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Nr. 209. 18. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 7. September 1901.

Zur

Frage der Hamburger Accordmanrer.

Wir erhalten nachfolgende Zuschrift:

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,, die Accordmaurer haben sich nicht damit begnügt, auf ihren unternehmen. Der Herr hat am Donnerstag, wie unsre Leser ans Bauten weiter zu arbeiten, sondern sie haben sich eingehend er- der Freitagsnummer bereits ersehen haben, in der Stadt fundigt", auf welchen andren Bauten die Centralverbändler verordneten Sigung erklärt, es handle sich gar nicht streitten wegen Nichtanerkennung des Tarifs, und darauf um Tripper, sondern um einen andern, harmloseren Ausfluß. haben sie jederzeit" diese gesperrten Bauten Das ist allerdings merkwürdig! Da haben nun die Aerzte beset", Der Bortvärts" veröffentlicht in ſeinen beiden letzten Nummern so ist das eine Behauptung, für die aus den Ergebnissen der Ver- der Anstalt ein volles Jahr auf Tripper kuriert und haben den Eltern zur Aufklärung über den eigenartigen Konflikt im Hamburger Handlungen des Schiedsgerichts sich auch nicht der Schatten eines der erkrankten Kinder gesagt, die Krankheit ſei richtiger Tripper. Da Maurergewerbe" eine längere Darstellung, die im Auftrage des Beweises ergeben hat. Genoffe Hué beruft sich auf den im Schieds- hat besonders der Assistenzarzt Dr. Goßmann noch am 3. August Hamburger Gewerkschaftskartells abgefaßt, den Beweis erbringen soll, daß trotz der entgegengesezten Entscheidung des vom Parteivor- pruch abgedruckten Beschluß der Accordmaurer vom 30. Oftober 1900. dem ihn um Auskunft bittenden Vertreter unsres Blattes gesagt: stand eingesetzten Schiedsgerichts Dort aber heißt es wörtlich: " Ja wohl, es ist leider der Tripper kein harmloser Ausfluß, wie dessen Vorsitzender der Unter­Wir werden in jeder Beziehung uns eingehend erkundigen über manche andren Aerzte in solchen Fällen anzunehmen geneigt sind, zeichnete war Thaten der Accordmaurer vorliegen, die als ehr­Lose Handlungen" im Sinne des§ 2 unfres Organisationsstatuts zu den Grund der Sperre, werden in erster Linie, wo es sich um weil sie nicht, wie ich, jedesmal eine mikroskopische Untersuchung vor­betrachten seien. Soweit die Ausführungen der Aufklärung" sich in Lohnreduzierungen oder Arbeitsverlängerung handelt, sowie infolge nehmen." Und mun kommt mit einem Male der Herr Straßmann allgemeinen Raisonnements ergehen, fann und will ich nicht auf die­schlechter, Behandlung, unter keinen Umständen die selben eingehen. Das Schiedsgericht hat sich in nicht mißzuverstehen­dagegen, wo es sich um Einführung dahergegangen und entdeckt auf den ersten Blick: Es ist kein der Weise tadelnd über das Verhalten der Accordmaurer ihrer Berufs­von Accord sowie Weigerung andrer Maurer, mit Mitgliedern der Tripper!" In der That, sehr merkwürdig! Herr Dr. Goß­Organisation gegenüber ausgesprochen, ebenso hat es die Schädlichkeit " Freien Vereinigung" zusammen zu arbeiten, handelt, jederzeit die mann wird sich doch wohl der Tragweite seiner Aeußerungen be­der Accordarbeit, besonders im Baugewerbe anerkannt. Arbeitsstellen besezen; wir werden weiter auf Bauten, wo wir in wußt gewesen sein. Unser Mitarbeiter hat sich ja in dem der Mehrheit sind, nicht verlangen, daß Mitglieder des Central- Krankenhause nicht als müßiger Besucher eingeführt, den Neugier verbandes sich uns anschließen, sondern wollen es jedem überlassen, und Langeweile treiben, sich die Anstalt anzusehen und mit der nach seiner eignen Ueberzeugung zu handeln. Frau Oberin oder dem Herrn Arzt ein halbes Stündchen zu Nun zum Schlusse noch eine mehr persönliche An­gelegenheit. die plaudern. Die Autläger des Schiedsgerichts suchen Er hat sich gegenüber der Oberin wie dem Arzt sofort überraschende Thatsache erklären, Bu als Vertreter des Vorwärts" bezeichnet. Er hat die Oberin, noch daß

