Frage
H
Das Streben
das Schiedsgericht anerkennt, aus allen möglichen Gesichtspunkten sei, wird sofort die Sache wieder beschönigt und zur Entschuldigung Zur gerechtfertigt ist, für die Abschaffung der Accordarbeit zu des Streitbruchs vorgeführt: streben, sich sich über den mit überwältigender Mehrheit ge- Das System der Accordarbeit ist im Baugewerbe stark vers der Hamburger Accordmanrer. faßten Beschluß einfach himvegfeyen dürfen, ohne sich einer breitet, besonders in Hamburg , wo bis vor wenigen Jahren die ( Schluß.) ehrlosen Handlung schuldig zu machen. Sege man an die Stelle Accordarbeit die fast allgemein angewendete Arbeitsmethode war". der Accordarbeit jede andre der üblichen für die Organisation in" Die Angeschuldigten haben bei dieser Arbeitsmethode seit Jahren Der§ 2 des auf dem Parteitag in Mainz 1900 angenommenen Betracht kommenden Forderungen: höheren Lohn, Verkürzung der ihr Auskommen gesucht und, recht und schlecht, auch gefunden. Sie Organisationsstatuts lautet: Arbeitszeit, Beseitigung gesundheitsgefährlicher Arbeitsmittel usw., sind überzeugt, daß das, was sie seit Jahren im Bunde mit ihren " Zur Partei kann nicht gehören, wer sich eines groben Ver- und es wird sich die Haltlosigkeit eines derartig entschuldigenden Kollegen und gewerkschaftlichen und politischen Stampfesgenossen stoßes gegen die Grundsätze des Parteiprogramme, oder wer Standpunktes ergeben. Es ist wahrlich kein Unterschied zu finden gemeinsam geübt haben, mun unmöglich mit einem Schlage eine fich einer ehrlosen Handlung schuldig gemacht hat. Ueber die darin, ob ein Berufsgenosse während des Kampfes hingeht und ehrlose Handlung geworden sein könne." Daß es den Accordfernere Zugehörigkeit zur Partei entscheidet ein Schiedsgericht, das sich zu einem geringeren Lohne als um den, um welchen gekämpft maurern nicht zum Bewußtsein gekommen ist, daß ihr Streikbruch der Parteivorstand beruft. Die Hälfte der Beisitzer wird von den wird, zur Arbeit stellt, oder ob es sich in dem Kampfe anstatt um eine uneheliche Handlung sei, ist doch wahrlich etwas zu naiv, wenn jenigen bezeichnet, welche den Ausschluß beantragen, die andre höheren Lohn um die Beseitigung der Accordarbeit handelt. Welche man sich vergegenwärtigt, daß unter andern der Accordmaurer Hälfte von den durch diesen Antrag Betroffenen. Den Vorsitzenden Konsequenzen würde es zeitigen, wenn derartige Handlungen nicht Stüben früher( siehe Seite 3) für die Beseitigung der Accordarbeit bezeichnet der Parteivorstand. Gegen die Entscheidung des Schieds- mehr als„ ehrlos betrachtet werden" sollten. Kurz: Das eingetreten ist. Dieser Passus des Schiedsspruchs ist geeignet, gerichts steht den Betroffenen die Berufung an die Kontrollkommission Schiedsgericht hatte einfach festzustellen, ob die mit dem alle bisherige Agitation wirtungslos zu machen. und den Parteitag zu." Ausschluß Bedrohten Streifbruch begangen haben, und nach Fortschritt ist das Wesentliche der modernen Arbeiterbewegung Am 15. Juli ist dann ein Schiedsgericht zusammengetreten, zwar dadurch, daß sie die von der zuständigen Organisation ge- und aller Agitation. Eine unmittelbare Folge dessen ist es, daß das beſtehend aus den Genossen L. Grünwald, P. Hoffmann, F. Evers sperrten Bauten besetzten, wodurch die in Frage kommenden Unter- bewußte Zurückkehren zu überwundenen Arbeitsbedingungen im als Vertreter der drei hamburgischen Vereine, und Rosbiyki für nehmer in die Lage versetzt wurden, trotz des Streifs oder der Bau- Gegensatze zur eignen Berufsorganisation, und zwar ohne zwingenden Wandsbek ( in Wandsbek war seitens des socialdemokratischen Vereins sperre ihre Arbeiten unter Bedingungen fertig zu bekommen, welche Grund, als das schwerste