Wir erklärten, nur die Arbeit nach Anerkennung unsres neuen Erfter Berliner Reichstags- Wahlkreis. Heute, Dienstag, Gymnasium zu Culm war, wurde er von dem Angeklagten Tarifs für die Dauer der Verhandlungen aufzunehmen, weil 300 abends 8 Uhr, findet in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20, eine b. Bifarsti aufgefordert, Mitglied der bisherigen Schüler Mitglieder unsrerseits zu diesen Bedingungen schon arbeiten. Zu Voltsversammlung statt, in welcher Rechtsanwalt Victor verbindung zu werden. Er habe dieser Aufforderung Folge bei seiner Aufnahme einen Eid leistent Verhandlungen auf dieser Grundlage sind wir jederzeit bereit. Noch fräntl über" Die Gumbinner Militärjustiz" sprechen geleistet und müssen, daß er nichts verraten werde. Die Hauptversammlungen, eins! Die erste private Besprechung fand unter Zusicherung strengster wird. Um zahlreiches Erscheinen ersuchen Die Vertrauenspersonen. in denen die Aufnahmen stattfanden, wurden in einer Waldesschlucht Verschwiegenheit statt, und obwohl die Lohnkommission unter Eid erklären tann, teine Indiskretion begangen zu haben, brachten ver- Socialdemokratischer Wahlverein Bezirk Pankow. Heute, in den Abendstunden abgehalten. Einige Gymnasiasten wurden als schiedene bürgerliche Blätter die fast wortgetreue Wiedergabe der Dienstag, abends 81/2 Uhr: Vereins- Versammlung bei Wachen ausgestellt, um zu verhüten, daß die Versammlungen überBesprechungen. Großfurt, Berlinerstr. 27. Wissenschaftlicher Vortrag des rascht wurden. Die gewöhnlichen Versammlungen, in denen polnische Geschichte und Litteratur getrieben wurde, fanden in den Wohnungen Die Lohntommission der Bauanschläger. Chemikers Herrn Dr. Wollheim- Berlin . der einzelnen Mitglieder statt. Der Vorsitzende: Wurde in den VerRigdorf. Den Mitgliedern des Socialdemokratischen Wahl- sammlungen denn lediglich polnische Geschichte und Litteratur geZum Ausstand der Nordhäuser Tabakarbeiter. Wie bereits bereins zur Nachricht, daß Mittwochabend 8/2 Uhr bei Münzer, trieben? Angeklagter: Jawohl. Der Angeklagte Gonsz erklärt darfrüher mitgeteilt wurde, ist die Firma Kneiff gegen die bei ihr be- nesebeckstraße 113, unfre Mitgliederversammlung stattfindet. Tages auf, daß er später aus der Verbindung ausgetreten sei. Das Bebeordnung: Die schäftigt gewefenen Streifenden mit Klagen wegen Kontraktbruchs ordnung: Vortrag des Genossen Dr. Borchardt über: nicht gehabt. vorgegangen. Bis jegt find 118 Arbeiter vom Gewerbegericht ver- Besteuerung des Hungers". Bericht von der Generalversammlung usw.wußtsein, daß in der Verbindung etwas Strafbares liege, hätte er urteilt worden, an die Firma Schadensersatz in Höhe eines Wochen- Die Bezirksführer werden ersucht, die Petitionslisten umgehend an den Vorsitzenden abzuliefern. lohnes zu zahlen. Also haben doch die Fabrikanten auch einmal einen Erfolg" zu verzeichnen. Sicher ist, daß sich die Streifenden Wahlverein Groß- Lichterfelde - Lankwik. Mittwoch, abends durch solche Siege" der Unternehmer nicht wankend machen lassen, 8 Uhr, bei E. Richter, Chauffeestr. 104, Mitgliederversammlung. sondern daß sie vielmehr, so lange fie noch Ursache haben, auf einen Tagesordnung: Bericht über die Generalversammlung und die KreisSieg zu rechnen, den Kampf mit gewohnter Energie fortsetzen; und konferenz. daß die Arbeiterschaft Deutschlands die Ausständigen in Nordhausen auch ferner nach Kräften unterstützen wird, daran dürfte ebenfalls nicht gezweifelt werden.
