Der Ausschuß
Berliner Partei- Angelegenheiten.
Socialdemokratische Totenfeier. Zum Andenken ant Ferdinand Lassalle und unsre großen Toten hält der sechste Reichstags- Wahlkreis Sonntagmittag 12 Uhr in folgenden Lokalen vier Versammlungen ab: Schönhauser Vorstadt: Wernau , Schwedterstr. 23-24. Rosenthaler Vorstadt und Gesundbrunnen : Swinemünder Gesellschaftshaus, Swinemünderstr. 42. Wedding und Oranienburger Vorstadt: Kolberger Salon, Kolbergerstr. 23. Moabit : Arends Brauerei, Turmstr. 25-26. Referenten: Waldeck Manasse, Ströbel, Rosenow , Heine. Um zahlDie Vertrauensleute.
reichen Besuch bitten
Zur Lokalfrage. Die Sängervereinigung des Westens und Südwestens vom Zitherflub Harmonie hält zusammen mit den Liedertafeln Euterpe , Euphonia, Liederfreund, Liedertafel des Tischlervereins usw. am 8. September in der Philharmonie ein Vergnügen ab. Am 7. September veranstaltet der Berliner Sängerchor ebenfalls in der Philharmonie ein Fest, ebenso der Gesangverein Schildhorn am 1. September. Im Deutschen Hof, Lucauerstraße, geben die Gefangvereine Brunonia, Hoffnung, Modeftia II und Victoria Erato am 8. September ein Konzert. Da versucht wird, zu allen diesen Veranstaltungen in Arbeiterkreisen Karten abzusetzen, so werden die Genossen darauf aufmerksam gemacht, daß die genannten Lokale der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung stehen. Die Lokallommission.
Lokales.
Der neueste Denkmalsheld.
muß das Land strafen!"
wettern.
"
des
Neber den Selbstmord des Bankiers Siegfried Landsberg Alle Gelder für die Glasarbeiter und Tabalarbeiter in Nord- 1 hat sich als den Verhältnissen nicht mehr entsprechend eriviesen und Haufen find an unser Bureau, Engel- Ufer 15, an A. Körsten zu zu Klagen und Beschwerden Veranlassung gegeben. Die Deputation waren vorgestern abend im Centrum der Stadt allerhand Gerüchte Landsberg betrieb in der ersten Etage des Hauses senden. Ebenso können daselbst Listen in Empfang genommen für die städtische Feuer- Societät hat deshalb einen neuen Tarif, der verbreitet. werden. am 1. Oktober d. J. in Kraft treten soll, ausgearbeitet und den Oranienburgerstr. 18 ein kleines Bankgeschäft und erwarb vor einem Gemeindebehörden unterbreitet. Während im alten Tarif außer den Jahr die Verlagsanstalt J. Reichmann u. Cantor, die er mit seinem Gebühren für die städtische Hauptkasse, die auch im neuen unver- Bankinstitut vereinigte. Der Bankier war zwar ein täglicher Besucher ändert geblieben sind, noch Gebühren für die beiden Tagatoren der Börse, ließ sich jedoch in keine bedeutenden Spekulationen ein und zusammen festgestellt sind, sollen diese Gebühren in Zukunft nur hielt sich ganz besonders allen Unternehmungen fern, die ihm nicht immer für einen normiert werden. Nach dem neuen Tarif absolut sicher erschienen. Infolge der sensationellen Vorkommnisse erhält jeder Ratsmeister bei der Abschätzung von Neubauten auf dem Geldmarkte in der letzten Zeit und des damit verbundenen allbei einem Tagwert von 100 000 bis 150 000 Mark eine gemeinen Rückgangs der Kurse hatte L. zwar auch einige Verluste erlitten, Gebühr von 271/2 M.; bei 4-500 000 m. 50 m., bei 600 000 m. Sie jedoch ziemlich unbedeutend waren und auf seine Unternehmungen 561/2 M. und für jede angefangenen 100 000 M. weitere 61/2 M. Für nicht den geringsten Einfluß ausübten. Landsberg war jedoch schon einen fruchtlosen Termin giebt es 6 M., für Schätzungen umgebauter seit einiger Zeit nervös, ein Leiden, welches noch wesentlich verstärkt Gebäude 5 W., für jeden Rohbaubefund 20 M. Bei Brand - wurde durch eine