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Nr. 215. 18. Jahrgang. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 14. September 1901.

gar

worden ist.

Zur

Würde nun Genosse Hué, der von sich selbst ja ver­fichert, daß er richtig lesen kann, den Schiedsspruch gelesen haben, che er sein Urteil in die Welt hinaus schleuderte, dann würde er dort gefunden haben, daß die Anklage, die sich gegen die Accord­

maurer richtete, wie folgt lautete: Jm vorigen Jahre wurde zwischen der hiesigen Bauhütte

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erachten, wenn ehrliche Arbeiter überall, wo sie es ermöglichen maurer zu verleiten? die Notlage der armen Accordmaurer

bon

-

Aber etwas andres

aus ganzes

als

grimmigen Haß der für Verbesserung ihrer Lage kämpfenden Ar- das Klagelied über den Terrorismus der Verbandsmaurer auf dem beiter gegen die gefügigen, liebedienerischen Auchkollegen richtig Baumgartenschen Bau, die sogar so weit gingen, die Zimmerer würdigen, und man muß es für eine durchaus angebrachte Sitte zur Beihilfe an der Vertreibung der arbeitswilligen Accord­Höchst schauberboll! Wien   rührend Frage der Hamburger Accordmaurer. können, sich die Gesellschaft solcher Kreaturen nicht gefallen lassen, der Genosse Auer Vom Genossen Auer erhalten wir folgende Zuschrift: Genosse Hué verlegt sich, nachdem er Thatsachen für seine Be- wenn diese Leute unter der Arbeiterschaft für ehrlos gelten, trotzdem zu schildern versteht, die allem Anschein nach von vornherein mit der ehrfamen Absicht umgingen, den ganzen Ban in Accord zu hauptung: daß die Hamburger Accordmaurer sich nicht damit be sie es im Sinne der bürgerlichen Rechtsprechung nicht find. Dieser Standpunkt hat bisher nicht nur in den gewerkschaft- nehmen, die den Unternehmer, der als Jummgsmitglied die Absicht gnügt haben, auf ihren Bauten weiter zu arbeiten, fondern daß fie lichen Organisationen Geltung gehabt, sondern auch die socialdemo- und die Pflicht hatte, die Maurerarbeiten im festen Lohn ausführen auch die Bauten besetzten, wo die Centralverbändler, wegen Nicht- fratische Partei, als vornehmste Vertreterin der Arbeiterinteressen, zu lassen, so lange gedrängelt haben, bis er zum Tarifbruch bereit anerkennung des Tarifs streitten, nicht beizubringen hat ihn so lange als berechtigt anerkannt und stets solche Mitglieder, war. Kennt Genosse Auer das Arbeiterleben so wenig, um nicht zu bermag, auf das Silbenstechen. Nun tommt es aber die ihre Arbeitswilligkeit über die Solidarität stellten, als ehrlos wissen, daß gewerkschaftlich organisierte Arbeiter immer in Notwehr nicht darauf an, was Genosse H116 aus dem ausgeschlossen. Auch das so sehr angefeindete Hamburger Schieds- find, wenn sie sich solche Kollegen vom Leibe halten, die sich zu stilistisch ja gerade nicht musterhaft abgefaßten Beschlusse der Accord- gericht hat in seinem Urteil anerkamit, daß Streifbruch eine ehrlose fleißigerer"( und dadurch schon billigerer) Arbeit anbieten, wie maurer herauszulesen beliebt, sondern darauf, was vor dem Schieds- Handlung im Sinne des Parteistatuts sei, was die Herren Dr. David es hier geschehen? gericht in stundenlanger und sehr eingehender Verhandlung erwiesen und Parvus anscheinend gar nicht beachtet haben, denn sie wollen Eine ganz unzutreffende Behauptung stellt der Genosse Auer bon Ehrlosigkeit im gewerkschaftlichen Kampfe überhaupt nichts wissen auf, wenn er meint, daß die Gewerkschaften verlangten, die Partei und verteidigen dabei doch den Schiedsspruch. Weicht aber dieser solle gewissermaßen den Eretutor für sie spielen und ihre Beschlüſſe letztere schon von der bisher in Arbeiterkreisen üblichen Auffassung unbesehen vollstrecken. Das ist feinem vernünftigen diese des Ehrlosigkeitsbegriffes ab, indem er ihn in Bezug auf die Ham