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Der Boeren- Krieg.

Gefechte im Rapgebiet. Freiwillige überrumpelten eine Abteilung Boeren in der Nähe eines Farmhauses und forderten sie auf, sich zu er geben. Da dies verweigert wurde, gaben die Engländer Feuer, verwundeten General Smuts und töteten den Komman

tommen.

Allgemeiner deutscher Junungs- und Handwerkertag.

Gotha  , den 10. September.

sammlung dahin ausgedehnt, daß sie als Einigungsämter bei Streit fällen angerufen werden fönnen. Eine weitere Resolution befürwortet die Errichtung der Jummgs- Krankenkassen.

In der heutigen Versammlung werden eine Reihe von Wünschen Eine Reihe andrer Punkte, die zur Erledigung gelangten, boten an die Gesetzgebung zum Vortrag gebracht, die zum Teil gute Be- feine neue Anregung, es sind die über Submissionswesen, Hausier­fannte sind. handel, Militärwerkstätten und Zuchthausarbeiten. Ein Gesetz zur Tischlermeister Richt empfiehlt das Institut der Beauftragten Sicherung der Forderungen der Bauhandwerker ist nach der Er­danten Ardendorff. General Smuts gelang es zu entals forporative Organe der Innungen refp. Handwerkskammern flärung des Geheimrats Hofmann ausgearbeitet und wird dem­gemäߧ94c der R. G.-O. derart auszubauen, daß dieselben sich nächst an die gesetzgebende Körperschaft gelangen. Die Boerengenerale Fouché   und Myburgh griffen nach und nach zu Organen der Gewerbe- Aufsichtsbeamten entwickeln Zum Schuße des Mittelstandes nahm die Versammlung auf Munros Kolonne im Wolvekloof Baß an. Ein higiges Gefecht ent- und dadurch die besondre Kontrolle durch Polizeibeamte überflüssig Antrag des Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Glaser Jnnungen spann sich, in welchem vier Briten verwundet wurden. Am folgenden machen. Jeffel- Berlin   und des Obermeisters Zimmer- Dresden folgende An­Morgen machte eine Aufklärungsabteilung den Baß frei. Die Boeren Trotzdem der Referent fonstatierte, daß die Innungen von dieser fräge an:" Die verbündeten Regierungen find zu ersuchen: 1. bem marschieren in der Richtung von Drakensburg. Der Distrikt Riversdale Einrichtung keinen oder wenig Gebrauch machen, gelangte der Antrag Reichstage Gefeßentwürfe zu unterbreiten, durch welche 1. das Geſetz ist gesäubert. zur Annahme. Der Sinn des Antrages ist der, daß man über- über den unlauteren Wettbewerb entsprechend erweitert, 2. das Aus­Lord Kitchener meldet dem Kriegsamte vom 9. September haupt jede Kontrolle den Handwerksbetriebe Beseitigen will. Der verkaufswefen geregelt, 8. die Bereinigung von Beamten des Reiches, des abends: Die Truppen des Generals Benzon stießen in der Nähe der Vorsitzende der Oldenburger Handwerkskammer Rosenbaum Heeres, der Marine und des Staates sowie von Offizieren zum Betriebe Delagoabahn auf Wiederstand seitens der Boeren. Die andren plädiert dafür, daß den Handwerksbetrieben die Eintragung in das von Warenhäusern untersagt wird; II. eine Enquete über die Wirkungen Gelegenheit, fich mit den Boeren zu schlagen. Die Boerenkommandos Abgeordneter Jacobstötter- Erfurt den Standpunkt, daß der reine auch der bekannte Antrag der Reichstags- Abgeordneten Gröber, Dr. englischen Befehlshaber, welche nach dem Norden ziehen, fanden keine Handelsregister erlassen werde. In der Debatte vertrat Reichstags- ber gewerblichen Kartelle, Syndikate und Ringe zu veranstalten, wie dies unter Delarey und Kemp, welche westlich von Rustenburg   stehen, Handwerksbetrieb ohne jeden faufmännischen Betrieb, er möge auch Lieber- Montabaur  , Dr. Pichler und Genossen vom 23. November 1900 zerstreuten sich beim Herannahen der Engländer, ohne einen Kampf sonst so groß sein, wie er wolle, nicht zur Eintragung verpflichtet in der letzten Session des Deutschen Reichstages bezweckt." anzunehmen. Die Kolonne Methuen und andre Abteilungen zogen umfo mehr, als der reine Sandwerksbetrieb nicht einmal verpflichtet ein Referat bes Obermeisters der Goldschmiede- Junung zu Berlin  , Die Pflege des Genossenschaftswesens im Handwerk behandelte nach Norden weiter. Unterdessen bleibt die Lage in der Kapwerden könne, Bücher zu führen. tolonie, wo sich die holländischen Kapkolonisten immer zahl reicher den Boeren anschließen, bedenklich. Im ganzen haben die englischen Kolonnen auf ihrem diesmaligen Streifzuge nach Norden 200, Boeren gefangen genommen.

