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Potsdamerplatz- Moltkestraße, Schloßplak- Kurfürstenbrücke, Auguste| nur 3 stündige Sonntagsarbeit. 6. Freigabe der ersten Feiertage an Die Aussagen der Zeugen bringen wenig von Belang. Der Viktoriaplah längs der Kaiser Wilhelm- Gedächtniskirche in der Kant - den drei hohen Festen.. Einführung der 12 stündigen täglichen Detan Klunder( Thorn) wurde Mittwoch als Sachverständiger straße, Hedwigsfirche- Finanzministerium, Großer Stern, welche Arbeitszeit, einer einfundigen Mittagspause und mithin der elf- vereidigt. Der Vorsigende stellt an den Dekan die Frage, ob er es für unterirdische Zuführung erhalten sollen. Als Gegenleistung für die stündigen Ruhepezhe. 8. Bezahlung eventuell notwendiger Ueber- möglich halte, daß ein wohlerzogener Katholik wegen einer ganz gleich­Zustimmung der Stadt zu der dadurch bedingten Modifikation des stunden. Diese Forderungen der Gesellen sollen allen Meister- gültigen Sache bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden, und zwar Betriebsumwandlungs- Vertrages hat der Magistrat nichts weiter Korporationen Berlins und der Vororte unterbreitet und bis zum indem er die Hand aufs Kruzifir legt, schwören werde. Sach= erreichen können als die Zahlung einer jährlichen Rekognitionsgebühr 1. Oktober d. J. Antwort erbeten sowie auf Wunsch Gesellenvertreter verständiger: Angesichts des Umstandes, daß die jungen Leute von 1 M. pro laufenden Meter der in Betracht kommenden Strecken. zur Begründung ihrer Forderungen in die Meistersizungen delegiert doch eventuell die Relegation zu befürchten hatten, möchte ich die Es handelt sich um ca. 18 800 Meter Geleise der Großen" und werden. Frage bejahen. Berth. Justizrat Trommer: Herr Dekan: ca. 1400 Meter der Charlottenburger Gesellschaft. Jm ganzen Es find Verhandlungen im Gange zwecks Vereinigung be- Wird es von einem überzeugungstreuen Katholiken als Sünde an­würden etwa 20 000 m. jährlich an die Stadt zu zahlen sein. ziehungsweise gemeinsamen Vorgehens aller bestehenden Vereinigungen gesehen, einem Vereine beizutreten, dessen Bestrebungen sich gegen von Schlächtergesellen. die staatliche Obrigkeit_richten?- Sachverständiger: Jas Die Sammelliste Nr. 003 835 für die Glasarbeiter ist beim wohl. Erster Staatsanwalt 3iglaff: Gilt es dann Gastwirt Ziebarth, Rummelsburg , Hauptstr. 83, verloren gegangen. nicht auch als Sünde, sich einem Verein anzuschließen, der sich Gezeichnet war 1 M. darauf. Das Streiffomitee. J. A.: R. Ebert. gegen die Schulbehörde, die doch auch eine Obrigkeit ist, richtet? Sachverst.: Das tommt noch darauf an! Für den gegen das polnische Nationalbewußtsein geführten Kampf ist eine Aussage des Gymnasialdirektors Dr. Preuß bezeichnend.

Deutsches Reich .