Das Schiedsgericht konnte sich nur nicht dazu entschließen, in einer Handlung( Accordarbeit) eine ehrlose Handlung zu erblicken, sobald diese in Hamburg ausgeübt wird, während sie sonst überall in Deutschland , auch von seiten der Mitglieder des Maurerverbandes, unbeanstandet ausgeführt werden kann.

Arbeit aufnehmen

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wie es fam,

# 1

Gewiß haben die Hamburger Accordarbeiter einem Beschlusse das Schiedsgericht seine Beschlüsse einstimmig faßte. Einfach bevor sie ihm schmerzlich bewegt den Sachverhalt bestätigte und ihrer Berufsorganisation sich nicht gefügt; dieses Verhalten hat der Wahrheit die Ehre zu geben und zu erklären, daß von händeringend flagte: Ja, es ist diese häßliche Krankheit, von der auch das Schiedsgericht verurteilt. Die Maurerorganisation hat den jetzigen Betreibern der Heze gegen das Schiedsgericht keiner in ich ja früher gar keine Ahnung gehabt hatte!" nicht im geringsten auch die ihr entsprechend erscheinenden Maßregeln gegen ihre dasselbe eintreten wollte, obwohl sie dazu aufgefordert wurden, ent- in Zweifel darüber gelassen, daß eine Veröffentlichung beabsichtigt renitenten Mitglieder ergriffen und dieselben aus dem Verbande aus- spricht natürlich den Zwecken dieser Herren nicht. Sie beschuldigen sei. Er hat sich schließlich von Herrn Dr. Goßmann, nachdem er geschlossen. Soweit so gut. Niemand in der Partei und ebenso wenig das deshalb die Vorstände der Wahlvereine im I. und III. Hamburger hier noch genauere Auskunft erhalten hatte, mit der bestimmten Schiedsgericht hat sich gegen diese Maßregelung ausgesprochen. Wahlkreise, über die Köpfe der Vereinsmitglieder hinweg die Schieds­Damit mußte es aber auch sein Bewenden haben. richter ernannt zu haben, und zwar sei dies geschehen, weil ihnen Erklärung verabschiedet, daß der Vorwärts" die Angelegen werde, 11111 auf diese Gewisse Gewerkschaftstreise in Hamburg aber gaben sich damit der unparteiische, vom Parteivorstande bestellte Richter J. Auer heit der Deffentlichkeit unterbreiten voil dem Arzt wie von der nicht zufrieden, sondern trugen den Streitfall in die Parteivereine das Datum( an dem das Schiedsgericht tagen müsse) diktiert Weise eine Aufklärung der und verlangten, daß die Partei gewissermaßen den Exekutor für die Oberin als habe." ,, völlig rätselhaft" bezeichneten Vorkommnisse Gewerkschaften spiele und dort gefaßte Beschlüsse unbeschen voll- II. Hamburger Kreis und in Wandsbeck die Schiedsrichter in Mit- genau, was sie that, wenn fie uns rückhaltlos bestätigte, Diese Angabe wird schon hinfällig durch die Thatsache, daß im herbeizuführen. Die Leitung der Anstalt wußte also ganz strecke. Leider sind die Parteibereine in Hamburg und Wandsbeck auf gliederversammlungen, trop des angeblichen Auerschen Befehls, ge- daß in der Anstalt zahlreiche Kinder am Tripper erkrankt waren. diese Zumutung eingegangen und haben so die rein gewerkschaftliche wählt wurden. Was in Hamburg II möglich war, mußte es doch Und jetzt kommt Herr Straßmann und will alles bestreiten?! Angelegenheit zu einer Parteisache gemacht, mit der sich nun die auch in Hamburg I sein! Partei- Instanzen wohl oder übel zu befassen haben. Wie sehr die Arrangeure des Falles dabei von der Voraus­fegung ausgingen, daß die Partei nur die Rolle des Erefutors zu spielen habe, der die ihm gewordenen Aufträge auszuführen hat, beweisen die jedes Maß überschreitenden Angriffe und Be­schimpfungen, denen das Schiedsgericht in Versammlungen und Preß organen ausgefegt ist, seitdem sein Schiedsspruch bekannt geworden.