Gewerkschaftliches.

Es ist bezeichnend, daß unter diefer Motivierung dem Verlangen Fischer. Er legte folgende Resolution vor: zugestimmt wurde. Für einen geordneten Geschäftsbetrieb sollte" Der allgemeine deutsche Junungstag in Gotha   erkennt die Be­eigentlich die Führung von Geschäftsbüchern selbstverständlich sein. bentung des Genossenschaftswesens an und wünscht, daß die Hand­Intereffanter gestalteten fich die Verhandlungen über den Marimal- Wertstammern, Jnmmgsausschiffe und Innungen fich des Genossen­Die vom Kriegsamt veröffentlichte Liste über die Verluste arbeitstag im Bädergewerbe. Wenn sie auch nichts Neues boten, gab fchaftswesens mehr wie bisher annehmen möchten." der englischen Truppen in Südafrika   umfaßt für den sich doch wieder der ganze Umwille tund, den eine engherzige, Den legten Punkt der Tagesordnung bildete ein Antrag der 10. September 9 Tote, 16 Verwundete, 2 Vermißte und 6 an Kranfünftlerische Richtung der Handwerksmeister gegen jede, auch die be- Tischlerimmung zu Köln   a. Mh., ber die Errichtung von Kammern für heiten Verstorbene. scheidenste Arbeiterschutzbestimmung empfindet. Der Obermeister der Handwerkersachen bei den Landgerichten, wie solche für Handelssachen Lord Kitchener   meldet vom gestrigen Tage: General   Methuen Hamburger Bäckerinnung, Blinkmann, war dazu auserforen, dem bei denselben Gerichten schon bestehen, fordert und verlangt, daß der hatte mit dem Feinde unter Banconder und Delarey am 6. und Schmerz seiner in der uneingeschränkten Arbeiterausbeutung be- Binsfuß für Handwerkerforderungen, welche auf dem Prozeßwege 8. d. Mts. bei Grootmarien(?) Gefechte und vertrieb ihn am 8. aus hinderten Berufskollegen Ausdruck zu geben. Redner meinte, daß geltend gemacht werden, von 4 auf 6 Proz. erhöht werde. feiner starten Stellung. Der Feind ließ 6 Tote zurüd; Methuen vor dem Erlaß dieser Bestimmungen das Verhältnis zwischen Meister Mit der Annahme dieses Antrages war die Tagesordnung ers nahm 41 Boeren gefangen und erbeutete Wagen und Vorräte. und Gefellen noch einigermaßen erträglich gewesen sei, jegt verschärfe ledigt. Der Obermeister Bernard- Berlin schloß darauf den Jmmings Major Kavanagh hatte gestern ein Gefecht mit Theron nördlich es sich immer mehr, die Socialdemokratie und ihre umstürzlerischen tag mit einem Hoch auf den Kaiser und den Regenten. von Mosselbay. Der Feind zerstreute sich, ohne den geringsten Ideen fänden immer mehr Eingang in den Kreisen der Bäckergefellen Verfuch, sich auf den Kampf einzulaffen. Ein Boer wurde und selbst auf die Lehrlinge habe fich ein unbotmäßiges Berhalten gegen getötet, eine Anzahl guter Pferde wurde erbeutet. Theron über dem Meister übertragen. Unter dem Einfluß der Verordnung sei hat sich nordwärts gewendet, offenbar war seine Absicht, den Denunziationsgelfisten gewiffer Leute Thür und Thor geöffnet An alle Kürschner, Zurichter, Mühenmacher und verwandte Mosselbay anzugreifen, wenn er nicht daran gehindert worden wäre. worden und die Polizei- Organe tämen vielfach gar nicht mehr aus Berufsgenossen Deutschlands  . Scheepers steht füdlich von Ladysmith. den Betrieben heraus.( Sehr richtig!) Redner bestätigt dann die Der Kongreß obiger Branchen, welcher für Ende September. d. J. Oberst Crabbe stieß gestern früh mit Vandermerve zusammen. von uns wiederholt aufgestellte Behauptung, daß die Polizei die angefegt war, findet Sonntag, den 6. Oftober, früh Letzterer und ein andrer Boer wurden getötet, mehrere verwundet Bundesratsbestimmungen überhaupt nicht streng überwacht. Wenn 1/2 11 Uhr, in Leipzig  , Leinwandhalle, Brühl  , statt. und 37 Mann gefangen genommen. nicht, so bemerft Redner, viele Polizei und Gemeindebehörden zu Die Tagesordnung lautet: 1. Ronstituierung des Kongresses. Hochverrats.Prozeß. der Einsicht gekommen wären, daß die Verordnung in 2. Centralisationsfrage. Referent: Kollege Ernst Schuberts ihren legten Sonfequenzen überhaupt nicht Hamburg  . 