Einschränkung muß ich allerdings machen Menschen eingefallen, burger Accordmaurer nicht für anwendbar erklärt, so gehen die und gegen eine solche Herabwürdigung der Partei würde auch ich beiden genannten Herren Doktoren in ihren Ausführungen gleich so auf das entschiedenste Front machen. Es ist für unsre Partei durch­weit, daß man sich wirklich fragen muß, ob die Social- aus nicht angebracht, alle Mitglieder auszuschließen, die es mit ihrer ( Arbeitgeber- Organisation) und der Maurerorganisation eine Tarif demokratie dann noch eine Arbeiterpartei bleiben würde, wenn Gewerkschaft verdorben haben, denn manche Gewerkschaften ber­vereinbarung getroffen, welche die Accordarbeit ausschloß. Die fie die verfeinerten Ehrbegriffe, welche diese Herren entwidelt haben, langen beispielsweise manchmal bei Lobulämpfen wirklich zit Es ist auch auch falsch, ihren Mitgliedern. Maurer haben sich in drei Versammlungen mit diesem Tarif be- für sich gelten laffen würde. Nein, das sind Ehrbegriffe, wie sie für viel falsch, zu schäftigt und demselben zugestimmt. Ein kleiner Teil hat sich das bürgerliche Leben passen, wo jeder sein Geschäft ohne Rücksicht beschließen, wie es manche Parteivereine gethan haben, daß alle diesem Beschlusse nicht gefügt und arbeitete im accord auf seine Mitmenschen betreibt und seine Ehre darin sieht, die Ston- Mitglieder gewerkschaftlich organisiert sein müssen oder daß nur weiter. Der Centralverband der Maurer hat darauf über die furrenz zu überflügeln, fic womöglich totzuschlagen, seinen Profit die gewerkschaftlich organisierten zu Aemtern und Delegationen Bauten, wo in Accord gearbeitet wurde, die auf Kosten der andren zu vermehren; aber die Arbeiterschaft sieht wählbar sein sollen; denn in manchen Berufen sieht es mit der ges Sperre verhängt und die betreffenden Mitglieder ausgeschlossen. ihre Ehre in der Solidarität. Wer diese lettere vermissen läßt, gilt wertschaftlichen Organisation unter aller Kanone aus, und oft ist Die Ausgeschloffenen haben dann eine selbständige Organisationals ehrlos; die Arbeiter sind dabei auch nicht so zimperlich wie die auch gar feine Befferung zu erhoffen. Man kann es manchem Ar­" Freie Bereinigung" gegründet und sollen den Beschluß feinen Herren Doftores, die da meinen, der gute Ton fönne beiter wirklich nicht verdenken, wenn er seiner Gewerkschaft nicht bei­gefaßt haben, an allen Bauten die Arbeit aufzunehmen, wo der barunter leiden, wenn man Leuten, die doch nur nach dem ersten tritt, und die Partei soll sich darauf beschränken, ihre Mitglieder Centralverband die Sperre verhängt. Die Freie Vereinigung" bürgerlichen Geschäftsprincip Enrichissez vous" handeln, gleich freundlichst auf ihre gewerkschaftliche Pflicht hinzuweisen; sie müssen soll 200 Mitglieder zählen. das Prädikat ehrlos" an den Kopf wirft. Nur nicht so zimperlich selber wissen, was sie zu thun haben. Selbst hier in der Anklage wird also das Hauptgewicht schon Die deutsche Sprache ist eben eine plumpe Sprache, wie schon Leffing ge- ist es, wenn jemand wegen wenn jemand wegen ehrloser Handlungen bie Eine Partei, der Gewerkschaft fliegt. unser auf die Vorgänge auf den Bauten, wo in Accord gearbeitet wurde, sagt hat. gelegt. Jm Vorwärts" vom letzten Sonnabend beklagt sich nun Genosse Staatswesen, die ganze bürgerliche Gesellschaftsordnung Das Schiedsgericht hat nun aus den Verhandlungen sowie den Auer bitter darüber, daß man die Mitglieder des Hamburger Schieds- torrumpiert hinſtellt, eine Partei, die doch sozusagen die beigebrachten sonstigen Beweisstücken festgestellt, gerichts vielfach als Leute bezeichnet, die vom Gewerkschaftsleben ganze Welt verbessern will, eine solche Partei darf doch bei ihren daß der Ausgang des ganzen Konflikts sich aus der Differenz nichts verstehen. Dies thut er, nachdem er kurz