chronische Magenkrankheit, unter welcher der Entschädigungsfeststellungen von 10 000 m. bis 15 000 m. werden Bantier außerordentlich litt. Lediglich diese Umstände haben, wie 50 m. gezahlt, bei 100 000 m. 160 M. und für jede 1000 M. mehr übrigens auch aus einem zurückgelassenten Schreiben Landsbergs an giebt es 1 M. Für die Wahrnehmung eines Termins an der Brand - seine Frau hervorgeht, die Veranlassung zu dem Selbstmord gegeben. stelle werden 6 M. und für jede angefangene Stunde 3 M. mehr Der Baufier verließ gestern mittag die Wohnung, angeblich, um sich gezahlt. Für Stellung der im Termin notwendigen Hilfskraft sind nach der Börse zu begeben, und teilte seiner Frau mit, daß er am für jede Stunde 14 M., mindestens aber 3,75 M. und für not- Nachmittag noch einen Ausflug nach dem Grunewald unternehmen wendige Zeichnungen ein angemessener Betrag zu zahlen. Für wolle. Landsberg fuhr mit dem nächsten Stadtbahnzuge nach der Pauschalsummen, die bei Totalbränden festgesetzt werden, sind bei Station Grunewald und begab sich nach dem Restaurant Hundekehle, Anfertigung der Tage 5 M. zu berechnen. Die Stadtverordneten wo er etiva eine halbe Stunde verweilte. Bald nachdem er das Restaurant verlassen, schoß sich der Unglückliche eine Kugel in den werden ersucht, sich hiermit einverstanden zu erklären. In der letzten Sitzung der städtischen Baudeputation I Stopf, die feinen augenblidlichen Tod herbeiführte. Die Leiche wurde regte Baurat Lindemann den Entwurf zur Vergrößerung der bald darauf von Ausflüglern aufgefunden. Darmschleimerei auf dem Central- Vichhof und den speciellen Ent- Eine Leichenausgrabung hat auf Veranlassung der Staatswurf zum Neubau eines Arbeitshauses mit Trockenanlage für die beim anwaltschaft am Landgericht II am Dienstag auf dem Sophienwaschen und Desinfizieren der Eisenbahnwagen beschäftigten Arbeiter auf Stirchhof an der Freienwalderstraße stattgefunden. Hier wurde am dem städtischen Vichhof vor. Stadt Bauinspektor Neumann 14. d. M. die Ehefrau Martha Busse, geb. Schneidewind, die Frau erläuterte dann den von ihm aufgestellten Entwurf eines Neubaues des Maurers May Busse aus Woltersdorf , beerdigt, die am 11. d. M. für ein Männerhospital in der Köpnickerstraße 47a( Röstersche im St. Hedwigs- Krankenhause gestorben wvar. Auf dem Lotenschein Stiftung). Stadt- Bauinspektor Hesse legte den Kostenanschlag zum war als Ursache Ablebens Bauchfell- Entzündung an Entwurf des Ueberwachungshauses für Männer in Herzberge vor. gegeben. Nun gingen Anzeigen ein, daß diese auf MißDie Entwürfe wurden mit unwesentlichen Aenderungen genehmigt. Handlungen zurückzuführen sei, die Buſſe ſeiner Frau zu Ferner wurden nach einem Vortrage des Stadtrats Namslau noch gefügt habe. Die Staatsanwaltschaft leitete daher gegen einige andre Gegenstände der reichhaltigen Tagesordnung erledigt. den Ehemann wegen Körperverlegung mit tödlichem Ausgang Eine neue Marmorfigur soll heute in der Sieges Allee ein Strafverfahren ein und beschlagnahmte die bereits beerbigte Die Abgeschmacktheiten der Berliner Sensationspreffe Leiche, um durch ihre gerichtsärztliche Oeffnung die Todesursache enthüllt werden. Sie stellt den Kurfürsten Johann Sigismund dar, der von 1608 bis 1619 regierte. Vielleicht interessiert es unsre sind schon manchem anständig denkenden Menschen zum Verdruß ge- genauer feststellen zu lassen. Die Leiche wurde daher am DienstagLeser, auch über diesen bedenkmalten Hohenzollern einiges zu erfahren. worden. So ziemlich das tollste, was auf diesem Gebiet geleistet morgen um 6 Uhr unter