Auch wir verkennen nicht den gesteigerten Humor der Sache, wenn auch aus wesentlich anderer Ursache. Die englische Bresse   fährt fort, Deutschland   zu den kompromittierendsten Handlungen aufzureizen.

aleb in Berlin  

Einer Depesche aus Ems gab man zum 8wed der Publikation eine Fassung, als ob dem Könige in Ems durch den französischen   Botschafter eine Beleidigung widerfahren sei, während der König niemals von einer folchen Beleidigung etwas gewußt hat, und trieb in Berlin  die Dinge mit einer solchen Leidenschaftlichkeit auf die Spize, daß die französischen   Staatsmänner und vor allem der Kaiser Napoleon   selbst völlig den Kopf verloren und, ohne an ihre mili tärische Zuferiorität zu denken, Preußen den Krieg erklärten." Der Evening Standard" sagt, was für Gründe Das dankbare Vaterland. Häufig haben wir hervorgehoben, " Die heutige im Goldenen Stern in Güls von sechshundert auch dem Entschluß des Prinzen Tschun, seine Reise zu unter- wie traurig es mit den völlig erwerbsunfähigen Kriegsinvaliden von Handwerkgehilfen aus Güls, Koblenz   und Umgegend befuchte brechen, mitgewirkt haben mögen, soviel stehe fest, daß er Anstoß 1870/71 steht. Noch herrlicher offenbart sich der Dank des Vaterlandes öffentliche Versammlung erklärt sich entschieden gegen die von der nehme an den drei Werbeugungen, die er dem deutschen gegenüber den älteren Veteranen. Zu ihnen gehören diejenigen, die Regierung geplante Erhöhung der Lebensmittelzölle, insbesondere Kaiser in der Empfangsaudienz zu machen habe. Diese Haltung sei in der Gegenrevolutionszeit 1848 bis 1850 leider gegen das Bolt gegen die Erhöhung der Getreidezölle, die sie als die un- lächerlich und impertinent, wenn man bedenke, welche tämpfen zu müssen meinten. Vor uns liegen die Altenstücke des gerechteste aller indiretten Steuern erkennt, da sie 74jährigen Veteranen Hugo Dullens. Dullens hat in der Die Staatsbürger nicht nach ihrem Einkommen oder Vermögen, Behandlung unsren eignen Gesandtschaften in Beit von 1848 bis 1851 bei der Artillerie zu Münster   s ge= sondern lediglich nach dem Brotverbrauch belastet. Die Un- früherer Zeit von seiten Chinas   zu teil geworden sei. dient und die in dieser Zeit fallenden Mobilmachungen und gerechtigkeit ergiebt sich besonders daraus, daß die Familien mit Danach scheinen die europäischen   Gesandten sich früher Züge mitgemacht. Er ist jest völlig erwerbsunfähig. der höchsten Kinderzahl die meisten Brotsteuern zu zahlen haben. ebenfalls dem Ceremoniell des Niederwerfens- proskynein, banfbaren Vaterland hat er zwei Medaillen erhalten. Gine trägt Die Versammlung ersucht den Vertreter des Wahlkreises Koblenz, anhündeln, nannten es die alten Griechen unterworfen zu haben. auf der Vorderseite die Inschrift: 1848. Friedrich Wilhelm IV. 1849. im Reichstag gegen die Erhöhung der Lebensmittel- Zölle zu Warum sollten es jetzt die chinesischen Gesandten in Europa   be- Seinen bis in den Tod getreuen Kriegern. Die Rückseite weist das stinten." Die Resolution soll dem Centrums- Abgeordneten e II ste in quemer haben! Vielleicht empfähle fich die orientalische Sitte des preußische Wappentier mit der Umschrift Vom Fels zum Meer" auf. Die zweite Medaille ist auf einer Seite mit einem Lorbeer­zugesandt werden. Proskynein überhaupt künftig für das europäische Hofceremoniell. franz und Schwert, auf der andern Seite mit der Juschrift Leopold, Wann der Sühneprinz sich genügend für die ihm be- Großherzog von Baden. Dem tapferen Befreiungsheer 1849" geziert. Alle diese Kundgebungen sind der Centrumspartei höchst un- vorstehende gymnastische Uebung gestärkt fühlen wird, entzieht sich Beide Medaillen find hübsch geprägt, machen aber nicht jatt. Gejege, bequem. Auch der Prunt der Osnabrücker Heerschau täuscht nicht noch immer jeder Berechnung. Wie die Köln  . Volts- 8tg." die für des tapferen Befreiungsheeres" Mitglieder sorgen, giebt Wohl aber eine Stiftung, die den stolzen Titel führt: darüber, daß die Situation der an Reichstags- Mandaten stärksten aus der Umgebung des Prinzen erfahren haben will, weigere es nicht. Der Nationaldant beschränkt aber Partei eine sehr schwierige geworden ist. Das fromme Centrum sich dieser, die Reise nach Berlin   überhaupt aus- Nationalbank für Veteranen". hat das Bibelwort vergessen: Niemand kann zween Herrn dienen! 8uführen. Man wird sich einstweilen gleich dem in Klein- seine Thätigkeit darauf, Beamte zu seiner Verwaltung zu unter­Nun zeigt es sich, daß die Politik des Centrums, die Wucherer und basel   einquartierten militärischen deutschen Geleite in Geduld üben halten und nur solche Personen zu unterstützen, die als preußische Bewucherte unter dem Zeichen der orthodoxen Frömmelei vereinen müssen.- will, an ihren innern Widersprüchen und Unwahrhaftigkeiten scheitern muß.