vorher, im zweiten eignen Mitgliedern tein unehrenhaftes Berhalten dulden. Und trot über die Beurteilung der Accordarbeit in den beteiligten Kreisen Absatz desselben Artikels, den Beweis geliefert, daß es mit seinem Bernstein, David, Parvus so lange die Socialdemokratie Arbeiter­ergiebt. Der erste Ausschluß aus dem Verband und die ihm Verständnis für die Praxis des gewerkschaftlichen Stampfes in der partei fein will, wird sie nicht nur die gewöhnlichen Ehrbegriffe des folgenden gleichen Beschlüsse sind erfolgt, weil die Ausgeschlossenen That nicht weit her ist. Auch ein Auer ist eben nicht überall zu Strafgesetzbuchs, sondern auch die speciellen Ghrbegriffe der Arbeiter­der Tarifvereinbarung, nur im Tagelohn zu arbeiten, nicht folgen Hause. Er meint da, daß es nicht angängig sei, in einer Handlung schaft, deren oberster die Solidarität ist, für sich verbindlich erachten ( Accordarbeit) eine ehrlose Handlung zu erblicken, sobald diese in müssen. Damit ist noch lange nicht gesagt, daß die Partei jeden, Das Schiedsgericht hat weiter festgestellt: Hamburg   ausgeübt wird, während sie sonst überall in Deutschland  , der wegen( vermeintlichen oder wirklichen) Streitbruchs aus seiner daß in all den in Frage kommenden Fällen es sich um auch von seiten der Mitglieder des Maurerverbandes, unbeanstandet Gewerkschaft ausgeschlossen wird, ohne weiteres ebenfalls mit dem Bauten gehandelt hat, wo der Verband die Sperren ausgeführt werden kann". Teufel Prädikat ehrlos auszuschließen hat. verhängte, weil dort entweder in Accord ge= Welche Naivität! Jawohl, Genosse Auer, die Accordarbeit, wird für sein Verhalten Milderungsgründe anführen können, arbeitet wurde, oder weil Mitglieder der die an andren Orten wegen der Schwäche der Organisation die von der in der Erregung des Kampfes befindlichen Ge­Freien Bereinigung" auf diesen Bauten bewegen der Rückständigkeit der ganzen Verhältnisse noch nicht beseitigt werkschaft nicht gewürdigt werden können, weshalb die Partei ichäftigt worden sind." werden kann, zu der an andren Orten auch die Mitglieder des eben jeden Fall selbständig zu prüfen hat. Dies Recht wird ihr Erst als diese Feststellungen getroffen waren, hat dann das Maurerverbandes wohl oder übel gezwungen find, diese Accord wohl niemand absprechen, und ich bezeichne es als Spiegelfechterei, Schiedsgericht die Frage: Ist in der Freien Vereinigung der Accordarbeiter" ein Be- arbeit ist, sobald fie in Hamburg   ausgeübt wird, eine ehrlose Sand wenn gewisse Leute immer so thun, als ob man die Selbständigkeit Ist in der Freien Vereinigung der Accordarbeiter" ein Be- lung seit dem vorigen Jahre, weil in Hamburg   seit dem vorigen der Partei antasten wolle. schluß gefaßt worden, dahingehend: fich den Unternehmern in Jahre die Möglichkeit vorliegt, die Accordarbeit abzuschaffen, eine Also, wie gesagt, oft tönnen Milderungsgründe vorhanden sein, allen Fällen zur Verfügung zu stellen?" Möglichkeit, die an andren Orten eben nicht besteht. Ist denn das die einen Ausschluß nicht als angebracht erscheinen lassen, aber im einstimmig verneint. so schwer einzusehen? Hamburger Fall habe ich solche Gründe nicht finden können. Diese Die Schädlichkeit der Accordarbeit im Baugewerbe wird wohl Leute hatten ausreichend Gelegenheit, ihr Brot ehrlich zu verdienen, von fast allen Seiten zugegeben, wenigstens hat nach Genossen Auer als fie, gleich dem ersten besten Achtgroschen- Jungen, für ein paar das Schiedsgericht die Schädlichkeit ausdrücklich anerkannt. Also Mark Mehrverdienst die Jutereffen ihrer Kollegen verrieten. Dafür darüber sind wir einig. Aber selbst wenn wir das nicht wären, giebt es teine Entschuldigung! Denn das kann doch keine Ent­so müssen wir doch die gewerkschaftliche Organisation der schuldigung sein, daß die Accordmaurer sich jest