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r. 212. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Mittwo, 11. September 1901.

Kongreß der Orts- Krankenkassen.

Stuttgart , 8. September 1901.

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wendigkeit vorbeugend zu wirken. Hier müssen die Krankenkassen Ueber die Simulanten denke ich anders, wie der Referent. Welche erzieherisch auf ihre Mitglieder wirken. Und es geht ein frischer, Aufgaben müssen wir lösen! Da können wir nicht auch noch gleich­fröhlicher Zug jetzt durch die Verivaltingen. Die hygienischen zeitig eine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit sein, als welche ins Der Kongreß des Centralverbandes von Orts- Krantentaffen in Vortragscyklen, die die Berliner Centralkommission veranstaltet hat, manche Mitglieder ansehen möchten. Da hat der Staat einzugreifen. Deutschland trat heute hier im Saale des Bürgermuseums zu haben die Unterstützung von Staat und Gemeinde gefunden. Auch( Lebhafte Bustimmung.) Auch in der Frage des ärztlichen Honorars fammen. Es ist die achte dieser Jahresversammlungen. Zu den mit der Wohnungsfrage hat sich eine Berliner Ortsfrankenkasse, ging mir der Referent Seit Kosten des Kongresses, die von den Stuttgarrer Orts- Krankenkassen die der Kaufleute, beschäftigt. zu weit. wir am Ruder Sie verwendet ihre Kranken- find, zahlen wir statt 2 Mark 3 Mark bis 3,50 pro Stopf getragen werden, hat die Stadtgemeinde Stuttgart einen Beitrag controleure als Wohnungsinspektoren, und läßt die Kranken, und Jahr. bereitivillig zur. Verfügung gestellt. Die heutige Vorversammlung die in ungünstigen Wohnungsverhältnissen leben, ins Kranken- Wenn wir Die Aerzte sollten nicht viel verlangen. ชน unser nahm die Bureauwahl vor und setzte die Tagesordnung fest. Als haus Budget so wir belasten, müssen die bringen. Vorsitzende wurden gewählt: Braun- Leipzig, Würz- Stuttgart und Krankenkassen energisch aufgenommen werden. Das wertvollste ab. Die Pflege der Statistik muß von den Beiträge auf 5 Broz, erhöhen, und dann springen große Betriebe Uns bedroht die Konkurrenz der Betriebskassen. Die Aerzte Gräf- Frankfurt a. M. Im Vordergrund der Verhandlungen soll Material zur Beurteilung der Wirkung von Lebenshaltung, Wohnung, sollen so gut wie möglich bezahlt werden, obwohl es manche nicht die Aerzte= und Apothekerfrage stehen. Hierzu Beruf, Geschlecht, Arbeitszeit auf die Mortalität und. Morbidität ist verdienen, die nicht Aerzte, sondern Rezeptschreiber sind.( Beifall) liegen sechs Anträge vor. Das einleitende Referat über vorhanden, muß aber gehoben werden. Hierzu ist ein einheitliches Redner wendet sich gegen den Vorschlag der gleitenden Lohnstala. Krantentasjen, Aerzte und Apotheter hat Schema für die statistischen Erhebungen notwendig, das vom Reichs­Dr. Friedeberg- Berlin übernommen. Hieran wird sich die Er- amt des Innern herauszugeben ist. Als Unterlage sollte eine von was die Einigkeit unter den Kassen stören konnte. Ost Leipzig empfiehlt, aus den Forderungen alles auszufcheiden, Die Forderung ledigung einer großen Anzahl Abänderungsanträge schließen, die von uns gewählte Kommission einen statistischen Fragebogen entwerfen. der gewerkschaftlichen Organisation fällt aus dem Rahmen der verschiedenen Orts- Krankenkassen zum Krankenversicherungs- Gesetz in Im allgemeinen ist zu fonstatieren, daß in den Verwaltungen der Krankenversicherung heraus.( Widerspruch.) Auch die Zollfrage Hinblick auf die bevorstehende Reform und zum Unfallversicherungs- fistalische, bureaukratische Zug zurückgetreten ist und das Interesse gehört nicht hierher.( Lebhafter Widerspruch und Zustimmung.) In Gesetz gestellt werden. Ueber die" Krantenversicherung für die Versicherten vorherrscht. Aber dieses Lob kann nicht unein- der Aerztefrage hat der Referent den Standpunkt der Aerzte viel zu und die Arbeiterwohnungsfrage", wird Rechtsanwalt geschränkt erteilt werden. Der Satz: das Proletariat ist ein schlechter einseitig vertreten. Ob Kollektiv oder Einzelvertrag mit den Aerzten Dr. M. Mayer in Frankenthal ( Rheinpfalz), der Vorsitzende der Arbeitgeber! gilt leider auch bei uns.( Zustimmung.) Noch immer vorzuziehen wäre, sei eine Lokalfrage. dortigen gemeinsamen Orts- Krankenkasse, referieren. Von mehreren leiden viele Kassenbeamten unter schlechter Bezahlung. Ein schlecht Seiten sind Petitionen gegen die drohende Erhöhung der bezahltes Beamtentum aber ist ein Hemmschuh für die Kasse. Wo des Referenten über die freien Hilfskassen. Gerhardt Wiesbaden polemisiert gegen die Ausführungen Getreidezölle vorgeschlagen. Den Schluß der Verhandlungen, man lediglich auf die Gesinnung und auf die Billigkeit Rücksicht für die zwei Tage in Aussicht genommen sind, wird die Besprechung nimmt, fährt man am schlechtesten.( Lebhafte Zustimmung.) Auch der Krankenkassen zu den Gewerkschaften auf dem nächsten Kongreß Kauffmann Harburg wünscht, daß die Frage der Stellung praktischer Verwaltungsfragen bilden. müssen die Beamten eine größere Sicherheit erhalten, nicht bei jedem besonders behandelt wird. Nedner hebt hervor, daß es auch gute Jahreswechsel aufs Pflaster gesetzt zu werden. Wo in Arbeiterkreisen Arbeitgeber unter den Kassenvorständen giebt und schlägt die noch der Grundsatz herrscht: Ja, wir bekommen auch nicht mehr, Gründung einer allgemeinen Pensionskasse der Ortskrankenkassen­muß damit aufgeräumt werden. Beamten vor. Die freie Arztivaht habe auch ihre Schattenseiten; rät, die Brotwucherfrage hier nicht zu behandeln, um Differenzen mit bestimmte Aerzte seien bei den Simulanten sehr beliebt. Redner den Aufsichtsbehörden zu vermeiden; dies Gebiet müsse der politischen Partei vorbehalten bleiben.

