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Nr. 220.

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Vorwürts

Berliner   Dolksblatt.

18. Jahrg.

Die Insertions- Gebügel beträgt für die fechsgespaltene Rolonets zeile oder beren Raum 40 Pfg., für politische und gewertschaftliche Bereins und Bersammlungs- Anzeigen 20 Pfg. Kleine Anzeigen" jedes Wort 5 Pfg. ( nur das erste Wort fett). Inferate für die nächste Nummer müssen bis 4 1hr nachmittags in derGrpedition abgegeben werden. Die Expedition ist an Wochen­tagen bis 7 Uhr abends, an Sonn- und Festtagen bis 8 Uhr vormittags geöffnet.

Telegramm Adresse: Socialdemokrat Berlin"

Centralorgan der socialdemokratischen Partei Deutschlands  .

Redaktion: SW. 19, Beuth- Straße 2. Fernsprecher: Amt I, Nr. 1508.

Gekaufte Meinung.

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Freitag, den 20. September 1901.

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Expedition: SW. 19, Beuth- Straße 3. Ferusprecher: Amt I, Nr. 5121.

Es giebt Handelsredacteure, die wie die elendesten Proletarier Daß der Barenbefuch allerdings mehr als eine Art militärischer bezahlt werden, und kein Verleger ist so naiv, zu glauben, Inspektionsreise darstellt, weiß jedermann. In den russischen daß ein so befoldeter Mann nicht erliegen wird, wenn die Ver- Finanzen ist wieder einmal Ebbe eingetreten, fodaß das Der Dresdener Preßskandal wird von dem weitaus größten fuchung an ihn herantritt. Nein, es ist stillschweigendes Ueber- Staatsschiff nur durch ein französisches Hundertmillionen- Darlehen Teil der bürgerlichen Blätter entweder völlig verschwiegen oder bei einkommen, daß der Handelsredacteur deshalb vom Verleger einen wieder flott gemacht werden kann. Die französischen   Kapitalisten haben läufig an versteckter Stelle erwähnt. Etwa wegen seiner Unwichtig Hungerlohn erhält, weil er durch Prostitution sich erkleckliche Neben aber schon soviel gepumpt, daß es schon wieder einmal feit? Ist es gleichgültig, ist es nicht der Betrachtung wert, wenn verdienste schaffen kann. So heroisch sind nur die wenigsten, daß einer außerordentlichen Aktion bedurfte, um die Finanzkreise einem die Handelsredacteure fast der gesamten Bresse einer großen Stadt fie in dem schmutzigen Getriebe der fapitalistischen Erwerbswirtschaft neuen Riesenpump willig zu machen, oder wenigstens den Versuch als Leute erwiesen werden, die von schwindelhaften Spekulanten lieber hungern, als zu nehmen, was sich ihnen so leicht und reichlich zu machen. Die Nowoje Wremja" animiert denn auch ganz un­dafür bezahlt werden, daß sie das gläubige Publikum bewußt irre anbietet! verblimt in einem Artikel, Die franco- russischen Unter­führen? Nein, der Fall ist von größter Bedeutsamkeit, aber er ent- Vor 38 Jahren rief Ferdinand Lassalle   seine zornvollen Klagen nehmungen" das französische   Kapital zu neuen Darlehen. Das hüllt die unsauberen Winkel des bürgerlichen Preßgeschäfts und über die Entartung der bürgerlichen Presse ins Land, über diese französische   Kapital sei bereits so sehr in Rußland   engagiert, daß es darum können und wollen die halb oder ganz Mitschuldigen nicht Beitungspest, die entstanden, seitdem die Presse zum bloßen Wert in seinem eigensten Jutereffe liege. Rußland durch einen reden. Die guten Abonnenten dürfen halt nicht alarmiert werden, zeug des Geldverdienens ward: Einst war sie wirklich der Vor- recht ausgiebigen" Kredit zu unterstützen. Und: Geld in sie sollen nicht erfahren, daß, tvenn es den Finanz- kämpfer für die geistigen Interessen in Politik, Kunst und Wissen- Frankreich zu finden