Vergehen gegen die Organisation angesehen derselbe Antrag gestellt), sowie den Genossen H. Ostfeld, A. Lenthold, gegen den geltenden Tarif verstoßen. Wäre die Frage noch von und behandelt worden ist. Das mit einem Federstrich anders geW. Lück und F. Viet als Vertreter der Angeschuldigten, und dem diefem allein maßgebenden Gesichtspunkte aus behandelt, stalten zu wollen, für derartige Vergehen gegen Beruf und Organi Genossen Auer als Vorsitzenden. Als Vertreter der Antragsteller hätte das Schiedsgericht zu keinem andren Beschluß kommen fation Entschuldigungen zu finden, ist eine Anschauung, die nicht waren die Genossen Bäplow, Hüttmann und Kober, und für die fönnen, als einstimmig zu bejahen, daß Streitbruch vorliegt. energisch genug bekämpft werden kann. Accordmaurer Bargstedt , Saß und Stüven anwesend. Beweis für die wenig der Bedeutung der Sache entsprechende Die Zusammensetzung des Schiedsgerichts war nicht wie im Behandlung durch das Schiedsgericht ist der Fall Dahl, wodurch eine Organisationsstatut vorgesehen in der Weise vorgenommen, daß Anzahl Maurer in der schmählichsten Weise mit Hilfe der Accordmaurer die Beantrager des Ausschlusses und die Ausschließenden gleichmäßig um ihren sauer verdienten Lohn gebracht sind, trotzdem seitens der in dem Schiedsgericht vertreten sind. Es war eigentlich gar kein Verbandsvertreter dem Schiedsgericht die amtlichen Dokumente über Schiedsgericht im Sinne des Parteistatuts. Der Antragsteller war diesen Fall unterbreitet wurden. unzweifelhaft die socialdemokratische Partei Hamburgs , vertreten durch die kombinierte Mitgliederversammlung der drei Vereine; ist dieses richtig, so war auch diefelbe oder eine spätere Bersammlung derselben Art allein befugt, die Mandate für die ihr zustehenden Schiedsrichter zu vergeben oder andre Körperschaften damit zu beauftragen; dies ist aber nicht geschehen, trotzdem zwischen der ersten Versammlung, in welcher der Antrag der Verbandsmaurer angenommen wurde, und dem Tage, an welchem das Schiedsgericht zusammentrat, am 12. Juli, wiederum eine kombinierte Versammlung tagte! Durch diese Taftik ist die ordnungsmäßige Zusammensetzung des Schiedsgerichts von vornherein vereitelt worden.
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Eine ordnungsmäßige Wahl der Schiedsrichter wurde nur im ziveiten Hamburger Wahlkreis und in Wandsbek vorgenommen. Im ersten und dritten Wahlkreis dagegen ernannten die betreffenden Vorstände, über die Köpfe der Mitglieder hinweg, zwei der Schiedsrichter unter der etwas eigentümlichen Begründung: der unparteiische, vom Parteivorstande bestellte Richter J. Auer habe ihnen das Datum diktiert, an dem das Schiedsgericht zusammentreten müßte.
Die von vornherein unrechtmäßige Bildung dieses Schiedsgerichts gewinnt eine erklärende Beleuchtung, wenn man weiß, daß die Vorstände der drei Hamburger Wahlkreise sich mit Händen und Füßen gegen den Antrag auf Ausschluß gewehrt haben.
In der Verhandlung des Schiedsgerichts kam man zu nach stehendem Vergleichsvorschlag:
Geradezu unbegreiflich ist der Standpunkt des Schiedsgerichts, daß die Angeschuldigten von ihrem Standpunkte aus sich in Not wehr befanden, wenn sie als Streif- refp. Sperrebrecher arbeiteten. Selbst bei der Verrichtung von Zimmererarbeit befanden sich die Streitbrecher nach dem Spruche des Schiedsgerichts in der Notivehr. Das Schiedsgericht läßt sich darüber aus wie folgt: " Haben einzelne Meurer Zimmererarbeit auf gesperrten Bauten verrichtet?" Beschluß des Schiedsgerichts: Einstimmig: Ja!
Es ist aus den Verhandlungen flar ersichtlich, daß auf einem Bau die Accordmaurer Zimmererarbeiten verrichteten, soweit diese notwendig waren, um die Maurerarbeiten fortsetzen zu tönnen.