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Deutsches Reich  .

Ein Lieutenant als Soldatenschinder. Ausschluß der Oeffentlichkeit.

Unter

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Urteil eines Europäers über den China  - Kreuzzug. Der Jahresbericht des chinesischen Zollamts in Tientsin   beginnt mit folgenden Säßen:

Dullens wohnt 3 Meilen Staatsangehörige in Preußen wohnen. weit von Preußen, in St. Ingbert   in Bayern  , also steht ihm von Rechts wegen nichts vom Nationalbank zu. Dullens jammert auch hierüber nicht. Er hat längst seine Muß- Beteiligung am Stampf gegen die bedauert, welche ihr Blut für ein einiges, freies Deutschland   einsetzten, und ist Socialdemokrat geworden, Die Centrum& parade in Osnabrück  hat auch einige kleine Broschüren( so Wem gehören die Kohlen", " Bilder aus dem Zukunftsstaat") geschrieben und nährt sich so schlecht hat am Donnerstag ihr Ende erreicht. Eigentlich war es freilich und recht er kann. Der Fall Dullens zeigt, wie der Nationalbank nicht einmal eine Parade, denn bei einem derartigen Schauspiel Wegen Mißhandlung eines Untergebenen hatte sich der Lieutenant des Vaterlandes, das ist der Besitzenden, auch gegen Veteranen aus werden auch die Mannschaften vorgeführt, auf dem soeben be- Reinecke vom Infanterie- Regiment Nr. 164 in Hameln   vor dem dem Befreiungsheer" von 1849 beschaffen ist. Vielleicht zieht endeten Katholikentage war es jedoch nur eine Handvoll Kriegsgericht der 20. Division in Hannover   zu verantworten; manch einer, der heute noch seine eigenen Stetten schmiedet, eine von Offizieren, die immer wieder auf den verschiedensten gleichzeitig war in dieser Sache der Sanitäts Unteroffizier Lehre aus diesem Nationaldant für die bis in den Tod getreuen Schaubühnen paradierte und eine nicht versiegende Flut Grebe als Mitschuldiger angeklagt. Die Verhandlung, zu der Krieger".- von Reden vom Stapel ließ. Die Masse der Delegierten, 17 Beugen und der Oberstabsarzt des Regiments als Sachverständiger so weit von solchen überhaupt gesprochen werden kann, begnügte geladen waren, fand unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der sich bescheidentlich mit der passiven Zuschauerrolle, die bei wirt- Bertreter der Anklage beantragte den Ausschluß, da in der Ver­handlung verschiedene Punkte zur Sprache kommen würden, lichen Parteitagen dem Publikum zufällt. Parteitage, ernsthafte die das persönliche Ehrgefühl der Beteiligten verlegen könnten. Zusammenkünfte der von den Partei- Organisationen delegierten Ver Das Gericht beichloß dem Antrage gemäß, die Oeffentlichkeit für die treter, auf denen in gründlicher Erörterung und unter Anteilnahme ganze Dauer der Verhandlungen auszuschließen ,, wegen Gefährdung der Vertreter der einzelnen Orte die politischen Angelegenheiten der militärischer Interessen". Aus der Urteilsbegründung ergab sich Partei besprochen werden, kennt das Centrum nicht; die ein schwerwiegender Thatbestand. Der Offizier hatte seine Leute Katholikentage  , die diese Parteitage ersetzen müssen, find gegen den Befehl in der freien Weser schwimmen lassen. nichts als große Demonstrationsversammlungen, in denen von den ihnen befand sich der Musketier Meyer IV, der sich freischwimmen Leuchten der Partei ungezählte Reden über alle möglichen Dinge schimpfte der Offizier Meyer in der gröblichsten Weise, trat ihm, sollte, aber nach einiger Zeit nicht mehr weiter konnte. Nun be gehalten werden. Und zwar Agitationsreden gröbsten Kalibers, ge- als er aus dem Wasser wollte, auf die Finger und versetzte ihm spickt mit Witzen und Kalauern, Reden, die sich in den breitesten Stöße in die Seite. Meyer mußte weiter schwimmen, und als er Gemeinplägen bewegen, die alle politischen Probleme in einem sich erschöpft an ein Floß flammerte, befahl der Sieutenant dem Schwall von Phrasen ertränken. Grebe, jenen loszumachen. Grebe that dies, wobei er den Meyer Daß solch ein Katholikentag nichts ist, als eine auf den äußeren stieß und verlegte. Dieser erkrankte darauf an einer Rippen­Effekt berechnete Demonstration, ergiebt sich schon aus dem Charakter fellentzündung, erlitt aber keine dauernde Schädigung an seiner Ge­feiner öffentlichen Generalversammlungen", die doch ſundheit. Aus dem Urteil ging ferner hervor, daß der Lieute den eigentlichen Kern der ganzen Veranstaltung darstellen, an den sich ant dem Musketier befahl, den Auswurf, den dieser in­folge Erschöpfung von sich geben mußte, mit den Händen auf­freilich eine lange Reihe von sonstigen Vorführungen schließt: Fest zunehmen und in die Tasche zu stecken. Lieutenant Reinecke versammlungen katholischer Lehrervereine, katholisch kauf- wurde wegen Ungehorsam gegen einen Dienstbefehl, Beleidigung männischer Vereine, tatholischer Gesellenvereine, Fest tommerse und Mißhandlung eines untergebenen zu einer Gesamtstrafe der katholischen Studentenverbindungen, des Kartellverbandes tatho- von zwei Monaten und einer Woche Gefängnis verurteilt. lischer Studentenvereine usw., während gewissermaßen als Parallel- Umstand, daß Meyer eine dauernde Schädigung an seiner Gesundheit demonstrationen weniger luftigen Charakters die General Vernicht erlitten hat, ließ das Gericht mildernde Umstände annehmen sammlung des Voltsvereins für das fatholische Deutschland   und davon absehen, auf Dienstentlassung des Angeklagten zu er fennen. Grebe wurde wegen schwerer Körperverlegung zu vierzehn und die Versammlung der Windthorstbunde anzusehen sind., Tagen Arrest verurteilt. wie wenig ernsthaften Charakter aber die öffentlichen Generalversammlungen beanspruchen können, beweist flar der eine Umstand, daß ihr Beginn mit einer Ausnahme auf Das Verfahren sowie das Urteil des Hannoverschen Kriegsgerichts 5 1hr nachmittags angesetzt war, auf eine Tageszeit also, wo ist in jeder Beziehung unverständlich.