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Wegen Beleidigung von Arbeitswilligen verurteilte das Landgericht Halle den Maurer Kruhm, der, wie als festgestellt erachtet wurde, zwei während des Streiks arbeitenden Maurern die Worte verfluchte Streikbrecher" zugerufen hat, zu einer Woche Gefängnis. Ohne das Benehmen des Verurteilten irgendwie zu beschönigen, muß man doch über die Höhe des Strafmaßes staunen, denn es handelt sich nicht um eine Verurteilung aus§ 153 der Gewerbe- Ordnung, sondern um einfache Beleidigung, die mur in besonders schwerwiegenden Fällen mit Gefängnisstrafe geahndet wird. Der vorliegende Fall ist aber, wie in der Urteilsbegründung selbst ausgesprochen wird, nicht erheblich, da jedoch die Beleidigung unter Belästigung Arbeitswilliger geschehen sei, so erscheine eine strenge Beurteilung gerechtfertigt.
Also die Ehre der Arbeitswilligen ist eines hervorragenden Schutzes wert. Die Automobil- Droschkenkutscher in Köln sind in den Aus stand getreten. Die Gesellschaft wollte die Hinterlegung einer Haftsumme einführen, die zur Deckung der von den Fahrern verursachten Schäden dienen sollte. Ein Gewerkschaftskartell in Nienburg , dem Schauplatz der Thaten des Glasfabrikanten Heye, zu errichten, hat am 8. d. Mts. eine in Nienburg abgehaltene Versammlung beschlossen. Es bestehen Maurer und Fabritarbeiter, außerdem giebt es eine Anzahl von Einzelmitgliedern andrer Organisationen.
Ausland.
Die Damenkonfektions- Schneider Lembergs sind am Montag in den Streik eingetreten. Ihre Forderungen haben wir vor kurzemi mitgeteilt.
Alt- Glienicke. Der Wahlverein hält Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Saß seine Versammlung ab, zu der das Erscheinen aller Mit glieder notwendig ist.
b.
Gerichts- Beitung.
Versammlungen.
Eine öffentliche Versammlung der Bildhauer fand am Sonntag im Gewerkschaftshause statt. Der Vorstand der Organis sation hatte den Mitgliedern geraten, dieser Versammlung feruzubleiben, weil sie nicht von kompetenter Seite einberufen sei. Troydem waren mehrere Vertreter und Anhänger des Vorstands an wesend. Von dem Vorsitzenden der hiesigen Zahlstelle des Bildhauer- Verbandes waren im Fachorgan dem Einberufer der Vers sammlung, Karl Bethke, verschiedene Vorwürfe gemacht worden. Hiergegen verteidigte sich dieser in etiva zweistündiger dabei heftige Angriffe gegen die Leiter Agrarisches. Eine Anklage wegen Betruges bezw. versuchten Rede und richtete Betruges, die sich gegen die separierte Frau Rittergutsbefizer der Organisation, sowie gegen den Redacteur der Bildhauer- Zeitung". Franziska v. Wilke und den Kaufmann Karl Schimmel- Die Vertreter und Anhänger dieser Partei verließen zum größten pfennig richtete, beschäftigte gestern die dritte Ferienstraftammer Teil den Saal, nachdem sie mehrfach ihre abweichende Meinung des Landgerichts I in einer viele Stunden ausfüllenden Verhandlung. durch Zwischenrufe tundgegeben hatten. Nach einer kurzen Debatte Den Vorsitz führte Landgerichts- Direktor Munk, die Anklage ver- beschloß die Versammlung, von der Organisation zu verlangen, trat Assessor Schmidt, die Verteidigung führten die Rechtsanwalte daß die Angelegenheit innerhalb der Organisation geregelt werde. Der Ueberschuß, der eventuell nach Deckung der Unkosten von Dr. Schwindt und Dr. Davidsohn. Die Angeklagte wurde beschuldigt, ohne größere Mittel zu besigen, es verstanden zu haben, der Tellersammlung übrig bleibt, soll den