In dem bezeichneten Falle haben die beschäftigten Zimmerer mit den Verbandsmaurern gemeinsame Sache gemacht und die Arbeitsstätte verlassen, weil sie mit, den beschäftigten Accord maurern nicht gemeinsam weiter arbeiten wollten. Das Schiedsgericht ist in seiner Mehrheit der Ansicht, daß auch hier die Accordmaurer in eine Zwangslage versetzt waren, die bei Aburteilung des Falles zu ihren Gunsten spricht.
Aus den bisher angeführten Thatsachen müßte doch auch das Schiedsgericht zu der Ueberzeugung gekommen feur, daß lediglich Raffgier und Egoismus das freibende Motiv der Handlung dieser Leute ist.
Das demagogische Treiben der Macher dieser Freien Ver einigung" erhellt sich für jeden Kenner der Bewegung außerdem aus der Thatsache, daß der Beitrag für die Organisation monatlich 30 Pf. beträgt, und ihre Parole lautet: ,, Keine bezahlte Vereinsbeamte". Damit sucht man dem ,, teneren" Verband die Mitglieder abzufangen.
Daß auch das gegen diesen Schiedsspruch angerufene Urteil der Controleure der Partei gleichfalls einstimmig sich diesem alle bisher in der Partei maßgebenden Begriffe auf den Stopf stellenden Schiedsspruch anschließen fonnte, wird für alle Zeiten den im wirtschaftlichen Kampfe stehenden organisierten Arbeitern ein Rätsel bleiben.
Um sich nicht den Vorwurf machen zu müssen, irgend etwas versäumt zu haben, was zur Aufklärung in dieser Sache, welche. nunmehr dem Parteitag in Lübed zur Entscheidung anheimgegeben ist, dienen könnte, hat sich das Hamburger Gewerkschaftskartell ver pflichtet gefühlt, in dieser Form das Thatsachenmaterial in gedrängter Kürze den Vertretern der organisierten Arbeiter Deutschlands , welche sich hoffentlich ihrer, Verantwortung bei dieser schwerwiegenden Organisationsfrage bewußt sein werden, zu unterbreiten.
Die Resultate der oft betonten Hamburgerei auf politischem wie auf gewerkschaftlichem Gebiete, d. h. das Festhalten und die strikte Durchführung einmal gefaßter Beschlüsse, berechtigen die Wenn eine derartige Anschauung Plaß greifen organisierten Hamburger Genossen wohl zu dem Verlangen, daß sollte, dann würde es für die Zukunft überhaupt dem Ernst der Situation entsprechend mit größter Vorsicht verfahren feine Streitbrecher mehr geben, denn den Beweis wird seitens derjenigen Genossen, welche berufen sein sollen, auf dem 1. Bis zum 1. September d. J. steht der Ausführung von zu erbringen, daß man sich im Sinne des Schieds- Parteitag in Lübeck diefe Angelegenheit zu entscheiden, damit nicht Accordarbeit nichts im Wege und sind diesbezüglich eingerichts in einer 3wangslage befand, dazu wird durch die socialdemokratische Partei, entgegen dem§ 2 ihres eignen gegangene Verpflichtungen zu erfüllen, ohne daß Vorwürfe jeder, welcher sich über die Beschlüsse seiner Statuts, die Einheitlichkeit des proletarischen Klassenkampfes gestört daraus hergeleitet werden dürfen. Organisation hinwegsezt und zum Streitbrecher werde. wird, fähig sein.
2. Die Accordmaurer verpflichten sich, keine Accordaufträge zu übernehmen, deren Erledigung sich über den 1. Septbr. d. J. hinausziehen würde.
3. Die Vertreter des Centralverbandes treten vor Abschluß eines neuen Tarifvertrages gemeinsam mit den Vertretern der Accordmaurer( Freie Vereinigung) in eine erneute Prüfung der Frage der Accordarbeit ein.
4. Die Verhandlungen über den neuen Tarifvertrag sind gemeinsam von Vertretern beider Organisationen mit den Unternehmern zu führen.
5. Die Accordmaurer.( Freie Bereinigung) verpflichten sich, nach getroffener Verständigung über den neuen Tarifvertrag ihre Sonderorganisation aufzulösen und dem Centralverbande beizutreten. Die Vertreter des Centralverbandes konnten ihrerseits nicht in allen Punkten diesem Vorschlage zustimmen, namentlich bezeichneten fie es für unmöglich, die Freie Vereinigung", welche sich den Streit bruch zum Princip gemacht, als gleichberechtigte Arbeiterorganisation anzuerkennen, mit welcher über tarifliche Fragen zu verhandeln sei; erklärten jedoch principiell ihre Zustimmung zur Einigung.
