Es ist der rote Faden, der sich durch unsre Socialgeset- 1 gebung zieht nicht das Bewußtsein einer sittlichen Pflicht des Staates treibt die Herrschenden zu socialen Reformen, mögen sie das auch hundertmal und tausendmal versichern, sondern einzig und allein politische Erwägungen; die fitt lichen Fundamente des christlichen Volkslebens" sind feberTeichte Redensarten, gut genug für politische Jongleurfunststücke.
Mc Kinley in Lebensgefahr.
In dem Befinden Mc Kinleys, das bis gestern vormittag ein durchaus befriedigendes war, ist in der letzten Nacht unerwartet eine bedenkliche Verschlimmerung eingetreten.
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Die Pekinger Sternwarte gekauft? Jm Berl. Tageblatt" lesen wir:
fich jest Gelegenheit zu dieser Friedensarbeit. In heftigem die in der Portefeuille Judustrie vielfach zum Abfüttern verwendet Streit sind die Stände einander entbrannt, gegen auf wird, von der Zollerhöhung auf Baumwollen Gewebe nicht erst zu der einen Seite Ansprüche der Landwirtschaft, auf der sprechen. anderen Seite Ansprüche von Judustrie, Handel und Verkehr. Das Organ des Herrn Schweinburg eriviese sich also selbst den Auch hier gilt es Frieden zu stiften, und ich bin überzeugt, daß besten Dienst, wenn es fünftig bei Dingen, von denen es nichts verdie erhabene Person, auf die ich die Ehre zu sprechen steht, den Mund etwas weniger voll nähme, da der Vorwurf bodenhabe, diefes dringend wünscht, daß dieser Frieden hergestellt loser Unkenntnis leicht auf es selbst zurückprallen kann. wird, und daß er die Direktive geben wird nach der Nichtung hin, daß ein Frieden möglich sein wird. Wer jemals Gelegenheit gehabt hat, in die Gegenwart des hohen Herrn zu kommen, Iver die feffelnde Art feiner Rede kennen gelernt hat, der wird verstehen, wenn ich in dieser Weise zu Ihnen spreche. Selten bielleicht ist elu Monarch dagewesen, der so viel feitige Kenntniffe gehabt hat in Wissenschaft und Kunst und Kenntnisse auch auf einem Gebiete, das sonst den Thronen fremd ist, auf dem Gebiete der Technik, das die Herren, die hier anwesend sind, auch vielfach berührt. Meine Herren, seien wir dankbar dafür, daß zum erstenmale durch Die erhabene and des Kaisers Männer der Technik zu hohen Stellen im Staate berufen sind; die Berufung von Professoren der Technik ins Herrenhaus ist das erste, was auf diesem GeIhrem Kreise follte man dankbar anerkennen, daß man das vielseitige Wissen des Kaisers nach allen Nichtungen abzuwägen versteht.
biete irgendwo geichchen ist. Meine Herren, alſo gerade in
worben."
mififfent, ob sich dieſe
Die Instrumente der Pekinger Sternwarte sind, wie wir erfahren, nicht als Kriegsbeute nach Potsdamt gebracht worden, sondern sie sind von der deutschen Regierung durch ihren Gesandten in Beting nach der Einnahme der chinesischen Hauptstadt angetauft worden. Die Kaufsver handlungen wurden freilich erst Legal, als der Vicekönig von Betschili, Li- hung- Tichang, daselbst eintraf. Die chinesische Regierung wollte daraufhin mit den Instrumenten dem deutschen Kaiser ein Geschenk machen, doch ist, soweit wir wissen, eine derartige Gabe vom Kaiser Wilhelm abgelehnt Man wird abivarten müssen, ob sich diese Nachricht bestätigt. wird abivarte Die einfache Versicherung des Mofse- Blattes, daß es bei der ErFestansprachen dürfen nicht mit dem Waße gemessen werden, selbstverständlich nicht. Selbst aber, wenn, was wir einstweilen noch das an fachliche Beurteilungen gelegt wird. Doch den neuen für fraglich halten, die Instrumente käuflich erworbenes Gut und keine Handelsminister hat die Freude seiner Berufung zum Minister zu Striegubente darstellen, so wäre noch Auskunft darüber zu geben, einer monarchischen Huldigung begeistert, die zu den aller wer denn die Instrumente bezahlt hat und wann der Kauf erfolgt bedeutendsten Höflingsleistungen des Monarchenfultus aller Zeiten ist und wieviel für die 26 000 Kilogramm kunstgewerblicher Arbeit zählt. Der Kaiser wird als ein großer Mann"," eine erhabene so hervorragend kulturhistorischen Wertes gezahlt worden sind. So Perfon" gefeiert und so ziemlich alles, was unter feiner Regierung lange das nicht geschehen ist, klingt die ganze Mitteilung nach allen geschah und was Herrn Möller wertvoll erscheint, wird ihm allein Seiten hin sehr unglaubhaft. zum Berdienst gerechnet.