Glasarbeitern überwiesen sich in den Besitz eines Rittergutes zu bringen und einen Mann, werden. der ihr eine Kaution anvertraute, betrogen zu haben. Frau Der Verein der Bananschläger für Berlin und Umgegend einem Wilte war früher mit Kaufmann verheiratet, hielt am Sonntag eine Versammlung im Gewerkschaftshaus ab. der fich selbst getötet hat, fie hat dann einen Ritterguts Genosse G. Link hielt einen Vortrag über Krankentassenangelegenvon Wilke geheiratet, von dem fie geschiedenheiten. Hierauf wurde die Lage des Streits einer längeren Bebefizer ist und lebt seit einigen Jahren mit dem um 18 Jahre jüngeren sprechung unterzogen, hauptsächlich wurde Bezug genommen auf die giveiten Angeklagten in häuslicher Gemeinschaft. Sie ließ sich an- Versammlungsberichte der Meisterversammlung in den verschiedenen fangs Februar 1900 ein Haus in der Flottwellstraße anstellen. Der Beitungen. Preis sollte 149 000 m. betragen; auf dem Grundstücke ruhten Der Verband Deutscher Gastwirtsgehilfen( Ortsverwaltung 138 000 m. Hypotheken, 3000 m. sollten bar gezahlt und das Rest- Berlin ) hielt am 30. Auguſt eine gut besuchte Mitglieder- Ver faufgeld eingetragen werden. Nun trat sie mit dem Eigentümer des sammlung im Verkehrslokal, Jüdenstr. 35, ab. Den Bericht des VorDubrau bei Priebus, Kreis Sagan, Leopold standes gab der 2. Vorsitzende Hilgert. Daraus war zu entvon Meczynski, wegen Aukaufs dieses Gutes in Verbindung. Es nehmen, daß der Arbeitsnachweis seit den 11 Jahren des Bestehens kam dann auch ein Vertrag zu stande, wonach Frau v. Wilte das der Organisation die stärkste Arbeitsvermittelung im letzten Quartal Rittergut Dubrau gegen Uebernahme der darauf lastenden dieses Jahres zu verzeichnen hatte. Nach der Diskussion über diesen Hypotheken im Betrage von 189 090 M. übernahm und sich ver- Punkt wurden noch einige interne Verbandsangelegenheiten erledigt. pflichtete, 4000 m. bar an v. M. zu zahlen und die Auflaffung des Grundstückes in der Flottwellstraße zu bewirken. Am 8. März Der diesjährige Kongreß der belgischen Bergarbeiter findet ist sie als Eigentümerin im Grundbuch von Dubrau eingetragen vom 29. September bis 1. Oktober im Maison du Peuple" von worden. Schon bevor der Vertrag zu stande gekommen war, suchte Gilly bei Charleroi statt. Auf der Tagesordnung steht u. a.: Die sie durch Zeitungsinserat für ihr Rittergut einen tautionsfähigen Juallgemeine Lage der Kohlen- Industrie, Bericht über die Lohnfrage, spektor bezw. Verwalter. Darauf meldete sich der Inspektor Kalmann, der Achtstundentag, Schiedsgerichte und Einigungsamt, Unfall- dem sie den Wert des Gutes auf Grund einer von ihr producierten versicherungs- Gesch, Bergiverks- Inspektion usw. Tage auf 504 000 M. angab, dem nur eine Belastung von 189 000 W. gegenüberſtände. Herr Kalmann nahm die Stelle an und hatte auch nichts dagegen einzuwenden, daß er eine Kaution von 10 000 m. stellen sollte. Er sandte der Angeklagten diese Summe ein und sie ließ für ihn eine Hypothek in Höhe von 15 000 m. eintragen, und zwar in dieser Höhe, weil angeblich Kalmann- wie dieser bestreitet sich bereit erklärt habe, weitere 5000 m. als Betriebskapital herzuEs wurde nun zum zweitenmal an meine Frau der boykottierte geben. Nach Antritt seiner Stelle erkannte Herr Kalmann sofort, daß Die Genoffen unter sich. Wie die Nachrichten des Schutz- die von der Angeklagten gemachten Angaben über den Wert des Rautabat verkauft und dann allerdings