Stadtv. Rosenow beantragt Ablehnung der Vorlage. Der Magistrat hätte doch die landespolizeiliche Verfügung im Wortlaut mitteilen sollen. Die Abschaffung der Accumulatoren sei einfach durch Befehl des Königs angeordnet; der Vertrag der Stadt ſei dabei einfach als nicht vorhanden betrachtet worden. Die be­treffende Verfügung fei auch gar nicht an die Versammlung ge­richtet, sondern nur durch die Liebenswürdigkeit des Polizei- Zum Generalstreik der Flaschenmacher. Einen neuen Be­präsidenten zu ihrer Kenntnis gekommen. Der Abgabesatz der weis dafür, daß die Situation für die Fabrikanten keineswegs günstig Straßenbahn- Gesellschaft sei seiner Beit gerade mit Rücksicht ist, liefert eine Kundgebung aus dem Lager der Unternehmer, die auf die höheren Kosten des Accumulatorenbetriebs von 10 auf 8 Broz. zwar nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt ist, aber gleichwohl ihren herabgesezt worden. Jetzt solle sich die Stadt mit 20 000 M. Trint- Weg in die Presse gefunden hat. Das Schriftstück lautet: geld begnügen. Die Gefahren der Oberleitung seien durch den Dresden , den 2. Sept. 1901. Fiskalismus der Großen" noch mehr gesteigert worden.

Unter diesen Umständen wolle er von einer Einigung überhaupt nichts wissen. Ein Recht nach dem andern sei der Stadt auf diesem Gebiete genommen worden; es habe daher eine Einigung" mit der Gesellschaft gar keinen Wert.

Stadtv. Jacobi( A. 2.) tritt für Ausschußberatung ein. Zur Zeit fei Oberleitung bei elektrischem Betrieb das brauchbarste System; die Accumulatoren heutiger Konstruktion hatten sich nicht bewährt. Redner singt ein Loblied auf die jetzigen Zustände in Verwaltung und Betrieb der Großen" und entschuldigt die Mängel mit dem ,, Uebergangsstadium".

An unsere Herren Vertreter! Sett unserm legten Cirkular hat sich die Situation infofern etivas zu Gunsten verändert, als hier und in Döhlen je ca. 20 Bläge durch zurückkehrende Glasmacher und Gehilfen mehr besetzt werden konnten, so daß auf unsern drei deutschen Flaschenfabriken, nach dem die Uscher Fabrik voll weiter arbeitet, ca. 2/3 Normal­produktion erzielt wird.

Die Unterstützungen sind bisher ziemlich knapp ausgefallen, die verheirateten Glasmacher erhielten 8-10 M., die Gehilfen 6-7 m., und wenn auch nach Berichten von dem Glasarbeiter- Kongreß in Hannover aus England größere Summen zugesagt worden sind, so bleibt abzuwarten, ob dieselben für die herantretenden Bedürf nisse bei Eintritt der kalten Jahreszeit, für Bezahlung der Wohnungsmieten 2c. längere Zeit ausreichen werden.

Die älteren Lieferungsverpflichtungen nehmen uns noch für längere Zeit voll in Anspruch, so daß es schwer ist, auch selbst kleine Quantitäten zur prompten Lieferung einzuschieben. Wir halten es aber jetzt doch an der Zeit, Frühjahrsaufträge unter Anerkennung unsrer Lieferungsbedingungen in langfamem Tempo zu sammeln, da es unwahrscheinlich erscheint, daß der Streit noch lange andauern wird.

Nachdem die Fabrikläger aufs äußerste reduciert sind und auch die Kundschaft sich mit ihren Vorräten so lange als möglich be­holfen hat, vielfach auch alte Flaschen hervorgejucht worden sind, werden Flaschen für die nächste Zeit, besonders aber für das Früh jahr, sehr knapp bleiben, weshalb wir bitten, fest auf Preise zu halten. Die Ausführung von Aufträgen auf Flaschen mit unfren Hebelverschlüssen wird von uns stets bevorzugt.