Ueber diesen Umschlag im Befinden des Präsidenten wird folgende Darlegung gegeben: Kurz nach 2 Uhr früh begannen die Kräfte zu finten. Die Aenderung im Befinden trat gestern nachmittag ein, als die Verdauungsorgane ber fagten, während eine Nahrungsaufnahme dringend notwendig war. Da die ihm einige Tage lang auf künstlichem Wege zugeführte Nahrung nur teilweise genügte, schritt man zur Ernährung auf natürlichem Wege, wahrscheinlich war aber der Magen noch nicht genügend zur Nahrungsaufnahme geeignet. Obwohl der Fleischiaft, der dem Patienten durch den Mund zugeführt wurde, ihm das erfte und zweite Mal gut bekam, stellte sich gestern vormittag heraus, daß ihm diese Nahrung nicht weiter zusagte, und es entstand zum erstenmal wirkliche Besorgnis. Der Puls war enorm hoch, er hatte 126 Schläge, die Temperatur betrug 100,2 Grad. Die Herzschwäche nahm bedenklich zu und der Zustand zolgos3. Die Verherrlichung eines Einzelnen, wie sie Herr Minister Möller ist der umgekehrte Bresci und des Präsidenten verschlimmerte sich ständig. Um Mitternacht Möller betreibt, muß den anarchistischen Wahn, daß die Hinwegwurde die Lage tritisch. Es wurde dem Kranken Galomel- räumung von Einzelnen eine geschichtliche That ist, mur fördern. Del gegeben, um die Eingeweide geschmeidiger zu machen, und
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Digitalis, um das Herz zu beruhigen. Sturz nach 2 Uhr wurde Miquel hat sich noch vor kurzem zur Uebernahme einer konstatiert, daß das Herz immer schwächer wurde. Der Puls schlug Reichstags Kandidatur für den Wahlkreis Hildesheim bereit fieberhaft. Der Präsident brach zusammen und das Ende schien erklärt. Die nationalliberale Parteileitung des Kreises dachte mit nahe. Es wurden nochmals Digitalis und Strychnin gegeben und dem agrarischen Ministerkandidaten den welfischen Vertreter im als legtes Mal eine Salzlösung eingesprigt ohne unmittelbaren Reichstage zu verdrängen. Erfolg. Man machte sich mit dem Gedanken vertraut, wenige Tage vor seinem Tode berichtet. In dem Bericht wird u. a. Im Franks. Journ." wird über eine Unterredung mit Miquel daß sein Zustand äußerst kritisch sei. erzählt:
Am Freitag früh trat dann wieder eine leichte Besserung ein. Ein Telegramm meldet:
Der Zustand des Präsidenten hatte sich um 9 Uhr früh gebessert. Die anregenden Mittel haben auf die Herzthätigkeit ihre Wirkung ausgeübt. Mc Kinley ist bei Bewußt sein, er hat keine Schmerzen. Puls 128, Temperatur etwas über 37 Grad Celsius.
Diese Telegramme aus Buffalo läßt ein Londoner Telegramm unglaubhaft erscheinen, demzufolge an der Londoner Börse Bantdepeschen vorlagen, wonach Mc Kinleh bereits gestorben sei. Wodurch die Krise im Befinden des verwundeten Präsidenten Herborgerufen worden ist, wird in den Depeschen nicht mitgeteilt. Nach früheren Meldungen hatte die Einschußstelle der Wunde noch mals geöffnet werden müssen, weil burch einen nicht sauber genug entfernten Fremdkörper eine Entzündung hervorgerufen worden war. Doch wurde dieser Erscheinung keine besondere Bedeutung beigelegt. Die Krise müßte demnach durch die noch unaufgefundene Kugel hervorgerufen worden sein. Hoffentlich handelt es sich indes nur um eine bereits überwundene Krise des Kranken.