Die Accordmaurer lehnten die Einigung auch principiell ab. Nun kam das Schiedsgericht zu folgendem unerklärlichen Beschluß:
Das am 15. Juli 1901 in dem Konferenzsaale des ,, Echo" tagende, vom Parteivorstand berufene und aus neun Personen bestehende Schiedsgericht hat nach ein gehender Prüfung aller in Betracht kommenden Thatbestände den Antrag der vier Parteivereine von Hamburg und Wandsbek
Hoffentlich wird die gesamte Arbeiterschaft in dieser Sache andrer Meinung als unsre Schiedsrichter sein, sonst könnte aus diesem ,, salomonischen" Urteil eine heillose Verwirrung unter der organisierten Arbeiterschaft entstehen.
Es wurde weiter beim Schiedsgericht die Frage aufgeworfen: Ist in der Freien Vereinigung der Accordarbeiter" ein Beschluß gefaßt worden, dahingehend: sich den Unternehmern in allen Fällen zur Verfügung zu stellen?
Beschluß des Schiedsgerichts: Einstimmig: Nein!
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auf Ausschlußt sämtlicher vom Centralverband der Maurer als Streikbrecher bezeichneten Personen aus der Partei einstimmig abgelehnt." Aus dem Protokoll des Schiedsgerichts ist folgendes herbor Danach steht fest, daß die Accordmaurer mit vollem Bewußt zuheben: sein und klarer Abficht beschlossen haben, sich den Unternehmern in Die Frage: ob Streifbruch eine ehrlose Handlung sei, wurde den Fällen zur Verfügung zu stellen, wo es sich um gesperrte zunächst einstimmig bejaht. Ebenso einstimmig wurde anerkannt, Bauten oder um die übliche Anschauung seitens der organisierten daß der Partei und ihren Organen das Recht vorbehalten bleiben Maurer Handelt, mit Streitbrechern nicht zusammen arbeiten zu müsse, als selbständige Organisation in jedem einzelnen Falle die wollen. Frage zu prüfen, ob ein Verstoß gegen die Bestimmungen des§ 2 des Organisationsstatuts vorliege.
Danach stellt sich dieser Teil des Schiedsspruches als absolut unrichtig dar, da das Wesentliche der aufgeworfenen Frage auf Grund des selbst vom Schiedsgericht angeführten Thatsachenmaterials ohne weiteres hätte bejaht werden müssen.
Die Kommission des Hamburger Gewerkschaftskartells.
34. Jahreskongreß der englischen Gewerkschaften.
London , 3. September. Der Kongreß trat gestern in Swansea zusammen. Es sind 409 Delegierte anwesend, darunter mehrere Frauen. Die Zahl der organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen, die auf dem Kongreß vertreten sind, beläuft sich auf etwa 1 250 000. Nicht vertreten sind die Maschinenbauer( Engineers), die Vergleute von Northumberland und Durham , sowie eine ganze Reihe kleiner Organisationen. Die Maschinenbauer waren bekanntlich auf 2 Jahre vom Kongreffe ausgeschlossen; wohl durften sie heuer in ihre alten Rechte wieder eintreten, es ist indes immer leichter zu zerstören, als zu vereinigen. Die Bergleute von Northumberland und Durham nahmen bekanntlich in der Frage des Achtstundentages eine von den übrigen Bergleuten abweichende Haltung ein und mußten deswegen Jahr um Jahr unangenehme" Reden von ihren Gegnern hören; ste befchloffen also, den Kongreß nicht mehr zu beschicken.