der Aufsicht von Beamten der StaatsBu damaliger Zeit teilte sich das Interesse aller Bevölkerungsschichten werden kann, hat gestern die Scherl- Ulsteinsche Morgenpost" amvaltschaft und der Polizei wieder ausgegraben und nach dem so ziemlich zwischen Raufen und Religion. Der Vater Johann vollbracht. Auf der ersten Seite des Hauptblattes befindet sich ein Schauhause gebracht. Nach der gerichtsärztlichen Deffnung wurden Sigismunds starb auf einer Reise in Köpenick am Schlag, nachdem Holzschnitt, der diesmal nicht, wie sonst üblich, irgend einen Unglüds- einzelne Teile zu einer eingehenderen Untersuchung auf Einwirkung etwaiger Mißhandlungen noch zurückbehalten, im übrigen aber die er beim Anhören einer Mordgeschichte ausgerufen hatte:" Ach, lieber fall, sondern Engen Richters Gang zum Standesamt darstellt. Leiche wieder eingefargt und noch am selben Tage um 6 Uhr nachGott, wie wird das Totschlagen und die Bollust so allgemein. Gott Die Redaktion rühmt sich in einer erklärenden Notiz damit, daß es mittags in die Gruft zurückgebracht. ihr gelungen fei, inkognito von dem denkwürdigen Ereignis eine In der Schlaftrunkenheit ist der 32 Jahre alte, inverheiratete Der neue Fürst war in religiösen Dingen für seine Zeit mert- Aufnahme zu machen, die sie nunmehr im Holzschnitt wiedergebe. Arbeiter Emil Karz aus der Melanchthonftr. 23 ums Leben gekommen. würdig tolerant. In der Unterredung mit seinem Hof - Apotheker als passende Ergänzung hierzu sehen wir die Firma Ulstein Der Mann stand am Mittwochmorgen um 32 Uhr auf, um ein erklärte er den Unterschied zwischen der reformierten und der vielleicht morgen wieder gegen den byzantinischen Monarchenkultus Bedürfnis zu verrichten, setzte sich schlaftrunken einen Augenblick auf lutherischen Konfession dahin, daß man hier Brot zum Abendmahl die Bank des Flurfensters im ersten Stock des Quergebäudes, verlor gebe, dort aber leister und Schaum". Um die jülich- cleveschen Die so notwendige Verbreiterung der Bellealliance- Brücke das Gleichgewicht und stürzte auf den Hof hinab. Hausgenossent Länder zu gewinnen, trat er 1613 vom lutherischen Glauben zum will ein privates Komitee in die Hand nehmen. Die Verbreiterung hörten das Aufschlagen des Körpers und sorgten dafür, daß der reformierten über, trotzdem er einst seinem Vater auf dessen Ver- ist danach ohne Veränderung der Brücke ausführbar, weil zwischen Berunglückte, der äußerlich gar nicht verlegt war, einem Krankenlangen einen Revers ausgestellt hatte, daß er der lutherischen Religion handen sind, welche sich leicht mit Fußgänger Brüden über- storben; er hatte sich eine Blasenzerreißung und Nierenentzündung den beiderseitigen Widerlagern noch je acht Meter Raum vor- hause zugeführt wurde. Dort ist er an inneren Verletzungen getreu anhängig bleiben wolle. Im Weihnacht des genannten Jahres ipannen lassen. Die bisherigen, 7,3 Meter breiten Bürgersteige zugezogen. teilte er den Predigern der Stadt Berlin trocken mit, daß er beabsichtige, fönnten dann zur Fahrbahn geschlagen werden, sodaß die Gesamt- Ein Sturz von einer Bahnhofstreppe hat dem 53 Jahre feiner leberzeugung" zu folgen und das Abendmahl nach dem breite der Brücke dann 49( statt 38) Meter betragen und das ganze alten Arbeiter Hermann Schiller aus der Stettinerstr. 