auch eine so­Maurer Hamburgs   für kompetent erachten, über diese Frage zu ent- genannte Organisation augelegt haben; das wäre ein billiger scheiden. Dies ist geschehen und die einzige in Hamburg   bestehende Spaß. Dann gäbe es in Bufunft überhaupt feine ehrlosen Streil­Organisation( an die jetzige Auchorganisation war damals noch nicht brecher mehr; diese würden sich in jedem einzelnen Falle mit einigen zu denken) hat vor einigen Jahren gegen eine ganz unbedeutende gleichgesinnten Seelen zusammenthun und irgend einen Klub minorität den Beschluß gefaßt, die Abschaffung der Accordarbeit billigsten fommt ein Diskutierklub gründen, dem sie eine Papp­anzubahnen. Und dieser Minorität ist es damals nicht ein tafel mit der Aufschrift Gewerkschaftsorganisation" umhängen. Dann Wenn weiter Genoffe qué nicht begreifen kann, was der Ham- gefallen, aus dem Verbande auszutreten und sich eine Sonder beschließen sie in diesem Diskutierklub, daß sie den betreffenden burger Borgang mit der Neutralität der Gewerkschaften zu thun organisation zu gründen, damals zu betonen, daß fie sich nicht Streit nicht anerkennen usw., und stehen mun reingewaschen vor der hat, so stimme ich dem zu. Mit der Neutralität der Gewerkschaften fügen würde, was sie hätte erklären müffen, wenn ihr daran lag, Oeffentlichkeit da.. Und dies Wunder hat lediglich die Papptafel mit hat der Hamburger Schiedsspruch gar nichts zu thun; aber fomisch ihren ehrlichen Namen zu behalten. Die Herren blieben im Ver der Aufschrift Gewerkschaftsorganisation" fertig gebracht; denn der wird es in weiten Parteitreisen empfunden, daß diefelben Leute, die bande, auch als dieser den Beschluß zur That machte, als es ihm Streit war ja nicht anerkannt", und folglich kann es auch keine ehr­im angeblichen Interesse dieser Neutralität fich fortgesetzt gelang, im Frühling vorigen Jahres mit der Hamburgischen lofen Streifbrecher geben! über Bevormundung der Gewerkschaften aus den Reihen Baugewerbe- Innung einen Vertrag abzuschließen, der neben andern Solche Mäßchen fann man vielleicht dem Genoffen Auer vor­der Partei beschweren, jetzt einen rein gewerkschaftlichen Verbesserungen die Bestimmung enthielt, daß Maurer- und Bimmerer machen, aber feinem im gewerkschaftlichen Kampfe stehenden Arbeiter. Vorgang bor das Forum ber Bartei zerren und ein arbeiten fortan nur im Tagelohn ausgeführt werden sollten; sie blieben und es wird sich hoffentlich auf dem Parteitage zeigen, daß das Urteil derfelben provozieren. Mit einer verständigen und fach- ruhig im Verbande und verpflichteten sich damit doch ausdrücklich, richtige Gefühl für Arbeiterehre noch nicht verloren gegangen ist, gemäßen Abgrenzung der Wirkungsgebiete zwischen Partei und Ge- für die Durchführung des neuen Vertrages einzutreten von daß die Partei immer noch die Verpflichtung in sich fühlt, die im werkschaften wird jeder ehrliche Socialdemokrat einverstanden sein. Sonderorganisation war immer noch keine Rede. Dem erwähnten Kampfe mit dem übermächtigen Unternehmertum schiere Opfer Aber heute für Pfarrer Naumann die Agitation vorbereiten Bertrage traten auch die der Innung nicht angehörenden Bau- bringenden Arbeiter in jeder Weise zu unterſtügen. oder mit dem chriftlichen" Arbeiterführer Brust im stillen Ein- Unternehmer und auch solche von Altona   und Wandsbek bei. Dies verständnis sein, und morgen wieder die socialdemokratischen zu betonen ist um so notwendiger, als durch die unternehmerseitig Justanzen als Schiedsrichter anrufen, das verträgt sich nicht bewiesene Bereitwilligkeit das Verhalten der Accordgesellen erst in das mit einander. Das ist auch nicht mehr Neutralität, sondern rechte Licht gestellt wird. Neutralitätsdufelei", vor dessen allgemeiner Herrschaft ein gütig Geschickt die Partei und Gewerkschaften bewahren möge.