Ich kenne die Gründe nicht, warum die Schiedsrichter nicht Welche Brille mag wohl als Ersatz für das vermaledeite überall in Versammlungen gewählt wurden, auf keinen Fall aber Mikroskop des Dr. Goßmann vom Stadtrat Straßmann benutt liegt der leiseste Beweis dafür vor, daß dies durch mich veranlaßt worden sein, daß er die Entdeckung machen konnte, es sei ausdrücklich mit den Vorbehalt, wenn andre Vorschläge nicht die man die Dinge um so viel kleiner und ungefährlicher, wurde. Mein Vorschlag, am 15. Juli zusammen zu treten, geschah kein Tripper? Oder gehört am Ende diese Brille, durch gemacht werden." Solche sind aber von keiner der beteiligten Seiten um so viel harmloser und rosiger ficht, diesmal gar nicht Herrn erfolgt. Das in unsrem Organisationsstatut vorgesehene Schiedsgericht ist ihre vollständig befriedigende Erledigung vor dem Schiedsgericht Sanitätsrat Görges, der erst fürzlich von seinem Sommerurlaub Von allem aber abgesehen, so hat diese Angelegenheit bereits Straßmann, sondern dem Chefarzt des Elisabeth Kinderhospitals. aber doch nicht als selbst gefunden. In dem in der Nummer 164 des Hamburger Echo" zurückgekehrt ist und dafür Herrn Dr. Goßmann, wie man fagt, auf veröffentlichten officiellen Bericht über die Verhandlungen befindet Reisen hat gehen lassen. Wenn der Unglücksmensch Dr. Goßmann die Rede Straßmanns liest, dann wird er sich wahrscheinlich vor die fich gleich eingangs folgender Saz: Nach Eintritt in die Verhandlungen wurde von dem Genossen Stirn schlagen und sich ausschelten:" Was war ich doch für ein Päplow die Thatsache konstatiert, daß von den als Schiedsrichter tolossaler Dummtopf, daß ich auf diese Idee nicht gleich fungierenden drei Vertretern der drei Hamburger focialdemo- gekommen bin!" Uebrigens wird Dr. Goßmann bestimmt keine trafischen Vereine zwei nicht in Mitgliederversammlungen gewählt Dummheiten" mehr machen. Das Elisabeth Kinderhospital sucht worden sind, wie es den demokratischen Grundsägen gemäß wohl nämlich für sofort einen Affistenzarzt. angebracht gewesen wäre.

Aufträge auszuführen hat. Das Schiedsgericht soll echt finden nach bestem Wissen und Gewissen.

Wenn es nun sein Votum abgegeben hat, so braucht man darin gewiß nicht den Quell aller Weisheit zu sehen, aber damit, daß man nun die Schiedsrichter in der ordinärsten Weise als: Lager­halter, Gastwirte, Berichterstatter, die vom Gewerkschaftsleben nichts verstehen," oder als Schirmherren der Streifbrecher" heruntermacht, ist noch nicht erwiesen, daß der Schiedsspruch falsch sei.

Schimpfen ist ebenso wenig eine Widerlegung wie Verbrennen. Nun bringt die Aufklärung" des Gewerkschaftskartells neben den allgemeinen Raisonnements, die gut zwei Drittel des Raumes der ganzen Schrift einnehmen, auch" Thatsachen", die beweisen sollen, daß wirklich ehrlose Handlungen vorliegen, bei deren ge­bührender Würdigung der Schiedsspruch auf Ausschluß hätte lauten müssen.

Es find dies die Fälle auf den Bauten S. H. M. Eggers, W. Dahl u. Baumgarten.

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Was nun die beiden ersten Fälle betrifft, so haben dieselben soweit meine Erinnerungen reichen bei den Verhandlungen des Schiedsgerichts nur eine sehr untergeordnete und nebensächliche Rolle gespielt.