Hochachtungsvoll

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Der erste Staatsanwalt frägt den Herrn: Wenn die Schulbehörde erfahren hätte, daß die Verbindung lediglich die Pflege polnischer Geschichte und Litteratur und keinerlei politische 3wede verfolgt, in welcher Weise wären alsdann die Mit­glieder bestraft worden? Beuge: Ich glaube, die betreffenden Schüler wären alsdann von der Schule entlassen worden. Erster Staatsanwalt: Wenn die Schüler das Ersuchen gestellt hätten, sich zu einem Verein zusammenschließen zu dürfen, um polnische Geschichte und Litteratur zu treiben, wäre ihnen das gestattet worden? Beuge: Das wäre jedenfals nicht ge stattet worden. Einmal wußten die polnischen Schüler von polnischer Geschichte viel mehr, als sie eigentlich wissen follten, und andrerseits war zu bedenken, daß ich, da ich der polnischen Sprache nicht mächtig bin, den Verein nicht kontrollieren konnte. Dies wäre aber als Direktor meine Pflicht gewesen. Die im Vorverfahren thätigen Zeugen, Staatsanwalt a. D. Fuchs( Hamburg ) und Amtsrichter Borowski( Beuthen ) bes streiten entschieden die zahlreichen Behauptungen der Angeklagten, daß sie, die Angeklagten, von den beiden Herren in unziemlicher Weise beeinflußt und bedroht worden wären. Als der An­geklagte Thimm von neuem darauf hinweist, daß er aus Furcht dem Staatsanwalt Fuchs ein Protokoll unterschrieben habe, dessen Richtigkeit er nicht anerkennen fönne, bemerkt der Vorfigende, daß der Angeklagte doch hier in der Verhandlung ganz forsch" auftrete. Die Antwort des Angeklagten lautet: Ja, allmählich ges wöhnt man sich an schlechte Behandlung. Die Aussagen des Polizeirats 3 a cher waren ohne besondre Bedeutung.