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Nach dieser Art der Fragestellung wird das einstimmige Rein" des Schiedsgerichts allerdings bis zu einen gewiffen Grade verständlich. Aber nicht darin liegt der Schwerpunkt, daß die Accordmaurer beschlossen haben, sich in allen Fällen zur Verfügung zu stellen, sondern darin, daß sie überhaupt jemals, und wenn auch nur in einzelnen Fällen oder gar nur in einem einzelnen Fall, einen derartigen Beschluß gefaßt, und worauf es wesentlich ankommt, den Beschluß auch ausgeführt haben. Daß aber sogar der Beschluß vorliegt( daß er ausgeführt wurde, kann nach den vorliegenden That- Wie gestern berichtet wurde, übernahm Mr. Bowerman( vom sachen nicht mehr streitig sein), beweist das eigne Protokollbuch der Londoner Schriftsezer- Verband) den Vorsitz; zum zweiten VorFreien Vereinigung", wo es( siehe Schiedsspruch) unterm 30. Oktober fizenden wurde Mr. Steadman bestimmt. In seiner Einleitung 1900 t. a. heißt: dagegen, wo es sich um Einführung von ermahnte Bowerman die Anwesenden zur Einigkeit, die gegenwärtig Accord, sowie Weigerung andrer Maurer, mit Mitgliedern der mehr denn je notwendig sei." Unfre Feinde sind bestrebt, die Macht, Freien Vereinigung" zusammen zu arbeiten, handelt, jeder Zeit die die wir uns errungen, zu verkürzen. Wir benügen unsre Macht Arbeitsstellen zu besetzen;." Und weiter unterm 14. Mai weder zum Schaden der Nation, noch zum Schaden der 1901: Unternehmer- Interessen, sondern zum Wohle der „ Es wird mitgeteilt, daß die Verbandsgenossen und Zimmerer Arbeiter im allgemeinen. Ich zweifle, ob die Arbeiter die Arbeit beim Bau des Herrn Baumgarten eingestellt haben, um ihre Macht begreifen. Die Resultate der letzten Wahlen nicht mit den Mitgliedern der Freien Vereinigung“ zusammen zu berechtigen mich wohl zu diesem Zweifel."( Bustimmung). arbeiten. Dieses wurde einer scharfen Kritik unterzogen und die Hierauf sprachen die Bürgermeister von Swansea , drei bürgerMitglieder aufgefordert, weil es sich um unsre Vernichtung handelt, liche Abgeordnete und zwei Geistliche, die mit den gewerkdie Baustelle zu besetzen." schaftlichen Bestrebungen sympathisierten und sich darüber freuten, daß die Zeit des Klaffenstaats( class legislation) im Verschwinden begriffen sei. Nach diesen erbaulichen Reden meldete sich der Delegierte Cronie, Sekretär der organisierten Stahl- und Eisenarbeiter von North- Lanarkshire, zum Wort; aber seinem Verlangen wurde nicht entsprochen. Cronie gehört zu den fortgeschrittensten Arbeitern Schottlands . Im Namen des Gewerbe- und Arbeitsrats von Swansea begrüßte Mr. Jenkins die Delegierten und fuhr dann fort: Sch stimme mit dem Bürgermeister darin überein, daß Streits teine guten Waffen sind. Streits sind ebenso veraltete stumpfe und beschwerliche Kampfmittel, wie die Kanonen, die unfre Neben der Beschönigung des Streitbruchs hielt das Schieds- Regierung nach Südafrika fandte( Heiterkeit). Aber unter den ob gericht es allerdings auch für notwendig, den Streifbrechern einige waltenden Umständen müssen sie von den Trades- Unions als Ermahnungen zukommen zu lassen, welche darauf hindenten sollten, ultima ratio benutzt werden. Mr. Sam Woods, Sekretär daß, trotzdem die Zwangslage" der Accordmaurer anerkannt, ihr des parlamentarischen Komitees, dankte sodann den Gästen und Verhalten doch bedauerlich sei. Die Mehrheit des Schiedsgerichts den Einwohnern von Swansea für ihre freundlichen Gesinnungen stimmte darin überein, daß das Verhalten der Accordmaurer ihrer dem Kongreß gegenüber und verlas dann den Jahresbericht. Organisation gegenüber im Interesse der für die Kämpfe der Wir entnehmen dem Bericht folgende Stellen:" Indem wir den Arbeiter so absolut notwendigen Solidarität auf das tiefste zu be 34. Jahresbericht dem Kongreß überreichen, bemerken wir, daß im dauern sei Berichtsjahr viele Fragen vorgekommen sind, die für die Gewerks Zur Begründung wird angeführt: Dieses Verhalten erschien der Mehrheit des Schiedsgerichts schaften von tiefem Interesse sind. Obgleich nur