Wie es bei allen derartigen Angaben der Fall ist, wurden sie von der Gegenseite bestritten. Es stand Behauptung gegen Behauptung. Nicht bestritten wurde die Angabe der Accordmaurer, daß die angeblich auf dem Bau von Dahl geschädigten Arbeiter jegt der Vereinigung", d. h. der Organisation der Accordarbeiter angehören.

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Sehr eingehend wurde über den Fall Baumgarten verhandelt. Ueber denselben gab Genosse Hittmann( Verbandsmaurer) folgende Darstellung:

Redner will, aus diesem Vorgange keinen Einspruch gegen die Zuständigkeit des Schiedsgerichts herleiten, verlangt aber, daß derselbe im Protokoll vermerkt werde." loyal Denkenden als erledigt betrachtet werden. Letzteres geschah und damit mußte die Angelegenheit für jeden

Wenn nun jetzt in der Aufklärung" auch dieser Fall wieder aufgerührt und ihm, ohne jeden Beweis, die gebäifigste parteiische Deutung gegen mich und die Vorstände der drei Hamburger Vereine gegeben wird, so liegt für jeden unparteiisch Denkenden die Absicht der mit allen Mitteln betriebenen Verhegung klar vor ugen. Das letzte Wort hat jetzt der Parteitag und ich bin nicht im leisesten Zweifel darüber, daß dort den im Trüben fischenden erscheint, ihre Batterien zu demaskieren, ihr Treiben recht gründlich Herren, denen der Accordmaurer- Fall als willkommene Gelegenheit

verleidet werden wird.

J. Auer.

Berliner Partei- Angelegenheiten.

Die Provinzialfonferenz für die Provinz Brandenburg findet am Sonntag, den 8. September 1901, vorm. 12 Uhr präcise,

Tagesordnung:

Auf dem Bau waren ursprünglich Accord- und Verbandsmaurer beschäftigt. Von den letzteren hatte man die Accordmaurer in Ver- 3u Berlin , im Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15, dacht, daß sie mit dem Bauunternehmer verhandeln und schließlich statt. den ganzen Bau in Accord nehmen würden. Dem wollten die Ver­bandsmaurer zuvorkommen, indem sie den Bau mit der Erklärung verließen, mit den Accordmaurern nicht mehr zusammen arbeiten zu wollen. Nach Hittmanns eignen Worten wollte man damit erzielen, daß der Bauherr die Accordmaurer entließe.

Es trat aber das Gegenteil ein; die Accordmaurer bejezten die frei gewordenen Stellen und der Bau wurde im Accord fertig gestellt.

Auf diesem Bau war es auch, wo die Maurer Zimmererarbeit berrichtet haben.

1. Bericht der Agitationskommission. Referent M. Kiesel. 2. Diskussion.

3. Wie beteiligen wir uns an den Landtagswahlen? Referent: H. Schubert.

4. Diskussion.

5. Die Brotwucherpläne. Referent: Arthur Stadthagen . 6. Diskussion.

7. Lokalfrage. 8. Anträge.

Die Agitations- Kommission für die Provinz Brandenburg

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In der Verhandlung wurde folgendes festgestellt: Um ihren 8wed zu erreichen, die Accordmaurer vom Bau zu vertreiben, hatten die Verbandsmaurer die Zimmerer bestimmt, mit ihnen gemeinsam den Bau zu verlassen. Die Zimmerer gingen darauf ein. Um fort­arbeiten zu können, legten nun die Maurer selbst die Balken, was sonst Aufgabe der Zimmerer ist, aber auch auf andern Bauten öfter in der Berliner Bockbrauerei das Sommerfest statt. Da für Zweiter Wahlkrets. Am Sonntag den 8. September findet von Maurern ausgeführt werden soll.

Inzwischen waren, wie ein Mitglied des Schiedsgerichts mit­teilte, die Accordmaurer mit den Zimmerern wieder in Verbindung getreten und bestimmten sie, indem sie auf ihren Lohn 10 Pf. per Stunde zulegten, die Arbeit auf dem Bau wieder aufzunehmen. Die Zimmerer gingen auf das Anerbieten auch ein.