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Die Vorkommnisse des bergangenen Jahres haben dem Handel in Nordchina einen Schlag versett, von dem er sich so schnell nicht erholen wird, selbst dann nicht, wenn es möglich sein sollte, den Schneeball in seinem Rückprall aufzuhalten, der vor sieben Jahren in Korea   ins Rollen gebracht worden ist und sich seitdem zu einer Lawine vergrößert hat, die das erste Jahrzehnt des neuen Jahr­hunderts mit Erschütterungen, Krieg und Verheerung bedroht. Die Erregung, die in den Ländern des Westens durch die Ermordung fremder Beamten und zahlreicher Missionare, die Beschießung der fremden Niederlassungen in Tienfin und die Be­lagerung der Gesandtschaften in Beting hervorgerufen ist, ist au neu, um eine nugbringende Besprechung der Boyerbewegung und ihrer Ursachen zuzulassen. Es scheint, daß die christliche und ihre Beute Welt zunächst ihre Rache haben muß, ehe sie genug von ihrem geistigen Gleichgewicht wiedererlangt, um ohne Vorurteil und Leiden­schaft die Thaten derer besprechen zu können, die durch jahrelange Angriffe und Demütigungen ihres Nationalstolzes zur Verzweiflung getrieben, in ihrer Kurzsichtigkeit teinen anderen Weg zur Rettung ihres Landes, ihrer Dynastie und ihrer alten Civilisation mehr fahen, als im Bogertum die Beschwörungsforme I anzurufen, durch die die Massen ausgehoben und der Sinn des friedliebensten und gehorsamsten, zugleich aber auch leichtgläubigsten und abergläubischten Bauernvoltes in China   zu jenem fanatischen Haß angefacht wurde, der dann in dem ele­mentaren Wunsch zum Ausdruck kam, die fremden Eindringlinge und alles Fremde zu vernichten.

An der Spize des chinesischen   Zollamts steht ein Europäer, Direktor G. Detring. Der Ostafiat. Aloyd" beschimpft denselben wegen seiner objektiven Auffassung der Chinawirren als Chinesen". Eine Beschimpfung ist aber keine Widerlegung.

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Kostspielige Plötzlichkeiten.