ist gegenwärtig eine Kleinigkeit." Es fragt schwindlern gelungen ist, in den Jahren des wirtschaftlichen schaft, der Bildner, Lehrer und geistige Crzieher des großen Publikums. fich nur, ob die französischen   Finanzkreise bereit sind, zur Aufschwungs die fabelhaftesten Truggebäude aufzuführen, unter Sie stritt für Ideen und suchte zu diesen die große Maffe empor zu heben." Sicherung der nach Rußland   gewanderten Milliarden weitere beren Trümmern jetzt die Betrogenen bergraben liegen, daß es Dann aber wurde sie zum kapitalistischen   Gewerbe- Lassalle schob Milliarden herzugeben, deren Sicherung dann in etlichen Jahren nicht zum mindesten das Verhalten der Presse war, das die die Schuld auf das Inseratenivesen die Zeitungen würden nicht abermals einer Riesenanleihe bedürfte. Nach einer Petersburger Gaunereien erst möglich machte. mir zu einem ganz gemeinen, ordinären Geldgeschäfte, wie jedes Korrespondenz der Schlesischen Zeitung" foll Rußland  , unt Die Berliner Morgenpost  " nennt einstweilen drei der Ent- andre auch, sondern zu einem viel schlimmeren, zu einem durch den Staatshaushalt nur bis zum nächsten Etatsjahr Tarvten. Die Dresdener Nachrichten", das vornehmste" und" best- und durch heuchlerischen Geschäfte, welches unter dem Schein weiterzuführen, eines Darlehus von 500 Millionen Rubel bedürfen, gesinnte" Klatschblatt der Residenz, entließen ihren Börsen- des Kampfes für große Ideen und für das Wohl des Volkes be- und die Berliner Neuesten Nachrichten" behaupten, die neue russisch­redacteur Preische, das königliche Dresdener Journal" deffen trieben wird." französische Anleihe belaufe sich auf eine Milliarde Frants! Redacteure Beamtencharakter haben, weswegen der Vorwärts" Seitdem hat sich die kapitalistische Verwahrlosung der bürger- Diesen bescheidenen Ansprüchen gegenüber soll selbst das Entgegens einst wegen Beleidigung verurteilt wurde warf seinen Redacteur lichen Presse in erschreckender Weise vollendet und den edlen Beruf kommen der Pariser Börse zu versagen drohen! Wolsborn hinaus, die nationalliberale Dresdener Beitung" fündigte der Publizisten immer mehr entwürdigt. Heute wird nicht einmal Die furchtbare Finanzklemme, in der Nußland sich, und gegen ihrem Berliner   Börsenvertreter. Bei zwei andren Dresdener   Blättern mehr der Schein vorgegaukelt, daß man für große Ideen wärtig mehr denn je, befindet, bietet auch die Erklärung für die sollen Entlassungen bevorstehen. Sie alle waren von der zusammen fämpfe Geschäft ist alles. Die armen Schächer, die in Dresden   Friedenspolitik. die Rußland   feinem afiatischen Rivalen England gebrochenen Dresdener   Kreditanstalt für Industrie und Handel dafür gestrauchelt sind, weil sie sich für die Frreführung des Publikums gegenüber beobachtet in einem Augenblick, wie er so günstig für bezahlt worden, daß sie die heillosen Verhältnisse des Justituts ver- von Spekulanten bezahlen ließen, haben freilich ihr Handwerk plump Rußland   so leicht nicht wieder kommen wird. Während Englands tuschten und beschönigten. Als das erwähnte Berliner   Organ die und grob betrieben. Aber in äußerlich ehrbarer Art tritt die Landarmee sich in Südafrika   verblutet, muß Rußland   gleichwohl den Auflage zuerst erhoben, erließen die bürgerlichen Journalisten Korruption allenthalben auf. Wenn die Hersteller der parteilosen günstigen Moment zum Angriff auf Indien   verstreichen lassen, weil Organisationen Dresdens   die übliche Entrüstungserklärung gegen Presse um der Geschäftsinteressen des Berlegers willen seine Finanzen vollständig zerrüttet sind. Berleumder. Die sonst wenig