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am 1. Januar 1902 in Kraft treten, so daß von diesem Tage ab bie Die städtische Selbstverwaltung. Das Feuerwehr 1gaben in einer in Dräsels Festfälen veranstalteten Separatvorstellung Krankenversicherungspflicht der selbständigen Haus- Gewerbetreibenden Denkmal auf dem Mariannenplay, welches die Stadt Berlin Stunde von der Art, wie fie und ihresgleichen hinter dem Vorhang und der von ihnen beschäftigten Personen eintritt. errichtet, sollte bereits in diesem Monat aufgestellt werden, und auch arbeiten. Zumeist werden die Fesseln mit einem kleinen Schlüssel Ferner beschloß die Deputation, die vou der Stadtverwaltung im Katalog der städtischen Architektur- Ausstellung, in der man den gelöst, den der Artist mit dem Munde der Handfessel zuführt, Entwurf und die Modelle sehen kann, heißt es, daß die Vollendung worauf diese nach wenigen Augenblicken auseinander geht. Aller­gezahlten Beiträge zur Handwerkskammer von den be- im laufenden Jahre zu erwarten sei. Diese Hoffnung wird sich nicht dings gehört beträchtliches Geschick dazu, dieſen Kniff in kurzer Zeit treffenden in der Handwerkskammer vertretenen Handwerks- erfüllen. Wie berichtet wird, hat die weitere Ausführung des Werkes erfolgreich anzuwenden. Eine andre Methode, sich zu befreien, beſteht meistern 2c. wieder einziehen zu lassen. Es werden ca. 17 000 unter einem eigenartigen Zwischenfall zu leiden, der des öffentlichen darin, daß man mit der Fessel auf einen harten Gegenstand auf­Handwerksmäßige Betriebe, in denen Hilfskräfte( Gesellen oder Lehrlinge) Intereffes nicht entbehrt. Der Kaiser hatte beim Besuch der schlägt, worauf sich die darin enthaltene Feder löst. Auch dies ist beschäftigt werden, zur Aufbringung der Handwerkskammer - Beiträge Kunstausstellung das Denkmal kennen gelernt; er ließ alsbald fein ein Verfahren, das nur bei großer Uebung Erfolg verspricht. heranzuziehen sein. Befreit von diesen Lasten sollen nur die Handwerks Befremden aussprechen, daß ihm der Entwurf eines öffentlichen, in Endlich kommt noch der Fall in Betracht, daß das Publikum um damit den Künstler meister sein( ca. 8000), welche Hilfskräfte nicht beschäftigen. feiner Haupt- und Residenzstadt zu errichtenden Monuments nicht selbst Schlösser mitbringt, Hier hilft dieser sich meist damit, daß er Zum Direktor für die städtische höhere We beschule wurde unterbreitet worden sei, und erklärte ein für allemal, daß ihm feffeln. derartige Arbeiten vor der Ausführung vorzulegen sich ausbedingt, daß ihm die Schlösser 24 Stunden vor der an Stelle des in den Staatsdienst übergetretenen Direktors Professor feien". Der Kaiser scheint im besonderen auch mit der Gestaltung Fesselung vorgelegt werden. Unbemerkt nimmt dann, während der Gürtler der bisherige stellvertretende Direktor der Anstalt Gustav des Feuerwehr Denkmals nicht ganz einverstanden zu sein, und es Artist mit dem Ueberbringer des Schlosses spricht, eine dritte Weber gewählt. Es hatten sich 14 Personen um die Stelle be- dürften noch jetzt entsprechende Kenderungen nicht ausgeschlossen sein. Person von dem Schlüssel einen Wachsabdruck. einen Wachsabdruck. In den Thatsache ist jedenfalls, daß die Arbeiten auf Anordnung von zu meisten Fällen dieser Art braucht allerdings kaum ein besonderer Schlüffel hergestellt zu werden, da die Schlösser sich zum größten ständiger Seife unterbrochen worden sind. Teil mit fogenannten Hauptschlüffeln" öffnen laffen. Leicht ist die effelsprengerei bei alledem nicht und die Bewohner der Gefängnisse dürften von den Enthüllungen der Herren Williams taum profitieren. Ein 24 Stunden- Rennen wird am Sonntag und Montag im Sportpark Friedenau abgehalten.

worben.