Johann Moft verhaftet. Wie aus New York gemeldet wird, ist der Herausgeber der" Freiheit", Johann Most , verhaftet worden. Die Verhaftung Mosts verrät nur den plöglichen Uebereifer und die Nervosität der amerikanischen Polizei, die schwerlich eine Verbindung des Attentäters mit dem Herausgeber der Freiheit" wird konstruieren können. Hätte Most aber in seinem Blatt etwas nach dem amerikanischen Gesetz Strafbares begangen, so wäre zweifellos eine Anklage früher erfolgt. Hat Most aber etwas geschrieben, was nach dem Gesetz straffrei ist, so vermag das Attentat in Buffallo an feiner Straflosigkeit nichts zu ändern. Mag man über einen Most ober eine Emma Goldmann denken, wie man will: die augenscheinliche Sucht der amerikanischen Polizei, unter allen Umständen ein anarchistisches Stomplott aufzudecken, wo allem Anschein nach nur die Irrsinnigkeit eines Einzelnen vorliegt, tann nicht scharf genug
berurteilt werden.
Der zarische Seebesuch ist beendigt; er ist nicht einmal ganz programmmäßig verlaufen, indem der Bar den Besuch der Danziger Werft nicht ausgeführt hat. Sonst soll aber alles vortrefflich abgegangen sein. Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus follen sich überaus herzlich zu einander verhalten haben und die beiden Herrscher haben mit Ordensverleihungen und sonstigen Ehrungen nicht gespart. Graf Bülow und Graf Lambsdorff, der russische Minister des Auswärtigen, sollen gewisse Unterredungen gehabt haben und auch sie find in bestem Einvernehmen geschieden.
Vou russischer Seite soll die deutsche Getreidesperrpolitik gebilligt worden sein unter der Bedingung, daß Deutschland bereit ist, das internationale Haager Friedensbureau mit Vorschlägen zur militärisch- marinistisch- weltpolitischen Abrüstung zu betrauen.
Aus Danzig wird uns berichtet:
Mitten in dem Lärm der sogenannten Kaifertage hat sich ein trauriges Ereignis abgespielt. Am 10. September vormittags erschoß sich auf der kaiserlichen Yacht Hohenzollern" der Matrose St. Der Tote wurde in das hiesige Garnisonlazarett transportiert. Ueber die Ursache des Selbstmordes ist nichts zu erfahren. Die Festarrangements werden tros dieses traurigen Zwischenfalles unverändert durchgeführt.-
Minister- Byzantinismus.
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Ein neuer Finanzskandal. Aus Breslau wird gemeldet: " Der Direktor Schostag von der Reederei bereinigter Schiffer, Aktiengesellschaft, verübte Selbstmord. Er hatte Konnoffemente in bedeutender Höhe über nicht vorhandene Waren fingiert und in Hamburg lombardiert. Die Kurse der Aktien wurden an heutiger Börse sofort gestrichen. Heute nachmittag ist der Aufsichtsrat zusammenberufen."
Die Betrügereien sollen recht erhebliche sein.
Ausland.