wollten.

"

Die Begründung für dies Nein aber lautet: " Die in der vorstehenden Frage aufgestellte Behauptung stützt fich ausschließlich auf Angaben von Berichten in bürgerlichen Blättern über angebliche Vorgänge in Versammlungen der Accord maurer. Das Schiedsgericht war einstimmig der Ansicht, daß folchen Quellen in Arbeiterangelegenheiten mit großer Vorsicht zu begegnen sei. Es bleibt also dabei, daß vor dem Schiedsgericht auch nicht ein Schatten bon Beweis dafür beigebracht worden ist, daß die Accordarbeiter in anderen Fällen, als da, wo die Sperre wegen Accordarbeit verhängt worden ist, weiter gearbeitet haben.

Ferner geht uns folgender Artikel zu:

Der Ehrbegriff der Arbeiterschaft.

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Mancher

arme

H. Schadeba ch.

Berliner   Partei- Angelegenheiten.

am

Treptow Baumschulenweg. Die Parteigenossen werden ersucht, fich Sonntag früh 81/2 Uhr zur Flugblattverbreitung bei Staffeldt, Baumschulenstr. 84/85 recht zahlreich einzufinden. Dies jenigen Genossen, welche noch Betitionsliften in Händen haben ,. mögen dieselben daselbst am Sonntag abliefern.

Nieder- Schöneweide. Der Wahlverein hält am Sonnabend, abends 81/2 11hr, bei Franz, Grünauerstr. 5, seine Mitglieder- Ver­fammlung ab. Vortrag des Genoffen Th. Me zner Berlin   über die wirtschaftliche und politische Lage.