55 das Leben Gebote der reformierten Kirche zu nehmen, dann überließ er dem Bauwerk durch die beiderseitigen Hochbahnpfeiler harmonisch abgekostet. Schiller verließ vor acht Tagen nach Feierabend auf dem reformierten Kanzler Bruckmann die weitere Unterhandlung. Die geschlossen würde. Der Haupterfolg dieser Verbreiterung wäre die Bahnhof Beusselstraße einen Ringbahnzug, um nach Hause zu Intherischen Geistlichen protestierten gegen den Uebertritt, indem sie Erschließung der beiden, kaum 15 Meter breiten gehen. Beim Hinabsteigen vom Bahnhofe trat er auf einer Stufe auf den Revers hinwiesen, in welchem der Kurfürst sich seinem Vater Engpässe an den Thorgebäuden, in welchen sich die fehl, stürzte die Treppe hinunter und schlug im Flur mit dem Kopf gegenüber feierlich verpflichtet hatte, der lutherischen Religion treu zu Kurven für die Moabiter und Treptower Straßenbahnlinien befinden. auf den Steinbelag und eine emaillierte Kaffeetanne, die er in der bleiben. Das nügte jedoch nichts, denn der Kanzler antwortete spöttisch, Die ersten Verfuchsfahrten der elektrischen Schnellbahn Hand trug, auf. Die Kaffeekanne schlug ihm mit ihrem Rand eine wenn auch der Kurfürst früher ein derartiges Versprechen gegeben auf der Militär- Eisenbahn werden in der nächsten Woche stattfinden lange klaffende Wunde in die Stirn. Im Moabiter Krankenhaus habe, so sei er jetzt eben eines andern überzeugt. In Religionsjachen und zwar auf der Strede Marienfelde- Mahlow, die zunächst voll- starb er jegt an den Folgen eines Schädelbruchs. müsse jeder seiner Ueberzeugung folgen und ein Versprechen, bis wohin die Versuchsstrede reicht, die Herstellung der Erdleitung abend der Böttcher Hermann Jnderst aus der Lorgingstr. 2 in der ständig fertig gestellt ist, während auf der Strecke Mahlow- 8ossen, Von einem Trauerwagen überfahren wurde am Mittwochwelches das verhindern könne, sei an und für sich noch nicht erfolgt ist. Vom Oktober ab werden dann Probefahrten Nähe der Warschauer Brücke. Der Wagen, der vom Kirchhofe zurückschon ungültig. Der Kurfürst sei ebenso wenig verpflichtet, auf der ganzen Strecke Marienfelde- 3offen vorgenommen werden. fam, war mit vier Leidtragenden außer dem Kutscher besetzt. Er Lutherisch zu bleiben, weil er einen derartigen Revers unterschrieben Die Strecke Berlin- Marienfelde hat sich infolge verschiedener Boden- fuhr sehr rasch und ging Inderst, nachdem die Pferde ihn umgestoßen habe, wie seiner Zeit Kurfürst Joachim II. verpflichtet gewesen sei, schwankungen für die Versuche als nicht geeignet erwiesen. Man hatten, über den ganzen Körper hinweg. Obwohl das Publikum fein dem Vater gegebenes Versprechen, katholisch zu bleiben, zu hofft eine Geschwindigkeit von 250 Kilometer in der Stunde zu er ihm wiederholt zurief, hielt der Kutscher nicht an und konnte daher halten. reichen und die ganze 23 Kilometer lange Versuchsstrecke in ungefähr nicht festgestellt werden. Das Fuhrwerk trug den Namen RosenNach dem Uebertritt des Kurfürsten überzeugten sich auch die 7 Minuten zurückzulegen. Zu diesem Zweck wird eine so folossale baum. Der Verunglückte, der einen Knöchelbruch, Kopf- und Armbornehmsten Hofleute davon, daß die reformierte Religion die Hochspannung des elektrischen Stromes angewendet werden, wie es wunden und innere Verlegungen erlitt, erhielt auf der nächsten bisher noch niemals der Fall gewesen ist. Für die Probefahrten Unfallstation einen Verband und wurde dann auf seinen Wunsch mit bessere und dem Herrn wohlgefälligere fei. Die Kurfürstin stehen zwei Maschinen zur Verfügung, von denen die eine von der einer Droschke nach seiner Wohnung gebracht. Hier verschlimmerte aber blieb streng lutherisch und äußerte sich höchst miß- Firma Siemens u. Halske, und die andre von der Allgemeinen sein Zustand sich gestern so sehr, daß man ihn mit einem Lückſchen