habe ich in meiner Eigenschaft berbandes für Handel und Gewerbe mitteilen, hat der unter Gutes falsch gewesen, verlangte fein Geld zurück und verließ, als er als Ausschußmitglied der Berliner Gewertiafts. socialdemokratischer Leitung stehende(!) Konsumverein Mylau eine es nicht bekam, nach kurzer Zeit Dubrau. Die beiden Angeklagten tom mission und nicht als Vorsitzender des Rabatt- Sparvereins Dividende von 24 Proz. verteilen fönnen. Der„ Direktor" des blieben noch bis Ende März dort. Sie sollen diese Zeit benutzt Süd- Ost" meinem Kollegen Börner im Ausschuß davon Mitteilung Vereins bezog troz dieser hohen Dividende ein Gehalt von haben, um das lebende und tote Inventar des Gutes schleunigst zu gemacht und ihn ersucht, den Geschäftsführer des Konsumvereins Dann sind beide ver- Berlin - Rigdorf zu einer Sigung der Tabatarbeiter ober Tabak900 m. jährlich. Als er um eine Erhöhung des Gehalts auf verkaufen, das Gut also zu devastiren. 1200 M. bat, glaubten die Genossen, daß dies zu viel sei, und schwunden. Gegen Frau v. Wilke wurde ein Steckbrief erlassen. Händler einzuladen und ihm dort den Standpunkt flar zu machen, einer Nachdem infolge Nachricht, δαξ beide Angeklagte da die Verwaltung des Konsumvereins erst 14 Tage nach Eingang bewilligten ihm nur die Erhöhung auf 1050 M., während eine in Zürich lebten, das ziemlich starke Minderheit überhaupt nichts zulegen wollte. Auslieferungsverfahren gegen Frau meiner Beschwerde den boykottierten Rautabat aus den Verkaufsbon Wilke beantragt worden war, wurden Anstellen zurüdgezogen hat und es dadurch für die Zukunft unmöglich Dazu wird der Leipziger Volkszeitung" aus Sachsen ge8. April d. I. in Erfnrt festgenommen. machte, daß ein Versehen der Angestellten" vorkommen tann. schrieben: Mit der Gehaltserhöhung hat es seine Richtigkeit; geklagte am Daß die Tabatarbeiter diese Angelegenheit in der Oeffentlichkeit wir können sogar noch hinzufügen, daß der Verein einen jähr- Frau v. Wilke hatte inzwischen einen Schritt unternommen, der ihr lichen Umsatz von etwa 300 000 m. hat und daß die jedenfalls als versuchter Betrug ausgelegt wird. Das Gut Dubrau sollte behandelt haben, war nicht mein Wunsch, ich hatte aber weder das sehr bescheidene Forderung des Direktors, ihm 300 M. zuzulegen, bracht werden. Gie wollte die Subhastation verhindern und suchte schaftsbewegung bedaure ich die öffentliche Behandlung dieser Annämlich auf Antrag eines Gläubigers zur Zwangsversteigerung ge- Recht noch die Macht, es zu hindern. Als Anhänger der Genoffenfolche Wirren verursacht hat, daß es in einer General bersammlung zu handgreiflichen" Beweisen kam und das Geld in die Finger zu betommen, indem sie sich abermals nach gelegenheit, weil sie von den Gegnern unsrer Bestrebungen gegen So veröffentlichte sie die Genossenschaftsbewegung ausgenutzt werden könnte. einem tautionsfähigen Verwalter umsah. Ende der Streitigkeiten noch gar nicht abzusehen ist. Man hat Hermann Kunge, Berlin SO., Forsterstr. 36, III. mur eine Kleinig übersehen, nämlich daß es sich bei dem denn anfangs April in der Deutschen Tageszeitung" ein Inserat. Vereine gar um Genossen unter sich" und eine„ socialdemo- wonach eine adlige Dame für ihr Rittergut einen tautionsfähigen kratische Leitung" handelt. Ist es schon an sich unangebracht, bei einer Verwalter suche. Es meldete sich darauf wiederum ein solcher, der
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Sociales.