Zu den Verhandlungen des Kongresses, an dem 134 Delegierte als Vertreter von 1613 263 Staffenmitgliedern teilnehmen, hat die württembergische Regierung den Geheimen Ober Regierungsrat Dr. Köhler, die Gemeinde Stuttgart den Gemeinderat Dr. Rettich und den Stadtdirektor Schmidlin entsendet. Als berührt, ein schlechter Arbeitgeber zu sein. Wir stoßen auf die be­Auch die Kassenärzte werden von der Tendenz des Proletariats Gäste find ferner erschienen die Reichstags- Abgeordneten Stammer- trübende Thatsache, daß es vielfach zum Kampf zwischen Kassen und präsident Bayer( südd. Volksp.), Diet( Soc.). Kloß( Soc.) und Aerzten gekommen ist, wobei in der Erbitterung Unrecht auf beiden Professor Hieber( natl.) und die Landtags Abgeordneten Seiten begangen worden ist. Beide Teile aber sollten vereint zu Keil( Soc.) und Hildenbrandt( Soc.). Das Reichs- Ver- Gunsten der Kranten wirken. Zwietracht wirkt lähmend auf die ficherungsamt und das Reichs- Gesundheitsamt haben der Einladung Kaffenentwicklung. Die Aerzte sind auch arme Teufel.( Oh! Oh!) wegen Ueberhäufung mit Geschäften nicht folgen können. Das Ja, das Wort: Galenus giebt Schäße, ist schon lange nicht Reichs- Gesundheitsamt sagt aber für die fünftigen Kongreffe die mehr wahr. Die Proletarisierung der Aerztettasse ist teine Entsendung eines Kommissars zu. Fabel. Die Kassen sollten die Aerzte für ihre Leistungen anständig bezahlen, denn ein durch die Not forrumpierter Aerztestand liegt nicht in ihrem Interesse. Verhüten sollten sie eine Monopolisierung der Aerztestellung. Darum enipfiehlt sich die freie Arztwahl und der Abschluß von Kollektiv- Arbeits­verträgen mit den Aerzten eines Bezirks. Organisation muß mit Organisation verhandeln. Die ärztliche Organisation greift regulierend bei ihren Mitgliedern ein und sorgt für eine vernünftige, gute Behandlung der Kaffenmitglieder. Unterschätzen Sie diese An regung nicht. Warten Sie nicht ab, bis die Regierung sich ein­mischt, zum Schaden der Selbstverwaltung. Nicht die Aerzte sind die besten, die an ihren Klassengenossen zu Verrätern, die zu Streik brechern werden.