billigend über den Glaubensabfall ihres Gatten; ebenso war Elektricitäts- Gesellschaft erbaut worden ist. Nettungswagen nach dem Lazarus- Krankenhause überführen mußte. das Volk und die Geistlichkeit über den Religionswechsel sehr erbost. Gegen das Reißen der Drähte bei der Großen Berliner Der Professor Hutter in Wittenberg nannte in einer Schrift die Die oft gerügte Unfitte, Bierflaschen zur Aufbewahrung Gründe des Kurfürsten unverschämte Erzlügen, und redete ihn dabei Straßenbahn richtet sich eine Neuerung, welche gegenwärtig in vergiftiger Flüssigkeiten zu verwenden, hat wieder ein Opfer gefordert. schiedenen Stadtgegenden angebracht wird. An allen Stellen, an Der Wertmeister R. von den Norddeutschen Eiswerken in Rummelsan: Leug, Teufel, Leng! Andre lutherische Geistliche warnten vor denen die Stromkabel infolge zu großer Entfernungen der Quer- burg wollte zu Hause Bier trinken und that infolge einer Flaschenden grimmen calvinischen Wölfen und Himmelsräubern und be- drähte bedeutenden Schwankungen ausgefeßt sind, werden Ver- verwechslung einen tiefen Zug aus einer mit Ammoniak gefüllten wiesen, daß die calvinische Lehre viel ärger als die des Teufels fei. anterungen vorgenommen, durch welche die Stromleitungen mit Bierflasche. Sofort erlitt er im Mund und Hals bedenkliche BrandDie Stänkereien der lutherischen Seelenhirten und der Kurfürstin Isolierungsdrähten verbunden werden. Hierdurch werden einerseits wunden und mußte in schwerverletztem Zustande in ein Krankenhaus brachten das Bolt von Berlin in der Karwoche des Jahres 1615 zum die Schwankungen und somit verstärkte Abnugung der Leitungen gebracht werden. offenen Aufruhr, bei dem die Häuser der reformierten verhindert, während andrerseits bei etwaigem Reißen der Drähte Hofgeistlichen demoliert und geplündert wurden die Bruchenden nicht das Straßenpflaster berühren können, sondern der Bruder des Kurfürsten, Markgraf Johann Georg , bedenk- in schiebender Lage bleiben, wodurch die Gefahren für StraßenRadsport. Für den Großen Preis von Deutschland ist die Nennungs liche Verlegungen davontrug. Um seine Gattin nicht bloßzustellen, passanten und Fuhrwerke wesentlich gemindert werden. nahm der Kurfürst jedoch von einer Untersuchung und Bestrafung Die Große und die öffentliche Sicherheit . Zur Sicherung iste nunmehr definitiv geschlossen. Das bedeutendste deutsche FliegerAbstand. des Straßenbahnbetriebes hat die Aufsichtsbehörde bekanntlich die Rennen, das auch in diesem Jahre auf der Radrennbahn Kurfürstendamm Ungleich leidenschaftlicher als der Religion war Johann Sigis- Bildung einer neueren Straßenbahn- Beamtengruppe der Fahrmeister zur Entscheidung gelangt, hat nicht weniger als 48 Fahrer angelockt, die an angeordnet, von denen zunächst 25 ausgebildet werden mußten. Ver- ben beiden Sonntagen vom 1. und 8. September in Wettbewerb treten, mund der dramatischen Kunst und dem Wein ergeben. Die Bühne mutlich, um die Spesen nicht allzu schr zu erhöhen, werden die Von den bedeutendsten Fahrern sind u. a. nach Ländern geordnet folgende damaliger Zeit folgte einer sehr urwüchstgen Geschmacksrichtung, In Fahrmeister, die dem Controleurstab entnommen, teilweise zu Kontrolleinem der beliebtesten Stücke, dem anmutigen Spiel von der diensten kommandiert, so daß zwar scheinbar der Anordnung der Aufblinden Liebe" ruft der Liebhaber küssend aus: sichtsbehörde Folge gegeben ist, während in Wirklichkeit nur eine geringe Anzahl von Fahrmeistern den Dienst verrichtet, was zur Erhöhung der Betriebssicherheit natürlich nicht beiträgt.