Ein verfehlter Sieb gegen die focialdemokratischen Konsumvereine. Die" Deutsche Tageszeitung" berichtete kürzlich folgendes Geschichtchen aus Sachsen , das jetzt die Runde durch die sächsische Bresse macht:
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beide
Jufolge der Berichtigung des Genossen Voigt sehe ich mich veranlaßt, folgendes zur Kenntnis der Deffentlichkeit zu bringen: Nachdem ich festgestellt hatte, daß circa 8 Wochen nach der Firma Hannewader im Konsumverein Boykottierung Berlin- Rigdorf noch boykottierter Stautabat verkauft wurde, wandte ich mich sofort beschwerdeführend an den Geschäftsführer des genannten Vereins, der mir versprach, für Abhilfe dieses Mißstandes Sorge zu tragen; außerdem war der Genosse Voigt von andrer Seite auf diesen Fall aufmerksam gemacht worden. Als ich mich nach ca. 8 Tagen bei Voigt erkundigte, ob die Verwaltung des Vereins bereits Schritte gethan habe, um derartigen Fällen für die Zukunft vorzubeugen, wurde mir erwidert, daß alles noch beim alten geblieben sei.
Aus dem städtischen Obdach geprügelt leme
Wirtschaftsgenossenschaft von einer parteipolitischen Leitung zu einer parteipolitischen Leitung zu telegraphisch zur Unterhandlung nach Erfurt beſtellt wurde. Bei dieser Lehte Nachrichten und Depeschen. reden, so trifft die Insinuation im vorliegenden Fall um so Gelegenheit soll die Angeklagte unter Unterstützung des zweiten weniger zu, als die Vorstandsmitglieder, Lagerhalter uſw. sämtlich Angaben gemacht haben, um ihn zu bewegen, eine Kaution von wurde gestern abend einer unsrer Stadtverordneten mit einem Angeklagten über den Wert und die Verhältnisse des Gutes falsche Verwahrung dagegen einlegen, Socialdemokraten zu sein. Der Geschäftsführer ist Vorsitzender eines Militärvereine und eine jener 30 000., die hypothekarisch sichergestellt werden sollten, berzugeben. einem andren unsrer Parteifreunde, die beabsichtigten, dort zu nächtigen, Geschäftsführer ist Vorsitzender eines Militärvereine und eine jener Als sie ihn auf dem Erfurter Bahnhofe mit der Kaution erwartete; um so persönlich die Annehmlichkeiten sowie die ganze Handhabung Personen, die am eifrigsten gegen die Gehaltszulage agitieren, ist ein Stadtverordneter, der kürzlich im Stadtgemeinderat eine Beite hatten sich unter falschem Namen in Frankfurt a. M., Basel , in diesem städtischen Institut, über welches unglaubliche Vorkomuiſſe ist ein Stadtverordneter, der fürzlich im Stadtgemeinderat eine wurde fie mitfamt dem Angeklagten Schimmelpfennig verhaftet. um so persönlich die Annehmlichkeiten sowie die ganze Handhabung nicht Genossen unter sich, sondern Ordnungsleute" unter sich sind Zürich und Erfurt aufgehalten. Bei ihrer Festnahme wurden nur in legter Zeit bekannt geworden sind, kennen zu lernen. Recht nette es. Die Arbeiter sind unlängst infolge einer andren konsumgenoffen- noch 100 m. bei ihnen vorgefunden. Kalmann behauptet, daß die Zustände. Wir kommen morgen noch eingehend darauf zurück. schaftlichen Gründung größtenteils aus dem Vereine ausgetreten. Angeklagte von ihm die Anweisung erhalten hatte, über die
grobe Beleidigung gegen die Socialdemokratie schleuderte. Also
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Verhaftet.