Geheimrat Dr. Köhler begrüßt den Kongreß namens des Ministeriums des Innern, das den Verhandlungen des Kongresses das größte Interesse entgegenbringe. Handle es sich doch darum, die Erfahrungen der Praxis für die Weiterentwicklung der socialen Versicherungsgesetzgebung nuzbar zu machen.

Gemeinderat Dr. Rettich heißt die Delegierten im Namen der Stadt willkommen. Ein Punkt der Tagesordnung sei von besonderer Wichtigkeit für Stuttgart : die Krankenkassen und die Wohnungsfrage. Das vor kurzer Zeit ins Leben gerufene städtische Wohnungsamt habe große Aufgaben zu lösen. Der enge Zusammen­hang zwischen Bolts- Gesundheitspflege und Wohnungswesen liege flar zu Tage.( Beifall.)

Es wird hierauf in die Tagesordnung eingetreten. An den kurzen Bericht des Direktors UIImann- Leipzig über die Thätigkeit der geschäftsführenden Kasse im abgelaufenen Geschäfts­jahre fnüpft sich keine Debatte.

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Fischer Weimar weist darauf hin, daß in manchen Orten gradezu ein Bündnis zwischen Aerzten und Apothekern bestehe, um den Kaffen hohe Arzneitosten aufzubürden. mit den Aerzten noch für verfrüht. Bamberg Köln hält den Abschluß von Kollektivverträgen Die Arbeiter zu hygienischen Vorträgen heranzuziehen, jei mit großen Schwierigkeiten verknüpft. Hoppe Berlin ( Orts- Krankenkasse der Gastwirte) weist auf die Belastung seiner Kasse durch die weiblichen Mitglieder hin und empfiehlt dringend die Petition gegen den Brotwucher.

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Damit schließt die Diskussion.

In seinem Schlußwort vertritt der Referent Dr. Friedeberg nochmals seinen Standpunkt in der Arztfrage und nemnt es gewissen los, einer positiven Stellungnahme zu dem drohenden Brotwucher auszuweichen.

solution beinahe einstimmig angenommen: Es wird hierauf folgende von Dr. Friedeberg beantragte Re­

" Der Kongreß beauftragt eine von dem Vorort, der Leipziger Orts- Krankenkasse, und der Centralkommission der Krankenkassen Berlins zu stellende Kommission von sechs Mitgliedern, die das Recht der Kooptation hat, in Beratungen über einheitliche Ge­ftaltung der Krankenkassenstatistik und über eine möglichst einheit liche Regelung der Arzt- und Apothekerverhältnisse einzutreten. Das Resultat der Verhandlungen dieser Kommission ist in Gestalt von Diskussionsvorschlägen entweder dem Protokoll dieses Verbandstages oder als Sonderdruck den Krankenkassen zur Kenntniß zu bringen. Der Angenommen wird weiter ein Antrag Prinz- Sottbus: Centralverband möge petitionieren, daß die Krankenkassen- Novelle den Krankenkassen die Pflege der Statistit zur Pflicht macht nach einem allgemeinen, vom Bundesrat aufzustellenden Schema. Dieses Schema ist aufzustellen nach Anhörung der Centralkommission und des Centralverbandes."