Stadtv. Singer: Es scheint mir nicht angebracht, bei dieser Diskussion die Vorzüge oder Nachteile der verschiedenen Betriebs­systeme hervorzuheben. Ich halte den Accumulatorenbetrieb für ungeeignet und glaube, daß die Stadt auch bei eigner Regie zur Zeit die Oberleitung vorziehen würde. Aber allerdings verdient die Art, wie die Stadt Berlin hier wieder einmal behandelt worden ist, die eingehendste Erörterung und deshalb stimmen auch wir für Ausschußberatung. Während Verkehrsdeputation und Stadt sich jahrelang um die beste Regelung des Verkehrswesens bemüht haben, kommt nun plötzlich der Raiser und läßt uns durch den Polizeipräsidenten mitteilen, daß im wirt­schaftlichen Interesse der Privatgesellschaft das Accumulatorensystem abgeschafft werden muß! Das ist doch eine Brüstierung der Stadt­vertretung, wie sie schlimmer nicht gedacht werden kann.( Sehr Ist Aschingers Bäckerei ein Nebenbetrieb? Anläßlich eines richtig! und Zustimmung.) Es ist doch eine eigentümliche Auffassung Strafverfahrens gegen den Direktor Zweig von der Gesellschaft der Krone und der Regierung, sich in den Dienst einer Aschinger hat das se ammergericht eine principiell wichtige Ent­Privatgesellschaft zu stellen und ihr etwas aufzuzwingen, scheidung gefällt. was für sie mit Zweig war der Uebertretung der Gewerbe­einem erheblichen Gewinn verbunden ist. Denn bei einer Aenderung aus Verkehrs- und Sicherheitsgründen Ordnung beschuldigt worden, weil in der Bäckerei der Firma Aschinger hätte man doch die Kommissare der Stadt bei den Verhandlungen in der Sophienstraße die Bestimmungen über die Sonntagsruhe Aktiengesellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens. nicht beachtet worden waren. Er wurde jedoch in zweiter Instanz zugezogen. Und hat nicht überdies die Firma Siemens u. Halste Liebig. über die Köpfe der Stadtvertretung hinweg die Konzession zu einer freigesprochen. Das Landgericht führte begründend aus: In der Der Verfasser des vorstehenden Schriftstückes segt seine Hoffnung Bäckerei der Gesellschaft Aschinger würden nur Backwaren für das Unterpflasterbahn bekommen, die die Stadt selbst zu bauen darauf, daß die Streikunterstützung bald nicht mehr ausreichen werde Schankgewerbe der Gesellschaft hergestellt. Der Bäckereibetrieb sei bereit war und die nun nach einem Restript nur der und die Ausständigen dadurch mürbe gemacht werden würden. Diese deshalb als ein Neben- oder Hilfsgewerbe des verzweigten Schank­Firma übertragen werden darf, 11111 deren Hochbahnunter- Hoffnung wird sicher an der Solidarität der gesamten tiassenbewußten betriebes anzusehen, auf den, wie auf den Hauptbetrieb, die Be nehmen rentabler zu machen? Ist diese Auffassung vor- Arbeiterschaft scheitern, die ohne Zweifel dafür sorgen wird, daß die Stimmungen der Gewerbe- Ordnung über die Sonntagsruhe keine handen und rechtlich durchführbar, dann thäte der Kaiser Streifenden nicht so am Geldmangel, wie die Fabrikanten am Anwendung fänden. Auf die Revision der Staatsanwalt. wirklich gut, auch die Verkehrsangelegenheiten Berlins in seine Hand Flaschenmangel leiden werden. Möge jeder Arbeiter sein Teil dazu schaft hat nunmehr das Kammergericht dies Urteil wieder zu nehmen; dann sparte die Verkehrsdeputation Zeit und Arbeit. beitragen, daß sich die Erwartung der Fabrikanten, die Streikenden aufgehoben und die Sache an das Berufungsgericht zurückverwiesen. Uebrigens hat der Oberbürgermeister, der erfreulicherweise anwesend, könnten durch materielle Not zur Aufnahme der Arbeit gezwungen Zur Begründung wurde ausgeführt: Es sei nicht anzuerkennen, daß die Güte, in einer Angelegenheit, die auch hierher gehört, eine Aus- werden, auf keinen Fall erfüllt. es sich bei der Aschingerschen Bäckerei um einen Hilfs- oder Neben­funft zu erteilen. Rach Zeitungsnachrichten hat er eine Audienz Der Ausstand der Vergolder und Etni- Arbeiter der Firma betrieb handle. Ein Nebenbetrieb sei ein Betrieb nur dann, nachgesucht in Sachen der Ueberführung der städtischen Linien der Rhone u. Jahn in Chemnitz wurde durch gegenseitiges Entgegen wenn er organisch mit dem Hauptbetriebe verbunden sei Straßenbahn über die Linden; diese Audienz sei abgelehnt worden. kommen beigelegt. Ueber die Arbeitsbedingungen wurde ein schrift- und diese Berbindung zugleich eine übliche wäre. Keine Es wäre doch erwünscht, zu erfahren, ob in der That sein Wunschlicher Bertrag, laufend bis 1. September 1902, zwischen den Parteien der derartig beantwortet worden ist. Durch die verzwidte Lage, abgeschlossen. durch den Umstand, daß über andre