Der vom Polizeipräsidium ausgearbeitete Entwurf einer neuen Bolizeiverordnung betreffend die Beschränkung des Straßen­handels, wurde von der Deputation einstimmig ab gelehnt. Nach dem Entwurf soll der Polizeibehörde u. a. auch das Recht eingeräumt werden, in bestimmten Straßen jeden Straßenhandel sowie das Verteilen von Reklamezetteln, Geschäfts­empfehlungen aller Art, Bekanntmachungen und Aufrufen zu unter­fagen. Die Deputation war der Ansicht, daß der Entwurf nicht eine Regelung des Straßenhandels bedeute, sondern deffen völliger Unterbrüdung ziemlich nahe komme.

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Aus den Nachbarorten.

Zur Festnahme von noch zwei Schlern haben die weiteren Ermittelungen der Kriminalpolizei wegen der großen Einbrliche der legten Beit geführt. Hierdurch ist nun auch festgestellt, daß Hoff und Genossen, die beim Geheimrat v. Kaufmann in der Maaßen­ftraße eindrangen, auch den Einbruch bei dem Bautier Cohn, Jn den Belten 22, verübt haben. Mit der Beute aus diesem Einbruch, Im wissenschaftlichen Theater der Urania erreichen die Auf­Goldfachen verschiedener Art, Perlen 2c., waren Hoff und seine Spieß führungen des dekorativen Vortrages Aus dem Tagebuch der Erde" An­gesellen nach dem Großen Seidel" in der Neuen Friedrichstraße fang der nächsten Woche ihr Ende. Bielfachen Wünschen entsprechend, wird gegangen, um sich zu stärfen. Hier trafen fie einen Mann, der sich am Sonnabendnachmittag 4 Uhr die letzte Nachmittags- Vorstellung dieses Stubaschinsky aus der Gozkowskystraße nannte und sich bereit Vortrages zu kleinen Preisen stattfinden. erklärte, ihnen beim Absatz der Beute behilflich zu sein. Der Sühneprinz in Berlin . Ueber den Aufenthalt des Prinzen Der Mann bezweifelte aber, daß die Sachen echt seien Tschun in Berlin , der bekanntlich im Bellevue Hotel am Potsdamer und zahlte deshalb nur 20 M. an. Mehr wollte er später gern Ober Schöneweide. Sonnabendabend 8% Uhr hält der Blatz Wohnung genommen hat, bringen die Blätter allerhand meist geben, wenn eine Brüfung durch einen Sachverständigen ergebe, daß Arbeiter- Bildungsverein feine regelmäßige Mitglieder- Versammlung recht inhaltslose Anekdoten. Immerhin sind einige Meldungen zur er fich geirrt habe. Dieser Sachverständige sollte ein Handelsmann bei Otto John ab. Bortrag des Genossen Dr. Wollheim über: Beurteilung der Sorte von Publikum, welches sich für den Brinzen Bühlen aus der Fischerstraße sein. Zu ihm begaben sich die Ein- Flüssige Luft". interessiert, der Beachtung wert. Ein Berichterstatter meldet, daß be- brecher mit ihrem Abnehmer gleich vom" Großen Seidel" aus, um Tannte und unbekannte Berliner Bürger dem Brinzen ihre die Sachen untersuchen zu lassen. Borsichtshalber, wie er fagte, ging Die Parteigenoffen von Pankow werden ersucht, sich am Huldigung darzubringen gesucht haben. So hat ein Komponist, der Stubaichinsky allein zu dem Sachverständigen hinauf, und die Ein- Sonntag, den 15. September, vormittags 8 Uhr, bei Blaurod, eine chinesische Oper komponiert hat, welche vor nicht allzu langer Zeit brecher, die ihn für einen ehrlichen Mann hielten, blieben draußen. Wollanfstraße 