3. Vorlage der von der Kommission ausgearbeiteten burchführbar sei, daß sie vielmehr etwas ganz Verkehrtes thun Statuten. 4. Presse. 5. Bericht des Sekretariats. 6. Gewerkschaft­würden, wenn sie die Bestimmungen strikte einhalten würden und fie liches. demgemäß mit möglichster Rücksicht gegen die Meister vorgingen, so wäre das Bädergewerbe schon längst vernichtet.( Beifall.) Juzwischen sei der Entwurf einer neuen Verordnung erschienen, der die Lage noch verschlim Kollegen, es ist Pflicht, daß der Kongreß möglichst von allen mern würde, wenn er Gefeß werde. Denn die Bestimmung, daß die Bäckerei Orten, wo eine größere Anzahl Kollegen arbeiten, beschickt wird. betriebe nicht mehr als 1/2 Meter unter dem Straßenniveau liegen Auch können mehrere fleine Orte zusammen einen Delegierten ent­dürften, bedeute faktisch die Aufhebung von über 60 Broz, aller senden. Betriebe. Denn nicht nur in allen größeren Städten, speciell in Die auswärtigen Delegierten werden ersucht, sich wegen des Berlin   und Hamburg  , sondern auch fast überall auf dem Lande Nachtquartiers au Kollegen Max Weber  , Leipzig- Gohlis, Straßburger­seien die Bäckereien in Stellern untergebracht, die fast allgemein tiefer Straße 18, zu wenden. lägen als 1 Meter unter dem Straßenniveau. Ohne einen voll- Alle Anfragen, den Kongreß betreffend, bitte an Unterzeichneten ständigen Umbau des ganzen Hauses würde es sich deshalb nicht zu richten. Die Kommission. J. A.: With. Böhm, ermöglichen lassen, den Anforderungen des neuen Entwurfs nach­Schleudig bei Leipzig  . zukommen. Deshalb hätten nicht nur die Bäckermeister, sondern auch die Hausbesitzer 2c. Anlaß, gegen diese Bestimmungen zu pro­Berlin und Umgegend. Parteilitteratur. Der Arbeiter- Notiz- Kalender für das teftieren. Jahr 1902 ist soeben erschienen. Auch diesmal ist sein Inhalt sehr Herr Gemeinhardt von der Berliner   Bäckerinnung verstieg Obmann der Lohnkommission in einer Versammlung am Dienstag Ueber die Lohnbewegung der Bauauschläger berichtete der reichhaltig. Die Zusammenstellung der Reichstagswahl- Ergebnisse sich dann zu der dreisten Behauptung, daß die socialdemokratische folgendes: in sämtlichen deutschen   Wahlkreisen einschließlich aller Nachwahlen Preffe durch Verhetzung dem Bublikum das tägliche Brot zu veretein In den Streit getreten sind 648 Personen. Zu den neuen Be­bis 1. August 1901, die in unsrer ganzen kleinen Litteratur fehlt, suche und Beschuldigungen in Bezug auf die hygienische Beschaffen- dingungen wurden in der ersten Woche 227 Personen in Arbeit ge­machen ihn für jeden politisch denkenden und thätigen Arbeiter beit der Betriebe erhebe, die nimmer bestanden haben. unentbehrlich. Weiter enthält er die neuen Gesetze über Soldaten- Auf diese nicht mehr neue Beschuldigung, die Herr Gemeinhardt bracht; in der zweiten 59 und in der dritten 18 Personen, so daß Unfallfürsorge und Kriegs- Invalidenunterſtügung, erläutert von Baul gewohnheitsgemäß ohne jeden Beweis erhebt, wollen wir nochmals gegenwärtig 299 Perfonen zu den neuen Bedingungen arbeiten. Im Ausstand befinden sich gegemvärtig 208 Personen, während Singer, Ergebnisse der neuesten Volkszählung, einen aufklärenden das Verlangen äußern, daß die Berliner   Junung die Enquete 101 Streifbrecher zu verzeichnen sind. Bewilligt haben bisher Artikel über die Kompetenzen von Reichstag   und Bundesrat und über die hygienischen Zustände int den Bäckereien bekannt- 104 Meister.