Trotzdem bereits seit mehreren Wochen der Streitfe zwifchen Natürlich wurde die 8ollfrage berührt. In betreff des Columbien und Venezuela , der munmehr den Charakter eines reguZustandekommens des zur Zeit vorliegenden Tarifentwurfes lären Krieges angenommen hat, die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, sprach sich Herr v. Miquel einigermaßen pessimistisch ist über die eigentlichen und tieferen Ursachen des Konflikts noch immer aus; er fürchtete eine von radikaler Seite ja angedrohte tein volles Licht verbreitet. Schon darüber, welche Seite denn Obstruktion; es werde, so meinte er, allen Fleißes der eigentlich den Krieg begonnen, gehen die Lesarten auseinander. nationalliberalen, konservativen und Centrumsfreunde des Entwurfs Nach der Darstellung der columbischen Regierung ist das Haupt der bedürfen, die Wirksamkeit dieser Obstruktion zu paralysieren. venezolanischen Regierung, der Präfident oder Diftator Castro, der Natürlich kam hiermit das Gespräch auf die dringend notwendige schuldige Teil. Die Unsicherheit seiner Position, die Gärung im Junern Hebung des Besuches der Parlamentsfizungen; als das beste veranlaßten ihn, nach allgemeinem politischen und specifisch südamerikaMittel hierfür bezeichnete der Sprecher die schleunigste Ernischen Rezept mit einer andren Macht Händel anzufangen. Den Vorwand ledigung des Diätengefeßes. Entsprechende dazu gab ihm die Insurrektion venezolanischer Revolutionäre unter Konzessionen werde freilich die Volksvertretung machen Dr. Garbiras, die von der columbischen Grenze ausging. Castro müssen, und wenn zum Beispiel die Regierung als Aequivalent erklärte diese Insurrektion schleunigst für eine columbische die Schaffung eines perennierenden Wahlgefeges( gemeint Invasion, und der casus belli war gefunden. find wohl beständig auf dem Laufenden befindliche Wählerlisten, So die Darstellung von columbischer Seite. Die venezolanische welche eine rasche Neuwahl nach etwaiger Auflösung des Reichs- Darstellung ist wesentlich anders. Danach handelte es sich bei der tages ermöglichen) in Vorschlag bringen sollte, so würde er selbst Attion des Dr. Garbiras wirklich um den Einbruch columbischer als Abgeordneter feinen Grund einsehen, dieser Forderung irgends Mannschaften, der von der columbischen Regierung in der Absicht welchen Widerstand entgegenzusetzen. Die Diäten feien geeignet, unterstügt worden war, den Präsidenten Castro zu stürzen und die gerade den Vertretern des Mittelstandes, die von ihren Wählern venezolanische Gegenpartei ans Ruder zu bringen. Welche dieser beiden feine Unterstügungen annehmen wollen, den regelmäßigen Besuch Darstellungen nun auch die richtige sei: jedenfalls scheint soviel festzu-. der Sigungen zu ermöglichen." stehen, daß es sich bei dem Kriege nicht um den Austrag nationaler Konflitte handelt, sondern um den Kampf von Parteien. Um nationale Sonflikte kann es sich schon deshalb gar nicht handeln, weil die Bevölkerung der beiden Nachbarstaaten derselben romanischindianischen Mischrasse angehört und früher, nach der Abschüttelung der spanischen Herrschaft, sogar eine Zeitlang einen einzigen Staat bildete. Daß es sich um Parteitämpfe, um den Kampf um Regierungssysteme handelt, geht auch schon daraus hervor, daß die in Columbien eingedrungenen venezolanischen Truppen zahlreich durch columbische Ueberläufer unterstützt werden.
Sollte der kluge Miquel wirklich eine Zollobstruktion der Reichstagslinken gefürchtet, aber die Erlangung von Konzessionen gegen Diätenbewilligung für möglich gehalten haben?
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Gumbinnen . Ein Aufruf des Rechtsanwalts Horn bezüglich Spendung von Geldmitteln zur Unterstügung der Opfer des Gumbinner Mordprozesses ist nicht ohne Wirkung geblieben. Bis iezt sind bereits an 2000 M. beim Rechtsanwalt Horn in Inſterburg eingegangen und jede Post bringt neue Beträge. Den gemaßregelten Unteroffizieren sind von verschiedenen Seiten gute Stellenangebote zugeschickt worden, so daß sie vor der Hand vor Nahrungssorgen geschützt sein werden.
Bodenlose Unkenntnis.