113, zahlreich zur Unterschriftensammlung auf den auf einer großen biefigen Specialitätenbühne aufgeführt wurde, diese Kubaschinsky aber benutzte die Gelegenheit, die Vertrauensseligen Petitionslisten gegen den Bolltarif- Entwurf einzufinden. Genossen, dem Prinzen Tschun widmen wollen. Ein Anonymus sandte die gründlich übers Ohr zu hauen. Er verkaufte an Bühlen, einen der welche volle oder angefangene Listen in Händen haben, werden er­Rompofition eines chinesischen Liedes, auf gelber Seide gedruckt, ein. Ariminalpolizei nicht unbefannten Schärfer", eine goldene Rette sucht, dieselben daselbst abzuliefern. Die Bemühungen aller dieser Besucher waren jedoch vergeblich, allein für 61 m. und steckte die andren Sachen, die noch einen Wert Von seinem eignen Wagen überfahren und schwer verletzt denn es ist strenge Order gegeben worden, niemand zu der asiatischen von 3000 m. hatten, wieder zu sich. Dann tam er ganz unglücklich wurde gestern, Donnerstag, vormittag um 9 Uhr der Kutscher Hoheit vorzulaffen. Geschenke und Blumensträuße, die ihm von wieder herab und jammerte, daß alles unecht und er nun mit 20 M. Krüger, der in einem Speditionsgeschäft in Köpenid angestellt ist. zarter Hand gesandt wurden, nimmt der Prinz an aber er behineingefallen sei. Noch aber gebe er nicht alle Hoffnung auf. Er In der Nähe des Bahnhofes Köpenid gingen ihm die Pferde mit zahlt sie den Gebern in bar. werde die Sachen einem zweiten Sachverständigen vorlegen und einem Wagen, der mit 100 Centnern Mehl beladen war, durch. Es dürfte nicht allzu schwer sein, zu entscheiden, wer sich hier versuchen, ob er nicht doch noch etwas herausschlagen könne. Am Krüger versuchte, neben ihnen herlaufend, sie zum Stehen zu bringen, vornehmer und würdevoller benimmt: der Sühneprinz aus dem nächsten Tage sollte man sich wieder treffen. Während aber Kuba - tam aber zu Fall und geriet unter den Wagen. Ein Rad ging ihm Lande der gelben Bestien oder die Elite des Berliner schinsky fich ins Fäustchen lachte, daß er die Einbrecher geprellt hatte, über einen Arm, der zweimal gebrochen wurde. Der Verunglüdte Publikums, die, zehn gegen eins zu wetten, im vorigen Jahre wurden diese gefaßt. Nun erfuhren sie durch die Kriminalpolizei, mußte mit einem Rettungswagen nach Berlin in ein Krankenhaus zur Zeit des Khakirummels forsch in Chinesenfresserei gemacht daß ihre Beute doch echt gewesen war, und daß der Abnehmer gebracht werden. Haben wird und auch heute noch fich gewiß mit Behagen patriotisch fie betrogen hatte. Kubaschinsky zu schonen hatten sie daher entrüstet, wenn es seinem Leibblatt wieder einmal einfallen sollte, teine Veranlassung. Als man nun aber den Hehler fest- In unserm Vorort Zehlendorf zeichnet sich der Amtsvorsteher über das vaterlandsverräterische Chinesentum der socialdemo- nehmen wollte, stellte sich heraus, daß es einen Stubaschinsky Milinowski, ein früherer Hauptmann, seit Jahren durch einen kratischen Presse zu falbadern. in der Gozkowskystraße gar nicht giebt. Die Einbrecher mußten mun zwar nicht von Erfolg gekrönten, aber dennoch wader fortgeführten Möglich, daß der Prinz Tichun über die