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Zur Apotheterfrage waren von Berliner Kassen noch folgende Anträge gestellt, die von Cohn, Helbig und Simanowski­Berlin begründet und nach kurzer Besprechung angenommen wurden: 1. Alle deutschen Krankenkassen( mit Ausnahme der läbischen) werden aufgefordert, an ihre zuständigen Regierungen eine Petition Begriffsbestimmung der Worte Rezept" und" Rezeptur", wie sie in der Lübecker Arzneitage bereits enthalten ist, aufgenommen und zu gleich bestimmt wird, daß nur in der Rezeptur die Säße der Tage gefordert werden dürfen.

Gut wäre es, die Kassenärzte von dem Unmaß von Schreib­arbeit zu entlasten, das ihnen aufgebürdet ist. Wenn Simulanten durchschlüpfen, so deshalb, weil der Arzt bei der Ueberhäufung mit Arbeit rein physisch nicht die Möglichkeit genauer Kontrolle hat. Bei Es folgt die Verhandlung über Strantentassen, Aerzte den heutigen Honorarsägen von 15, 16, 17 Pf. für die Stonfultation, und Apotheter. und 30, 40, 50 Pf. für den Besuch wird der Arzt zur Massenarbeit Referent ist Dr. med. Friedeberg Berlin : Wir sind in gedrängt, zur Schleuder- und Schluderarbeit, um egiftieren zu können. diesem Jahre genau in derselben unklaren Situation dem Dadurch aber werden die Krankenkassen ungemein belastet. Manche neuen Krankenkassen Gesetz gegenüber, wie wie in Nürnberg . Woche Krankengeld könnten sie sparen, wenn die Aerzte bei an­Die Regierung hat es es nicht für nötig befunden, ihren ständiger Honorierung mehr Zeit auf die Untersuchung verwenden Entwurf zu veröffentlichen, ja sie hat ihre Pläne noch mehr ver- fonnten. Als Standardsätze schlage ich vor: für das Land und die schleiert. Wohl hat Staatssekretär Graf Posadowsky den Re- fleinen Städte: 3 M. pro Kopf und Jahr; für Städte von 20 000 gierungsrat Hoffmann vom preußischen Handelsministerium im bis 100 000 Einwohner 3,50 m. und für Städte über 100 000 Gin Reichstage von seinen Rockschößen abzuschütteln gesucht, aber die Bewohner 4,50 M. Honorar. Das ist nicht zu viel; das fömmen die förderung Hoffmanns und des Geheimrats Gruner in höhere deutschen Kassen leisten, die 150 Millionen Mark Vermögen auf Stellungen beweist, daß die Regierung auf Beanite, die ihre Kraft gespart haben. Noch anders könnten die Aerzte an den Kassen in der Ausarbeitung reaktionärer Gesezentwürfe bethätigen, nicht interessiert werden, indem man einen geivissen Prozentsatz verzichten will. Mißtrauen ist nach wie vor geboten. Sollte die der Gesamt Einnahmen für Arzthonorar und Arzneitosten Novelle zum Krantentafien- Gesez sich auf der Basis der Hoffmannschen auswirft und eine Art gleitender Lohnstala einführte. zu richten, dahingehend, daß in die amtlichen Arzneitagen eine Borlage bewegen, so werden wir ihr den äußersten Widerstand entgegen So würden die Aerzte ein Interesse daran gewinnen, die medika­stellen.( Bravo !) Vielleicht hat das einstimmige Botum unites Nürnberger mentöse Therapie zurückzudrängen und bestrebt sein, ökonomisch zu Kongresses bewirkt, daß die Regierung ihren ursprünglichen Entwurf bis verschreiben. Auch mit der Regelung dieser Frage sollte eine Kom jetzt in der Tasche behalten hat. Die Krankenkassen sind ein wichtiger mission betraut werden. Die Kassen sollten nicht mit leichten Gründen Grundstein für die friedliche Entwicklung der socialen Verhältnisse. Aerzte entlassen oder Streit vom Banne brechen. Auch von der Eine vernünftige Regierung follte ihnen deshalb besonderes Wohl- Sonntagsarbeit sollten die Aerzte möglichst befreit und ihr Dienst dem freien Verkehr überlassenen Arzneimittel 2. Beim