Memel , 9. September. ( B. 5.) Der Holzindustrielle Bernstein in Tilfit wurde heute infolge einer Denunziation russischer Holzhändler wegen Verdachts betrügerischer Manipulationen verhaftet. Der Verfuch der Gläubiger, den Konkurs zu vermeiden,
Ausdehuung des russischen Handels. Frankfurt a. M., 9. September. ( B. H. ) Der Frankfurter Beitung" wird aus Konstantinopel depeschiert: Die Russen sezen ihre Bemühungen, die Handelsbeziehungen zwischen den Häfen des Schwarzen Meeres und des persischen Golfs zu fördern, eifrig fort. zu Ende des vorigen Jahres ging die erste Expedition mit 800 000 Rubel auf dem Dampfer Kornilow " nach dem Golfe ab. Am Dienstag verläßt der Dampfer Asow" Odessa , mit Waren von
10 000 m. nicht eher zu verfügen, als bis er auf dem Gute eingetroffen sein werde. Er ist um sein Geld gekommen, obwohl er Aus der Frauenbewegung. schleunigst eine Klage auf Rückzahlung derselben anstrengte, denn bei der Zwangsversteigerung des Gutes ist seine Forderung ausgefallen. Die Zünftler und die Frauenarbeit in der Textil. Die Angeklagten bestritten jedwede Schuld, die der Staatsanwalt induſtrie. Am Sonntag fand in Glauchau die Zusammenkunft von nach sehr langer Beweisaufnahme für so klar erwiesen erachtete, daß Vertretern der Weber- Innungen von Hohenstein, Lichtenstein, Meerane , er gegen die Angeklagte v. Wilke, die bereits vorbestraft ist, zwei ist damit aussichtslos geworden. Glauchau und Umgebung statt. Zweck der Zusammenkunft war die Beratung eines Antrages an die Handelskammer Chemniz, eine Ein- Jahre neun Monate, gegen den Angeklagten Schimmelpfennig ein Jahr sechs Monate Gefängnis beantragte. schränkung der weiblichen Arbeitskräfte in der Textilindustrie en Das Gericht verurteilte die Angeklagte v. ille au 1 Jahr streben und mehr als bisher die gelernten Weber zu berücksichtigen. Den 6 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten auf die Antragstellern, die sich in der Hauptsache aus jenen Orten rekrutieren, in Untersuchungshaft. Schimmelpfennig wurde freigesprochen. denen die mechanische Weberei wenig oder gar keinen Eingang gefunden hat, wurde jedoch klar gemacht, daß diefer Prozeß nicht Der Geheimbund Prozeß gegen sechzig Gymnasiaften aufzuhalten sei. Das Prädikat„ Webermeister" habe heute gar hat gestern vor die Strafkammer in Thorn begonnen. Die zumeist teine Bedeutung mehr. Der Meister sei eben gar nichts sehr jugendlichen Angeklagten find fämtlich zur Verhandlung erandres, wie jeder andre Arbeiter. Daher komme es auch, schienen. Als Zeugen find u. a. Oberpräsidialrat Steina u= 1 300 000 Rubel. daß in den letzten Jahren wenig oder gar keine Lehrlinge mehr Steinrüd Danzig , sowie der Polizeirat 8acher aus Pofen aufgedingt worden seien. Mit der gelernten Weberschaft sei es demnach bald am Ende. Wolle man etwas Positives schaffen, dann anwesend. Die Verhandlung begann damit, daß der StaatsSalzburg, 9. September. ( B. H. ) Der Sohn des Landtagsgebe es nur den einen Weg, sich zu organisieren. Vor