Berliner Bürger, die den Mann genau beschreiben. Da ergab es sich denn nun, daß man Kampf gegen die Socialdemokratie aus. Vorgestern ihm in der geschilderten würdelofen Weise huldigen, ebenso denkt, es mit einem vorbestraften Händler Herm aus der Goethestraße follte am Orte eine Versammlung für Männer und Frauen stattfinden. wie Napoleon vor einem Jahrhundert über deren Vorfahren. zu Charlottenburg ' zu thun hatte. Diesen holte sich gestern, Trotzdem der Amtsvorsteher, wie es seine Pflicht und Schuldigkeit Als das vornehme Berlin im Jahre 1806 den Eroberer hündisch Donnerstagmorgen, die Kriminalpolizei aus dem Bett heraus. Er war, dem Einberufer die Anmeldebescheinigung ausgestellt hatte, tam anwebelte, war der mit den Gewohnheiten dieser Sorte war in der That der falsche Kubaschinsky. Bei ihm fand man noch es mit der Versammlung doch anders als man dachte. Bei der bon Deutschtum offenbar nicht vertraute Kaifer höchlichst verwundert einen Teil der Sachen, die er den Einbrechern abgeschwindelt hatte. Eröffnung erklärte der Gendarm, den der Amtsvorsteher zur Ueber­und fagte zu seiner Umgebung, er wisse nicht, ob er angesichts solcher Beschlagnahmte Briefe aber deckten seinen Busammenhang mit wachung gefandt hatte, daß die Versammlung nicht genehmigt" fei Fülle von Begeisterung sich freuen oder sich schämen solle. Riefenstahl, der wegen Hehlerei schon verhaftet war, und Rühlen und er sie daher auflöse. Der Beamte bezeichnete dann noch das Lokal mit einem Male als ungeeignet, trotzdem dort sowohl Die Judenwiese. Der Stadtverordneten Ausschuß zur Vor- auf, der nun ebenfalls festgenommen wurde. Wahlvereins als auch Gewerkschafts- Versammlungen ohne Schaden beratung der Magistratsvorlage über den Ankauf eines an der Verschwunden ist seit dem 2. September der 28 Jahre alte für die Teilnehmer abgehalten worden find. Natürlich wird zur Bullenweberstraße und der Spree gegenüber dem Siegmundshof Kupferschmied Franz Dabel, der zulegt in der Zwingliftr. 23 bei Wahrung des Rechts der Beschwerdeweg beschritten. Nach alter belegenen Geländes( ehemalige Judenwiefe) von etwa 2284 Quadrat der Witwe Richter wohnte. Davel erlitt voriges Jahr einen Schlag- Erfahrung erweisen sich Versammlungsauflösungen dieser Art als ruten Größe zum Preise von rund 1420 000 m. hat unter Vorfiz anfall, infolgedeffen ward er schwermütig und hat mehrfach geäußert, eines der vorzüglichsten Propagandamittel für unsre Partei. des Stadtverordneten Wallach und in Gegenwart des Magistrats- daß er Selbstmord begehen werde. Er ging am Montag vor acht Vertreters, Stadtrat Ramslau, beschlossen, den Antrag des Magistrats Tagen mit einem geladenen Revolver aus dem Hause; seitdem fehlt empfehlen, den Magistrat zu erfuchen, mit dem Befizer Baer in neue wird gebeten, dem nächsten Polizeibureau Mitteilung zugehen zu abzulehnen. Der Ausschuß wird der Stadtverordneten- Versammlung jede Nachricht von ihm. Wer etwas über den Verschwundenen weiß, Unterhandlungen zu treten, damit dieser bei Wiederherstellung der lassen. Bebauungsfähigkeit des Geländes einen Teil des Terrains tosten­und lastenfrei der Stadtgemeinde überläßt.