Bundesrat soll angeregt werden, daß die Liste der wollen entgegenbringen. cine wesentliche Biel haben die Krankenkassen bereits für mur in dringenden Fällen in Anspruch genommen werden. Betritt Grive iterung erfährt und der die materielle, sittliche und intellektuelle Entwicklung der Arbeiter man diese Wege, so werden die Aerzte freudige Mitarbeiter der welche gegenwärtig bereits einzeln abgegeben werden dürfen, auch Verkauf sämtlicher Mittel, Klasse geleistet. Es ist natürlich Unfim, den kranken Arbeiter vom Stassen, fsocial gesinnte Hygieniker werden. gesunden zu trennen. on in Mischung gestattet wird. Das, was der Arbeiter in gefunden Tagen Anders liegt die Sache mit den Apothefern. Bei ihnen handelt 3. Die deutschen Krankenkassen werden aufgefordert, bei der verdient und zurücklegt, ifl ja die Grundlage für die franten Tage. es sich nicht um Arbeitslohn, sondern um tapitalistischen Geschäfts- Reichsregierung zu petitionieren, daß der Vertrieb der sog. Arznei Die Krankenkassen müssen deshalb enge Fühlung mit der Ge- gewinn. Für die Vermittelung zwischen Produzenten und Konsumenten fpecialitäten in Originalpadung den Droguengeschäften insoweit wertschaftsbewegung nehmen. Sind doch die Gewerkschaften fordern sie einen übermäßigen Aufschlag. Aus der Krisis, in der freigegeben wird, als diese Medikamente keine startwirkenden Stoffe auch eine Art Versicherung für die Arbeiter in gesunden sich die Apotheker Ende der 70er Jahre infolge des damals enthalten. Tagen. Alles was die Gewerkschaftsbewegung angeht, geht auch herrschenden Nihilismus in der Medizin befanden, rettete sie das 4. Bis zur Zulassung von Kassenapotheken beztv. bis zur Ver­uns an. In den Zeiten wirtschaftlichen Niedergangs laufen auch die Krankenkassen- Gesetz und der Arzneihunger des Proletariats, das staatlichung der Apotheken soll eine Reichs- Arzneitage für die Krankenkassen gewisse Gefahren. Es muß ihnen daran liegen, daß noch ganz im Aberglauben an die medikamentöse Behandlung be- strankentassen aufgestellt werden. die Widerstandsfähigkeit der Arbeiter gegen Versuche, ihre Lebens- fangen war. In derselben sollen auch die ( Sehr richtig!) Die Arzneikosten sind bis auf Vorzugspreise für Entnahme größerer Dosen vorgesehen werden. haltung herabzusetzen, gestärkt wird. Die Hilfskaffen sind zum Tode 2,51 Mart pro Kopf gestiegen, während sie früher 1,41 Mart 5. Bei sämtlichen Bundesstaaten soll petitioniert werden, daß die verurteilt.( Sehr richtig!) Regierung und Mehrheitsparteien find betrugen. Ein gemeiner Apothekenwucher und Schacher stellte Krankenkassen berechtigt sein sollen, 1-2 Delegierte in die Tay­einig darin, ihnen den Garaus zu machen. Die Hilfskaffen sollten sich ein. Der Preis der Apotheken wurde deshalb nicht warten, bis ihnen der Prozeß gemacht wird, sondern Höhe getrieben. enorm in die tommission zur Herausgabe der ständigen Arzneitagen zu entfenden." Es ist festgestellt worden, daß im Verlauf Gegen eine starke Minderheit wurde dagegen folgender Antrag fich fchon jetzt freiwillig auflösen und ihre gesamte Thätigkeit in die weniger Jahre der Preis von 90 Apotheken um 50 Broz. gestiegen der Berliner Centralfommission abgelehnt:" Durch Gefeß ist den Gewerkschaften verlegen. Die Gewerkschaften würden dadurch um ist. Das sind ungesunde Verhältnisse. Die Apotheker, die sich ver- Strankenkassen ein Rezeptur Rabatt zu gewähren." Die Redner der - 3-400 000 Mitglieder verstärkt werden und eine Stabilität erlangen, die spekuliert haben, schreien wie die Agrarier nach Staatshilfe. Sollen Mehrheit hoben hervor, daß sie bei einer gesetzlichen Festlegung des sie mehr als bisher in die Lage bringt, den Angriffen des Unter denn aber die Krankenkassen diesen verunglückten Spekulanten die Rabatts schlechter fortzukommen fürchteten, als jetzt, wo sie im freien nehmertums zu begegnen. Auch in ideeller Beziehung haben die Möglichkeit gewähren, hohe Zinsen an die Hypothekenbesizer zu Bertrag bis 20 Broz. Rabatt erzielt hätten. Krankenkassen viel geleistet, in der Umbildung des socialen Bewußt zahlen?