In Pretoria   find zehn Einwohner unter der Anklage des Verrats vor ein Kriegsgericht gestellt worden. Sie hatten Spionen der Boeren Nahrung, Herberge und Unterstützung im Verkehr von und nach dem Kommando gewährt. Der Belastungszeuge, ein Spion Namens Schaap, sagte aus, das niederländische Hilfskomitee habe ihm auf die Empfehlung des niederländischen Konsuls 10 Pfund gezahlt.

Der Verteidiger bot eine Erklärung des Konsuls an, der Ge­richtshof lehnte dieselbe aber ab, falls sie nicht eidlich bekräftigt worden sei.

Dewild, der Sekretär des niederländischen Hilfskomitees, gab zu, Schaap einen Khaki- Anzug geschenkt zu haben, will aber von Schaaps Abficht, sich bem Kommando wieber anzuschließen, feine Kenntnis gehabt haben.

Parket- Madhrichten.

Montag, den 7. Oftober, wird mit den Verhandlungen fort­gefahren, wenn dieselben Sonntag nicht beendet sein sollten.

den Gang der Gesetzgebungs- Mafchinerie, endlich Portraits geben möchte, die sie selbst aufgenommen hat. Wäre ihr Nach längerer Debatte über die Taktik im Streit wurde mit und Biographien von Guesde  , Jaurès  , Millerand und Vaillant, Material über allen Zweifel erhaben, tönnte es die Erhebungen der großer Mehrheit beschlossen: Diejenigen Immungsmeister, welche den die Führer im leidigen Bruderzwist der franzöfifchen Socialisten. Gefellen beeinträchtigen, dann sind wir sicher, es wäre der Deffent- Revers unterschreiben, sind von heute ab freigegeben. id Aber der diesjährige Kalender bringt auch namentlich sehr viel lichkeit übergeben worden. Wir können uns aber auch darauf berufen, Agitationsmaterial für Gewerkschaften. Neben den Adressen daß die Regierung als Begründung für ihre neuen Bestimmungen über Achtung, Branerei- Arbeiter! Die bereits in voriger Ber­der Gewerkschafts- Organisation, der Gewerbe Inspektoren und Lage und Einrichtungen der Bäckereien ausdrücklich erklärt hat, daß fammlung gefchilderten Differenzen mit der Brauerei Arbeitersekretariate die deutsche Streifftatistik 1890-1900. 