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Denn beiden Voraussetzungen sei hier gegeben. Bäckerei werde in besondern Räumen außerhalb jeden räumlichen Mächte in die Bestimmungen und Entschließungen Die Lüneburger Fleischergesellen haben von ihren Meistern Busammenhanges mit den Schantstätten der Gesellschaft betrieben der Aufsichtsbehörden eingreifen, fommen vir zweifellos die Anerkennung ihrer Organisation und dadurch auch die Zurück- und Bäckereien seien als Nebenbetriebe des Schankgewerbes auch dazu, die Lust an diesem Zweige der Verwaltung all- nahme der Kündigung der dem Centralverbande angehörenden nicht üblich. Die Bestimmungen über die Sonntagsruhe hätten mählich zu verlieren. Vielleicht ist es die Absicht, der städtischen Gesellen erwirkt. Die feiner Zeit gemeldeten Differenzen sind sonach somit hier beachtet werden müssen. Der Vorderrichter müsse dem­Verwaltung die Sache so zu verekeln, daß die Privatgesellschaften behoben. Auch haben sich die Meister bereit erklärt, die vom gemäß entscheiden. Herrn Direktor Zweig war zugleich zugleich ein Straf nachher wieder das Fett abschöpfen fönnen. Aber auch von den Gesellenausschuß vorgebrachten Mißstände zu prüfen und Abänderungen verfahren wegen wegen Uebertretung derselben Bestimmungen in Regierungs- und Aufsichtsinstanzen sind nicht die Interessen der resp. Besserungen der Zustände eintreten zu lassen. der Konditorei der Gesellschaft Aschinger eingeleitet worden. Gesellschaften, sondern der Stadt, der Gemeinde zu vertreten. Der Steinarbeiterstreik in Gommern wird ein recht be- Ju diesem Falle hatte ihn das Landgericht zu einer Geldstrafe ver­Es ist für uns tief beschämend, daß unsre Interessen dergestalt dauerliches Nachspiel vor dem Gericht in Magdeburg haben. Daselbst urteilt, indem es ihm Fahrlässigkeit vorwarf. Seine hiergegen ein­zurückgesetzt werden, daß an den höchsten Stellen die Interessen sollen sich 180 Angeklagte wegen Landfriedensbruch , gelegte Revision wurde vom Stammergericht als unbegründet vers privater Aktiengesellschaften höher gestellt werden als die Interessen begangen während des Streiks, verantworten. worfen. Der Vorderrichter habe ohue Rechtsirrtum festgestellt, der Stadt. Das auszusprechen scheint mir eine viel wichtigere Auf­gabe des Ausschusses zu sein als die Frage, ob wir 20- oder 22 000 daß ihn ein Verschulden treffe. Mark bekommen.

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Oberbürgermeister Kirschner: Die Verweisung der Vorlage an einen Ausschuß erscheint mir nach dieser letzten Rede besonders wünschenswert; verschiedene Behauptungen in derselben werden dort eine Richtigstellung zu erfahren haben. Ich habe aller­dings geglaubt, es würde zweckmäßig sein, die bei dem Kaiser, wie mir mitgeteilt war, bestehenden Bedenken gegen die Ueberführung unfrer Linien über die Linden in persönlichem Vortrage zu beseitigen. Ich suchte die Audienz nach zu einer Zeit, wo Se. Maj. der Kaiser sich auf Reisen zu begeben gedachte, und es wurde mir der Bescheid, daß der Kaiser bedauere, mit Rücksicht auf diese Weise­dispositionen den Empfang zur Zeit nicht stattfinden lassen zu können. Die Sache ist also noch in der Schwebe.

An der weiteren Verhandlung beteiligen sich noch die Stadtvv. Rosenow und Cassel( A. L.), der sein Einverständnis mit den principiellen Ausführungen Singers ausdrücklich betont.

Ausland.

Die Liga der Diamantschleifer in Antwerpen hat be­fchloffen, in eine Bewegung zur Einführung des Achtstundentages einzutreten. Die Bewegung soll in großem Umfange organisiert und womöglich zu einer internationalen gestaltet werden.

Gegen die Nachtarbeit. Wie in Imola, so sind auch die arbeit eingetreten. Drei dort bestehende Bäckergehilfen- Organisationen Bäcker von Florenz in eine Bewegung zur Beseitigung der Nacht­haben sich zusammengeschlossen und ein besonderes Komitee gewählt, dessen Aufgabe es ist, mit den Meistern zu verhandeln, aber auch im Publikum Propaganda für die Aufhebung der Nachtarbeit in den Bäckereien zu machen. Die Meister verhalten sich bis jetzt ablehnend, während die Konsumenten in Versammlungen und durch die Presse zum Teil schon ihre Zustimmung gegeben haben.

Sociales.

Aus der Frauenbewegung.