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die Masse der Teilnehmer durch die Absolvierung all der zahlosen übrigen Inverständlich ist der Ausschluß der Oeffentlichkeit. Veranstaltungen des Tages bereits beträchtlich abgespannt gewesen sein Es ist unmöglich zu erkennen, wie militärische Interessen" hätten dürfte. In jeder der vier öffentlichen Generalversammlungen hielten gefährdet werden können, wenn die schmähliche Brutalität des Das neueste Opfer des Krachs in Dresden   ist die dortige nun nicht weniger als drei Redner lange Vorträge über die verschieden- Lieutenants im ganzen Umfange und in allen Einzelheiten der Ceffent­artigsten Gegenstände. Eine Diskussion fand nach diesen lichkeit fundgegeben worden wäre. Vielmehr muß, unsres Erachtens, Spar- und Vorschußbank, die ihre Zahlungen einstweilen eingestellt hat, sie aber nach einer Bekanntmachung voraussichtlich Steden nicht statt, nicht einmal nach dem agrarischen Vortrag des gerade der Ausschluß der Oeffentlichkeit militärische Interessen ge- in den nächsten Tagen wieder aufnehmen wird". Die Bank wurde Abgeordneten Herold über den Brot wucher! fährden, indem bei Soldaten und bei der civilen Bevölkerung der Hauptsächlich von den kleinen Geschäftsleuten benutzt. Als sich am Die Märt. Volkszeitung" bezeichnet es allerdings als eine Verdacht entsteht, daß die Offiziere eine Ausnahmestellung Mittwoch die Stunde von den Zahlungseinstellungen in der Stadt Lüge des Vorwärts", daß derselbe bei der Erörterung der ersten öffent- auch für den Schandbuben in ihren Reihen in Anspruch verbreitete, entstand in diesen Kreisen eine topflose Bestürzung und Gerade Militär- es tam zu dem üblichen Run. vom Standpunkte des heutigen lichen Generalversammlung die beiläufige Bemerkung hatte miteinfließen nehmen. Iaffen: Diskussion ist bekanntlich nicht üblich auf den katho- wesens sollten derartige Mißhandlungsfälle in voller Oeffentlichkeit lischen Tagen." Will das Organ des Kaplans Dasbach vielleicht be- abgehandelt werden, damit fein Zweifel darüber entsteht, daß der haupten, daß nach der fraglichen Kulturkampfpauke des Abgeordneten Offiziersstand denjenigen seiner Mitglieder gegenüber, die sich Aus Straßburg   i. E. wird uns geschrieben: Der neue Trimborn eine Diskussion stattgefunden habe?! Diese Rede gegen Menschlichkeit und Ehre schimpflichst versündigen, keine Nachsicht reichständische Staatssekretär v. Stöller hat dieser Tage definitiv iwurde, wie bemerkt, in der ersten öffentlichen Generalversammlung fennt. Oder war auch das Kriegsgericht in Hannover   der seltsamen seine Polizeiherrschaft über Elsaß- Lothringen   angetreten und sich gehalten, und in diesen Veranstaltungen giebt es teine Diskussion. Ansicht des Anklägers, daß das persönliche Ehrgefühl" eines Offiziers, bereits die höheren Beamten seines Ressorts vorstellen lassen. Seine Die Märt. Boltsztg." beschränkt ihren Beweis dafür, daß der das die gemeinste Mißhandlung zuließ, vor dem Urteil der Oeffent- Ernennung zum Nachfolger v. Buttkamers wird dem Lande nicht bloß im bildlichen, sondern auch im wahren materiellen Sinne des Vorwärts", gelogen" habe, denn auch auf den Satz: Denn lichkeit geschützt werden müsse? Die Entlassung v. Buttkamers