3ahlreiche Mißstände bei der Kontrolle der Be Julius Bögow wegen Maßregelung unfres Vertrauensmannes, zahlenmäßiger Nachweis über die Erfolge der Gewerkschaften in triebe tonstatiert wurden. Vielleicht dringt man im welcher gleichzeitig Mitglied des Arbeiterausschusses war, find noch Bezug auf Lohn- und Arbeitszeit, die neuen Arbeiterschuh- Reichstage darauf, daß die Regierung dieses Material bekannt nicht beigelegt. Durch Verhandlung der Kommiffion mit dem Brau Bestimmungen praktische Winke für das Arbeitsverhältnis usw. giebt, damit die Bevölkerung einmal amtlich unterrichtet wird, in meister des Herrn Bözow war die Angelegenheit bereits zur Zu­Kurz: der reiche und zweckmäßige Inhalt des Kalenders, der welchen Löchern und unter welchen sonstigen widrigen Einrichtungen friedenheit beider Teile erledigt, jedoch machte ein nachträgliches, auch eine Abbildung des Liebknecht Denkmals- Entwurfes unser täglich Brot hergestellt wird. Selbstverständlich fanden die brieflich mitgeteiltes Veto des Herrn Stommerzienrats Bögow das reproduziert, empfiehlt den Kalender als praktisches Nachschlage- Buch Herren auf dem Handwerkertage für ihre Wünsche ein geneigtes Ohr Resultat der Verhandlung illusorisch. für jeden Partet: nnd Gewerkschaftsgenoffen. Der Preis ist der und wurde für eine im Sinne des Referats gehaltene Resolution Die Agitationskommission. alte: 60 f. einstimmig votiert. Achtung, Bandagiften! Der Streit der Bandagisten bei der Firma Müller, Neue Königstraße, dauert unverändert fort. Der Firma ist es bis jetzt nicht gelungen, in Berlin   Ersatzkräfte zu be­fommen. Sie versucht jezt von außerhalb Kräfte heranzuziehen. Wir ersuchen darum alle auswärtigen Arbeiterblätter um Nachdruck obiger Notiz.

Der Parteitag für beide Mecklenburg   und Lübeck   wurde, am vergangenen Sonntag und Montag in Libed abgehalten. Es waren 22 Orte durch 24 Delegierte vertreten. Der Kassenbericht schließt bei einer Einnahme von 2838,70 m. und einer Ausgabe von 1418,54 m. mit einem Ueberschuß von 1420,16 M. ab. Bemerkens­wert ist, daß in Mecklenburg   ein Bezirk von 10-12 Dörfern vor­handen ist, der aus eignen Mitteln einen Delegierten zum deutschen  Parteitage fendet.

Es folgte hierauf die Besprechung über Errichtung der Arbeit­geberschutz- Verbände. Tischlermeister Rings- Köln schlug folgende Resolution vor:

Deutscher   Metallarbeiter Verband.

( Ortsverwaltung Berlin  .) Deutsches Reich  .