vorhandene Solidarität der durch ein tückisches, nichtswürdiges Schweigesystem Hundert An Rußlands   Finanzkalamität trägt in erster Linie die Ver Journalisten pflegt sich bei solchen Gelegenheiten in wunderbarer tausende bon Lesern verdammen und Bunt wehrlosen el endung der Bauern Schuld, von denen ein großer Teil Weise zu äußern. Leider war die korruption in diesem fatalen Staub politischer Ausbeuter hinwerfen, wenn im Solde mächtiger chronischer Hungersnot ausgesetzt ist. Am 1. Januar 1899 betrugen Fall beweisbar, und somit werden die Ritter vom bürgerlichen Stapitalistenverbände armselige Wichte Tag für Tag die große Frei- die Rt fi d stände aus Staatssteuern, die die Bauern schuldeten, Geiste jetzt wohl ihre schöne Sympathiekundgebung beschämt widerheitsbewegung des Proletariats verleumden, wenn man für Brot- allein 116 Millionen Rubel. Die Notlage der Bauernschaft wucher und Gewaltpolitik agitiert, wenn Marinelieferanten bewirkt es auch, daß eine der Haupteinnahmequellen des russischen Wir wissen nicht, in welcher Form die Handelsredacteure beein- in Welt- und Flottenpolitik haufierende Journalisten anstellen, Staatshaushalts, die Getränkesteuern nebst der Seichs­flußzt worden find; von der Form hängt es ab, ob die Verführer wenn Inseratenagenturen den Inhalt der Zeitung diktieren- was einnahme des Spiritus monopols  , trog aller Erhöhungen und die Verführten auch strafrechtlich faßbar find. Das Börsengesez ist das alles andres als jämmerlich gekaufte Meinung. Fürwahr, des Stenerfages nicht die Erträge abwirft, deren man benötigt. fieht für Bestechungen Strafen vor. Der§ 76 bestimmt: Wer für die bürgerliche Presse hat wenig Anlaß, auf die Dresdener Sünder In dem Maße, wie der Steuersatz erhöht wurde, verminderte sich der Mitteilungen in der Presse, durch welche auf den Börsenpreis Steine zu werfen. Konsum der Bevölkerung, von 5,85 Liter pro Kopf im Jahre 1863 eingewirkt werden soll, Vorteile gewährt oder verspricht oder auf 2,85 in den Jahren 1892-1895. Und die Verstaatlichung fich gewähren oder versprechen läßt, welche in auffälligem Miß­der Eisenbahnen hat infolge des hohen Ankaufspreises, der verhältnis zu der Leistung stehen, wird mit Gefängnis bis hohen Reparaturkosten und der geringen Rentabilität dem Staate zu einem Jahre und zugleich mit Geldstrafe bis zu fünftausend Mark mur ein Deficit statt der erhofften Ueberschüsse gebracht. So ist bestraft. Die gleiche Strafe trifft denjenigen, der sich für die Unter­es denn kein Wunder, daß bei den gewaltigen Aufwendungen, die Taffung von Mitteilungen der bezeichneten Art Vorteile gewähren Die ersten feierlichen Verbrüderungsreden sind bereits gehalten Rußland   für Marine und Heer macht, das Loch im russischen oder versprechen läßt. Der Versuch ist strafbar. Sind mildernde worden. Die Ansprache des Präsidenten der französischen   Republit Staatssäckel immer größer wird und Frankreich   trotz aller Ver­Umstände vorhanden, so kann ausschließlich auf die Geldstrafe er brüderungsdemonstrationen inumer weniger Lust befundet, Rußlands  kannt werden." Bon socialdemokratischer Seite war im Jahre 1896 Bankier zu spielen.... in der Börsenkommission ein noch schärfere Bestimmungen ent­haltender Antrag eingebracht worden. Ganz besonders schlimm würde die Sache für den Redacteur des königlichen, Dresdener Journals" liegen, weil er ja nach der gegen socialdemokratische Redacteure seiner Zeit ergangenen Entscheidung des höchsten sächsischen Gerichts Beamten qualität hat; mithin tämen gegen ihn auch die Beamtenbestechungs­paragraphen des Strafgesetzbuchs in Frage.