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Das ist der viel berufene Streitbruch", der durch Verrichtung ber Zimmererarbeit durch Accordmaurer ausgeübt worden ist. Das Schiedsgericht hat über diesen Punkt folgendes Votum ab­gegeben:

niedriges Entree nur Gutes geboten wird, ersuchen um zahlreichen

Besuch

Die Vertrauensleute.

Waidmannsluft und Umgegend. Die Mitglieder des Wahl­vereins werden auf die am Sonnabend, den 7. d. M., stattfindende Vereinsversammlung, in welcher Genosse Sassenbach einen Vortrag über die Verfassung des Deutschen Reiches halten wird, aufmerksam gemacht und ersucht, recht pünktlich und zahlreich zu erscheinen.

Treptow - Baumschulenweg. Die Erfagwahl zur Ge­meindevertretung ist am Dienstag den 17. bei Buchholz, In dem bezeichneten Falle haben die beschäftigten Zimmerer Paradiesgarten. Die Parteigenoffen wollen sich Sonntag früh mit den Verbandsmaurern gemeinsame Sache gemacht und die 8 Uhr zur Flugblattverbreitung bei Staffeldt, Baim­Arbeitsstätte verlassen, weil sie mit den dort beschäftigten Accord- schulenstr. 84/85 einfinden. Montagabend 8% Uhr wird in der Ge­maurern nicht gemeinsam weiter arbeiten wollten. Das Schieds- meindewähler- Versammlung bei Ackermann, Baum­gericht ist in seiner Mehrheit der Ansicht, daß auch hier die Accord- schulenstraße 78 der Kandidat aufgestellt. Zahlreiche Beteiligung maurer in eine Zwangslage verjegt worden waren, die bei Ab- ist geboten. urteilung des Falles zu ihren Gunsten spricht.

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Ich überlasse, ohne das Verhalten aller Beteiligten irgendwie in Schutz nehmen zu wollen, es getrost den Lesern des Vorwärts", darüber zu entscheiden, ob in diesem Vorgange eine ehrlose Handlung vorliegt, die nur mit dem Ausschluß aus der Partei hätte gefühnt werden können.

Tokales.

Vom verseuchten Krankenhause.

Das Elisabeth Kinderhospital in der Hasenheide, Bei dieser Gelegenheit sei, gegenüber allen gegenseitigen Be- in dem im Laufe etwa eines Jahres eine große 8ahl von Hauptungen, tonstatiert, daß während der ganzen Verhandlungen des Kindern( ca. 40) durch in der Anstalt erfolgte An­Schiedsgerichts nicht ein Fall genannt wurde, wo die Accordmaurer etwastedung am Tripper erkrankt sind, hat also endlich einen auf Bauten die Arbeit aufgenommen haben, über die der Verband wegen Verteidiger gefunden, der unerschrocken gleich aufs Ganze geht. Lohn- oder Arbeitszeit- Differenzen oder schlechter Behandlung der Als wir die Zustände, die in dieser Anstalt herrschen, durch unsre Arbeiter den Streit oder die Sperre verhängt hat. Für diese Be- Veröffentlichung vom 9. August beleuchtet hatten, da versuchten hauptung liegen nur Versammlungsberichte aus bürgerlichen Blättern vor, deren Angaben aber selbst von den Vertretern des Verbandes zwar die meisten Blätter, die Sache in milderem Lichte darzustellen nicht als zutreffend erklärt oder durch thatsächliche Vorgänge belegt oder gauz totzuschweigen. Aber sie zu bestreiten. hat unsres wurden. Wenn deshalb Genosse Hué aus Essen in einer Zuschrift ijjens fein einziges Blatt gewagt. Herrn Stadtrat an die Münchener Post" schreibt: Straßmann blieb es vorbehalten, dieses Wagnis zu

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Die bevorstehende Wiederwahl des Stadtrate Kauffmann zum Bürgermeister giebt namentlich der konservativen Presse Stoff zu Betrachtungen. Auf eine etwas mystische Ideenverbindung fommt die Post", indem sie den Brotwucher mit den Vorgängen in der Stadtverordneten- Versammlung in Beziehung bringt:

Der jezige Augenblick ist besonders glücklich gewählt, um durch diesen Vorstop ad oculos zu demonstrieren, was man von einer Berbindung der Freifinnigen weiblicher und männlicher Linie und der Socialdemokraten, wie sie ja auch die Gegnerschaft des Zolltarif Entwurfs und die Gefolgschaft der Bestrebungen des Handelsvertrags- Vereins bildet, in politischer Hinsicht zu er warten hat, und wir können die Besorgnis verstehen, welche die Organe des Tiergartenviertels angesichts der bevorstehenden Demonstration der Stadtverordneten Versammlung gegen die landesherrliche Entscheidung in Sachen Kauffmann ergreift."