allen Dingen solle anwalt gegen den Angeklagten Kryzantowicz 100 Mark man dem Textilarbeiter- Verbande mit etwas mehr Vertrauen ent- Geldstrafe wegen Ungebühr beantragte, nachdem dieser an die Richter Abgeordneten Letmayer stürzte samt einem andren ihn begleitenden gegenkommen. Die waschechten Zünftler machten, der Volksstimme" die Frage gestellt hatte, ob einer von ihnen Mitglied des sogenannten jungen Mann vom Untersberge ab. Beide sind schwer verlegt. zufolge, auch wenig Anstrengung, ihrer Ansicht Geltung zu verschaffen. Hakatistenvereins zur Verbreitung des Deutschtums in den Ostmarken Gegenüber der erwähnten Thatsache fann auch die Zünftelei sei. Eine solche Frage sei unzulässig. feinen Einfluß gewinnen. Die erwähnte Petition wurde schließlich Der Angeklagte erklärte schließlich auf Anraten seines Vermit der Motivierung beschlossen, daß die Frauenarbeit in der Textilbranche gesundheitlich und moralisch schädigend wirke.
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teidigers, daß er keine Anträge auf Ablehnung der Richter wegen Befangenheit vorbringen wolle, worauf der Vorsigende erklärte, daß das Richterkollegium den Antrag des Ersten Staatsanwalts a b= gelehnt habe, weil es der Ueberzeugung sei, daß der Angeklagte nicht absichtlich, sondern nur aus Unbeholfenheit sich ungebührlich benommen" habe.
Abgestürzt.
Untergegangener Dampfer. Paris , 9. September. ( W. T. B.) Der zwischen Brest und Dünkirchen verkehrende Küstendampfer Léon" ist untergegangen. 3wei Matrosen und zwei Passagiere ertranten.
Zur Lokalliste. Am Sonnabend, den 15. September, haben die Gesangvereine Orpheus und Deutsche Linde eine Festlichkeit im Hierauf wird der Anklagebeschluß verlesen. Danach sind sämt- Chicago , 9. September. Neun Anarchisten wurden. vor Deutschen Hof, Ludauerstr. 15. Zu diesem Vergnügen ver- liche Angeklagte beschuldigt, an einer Verbindung teilgenommen zu den Richter gebracht, das Verhör wurde jedoch bis zum 19. d. M. eine gründliche Untersuchung der Anklage suchen genannte Vereine Billets in Arbeiterkreisen umzusetzen. Es haben, deren Dasein, Verfassung oder Zweck vor der Staatsregierung verschoben, um Ermordung Mc Kinleys zu ist den Parteigenossen zur Genüge bekannt, daß genanntes Lokal geheim gehalten werden sollte, die Angeklagten Makowski, Karzhusti, wegen Verschwörung zieds zu Parteiversammlungen nicht zur Verfügung steht, darum ersuchen Wyczynski und Markwik sind beschuldigt, Vorsteher dieser Verbindung ermöglichen: Drei der Verhafteten sind Frauen, diese wurden wir die Genossen, es als ihre Ehrenpflicht zu betrachten von dem gewesen zu sein. Der erste Angeklagte, Kleriker Bernhard Goncz gegen eine Staution von 3000 Dollars aus der Haft entlassen; die Bergnügen fern zu bleiben. Die Lokalkommission.( Polplin), bemerkt auf Befragen des Vorsitzenden: Als er auf dem andren sechs wurden in Haft behalten. Verantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .
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