in den geschlossenen Versammlungen ist Diskussion". Der un- Gleicherweise unverständlich wie der Ausschluß der Oeffentlich- Wortes teuer zu stehen kommen". verfrorene Angriff gegen den Vorwärts" ist aber um so dreister, feit ist die außerordentliche Milde der verhängten Strafe erfolgte bekanntlich mit jener überraschenden Plöglichkeit, die ein als es auch in den geschlossenen Versammlungen teine Dis- und die Zubilligung mildern der Umstände. Daß der hervorstechendes Merkmal des augenblicklich gesteuerten Reichskurses iſt. Nun tritt nach den Bestimmungen des Reichsbeamtengeſetzes die fussion im üblichen Sinne giebt, das Eingreifen andrer als in mißhandelte Soldat teine dauernde Schädigung davon getragen hat, Bersetzung in den Ruhestand erst mit dem Ablauf desjenigen Biertel­Referaten zum Wort gekommener Redner sich vielmehr auf redne- ist ein Zufall, der die Unthat des Offiziers nicht im mindesten jahres ein, das auf den Monat folgt, in welchem dem Beamten die rische Belanglosigkeiten andrer ultramontaner Häuptlinge be- mildern kann. Eher hätte das Gericht in Betracht ziehen müssen, Entscheidung über seine Versetzung in den Ruhestand und die daß die Mißhandlungen besonders schwere waren, weil der Miß- Höhe der ihm zustehenden Pension bekannt gemacht worden ist. Auch die Generalversammlung des Volksvereins handelte sich im Wasser befand und leicht den Tod durch Ertrinken Herr v. Puttkamer   ist am 6. August gegangen worden, würde danach also am 1. Dezember d. J. in den Ruhestand treten. für das katholische Deutschland   endlich erledigte binnen finden konnte. drei Stunden ihre ganze Tagesordnung, die durch Festansprache der Das Gericht hat von Dienstentlassung abgesehen. Der Bis dahin verbleibt er im Genusse seines Gehalts, seiner Dienst­unvermeidlichen Herren Gröber, Bachem, Lieber und den Jahres- Lieutenant bleibt würdig, den vornehmsten Rock" zu tragen, obwohnung und der sämtlichen sonstigen, aus seiner amtlichen Stellung sich ergebenden Bezüge. Ebenso lange also, d. h. vom Tage der schon er eine Handlung sich zu Schulden kommen ließ, die nach Ernennung v. Köllers( Mitte Angust) an bis Ende November, hat bericht des Generalsekretärs ausgefüllt wurde. unsrer Auffassung erbärmlicher ist als Feigheit und Flucht vor das Land das Gehalt des Staatssekretärs doppelt dem Feinde, worauf die schwersten Strafen stehen. Oder giebtes etwas zu zahlen. Des ferneren muß dasselbe für die Kosten der Be­Erbärmlicheres und Feigeres, als die unumschränkte Macht des mili- schaffung einer entsprechenden Wohnung für den neuen Staats­tärischen Vorgesetzten in der Mißhandlung eines wehrlosen Unter- jefretär v. Stöller aufkommen. Da das Gehalt des eljak- lothringischen Staatssekretärs 24 000 m. beträgt, so dürfte die durch Puttkamers gebenen zu bethätigen? plötzliche Entlassung verursachte Mehrbelastung der reichsländischen Steuerzahler sich auf mindestens 8000. belaufen, eine Aus­

schränkt.­

Der ganze Katholikentag stellt sich also als nichts andres dar als ein bunter Karneval von Versammlungen, Fest- Ver­sammlungen, Fest Sommersen und als eine bar numistische Masseuproduktion von Demonstrations.

reden.

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