So glaubte die Maurer- Organisation in Hamburg   einen Socialdemokratischer Wahlverein zu Schöneberg  . Ueber schönen Erfolg errungen zu haben; aber Verrat und hinter die preußische Volksschule wie sie ist und wie sie sein soll, wird list thaten sich zusammen, um ihn wieder illuforisch zu machen. am Dienstagabend 81/2 Uhr Genoffe Schubert bei Obst, Der Feind fand sich in den eignen Reihen, und zwar waren es Meiningerstr. 8, einen Vortrag halten. Da der Vortrag angesichts nicht mir simple Genossen, sondern in Amt und Würden der social- der Schulzustände am Ort von hoher kommunaler Bedeutung ist, demokratischen Partei befindliche Personen, die so schmählich an hat jedes Mitglied die Pflicht, zu erscheinen. Der Vorstand. ihren Arbeitskameraden sich vergingen. Sie waren untröstlich Wilmersdorf  . Die Parteigenossen und Genosfimmen werden ist durch den Ausschlußantrag gegen die Hamburger Accordmaurer darüber, daß sie nicht mehr für zwei arbeiten durften, und fahen zu einem heiß umstrittenen Objekt geworden. Ehrlos oder nicht, deshalb ihren wirtschaftlichen Ruin vor Augen, es wurde heimlich ersucht, fich an der am Sonntag stattfindenden Agitations= das ist die Frage, auf die es ankommt, die in der zur Debatte angebandelt mit in das gleiche Trübsalshorn blasenden Unter- tour rege zu beteiligen und morgens 51/2 Uhr bei Witte, Berliner­Desgleichen sich zu der am Montag, den stehenden Angelegenheit von vielen bejahend, aber auch von vielen nehmern, und so kam denn die allmähliche Durchlöcherung des straße 40, zu erscheinen. verneinend beantwortet wird. Im Vorwärts" haben sich in dieser Vereinbarten. Die verbotene accordarbeit fand wieder Boden und 16. d. M., am Orte stattfindenden Flugblattverbreitung Sache, abgesehen von den Darlegungen des Hamburger Gewerkschafts  - gewann nach und nach an Ausdehnung. So wurde aus niedrigster in den bekannten Lokalen einzufinden. kartells, die Genossen Bernstein, David, Parvus und Auer geäußert, und gemeinster Raffgier, die sich nicht mit dem Lohn der Arbeits­alles Genossen, die einen bedeutenden Ruf als Parteiführer tameraden begnügen will, sondern diesen das Brot wegnehmen u..d so resp. Theoretiker befizen, von denen aber wohl feiner un- das Arbeitslosenheer vergrößern muß,- eine durch jahrelange, mühe­mittelbar im gewerkschaftlichen Kampfe thätig ist. Jch volle organisatorische Arbeit herbeigeführte Errungenschaft wieder durch glaube nicht! Also mögen es die Herren schon gestatten, daß auch brochen. Als alle gütlichen Vorstellungen und Ermahnungen nichts einmal ein einfacher Arbeiter, der in publizistischer Hinsicht neben nügten, sondern mit Frechheiten beantwortet wurden, sah man sich ihnen zwar nur ein Weisenknabe ist, der aber außer zur politischen schließlich genötigt, die Sünder aus der Maurerorganisation auszu­Organisation auch im gewerkschaftlichen Kampfe zur Hebung der schließen, und nun folgt ein Schauspiel für Götter. Arbeiterklasse beizutragen sucht, seine Ansichten über Ehrlosigkeit zum Die also exilierten Kapitalshausknechte wollten nicht als uns besten giebt. So wenig es mir sonst gefallen hat, wenn ab und zu organisierte frant und frei in der Welt herumlaufen; sie legten sich socialdemokratische Arbeiter sich geringschäßig über die Akademiker frant und frei unter der Bezeichnung Freie Bereinigung" ein neues der Partei geäußert und die schwielige Fauft über Gebühr ver- Gewand an, und der schlaueste der Schlauen", unser verehrter herrlicht