Die Berliner Neuesten Nachrichten" machen Herrn Stauffmann für an sich recht unschuldige Sünden verantwortlich, die erst in den leyten Tagen im fortschrittlichen Verein Waldeck " geschehen sein sollen: th Herr Kauffmann war und ist wohl noch im fortschrittlichen Verein Waldeck" thätig. Erst dieser Tage sind aber von diesem Verein in Sachen der Zollpolitik hezerische Brandreden gehalten worden, wie sie sowohl eines Offiziers, der des Königs Rock trägt, wie eines Kandidaten für den Berliner Bürgermeisterposten un würdig sind. Man möge sich die Berichte nur noch einmal nach­Lejen!"

Anders die Kreuz- Zeitung ". Sie stellt die Nicht­bestätigung als Strafe hin für die paar Anivandlungen von Selbständigkeit, die sich hier und da neben dem üblichen Byzantinismus aus Licht gewagt haben:

" Das Verhalten der Stadtverordneten zu der Frage der Aus­schmückung des Begräbnisplatzes der Märzgefallen, die Abstand­nahme von der üblichen Glückwunschadresse aus Anlaß des Geburts tages Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin zeigen deutlich, wie es mit der monarchischen Gesinnung der Führer im Nathause bestellt ist. Unter diesem Gesichtspunkte erhält man allerdings eint gewisses Verständnis für den gestern gemachten Versuch, für die Berliner Stadtverordneten Versammlung die Befugnisse eines Parlaments in Anspruch zu nehmen."

D

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In Furcht und Zittern wehklagt die National 8tg.": ,, Rasch genug wird der Augenblick kommen, wo man mir die Wahl haben wird, einen nichts weniger als imposanten Rückzug anzutreten unter dem Hohn der socialdemokratischen Bundesgenossen, der gestern bereits im Voraus angedeutet wurde, oder einen Konflikt herbeizuführen, dessen Dauer und nachteilige Wirkungen für die Stadt Berlin sich nicht würden abschen lassen. Wer von den Stadtverordneten es jetzt ablehnt, an diesem bedauer lichen Vorgehen teilzunehmen, wird sehr bald die Genugthnung haben, für eine unhaltbare Situation, wie sie schwerlich schon einmal durch die Vertretung einer großen Kommune so leichten Herzens herbeigeführt worden, nicht mitverantwortlich zu sein." Nicht übel macht es die Volks- 3tg.", die in der Erkenntnis, daß der brüllende Löwe sich" bald als Tischler Schnock zu erkennen geben wird, das de- und wehmütige Verhalten des Herrn Cassel mit dem Kotau vergleicht:

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Gewiß, das ist sehr tapfer, nur daß diese Tapferkeit der Stadtverordneten- Versammlung schon in sich gebrochen ist, che sie noch das Publikum zu namenlos begeisterter Bewunderung hinzureißen vermag. Denn nicht nur erscheint diese mannhafte Tapferkeit als der Rest eines loyalen Subtraktionsegempels, weil so und so viele Stadtväter während des großen Akts der Selbstverwaltungs- Verteidigung bei Muttern bleiben und uns versehrt ihren Mokka schlürfen wollen. Auch die Anhänger Kauff­manns selbst haben sich an dieser Kotau- Taktik mit herkulischer Kraft beteiligt, indem keiner von ihnen es für nötig hielt oder den Mut fand, feierlichen und energischen Protest gegen die Art zu erheben, in der Herr Cassel die Wiederwahl Stauffmanus empfahl."

So wird es bestenfalls auch kommen.

Der Antrag der socialdemokratischen Stadtverordneten­Fraktion, der die Sicherung des Wahlrechtes auch für solche Bürger bezwecken soll, die den Kredit eines städtischen Krankenhauses