Im Verein für Frauen und Mädchen der Arbeiterklasse Kommandantenstr. 20, Herr Dr. Franz Oppenheimer über" Dar­wird Montag, 16. September, abends 81/2 Uhr, in den Arminhallen, winismus sprechen. Gäste sehr willkommen. Der Vorstand.

Lehte Nachrichten und Depelthen.

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Frankfurt a. M., 12. September. ( B. H. ) Die Frantf. 8tg." meldet: In Musch geriet, wie Depeschen des französischen und englischen Konsuls aus Karput bezw. Erzeron melden, die dortige Kaserne in Brand, worauf am folgenden Tage ein Brand im Türtenviertel ausbrach. Die Türken machten die armenische Bevölkerung für die Sonntagsruhe für die Presse. In Belgien erscheinen zur Brandlegung verantwortlich und begannen zu plündern und die Zeit, wie auch in Frankreich , die Tagesblätter auch am Sonntag Armenier niederzumetzeln. Nähere Einzelheiten fehlen noch. In bezw. am Montag, so daß eine Sonntagsruhe für Redaktion, Ex- Musch befinden sich teine fremden Konjuln, doch scheinen die In der geheimen Sizung ist die Verleihung des pedition, Setzerpersonal und Verkäufer nicht eintritt; es existiert kein Megeleien umfangreicher als die in den letzten Monaten gewesen Gesetz, das in dieser Beziehung irgend welche Einschränkungen machte. Prädikats, Stadtältester" an den Stadtrat Bail ohne er Die belgische Association de la Presse" will nun auf ihrer nächsten zu sein, da der Vali von Bitlis nach Musch abgereist ist und

Die Vorlage wird darauf einem besondren Ausschusse über­wiesen. Schluß der öffentlichen Sigung 8 Uhr.

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hebliche weitere Debatte beschlossen worden.

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Krakau , 12. September.

mehrere Bataillone auf direkte Anordnung von hier nach Musch Generalversammlung die Frage behandeln und Mittel und Wege entsandt worden sind. suchen, um eine Aenderung dieses Zustandes herbeizuführen. Leider wird der Versuch wohl an den Gewohnheiten des Publikums, noch mehr aber an dem Widerstand der kapitalistischen Verleger scheitern. Hier kann nur die Gesetzgebung helfen.

Die Lederarbeiter Berlins ( Weißgerber, Färber usw.) ver- Durchschnittslöhne im englischen Kohlenbergban. Die handeln gegenwärtig mit den Fabrikanten wegen Verlängerung des Löhne der Bergarbeiter Englands sind seit dem Jahre 1886 stetig vor zwei Jahren vor dem Gewerbegericht abgeschlossenen Vertrages. in die Höhe gegangen. Der Wochendurchschnitt für die Vereinigten Während die Fabrikanten die bedingungslose Verlängerung des Königreiche betrug Ende 1886 noch 21 Schilling 1 Benny. Im Vertrages verlangen, wollen die Arbeiter nur in eine solche willigen, Jahre 1900 war der wöchentliche Durchschnittslohn eines englischen wenn zuvor verschiedene Wünsche in Bezug auf Arbeitslohn und Kohlengräbers auf 33 Schilling 11 Pence gestiegen. Den höchsten Arbeitszeit Berücksichtigung finden. Zu diesem Zwed haben die Lohn erreichten die Bergleute von Best Schottland, nämlich Arbeiter den Vertrag, der am 1. Oftober abläuft, am 1. September 42 Schilling 2 Pence; die Nordthumberland- und Durham - Bergleute gekündigt. Obwohl die Berhandlungen noch schweben, scheinen erzielten einen Lohn von 35 Schilling 4 Pence beziehentlich die Fabrikanten auf alle Eventualitäten vorbereiten 34 Schilling 10 Bence. wollen. Eine Bersammlung bon Glacélederfabrikanten Die Produktion ist seit dem Jahre 1886 ebenfall rapide ge­und Färbereibesitzern in Leipzig beschäftigte sich fürzlich mit der Ber - stiegen; im Jahre 1886 wurden 157,5 Millionen Tonnen gefördert, liner Angelegenheit. Es wurden mehrere Schreiben verlesen, worin im Jahre 1900 aber 225,1 Millionen Tonnen.