Unter der Rubrik Bollwucher- Proteste" brachte der„ Vorwärts" in seiner Nummer 212 auch eine gegen den Bolltarifentwurf gerichtete Protestresolution der Portefeuille Arbeiter in Offenbach . Diese Nesolution protestierte zunächst gegen den Brotwucher, enthielt aber auch folgende Stelle:
Die Sache ist die: Die Regierung von Columbien ist konservativ- tleritat, während Präsident Castro den Repräsentanten einer liberalen Regierung darstellt. Im Oktober 1900 hatten die columbischen Liberalen eine Revolution gemacht, die zwar die konservative Regierung nicht zu stürzen vermochte, die andrerfeits aber auch von der Regierung nicht völlig niedergeschlagen werden konnte. Die liberale Partei hat jest mit Castro gemeinsame Sache gemacht, um die konservative Regierung zu stürzen. So erklärt es sich denn auch, daß der Krieg ohne eigentliche Kriegserklärung eröffnet wurde und daß Castro die Proklamation erließ, „ Eine künstliche Erhöhung und Verteuerung unfrer wichtigsten nicht gegen das columbische Volt, sondern nur gegen die RegieLebensmittel, so wie der Gerbstoffe, Häute, Leder, Seide rung von Columbien zufämpfen. Al das löst freilich und Baumwolle ist eine schwere Schädigung, wenn nicht gar eine noch nicht die Frage, welche Partei die Feindseligkeiten Vernichtung unsrer Industrie." eröffnet hat. Die columbische Regierung erklärt das Vorgehen Ueber diese Resolution und ihre Registrierung im Vorwärts" Caftros für eine freche Einmischung in interne columbische Verhält erheben die, Berl. Pol. Na chr." ein entrüstetes Geschrei. Sie nisse, während umgekehrt Castro behauptet, daß die Regierung in schreiben: Bogota durch freche Unterstügung konservativer Revolutionäre die Mit welcher bobenlosen Unkenntnis der thatfäch- liberale venezolanische Regierung habe stürzen wollen. Vermutlich lichen Verhältnisse die Agitation gegen den neuen Zoll- tragen beide Teile die Verantwortung für den Ausbruch des tarif Entwurf betrieben wird, zeigt wieder einmal die heute Krieges. Daß die columbische Regierung nicht die gekränkte Unschuld vom socialdemokratischen Centralorgan unter der Spigmarke ist, für die sie sich ausgiebt, behauptet ein unlängst von der " Bollwucher Protest" mitgeteilte Resolution der Portefeuille Morning Post" veröffentlichter Brief eines Südamerikaners, der Arbeiter von Offenbach a. M. In dieser wird u. a. gegen die ein gut Teil der ewigen südamerikanischen Wirren auf die Erhöhung auf Häute und auf Leder protestiert. Bölle auf äute unerträgliche Herrschsucht des Kleritalismus zurüdführt, gab es bisher nicht, sie konnten also auch nicht erhöht werden. der Bogota das Heft in Händen hat. Der neue Zolltarif- Entwurf enthält aber nicht nur ebenso Wenn die Klerikalen nicht in der Regierung feien, so wie der alte Tarif völlige Bollfreiheit für Häute und seien sie Verschwörer, wenn sie die Macht hätten, Tyrannen Klerikalen Felle, er hat sogar diese Zollfreiheit in etwas ausgedehnt, indem und Unterdrücker. In Columbien hätten die fünftig auch gespaltene Felle, die bisher einem Bolle unterlagen, während der 15 Jahre, seitdem sie das Heft in den von diefem befreit sein sollen. Auch der Protest der Offenbacher Bortefeuille- Arbeiter gegen die angebliche Erhöhung der in ihrer Branche gebrauchten Leder ist völlig verfehlt. Gerade mit Rücksicht auf die Portefeuille Industrie ist der Zoll für die Schafleder, die vornehmlich in Offenbach verwendet werden, auf dem Saße von 36 M. belassen. So wird gegen 8oll erhöhungen gekämpft, die gar nicht vorgenommen sind. Aber der Vorwärts" und die socialdemokratische Bresse erhalten Stoff, um ihre Rubrik" Zollwucher- Proteste" zu füllen. Eine solche Agitation richtet sich doch selbst."