wenige legis= ,, daß der Ausgang des ganzen Konfliktes sich aus der um so bedauerlicher, als dessen Mitglieder, mit Ausnahme eines lative Maßnahmen ergriffen wurden, giebt les doch einige Differenz über die Beurteilung der Accordarbeit in den einzigen, auf dem Standpunkte stehen, daß die Abschaffung oder Arbeiterrechte, die im Laufe des Jahres bedeutende Verbesserungen beteiligten Kreisen ergiebt. doch möglichste Einschränkung der Accordarbeit eine Aufgabe sei, erfahren haben. Das gilt besonders von den Gesetzen über UnfallsDer erste Ausschluß aus dem Verbande und die ihm folgenden deren Lösung von den gewerkschaftlich organisierten Arbeitern auf entschädigung. Die in diesen Fragen geführten Prozesse sind überall gleichen Beschlüsse sind erfolgt, weil die Ausgeschlossenen der Tarifs das entschiedenste anzustreben ist. Besonders im Baugewerbe sei zu unsren Gunsten ausgefallen... Irgend welche industrielle vereinbarung: nur in Tagelohn zu arbeiten, nicht folgen wollten." mit der durch die Accordarbeit fast immer verbundenen Treiberei Reformen zum Wohle der Arbeiter ist von diesem Parlamente nicht Es wird in dieser Begründung die Beurteilung der Accord- und Haz die Möglichkeit von Gefahren für Gesundheit und Leben zu erwarten. Die Regierung vereitelt derartige Versuche... In arbeit als Differenzpunkt aufgestellt. Das war eine verkehrte Dis- der beteiligten Arbeiter durch zahlreiche Unfälle so nahe gelegt, daß Bezug auf die Erziehungsfrage sind es klar, daß jeder Freund der pofition, denn nicht darum fonnte es sich handeln, durch dieses der Widerstand von Arbeitern gegen die Beseitigung dieser Arbeits- Boltserziehung die Handlungen der Regierung bewachen muß, Schiedsgericht entscheiden zu lassen, ob Accordarbeit an sich eine ehr- methode fast unbegreiflich erscheint. damit ihre Schulpolitik nicht zur Verletzung oder gar zur Vernichtung lose Handlung sei. Die überwiegende Mehrheit des Schiedsgerichts steht in der aller höheren Voltsinteressen führt.. Die Beschwerden der PostNiemand kann die Thatsache bestreiten, daß nicht davon die Beurteilung der Accordarbeit auf den Grundsäßen, wie sie von den beamten über die Beschränkung ihrer politischen Rechte haben zwar, Rede sein kam, für alle Berufe den Grundsatz aufzustellen, Vertretern des Centralverbandes der Maurer bei dem Abkommen mit Dank der energischen Agitation der Postbeamten, einige Berück daß die Accordarbeit principiell beseitigt werden müsse. Schon der der Innung Hochgehalten wurden. sichtigung erfahren, aber es bleibt nach dieser Richtung hin noch heutige Stand der Organisationen und die Arbeitsmethoden der" Das Schiedsgericht beschloß deshalb ausdrücklich, seine Sym- vieles zu wünschen übrig.... Die wichtigste aller Fragen ist die einzelnen Berufe verbieten eine derartige Verallgemeinerung. Anders pathie für das Bestreben des Verbandes, die Accordarbeit für das Entscheidung der Lords in Sachen der Taff Thal- Eisenbahn. aber liegt es ja hier, und darum die absolut falsche Auffassung des Baugewerbe abzuschaffen, auszusprechen." Sie überschattet alle andern Fragen. Wir haben in den Schiedsgerichts. Es handelt sich darum, zu entscheiden, ob einzelne Damit aber aus dieser Moralpredigt nicht irgend jemand troß- legten zwanzig Jahren bedeutende Geldsummen auf RechtsMitglieder, wenn eine Oraanisation, für deren Beruf es, wie auch dem herauslesen könne, daß seitens der Accordmaurer ehrlos gehandelt entscheidungen ausgegeben, umt unfre Kassen zu schützen
Dagegen tam niemand etwas einwenden. Voraussetzung bei jedem Schiedsgericht muß sein, daß sich dasselbe an Thatsachen hält. Dies ist aber leider nicht geschehen, wie die von uns angeführten Fakten beweisen. Nur aus diesem Grunde konnte das Schiedsgericht zur Berneinung der zweiten Frage kommen:
Liegt in dem Verhalten der Accordmaurer ein Streit oder Sperrebruch vor und haben sich die fünfzig namhaft gemachten Mitglieder der vier Parteivereine in Hamburg und Wandsbek desselben mit schuldig gemacht?
Beschluß des Schiedsgerichts: Einstimmig: Nein!