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In Lichtenberg sind die Wahlen der Delegierten zur General mit einer Ausnahme für ungültig erklärt worden. Nicht weniger versammlung der Orts Krankenkasse für den Gemeindebezirk Lichtenberg , so weit es sich um die der Arbeitgeber handelt, als 18 Arbeitgeber" haben nämlich das Wahlrecht durch Dritte ausüben laffen, zum Teil ohne jede Vollmacht. Diese Vollmachts­Mißwirtschaft, die bei der legten Gemeindewahl so ausgiebig gegen die Arbeiterschaft sowohl von unsren freisinnigen" wie tonservativen" Lokalgrößen in Anwendung gebracht wurde, hat bei der Aufsichts­behörde Anstoß erregt und so sind auf Grund eines Einspruchs die Wahlen von 24 Delegierten der Arbeitgeber taffiert worden. Es ist ganz gut, daß die bedenkliche Wahlmache auch einmal in dieser Form

Zu der Kindesmord- Affaire, über welche wir gestern bereits furz berichtet haben, wird noch folgendes Nähere bekannt: Aus dem Der im Mai in Haft genommene ,, Prinz Antonio, Herzog Coupéfenster eines Nordringzuges wurde am Mittwochabend gegen bon Siano" wird sich nun als Bademeister und Masseur Anton 6 Uhr der Körper eines etwa vierzehn Tage alten Kindes männ­Pflüger aus Charlottenburg Ende d. M. vor der Straffammer lichen Geschlechtes, der in ein Badet geschnürt war, gegen einen des Landgerichts II wegen wiederholten vollendeten und versuchten Brückenpfeiler geschleudert und dadurch getötet. Offenbar hatte die Betruges zu verantworten haben. Die Verfehlungen diefes ehemaligen Berson, die die That vollführte, beabsichtigt, das Kind in Fahrstuhl Wärters und späteren Bademeisters find nicht gerade be- den Berlin - Spandauer Schiffahrts Kanal zu werfen, um gekennzeichnet wird. fonders schwer, seine Geschichte ist aber immerhin höchft mert- es dort zu ertränken. Durch die Schnelligkeit des Zuges Die Frage, ob Magistratsmitglieder und Stadtverordnete würdig. δαξ Der offenbar nach Höherem" strebende 28 jährige prallte indessen in dem der Körper Mann hatte sich auf Grund einer Beitungsannonce eines Kindes enthalten war, an dem nördlich gelegenen Brüdenpfeiler ab städtische Arbeiten und Lieferungen übernehmen sollen, beschäftigte Tages auf die Reise gemacht, um sich von einem Manne und fiel auf das Ufergelände. Hier fanden es Kinder. Diese be- neuerdings die städtischen Körperschaften von mehreren Städten der Besonders lebhaft wird sie in be­aus adliger Familie adoptieren zu laffen. Da der Adoptivvater in spe nachrichtigten sofort einen in der Nähe weilenden Schußmann, der Provinz Brandenburg . aber nur einen vermögenden Adoptivsohn brauchte, so wurde aus dem zunächst die kleine Leiche nach einem gegenüber liegenden Haufe teiligten Streifen von Spandau erörtert, wo Kohlenlieferungen des Stadtverordneten Vorstehers zu unliebsamen schönen Plan nichts. Auf seiner Reiſe lernte aber der Angeklagte trug. Dort wurde der. Störper aus seiner Umhüllung gewickelt. Weiterungen Anlaß gegeben haben. Eine Anzahl Stadtverordnete den Herzog Francesco Caraffiolo di Brienza kennen und dieser war Das Kind war zuerst in Beitungspapier eingewickelt, dann fest um bereiten den Antrag vor, daß die Mitglieder beider städtischen nicht abgeneigt, von seinen zahlreichen Titeln den vermögens: schnürt und schließlich mit graubraunem Backpapier umwidelt Losen Bademeister das Recht auf Führung des Titels Herzog worden. Durch das Anprallen an den Brüdenpfeiler war die Leiche Körperschaften sich an Arbeiten und Lieferungen für die Stadt fortan Die leber- nicht mehr beteiligen sollen. Auch in Strausberg ist ein ähn­bon Siano" gegen Zahlung einer Entschädigung von 80000 m. abzutreten. des Kleinen Kindes furchtbar verstümmelt worden. Der Angeklagte scheint nun die Absicht gehabt zu haben, auf dem führung nach dem Schauhaufe erfolgte, nachdem