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momentan in
Händen hätten, die furchtbarste Mißwirtschaft geführt. Sie hätten die Finanzen völlig ruiniert, teine einzige Eisenbahn gebaut, die öffentlichen Wege und Werte vernachlässigt und mit faulenzenden Mönchen und Nonnen das Land überschwemmt. Daß der Klerikalismus, der schon in Italien und Spanien solches Unheil anzurichten vermag, in den füdamerikanischen Ländern vollends als Kulturhemmunis auftritt, erscheint glaubhaft genug. Allerdings darf man nicht in das Ertrem verfallen, umgekehrt die Liberalen" als Träger aller kulturellen Eigenschaften zu betrachten. In jenen Ländern, wo das allgemeine Bildungsniveau ein noch so niedriges ist, spielt das nackte materielle Interesse eine noch viel Die Partei brutalere Rolle, als in fortgeschritteneren Staaten. fämpfe drehen sich dort noch viel unverhüllter nur um den Stampf um die Macht, die Ausbeuterprivilegien, um die Futterkrippe. Trotz des Mangels ethischer Motive fann freilich trotzdem der Kampf der Liberalen gegen den Klerikalismus im historischen Sinne als Aus Schlangen, Bekanntlich haben die Vereinigten Staaten ihr lebhaftes Interesse an der Entwicklung des südamerikanischen Konfliktes Man hält es bewiesen und ihre Friedensvermittelung angeboten. fogar nicht für ausgeschlossen, daß die Union unter Umständen in den Krieg eingreifen könnte. An Vorwänden zu einer solchen Intervention fehlt es nicht. Besteht doch noch ein vor 60 Jahren geschloffener Vertrag, wodurch die Vereinigten Staaten sich verpflichten, den Besitzstand Columbiens nicht antasten zu lassen. Es tönnte also den Vereinigten Staaten einfallen, unter Berufung auf diefen freilich etwas antiquierten Vertrag Venezuela im Falle des Sieges daran zu hindern, sich Gebietsteile anzueignen. Aber es könnte noch eine andre Ursache zum Einschreiten der auf den Isthmus Anspruch
Auf dem deutschen Bergmannstag" in Dortmund - einer Zusammenkunft der Kohlenbaronie hat Handelsminister Möller auf den Kaiser getoastet. Der Toast darf zu den Zeichen dieser Zeit zählen. Herr Möller sagte: Sehen wir einmal zu auf wessen Seite die von dem SchweinDer große Mann, den wir heute zu feiern haben, burg- Blatt behauptete„ bodenlose Unkenntnis" des Zolltarifes ist vielfach verkannt worden. Allmählich aber dringt und der Verhältnisse der Portefeuille Industrie vorhanden ist. feine hohe Bedeutung durch. Er hat vieles geschaffen, Die Berliner Politischen Nachrichten" erklären, daß für die und alles geschaffen zum Frieden. Er hat weiter gebaut an dem, Bortefeuille- Industrie das zu verarbeitende Material nicht durch was fein großer Großvater geschaffen hat im Heer und Bollerhöhungen verteuert worden sei. Nun, die Position 553 in der Marine. Er hat darin ein Friedenswerkzeug nach außen des Tarifentwurfes erhöht den 8onl auf Häute von Kampf um den Fortschritt der Kultur gelten. geschaffen. Er hat aber auch weiter gebaut im Innern. Er hat Fischen und Kriechtieren von 36 auf 50 M. weiter gebaut auf dem Felde des socialen Friedens, Eidechsen- und Krokodilhäuten werden aber zahlreiche Artikel der auf derselben Bahn, auf der sein großer Großvater begonnen Portefeuille- Branche, als Reisetaschen, Portemonnaies, Cigarren hatte, und viele denken mit ihm, daß, wenn bei uns taschen, Gürtel und Rahmen angefertigt! Das Schweinburg- Blatt die socialen Kämpfe heute vielfach minder verlaufen find weiß ferner nicht, daß der Zoll für Ziegen- und Bickelleder( mit als in andren Ländern, das die Folge dieser socialen Ausnahme des Handschuhleders und des lackierten Leders) von 36 Politik ist, die den Ausgleich geschaffen hat in einem auf 80 erhöht werden soll, ferner für Schaf- und Lanumleder mit Maße, wie dies in keinem andren Lande gefchehen ist; den gleichen Ausnahmen von 18 auf 36 M.! Der größte Teil die großartigen Arbeiterversicherungen, die geschaffen sind durch der Portefeuille- Artikel wird aber jegt aus Biegen- und Bockleder den Kaiser und das Reich, haben versöhnend gewirkt unzweifelhaft, angefertigt. Außerdem wird es jedermann begreifen, daß, wenn die und alle andren Nationen beneiden uns darum. Auch auf vielen Gerbmittel im 8oll erhöht werden, auch die gegerbten andren Gebieten der socialen Bolitik ist man borangeschritten, Felle und Häute künstlich verteuert werden. zuschnell für manche, aber schließlich, wie ich fest überzeugt Ferner sei uns die Anfrage gestattet, ob die„ Berl. Pol. Nachr." Union eintreten. Die Vereinigten Staaten erheben schon seit langem bin, doch zur Förderung des Friedens. Auch weiterhin bietet denn gar nichts von Bollerhöhung auf Seide und Seidenzwirn wissen, einen
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von Banama. Seit