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rufen.

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Indessen es erscheint zweifelhaft, ob die geriebenen Macher der Kreditanstalt den Hungerkandidaten ihre Gnade in einer Form haben zu teil werden lassen, die juristisch kriminelle Folgen hat. Das ist aber auch nebensächlich. Nicht die Ahndung der Korruption hat Interesse, sondern lediglich die kapitalistische Fäulniserscheinung selbst. Nichts wäre irriger als sich mit der billigen Ausrede hinweg zuhelfen, daß mit der Austreibung der räubigen Schafe nunmehr die moralische Reinheit wieder hergestellt und der Frebel gefühnt wäre. Weder handelt es sich um traurige Ausnahme- Erscheinungen, noch find die ertappten Journalisten besonders schlimme Vertreter ihrer Zunft und die wahren Schuldigen.

Politische Nebersicht. Berlin  , den 19. September. Barenbesuch und Milliardenpump.

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Deutsches Reich  .

entsprach ganz den Erwartungen, und auch die Entgegnung des 3aren ließ vollständig Ueberraschungen vermissen, wie sie improvisierte Reden andrer gefrönter Häupter bisweilen aufweisen. Die Ent gegnung war allerdings nichts weniger als der improvisierte Aus­druck einer spontanen Gemütsbewegung, da dem Zaren die ihm zugedachten Reden schon mehrere Brotwucher und Börsengesetz- Revision. Der preußische Tage zuvor im Konzept befannt gegeben waren, damit er sie einer Censur derjenigen Bestimmungen des Börsengefeßes, die sich als unzwed Handelsminister hat dieser Tage Besprechungen über die Revision unterziehen und seine eigenen Reden in aller Muße stilisieren könne. mäßig erwiesen haben, mit den Mitgliedern des Börsenausschusses Daß solche Reden mur den Eindruck pomphaster Trockenheit machen und Bertretern der Börseninteressenten gehalten. Es soll in den müssen, liegt auf der Hand. wesentlichsten Punkten eine Einigung erzielt worden sein und es wird vermutet, daß dem Reichstage bereits bald eine ent­sprechende Vorlage zugehen wird. Diese Aussicht erregt den agrarischen Zorn der Deutschen Tageszeitung"; fte schreibt:

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Wir möchten besonders darauf hinweisen, daß unsres Er­achtens der Handelsminister mit der Beschleunigung der Ab­änderung einen schweren taktischen Fehler machen würde. Durch die Börsengeset Reform wird ein 8 ant. apfel in die Parteien hineingeworfen, die, wenn der 8olltarif zu stande kommen soll, zu gemeins famer Arbeit sich zusammenfinden müssen. Wer die Er­ledigung der sogenannten Börsengesetz- Reform jezt betreibt, der gefährdet das Zustandekommen des Bolltarifes. Dieser Ansicht wird sich der Reichstanzler nicht verschließen können. Vielleicht denkt man daran, gewisse laue Freunde der Bolltarif- Reform oder auch einige ihrer Gegner durch die Ab­änderung des Börsengeseges freundlicher zu stimmen. Diese Hoffnung wird aber davon find wir überzeugt- trügerisch sein, und selbst wenn sie sich einigermaßen erfüllen sollte, so würde doch durch die unzweifelhafte Spaltung innerhalb der zollreformfreundlichen Parteien viel mehr geschadet."