der Tod un- licher Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Stadtverordneten­nicht mehr ungewöhnlichen Wege des Heiratsschwindels die Gelder zweideutig festgestellt worden war. Wie die Ermittelungen ergeben bersammlung gesetzt worden. Eigentlich sollte über eine solche Frage zu beschaffen, die ihn plötzlich zum" Herzog von Siano" haben haben, muß die That von einem Zuge aus verübt worden sein, der überhaupt kein Zweifel mehr bestehen. machen können. Freilich übersah er dabei, daß er mit den Geldern einige Minuten nach 6 Uhr auf der Bahnstation Wedding einlief. erst das Recht auf den Titel hätte erkaufen können, der Titel aber Da um diese Zeit der Verkehr in der dritten Wagentlasse ein sehr von dem Könige von Italien noch hätte bestätigt werden müssen. reger gewesen ist, so ist anzunehmen, daß die Person, die das Ver­Herr Bademeister Pflüger fühlte sich aber schon in der Rolle des brechen begangen hat, sich in einem Abteil zweiter selaise be Herzogs von Siano, Markgraf von Sabino", er bestellte für sich funden hat. Die zweite Wagentlasse ist zu der fraglichen Zeit fast Visitenkarten mit farbiger Strone und dem hochklingenden Titel, ganz unbesetzt. Von der Polizeibehörde wurden sofort nach Bekannt­erließ eine Heiratsannonce, wonach eine hochgestellte Persönlichkeit" werden der That die Stationsvorstände der benachbarten Eisenbahn eine Lebensgefährtin suchte und trat daraufhin mit einer ganzen Stationen von dem Vorgefallenen in Kenntnis gesezt und ersucht, Anzahl von Heiratsvermittlern in Verbindung, die manche holde Ermittelungen über den Thäter anzustellen. Es ist indessen bis zur Frau, die gern Markgräfin und Herzogin geworden wäre, auf Beit nicht gelungen, die Persönlichkeit festzustellen. Bei diesen Verhandlungen spielte er Lager" hatten. nun Zeugen gesucht. Die Personen welche dem Streitfall bei­ganz den waschechten Kavalier von fürstlichem Geblut. Er sprach von seiner Mutter als einer Gräfin Schulenburg, erzählte wohnten, der sich am Sonnabendabend 61/2 Uhr in der Alexandrinen­bon seinem Onkel Duca Franzesco Carassiolo di Brienza, der große Straße bei der Kaserne zwischen einem Kriminalbeamten und einem Güter in Italien habe und ließ durchblicken, daß er der letzte Sproß Arbeiter abspielte, werden gebetent, sich bei dem Maurer Herrn bon fieben fürstlichen Familien sei. Bu einem Erfolge der Heirats. Bialucha, Großbeerenſtr. 38. v. Steller, zu melden. Namentlich wird bermittler tam es nicht, denn der angebliche Herzog machte auf die die Frau, für welche der Arbeiter eintrat, ersucht, sich zu melden. betreffenden Damen doch zumeist einen merkwürdig ungebildeten Die Meldung: ,, Menschenleben in Gefahr!" lief heute Eindruck. Der Humor bei der Sache ist, daß der Angeklagte, der früh 7 Uhr vom Engelufer 4 bei der Feuerwehr ein. In der verheiratet ist und von seiner Frau getrennt lebt, sich schließlich Chokoladenfabrik von Kurz u. Kuzner war der Bäcker Großkopf aus wirklich beinahe mit einer steinreichen Dame verlobt hätte. Das Neu- Weißensee mit einem Arm zwischen die Maschinenwalzen der große Ereignis wurde nur durch seine Verhaftung vereitelt. Die Chokoladenpresse geraten und konnte aus dieser Lage nicht befreit Testere erfolgte, weil er versucht hatte, mehrere Männer als" Sekretäre" werden. Erst nach längerer Zeit gelang es, die Walzen auszulösen, für seine Güter zu engagieren, wobei die Vorbedingung einer worauf der durch starten Blutverlust gefchwächte Verlegte nach der Außerdem wird er beschuldigt, fich durch Fruftifizierung seiner Adoptions. Dr. Stabel in Behandlung genommen wurde. Kautionsstellung in Höhe von 10 000 M. im Vordergründe stand. Unfallstation am Mariannenufer 1 gebracht und in der Klinik des geschichte Kredit erschwindelt und seiner Zimmerwirtin dadurch um