( Mufe: Nein!) In einzelnen Orten gewähren die Apo- Damit schließen die heutigen Verhandlungen. seins. Durch die Krankenversicherung ist der Begriff des Almosens theker den Kassen Rezepturrabatt und besondere Handverkaufstage. start eingeschränkt worden. Weite Bevölkerungskreise, die früher den Auch hier muß die vorhin vorgeschlagene Stommission einheitliche Be Anschauungen des Proletariats ganz fern standen, sind durch die Stimmungen für ganz Deutschland schaffen. Die Apotheker sind Strankenkassen dem socialen Gedanken gewonnen worden. Eine nicht blöde, das haben sie auf ihrem jfingsten Verbandstage gezeigt, Erweiterung der Versicherungspflicht verlangen wir deshalb nicht wo sie unverholen die Beschneidung der wirtschaftlichen Selbständig Die socialdemokratische Fraktion der Stadtverordneten bloß aus finanziellen, sondern auch aus ideellen Gründen, teit der Strantentassen forderten. Hiergegen müssen wir uns energisch Versammlung hat folgenden Antrag gestellt: Die Versammlung und werden nicht eher ruhen ,. als bis das ganze zur Wehr fezen.( Bravo !) Viel fönnen die Krankenkassen für die wolle beschließen, deutsche Volt den Magistrat zu ersuchen, das Gelände in die Versicherung dringen obie Regierung, einbezogen ist. Wir materielle Förderung der Arbeiterklasse leisten. Ueberall da müssen der ehemaligen Stralauer Wasserwerke für Errichtung die Ausdehnung der Kranken sie auf dem Plage sein, wo wirtschaftliche Gefahren das gesamte tleiner Wohnungen bereitzuhalten und die Bebauung dieses Versicherungspflicht auf den Kreis der Versicherten gegen Bollsleben bedrohen, denn jede wirtschaftliche Schädigung der Masse Terrains unter den in dem Beschluß der Stadtverordneten­Invalidität vorzunehmen und die Familienversicherung einzuführen. wirkt auf die Krankenkassen zurück. Ohne Politit zu treiben, haben Bersammlung vom 22. März d. J. festgesetzten Bedingungen schnell ( Zustimmung.) Größere Aufmerksamkeit sollten die Krankenkassen- fie ein vitales Interesse daran, daß die drohende Erhöhung möglichst in die Wege zu leiten. Verwaltungen den Arbeiterinnen widmen. Daß die Frau immer der Lebensmittelzölle abgewendet wird, weil sie sonst selbst im mehr in den nationalen Wirtschaftsprozeß eingeht, zeigt sich auch in Lebensnerv getroffen würden. Ich begrüße deshalb den Gedanken, den Mitgliederzahlen der Orts- Krankenkasse. Die Zahl der weib- Petitionen gegen die Getreidezollerhöhung abzulassen. So werden lichen Mitglieder bei allen Kassen ist von 1 195 000 im Jahre 1889 wir unsrer Aufgabe gerecht, uns gegen die ausbeuterische Politik auf 1986 900 im Jahre 1898 gestiegen. Leider werden die weib von Monopolinteressenten und einzelner Klassen zu verteidigen.( Leb­lichen Mitglieder von manchen Kassenverwaltungen als Aus- hafter Beifall.) beuter der Stassen betrachtet. Immer heißt es: Ja, fie An diesen zweiftlindigen Vortrag schloß sich eine längere Debatte, tosten uns mehr, als fie uns einbringen. Dieser Stand in der auf Beschluß der Versammlung nur Gegner einzelner Aus­punkt ist falsch. Sie haben dafür zu sorgen, daß führungen des Referenten das Wort erhielten.