" In Erwägung, daß der Arbeitsausstand sowohl den Arbeit nehmer wie den Arbeitgeber schädigt, und die durch denselben ent­standenen Verlufte oft in längerer Zeit nicht wieder eingebracht werden tönnen, in weiterer Erwägung, daß die Löhne nicht willkürlich er­höht werden können, da sonst der ausländische Wettbewerb der nationalen Arbeit das Brot entzieht, beschließt der allgemeine Die Parteigenossen der drei Hamburger Wahlkreise ver- deutsche   Innungstag in Gotha  , daß mit aller Energie an die Er Zum Tabakarbeiter- Ausstand in Nordhausen  . Die Arbeits­breiteten am Sonntag in vielen Tausenden von Exemplaren ein richtung von Arbeitgeber- Schutzverbänden herangegangen wird, willigen strömen den Fabrikanten trog aller Bemühungen der Flugblatt, das sich mit der herrschenden Wohnungsnot beschäftigte. deren Träger die Imungsverbände sein sollen, und deren Haupt- letzteren nicht in der erforderlichen Anzahl zu, und so versuchen denn Es wird in demselben darauf hingewiesen, daß schon im Jahre 1895 aufgabe es sein muß, die Ausstände zu verhindern und einen die Fabrikanten, sich auf andre Weise so gut, oder richtiger so nicht weniger als 34 000 fleine Wohnungen( im Preise von 200 bis wirksamen Schuß gegen frivole Arbeitseinstellungen zu begründen, schlecht als möglich zu helfen. Daß die Firma Kneiff einen Teil 240 W.) gefehlt hätten, fo daß die Arbeiter, wollten sie nicht ob- weiter bei der Gesetzgebung dahin vorstellig zu werden, daß der ihrer Ware im Gefängnis herstellen läßt, ist bereits bekannt. Aber dachlos werden, gezwungen gewesen wären, einen ganz un Ausstand als höhere Gewalt", wie Wassersnot oder Fenersbrunst, es wird gegenwärtig Nordhäuser   Kautabat noch unter weit bedenk­verhältnismäßig hohen Prozentsatz ihres Einkommens auszus erflärt werde. Dem Centralausschuß der vereinigten Jimmungs- licheren Verhältnissen hergestellt. Wie aus Nordhausen   berichtet geben. Während diejenigen, die ein Einkommen von 100 000 Mark verbände Deutschlands   zu Berlin   wird aufgegeben, die entstehenden wird, arbeitet ein Streitbrecher, in dessen Familie zur Zeit die hätten, nur etwa 23/4 Broz. ihres Einkommens für Miete auf- Schutzverbände unter einer Form zu vereinigen, um so eine Dyphtheritis herrscht, in seiner Wohnung für die Firma zuwenden hätten, müßten die Arbeiter bis 24 Prozent ihres Ein- völlige Solidarität und möglichst geringe Belastung herbei- Kneiff. Natürlich kann durch den unter solchen Umständen an= kommens für Miete gebrauchen. Der daraus sich ergebenden zuführen; denn in der Einigkeit liegt die Macht des Erfolgs." gefertigten Tabak die gefährliche Krankheit leicht auf die Konsumenten Kalamität habe sich noch die hinzugefellt, daß in diesem Sommer Der sehr schüchterne Versuch des Obermeisters Schneider- desselben übertragen werden. Wer also nicht aus Gründen der durch die infolge des Choleraschredens von 1892 unabwendbare Berlin  ( Bund deutscher   Glaserinnungen), gegen diese Forderungen Solidarität sich veranlaßt fühlt, den Boykott zu beachten, den dürfte Sanierung des engen Gänge- und Höfe Viertels der südlichen Einwände zu erheben, wurde unter Widerspruch und Gelächter die Sorge um seine und seiner Angehörigen Gesundheit bewegen, Neustadt wieder 1324 Wohnungen mit 5335 Bewohnern hätten erstickt. Redner vertrat die Anficht, die Schutzverbände seien ein feinen Stautabat von boykottierten Firmen zu kaufen, denn man geräumt werden müssen. Für die warme Jahreszeit fei Stampfmittel( Oho! 8urufe: Schutzmittel!) und daher geeignet, die fann nicht wissen, wo und unter welchen Verhältnissen diese Ware provisorisch Abhilfe geschaffen, indem die obdachlos Gewordenen vielfach noch guten Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeit jegt hergestellt wird.

ihre Kunden versandte:

" Jufolge des in ganz Deutschland   ausgebrochenen Ausstandes der Flaschenmacher ist seitens der Glasfabriken die Lieferung neuer Flaschen vollständig eingestellt worden und es ist mir auch nicht mehr möglich, solche noch von irgend einer Seite zu be= tommen.