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Loubet erinnerte daran, daß bereits vor 5 Jahren einmal Frankreich   die Ehre des Barenbefuchs gehabt habe, daß diesmal jedoch dem Besuche durch die Gegenwart der Zarin ein besonderer Reiz verlichen werde. Das ganze Land" empfinde die Ehre des abermaligen Besuches umso mehr, als dieser Besuch vor­nehmlich seiner Armee und feiner Marine gelte, welche den Gegenstand seiner( des Zaren 1) unaufhörlicher Fürsorge bildeten". Nachdem der Präsident mit einem Toaft auf das Barenpaar geschlossen, antwortete der Bar, indem er seine Freude beteuerte, nach Frankreich   zu der befreundeten und Das Uebel wurzelt tief im Rapitalismus selbst, der, wie er alles verbündeten Nation zu kommen". Mit der lebhaftesten Be­zur käuflichen Ware erniedrigt, natürlich auch das Instrument der friedigung habe er das glänzende Nordgeschwader be öffentlichen Meinung kauft und nach seinen Interessen verwendet. wundert und er spreche seinen besondren Dank für das ihm gebotene Börsentrinkgelder find allgemeiner Brauch, wenn sie auch zumeist in Marineschauspiel aus. Die Rede schloß mit einem To a st auf die liebenswürdiger Verschleierung verteilt werden. Als gelegentlich französische flotte, die erst fürzlich im fernen Osten brüder­der Verhandlungen der Börsenenquete- Kommission anfangs der lich mit der russischen   zusammengestanden habe. d neunziger Jahre der Handelsredacteur der Kreuz- Beitung" das Die bürgerlichen Friedensschwärmer dürften finden, daß diese System der Beteiligungen als fast ausnahmslos üblich behauptete, Reden wenig zu der Friedens proklamation paßten, die der hat niemand der also schwer verdächtigten Redacteure eine gerichtliche Bar vor wenigen Jahren in die waffenstarrende Welt hinausgesandt. Entscheidung über diese Aussage gewagt, obwohl die Gerichte bis- Daß das Friedensmanifest inzwischen derartige Früchte getragen, daß weilen über eine derartige Versippung von Börse und Presse nicht die Friedensmission des Herrschers aller Reußen bereits erfüllt sei, einmal allzu rigoros urteilen. Es ist noch in frischer Erimerung, wird sich beim besten Willen nicht behaupten lassen, waren doch wie der Chefredacteur des auf seine makellose Ehrenhaftigkeit gerade die Jahre seit dem Erlaß des Zarenmanifestes blutige Das Statistische Amt des Reiches ist im Lauf der Jahrzehnte stolzesten Berliner   Blattes vom Gericht das schönste Ehrenzeugnis Kriegsjahre. Eine kleine Friedensrede hätte deshalb durchaus im Storrefp." aus, in den ersten Jahren nach seiner Gründung( 1872) Während es, so führt die Berl. ausgestellt erhielt, obwohl nachgewiesen war, daß er von einer Aktien Stile der bisherigen Friedenspropaganda Väterchens gelegen. Er mit mir elf Beamten arbeitete und sein Ausgabe- Etat noch nicht gesellschaft herrührende Reklame- Artikel im redaktionellen Teile auf- fonnte nach bekannter Schablone ja das para bellum"( rüfte zum 100 000 m. erreichte, beziffert dieser sich jetzt auf über 1 Million genommen hatte und dafür bei der Emission von Aftien der Gesell- Striege) als den sichersten Bürgen dauernden Friedens feiern. Oder Mark, und das Personal besteht aus mehr als 300 Mann. Das schaft besonders bevorzugt worden war. sollte er sich noch daran erinnert haben, daß er in seinent Arbeitsgebiet des Statistischen Amts hat sich eben im Laufe der Wenn gelegentlich wie jest in Dresden   die Verleger Friedensmanifest dies heuchlerische Argument ganz besonders vergangenen Jahrzehnte ganz erheblich erweitert und ist weiterhin entlarvte Söldner kapitalistischer Gründer aus dem Dienste jagen, zerzauft hatte? War das der Fall, war er sich des Provozieren noch in Ausdehmmg begriffen. Viele von den wichtigeren Zweigen so ist das lediglich ein Kotau vor der offiziellen bürgerlichen Moral- den der kriegerischen Rüstung bewußt, so hätte er freilich umso Handels-, Verkehrs-, Koufum, Steuer-, Kriminal- und Wahlstatiſtit, der Statistit, wie Bevölkerungs-, Landwirtschafts, Gewerbe, In Wahrheit sind zumeist die tapitalistischen Zeitungs  - weniger einen Toast auf die französische   Marine ansbringen und find bereits in den Nahmen der Reichsstatistik einbezogen, an ihrer unternehmer weit schuldiger als ihre Angestellten. Sie sind es, die sich von Loubet   als den besonders eifrigen Förderer des Militaris- weitereren Vervollkommnung wird fortgefegt gearbeitet. Andre Zweige, durch ihre geschäftlichen Rücksichten, durch ihre ausschließlich von mus Frankreichs   feiern laffen dürfen. Der Friedens- Bar spielte also deren Bearbeitung zunächst Sache der Bundesstaaten ist, werden von Erwerbsinteressen dittierte Beeinflussung die Journalisten verderben. auf jeden Fall eine mehr als zweifelhafte Rolle. der Reichscentrale wenigstens insoweit gepflegt, als es notwendig

Heuchelei.  

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preußische Kanalvorlage geopfert hat, wird ihnen gewiß auch diesen Der Reichstanzler, der den agrarischen Freunden bereits die Stein des Anstoßes aus dem Wege räumen.-

erheblich erweitert worden.