wir

bekommt.

in

Kommunales.

Berliner Partei- Angelegenheiten. Dritter Wahlkreis. Heute abend 81/2 Uhr, Versammlung des des Schriftstellers Georg Bernhard über: Krisis und Krach in Wahlvereins in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20. Vortrag Deutschland . Gäste haben Zutritt. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand.

die Frau mehr Verständnis für die Fragen des öffentlichen Lebens Gräf Frankfurt a. M.: Eine große Zahl weiblicher Mitglieder Die Krankenkassen sind das einzige öffentlich rechtliche ist geradezu der Ruin für die Kasse. Aus Angst vor der Erhöhung Rummelsburg . Die Mitglieder des Wahlvereins werden auf Institut, wo den Frauen aktives und passives Wahlrecht eingeräumt der Beiträge scheiden die gesunden Betriebe aus und bilden Betriebs- die heute, Mittwoch, abends 8 ühr, im Lokal des Herrn Schumann, ist. Warum sorgen Sie nicht dafür, daß auch Frauen zu Vorstands- Krantentassen. Das sage ich aus der Praxis heraus.( Zustimmung.) Neue Prinz Albertstr. 70/71, stattfindende Versammlung aufmerksam mitgliedern gewählt werden. Weiter haben wir die Ausdehnung Im Rahmen der heutigen Gesetzgebung ist es gar nicht möglich, alle gemacht. U. a. hält Genosse Dr. Steiner einen Vortrag über Den des Wöchnerinnenschußes und einen Schutz für Schwangere zu Wünsche des Referenten in Bezug auf die weiblichen Mitglieder zu Ursprung des Menschen". Der Vorstand. fordern. Wir dürfen nicht sagen: die Mittel reichen nicht aus. Wir erfüllen. Mit Sympathie- Erklärungen ist da nichts gemacht. In müssen feststellen, was notwendig ist und dann werden auch die Frankfurt fist im Vorstande ein weibliches Mitglied, aber damit Waldschente" von Stupsch, in welcher Rosenow spricht, findet bestimmt Karlshorst . Die Versammlung heute Mittwoch im Lokal Zur Mittel beschafft werden. Auch für die Nekonvalescentenpflege ist allein ist nichts gethan, Wir zahlen 12-15 M. Wochenbett­mehr zu thun, als bisher. Eine Umbildung des Begriffs Unterstügung, aber aber die Entbindungsanstalt verlangt 30 M. statt. Unfre Gegner sprengen das Gerücht aus, die Versammlung Krankheit" vollzieht sich. Das Simulantentum spielt nicht die Stolle, Welche Arbeiterin fann das bezahlen? Und unser Einfluß darf nicht stattfinden. Guten Besuch erwartet

Die man anzunehmen geneigt war. Immer deutlicher wird die Note auf die Kommune, die allein helfen tönnte, ist noch sehr gering.

Der Vertrauensmann.

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