in die ehemaligen Cholerabaraden gelegt wären. Im Winter nehmer zu zerstören.( Gelächter.) Es solle den Einzelinnungen Der Generalstreit der Flaschenmacher macht sich durch werde die Wohnungsnot aber ins unermeßliche steigen. unbenommen bleiben, für ihren Bezirk solche Schutzverbände zu einen empfindlichen Flaschenmangel bemertbar, wie schon öfter Darum fei eiligste und ernsteste Hilfe not. Es wird schaffen. Dagegen halte er es für unangebracht, daß der Junungstag zum Schluß verlangt, daß der Staat sofort eingreift, und zwar in als solcher sich mit der Frage befasse.( Widerspruch.) Bei der fonstatiert worden ist. Ein neues Beweisstück für diese Kalamität der Richtung des focialdemokratischen Agitationsprogramms für folgenden Abstimmung gelangte die Resolution gegen eine geringe ist folgendes Schreiben, welches die Merseburger Stadtbrauerei an Hamburg  , in dem gefordert wird: staatsseitige Erbauung zum Minderheit zur Annahme. Selbstkostenpreis an Arbeiter und Unterbeamte. Der Vorsitzende des Bundes Deutscher   Barbier, Friseur und Um dieser Forderung möglichsten Nachdruck zu geben, fanden am Berrückenmacher- Inmungen Bollichläger Berlin legte der Ver­Dienstag in dem Hamburgischen Stadtgebiet 13 große Versamme sammlung hierauf den Plan der Einrichtung einer gemeinsamen lungen statt, in denen die Wohnungsfrage erörtert wurde. In den Ber- Alters-, Invaliditäts- und Witwen- Pensionstaffe für das forporativ sammlungen wurde folgende Resolution angenommen: Angesichts organisierte selbständige deutsche Handwerk vor, deren Grundzüge der durch die Hausagrarierwirtschaft in Hamburg   und die Unthätigkeit zustimmende Aufnahme fanden. des Staates zu einer öffentlichen Kalamität gewordenen Sodann wurde auf Antrag des Reichstags- Abgeordneten Pauli Wohnungsnot erklärt die Versammlung, daß sie vom Staate energische beschlossen: Jnangriffnahme einer Reform der Wohnungsverhältnisse im Simme Der Allgemeine Deutsche   Jungstag zu Gotha   empfiehlt als der im Aktionsprogramm der Socialdemokratie Hamburgs nieder- beften Schutz gegen die den Handwerksmeister schädigenden Be­gelegten Grundsätze verlangt. Des weiteren sieht die Versammlung ftimmungen des§ 616 des Bürgerlichen Gesetzbuches die Einführung bie Notwendigkeit ein, daß jeder, der dazu in der Lage ist, das von Arbeitsvertragsbüchern, Verechnung des auszuzahlenden Lohnes Hamburger Bürgerrecht erwirbt, um auf eine andre Busammen nach Stunden für die wirklich geleistete Arbeitszeit und die Beseiti­fegung der jetzt dem hausagrarischen Einfluß unterstehenden Bürger- gung jeglicher Kündigungsfrist." fchaft hinzuwirken." Die Befugnisse der Jmungs- Schiedsgerichte wünscht die Ver­

Aus diesem Grunde bitte ich Sie hierdurch ebenso höflich als bringend um recht prompte Rückgabe meiner Flaschen."

Man sieht also, daß der Streit wirkt. Hoffen wir, daß die Fabrikanten sich der Einsicht nicht verschließen, daß eine Einigung mit den Streikenden das beste Mittel ist, um dem gekennzeichneten Mangel abzuhelfen.

Tabakarbeiter. In der Cigarrenfabrik von F. W. Basset in Pirna   wurde am Sonnabend das gesamte Arbeitspersonal( mehr als 40 Personen) plöglich entlassen mit der Begründung, die Fabrik solle geschlossen werden. Die Entlassenen vermuten jedoch, daß der