„ Ha, ha, dat schmeckt so recht soite
Also Klümpe und Schwinnesvoite!"
und auch
Das Postamt 39 wird Sonnabendabend von der Reinickendorferstraße 2 nach der Schulzendorferstr. 26 verlegt.
tisdzn
Der Kinderarzt Dr. Michael Cohn hält die unentgeltliche Sprech stunde für arme trante Kinder wieder wie früher wochentäglich 22-32 Uhr Königgrägerstraße 53 ab.
bemerkenswert:
Deutschland : Willy Arend , Anton Huber, Karl Käser, H. Mayer, Q. Meyer, Heering, Serty, Peter, Rütt, Dirheimer, Mündner, Hinz, Scheuermann. Frankreich : Jacquelin, Prévot, Vanoni, Jué, Buisson, Italien : Momo, Eros , Ferrari, Farina. Lagarde, Lambrechts. Oestreich: Seidl, Heller, Kudela. Belgien : van den Born, Grogna. Schweiz : Goug elt, Dörflinger, Ryser. Holland : Schilling. Dänemart: Th. Ellegaard.
Fenerbericht. Am Donnerstag waren Lebuferstr. 11, SchönHauser Allee 34, Sönigftr. 45 und Rungestr. 86 unbedeutende Zimmerbrände abzulöschen. Admiralstr. 18 und Invalidenstr. 145 brannten Kisten und Stroh im Keller. Breßfohlenbrände erfolgten Ritterstr. 109 und Alexandrinenstr. 116a. Am Südufer hatte der Bohlenbelag der Bahnbrüde Fener gefangen, das indes fofort erstickt werden konnte. Unbedeutende Brände wurden außerdem Fruchtstr. 30, Laufigerstr. 8, Hollmannstr. 37 und Wilsnackerstr. 54 gemeldet.
Aus den Nachbarorten.