etwa 300 bis 400 Mark gebracht zu haben. Wenn bei dieser Zweifel An Cholera nostras gestorben ist gestern der 41 Jahre alte, an seiner herzoglichen Herrlichkeit entstanden, soll er fie immer in aus Paderborn stammende Kaufmann Ernst Gottschalt, der in dem schlauester Form wieder gehoben haben. Sie glaubte ihm schließ- Hause Kochstraße 78 wohnte. Er war anfangs dieser Woche an einem lich, daß er nur augenblicklich" ohne Geldmittel sei und jeden starken Durchfall erkrankt und hatte keinen Arzt zu Rate gezogen. Augenblick größere Summen von seinem Ontel eintreffen Die Revierpolizei hat die Leiche beschlagnahmt. tönnten". Auf Antrag des Angeklagten hat Rechtsanwalt

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Marktpreise von Berlin am 11. September 1901 nach Ermittlungen des tgl. Polizeipräsidiums. D.- Ctr. 8, Belgen, gut Kartoffeln, nene, D- Ctr. mittel Rindfleisch, Keule 1 kg gering do. Bauch Schweinefleisch Roggen

, gut

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14.20

Kalbfleisch Hammelselsch Butter Eier Karpfen Aale

5,- 1,70 1,20

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1,60 1,30

1,70 1,10

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1,60 1,20

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4,40 2,40

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2,40 1,20

2,60 1,20

Bander

2,60 1,20

Hechte

2,20 1,20

7,32 6,66

Barsche

1,80 0,80

8,30 40,-

5,80

Schleie

2,40 1,20

25, Bleie

1,40 0,80

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50,- 25,-

Krebse

per Shot 16,-

2,50

14,10 13 50 13,40 12,80 16,30 15,40 15,30 14,50 14,40 13,60

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Erbsen Speisebohnen

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65. 30,- * frei Wagen und ab Bahn.

Produktenmarkt vom 12. September. Getreide. Die Geschäfts:

losigkeit war heute schärfer ausgeprägt, als je; der Konsum hält sich wieder äußerst reserviert, und von spekulativer Unternehmungslust war überhaupt eröffnete der hiesige Markt in ausgesprochen flauer Haltung. Offerten in amerikanischem Weizen neuer Ernte waren weit über den Bedarf vorhanden und führten zu einigen Abschlüssen zu coulanten Bedingungen. Lieferungen waren bei dem Beginn des Vertehrs bis zu 212 billiger angeboten; nachher führten gebefferte Tendenzberichte aus Cestreich- Ungarn eine relative Gr holung herbei, doch blieben die Pretse noch über 1 M. hinter gestrigem Schluß zurück. Roggen, für den entschieden bessere Meinung bestehen bleibt, wurde dadurch mitgezogen und gab 2 bis 4 M. nach. Nordrussische Ware war nur in beschränktem Umfange zu haben. Mehr war troy Ent­Offerten waren sehr fnapp, inländische fehlten fast ganz, auch füddeutsche gegeufommens der Abgeber nicht verfäuflich. Am Futtermarkte war Hafer still, aber ziemlich fest. Mais unverändert. Rüböl war für hintere Sichten Schluß für Getreide wieder flau. Roggen war 1/2, Weizen reichlich 2 M. niedriger als gestern.

feine Rede. Da außerdem Amerika wieder matte Schlußpreise meldete, so

fest.

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Dr. Paul Rosenfeld als sein Verteidiger mehrere Beweise Die Kettenkünftleret spukt wieder herum. Dieser Tage ging dafür angetreten, daß der Angeklagte in allem Ernste sich die Nachricht durch die Blätter, daß der Kettensprenger Houdini bemüht habe, den Herzogstitel sich zu erwerben und über diesen entlarvt worden sei, und darauf stellten sich flugs zwei Herren Bunkt wiederholt mit dem Herzog Francesco Caraffiolo di Brienza in Berlin ein, die nicht allein alle möglichen, vom Bublifum Wetter Prognose für Freitag, den 13. September 1901. forrespondiert habe. Letzterer foll angeblich nach jeder diefer auf die Neige durchgekosteten Fesselfünste produzierten, sondern Nachts fühl, am Mittag ziemlich warm, vielfach heiter, aber bep Korrespondenzen seine Forderung für Abtretung des Titels erhöht auch, und zwar zum erstenmale, die üblichen Trics auf änderlich bei frischen öftlichen Winden; keine erheblichen Niederschläge. haben. deckten. Die Herren nennen sich die beiden Williams und Berliner Wetterbureau. Berantwortlicher Redacteur: Carl Leid in Berlin. Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin. Drud und Berlag von Mar Bading in Berlin.