haben, so habe ich durch den Hamburger Streitfall doch die Genosse Auer, fiel prompt auf diesen Schwindel hinein. Derfelbe Meinung gewonnen, als ob die Theoretiker und Akademiker nicht das Mann, der sich in der Parteivorstands- Broschüre über den Leipziger Stadtrat Kauffmann hat gestern auf die ihm vom Stadt­richtige Gefühl für den Ehrbegriff der Arbeiterschaft befizen. Sie können Buchdruckerstreik die billige Nedensart leistete: Fort mit der Sonder­sich nicht so recht hineindenken in die Lage des Arbeiters, der sich tag- bündelei", leistete, er ließ sich ein für ein U vormachen und sah die verordneten- Vorsteher Dr. Langerhans gemachte Mitteilung von täglich tausend Chikanen des Unternehmers ausgesetzt sieht, der für sein Freie Vereinigung hinausgeworfenerStreifbrecher für eine Gewerkschafts  - feiner Wahl zum atveiten Bürgermeister von Berlin   die Erklärung bißchen Brot täglich sein Leben riskieren muß, der, wenn er sich organisation an. Wer lacht da? Eine Gewerkschaftsorganisation abgegeben, daß er die Wahl mit verbindlichstem Dank für die Ehre mudt, auf die Straße fliegt und dann oft Hunger leiden muß, mit einem monatlichen Beitrag von 30 Pf. 1 Die wird den und das Vertrauen annehme. während diejenigen, die als zufriedene Arbeiter" vor dem Unter- Unternehmer gewiß gewaltig imponieren und wahre Wunder im Die Presse   behandelt die Wiedertvahl ohne sonderliche Leidens nehmer auf dem Bauche triechen, alle möglichen Vergünstigungen wirtschaftlichen Kampfe zur Hebung der Arbeiterklasse vollbringen! schaft. Allerdings sind die konservativen Blätter mit Eifer bemüht, zugeschoben erhalten, und auch in solchen Fällen, wo ein Streif Also plumper Schwindel ist es, die Freie Vereinigung ats erfolgreich war, nicht nur alle Berbesserungen, für die fie teinen Gewerkschaftsorganisation zu bezeichnen. Nicht zum Stampf gegen die Krone, deren Willen ihnen sonst wenig Respekt einflößt, gegen Finger gerührt, mitgenießen, sondern sich auch während des Streiks das Unternehmertum ist sie gegründet worden( und mit dieser Fest- den Berliner   Kommunalfreisinn scharf zu machen. In der" Post" gewöhnlich in die besten Stellen festgebissen haben und nun stellung fällt für mich der Begriff Gewerkschaftsorganisation unter heißt es: bie Schaden den Tisch), sondern zum Kampfe gegen die eignen Kollegen und Arbeit zurüdfehrenden Sieger Sieger mit frende betrachten, fie unter dem des Schuge Unter zum Schutze ehrvergeffener Arbeitswütiger( denn Arbeits willtger nehmers und der Staatsgewalt oft genug noch verspotten fann man hier nicht mehr sagen). Ich möchte durch diesen Artikel und bekämpfen. Wie weit der Uebermut der Arbeitswilligen aber feierlichst Verwahrung dagegen einlegen, daß die Socialdemokratie erst nach einem verlorenen Streit geht, das tann man sich nach dem auch das Protektorat über diese Gesellschaft annimmt; das wollen Gefagten lebhaft vorstellen. So mur kann man den Etel und den wir den Herren Bosadowsky, Boedite u. Cie überlaffen. Was soll

die alt

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Lokales. Bur Bürgermeisterwahl.

" Schon die Nüdsicht auf das böse Beispiel, das ein Erfolg eigenwilligen Troyes gegen unbestrittene Rechte der Krone geben würde, verbietet in diesem Falle eine Nachgiebigkeit der Krone, welche nicht als versöhnliches Entgegenkommen, sondern als Schwäche erscheinen müßte. Der Staat würde unheilbaren Schaden erleiden, wenn Kommunalverbände mit Erfolg der Krone