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eine eventuelle allgemeine Schließung oder Reduktion der Betriebe an den Provinzplätzen im Falle eines Berliner Streiks befürwortet wurde. Nachdem auch mehrere Redner eine ähnliche Stellung ein­genommen hatten, gelangte eine Resolution zur Annahme, die eine energische Unterstützung der Berliner Glacélederfabrikanten seitens ihrer auswärtigen Kollegen im Streiffalle vorsieht.

Gerichts- Beitung.

Im Thorner Geheimbunds- Prozeß ist gestern folgendes Urteil gesprochen worden:

15 Angeklagte wurden freigesprochen, 10 erhielten einen Verweis, Die Schlächtergesellen Berlins find in eine Lohn- 2 wurden zu je einem Tag, 19 zu je einer Woche, 2 zu je zwei bewegung eingetreten. Eine am Mittwoch abgehaltene Ver­fammung stellte folgende Forderungen auf: 1. Regelung der Wochen, 7 zu je drei Wochen, 3 zu je sechs Wochen und Markwitz Arbeit bermittelung. 2. Abschaffung der Sonntagstündigung und zu drei und Ordzulak zu zivei Monaten Gefängnis verurteilt. -Entlassung. 3. Kontrolle der Schlaf- und Arbeitsräume unter Hin­Der Staatsanwalt hatte für 14 Angeklagte Freisprechung, für zuziehung von Gesellenvertretern. 4. Regelung des Lehrlings- und die übrigen Gefängnisstrafen von 14 Tagen bis zu 4 Monaten be­Herbergswesens. 5. Durchführung der gefeßlichen Sonntagsruhe resp. I antragt.

( B. B.) Die Polizei verhaftete einen angeblichen Dr. Fernando Alvarez aus Madrid bei dem Vers suche, einen großen Posten Wertpapiere zu verkaufen. Derselbe scheint einer internationalen Einbrecherbande anzugehören.

wieder drei Morde gemeldet. In Plewlje( Sandschat Novibazar) Belgrad , 12. September. ( W. T. B.) Aus Altserbien werden ermordeten Türken den Sohn des dortigen serbischen Geistlichen Tane Schiljat, in Nitschewo erschoß der Arnautenführer Saidullah den dortigen serbischen Kaufmann Nastas Bunguritsch und in Gostivar tötete der Albanese Male Barjamowski die Gattin des Serben Spasen Bozfinowitsch.

Bretoria von gestern telegraphiert, haben sich C. Krüger, der Sohn des Präsidenten Krüger, und Hauptmann Feneira am Mittwoch ergeben.

London , 12. September. ( W. T. B.) Wie Kitchener aus

Konstantinopel , 12. September. ( B. H. ) Offiziös wird be­stätigt, daß die Pforte an ihre auswärtigen Botschaften ein umfang­reiches Rundschreiben gegen die fremden Postaustalten in der Türkei gerichtet hat.

Ajaccio , 12. September. ( W. T. B.) In Corrano wurden zwei Personen vom Bligschlag getötet und vier verwundet. Mafeking, 12. September. ( Meldung des Neuterschen Bur."). General Methuen hatte ein eruſtes Gefecht mit Delareys Streits macht in der Nähe von Zeerust am 5. d. Mts. Nach mehrstündigem Kampfe zogen sich die Voeren zurück mit einem Berlust von 20 Toten, einschließlich General Lemmer und Feldkornet Joubert, 17 Verwundeten und 44 Gefangenen. Erbeutet wurden 300 Wagen, 1500 Stück Vieh und 6000 Schafe. Die Verlufte der Engländer betrugen 15 Tote und 30 Verwimdete.

Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.