Der Wein brachte den Kurfürsten oft in schwere Ungelegenheiten. In Düsseldorf ohrfeigte er einst in der Trunkenheit seinen künftigen Schwiegersohn, was zur Folge hatte, daß dieser aus Haß gegen Durchgebrannter Bankier. Mit Hinterlassung vieler Schulden Sturbrandenburg katholisch wurde. Die Leidenschaft des Trinkens ist der 25 Jahre alte Banfier Heinrich Weltgen mit seiner Geliebten, nahm später beim Kurfürsten so zu, daß sein Geist stark litt und er einer 24 jährigen unverehelichten Jda Gehm, durchgebrannt. Vor fich gezwungen fah, die Regierung seinem Sohne zu übergeben. etwa einem halben Jahre machte der aus Laaken bei Düsseldorf Wenige Wochen nach der Abdankung, am 23. Dezember 1619 starb stammende Mann mit einem Teilhaber in der Mittelstr. 24 ein er. Rings um das Land lohte bereits die Brandfackel des dreißig- eignes Bant- und Kugengeschäft von Weltgen u. Co. auf mud mietete jährigen Krieges, der bald unsägliches Elend über Brandenburg in der Berlebergerstr. 34 eine größere Wohnung. In fie ftandesgemäß auszurüsten, entnahm er von einem Möbelhändler für bringen sollte. mehrere tausend Mark Sachen auf Abzahlung, da er tein In der städtischen Gasanstalt an der Danzigerstraße sind Vermögen besaß. Seine Geliebte gab er dabei für seine Frau aus. Göttliche Weltordnung. In Verfolg des Ministerialerlaffes die in diesem Jahre von den städtischen Behörden beschlossenen Um- Sein sicheres Auftreten als Inhaber des Bankgeschäfts verschaffte So lebte Weltgen auf sehr großem Fuße. Seinem über die Wohnungsnot hat jetzt der Landrat des Kreises und Erweiterungsbauten gegenwärtig in vollem Gange. Sie sollen im Kredit. Er sah voraus, was für Niederbarnim , v. Tresckow, an die in Frage kommenden Gemeinden so gefördert werden, daß die höchste Tagesleistung der Anstalt, die Geschäftsteilhaber jedoch gefiel das nicht. fich jezt auf 265 000 kubikmeter Gas beläuft, vom Herbst nächsten ein Ende es nehmen müsse und setzte ihm daher anfangs ein Rundschreiben erlaffen, in welchem er fie auffordert, möglichst dieses Monats den Stuhl vor die Thür. Nun stand der bald Grund und Boden für kommunale Zwecke zu erwerben, Jahres ab auf 350 000 Stubikmeter gesteigert werden kann. Nach Bankier ohne Geld und Stellung da. Seinem Hauswirt bezw. den Grimmdbefiz der Gemeinde thunlichst zu vergrößert. Beendigung des gesamten Ausbaues der Anstalt wird ihre höchste schwindelte er vor, daß er nach Elberfeld reise und ein Zweig Es wird darauf hingewiesen, daß es in den meisten Vororten noch Tagesleistung 400 000 stubifmeter sein können. Der Bau des neuen geschäft aufmache. Die Miete bezahlte er ihm bis zum an ausreichenden Schulhäusern, an eigenen Krankenhäusern usw. großen Gasbehälters von 94 000 Stubikmeter Juhalt ist vor kurzem Oktober, dafür nahm er jedoch die Möbel aus der Wohnung heraus fehlt, deren Errichtung bei der steten Entwicklung der Vororte bald in Angriff genommen worden. Das mächtige Gebäude wird auf dem und verkaufte sie an einen Versteigerer, obgleich er erst einen fleinen eine Notwendigkeit werden dürfte. Es empfehle sich daher, beizeiten nordwestlichen Teil des Gasanſtaltsgrundstückes nahe dem Ring- Teil darauf bezahlt hatte. Dann erzählte er einem Berwandten in auf Landfäufe für Gemeindezwecke bedacht zu sein, da mit einer bahnhof" Prenzlauer Allee" errichtet. der Langestraße, daß er nach Hannover fahre, um Stellung zu suchen, Steigerung der Grundstückspreise gerechnet werden müsse.
Die Erhöhung der Gebühren der Tagatoren bei der schrieb noch einem Gläubiger, daß er die Angelegenheit bald begleichen Es galt einst als höchste Weisheit, vom kommunalen Grund städtischen Feuer Societät ist vom Magistrat beschlossen und werde, um ihn von einer weiteren Verfolgung abzuhalten, und ver- und Boden soviel zu veräußern, als nur immer das Zeug halten hierüber der Stadtverordneten Versammlung eine Vorlage zu schwand vor vierzehn Tagen. Jetzt stellt sich heraus, daß er mit seiner wollte, und die in den Gemeindevertretungen maßgebenden Herrgegangen. Es heißt darin: Der von den Gemeindebehörden 1892 Geliebten von Hamburg mit dem Fürst Bismarc" nach Amerika fchaften waren denn auch wacker dabei, der Grundstücksspekulation festgesezte Tarif für die Tagatoren bei der städtischen Feuer- Societät gefahren ist. das Nötige zuzuschanzen. Jetzt, nachdem sich Besitzer und Spekulanten
4